Nun ist es endlich soweit! Drei Tage, drei Filme. Gestern hat es mit
"Der Herr der Ringe - Die Gefährten" in der Special Extended Edition angefangen. Zusammen mit meiner Schwester, ihrem Freund und meiner Freundin, bin ich nach Mittelerde aufgebrochen. Die Reise bis nach Amon Hen bin ich gestern bereits zum fünften Mal angetreten, dreimal davon in der langen Fassung. Wieder einmal hat mich der Film mitgerissen wie kaum ein zweiter.
Warum fasziniert mich der Film so? Und es geht ja Millionen von Menschen genauso. Ich denke es ist die perfekte Umsetzung einer perfekten Fantasywelt. Das Vergessen der Realität und vollständige Eintauchen. In vielen wird ein kleiner Hobbit stecken, der ein beschauliches Leben führt, aber doch weiß, dass es da draußen mehr gibt. Freunde für's Leben, dunkle Gesellen, fantastische Landschaften, eine Geschichte, die für alle Zeit klassisch und doch mordern ist. Was will man mehr?
Seitdem die ersten Gerüchte aufgekommen sind, dass Peter Jackson Tolkiens Meisterwerk verfilmt - das ich übrigens bis heute noch nicht vollständig gelesen habe - war ich neugierig und gespannt auf die Umsetzung. Jackson war mir durch "Braindead", "Bad Taste" und "Heavenly Creatures" ein Begriff und ich war sehr gespannt wie der Splatter-King mit einem Stoff wie "Der Herr der Ringe" umgeht, zumal selbst "Braindead" schon auf eine interessante und technisch einwandfreie Weise umgesetzt worden war. Jeder Informationshappen wurde verschlungen, jedes neue Setbild analysiert und spätestens als die ersten Trailer aufkamen, gab es kein Halten mehr. Und dann war es endlich soweit: "Die Gefährten" kamen ins Kino.
Heute - nach mehr als drei Jahren - hat sich der Film bereits einen Platz in der Filmgeschichte gesichert und Millionen von Fans. Peter Jackson hat wahrlich Kinogeschichte geschrieben. Auch gestern hatte ich wieder unzählige Magic Moments: Das idyllische Auenland, die Flucht vor den schwarzen Reitern, Bruchtal, Moria... überhaupt eine meiner Lieblingsstellen aus allen drei Filmen. Die Gefährten fliehen, nachdem Gandalf in die dunklen Schatten gestürtzt ist. In Zeitlupe sausen Pfeile an ihren Köpfen vorbei. Diese Musik, diese Trauer, diese Verzweiflung. Wahnsinn. So geht es weiter: Lothlorien, Amon Hen, Boromir's Tod. Nie hat mich eine so lange und patriotische Sterbesequenz so wenig aufgeregt wie hier. Es ist einfach glaubwürdig. Es ist menschlich. Es ist traurig. Und es ist nicht amerikanisch
Als Frodo und Sam auf die dunklen Felsen von Mordor blicken überkommt mich wieder Trauer: Die Reise ist zu Ende. Aber dieses Mal muss ich kein Jahr warten, bis sie weitergeht. Bereits heute Abend werden wir wieder Mittelerde besuchen.
Ich könnte noch ewig so weiterschreiben. "Die Gefährten" ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme und irgendwie auch der liebste der Trilogie - falls man das so klar trennen kann. Denn hier weiß ich, dass die ganze Reise noch vor einem liegt, dass die Abenteuer warten... wäre es doch schon heute Abend
Bevor ich es vergesse: Mein absolutes Lieblingszitat aus "Herr der Ringe" stammt auch aus "Die Gefährten". Gandalf sagt zu Frodo: "All you have to decide, is how to use the time that is given to you." Wunderschön.
Fantastische
10/10 Punkte