When there's no more room in hell...
#421
Geschrieben 23. Januar 2005, 12:50
01. Lost Highway (Lynch)
02. Persona (Bergman)
03. Videodrome (Cronenberg)
04. The Sacrifice (Tarkovsky)
05. Psycho (Hitchcock)
06. 2001 - A Space Odysse (Kubrick)
07. The Shining (Kubrick)
08. Stalker (Tarkovsky)
09. Inferno (Argento)
10. Love And Deaht (Allen)
11. Barry Lyndon (Kubrick)
12. Laputa - Castle In The Sky (Miyazaki)
13. Prosporo's Books (Greenaway)
14. Pierrot Le Fou (Godard)
15. A Short Film About Killing (Kieslowski)
16. Kikujiro (Kitano)
17. Rope (Hitchcock)
18. Rear Window (Hitchcock)
19. Satyricon (Fellini)
20. The Silence (Bergman)
21. Blue Velvet (Lynch)
22. Eyes Wide Shut (Kubrick)
23. Fitzcarraldo (Herzog)
24. Salo (Pasolini)
25. 8 1/2 (Fellini)
26. Citizen Kane (Welles)
27. Rosemary's Baby (Polanski)
28. The Birds (Hitchcock)
29. Maborosi (KoreEda)
30. Cries And Whispers (Bergman)
31. Death In Venice (Visconti)
32. Nosthalgia (Tarkovsky)
33. The Last Temptation Of Christ (Scorsese)
34. Naked Lunch (Cronenberg)
35. Blow Up (Antoninoni)
36. Ichi - The Killer (Miike)
37. The Bird People Of China (Miike)
38. Dogville (Von Trier)
39. Nausicaä - Of The Valley Of The Wind (Miyazaki)
40. Three Colors - Red (Kieslowski)
41. Suspiria (Argento)
42. Wild Strawberries (Bergman)
43. Solaris (Tarkovsky)
44. Vertigo (Hitchcock)
45. Spring, Summer, Fall, Winter And Spring... (Ki-Duk)
46. The Cook, The Thief, His Wife And Her Lover (Greenaway)
47. Lawrence Of Arabia (Lean)
48. North By Northwest (Hitchcock)
49. A Clockwork Orange (Kubrick)
50. Apocalypse Now (Coppola)
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#422
Geschrieben 23. Januar 2005, 13:23
Wiedereinmal versucht Woody Allen sein großes Vorbild Ingmar Bergman
zu imitieren - auf stark begrenztem Teritorium schüttet eine Hand voll
Leute dem Zuschauer ihre Seele aus, Probleme, Neigungen, Liebessehn-
süchte, Verzweiflung, Hass und Freundschaften werden auseinanderge-
nommen und in langen Dialogen analysiert.
Anmerken muss man das ihm dieser Stil wohl noch nie so gut geglückt ist
wie in "September", von Bergman's Klasse ist er zwar noch ein gutes Stück
entfernt, doch gelang ihm hier (wohl teils auch durch Zufall) ein beacht-
liches Werk welches mit ziemlicher Sicherheit Allen's bestes reinrassiges
Drama darstellet (die zwei sehr gelungenen Witze über Polen und Wodka
lassen wir mal als Zwischenaufheiterung so stehen).
Der größte Pluspunkt ist mit Sicherheit Carlo Di Palma's Kameraarbeit,
welche sehr viel besser zu Allen's Art zu Inszinieren, zu Beleuchten,
seiner Wahl der Bildausschnitte und dem Set Desing passt als es die
von Nykvist wohl jemals könnte (mal ganz ehrlich, mit Außnahme von
"Celebrity" sehen die Allen-Filme in denen Nykvist Kameramann war oft
alles andere als gut aus...).
Desweiteren ist sehr positiv zu erwähnen, dass nicht wie etwa in
"Interiors" ein bloßes Nachahmen von Inszinerungsteilen Bergman's
praktiziert wird, sondern Allen sich seinem Stil der vielen Halbnahen
Aufnahmen und weniger detailierter Ansichten treu bleibt - dieß wirkt
sehr viel weniger manieriert und es kommt zu einer visuellen Prägnanz
welche die oft wirklich toll geschriebene und umgesetzte (gespielte)
Charakterstudie in gleichzeitig wunderschöne, wie traugrige Bilder rahmt.
Es ist zwar keine große Kunst was Allen hier macht, doch er macht es
wenigstens so gut das man von handwerklich wie erzählerisch erst-
klassigen Kino sprechen kann...
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#423
Geschrieben 24. Januar 2005, 19:27
Shunji Iwai's neuster Film und nichts hat sich geändert - immernoch
schauen wir japanischen Teenagern bei ihren Altagsproblemen zu, was
oft zwischen ernsthaftem Drama und übelster Komödie hin- und her-
pendelt.
Immernoch wackelt die Kamera in der Hand und auf der Schuler, nimmt
sich aber immer wieder die Zeit für ruhige Bilder, welche dann oft
ein unglaubliches visuelles Potenzial offenbaren.
Ansonsten gibt es zu "Hana And Alice" kaum etwas zu sagen, es macht
Spass sich den Film einmal anzusehen, auch wenn er meiner Meinung nach
ein paar Minuten zu lang geraten ist.
Doch es ist kein gutes Zeichen wenn man feststellen muss das sich ein an-
sich so hoch talentierter Regisseur einfach nicht weiterentwickeln möchte,
den Zenit des Coming-Of-Age-Dramas hat er nämlich mit "All About Lily
Chou-Chou" längst erreicht!
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#424
Geschrieben 24. Januar 2005, 19:45
Da dies mein erster Film von Eric Rohmer war möchte ich mal etwas
vorsichtig mit meiner Wortwahl sein.
"Chloe In The Afternoon" erinnerte mich von der ersten Sekunde an an
die Filme von Fracoise Truffaut, und ganz bestimmt nicht an seine guten,
nein - das war als nähme mann den grandiosen Ideenreichtum Truffauts
dessen Grenzen nach dem Aufzählen der umständlichsten Erzählung einer
Liebesgeschichte meist schon erreicht sind, mit den inszinatorischen
Fähigenkeiten eines Filmhochschülers der gerade seinen ersten Film nach
beliebiger Schnitt / Kameraführung / Beleucht / Regie-lektüre dreht.
Ganz offen und ehrlich ist dies der schlechteste Film den ich in diesem noch
recht kurzen Jahr bisher gesehen habe und wenn man das letzte noch dazu
nimmt reichts bestimmt auch nocht für die "top" zehn.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#425
Geschrieben 24. Januar 2005, 20:07
Almodovar zum zweiten und ich kann mir nicht helfen aber weder seine
Geschichten, noch die Art wie er sie erzählt kann mich begeistern,
"Talk To Her" ist mit sicherheit ein wesentlich besserer Film als
"All About My Mother", den Anfang fand ich sogar Großartig - doch dann
verliert sich wieder alles in kitschig, komisch bunten Szenarien...
...dazu diese doch reichlich Abstruße Behandlung der Thematik durch
das einbringen sehr eigenwilliger Komik und Metapher deren Sinn sich
mir auch allerhöchsten als "böse Scherze bei denen ich bei offener
Aussprache nur Ärger bekommen hätte" erschließen kann.
Wer sich mit Almodovar's eigenwilligem Stil anfreunden kann oder dies
bereits hat, der wird mit diesem Film sicherlich viel Vergnügen haben,
dafür stehen top Darstellerleistungen und soweit ich das neutral
beurteilen kann eine weitestgehend ohne Fehl und Tadel "über die Bühne
gebrachte" Inszinierung.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#426
Geschrieben 25. Januar 2005, 12:38
Zweifelsohne hat KoreEda hier eine tolle Geschichte zu erzählen,
dass Problem ist nur wie er sie erzählt - dieses ständige zusammen-
schneiden von Interviewszenen und das damit selbst auferlegte
inszinatorische Korsett lassen den Film ziemlich staubig, trocken
und leider auch sehr einfallslos erscheinen.
Bei einer derart umfassenden Geschichte wäre es wünschenswert
gewesen, dass sich KoreEda die Zeit genommen hätte, die Erinnerungen
seiner Charaktere näher zu durchleuchten, Ihnen in Rückblenden die
schönsten rauspicken zu lassen, es hätte so schön werden können...
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#427
Geschrieben 26. Januar 2005, 11:46
Ein typischer Fassbinder, der Inhalt ist prikär und aufrüttelnd, die
Inszinierung hölzern, unfilmisch, verfremdet und hier sogar angst-
einflößend.
Es scheint Fassbinder's wohl größte Begabung gewesen zu sein mit
seinen Filmen puren Ekel hervorzurufen - "Angst Essen Seele Auf"
ist Inhaltlich mit sicherheit ein wichtiger, und gutgesinnter Film, doch
stellt Fassbinder jegliche Situation in der sich die zwei Aussenseiter
befinden dermaßen überzeichnet (Verfremdet - Brecht) dar das man
teils meint einem Horrorfilm beizuwohnen und nicht in einem überauß
realistischen Drama.
Während des Sehens und auch noch eine Weile dannach spürte ich
ein unangenehmes, ekelhaftes Gefühl, leider nicht nur für die im Film
als Ausländerfeindlich, kleinbürgerlich, dumm und was weiß ich noch
alles dargestellten Figuren, sondern auch für Fassbinders misantrophische
Art dieß darzustellen.
Hinzu kommt diese eigenwillige, fremdartige Darstellung, die
ungelenke und ausdrucksloße Art der Schauspieler alles addiert
erzeugt eine Kühle und Distanz zum Geschehen das man als
Zuschauer machtlos ist sich darin "einzuleben" allerdings auch
so neuartig und ungewohnt erscheint dass man sich dem davon
ausgehenden Reiz nicht entziehen kann.
Ob man einen derartigen Film mehrmals sehen will muss jeder für
sich entscheiden, fest stehen tut nur das dies eins der beeindruckendsten
und in sich schlüssigsten Werke des "neuen deutschen Kinos" ist.
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#428
Geschrieben 28. Januar 2005, 19:03
SPRACHLOS
(was für eine Scheiße!!!)
Und da ich mir vorgenommen habe mein Tagebuch nicht mehr
mit Kurzeinträgen "verkommen" zu lassen bringe ich an dieser
Stelle einige Zitatschnipsel von Einträgen zu anderen Fassbinder-
Filmen welche im Gesamten diesen Film sehr gut zusammenfassen
und mir die unnötige Wiederholungsarbeit nimmt.
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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#429
Geschrieben 30. Januar 2005, 10:56
Zuerst hab ich doch recht gut gestaunt, die ersten zwanzig Minuten
von "Mighty Aphrodite" sind mit das beste was Allen in den letzten
zehn Jahren zustande bekommen hat, lustig, gefühlvoll, anständig
Insziniert und schwungvoll vorgetragen.
Bis, ja bis dann die eigentliche Hauptfigur in den Film tritt (das
in den Film treten kann man hier auch doppeldeutig sehen...) und
so quasi in einem Zug alles kaputt macht, Mira Sorvino ist in diesem
Film dermaßen unerträglich dafür kann man wirklich keine Wörter
finden, alleine ihre Stimme ist Grund genug um vorzeitig auszu-
schalten!
Allen versucht zwar genau wie in "Bullets Over Broadway" aus dieser
weiblichen Tragikfigur sowohl komödiantisch als auch "Gutmenschlich"
Profit zu schlagen, stösst damit bei mir aber jedesmal wieder auf
Granit...
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#430
Geschrieben 13. Februar 2005, 17:53
Tagebucheinträge zu schreiben hier einfach eine kurze Liste von
dem was ich gesehen habe und eine Bewertung des Films.
King Of Kings (DeMille) - Mittelmäßig
Betty Blue (Beineix) - Gut
Kamikaze Taxi (Harada) - Sehr Schlecht (vorzeitig beendet)
Flower Island (Ilgon Song) - Schlecht (vorzeitig beendet)
Die Frau Nebenan (Truffaut) - Gut
Die Letzte Metro (Truffaut) - Gut
Les Dames Du Bois De Boulgone (Bresson) - Mittelmäßig
Au Hasard Baltazar (Bresson) - Schlecht
Wo Die Grünen Ameisen Träumen (Herzog) - Sehr Schlecht (vorzeitig beendet)
Camera Buff (Kieslowski) - Mittelmäßig
Autumn Sonata (Bergman) - Sehr Gut
Live Flesh (Almodovar) - Sehr Schlecht (vorzeitig beendet)
Young Thugs - Nostalgia (Miike) - Sehr Schlecht (vorzeitig beendet)
Straw Dogs (Peckinpah) - Gut
Doctor Zhivago (Lean) - Mittelmäßig
La Belle Noiseuse (Rivette) - Schlecht
Great Expectations (Lean) - Gut
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#431
Geschrieben 16. Februar 2005, 09:27
Einen ähnlich herzerwährmenden Film wie "Not One Less" habe ich
schon längere Zeit nicht mehr gesehen, erst recht keinen der dazu
auch noch alle filmische Qualitäten mitbring die man sich nur wünschen
kann...
Die Geschichte um die kleine Wei Minzhi ist in den ersten achtzig
Minuten von einer liebenswürdigen Naivität erzählt, dass man sich
in den Film richtiggehend wie in einen Zeichentrickfilm eindenken
kann, dass Leben auf dem Dorf scheint wirklich außerhalb der
reelen Welt statt zu finden und würde nicht ab und an ein Auto
vorbeifahren man würde meinen in eine ganz andere Zeit versetzt
worden zu sein.
Mit dem Eintreffen in die Stadt wird der Film langsam aber stetig
ernster, die Situation außwegloser, der Film bekommt ein klares Ziel
und am Schluss entläd sich alles in einem Ende das gleichzeitig punkt-
genau auf die Tränendrüse drückt, aber nicht fest sondern nur ganz
leicht so dass man die hinter der putzigen Geschichte versteckte Gesell-
schaftskritik auch noch unverschwommen wahrnehmen kann ohne sich
ständig in den Augen reiben zu müssen.
Auf der technischen Ebene hat mich der Film ebenso positiv überrascht,
Yimou gelingt es hier gänzlich ohne wirkliche "Prachtaufnahmen" im
Postkarten format einen fabelhaften Look zu generieren, der ab und
an leicht ins dokumentarische driftet, stets aber Film genug bleibt
als dass man die anfangs so irreal anmutende Geschichte auch in
westlichen Gefielden komplett nachvollziehen kann.
Das Mag vielleicht umgebungsbedingt auch garnicht so schwer gewesen
sein, doch dass sich Yimou nicht wie bei seinen anderen Filmen die ich
bisher kenne in die Kitschfalle tritt tut dem äußeren Erscheinungsbild
mindestens so gut wie das verwenden von Laiendarstellern - bzw. dem
Einsetzten von Personen für die jeweilige Rolle die diese Rolle auch
im reelen Leben ausüben, denn wer sollte diese denn besser spielen?
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#432
Geschrieben 17. Februar 2005, 11:19
Typisch japanisches Rachedrama, mit viel sehr sehr roten Blut, Papp-
bauten, Kiloweiße Schminke, ner ordentlicher Portion Klingengefuchtel
und was sonst noch dazu gehört.
Im kurzen und ganzen könnte man sagen, dass "Lady Snowblood" ein
recht kurzweiliges Vergnügen, warum der Film von vielen so hoch an-
gesehen ist kann ich mir aber beim besten Willen nicht erklären.
Das einzig wirklich herrausragende war genau genommen der Titelsong,
welcher sich beinahe genau wie der aus Laputa anhörte.
Die Geschichte ist altbekannt nur eben auf eine Frauenrolle um-
geschrieben, die Set's schwanken zwischen bezaubernd und entblößend
- die Kameraarbeit ist bemüht stets tolle Bilder einzufangen was teils
auch gelingt aber oft durch unsaubere Führung zu nichte gemacht wird.
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#433
Geschrieben 18. Februar 2005, 09:55
Anfangen tut alles mit einer sprichwörtlich sprachlos machenden
Hubschrauberfahrt rundherum um die Hochhäuser von Los Angeles,
mit sicherheit eine beeindruckendsten Szenen die ich kenne, dann
ja dann jedoch setzt schonmal die Musik von U2 ein, welch ein
hoffnungslos verkitschter, unhörbarer Schleimbeutel voll mit Noten...
...und es wird noch schlimmer, der Selbstmord von "Tom Tom" gerät
unter dem Aufsehen von Wenders zum unerträglich überstilisierten
Farce. So viele unnötige Zeitlupeneinstellung gibt es ja nichteinmal
in Musikvideos, und dann zeigen die auch noch jeweils mindestens
alles dreimal (also dass Selbe hintereinander).
Sorry, aber nach der Szene war bei mir schon schluss mit Lustig,
sowas lass ich mir nicht gefallen - was dannach kommt kann man
auch wieder ganz schnell als typisch Wenders abhaken, eine
unmögliche Liebesgeschichte, so langweilig wie nur möglich erzählt,
nichts von Interesse, stilistisch wohl leicht überdurchschnittlich,
weiterhin nervender Soundtrack und alles andere als gute Darsteller.
Oder kurz, Mel Gibson sollte aufhören seinen Hund zu beleidigen...
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#434
Geschrieben 19. Februar 2005, 21:39
Wiedereinmal ein schönes Beispiel dafür dass die These, ein gelungener
Einstieg sei schon die halbe Miete, ziemlich für die Katz ist - nach dem
tollen Anfang in bester Erzählkinotradition und einigen schön bissigen
Witzen dümpelt dieser wie auch Wilder's zweiter mir bekannte Farbfilm
"Irma La Douce" erstmal ne knappe Stunde lang so vor sich hin.
Hier und da mal ein Lacher, die Geschichte entwickelt sich nur müßig und
auch in eine reichlich belanglose Richtung, inszinatorisch kam Wilder mit
Ausnahme von "Sunset Boulevard" eh nie so recht aus dem Mittelmaß
hinaus, was bleibt also noch das einen bei Laune halten könnte, bei Leibe
nicht viel...
Nach cirka fünfzig Minuten der Flaute weht dann wieder eine frische Brise
durch die Erzählung, das Ganze bekommt etwas Konturen und auch der
Krimianteil kommt nun mehr zum Tragen was sich wahrlich positiv Auswirkt.
Lange währt die Freude über die gelungene Frischzellenkur allerdings auch
nicht, da der Film mit genau zwei Stunden auch ein gutes Stück zu lang
geraten ist und am Ende wieder die Licheter ausgehen, warum Wilder es
nicht fertig bringt aus einem derart Fruchtbaren Stoff etwas mehr heraus-
zuholen als dass was man in diesem Werk zu sehen bekommt ist mir doch
recht schleierhaft, oder hatte der Mann in den Siebzigern bereits den Zenit
seines Könnens überschritten?
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#435
Geschrieben 20. Februar 2005, 10:42
So richtig warm werd ich mit Altman wohl nie werden, wie auch
"Short Cuts" so ist "The Long Goodbye" ein prinzipiell wirklich
gelungener Film, gute Darsteller, überdurchschnittliche Kameraarbeit,
ein großartig herausgearbeiteter Hauptcharakter und eine auf dem
Papier sehr interessant anmutende Geschichte.
Leider bleibt es mit dem Interessant dann auch beim Schriftlichen
Teil kleben, denn umgesetzt in laufende Bilder fand ich das Ganze
teils doch arg zäh und unbedeutend, eine Folge Columbo hat da
meist schon wesentlich mehr Handlung zu bieten als dieser Film
in knappen zwei Stunden.
Altman bringt es einfach nicht fertig seinem Film eine vernünftige
Dramturgie zu verschaffen (den Schluss natürlich ausgenommen),
zwar sind viele der Dinge die Passieren relativ unberechenbar was
dass den Film dann letztendlich auch rettete und mich nicht vorzeitig
beenden ließ, doch insgesamt hätte man da jede Menge mehr
rausholen müssen.
Erschreckend außerdem noch wie John Williams als Komponist hier
ohne Orchester Romp und Pomp hier mal richtig die Hosen runter lässt,
der Score ist schlicht und ergreifend eine Katastrophe und zeigt Williams
wahres Gesicht!
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#436
Geschrieben 22. Februar 2005, 12:30
Mit diesem Film untergräbt Polanski mal wieder meine Meinung von
Ihm, nämlich dass er ein total überschätzer Stümperer ist der sich
auf seinen zwei, drei wirklich guten Filmen und dem darauß ent-
standenen guten Ruf auszuruhem weiß.
Bevor Polanski "Bitter Moon" drehte hat er sich sicherlich ein bisschen
von Fassbinder's "Matha" inspirieren lassen, einzelnen Szenen seines
Films wirken beinahe eins zu eins übernommen - dies sind dann auch
die einzigen Guten.
Von Anfang an mangelt es dem Film vorallem an einem Ernsthaftigkeit
und Realitätsnähe, alles ist hoffnungslos übertrieben, kitschig und
Märchenhaft in seiner Erzählung wass dann zur Folge hat dass man sich
ab der Stelle wo man Mitleid mit den Charakteren bekommen sollte nicht
einen Deut empfindet.
Aber auch ansonsten kann man diesem lächerlichen Werk so aller-
hand vorwerfen, die Erzählstruktur ist für das Erzählte so ziemlich
das schlimmste was man machen konnte, ich fühlte mich ständig an
"Titanic" erinnert - Vangelis Score ist einmal mehr eine einzige
Zumutung, die Kameraarbeit unterstreicht in jedem Moment den Tv-
Film-Kitschcharakter und den Schnitt muss man an einigen Stellen
schon als dilletantisch bezeichnen.
Zu guter Letzt dann noch dass, was in einem Film dieser Sorte mit
dass wichtigste ist, gute Darsteller - daran dass Hugh Grant schlecht
spielt hab ich ja noch nie gezweifelt, doch in einer solchen, recht
anspruchsvollen Rolle macht sich der Mann mal total zum Affen und das
Schlimme, die Anderen tun es ihm gleich.
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#437
Geschrieben 24. Februar 2005, 13:24
Visconti's vorletzer Film ist ein klassisches "Chamber-Drama" ganz
im Stile von Ingmar Bergman, die komplette Geschichte spielt in
einem Haus, die Dramaturgie entsteht durch "Besucher" im weitesten
Sinne des Wortes man könnte auch sagen eigentlich (visuell) passiert
nichts doch man meint man würdean so einigem teilnehmen.
Und Visconti ist wesentlich geschickter darin einen Film dieser Art auf
die Beine zu stellen als es beispielsweise Woody Allen bisher war, er
bleibt seinem vorher kreirtem Stil treu, der Film ist in Cinemascope
(was bei diesem Genre absolut untypisch ist) und er macht sich einfach
aus dem Haus ein kleines Museum von oben bis unten voll mit Bildern,
Skulpturen und abbildungswürdigen Räumlichkeiten.
So hat er natürlich überaus leichtes Spiel darin die visuelle Brillianz
seiner vorherigen Filme auch hier voll und ganu ausspielen zu können,
und ich brauche wohl nicht erwähnen dass er dies in vollen Zügen tut.
Die Musik dazu stammt einmal mehr von Franco Mannino der wieder
einen sehr zurückhaltenden, sperrig arrangierten Score komponierte.
Darstellerisch ist alles auf dem höchst möglichen Level und das Erzählte
wird mit vielen Interessanten Dialogen und einigen recht provokanten
Szenen flott in knappen zwei Stunden vorgetragen wie bei einem Bühnen-
stück wird jemand zusammengeschlagen ohne dass man dabei die Täter
sieht, die Szenerien sind beim Eintreten in den Film schon komplett und
am Ende möchte man aufstehen und applaudieren.
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#438
Geschrieben 26. Februar 2005, 13:55
Hier ist er nun endlich, der Film der so gut wie alle Probleme
dieser Welt auf neunzig Minuten "Horrorshow" reduziert, keine
Grenzen mehr kennt wo andere Filme und vorallem die möchtegern
Provokanten Clark Filmchen "Kids" und "Bully" ängstlich den Schwanz
einziehen streckt einem dieser hier den Erigierten mitten ins Gesicht
und hat keinerlei Hemmungen davor abzuspritzen.
"Ken Park" geht so selbstverständlich und mit einer derartigen
Extremfallaufarbeitung an die Sache, dass man auch endlich davon
absehen kann dies als bloße Moralienparabel abzustempeln, vielmehr
ist dies die neue Kunst für eine heruntergekommene Gesellschaft.
Selbst durch das verwenden zu tiefst filmischer Mittel wie extreme
Farbfilter büßt "Ken Park" keinen Deut von seinem Schockfaktor
ein, dass Gezeigte ist schlichtweg derart unglaublich, unberechen-
bar und zu alle dem noch derart fantastisch Insziniert dass man aus
dem Staunen nicht mehr raus kommt und dem unwohlen Gefühl in der
Magengegend gerne hinnimmt um sich dannach so richtig auskotzen
zu können.
Sollen sie doch den antiquierten Kackfilm "Kids" mal aus den Lehr-
plänen der Schulen streichen und diesen an dessen Stelle setzen.
Am besten würde dieses Werk wohl ein Zitat von Martin Scorsese über
Fellini's "8 1/2" umreißen:
"Er weiß dass das was er zeigt unerhört ist, doch er zieht es durch"
fuckin' masterpiece
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#439
Geschrieben 27. Februar 2005, 16:14
House Of The Flying Daggers (Zhang Yimou)
Fällt im direkten Vergleich mit "Hero" nochmal deutlich ab und
ist klar der bisher schwächste Yimou-Film den ich gesehen habe.
Selbst darstellerisch wo bisher bei seinen Filmen immer gute
Leistungen gezeigt wurden ist hier absolutes Brachland angesagt
Kaneshiro und Lau unterbieten sich gegenseitig und Ziyi ist
mit ihrer Rolle hoffnungslos überfordert.
Lost Horizon (Frank Capra)
Recht netter Sci-Fi / Fantasy-Film mit zweifelhafter Aussage
welcher inzwischen recht antiquiert wirkt - kann man kucken.
Eureka (Nicolas Roeg)
Ohne zu übertreiben ist dies einer der schlechtesten Filme die
ich jemals gesehen habe, ich frage mich ernsthaft wie man es
fertig bringt eine derartige Kohärenz zwischen den einzelnen
Szenen in einen Film zu bekommen, ein solcher Kauderwelsch
an Stilen und Genres sieht man wirklich selten und das Schlimmste
ist das Roeg keinen einzigen davon zu beherschen scheint, dabei
hielt ich ihn bisher eigentlich für einen recht guten Regisseur.
Outcry (Michelangelo Antonioni)
Wie auch bei Antonioni's "L'Avventura" passiert in "Outcry" nicht
wirklich viel - wo jedoch erst gennanter Film durch seinen tollen
Trick des Verschwindens fast durchgehend bei Laune halten konnte
und mit tollen Bilder sowieso jeder Mann überzeugen sollte ist
bei diesem Werk ein wenig ebbe oder kurz es scheint nicht nur nichts
zu passieren, es passiert wirklich nichts, zudem ist die Bild-
qualität der Dvd eine mittlere Zumutung was dem Film zusätzlich
schadet, dafür kann er natürlich nichts - daher belaß ich es
mal dabei.
Gangster No.1 (Paul McGuigan)
Nach fünf Minuten un einer aneinanderreihung von Szenen die schon
vor iherer Entstehung ausgleiher waren ausgemacht...
Jules And Jim (Fraciose Truffaut)
Der erste Truffaut welcher mir sein angebliches Genie auch wirklich
mal miterleben ließ, in jeder Beziehung großartig.
Pocket Money (Francoise Truffaut)
Nach knapp zehn Minuten hab ich festgestellt dass ich diesen Film
schoneinmal vor einer Weile im Fernsehen gesehen hatte, komplett
vergessen und das Beschreibt auch die Qualität des Films - zum
Vergessen!
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#440
Geschrieben 04. März 2005, 13:30
Nach meheren Tagen an denen es mir aus mir nicht begreiflichen
Gründen kaum möglich war einen Film anzusehen - hatte jeden Tag
einen angefangen aber nach spätestens einer halben Stunde ab-
gebrochen (kann natürlich auch an deren Qualität liegen).
Los ging dieses Phenomän mit Wender's "Der Amerikanische Freund"
welcher mich bereits nach wenigen Minuten total anbiederte und
mit seiner für Wenders typisch elegischen Art schier zur Ver-
zweiflung brachte, am nächsten Tag sollte es Mel Brooks "The
Producers" sein welcher mich nach in cirka fünfundzwanzig Minuten
nicht einmal zum Lachen brachte, am Nächsten Tag folgte Charbol's
"L'Enfer" hier trieb mich die Dvd in den Wahnsinn da sich diese
Pertou nicht abspielen ließ ohne dass es mindestens einen Ruckler
alle paar Sekunden gab (und dass obwohl sie total unverkratz
war und an meinem Pc einwandfrei funktioniert).
Vorgestern traff es mit "The House With The Laughing Windows"
einen Film an den ich vielleicht einfach nur zu hohe Erwartungen
hatte - prinzipiell hat er mir sogar recht gut gefallen bis ich
nach dreißig Minuten die Stop-Taste betätigt habe, mit seiner
hanebüchenen Geschichte und Avatis schierem Gespür selbst die
tollsten Landschaften noch scheiße aussehen zu lassen hat er
mich doch ein wenig verschreckt (dieser wird aber als einziger
aus der Reihe sicher noch nachgeholt).
Zeit also dass es ein Film mal wieder schaffen sollte bis zum Ab-
spann zu laufen und "Balzac..." gelang dieses kleine Wunder
tatsächlich!
Der Anfang des Films hat mich zwar ein wenig verschreckt mit
seiner zwanghaft konterpolitischen Haltung (jedes zweite Wort
war schon eine Anspielung auf die in China herschenden politischen
Verhältnisse), doch nach und nach entwickelte sich Sijie's
gefühlvolles Drama zu einem wirklich liebenswürdigen Film mit
charismatischen Darstellern und wundervollen Landschaftsaufnahmen
die wohl nicht zufällig des öfteren an Yimou's ältere Filme
erinnerten.
So war es auch ein wahres Vergnügen dem Film siebzig Minuten
lang beizuwohnen, bis dann "Die Kleine Chinesische Schneiderin"
schwanger von ihrem Liebhaber wird und sich selbst zur Abtreibung
zwingt - ab diesem Zeitpunkt folgen einige Szenen die sich mir
nicht ganz erschließen wollten - bestochene Doktoren, angedeutete
Verstossungen und Zeitsprünge taten der bis dorthin so feinsäuber-
lich aufgebauten Erzählstruktur bei Leibe keinen Gefallen.
Doch auch wenn die letzten Szenen enttäuschend waren so erinnere
ich mich bestimmt noch eine Weile gerne an die fantastischen voran-
gegangenen zurück und behalte den Film als einen Guten im Gedächt-
niss.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#441
Geschrieben 05. März 2005, 14:22
Ich möchte dem Regisseur von "Pinocchio 964" nicht umbedingt sein
Talent absprechen, doch was er hier geschaffen hat sind schlicht
und ergreifend neunzig nervende, anwiedernde und leider auch stil-
lose Minuten die einem aber auch wirklich garnichts sagen außer
vielleicht "äh".
Der auf der Dvd im Bonusmaterial beigelegte Kurzfilm "Caterpillar"
bestätigt dann den Eindruck des heißen Lüftchens von Fukui's
Filmen - selbst machte er im Interview allerdings einen netten
Eindruck, lediglich dass er bei der Frage was er denn in Zukunft
plane von einem Spickzettel ablesen musste dass er zwei neue
Filme in Planung hat war etwas befremdlich.
Wenn man ganz gemein sein möchte kann man auch sagen, dass dieser
Film lediglich die logische Konsequenz dessen ist wie der japanische
Amateurfilm kurz nach Tsukamoto's "Tetsuo" aussehen musste.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#442
Geschrieben 08. März 2005, 19:51
Ein Film bei dem es sich lohnt sich "durchzubeißen" - dass ist jetzt
so ziemlich dass einzige was mir zu Godard's wohl avantgardistischsten
Werk einfallen will.
In Zügen erinnert "Week End" an Bunuel'S surreale Komödien, dann
scheint in Zügen wieder der verspulte Ideenwirrwarr von "Pierrot Le Fou"
durch im nächsten Moment wird man man schon wieder von einem
mehrminütigem Monolog gelangweilt dessen Sinn man oft nicht verstehen
kann, und Sinn macht der Film sowieso keinen...
Alles ist voll mit Anspielungen auf Politik, Konsumverhalten, Kino, Musik
und so weiter, doch Godard kümmert sich nicht wirklich darum seinem
Film eine klare Linie oder Kontext zu geben, die Inszinierungsstile wechseln
im Minutentakt und damit auch die Emotionen die der Film vermittelt.
Über weite Strecken funktioniert diese Art der Konfussion auch wirklich
wunderbar, man sitzt staunend da und kann kaum erwarten was einen wohl
als nächstes erwarten mag - doch über die cirka hundertminuten hinweg
häuften sich auch genauso Szenen an, die es einem schwer machen nicht mit
der Fernbedienung des Dvd-Players herumzuspielen.
Auch die gestallterische Komponente des Films schwankt in einem Umfeld
von schönstem Kunstkino bis zu Billigsten B-Movie.
Alles in allem ein gewagter Film, der so richtig darauf aus ist auf den Zahn
zu fühlen und man lässt es sich auch gern einige Male gefallen, vielleicht hat
es Godard hier und da aber auch ein wenig übertrieben, ein weiteres mal
möchte ich mir diesen Film zumindest nach auslegung meiner momentanen
Gefühlslage nicht ansehen.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#443
Geschrieben 14. März 2005, 19:52
Wie auch "Amacord" so ist Fellini's "Stadt Der Frauen eine Aneinander-
reihung an surrealistischen Szenen, welche durch einen dünnen Plotfaden
verbunden sowohl für einige brilliante wie auch viel dümmliche Szenen
gut ist. Im Gesamten hat mir dieser Film etwas besser gefallen als
"Amarcord" im Vergleich zu Fellini's Besten ist dies aber wirklich
ein fader Witz und nicht der von ihm vielleicht erhoffte "große Brüller".
The House With Laughing Windows (Pupi Avati)
Nach dem die erste Sichtung ja nach nich einmal der Hälfte bereits
beendet war hatte ich beim zweiten mal schlicht die Erwartungen zurück-
geschraubt und siehe da ist doch ein ganz nettes Filmchen, zwar von
vor bis hinten unlogisch und mit allerhand depperden Szenen und
Schauspielern ausstaffiert doch irgendwie kommt dann am Ende doch was
positives dabei Heraus, die Geschichte ist durchaus ansprechend, die
Atmosphäre stimmt und um den Rest hülle man den Mantel des Schweigens
(während des Sehens) und somit spielt der Film in einer Liga mit den
besseren Hammer-Produktionen.
Angel Heart (Alan Parker)
Länger nicht mehr gesehen, des netten Twists am Ende dennoch bewusst
konnte der Film nur noch zu Anfang wirklich fesseln - die Einführung
der Charaktere ist wirklich meisterlich und inszinatorisch ist "Angel
Heart" mit sicherheit einer von Parker's besseren Arbeiten. Mickey
Rourke spielt wieder alle an die Wand und dennoch vermisst man nach
cirka der Hälfte etwas der Spannung und Ungewissheit welche zu Anfang
noch herschte, zu viele, zu deutliche Anspielungen und einige wirklich
dumme Szenen haben mir ein wenig den Spass am Weitersehen genommen.
Dennoch ein überdurschnittlich guter Film, keine Frage.
Tess (Roman Polanski)
Polanski ist nun wirklich drauf und drann seinen bei mir immer noch leicht
vorherschenden Ruf, er sei ein Guter (Regisseur) komplett zu verspielen.
"Tess" ist überlanges Kitschkino per exelance, da kommt kein "Gone With
The Wind" mit was hier an Süßholzraspeln vom Stappel gelassen wird ist
ja beinahe Peinlich und einen Film von solch einem Potenzial (Sowohl
Inhaltlich als auch optisch) dermaßen in den Sand zu setzten verlang schon
einiges an Unvermögen seitens der Beteiligten.
The Others (Alejandro Amenbar)
Tolles Gruselkino der alten Schule, keine übermäßigen Effekte, stattdessen
eine gute Geschichte mit gelungenem Twist am Ende und fantastischen
Darstellern und wahrlich großartiger Inszinierung, vorallem die Kameraarbeit,
Set Design und Beleuchtung sind mehr als nur überdurchschnittlich gut
geworden. Das ein oder andere mal hätte ich mir vielleicht noch so etwas
wie richtige "Schock-Momente" gewünscht doch war dafür in diesem sehr ruhigen
Film wohl kein Platz im Konzept des Regisseurs, seis drumm - einer der besten
Horrorfilme der letzten zehn Jahre.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#444
Geschrieben 15. März 2005, 22:01
Zum erst vor kurzen gesichteteten "The Others" ist der ebenfalls von einem
spanischen Regisseur stammende "Darkness" so ziemlich das genaue Gegen-
stück, der durch "The Nameless" bekannt gewordene Jaume Balguero insziniert
einen zwar im Geiste alten Stoff mit modern flashigem Schnittwirrwarr und
Filterstilisierung bis zum erbrechen...
Der Film fängt im Grunde genommen recht gut an, lässt sich für den Aufbau
der Spannung recht viel Zeit und führt die Charaktere ordentlich ein, hier
trifft man aber auch schon auf Probleme nummer eins, die Darsteller sind
allesamt alles andere als gut, der Vater spielt viel zu überspitzt, die Mutter
kann garnichts und die Jungakteuere sind mit ihren Rollen komplett über-
fordert (den Kleinen mal ausgenommen).
Die oben schon kurz angesprochene sterile Inszinierung nimmt dem Film auch
die nötige Atmosphäre, anstatt auf erd oder Grautöne setzten Regisseur und
Kameramann auf hippe Blau und Grüntöne welche sich mir in einer derartigen
Form bis heute nicht in ein stimmiges Gesamtbild eines Horrorfilms erläutern
wollen, erst recht nicht bei einer derart exzessiven Benutzung, dadurch wirkt
dass Alles doch arg beliebig und auf hip getrimmt.
Die Geschichte wird leider mit den verstreichenden Minuten auch wahrhaftig
nicht besser, zu Anfang als man noch im dunkeln tappt und langsam auf die
Fährte mit den geschändeten Kindern kommt ist soweit noch alles in bester
Ordnung doch was sich dann in den letzten dreißig Minuten abspielt kann
man getrost als ganz schlechten Witz bezeichnen.
Geheime Okkultismuskrämereien mit Sonnenfinsterniss und erwecken des
"Bösen" durch irgendwelche Rituale gehört meiner Meinung nach sowieso
schon mit zum dämlichsten was man auf Celluloid bannen kann, wird es dann
aber noch so fahrig dargestellt wie in diesem Film dann möchte man garnicht
mehr wissen wie denn das halb offene Ende zu deuten ist, bzw. was genau
passiert, denn höchstwarscheinlich wusste einfach niemand mehr wie man
den Schmarren irgendwie halbwegs logisch beenden sollte und dann macht
halt einfach man eine kurze Anspielung auf eine beliebige Situation und
blendet Schwarz (oho beim Einfahren in einen Tunnel wohlgemerkt!)
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#445
Geschrieben 17. März 2005, 11:25
Schwankt zwischen nett und debil...
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#446
Geschrieben 17. März 2005, 19:12
Truffaut mal wieder von seiner aller schlechtesten Seite, Inhaltlich
belanglos, Inszinatorisch unterdurchschnittlich und von der verspielten
Energie eines Altersheiminsassen getragen plätschert dieser Schund
vor sich hin wie ein nicht ganz zugedrehter Wasserhahn, hätte man
nicht vorher schon ausgeschalten würde man sich nach guten zwei
Stunden sicher fragen was der ganze Scheiß überhaupt sollte...
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#447
Geschrieben 18. März 2005, 11:56
Ganz gut aber im Vergleich zu den drei anderen
Filme David Lean's die ich kenne (Lawrence Of Arabia,
Great Expectations und Doctor Zhivago) eine dicke
Enttäuschung.
The Mansion Of Madness (Juan Lopez Moctezuma)
*räusper*
Hundstage (Ulrich Seidl)
Ein Wiener würde wohl sagen "a depparta Film"
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#448
Geschrieben 20. März 2005, 21:32
Wo der Spass aufhört und der Wahnsinn beginnt...
...erst recht Spass zu machen.
ACHTUNG, DIESER TEXT ENTHÄLT EINE AUSFÜRLICHE BESCHREIBUNG
DER GESCHICHTE, WER DIESEN FILM NOCH NICHT GESEHEN HAT SOLLTE
ENTWEDER NICHT WEITER LESEN ODER SICH AUF DIE LETZTEN VIER
ABSÄTZE KONZENTRIEREN!
Geht man an Miikes "Yakuza-Horror-Theater" einmal ganz analytisch heran so
steht zu aller erst eine logisch durchdachte GEschichte der etwas anderen Art,
welche Brecht's Verfremdungseffekt auf die Spitze treibt im Blickpunkt.
Der augenscheinlich schwachsinnig gewordene Boss eines Yakuzasyndikats soll
von seinen Gefolgsleuten beseitigt werden, da seine auschweifende Art und zur
Schaustellung der Gang ansonsten gefährlich werden könnte, Dargestellt durch
das Schleudern eines kleinen Schoßhündchens gegen die Fensterscheibe eines
öffentlichen Restaurants in welcher sich die ganze Bande gerade zu einer
Versammlung eingefunden hat mit der Begründung es handle sich dabei um
einen Yakuza-Killer (der Hund wohlgemerkt) kann man denn Wunsch, welcher
von oberster Stelle geäusert wurde auch gut nachvollziehen.
Sein treuester Gefolge und ebenso guter Freund wird also auf eine Fahrt in ein
abgelegenes Dorf gebracht um dort den "Auserwählten" leicht und ohne großes
Aufsehen zu erregen beseitigen zu können. Da sein "Aufpasser" als einziger nicht
in den teuflischen Plan eingeweiht wurde wird dieser bei Ankunft im Dorf unter
Drogen gestellt und zwar in Form von kostenlosen Apetitthäppchen welche er in
Zukunft noch öfter bekommen wird.
Der Betroffene selbst weiß natürlich ganz genau was man mit ihm vorhat und so
nützt er eine Unachtsamkeit um ungesehen zu entkommen und sich an einem
Ort zu verstecken an welchen ihn niemand vermuten würde, nämlich im inneren
einer hübeschen, jungen Frau.
Wohlwissend, dass sein jungfräulicher Freund nach ihm suchen und später der
Frau verfallen würde, denn dieser ist dank einer operativen Penisvergrößerung
im "kleinschwänzigen" Japan wohl die einzige Möglichkeit den Unterschlupf wieder
zu verlassen...
Die Suche nach Diesem gestalltet sich allerdings dank der Menge an hallzugenen
Drogen und einer unfreundlich bis befremdlichen Dorfbevölkerung die komplett
hinter der Verschwörung zu stehen scheint schwieriger als gedacht und wird zu
einem surrealen Horrortrip tief in die tiefsten Abgründe des japanischen Humors
mit Querverweißen von Lynch über Tarkovsky bis hin zu Miikes eigenen Werken.
Im Gesamten aber ist der größte Einfluss sicherlich Lynch's Tv-Serie "Twin Peaks"
welche auch mit einigen skurrilen Einfällen kopiert wird, so wird aus dem "damn
good coffee" in "Gozu" die gleich noch "Visitor Q" mitzitierende "damn good Mutter-
milch", aus dem rückwärts sprechenden Gnom wird ein zuneiglicher Mann
mit Stirkopf und bei der Suche helfen darf ein ängstlicher Glatzkopf mit Pikment-
störung.
Inszinatorisch orientiert sich Miike sehr stark am Landschaftsgebundenen,
europäischen Kunstkino der späten sechziger bis frühen achtziger und würzt dies
dezent mit Neo-Asiatischen spinnereien auf welche die größtenteils herschende Stil-
treue in eine Inkohärenz verwandelnt die mit ihrer beängstigenden Wirkung perfekt
ins Gesamtbild des Films passt.
Und wenn man am Ende von "Gozu" mit verduztem Gesicht und völlig verstörrt in den
Sitz gedrückt auf die Bilder starrt muss man sich auch noch von einem schielenden,
ziemlich assi aussehenden Japaner hämisch auslachen lassen, und diese sekunden-
bruchteillange Szene verdeutlicht genau dass was Miike wohl die gesamte Spielzeit
mit einem vorhatte und meine Herren, dass gelingt ihm wirklich mehr als meisterlich.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#449
Geschrieben 21. März 2005, 11:37
Jane March hat ein sehr interessantes, schönes Gesicht, Tony Leung
spielt wie meistens recht gut, es gibt einige schöne Bilder zu sehen
aber im Gesamten ist der Film reichlich belanglos was sehr schade
ist, hätte was drauß werden können...
Picnic (Shunji Iwai)
Iwai zeigt wieder demonstrativ dass er in keinerlei Hinsicht ein
Gefühl für etwas "andere" Charaktere hat, die Insassens der Psychatrie
sind allesamt auf dem selben geistigen Level wie die Jünglinge aus
Iwai's Coming-Of-Age Geschichten, was den Film eigentlich schon
disqualifiziert, daneben findet man einige wirklich wundervolle
Szenen (das Ende ganz besonders) die sogar zu Iwai's stärksten
gehören dürften, jedoch wird dieser positive Aspekt durch mittel-
prächtige Darstellerleistungen, die oben erwähnte Charakterschwäche
und einer eher dämlichen als berührenden Geschicht so kaschiert dass
man am Schluss doch sehr enttäuscht ist von "Picnic".
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#450
Geschrieben 24. März 2005, 11:36
Ich hatte den Film als ganz ordentlich in Erinnerung, seit vor-
gestern weiß ich nun, dass dies komplett übertrieben war...
Ein ganz dämliches erbärmliches Häufchen Elend ist der Film,
die Figur des Freddy Krüger ist ja lächerlicher als der Mörder
aus Scream und ca. nach dreiviertel des Films binn ich einge-
schlafen, dass dürfte bei der Thematik für sich sprechen.
Cat On A Hot Tin Roof (Richard Brook)
Mit diesem Film hab ich mich ehrlich gesagt etwas schwer getan,
großer Fan von Hollywood-Klassikern binn ich ohnehin nicht, doch
irgendwas war da was ihn faszinierend machte, vielleicht Paul
Newman's großartige Schauspielerleistung, vielleicht aber auch
nur der Voyeuristische Drang herauszufinden wie es zu dieser
kaputten Familie kommen konnte - kleine Anmerkung am Rande, die
Kinder die in dem Film vorkommen gehören zum nervigsten was mir
jemals in einem Film untergekommen ist - Am Schluss war ich dann
recht angetan, glaube aber nicht dass ich den Film nochmal sehen
möchte.
Hulk (Ang Lee)
Oje, hier hat sich wohl jemand in der Spielekiste von Final Cut
ausgetobt, die Schnittarbeit des Films ist ja lächerlicher als
bei jedem selbstgemachten Urlaubsvideo, komisch nur dass gerade
bei den Actionszenen wo durch solcherlei Spielerein durchaus mal
gute Effekte erzielt werden können darauf verzichtet wurde?!
Der Rest ist schnell erzählt, dämliche Story, mießerable Darsteller
und belustigende Computereffekte machen dass "Vergnügen" perfekt.
2LDK (Yukihiko Tsutsumi))
Hier fällt mir schon beinahe nichts mehr ein, der Anfang des Films
ist noch recht vielversprechend aber schon nach ein paar Minuten
verliert er sich in uninteressantem Geseiere und später in albernen
Splattereinlagen, ganz schlecht.
Aragami (Ryuhei Kitamura)
Jo, "Versus" war wohl mehr als nur eine Eintagsfliege, ein zufällig
gedrehter "Ausrutscher" der mehr und ausgereiftere Werke von
Kitamura erwarten ließ, doch stattdessen kommt nun eine Nullnummer
nach der nächsten.
The Emperor And The Assassin (Chen Kaige)
Recht belangloses Drama mit einigen ordentlichen Szenen und einer wie
immer toll spielenden Gong Li.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
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