See you at the movies
#421
Geschrieben 20. Januar 2005, 13:24
Regie: Roger Spottiswoode - DVD MGM
"Another Carver building. If I didn't know better, I'd say he developed an edifice complex."
FERTIIIIIG!!!!
Der Werbung-Bond.
Doch noch den letzten zu sehenden Bond aufgetrieben (nach großem Einsatz, da meine Karte in der Videothek nicht mehr gültig war und ich meinen ganzen Charme habe spielen lassen müssen, um doch noch was mitnhemen zu dürfen ) und wie ich es erwartet hatte - einer der schlimmsten Serienbeiträge.
Die ganze Story war sowas von bescheuert: Medienmogul (na wenn da mal nicht jemand Vorbild gewesen ist ) will den Dritten Weltkrieg anzetteln, um darüber exklusiv weltweit berichten zu können. Ahja... Jonathan Pryce, den ich sonst wirklich sehr schätze hatte nun die Aufgabe, diesen Medienmogul darzustellen. Eine Mischung aus Dämon, Genie und Geisteskranken hätte es wohl sein sollen, raus kam ein Clown. Hab mich jedenfalls bei jeder Szene mit ihm weggeschmissen. Der sah so richtig putzig und harmlos aus... der mit Abstand schwächste Bond-Villain, dagegen konnte ja selbst Donald Pleasence glänzen!
Als Schergen hat man Götz Otto besetzt, da Deutsche in den Bonds ja immer ganz gut ausgesehen haben... leider bietet Otto aber nur eine Parodie des Nazibildes, so dass ich auch über den nur lachen konnte und ihn herzlich im Club der Dumpfbacken aufnehmen werde.
Somit war dieser Punkt (Bösewichte) schonmal völlig daneben gegangen; mal seh'n wie es sonst so aussah...
Die "Guten". Brosnan wie immer unausstehlich arrogant (man achte auf das Finale, wie alles um ihn herum explodiert und er rumsteht und ganz lässig seine Maschinenpistolen leerballert, fehlte nur noch die eine Hand in der Hosentasche steckend!) und humorlos, dazu mit sehr schlechtem deutsch (hatte die Anweisung an den Parkwächter auch beim vierten zurückspulen nicht verstanden) und anscheinend auch weniger Lust als noch beim Debüt.
M und Moneypenny bleiben blass, Q ist zu alt und die Bondgirls... Teri Hatcher für die Tonne und Michelle Yeoh leider total unterfordert. Hätte sie Bond doch ein bissel mehr zeigen dürfen, wo der Hammer hängt... hätte wesentlich besser ausgesehen, hätte sie ihn gerettet und nicht umgekehrt.
Die Formalia: Pre-Credit-Sequenz war lahm und kam erst mit Bond im Flieger in Fahrt. Titelsong ganz schwach, optisch dafür ein gelungener Vorspann.
Die Actionsequenzen sind teils spektakulär (Motorradfahrt, Wolkenkratzer), teils unspektakulär (x-ter Aufguss eines Shootouts in nem Wassergefährt ).
Dazu ein Product Placement das alles toppt, was mir bisher sonst so untergekommen ist. Hätte nur noch gefehlt, dass vor dem Film n Krombacher-Spot erschienen wäre, natürlich nicht ohne 007 am Ende eine Flasche davon süppeln zu lassen...
So ist es ein unrühmliches Ende meiner Bondsichtungen geworden - ein Film ganz ohne "Biss" inszeniert und der mich mehrere male auf die Uhr blicken ließ. Die nächste "Bond-Phase" beende ich dann mit THE LIVING DAYLIGHTS.
3/ 10
#422
Geschrieben 20. Januar 2005, 20:01
Regie: John Hughes - DVD Universal
"Hey, Sporto! Do you get along with your parents?" - "Well, if I say yes, I'm an idiot, right?" - "You're an idiot anyway, but if you say you get along with your parents, you're liar, too."
"Any questions?" - "Yeah, I got a question. Does Barry Manilow know, that you raid his wardrobe?"
Meine neue Nummer 1!
#423
Geschrieben 21. Januar 2005, 22:06
Regie: Henri-Georges Clouzot - DVD Concorde
Spannender geht nicht!
9.5/ 10
#424
Geschrieben 21. Januar 2005, 22:11
Regie: Donald Siegel - DVD Paramount
*filmdienst-Modus-an*
Teilweise arg konstruiert wirkender Knastthriller, der ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnitten ist. Moralisch fragwürdig, über weite Strecken aber spannende Unterhaltung bietend.
*filmdienst-Modus-aus*
6/ 10
#425
Geschrieben 22. Januar 2005, 16:17
Regie: Martin Scorsese - CinemaxX Essen
Leonardo DiCaprio als Howard Hughes: Was kostet die Welt?
Zunächst gibt es leider mal wieder (und irgendwie wie zu erwarten) eine weitere Panne im Essener Multiplexkino zu beklagen: Format auf 1.85:1 zusammengestaucht und da ich ohne Begleitung im Saal saß, musste ich in den sauren Apfel beißen und erstmalig bei laufendem Film aus dem Saal stürmen, um mich zu beschweren. Da bin ich fast schon froh, ab Februar der Stadt Essen erstmal adieu sagen zu müssen!
Aber zum Film: wenn im Abspann "directed by Martin Scorsese" erscheint, dann darf man fast sicher sein, etwas großem beigewohnt zu haben; schließlich handelt es sich hier um einen der besten Filmemacher aller Zeiten. Doch hat Marty für meine Begriffe mit der Zeit doch merklich nachgelassen: weder BRINGING OUT THE DEAD noch GANGS OF NEW YORK haben mich vom Hocker gerissen. A "Sure Thing" sind seine Filme deshalb leider nicht mehr. So ging ich denn auch mit einer gewissen Portion Skepsis an das Biopic über Multimillionär Howard Hughes heran.
DiCaprio, so muss ich zunächst anmerken, ist nicht jemand, der mir schon vor dem Film Kopfzerbrechen bereitet. Ich mag ihn zwar nicht besonders und halte ihn als Schauspieler auch nicht für besonders talentiert (ja ich habe auch andere Filme als TITANIC mit ihm gesehen!), aber mich davon abhalten einen Film mit ihm zu gucken - nein, das tut er nicht. So ignorant bin ich nicht (kenne da aber andere Leute!).
Trotz mangelnder äußerlichen Ähnlichkeit zu Hughes ist Leo eine sinnvolle Besetzung, der besonders als selbstherrlicher und übereifriger Lebensmann brilliert. Lediglich in den Szenen, in denen er den ungepflegten, wahnsinnigen Hughes mimen muss offenbart DiCaprio deutliche Schwächen. Insgesamt aber eine gute Wahl! Der wahre Star des Films ist aber Cate Blanchett. Sie IST Katharine Hepburn. Eine wirklich fantastische Leistung!
Ansonsten geben sich viele bekannte Gesichter für AVIATOR die Ehre, auch wenn es sich nur um Kurzauftritte handelt (Jude Law, Willem Dafoe, Alec Baldwin, Brent Spiner...)... darstellerisch lässt der Film wahrlich keine Wünsche offen.
Und dann ist da diese Ausstattung, die so aufwändig ausschaut, dass man die Dollars förmlich dahinschwinden sieht. Opulenz ist gar kein Ausdruck dafür, was Scorsese dem Zuschauer optisch bietet! Unterstützt von Montage und Kamera ist AVIATOR ein visueller Leckerbissen der Sonderklasse, dessen Fliegerszenen und vor allem der Absturz für schier atemberaubende Momente sorgen.
Doch trotz all dieser positiven Aspekte hat Scorseses Werk unübersehbare Schwächen. Ich werde das Gefühl nicht los, als wolle er mit der visuellen Wucht darüber hinwegtäuschen, dass es seiner Geschichte gehörig an Emotionen krankt. Damit meine ich, dass der Lebensauschnitt von Hughes mich zu keiner Zeit wirklich berührt hat. Scorsese hat seinen Film deutlich an Welles' CITIZEN KANE angelegt (man achte allein auf das Äußere und die Mimik DiCaprios im letzten Drittel: er IST Kane), nur schaffte er es nicht, die psychologische Dimension von Welles' Meisterwerk zu erreichen. Nicht einmal ansatzweise.
So bleibt AVIATOR wortwörtlich "großes Kino", das aber erstaunlich blutleer wirkt. Und doch darf sich Marty freuen: den Best Picture-Academy Award hat sein Film ganz ganz sicher!
6/ 10
#426
Geschrieben 22. Januar 2005, 20:19
Regie: Iain Softley - DVD Universum
A Spacey Odyssey
Lag ewig bei mir rum und jetzt hab ich ihn endlich mal geschaut. Wie ich erwartet hatte, ein reiner Darstellerfilm: Spacey vs. Bridges. Beide brillieren (wie zu erwarten), wobei Spacey das Duell knapp für sich entscheidet. Ohne Zweifel der coolste Spacey den es je gab.
Drum herum passierte noch etwas mit Klapsmühleninsassen, zerbrochenen Familien und lebendigen Toten. Dazu ein Filmende mit Pseudotiefgang.
Ich hätte diesen ganzen Kram weggestrichen und sich Bridges und Spacey einfach nonstop unterhalten lassen, denn das ist für mich beste Unterhaltung.
6.5/ 10
#427
Geschrieben 23. Januar 2005, 15:41
Regie: Dennie Gordon - DVD Warner
"What are you doing? Right now, that dog is my life. And when he poops, his poop is my life."
Soooo. Zweite Sichtung. Diesmal zwar nur auf der "Small Screen", dafür aber im O-Ton ( ).
Ich war gespannt, inwieweit dieser Film seinen bislang sehr hohen Stellenwert bei mir würde behaupten können - denn es ist ja immer so, dass sich bei einem Film erst bei der zweiten Sichtung wirklich zeigt, wie gut er ist.
Vorab: er hat mich auch gestern wieder vollends überzeugt - ja sogar mehr noch als bei der Sichtung im letzten Sommer. Da ging schon einiges an Wortwitz unter in der Synchro und süß ausschauen tun die Olsens auch auf dem TV-Schirm.
Nun kann man dem Film vorhalten rassistisch, schwer jugendgefährdend und verdammt schlecht gespielt zu sein - alles berechtigte Vorwürfe. Aber wer an diesen Film mit der Erwartung herangeht ein Meisterwerk zu sehen, dem ist eh nicht mehr zu helfen. NEW YORK MINUTE ist Trash; ein Fun-Movie, das nichts weiter tut, als zu unterhalten. Der Streifen ist unfreiwillig komisch (wenn die Olsens versuchen zu schauspielern) und er ist freiwillig komisch (sogar erstaunlich oft). Und wär hätte gedacht, dass die verwöhnten Multimillionärinnen so etwas wie Selbstironie zeigen würden?
Dazu veräppelt NEW YORK MINUTE zahlreiche Filme wie die des John Woo, der Wachowskis und sogar TRAINSPOTTINGS berühmte Scheißhausszene wird mit einer liebevollen Hommage bedacht.
Die flotte Inszenierung mit gutem Gespür für Timing lassen den Film zudem wie im Fluge vergehen und auch das von mir damals bemängelte letzte Drittel kam mir jetzt gar nicht mehr so schlecht vor (vor allem nachdem ich mir die beiden alternativen Enden angeschaut hatte). Leichte Abzüge gibt es lediglich für die beiden blassen Beaus, die den Twins noch kurz mit auf den Weg gegeben werden und die Barber-Shop-Szene.
Ansonsten alles wahnsinnig unterhaltsam und die Olsens sind einfach verdammt nett anzuschauen (für mich jedenfalls).
Und eines ist mir jetzt noch viel mehr bewusst geworden als noch bei der ersten Sichtung: NEW YORK MINUTE richtet sich um einiges mehr an die männliche Fangemeinde denn an die weiblichen Teenies, die die Twins anhimmeln. Für letztere ist der Film aus pädagogischer Sicht aber auch überhaupt nicht geeignet!
Für mich ist's ne Filmperle, die einen festen Platz unter meinen Lieblingsfilmen inne hat.
9.5/ 10
#428
Geschrieben 24. Januar 2005, 12:59
Regie: Rob Reiner - DVD Columbia
"You four-eyed pile of shit!" - "A pile of shit has a thousand eyes!"
Schade!
Gefällt mir von mal zu mal weniger der Film. Woran das liegt kann ich nichtmal genau sagen, zumal er damals sogar zu meinen absoluten Favoriten gezählt hat. So hat mich auch diesmal eigentlich nur Will Weaton gestört - dafür aber auch mächtig.
Objektiv gesehen ist STAND BY ME natürlich ein klasse Film und einer der wenigen King-Verfilmungen, die der Vorlage gerecht werden. Werde bis zur nächsten Sichtung einfach noch länger warten.
6.5/ 10
#429
Geschrieben 24. Januar 2005, 15:11
7 Zwerge - Männer allein im Wald
8 Frauen
8MM
Die 12 Geschworenen
12 Monkeys
21 Gramm
25 Stunden
Die 27. Etage
Die 39 Stufen
About Schmidt
Abwärts
Adaption
African Queen
Alien (DC)
Almost Famous
American Beauty
American Psycho
An jedem verdammten Sonntag
Der andalusische Hund
Apocalypse Now Redux
Arizona Junior
Assassins
Audition
Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten
Auf die harte Tour
Auto Focus
Aviator
Bad Boys
Bad Santa
Bang Boom Bang
Barton Fink
Baywatch (Pilot)
Baywatch (Serie)
A beautiful Mind
Being John Malkovich
Berüchtigt
Beverly Hills Cop
Big Fish 2
The Big Lebowski
Billy Elliot
Birth
Birthday Girl
The Blair Witch Project
Blood Simple
Blue in the Face
Bound
Bowling for Columbine
Brassed Off
The Breakfast Club 2 3 4
Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück
Die Brücke am Kwai
Bube, Dame, König, grAs
Carlito's Way
Casablanca
Catch me if you can
Central Station
Chasing Amy
Chihiros Reise ins Zauberland
Das China-Syndrom
Chocolat
Cinemania
Citizen Kane
Clerks
Cliffhanger
Der Clou
Der Club der toten Dichter
Coffee and Cigarettes
Cold Mountain
Collateral
Colors - Farben der Gewalt
Ein Colt für alle Fälle (Pilot)
The Cooler 2
Copland
Crazy Race 2
The Crow
Dawn of the Dead (1978)
Dawn of the Dead (2004)
Dawn of the Dead (DC) (2004)
The Day after tomorrow
Delicatessen
...denn sie wissen nicht, was sie tun
Der Dialog
Dogma
Dogville 2
Donnie Darko 2
The Door in the Floor
Down by Law
Drei Farben: Blau
Drei Farben: Rot 2
Du lebst noch 105 Minuten
Duell
Ein einfacher Plan
Der Einsatz
Der einzige Zeuge
Elephant
Emma
Empire of Dreams
Equilibrium
Erbarmungslos
The Eye
Die fabelhafte Welt der Amélie 2
Fahrenheit 9/11
Falling Down
Die Faust im Nacken
Femme Fatale
Ferris macht blau
Das Fest
Die fetten Jahre sind vorbei
Fight Club
Final Destination
Final Destination 2
Findet Nemo 2
Flatliners
Flickering Lights
Flucht von Alcatraz
Frau ohne Gewissen
Freitag, der 13.
Freitag, der 13. - Teil 2
Freitag, der 13. - Teil 5
Freitag, der 13. - Teil 6
Der Fremde im Zug
Eine ganz normale Familie
Gefährliche Begegnung
Der Gejagte
George Washington
Gesprengte Ketten
Geständnisse - Confessions of a dangerous Mind
Getaway
Ghost Dog: The Way of the Samurai
Ghost World
Ghostbusters
The Gift
Giganten
Gilda
Glengarry Glen Ross
Der Glückspilz
Gothika
Gottes Werk und Teufels Beitrag
Die große Verführung
Hard Boiled
Harry meint es gut mit dir
Das Haus der Lady Alquist
Heartbreakers
Heat 2
Hero
Der Herr der Ringe: Die Gefährten
Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs
Der Herr der Ringe: Die zwei Türme
Der Herr der Ringe-Trilogie (SEE)
Herr Wichmann von der CDU
The Hole
The Hours
House of flying Daggers
I, Robot
Ich habe keine Angst
Identität 2 3
Im Jahr des Drachen
Im Zeichen des Bösen
Das Imperium schlägt zurück
In America 2
Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
Indiana Jones und der Tempel des Todes
Insider
Italienisch für Anfänger
Irreversible
Jackie Chan ist Nobody
Jackie Chans First Strike
Jäger des verlorenen Schatzes
Jalla! Jalla!
James Bond 007 - Diamantenfieber
James Bond 007 - Feuerball
James Bond 007 - Goldeneye
James Bond 007 - Goldfinger
James Bond 007 - Der Hauch des Todes
James Bond 007 - Im Angesicht des Todes
James Bond 007 - Im Geheimdienst ihrer Majestät
James Bond 007 - In tödlicher Mission
James Bond jagt Dr. No
James Bond 007 - Leben und sterben lassen
James Bond 007 - Liebesgrüße aus Moskau
James Bond 007 - Lizenz zum Töten
James Bond 007 - Man lebt nur zweimal
James Bond 007 - Der Mann mit dem goldenen Colt
James Bond 007 - Moonraker
James Bond 007 - Der Morgen stirbt nie
James Bond 007 - Octopussy
James Bond 007 - Sag niemals nie
James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte
James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag
James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug
Jay und Silent Bob schlagen zurück
Jenseits von Eden
Jersey Girl
Der Joker
K-Pax
Die Katze auf dem heißen Blechdach
Kill Bill Vol. 1
Kill Bill Vol. 2
The Killer
Die Kinder des Monsieur Mathieu
Die Kinder sind tot
Kiss of Death
Kitchen Stories
Der kleine Cäsar
Klute
Kops
Die Körperfresser kommen
Kroko
Das Krokodil und sein Nilpferd
Ladykillers (1955)
Ladykillers (2004)
Land of Plenty
Lantana
Last Samurai
Leaving Las Vegas
Léon - Der Profi (DC)
Leslie Nielsen ist sehr verdächtig
Lilien auf dem Felde
Lilja 4-ever 2
Living in Oblivion
Das Loch
Lohn der Angst
Lola rennt
Lost in Translation
The Machinist 2
The Man who wasn't there
Manhattan
Der Marathon Mann
Martha trifft Frank, Daniel & Laurence
Maschinenpistolen
Master and Commander
Mein Leben ohne mich
Meine Braut, ihr Vater und ich 2
Meine teuflischen Nachbarn
Memento
Menschenfeind
Miffo
Mifune
The Missing
Mission 3-D
Mississippi Burning
Monster
Die Monster AG
Mr. Nice Guy
Mr. Smith geht nach Washington
Mulholland Drive 2 3
Muxmäuschenstill
Mystic River 2
Die Nacht der lebenden Toten
Die Nacht des Jägers
Die nackte Kanone
Die nackte Kanone 2 1/2
Die nackte Kanone 33 1/3
Narc
Narrow Margin - 12 Stunden Angst
Night on Earth
Nix zu verlieren
O Brother, where art thou?
Okay
Oldboy
Open Hearts
Open Range
Over the Top
Paper Moon
Pappa ante portas
Der Partyschreck
Die Passion Christi
Der Pate
Der Pate 2
Phantom Kommando
Pi
Planet der Affen (1968)
Plötzlich im letzten Sommer
Predator
Der Prinz aus Zamunda
Pulp Fiction
Rambo
Rat mal wer zum Essen kommt
Raus aus Amal
Rendevous nach Ladenschluss 2
Reservoir Dogs
Requiem for a Dream
Rififi
Ring
Road Trip
The Rock
Romper Stomper
Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Rumble in the Bronx
Sabrina (1954)
Scarface
Scary Movie
Scary Movie 3
Der Schatz der Sierra Madre
Schiffsmeldungen
Schöne Bescherung 2
Seabiscuit
Secretary
Ein seltsames Paar
Sexy Beast
Sieben
Signs
Sinn und Sinnlichkeit
Skagerrak
Smoke
Spider-Man
Spider Man 2
Spiel mir das Lied vom Tod
Spurlos (1993)
Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart
Der Staatsfeind Nr. 1
Stand by me
Star Wars 2
Starship Troopers
Station Agent
Der stille Amerikaner
Storytelling
Sunset Boulevard
Super Size me
Das süße Jenseits
Der talentierte Mr. Ripley
Tatsächlich... Liebe 2
Taxi Driver
Team America
Terminal
Tesis
Texas Chainsaw Massacre (2003)
Ein Ticket für zwei 2 3
Tiger & Dragon
Together - Zusammen
Total Recall
Tote schlafen fest 2
Toy Story
Toy Story 2
Trainspotting
Trees Lounge
Tremors - Im Land der Raketenwürmer
Tremors 2
Tricks 2
Troja
Tron
True Romance
Die Truman Show
UHF
Ulee's Gold
Die Unglaublichen
Die Unbestechlichen
Universal Soldier
Ein (un)möglicher Härtefall 2
Der Untergang
Das Urteil
Das Urteil von Nürnberg
U-Turn
Vater der Braut (1950)
Vater der Braut (1991)
Verdammt in alle Ewigkeit
Vergiss mein nicht!
Verhandlungssache
Das Vermächtnis der Tempelritter
Ein verrückter Tag in New York 2
Die Verurteilten
Videodrome
Vier Fäuste gegen Rio
The Village
Der Volltreffer 2
Vom Winde verweht
Warte bis es dunkel wird
Was vom Tage übrig blieb
Welcome to the Dollhaus
Wer den Wind sät
Wer die Nachtigall stört
Westworld
Whale Rider
Die Wiege der Sonne
Wiege des Bösen
Wiege des Satans
Wilbur wants to kill himself 2
Der Wixxer
Das Wunder von Bern
X-Men 2
Zeugin des Mordes
Zurück in die Zukunft
Zwei Asse trumpfen auf 2
Zwei bärenstarke Typen
Zwei Helden
Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle
Zwei kleine Helden
Zwei wie Pech und Schwefel
Zwielicht
#430
Geschrieben 25. Januar 2005, 02:02
Regie: Richard Donner - DVD Warner
17 Jahre später...
THE GOONIES ist für mich ein ganz besonderer Film. Zunächst deshalb, weil er mein allererster Lieblingsfilm gewesen ist und des Weiteren, da er mich als Kind wie kaum ein anderer Film geprägt hat. Meine erste Begegnung mit den GOONIES fand dabei nicht einmal auf der Leinwand oder dem Bildschirm statt, sondern entstand durch die TV-Zeitschrift Gong, die in den 80er Jahren immer wieder gerne aktuelle Kinohits als Fotoroman abdruckte. Jede Woche eine neue Seite... und wie sehr ärgere ich mich darüber, nix aufgehoben zu haben. Doch als Kind denkt man schließlich nicht unbedingt langfristig.
Bis zur ersten Sichtung dauerte es dann bestimmt noch rund fünf Jahre und ich kann erahnen, wie begeistert ich damals gewesen sein muss. Ich war noch jung genug, um mich mit den GOONIES identifizieren zu können und Corey Feldman war seit THE BAD NEWS BEARS (die Serie) sowieso mein Held!
Jedenfalls konnte ich schon damals die nächste TV-Ausstrahlung schwerlich abwarten (eine Zeit, in der ich gerne über einen eigenen VCR verfügt hätte...), schießlich sollte die neu erfahrene Filmperle möglichst schnell mit dem jüngerem Bruder geteilt werden. Irgendwann Silvester war es dann soweit und ich versammelte Bruder und Mutter vor dem Schirm und wohnte erneut diesem Film bei, der sich lange an der Spitze meiner Favoriten hat halten können.
Nun muss ich natürlich konstatieren, dass THE GOONIES die rund 15 Jahre, die seit der ersten Sichtung vergangen sein müssen ganz oben nicht hat überdauern können. Der Geschmack ändert sich und viele Filme, die man als Kind euphorisch aufgesogen hat erwecken im Erwachsenenalter nur noch den Eindruck des Infantilen oder Belanglosen. Nicht aber THE GOONIES. Der macht mir auch heute noch - im "hohen" Alter von 25 - riesigen Spaß. Nicht nur, dass er an längst vergangene Zeiten erinnert, in denen man im Keller alte Fernsehzeitschriften nach Berichten über Filme durchforstet hat, nein, es ist diese rundherum gelungene Mischung aus charmantem Abenteuer und Teeniekomödie, getragen von den damals bekanntesten Kinderdarstellern (die fast ausnahmslos die Regel bestätigen, dass diese im Erwachsenenalter völlig von der Leinwand verschwinden (wo z. B. ist plötzlich Haley Joel Osment geblieben?)) und wunderbar fiesen Kino-Stamm-Bösewichtern (Ramsey, Davi und Joe Pants, wie ihn Corey Feldman im AK liebevoll bezeichnet). Durch Richard Donners schwungvolle Regie, die großes Gespür für Timing beweist ist THE GOONIES mehr als eine INDY-Variante für die Kleinen.
Trotz der Namen Spielberg und deutlicher Anleihen an die Dr. Jones-Filme (inklusive Ke Huy Quan) ist THE GOONIES ein Film, der aufzeigt, wovon mal als Kind geträumt hat und vielleicht sogar mehr oder weniger selbst erlebt hat. Wer ist in seiner Kindheit nicht in die Rolle des Schatzsuchers geschlüpft und hat mit Freunden die Gegend in großer Abenteuerlust durchkämmt? Ein Film also, der einen daran erinnert, was einmal gewesen ist und wie schön sich diese Zeit mitunter gestaltet hat.
Und auch wenn der große Name Spielberg stets präsent ist und dessen Leitmotive regelrecht durch den Plot triefen (plus E. T. - Hommage), so erscheint mir THE GOONIES keineswegs moralisch aufdringlich oder großartig pathetisch. Abgesehen von der doofen line "Sorry about not getting the treasure because we wanted to save our lives" ist's ein Film völlig frei von Schwächen - ein großartiges Unterhaltungskino, das mich auch immer wieder durch die atemberaubenden Bilder des Küstenstädtchens entzückt und als dann noch der Regen einsetzt (mein Wetter ) bin ich kaum noch zu halten...
Wenn es ein Ort gibt, in den ich mich in einem Film verliebt habe... er ist in THE GOONIES zu sehen.
Verliebt bin ich in den Film nicht mehr, dafür hat sich mein Geschmack dann doch ein wenig zu sehr gewandelt, aber ganz geschwunden ist die Liebe dennoch nicht und kaum einen anderen Film habe ich so oft gesehen und kann ich mir auch so oft ansehen, wie diesen hier (und vorletztes Jahr durfte ich ihn dann sogar tatsächlich nochmal im Kino erleben ).
8.5/ 10
#431
Geschrieben 26. Januar 2005, 17:38
Regie: Bryan Singer - DVD Columbia
"The greatest trick the devil ever pulled was convincing the world he didn't exist... and like that... he's gone."
SPOILER INSIDE!
Trotz der Tatsache dass der Film seinen größten Reiz aus dem finalen Twist (eigentlich ja zwei) schöpft macht er mir bei jeder Sicht Riesenspaß.
THE USUAL SUSPECTS ist im Grunde genommen nichts weiter als ein Film, der das alte und längst als billig und altbacken verschriene "Es-war-alles-nur-ein-Traum"-Konzept variiert und dem Zuschauer eine 95minütige Lüge auftischt. Bryan Singer and Christopher McQuarrie haben für ihren Film das Konzept des unreliable narrators vollends ausgeschöpft. Einen Wissensvorsprung gibt es nicht - der Zuschauer ist stets auf dem selben Stand wie der Cop Kujan. Und so lassen auch wir uns gehörig anschmieren und fragen uns zunächst, wieso in aller Welt plötzlich die Kaffeetasse zu Boden fällt. Dann einer der Magic Moments des Kinos schlechthin. Wir hören noch einmal Aussagefragmente von Verbal Kint, dazu zoomt die Kamera auf alle möglichen Gegenstände im Verhörraum. Parallel ein Kevin Spacey, dessen verkrüppelter Fuß auf einmal zu heilen beginnt... Keyser Soze war VERDAMMT nah dran, dingfest gemacht zu werden.
Um Keyser Soze dreht sich auch der ganze Film. Wer ist Keyser Soze? Gibt es Keyser Soze überhaupt? Wieso ist Keyser Soze so furchteinflößend (die Antwort (im Nachhinein eine Lüge), die Spacey darauf gibt ist überzeugend und erschreckend zugleich)? Eine der bemerkenswertesten Filmfiguren überhaupt, die die Autoren da erschaffen haben und ob es Zufall ist, dass er dieselben Initialen wie der Schauspieler, der ihn verkörpert aufweist? Im übrigen: wenn man weiß, dass es Spacey ist, dann erkennt man Keyser Soze bereits zu Beginn des Films an der Stimme.
Spacey bekam für seine Darstellung seinen ersten Oscar. Verdient, keine Frage, aber der wahre Star des Films ist für mich Gabriel Byrne. Was der Mann für ein Charisma mit sich herumschleppt... dazu der interessanteste Charakter des ganzen Films - die innere Zerissenheit, die er trotz aller Coolness immer wieder durchschimmern lässt macht seine Leistung zu einer derjenigen, die für mich zu den besten zählt, denen ich je beiwohnen durfte. Auch überzeugend: ein völlig abgebrühter Kevin Pollak ("You know what happens if you do another turn in the joint?" - "Fuck your father in the shower and then have a snack?") und ein herrlich hibbeliger und nuscheliger Benicio Del Toro ("I'll flip ya!"). Nur Stephen Baldwin übertreibt es zuweilen mit seiner Piss-mich-bloß-nicht-an-Masche. Glaube aber nicht, dass er schonmal besser war.
Darstellerisch also große Klasse der Film (Pete Postlethwaite, Chazz Palminteri, Dan Hedaya und Suzy Amis tragen ebenfalls dazu bei), dessen Script trotz einiger Ungereimtheiten immer wieder blendend unterhält. Leider kann die Inszenierung nicht immer überzeugen, doch es ist mir allemal lieber, einen Film mit starkem plot/Actors zu sehen, als einen, der Schwächen in diesen Bereichen mit visuellen Kabinettstückchen zu kaschieren versucht.
THE USUAL SUSPECTS ist schnell zu einem modernen Klassiker geworden und bisher auch bereits mehrmalig parodiert worden. Für mich ist es ein Meilenstein des Genres und darum ein unbestrittenes Meisterwerk! Das kann natürlich nur die Höchstwertung geben!
10/ 10
#432
Geschrieben 27. Januar 2005, 21:56
Regie: Wes Anderson - DVD Buena Vista
"Is this a Tic Tac?"
Fand den Film früher wesentlich besser. Mir fiel diesmal besonders stark auf, dass fehlende emotionale Bindung des Zuschauers zu den Figuren (die allesamt Karikaturen darstellen und nur durch ihr Erscheinungsbild interessant sind) durch den Soundtrack kompensiert wird. Da dieser ohne Ausnahme mit einer vorzüglichen und stimmigen Songauswahl glänzt funktioniert das auch einigermaßen.
Größtes Plus aber die Spielfreude von Gene Hackman, der sich hier endlich mal austoben darf in einer für ihn völlig untypischen Rolle. Die Erzählstruktur erinnerte mich zuweilen an die von JP Jeunet, würde Wes Anderson aber nicht vorwerfen, da abgeguckt zu haben.
Unter'm Strich steht für mich nach der dritten (vierten?) Sichtung ein sehr unterhaltsamer und mehr komischer denn trauriger Film mit hohem Schauwert. Großes Gefühlskino ist das aber nicht, so dass bei mir der Eindruck entsteht, dass hier doch mehr drin gewesen wäre. Bin mal gespannt auf THE LIFE AQUANTIC WITH STEVE ZISSOU, der ja in zwei Monaten bei uns anlaufen wird.
7.5/ 10
#433
Geschrieben 28. Januar 2005, 22:11
Regie: Billy Wilder - DVD MGM
Billy Wilder und Jack Lemmon
Besser geht's nicht. Ein Film, bei dem einfach alles stimmt.
Jack Lemmon in Hochform und meine Wenigkeit mit einem Dauer-Seligem-Grinsen auf den Lippen.
Irgendwie will mir gar nichts weiter als Lobeshymnen auf diesen Film einfallen, nur wird das für den Leser schnell langweilig.
Somit belass ich es einfach bei einer von Herzen kommenden Empfehlung und küre Jack Lemmon zu einem der sympathischsten Schauspieler, die ich kenne.
10/ 10
#434
Geschrieben 29. Januar 2005, 16:28
Regie: Jean-Pierre Jeunet - Lichtburg Essen
Nein, für mich war es nicht das Meisterwerk, zu dem die zweite Jeunet/ Tautou-Kollaboration fast überall gemacht wurde.
Um es gleich auf den Punkt zu bringen: der plot ist einfach zu unübersichtlich; es regiert der visuelle Overkill und mittendrin eine Audrey Tautou, mit der ich nicht mitfühlen konnte, zu stetig kippt die Stimmung hin und her. Und eines hat dieser Film in Bezug auf Mme Tautou für mich bewiesen: sie ist Amélie. Ihr ganzes Spiel beschränkt sich auf die Manierismen mit der sie die Welt vor vier Jahren verzauberte. Da Jeunet die Figur Mathilde nicht unbedingt an die gutherzigen Fee aus Paris angelegt hat, spricht dies nicht unbedingt für die junge Actrice. Es bleibt abzuwarten, wie sich ihre Karriere weiterentwickelt.
Aber ich will MATHILDE, wie der Film vom deutschen Verleih betitelt wurde (um einen AMÉLIE-Bonus mitzunehmen) hier keineswegs schlecht reden. Denn auch wenn es Jeunet meiner Meinung nach mit der Montage merklich übertreibt, so sind die Bilder dennoch oftmals schier atemberaubend (wenn es für Delbonnel nicht den Kamera-Oscar gibt dann weiß ich auch nicht...); allein die Leuchtturmaufnahmen waren das Kinoticket schon wert.
Punkten tut der Film zudem mit einer sehr detaillierten und aufwändigen Ausstattung, die vor allem den Kriegssequenzen in ihrer Intensität unterstützt. Hier zeigt Jeunets Werk dann auch die hässliche Seite des Lebens: wie Soldaten reihenweise in den dreckigen Schützengräben krepieren erinnert nicht selten an die Eröffnungssequenz von Spielbergs SAVING PRIVATE RYAN (USA 1998). Handwerklich stehen sich die beiden Filme in nichts nach, nur dass diese Bilder bei Jeunet durch ihren starken Kontrast zu der Ästhetik der Bretagne deutlichere Spuren hinterlassen: zeigen sie doch die traurige Selbstzerstörungstendenz des Menschen, auch wenn Jeunet lieber versöhnliche Töne anschlägt und den Kriegsschauplatz Jahre später als endlose Wiesenlandschaft präsentiert.
Denn so düster Jeunets Filme zuweilen auch anmuten mögen; bei ihm siegt am Ende dann doch die Liebe, auch wenn sich der Weg dorthin manchmal doch reichlich beschwerlich zeichnet.
7.5/ 10
#435
Geschrieben 30. Januar 2005, 02:00
Regie: Sergio Leone - DVD MGM
"When you have to shoot, shoot! Don't talk!"
Na wer sagt's denn!
Komische Sache... nach der ersten Sichtung vor rund fünf Jahren begeistert gewesen, bei der zweiten zwischendurch sogar abgebrochen und jetzt wieder voll des Lobes. Es hängt nun einmal doch sehr von der persönlichen Stimmung ab, wie man einen Film rezipiert.
Hilfreich für den guten Eindruck war aber sicherlich auch die DVD-Veröffentlichung, die den Film in sehr guter Bild- und Tonqualität präsentiert und zudem auch endlich im O-Ton (nagut, soweit man bei diesem Film denn überhaupt davon sprechen kann...). Lob auch an die Ausstattung der DVD - hier ist die Bezeichnung Gold Edition wirklich angebracht.
Aber zum Film ansich: der ist mit einer Laufzeit von 171 Minuten der längste Western, der mir je untergekommen ist (und war ursprünglich sogar noch länger) und das ist für mich schon direkt problematisch. Nur die wenigsten überlangen Filme schaffen es über die volle Distanz die Spannung aufrecht zu erhalten (z. B. HEAT, THE INSIDER, MAGNOLIA) - Filmen denen dies gelingt haben meine Hochachtung, denn die Gefahr, dass ein Film Längen produziert wächst mit jeder Minute Laufzeit. Aber ich schweife aus. Dieser Leone-Western ist nicht zu lang. Keine Szene schien mir überflüssig und die Art Leones zu filmen besteht nun einmal aus extrem langen Shots, die seine Werke formal aber auch erst so interessant machen. So entstanden durch den Leone-Style in IL BUONO... denn auch gleich zwei der großartigsten Momente in der von mir bislang erlebten Kinogeschichte.
Zunächst Eli Wallach als er am Friedhof angekommen ist - erst sehen wir ihn vor einem Grab knien; die Kamera bewegt sich langsam von ihm weg und offenbart langsam das Ausmaß des Areals bis in einer Totalen aus der Vogelperspektive die Figur Tuco kaum noch erkennbar ist. Schnitt auf Wallach, der nun umherrennt, um ein bestimmtes Grab zu suchen. Die Kamera hetzt nun mit Wallach um die Gräber, bis alles in temporeichen Kreisbewegungen kulminiert, die den Betrachter mitten ins Geschehen reißt. Dazu dieser hymnische Morricone-Score mit dem choralen Gesang... Ein Orgasmus für's Herz (kann das jetzt nicht besser beschreiben ).
Dann die finale Konfrontation der drei Protagonisten. Wieder geht Leone von sehr langen Einstellungen zu immer kürzeren über - die Montage zieht die Spannungsschraube schier bis zur Unerträglichkeit an; die Anspannung der Figuren überträgt sich auf den Betrachter... eines der bemerkenswertesten Filmfinals überhaupt.
Zwei große Momente machen natürlich noch keinen großen Film. Aber sie sind in diesem Falle auch nicht der Aspekt, der IL BUONO... erst sehenswert macht. Im Gegenteil: sie sind quasi das filmische Sahnehäubchen auf ein Westernepos, das im Genre nur noch von Leones C'ERA UNA VOLTA IL WEST (ITA/USA 1969) übertroffen wurde.
Leone beschreibt eine Odyssee zweier Antagonisten quer durch den "Wilden Westen", der schwer vom Bürgerkrieg gezeichnet ist. Immer wieder streut der Regisseur Kanonenkugeleinschläge in seinen Film ein; konzentriert sich vorrangig auf die Opfer des Krieges - die Täterschaft interessiert ihn kaum, um somit die Sinnlosigkeit des Blutvergießens aufzuzeigen. So sind es auch die seltenen Augenblicke der Menschlichkeit der Protagonisten, die hängenbleiben, etwa wenn der ansonsten übercoole Blonde einem krepierendem Jungsoldat auf seine Weise die letzte Ehre erweist. Das Kriegsgeschehen geht auch an den "hard boiled" guys nicht spurlos vorbei.
Dargestellt werden diese von Clint Eastwood, Eli Wallach und Lee van Cleef. Jeder für sich idealbesetzt. Der hölzern agierende Eastwood, der dämonische Blick van Cleefs und das durchtriebene Wesen Wallachs drücken dem Film einen Stempel auf - genauso wie Morricone es durch seinen fantastischen Score tut. Der Gute, der Böse und der Hässliche. Gut und Böse - Stereotypen und so werden sie uns auch präsentiert; und so ist es auch die Figur Tuco, die am interessantesten erscheint. Unterstützt von einem extrem spiellaunigem Eli Wallach ist dieser Charakter höchst unterhaltsam, schwer durchschaubar, bietet durch das Script in psychologischer Hinsicht aber auch den meisten Anreiz. Essenziell die Szenen im Krankenlager, als Tuco mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Ab diesem Zeitpunkt hat Tuco meine Sympathien und trotz seines leicht sadistischen Naturells gönne ich ihm den "Schatz".
Um den "Schatz" - genauer gesagt 200.000 $ dreht sich auch der ganze Film, er treibt die Handlung vorwärts. Drei Schatzsuchende, die sich gegenseitig belauern, Vorteile für sich herauszuholen versuchen und einen beschwerlichen Weg gehen müssen: Blondie und Tuco sind durch die Hölle (Wüste) gegangen - für Angel Eyes ist dort Endstation. Das Gute wird am Ende siegen und eine kleine moralische Spitze gibt Leone uns auch noch mit auf den Weg, denn das Geld gehörte den Regierenden, die ihr Blutvergießen dann doch noch bezahlen mussten. Wenn auch verdammt billig.
8.5/ 10
#436
Geschrieben 30. Januar 2005, 23:31
Regie: Kevin Costner - DVD Universum
Richtiger Klassewestern, der so richtig schön "real" rüberkommt, jedenfalls könnte ich mir gut vorstellen, dass das damals in etwa so gelaufen sein muss. Keine befestigte Straßen, der Karren bleibt im Dreck stecken, die Stadtbevölkerung flieht vor dem finalen Shoot-Out... dazwischen aber dann doch auch mal Hochglanz: Marlboro-Spots lassen grüßen!
Optik und Ausstattung also toll, genau wie die Darsteller: Kevin Costner mal richtig erträglich, Robert Duvall klasse wie immer und die Nebendarsteller durch die Bank gut gewählt.
Die Geschichte, die Costner erzählt, ist durchweg interessant, weil es für die alten Western, die ich so kenne ziemlich untypisch war, psychologisch ausgefeilte Charaktere zu präsentieren. Zwar keine Charakterstudie, für einen Western aber erstaunlich viel "Tiefe"; mir scheint sowieso, dass die Neo-Western in dieser Hinsicht einiges von dem wett gemacht haben, was in dem Genre oftmals so angerichtet wurde. Das Opfer-Täter-Prinzip wird verschoben: der weiße Mann ägert diesmal den weißen Mann; ein Plädoyer für die Ureinwohner hatte uns Costner ja bereits vor 15 Jahren präsentiert. Nur beim Ende übertreibt es Costner ein wenig: ein Verzicht auf SloMos und eine Straffung wären hier sinnvoller gewesen.
Alles in allem ein Film, der mir ein Genre schmackhaft macht, das ich im Grunde genommen nicht besonders mag. Wer weitere sehenswerte Neo-Western kennt, den bitte ich um Tipps!
8.5/ 10
#437
Geschrieben 01. Februar 2005, 18:19
Tja... am letzten Tag vor dem Eintritt ins Beamtentum (auf Widerruf) hab ich's filmisch nochmal richtig krachen lassen und mir die volle Dröhung gegeben. Dabei ging's hauptsächlich lustig zu ehe ich den Tag mit einem Tränendrücker abschloss. Anyway, here we go:
Muxmäuschenstill (D 2004)
Regie: Marcus Mittermeier - DVD Warner
Jan-Henrik Stahlberg und Wanda Perdelwitz
Sauunterhaltsame Pseudo-Doku, die meine Mutter fast ausrasten ließ... ihr Hass auf den Mux wuchs und wuchs und wuchs und mein Spaß gleich mit.
Trotz vielem Blödsinn, den der Mux da so treibt... irgendwie kann ich ihn ja verstehen!
9/ 10
AK
Unbedingt anhören!!! Ganz neues Konzept: Jan und Regisseur Marcus holen n Leipziger Zivilisten von der Straße und schauen mit ihm (weiß nix über den Film) ihr Werk. War genauso spaßig wie der Film!
Some like it hot (USA 1959)
Regie: Billy Wilder - VHS
"Nobody is perfect."
Ich weiß nicht, was alle mit der Monroe haben? Bis auf eine zugegeben wirklich beachtliche Auslage (die der FSK früher mal ne 18er Freigabe wert war) hat die gar nix zu bieten; nicht mal als blondes Dummerchen hatse mir gefallen.
Dafür entwickelt sich Jack Lemmon noch zu meinem Lieblingsschauspieler: toll, wie er sich Tony Curtis die Bälle zuspielt. Ich steh ja nicht so auf Männer in Frauenkleidern, aber wenn das so schön unfreiwillig und auch noch komisch (nicht unfreiwillig komisch!) ist, dann solls mir recht sein!
Und ich stimme dem Björn zu: die zwei Stunden vergingen wie im Fluge; Wilder hat wirklich die flottesten Komödien überhaupt gedreht. Bis auf Marylin ne echte Granate!
8.5/ 10
Vacation (USA 1982)
Regie: Harold Ramis - DVD Warner
"Good talk, Rusty." - "Good talk, Dad."
Gibt es einen lustigeren Typen als Clark Dabbelju Grisworld? Für mich nicht. Chevy Chase in der Rolle seines Lebens: sobald er dieses herrlich dämliche Grinsen aufsetzt ist es um mich geschehen. Gewöhne mich gerade an seine "echte " Stimme - fand seinen deutschen Sprecher immer erstklassig, muss aber daran festhalten, Filme ausschließlich im O-Ton zu gucken (von SpencerHügel mal abgesehen ).
Und Christie Brinkley ist fast so heiß, wie der Ferrari GTS, den sie fährt!
Komödiantischer Höhepunkt des Films: Gespräch zwischen Vater und Sohn. Wie Clark die Brille auf der Nase zerbröselt und sein Filius ihm die Bierpulle leersüppelt...
9/ 10
The Straight Story (USA 1999)
Regie: David Lynch - DVD BMG
"So, uh, what's the worst part about being old, Alvin?" - "Well, the worst part of being old is rememberin' when you was young."
Ständig Tränen in den Augen gehabt. Ist aber auch ein sausympathischer, lebensbejahender Film, der einem die Vergänglichkeit des Lebens und die Schönheit der Natur gleichermaßen nahebringt.
Übrigens gar nicht so untypisch Lynch: Industrie-Mensch- sowie Highwaymotiv sind auch in THE STRAIGHT STORY zu finden.
Und was habe ich lachen müssen, als im Film auf einmal von den Olsen Twins die Rede war
10/ 10
#438
Geschrieben 02. Februar 2005, 17:18
Regie: Paul Weitz - VHS
"MILF! MILF! MILF!"
Ein reichlich blöder Film, der es überhaupt nicht hinbekommt gleichermaßen komisch und "jugendversteherisch" zu sein. Hängenbleiben tut eigentlich nur Eugene Levy, ein wirklich begnadeter Komiker, der mich schon in seiner VACATION-Rolle zum Brüllen brachte.
Ansonsten aber viel Grund zur Trauer: da wird der beste Filmsong aller Zeiten verwurstet, Sex zum unbedingten Muss auf dem Weg zum Erwachsenwerden erklärt und Fäkalhumor bis zum Abwinken zelebriert. Darstellerisch bis auf Jason Biggs und den erwähnten Levy sehr arm und so pentrant wurde mir zuletzt in CRUEL INTETIONS (USA 1998, Roger Kumble) ein Soundtrack aufgedrängt.
3/ 10
#439
Geschrieben 04. Februar 2005, 15:34
Regie: Marcus Mittermeier - DVD Warner
"Ich bin Teil einer Gesellschaft..."
Den AK mitgerechnet die dritte Sichtung innerhalb von vier Tagen... gab aber auch allen Anlass, den Film nochmal zu gucken, schießlich hat sich der arg "filmscheue" Bruder mal wieder erbarmt was mit mir zu gucken.
Neue Erkenntnisse: nun, der Arbeit vom Mux zuzuschauen machte immer noch großen Spaß und die Wanda ist mal n richtiger Hingucker
Tja und am Ende wieder die Frage an mich: wieviel von Mux steckt in dir?
Bei einem bin ich aber sicher: MUXMÄUSCHENSTILL wird auf jedenfall ein deutscher Kultfilm werden!
9.5/ 10
#440
Geschrieben 04. Februar 2005, 15:43
Regie: Mike Nichols - DVD Arthaus
"Hello darkness, my old friend,
I’ve come to talk with you again,
Because a vision softly creeping,
Left it’s seeds while I was sleeping,
And the vision that was planted in my brain
Still remains
Within the sound of silence.
In restless dreams I walked alone
Narrow streets of cobblestone,
’neath the halo of a street lamp,
I turned my collar to the cold and damp
When my eyes were stabbed by the flash of
A neon light
That split the night
And touched the sound of silence.
And in the naked light I saw
Ten thousand people, maybe more.
People talking without speaking,
People hearing without listening,
People writing songs that voices never share
And no one deared
Disturb the sound of silence.
Fools said i,you do not know
Silence like a cancer grows.
Hear my words that I might teach you,
Take my arms that I might reach you.
But my words like silent raindrops fell,
And echoed
In the wells of silence
And the people bowed and prayed
To the neon God they made.
And the sign flashed out it’s warning,
In the words that it was forming.
And the signs said, the words of the prophets
Are written on the subway walls
And tenement halls.
And whisper’d in the sounds of silence."
9.5/ 10
#441
Geschrieben 04. Februar 2005, 15:59
Regie: Alexander Payne - Eulenspiegel Essen
"What's the title?" - "The Day After Yesterday." - "Oh... You mean today?"
Musste nach der Karnevalsfeier mit den Kindern (inklusive Mini-Umzug) unbedingt noch ins Kino, um etwas Ruhe zu finden. Da schien SIDEWAYS genau das richtige Programm zu sein.
Leider versetzte mich der Film des Öfteren in den Zustand des geistigen Abschaltens, des Desinteresses und der Langeweile. Schon bei ABOUT SCHMIDT hat Payne es mit der Laufzeit merklich übertrieben. Straffere Inszenierungen hätten seinen beiden letzten Werken m. E. richtig gut getan. Wenn Paul Giamatti mit Leinwandpartnerein Virginia Madsen minutenlang über Wein redet, dann ist das für mich als Nicht-Wein-Kenner nicht besonders "prickelnd" und zum Weintrinker oder -Fan bin ich durch SIDEWAYS auch nicht geworden. Da gefiel mir die COLUMBO-Episode, die sich mit diesem Getränk beschäftigte damals schon wesentlich besser.
SIDEWAYS ist einfach extrem schwermütig, nur selten so witzig, dass man (ich) aus der Lethargie gerissen wurde. Wer da nun wen vögelt oder am Ende bekommt war mir auch Schnurz und dass, obwohl ich Loser-Filme sonst sehr sehr schätze (vielleicht hätte eine Besetzung des Leads mit Steve Buscemi für mich funktioniert). Überzeugt hat mich an SIDEWAYS eigentlich nur Thomas Haden Church, von dem ich bis dato noch gar nichts gehört hatte, der aber der einzige Charakter war, der zumindest ansatzweise für mich von Interesse gewesen ist; auch weil er die (wenigen) Lacher auf seiner Seite hatte.
Loserballade, Road-Movie und unaufgeregt erzählt... normalerweise müsste ich auf SIDEWAYS fliegen... ist aber überhaupt nicht geschehen und ich kann den ganzen Kritiker-Hype, wie ich es einmal nennen möchte auch nicht die Bohne nachvollziehen. Würde den Film zwar nicht als misslungen bezeichnen, aber auch nicht als gelungen. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen...
5/ 10
#442
Geschrieben 04. Februar 2005, 16:12
Regie: Ernst Lubitsch - VHS
"So they call me Konzentration-Camp-Erhardt..."
Konnte des Tag nicht mit dem enttäuschendem SIDEWAYS (s. o.) abschließen und bin dann abends auf Nummer sicher gegangen und hab diesen alten Lubitsch-Klassiker mal wieder herausgekramt.
Einer der Filme, die dem Grauen des Nationalsozialismus mit Humor begegnen und die Idiotie dieser Ideologie auf diesem Wege bloßstellen: Lubitsch stellt die Nazi-Schergen als Schmierenkomödianten dar und bricht eine Lanze für's Theater, das den Deutschen mächtig in den Hintern tritt, ohne dabei auf Gewalt zurückzugreifen.
Mit großen Intellekt, Witz und Improvisationskunst werden die bösen Deutschen überlistet und das ist für den Zuschauer nicht nur verdammt unterhaltsam, sondern auch richtig spannend. Hatte den Film gar nicht mehr als so packend in Erinnerung und auch wenn man ihn sicherlich nicht mit dem Prädikat "Thriller" verkaufen kann, so ist er dennoch fast genauso spannend wie komisch.
Positiv fielen mir auch die vielen Parallelen zu Lubitschs THE SHOP AROUND THE CORNER (USA 1940) auf: von Felix Bressart bis Tolstois Anna Karenina; muss unbedingt noch NINOTCHKA von ihm schauen!
Waren jetzt jedenfalls zu richtige Klassefilme von Lubitsch und die machen sehr viel Lust auf mehr!
9/ 10
#443
Geschrieben 05. Februar 2005, 14:16
Regie: Alfred Hitchcock - DVD Warner
"What does the O stand for?" - "Nothing."
Will hier jetzt nicht endlose Lobeshymnen auf den Film halten, denn das wird schnell langweilig, deshalb nur kurz: perfekter Film!
Ich halte es für viel interessanter, dieses für Hitch doch sehr untypische Werk im Hinblick auf seine Auswirkungen auf das künftige Kino etwas eingehender zu beleuchten. Denn es ist mir gestern nicht zum ersten mal aufgefallen, wie eng NORTH BY NORTHWEST mit den Bondfilmen verknüpft ist.
Natürlich ist Roger O. Thornhill kein James Bond; er wird vom ahnungslosen Opfer (der Verbrecher und vor allem der Regierung) zum freiwilligen Helden ist dabei aber stets fein gekleidet und beweist Geschmack für Frauen und die anderen Genüsse des Lebens (wie es ihm die kühle Blonde (Trademark Hitch) beim gemeinsamen Essen bescheinigt). Dazu verliert er auch in den ausweglosesten Situationen nie seinen Sinn für Humor und erweist sich zudem als extrem überlebenstauglich. Wie bei Bond fliegen alle Frauen auf ihn (sehr schön die Fluchtszene im Krankenhaus) und obwohl keine Gadgets zur Verfügung steht, weiß sich Roger stets zu helfen. Für einen Werbefachmann ist er nämlich ein verdammt cleveres Kerlchen, was er mehrmals unter Beweis stellt, wenn es darum geht, an gewisse Leute heranzukommen.
NORTH BY NORTHWEST ist auch dahingehend interessant, wie das Verhältnis Held - Frau angegangen wird. Auch hier werden die Bond-Mechanismen vorweggenommen: es geht gleich zur Sache. Ganz unverhohlen wird beim dinieren über Korpulation gesprochen und Worte dann auch Taten folgen gelassen. Vorbei die (filmische) Sitte, mit dem GV bis nach der Hochzeit zu warten (auch wenn Thornhill und Kendall am Ende doch sehr rasch heiraten). Mit der Figur Thornhill wurde der Womanizer für's Kino salonfähig gemacht; schließlich ist er Identifikationsfigur und auch Sympathieträger. Eve Kendall (Eva Marie Saint: nicht so sexy wie es dem Film wohl gut getan hätte; darstellerisch aber überzeugend) ist Meilenweit von der passiven, unterwürfigen Art der Frau im Film der 50er entfernt; geht gar in die Offensive (ok, unterwürfig waren die Frauen bei Bond zunächst schon noch ).
Weitere Parallelen zu den Bonds sind bei NORTH BY NORTHWEST durch die Ausstattung und die ganze Inszenierung gegeben: die Schauplätze ändern sich ständig und sind architektonisch meist sehr ins Auge fallend. Das Design des Hauses am Mount Rushmore erinnerte mich stark an die Sets aus den Bondfilmen und das Finale auf den Präsidentenköpfen nimmt das Finalspektakel der 007-Serie ebenfalls vorweg.
Abgesehen von der für mich augenscheinlichen Vorreiterrolle des Films für die James Bond-Reihe würde ich NORTH BY NORTHWEST zudem als allererstes Popcornkino der Filmgeschichte beschreiben. Natürlich gab es auch vor diesem Film bereits Blockbuster (z. B. THE BRIDGE ON THE RIVER KWAI (USA 1957, David Lean)), doch ist das Konzept, das Hitchcocks Film aufweist meines Wissens in der Form vorher noch nicht dagewesen: ein Held, der sich durch alle möglichen Gefahren kämpfen muss, bis er am Ende das Mädel bekommt und die Welt gerettet hat. Das alles unter einem filmischen Großaufwand, der beinahe schon als verschwenderisch bezeichnet werden kann. Der Film bietet eine Mixtur aus Humor, Action, Thrill und Erotik, die dem puren Vergnügen dient und auch nichts anderes beabsichtigt, als blendend zu unterhalten. Ein Film, der so richtig "groß" wirkt, wie das Blockbuster-Popcornkino der Folgejahre (Bond, Star Wars, Indy...).
So hat Hitchcock m. E. einen höchst archetypischen Film geschaffen, der nicht nur aus seinem Werk deutlich heraussticht, sondern maßgeblich an der Entwicklung einer neuen Art von Kino beteiligt gewesen ist.
Und abschließend bleibt noch festzuhalten, dass die Qualität von NORTH BY NORTHWEST auf diesem Gebiet nie mehr auch nur annähernd erreicht wurde.
10/ 10
P. S.: Nochmal zum Vergleich NBN - Bond: die Zugszenen sowie die Auktion wurden später sogar direkt bei Bond zitiert.
#444
Geschrieben 06. Februar 2005, 14:08
Regie: Martin Scorsese - DVD MGM
Mehr Method-Acting geht nicht
Ok, Bobby spielt überragend; die anderen auch; die Inszenierung ist das beste, was Marty je hinbekommen hat... aber dennoch kann ich mich mit RAGING BULL noch immer nicht so richtig anfreunden.
Das mag daran liegen, dass dem Zuschauer eine Identifikationsfigur bzw. ein Sympathieträger verwährt wird. Im Grunde genommen schaut man einem selbstzerstörerischen, cholerischem Kotzbrocken zu, wie er ständig Stunk macht und zwischendurch einige Boxkämpfe bestreitet. Für mich war das teilweise extrem anstrengend, auch wenn ich ständig über Bobby staunen musste, der wohl nur als Travis Bickle noch besser gewesen ist. Immerhin schafft Marty einige arg beklemmende Szenen, etwa wenn La Motta ziemlich unbeholfen versucht seiner neuen Flamme nahe zu kommen.
Insgesamt sicherlich ein guter Film, der für mich persönlich außer großartigem Darstellerkino und einer gefälligen Inszenierung aber leider wenig zu bieten hat. Emotionale Anteilnahme so gut wie ausgeschlossen...
6/ 10
#445
Geschrieben 07. Februar 2005, 00:14
Regie: James Wan - CinemaxX Essen
Verschenkt!
Alles beginnt sehr vielversprechend: zwei Männer in einer übel zugerichteten Toilette; jeder an einer Ecke des Raumes angekettet; zwischen ihnen eine Leiche in einer Blutlache. Was das soll und wie man hier hingekommen sei fragen sich die beiden und der Zuschauer gleich mit.
Leider verlässt Regisseur James Wan den Schauplatz recht schnell und verstrickt sich zunehmends in ein hektisches, unübersichtliches Faktenchaos, das in mehreren Plottwists mündet, die doch arg konstruiert wirken.
So überrascht SAW nicht wirklich und bietet abgesehen von einer interessanten Grundidee nur wenig sehenswertes. Dazu gesellen sich perverse Sadismusfantasien und Darsteller, die völlig neben sich stehen. Die Videoclipästhetik raubt dem Film dann noch den letzten Reiz: die zu Beginn kreierte Atmosphäre bleibt sehr schnell auf der Strecke.
Insgesamt ein missglückter Versuch an David Finchers SE7EN anzuknüpfen. Aber mit dem "Terrorkino" - ein Genre (?) das einige User hier im Forum ja bereits des Öfteren diskutiert haben - kann ich sowieso nicht viel anfangen.
4/ 10
#446
Geschrieben 07. Februar 2005, 12:10
Regie: John Badham - DVD Paramount
Johnny Depp hat keine Zeit
Wirklich erstaunlich, dass dieser Film damals keine Kinoauswertung bei uns erfuhr; ist es doch einer jener Filme, die man eigentlich gar nicht schlecht finden kann. Doch Johnny Depp war damals noch nicht der Star, der er heute ist und Chris Walken schon damals längst zum Videopremieren-Standard-Darsteller avanciert.
Jedenfalls sollte sich NICK OF TIME niemand entgehen lassen, da der Film neben zwei Topdarstellern (die auch so spielen) eine nicht enden wollende Spannungskurve, die sich stetig nach oben bewegt aufzuweisen hat.
Es ist einer der wenigen Thriller, die tatsächlich in Echtzeit gedreht wurden, wodurch nicht nur dem Protagonisten keine Zeit zum Durchatmen bleibt.
Johnny Depp wird auf der Straße zufällig ausgewählt, um eine Senatorin zu ermorden und da seine Tochter in der Gewalt der Schurken ist, bleibt ihm auch keine Wahl... er hat 70 Minuten dafür Zeit und wird beobachtet.
Simpler plot mit größtmöglichem Effekt: was tun? denkt sich Depp und der Zuschauer gleich mit. Unter großem Zeitdruck bleibt nicht viel Spielraum für irgendwelche Planspiele, so dass Spontaniteit gefragt ist...
Badham inszeniert seinen Film als astreinen Thriller, der auch nichts anderes im Sinn hat, als nervenzerfetzende Spannung zu bieten. Das gelingt ihm hervorragend, unterstützt auch dadurch, dass sich das Geschehen fast auf einen einzigen Schauplatz beschränkt. Leichte Abzüge gibt es lediglich für ein etwas zu spektakuläres Ende, das den guten Gesamteindruck aber kaum trüben kann.
Da der Film z. Z. für wenig Geld zu haben ist, rate ich wirklich jedem hier zuzuschlagen.
9/ 10
#447
Geschrieben 08. Februar 2005, 19:22
Regie: Dennie Gordon - DVD Warner
Bad Girl, bad girl, whatcha gonna do...
Gefällt mir immer besser - wird vielleicht doch noch n 10er draus. Pluspunkte sammeln Andy Richter (für seinen "Chinese Accent") und Eugene Levy (dafür dass er Eugene Levy ist). Die Twins rocken natürlich!
Vielleicht kauf ich mir doch noch THE CHALLENGE...
9.5/ 10
#448
Geschrieben 09. Februar 2005, 16:26
Regie: John Hughes - DVD Paramount
"Life moves pretty fast. If you don't stop and look around once in awhile, you could miss it."
Geschafft! Unter meinen vier absoluten Lieblingsfilmen befinden sich nun drei von John Hughes. Zum Film habe ich hier ja schon alles gesagt, was es zu sagen gibt. Wer diesen Film nicht kennt genießt mein vollstes Mitleid!
10/ 10
#449
Geschrieben 10. Februar 2005, 14:56
Regie: Roman Polanski - DVD Paramount
"This is not a dream! This is really happening!"
Bin durch Tornhills Eintrag wieder auf den Film aufmerksam geworden, der mir damals schon gut gefallen hatte, was mich erstaunt hatte: schließlich kommt es selten vor, dass ein Film in punkto Qualität an die literarische Vorlage herankommt. Die gestrige zweite Sichtung bestätigte mich. Der Film ist nicht weniger klasse als das Buch.
Wüsste jetzt auch keinen anderen Film, der eine derartig beklemmende Atmosphäre erzeugt. Wie das Grauen langsam aber sicher im Alltag erwächst verlangt nicht nur Mia Farrow (großartig!) einiges ab. Würde ROSEMARIES BABY jetzt aber nicht als typischen Horrorfilm bezeichnen: so kommt der Film ohne jegliche Effekthascherei aus - der Horror entsteht für den Betrachter einzig und allein durch die Anteilnahme bzw. Identifikation mit der Protagonistin. Dadurch dass Polanski uns keinen Wissensvorsprung gibt und den Zuschauer den Film fast ausschließlich aus Rosemaries Perspektive erleben lässt wird das Unheil von uns wie von ihr erst nach und nach wirklich erfahren - unübertroffen dann die Szene, in der sie ihr Baby sieht: nichts könnte furchteinflößender, schockierender sein als dieser Blick von Mia Farrow nachdem sie in die Wiege geschaut hat.
Im Making Of habe ich gehört, dass der Film damit spiele, ob es sich hier um Realität oder die subjektive Sicht einer geistig Gestörten handelt. Letzteres kam für mich nie in Frage; mir scheint abgesehen von der sehr surrealistisch gehaltenen "Traumsequenz" (welche dadurch, dass sie nur ein Traum sein könnte natürlich auf eine Einbildung der Geschehnisse durch Rosemarie hinweist) alles klar dafür zu sprechen, dass alles wirklich passiert. So wird bis auf eine kurze Rückblende auch nicht weiter in Rosemaries Biografie herumgestochert, womit eine etwaige Wahnvorstellung nicht wirklich begründet worden wäre.
Polanski inszeniert seinen Film sehr ruhig und zurückhaltend, verlässt sich ganz auf seine Schauspielerführung und sein Script. Viel subtiler kann man einen Horrorfilm (will ihn dann doch mal in dieses Genre einordnen) wohl nicht drehen (THE SIXTH SENSE (USA 1999, M. N. Shyamalan), der als "Wiedergeburt" des subtilen Horrorfilms gefeiert wurde betreibt deutlich mehr Effekthascherei als Polanskis Film). Und nie hat mir ein Regisseur dieses von mir nun wirklich nicht geliebte Genre so schmackhaft gemacht. Ich befürchte nur, dass es wenig vergleichbares gibt, zumal es Polanski ja auch nicht bei einem reinem Schocker belassen hat, sondern reichlich Symbolik in den Film mit reingesteckt hat, wodurch er sich wunderbar analysieren lässt.
So, nun muss ich am Ende aber doch einen kleinen Kritikpunkt anbringen: bei der Begattungsszene hätte man besser auf die klischeehafte Darstellung des Teufels verzichtet bzw. ihn gar nicht in Erscheinung treten lassen sollen. Ansonsten aber ein perfekter Film, der so richtig schön angsteinjagend ist.
9.5/ 10
#450
Geschrieben 11. Februar 2005, 19:01
Regie: Marc Forster - Lichtburg Essen
Übelster, vorhersehbarer Kitsch!
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