

Arbeitstitel I
#1
Geschrieben 12. Januar 2005, 09:04
-National Treasure-
Jerry Bruckheimer Filme dauern üblicher Weise länger als 90 Minuten, nicht weil sie dich noch Tage danach geistig fordern, sondern weil sie dich teilweise mit Überlänge quälen. Bei NATIONAL TREASURE muss man nicht von quälen sprechen, zu gut hat Jon Turteltaub die Fäden in den Händen und lässt seine Marionetten gekonnt durch ein Mix aus Heist, Abenteuer und Action Gerne tanzen.
Die Hatz nach dem –ultimativen- Schatz besticht derweilen nicht mit einer anspruchsvollen, oder gar intelligenten Story. Turteltaub, der mir die letzten Jahre auch mehr durch seinen ungewöhnlichen Namen als durch seine Filme aufgefallen ist und mit THE KID seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht hatte, rehabilitiert sich. Spaß und Spannung sind keine Fremdwörter mehr und er entlockt selbst Nicolas Cage mehr als nur die starre THE ROCK Mimik. Da stört dann auch kaum die total verhunzte Synchronisation des neusten Germany Export Schlagers Diana Kruger, denn wenn sich die Beiden am Ende herzlichst busslen entlockt es einem ein befriedigendes OHHH.
Einen Hauch von Qualität dürfen Jon Voight und Harvey Keitel versprühen, auch wenn die zu spielenden Charaktere sie sicherlich nicht vor eine unlösbare Aufgabe gestellt haben dürften. Allein schon ihre Anwesenheit verleiht dem Film einen feinen Glanz, der ihm in keinster Weise schadet. Und Keitel bekommt zur Belohnung noch seinen großen Aufritt.
NATIONAL TREASURE wirkt nicht aufgebläht, trotzdem hätte ihm eine Entschlackung gut getan. Hier und da ein paar Minuten gekürzt und das Tempo hätte es gedankt. Ansonsten will man sich nicht weiter beschweren. Am Ende kommen sogar die obligatorischen Fackeln zum Einsatz, die einem wohl den Vergleich mit INDIANA JONES etwas aufgetränkt haben, wobei sie sich ansonsten richtig wohltuend unterscheiden.
Das gibt 3 von 5 Schatzkarten
#2
Geschrieben 14. Januar 2005, 23:09
Man hat ein Gefühl für Filme, weiß oft schon nach wenigen Minuten wohin der Weg führt. Ich tu mich schwer mit menschlichen Charakteren in Zeichentrick oder Animationsfilmen, die Gradwanderung zwischen Realismus und Fiction ist schmal, und wird selten, wenn gar überhaupt nicht gefunden. Werde mich deshalb nicht mit den Figuren anfreunden können, weil dafür keine Basis geschaffen wird, vielmehr wirkt alles wie ein 90minütiger Kurzfilm. Die Story ist absolut Pixar tauglich; neu, ideenreich und phantasievoll. Dazu dieser leise Hauch von Melancholie verleiht dem Film eine besondere Würze. Die Schwäche ist aber das er sich nie endgültig für eine Richtung entscheiden kann. Jugendliche (wer oder was auch immer das sein mag) werden den Spaß haben der mir verborgen blieb.
Und um noch mal auf mein Gefühl zurückzukommen, mich lässt es nicht los als sei der einzige Sinn von „Die Unglaublichen“ mit und über ihn eine gigantische Werbetrommel zu rühren.
Dafür gibt’s nur 2 von 5 Superhelden
#3
Geschrieben 15. Januar 2005, 13:37
Director's Cut
Ein Quantensprung zu dem was ich vor wenigen Monaten noch im Kino gesehen habe. Noch jetzt durchfluten mich die Bilder, die Musik klingt in meinen Ohren, die Emotionen aufgefühlt. Ich weiß nicht welche Puzzle Teile gefehlt haben, aber sie waren das Herz und die Lunge die nun zusammengesetzt wurden und „King Arthur“ in einem hellen Lichte leuchten lassen. Ich fühle mich dreckig, ausgemergelt, die Gleichgültigkeit verloren, Beziehungen aufgebaut und am Ende gestorben. Wäre Kino doch nur immer so schön, ich würde an diesem Ort für immer verweilen.
Der Kitsch wird im Blut ertraenkt, wenige Minuten die einen neuen Film kreieren wuchtig und gewaltig.
5 goldene Schwerter
#4
Geschrieben 18. Januar 2005, 07:53
Hab mich dann dafür entschieden in Selbstmitleid zu verfallen, denn auf welch große Folgen hab ich mich gefreut......
#5
Geschrieben 28. Januar 2005, 17:55
in erster Linie haben mich die Parallelen zu MATRIX interessiert, aber begeistert hat mich der Soundtrack
#6
Geschrieben 28. Januar 2005, 17:57
King Arthur – Directors Cut
Hellboy
Collateral
Man on Fire
Oldboy
Der Maschinist
Underworld
21 Gramm
Vergiss mein nicht
Demonlover
Möchte mich vorläufig noch auf keine Reihenfolge festlegen, die folgt dann aber spätestens bei den Wahlen.
#7
Geschrieben 30. Januar 2005, 10:50
Jean Pierre Jeunet sagte in einem Interview das er mit seinen Ideen für MATHILDE hätte drei Filme drehen können. Das mag sein, wenn er uns auch verschwiegen hat das er einige Ideen nur wieder aufgewärmt hat. Zumindest klaut er bei sich selber, sympathisch. Ja, vieles hat man bei AMELIE bereits bewundert; die Detailverliebtheit, die Gabe große Gefühle in großen Bildern auszudrücken und dabei immer menschlich zu bleiben. Eben wie wenn man nach einer langen Reisen nach Hause kommt, man was immer was einen erwartet. Und so enttäuscht auch ein Jeunet nicht, im Gegenteil, die Story war überaus komplex, teilweise wird man mit französischen Namen erschlagen (in meinem nächsten Leben wünsche ich mir ein extra Personengedächtnis), dass es einem schwer fällt der Geschichte überhaupt noch zu folgen. Auf den Punkt gebracht, die romantische Antwort auf BASIC.
Leider verpuffen auch einige der wuchtigen Einstellung die man in diversen Trailern bewundern dürfte, sie wirken bei weitem nicht mehr so gewaltig. Mit AMELIE dauerte es Monate, fast Jahre bis sich mein Herz öffnete, auch MATHILDE ist keine Liebe auf den ersten Blick, doch nach über zwei Stunden sprühen zaghaft die Funken.
#8
Geschrieben 03. Februar 2005, 15:43
Ein Rätsel warum der Film vor gut einem Jahr als Insidertipp duch die Gegend geisterte. Mit das Schlechteste was ich seit langem gesehen habe, wäre da nicht nicht die -doch leicht beeindruckende- Besetzung würde jede Motivation fehlen dieses Werk durchzustehen. Vollkommen witzfrei dümpelt die Geschichte vor sich hin das man am liebsten mit goldenen Himbeeren um sich werfen würde.
Für diesen Schwachsinn gibts 1 von 5 Jamba Nashörnern
#9
Geschrieben 08. Februar 2005, 09:22
Seit gut einem Jahr verstaubt die Kassette im Regal, zurecht.
Dachte mir dieser Film könnte helfen die Kreuzigung besser zu vestehen, dem war nicht so. Dazu war er bis auf wenige Aussetzer zu harmlos ("Ich bin stolz für mein Vaterland zu sterben"). Es gibt wenig zu schreiben und noch weniger zu loben.
Immerhin war die Kassette jetzt frei wichtigere Filme wie; "Wenn die Gondeln trauer tragen". Mehr dazu dann morgen. Die erste Stunde macht Lust auf mehr.
Ach ja, die Bewertung:
2 von 5 Blindgängern
#10
Geschrieben 09. Februar 2005, 09:39
In den letzten Minuten überkam mich der Horror, hat mich gepackt und gelähmt. Als er mich langsam losgelassen hat, spukten mir unzählige Theorien und Fragen durch mein Hirn, aber keine vermag mich zu befriedigen. Wie ist der Tod von Baxter zu interpretieren, welche Rolle spielt der Zwerg (ich hasse Zwerge), wie passen die alten Damen in die Geschichte und wer alles hatte das zweite Gesicht?? Fragen ohne schlüssige Antworten.
Dabei lag zu Beginn die Faszination für mich in der wunderbaren Darstellung Venedigs (was ich zuletzt so grandios bei DER DRITTE MANN bewundern konnte – Wien welch Aura).
<B>Trouble ohne Paddel</B>
Danach galt es sich geistig ein wenig zu erholen. Was einem auch überhaupt keine Probleme bereitet hat, denn die hauchdünne Story wird im Grunde nur von dem Soundtrack zusammengehalten. Aber man muss dem Film doch den ein oder anderen Brüller attestieren, es darf herzhaft abgelacht werden. Dazu noch „Star Wars“ und „Beim Sterben ist jeder der Erste“ parodiert und ein freudiges Wiedersehen mit dem Riesen von Parker Lewis, was den Spaß noch abrundet.
Geistiger Tiefflieger mit Unterhaltungsfaktor.
#11
Geschrieben 19. Februar 2005, 09:55
Zu lang, zu langweilig.
Allein für die Vorstellung der diversen Charaktere nimmt sich Altman eine Stunde Zeit, wie man dann aber am Ende erfahren völlig umsonst. Dann lieber einen alten Sherlock Holmes oder eine Runde Kniffel...
<B>Before Sunset</B>
Wow, der große Film über nichts, eben wie SEINFELD nur ohne Humor.
Wie schwer muss es sein solch lebensnahe Dialoge zu schreiben, ohne das der Zuschauer nach der Hälfte entnervt abschält?
Im Gegensatz zu BEFORE SUNRISE (der übrigens heute Nacht um 5:55 auf RTL2 zu bewundern ist) setzt er noch einen drauf, denn bis auf die Buchvorstellung überhaupt keine Rahmenhandlung, wie sagte der Regisseur zu schön; Hyperrealismus. Dabei hat jeder Mensch (OK, nicht jeder, aber jeder der sich gern darauf einlassen will) in seinem Leben nur wenig Gelegenheit solch ein Gespräch zu führen. Mir kam es zumindest so vor, als wäre ich schon einmal in solch einer Situation gewesen, vielleicht nicht die Tiefe und die Qualität, aber es war intim, ehrlich und verdammt persönlich.
Wenn ich sagte BEFORE SUNSET spielt gekonnt mit dem nichts, so war dies gelogen, nach der Bootsfaht (oder schon währendessen) geht es um alles, um die Liebe, um alte und neue endteckte Gefühle, so tief, so bewegend. Der Film läuft weiter, in meinem Kopf, spiele Regisseur und lasse mich dem Kitsch hingeben....auf das sie ewig reden und Sex haben!
#12
Geschrieben 24. Februar 2005, 17:46
#13
Geschrieben 03. März 2005, 17:42
Kann ja die Oscars schon gar nicht mehr sehen ohne dabei sentimental zu werden, oft es so schlimm das ich am liebsten abschalten würde und weglaufen. Dabei liebe ich ihn, sehe darin den Höhepunkt des Jahres (und vielleicht bin ich deswegen auch tief im Herzen traurig das ich sowenig dazu beigetragen habe), von dem Schaulaufen der Stars mal ganz abgesehen.
Über die Vergabe der Oscars kann man sich so aufregen wie ein nicht gegebenes Tor im Fussball, der Dampf muss kurzfristig raus, im Grunde aber scheissegal. Vielmehr gilt es die coolen Hunde von Hollywood abzufeiern, allein schon wenn Sean Penn den Oscar vergibt hat das mehr Stil als manche Filme. Und jedes Jahr ist der Oscar für mindestens einen emotionalen Overkill gut, dieses Jahr durfte mich die Dankesrede von Jamie Foxx umhauen (und ich bin gern liegengeblieben), wenn das Schauspiel und die Gefühle verschmelzen, dann heisst es sich seiner Tränen nicht zu schämen. Und wer nach den unzähligen Stunden nicht einen unglaublichen Bock auf den neuen Eastwood Film hat, der muss seine Seele an den Teufel verkauft haben.
--------------------------------------------------------------
Gestern die ROAD TO PERDITION DVD gekauft, so ein Gefühl sagt mir das er nach dem Hype und der langen Pausen jetzt bei mir so richtig explodieren könnte. Er hatte damals im Kino keine faire Chance, wurde zum Meisterwerk schon vor Filmstart abgestempelt und mehr als ein gut konnte er dann nicht aus mir entlocken. Jetzt ist die Zeit reif für einen zweiten, entspannten Blick auf Sam Mendes. (und nicht nur weil er gerade mit dem süssen Jake dreht)
PS: wer ist den dieser alte Man mit Bart?
PPS: @Michael: und hat dir Anke Lust auf VERGISS MEIN NICHT gemacht? zumindest der Oscar für Kaufman war ein

#14
Geschrieben 08. März 2005, 22:25
Nach "Sieben" kommt nicht Acht sondern "Saw".
Hab über diesen Satz exakt eine Sekunde gelacht und dann ging der Film los.
Ich hab jetzt auch überhaupt keinen Bock mir irgendwelche Logikfehler aus der Nase zu bohren, war bis vor 20 Minuten damit beschäftigt meine Hose trocken zu halten. Windelalarm, wobei das wohl schon wieder ein Witz zuviel ist. "Saw" ist knochentrocken, packt Dich als Zuschauer und schleudert dich wie ein wildgewordener Wrestler von einer Ecke in die andere. Abartige Ideen, bleiben keine Ideen, in "Saw" werden sie zu abartigen Taten. Welcher Kopf lässt sich solch eine Story ausdenken, hey, ich hätte Angst vor mir selber.
Nach einer Stunde wirklich perfektem Nervenkitzel stellt sich dein cineastisches Kleinhirn auf den klischee üblichen Showdown ein. (und ich bin so verdammt froh das ich mich bei Kino.de beherrscht habe und nichts darüber gelesen habe) Und als meine Kollegin heute morgen noch meinte "toller Film, aber das Ende...", da leuteten so ziemlich alle Alarmglocken. Was soll ich sagen, das hatte "Memento" Qualität. Das Herz springt, die Augen werden feucht und ein Gedanke machte sich in meinem Schädel breit: FUCK!
Verflucht sei jetzt schon die grottige Fortsetzung, aber das eben war feinste Unterhaltung.
#15
Geschrieben 17. März 2005, 15:42
Nach dem Erlebnis SAW eindeutig Kindergeburtstag. Fade Story, konfuse Effekte , eine zahnlose Zahnfee und dann dümpelt halt so ein Film selbst die 70 Minuten mühsam vor sich hin.
Extrem Rage
Wobei mal wieder Vin Diesel sein nichtvorhandenes Talent wunderbar zur Schau trägt. Der Film ansich ist ein solider Thriller, nichts spektakuläres. Das war TRAINING DAY auch und dafür wurde Denzel mit dem Oscar belohnt (immer noch ein Hohn für mich).
Meet the Fockers
Die Lacher vom ersten Teil sind schon lange verklungen und vorerst kommen auch keine weiteren dazu. Die Fortsetzung spinnt einfach nur die Klischees weiter und nun dürfen sich halt auch noch Dustin Hoffmann und Barbara Streisand zum Hampel machen, aber großen Stil hat das keinen. Was einmal mehr deutlich zeigt wie schwierig es ist eine anständige Komödie auf die Beine zu stellen. Alles wirkt wie in eine Schablone gepresst, zu Fischstäbchen verarbeitet und dann hinten wieder rausgespuckt.
#16
Geschrieben 31. März 2005, 15:34
- oder wie ich ein Fuqua Jünger wurde
Antoine Fuqua ist ein Schläger, ein Kämpfer, ein visueller Großmeister. Hat mich wieder einmal in der zweiten
Runde förmlich ausgeknocked, ging zu Boden und blieb liegen. Welches Phänomen steckt hinter Fuqua, warum
springt einem die Magie erst beim zweiten Blick ins Gesicht?
Fuqua erzählt aggressive, wuchtige Geschichten und ebenso verpackt er diese. Seine Einstellungen sprühen vor Kraft, seine
Charaktere sind trotz ihrer Grobheit fein gezeichnet. Er hat bereits in den wenigen Filmen seinen eigenen Stil gefunden, seine Handschrift ist lesbar,
und effektiv.
TRAINING DAY ist überzeichnet und vor allem komprimiert. Emotionale Achterbahnfahrten, Adrenalinspiegel am Anschlag und ein vor
Testosteron platzender Denzel Washington. Wie ein wildgewordenes Tier agiert Denzel, von den Ketten der Sklaverei befreit und auf
die Menschheit losgelassen; massiv und derb. Dagegen wirkt Ethan Hawke bieder und farblos, entwickelt sich im Laufe des Tages, mit einer der
interessantesten Aspekte. Entschlüpft aus seinem Nest und erblickt die Welt zum ersten Mal mit offenen Augen. Bestechend wie Hawke die
Verwandlung mit einer Leichtigkeit darstellt. Ich mag seine sensible und doch coole Art und dabei läst er Denzel nicht nur im Film manchmal ziemlich ratlos und überfordert
aussehen.
Der Kampf, das Duell; Schwarz gegen Weiß, Gut gegen Böse - die Essenz aus TRAINING DAY. Und dank Fuqua wird daraus ein sehenswerter,
spannender und vielschichtiger Film, der sich vor allem stetig zu verbessern weiss.
Kritik von Kino.de am 07.08.2002: (überaus interessant die alte -aber gute- Scheiße mal wieder zu lesen und zu vergleichen)
Warum ist "Training Day" interessant? Einzig und allein wegen Denzel Washington. Er muss die Rolle seines Lebens abgeliefert haben, genial, anbetungswürdig..so sah es auf jeden Fall die Academy. And the Oscars goes to..Deenzeeel Waashingtoon! Ich dachte shit, wenn schon ein Afroamerikaner warum nicht Will Smith für "Ali"?
Antoine Fuqua (ein Name wie Gold) soll ein bisschen der Vater des Erfolges von Denzel sein. Was wissen wir über Fuqua, wenig. "The Replacement Killers" war ordentliches Actionkino, vor allem aber optisch sehr ansprechend, erinnerte stark an John Woo. "Bait" war ein Flopp, in jeder Hinsicht.
"Training Day":
Wenn Dich Coolness ankotzt!
Fuqua quält Dich fast 80 Minuten mit belanglosem Scheiss, Hauptsache alles cool und easy.
Jake hat seinen ersten Tag im Drogendezernat von L.A. Er wird den Tag mit seinem Vorgesetzten Alonzo verbringen, der wird dann über Jake's Zukunft entscheiden. Strafzettle im Valley oder die grosse Karriere. Alonzo zieht alle Regiester um dem "Kleinen" Jake gleich klarzustellen wie der Hase zu laufen hat.
Ich dachte ich bin im falschen Film, klischeehafter Charakter ist noch leicht untertrieben. Man darf sich solch "coole" Ausdrücke wie "Mein Nigger, Votze, Wichser, verfickt, verkackt" anhören. Yo, ich bin ein schwarzer Bruder und lebe im Gettho! Hilfe!
Fuqua legt grossen Wert auf Authenzität, das hat er immer wieder betont. Ja klar, mit solchen Sprüchen MUSS der Film ja authentisch werden. Da hat der Regisseur wohl etwas verwechselt.
OK, und so plätschert dann "Training Day" auch gemütlich vor sich hin, immer um Authenzität bemüht. Da werden kurz drei Jugendliche brutal rangenommen weil sich sich ein bisschen Marihuana gekauft haben, was dann Jake als "Belohung" gleich mal rauchen darf, das ganze wird mit Wiskey und reichlich Bier gut runtergespült. Dann verhindert Jake auf die schnelle eine Vergewaltigung, Alonzo regelt die Sache auf seine Weise, ein Schlag in die Weichteile genügt vorläufig. Er will ja nur die Wölfe schnappen..
Dann gehts weiter zu Alzonos altem Freund, gespielt von Scott Glenn, es wird wieder jede Menge cooles Zeug geredet und irgendwas über Russen. Hab nur noch mit einem Ohr hingehört weil mich die Dialoge langsam aber sicher anfangen etwas anzukotzen. Ja, ja, aber alles sollte sich ja am Ende als wichtig rausstellen.
Man wundert sich auch nicht das die Vorgesetzten von Alonzo ebenfalls korrupt sind, deswegen werden sie wohl auch die drei Weisen genannt.
Alles wird schön mit Auftritten von Snoop Dog, Dr. Dre, Macy Gray und (ich weigere mich fast diesen Namen überhaupt zu nennen so kurz war ihr Auftritt) Tom Berenger aufgelockert. Uha.
Der Rest ist für die Handlung wichtig, für den Zuschauer aber vollkommen langweilig. Fuqua gelingt es nicht den Zuschauer zu packen, er erzählt munter weiter während der Zuschauer sich auch mal ein Bier holen kann ohne das Gefühl zu haben etwas zu verpassen. Plätscher, plätscher...ich dachte schon der "Training Day" kommt überhaupt nicht mehr in Schwung, als plötzlich ein neuer Film beginnt. Ich frage mich, sitzt Fuqua immer noch auf dem Regiestuhl oder durfte jetzt ein Profi ran?!
OK, Alonzo und Jake fahren zu einer Gang, keine Ahnung was für eine Gang, Alzono muss auf Klo und verschwindet. Hinterlässt nur einen Bündel voll Geld. Jake sitzt in der Klemme. Und genau da, genau an dem Punkt hatte mich Fuqua. Grosses Kompliment wie er der die Szene einfängt, jetzt ist Atmosphäre da, Spannung ist spürbar und Ethan Hawke als Jake krönt seine tolle Leistung. Ich war wie gebannt, konnte fühlen was Jake empfindet. "Trainig Day" wurde interessant.
Allerdings nur für kurze Zeit da das Finale dann wieder an die alte "Stärke" von Fuqua erinnert. Das Gute gewinnt das Böse verliert.
Fuqua ist gescheitert, er wollte etwas grosses schaffen, im Grunde ist ihm aber nur ein gewöhnlicher Copfilm gelungen, der sich nie ganz entscheiden kann was er eigentlich aussagen will. Geleckte Bilder und ein guter Soundtrack machen einfach keinen guten Film. Washington und Hawke sind dagegen ein starkes Duo, aber wohl schon eine Nomminierung wäre eine Überraschung gewesen. Wenigstens konnten sich Poitier und Washington an der Oscarverleihung gegenseitig die Tränen trockenen. Deswegen wird einem "Training Day" auch nicht länger in Erinnerung bleiben
Besucher die dieses Thema lesen: 1
Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0