"Let's hope this elevates their thinking..."
#211
Geschrieben 14. März 2005, 17:59
Regie: Sam Raimi
****
Spider-Man ist eine wirklich tolle Marvel Comicverfilmung, die ich schon 2002 im Kino bewundern durfte. Sam Raimi (The Evil Dead, Army of Darkness) hat den Comichelden schlecht hin auf die große Leinwand geholt und mit atemberaubenden Special Effects einen gut unterhaltenden Film geschaffen. Tobey Maguire passt perfekt in die Rolle des Peter Parker, der Loser der Schule. Als er von einer genmanipulierten Spinne gebissen wird und plötzlich übernatürliche Kräfte gewinnt, beschließt er von nun an gegen das Böse zu kämpfen. Seine erste Herausforderung findet er in dem durchgeknallten Wissenschaftler Dr. Osborne alias Green Goblin (Willem Dafoe). Der versucht nämlich die „Spinne“ zu zerquetschen und fängt dabei bei seiner großen Liebe Mary Jane (Kirsten Dunst) an... Spider-Man, das steht für einen der erfolgreichsten Comics aller Zeiten und ein Held unser aller Jugend. Nach den erfolgreichen Comic-Büchern von Stan Lee und einer TV-Zeichentrickserie (die habe ich als Kind nahezu verschlungen), war ein Kinofilm die einzige Möglichkeit, dem Mann im Spinnenkostüm noch einmal zu huldigen. Dabei wird (wie leider allzu oft) nicht nur auf tumbe Action und millionenteure Spezialeffekte gesetzt, sondern auch auf eine sehenswerte und interessante Story. Mit Tobey Maguire, Kirsten Dunst und Willem Dafoe kann man dann eigentlich auch nicht viel falsch machen – mit dem Film feierte Maguire sogar seinen Durchbruch. Interessant und ansprechend ist die Geschichte von Peter Parker deshalb, da sich wohl ein jeder mit ihm identifizieren kann: Wer wurde nicht schon in der Schule gehänselt oder wollte zu den „Coolsten“ gehören? Wollten wir ein Mädchen nicht alle schon einmal mit einem tollen Auto beeindrucken? Der Charakter von Peter Parker zeigt dann auch, wie man das Problem löst, auch wenn seinem Beispiel wohl keiner exakt folgen kann. Sam Raimi haben wir zu verdanken, dass er einer Kultfigur zu noch mehr Ruhm verholfen hat.
Sein Film war dabei so erfolgreich, dass er unangefochten an der Spitze der erfolgreichsten Comicverfilmungen aller Zeiten steht – weit vor Helden wie Batman, Superman und den X-Men. Der Score von Tim Burtons Hauskomponist Danny Elfman ist so gut, dass es sich wirklich lohnt ihn zu erwerben. Ansonsten kann ich nur sagen: Fortsetzung folgt – und zwar mit dem noch erfolgreicherem Sequel Spider-Man 2 (wann ist jedoch noch ungewiss). Noch eine Frage, die mich quält: Woher hat Peter sein Kostüm?
(13.03.2005)
#212
Geschrieben 16. März 2005, 15:04
Regie: Charles Shyer
****
Warum ins Kino, wenn ich die Leih-DVD für den halben Preis und im O-Ton bekomme?
In diesem Remake des gleichnamigen sechziger Jahre Streifens, tritt Jude Law in die Fußstapfen des legendären Michael Caine. Als Playboy wie er im Buche steht, vernascht er eine weibliche Schönheit nach der anderen, ohne sich über eventuelle Folgen Gedanken zu machen. Als er eines Abends nicht einmal vor dem Mädchen seines besten Freundes (Omar Epps) halt macht und diese ihm wenig später mitteilt, dass sie schwanger sei, fängt Alfie an über sein Leben nachzudenken. Zu spät wie sich herausstellt, denn gerade als er seine große Liebe in der abgebrühten Liz (Susan Sarandon) findet, lässt diese ihn wegen eines Jüngeren fallen. Keine seiner früheren Eroberungen will nun mehr etwas von ihm wissen. Der Playboy und Limousinenfahrer steht nun allein da.
Jude Law ist ein großartiger Schauspieler, der nicht nur seines Aussehens wegen wie gemacht für die Rolle des chauvinistischen Machos ist. Sein Akzent (Tipp: Unbedingt auf die Synchronisation verzichten!) klingt einfach schon so verführerisch, dass ihm die Mädchen New Yorks einfach ins Netz gehen müssen (der britische Akzent kommt in den USA, besonders bei den Frauen, wirklich sehr gut an!). Zwar werden die restlichen Figuren, bis auf jene von Susan Sarandon gespielte, von eher unbekannten Gesichtern gemimt, was jedoch kein Qualitätsverlust ist. Sie agieren äußerst gut und verhelfen dem Film dadurch zu einer noch besseren Atmosphäre, die voll ist von unterschiedlichen Figuren und Schicksalen. Die interessanteste Beziehung ist dabei das Verhältnis zwischen Alfie und seiner, wie er sie nennt, Halbfreundin.
Es ist einfach ungemein fesselnd, wie Alfie von einer Affäre zur nächsten wechselt, ohne am Ende wirkliche Liebe zu erfahren. Unterstützt wird das Ganze dann noch durch einen grandiosen Score (besonders das Maintheme), der von Joss Stone bis Mick Jagger reicht. Alfie ist ein Film voller Gefühle, toller Musik und einem superben Hauptdarsteller. Seine Monologe während des Filmes machen Spaß und sind teilweise wirklich genial. In Sachen Erotik geht Alfie aus europäischer Sicht keine neuen Wege – ganz im Gegensatz zu den USA (und dem Original von 1966, welches im konservativen England auf heftigen Widerstand stieß).
Zusammenfassend kann ich der Meinung des US-Kritikers aus dem „Miami Herald“ nur zustimmen: „So ein unverschämt elegantes Stück Entertainment – da ist es einem egal, dass der Film im Prinzip nichts zu sagen hat“. An inhaltlicher Tiefe und Länge hätte man durchaus noch etwas arbeiten können; dieses Remake bleibt aber trotzdem ein gutes Stück Film, das beweist, dass es heute immer noch mehr Alfies gibt, als man denkt/es den Frauen lieb ist. Was jetzt her muss, ist das Original (vorzugsweise auf DVD).
Eine kleine Anmerkung noch: Alfies Wahl der Kleidung hat sehr gut gefallen!
(14.03.2005)
#213
Geschrieben 17. März 2005, 18:37
Regie: Don Siegel
***½
Etwas komisch kam mir der Film ja schon vor: Da erschießt ein Irrer ein paar Menschen, fordert Lösegeld und geht letztendlich ins Netz von Dirty Harry alias Clint Eastwood. Dabei besteht die Handlung nur aus der Jagd und einigen coolen Sprüchen Seitens Eastwoods. Nach den 99 Minuten habe ich mir nur gedacht: „Das war’s? – Den Inhalt hätte man ja auch in nur einer Stunde rüberbringen können.“. Dennoch handelt es sich um einen coolen und berühmten Klassiker des Genres, zu dem auch Arnold Schwarzenegger im Bonusmaterial einiges zu sagen hat... Überrascht war ich über die vielen nackten Tatsachen, welche die Gewalt in Sachen Explizität locker überbieten. Der Spruch mit der ’44er Magnum ist natürlich das Filmzitat schlechthin.
(16.03.2005)
#214
Geschrieben 19. März 2005, 22:18
(Bowfinger)
Regie: Frank Oz
**
Nicht lustig. Nicht unterhaltsam. Nicht gut. Steve Martin ist einfach langweilig. Der Film ist so billig, wie Bowfingers Streifen selbst. Wäre Frank Oz doch lieber nur bei der Stimme von Yoda geblieben!
(19.03.2005)
#215
Geschrieben 21. März 2005, 17:33
(Signs)
Regie: M. Night Shyamalan
***
Shyamalan Nr. 2. Mel Gibson und Filmbruder Joaquin Phoenix fürchten sich zusammen mit den beiden Kindern (Abigail Breslin & Rory Culkin) vor unheimlichen Kornkreisen, die sie eines Nachts in ihren Feldern entdecken. Da Ex-Pfarrer Graham (Gibson) seit dem Verlust seiner Frau den Glauben verloren hat, denkt er zunächst an nichts Übernatürliches. Schnell wird er aber eines besseren belehrt, denn das Unglaubliche steht schon vor der Türe... Signs ist genau bis zu dem Moment spannend, an dem man den Verursacher der Kornkreise zum ersten Mal sieht. Bis dahin gelingt es Shyamalan bestens, den Zuschauer zu fesseln und zu beängstigen. Das Ende wirkt jedoch etwas lächerlich und unglaubwürdig.
Sehr lobenswert ist Gibsons darstellerische Leistung: Man nimmt ihm den fürsorglichen, im Glauben erschütterten, Mann wirklich ab. Was bei Joaquin Phoenix permanent störte, war die schlechte Synchronstimme, die man ihm „verpasst“ hat – natürlich ist auch er ein guter Schauspieler (schließlich kann er ja nichts für die miese Synchronisation). Insgesamt ein feiner, subtiler „Horror“ (mit Absicht in Anführungszeichen gesetzt!), der den Zuschauer fesselt, aber inhaltlich nicht fordert. Die Auflösung des Ganzen wirkt etwas hanebüchen, ist aber typisch für Shyamalan. Im Vergleich mit The Sixth Sense zieht Signs den Kürzeren.
– Fehlen nur noch Unbreakable und The Village.
(20.03.2005)
#216
Geschrieben 22. März 2005, 17:07
(Meltdown)
Regie: Jeremiah S. Chechik
**½
Im nicht von ungefähr an 24 erinnernden TV-Thriller, stürmen arabische Terroristen (u.a. Arnold Vosloo) ein südkalifornisches Atomkraftwerk und drohen mit einer atomaren Kernschmelze. Schnell kommen Erinnerungen an den 11. September hoch und so stehen die Behörden natürlich sofort auf der Matte. Allen voran FBI-Mann Tom Shea (Bruce Greenwood), der die Operation leitet und in der Polizistin Zoe (Leslie Hope) eine gut positionierte Verbündete hat. Die Zeit rennt davon und nachdem die Terroristen keine Forderungen gestellt haben, entschließt man sich dazu, das AKW zu stürmen. Dabei kommen sowohl eigene Kräfte, als auch alle sechs Terroristen ums Leben. Ob sie wirklich Terroristen waren und für welche Sache sie gekämpft haben, wird der Bevölkerung vorenthalten – stattdessen heißt es: „Es handelte sich um arabische Terroristen. Alle sechs Fundamentalisten wurden von Spezialtruppen getötet.“.
Das eigentliche Motiv der Angreifer weiß durchaus zu überraschen, auch wenn es sehr stark an jenes aus The Rock erinnert. Die Kameraoptik (permanent durch Schwarzbild von einer Szene zur nächsten) nervt tierisch, bietet aber ansonsten ein recht professionelles Ergebnis. Die Darsteller können überzeugen und sind nicht ganz unbekannte Gesichter (Arnold Vosloo, The Mummy; Bruce Greenwood, Rules of Engagement). Der Funke will aber einfach nicht überspringen – für eine TV-Produktion aber allemal ein ordentliches Ergebnis.
Insgesamt also ein realistisch inszeniertes Szenario, das nach 9/11 wohl jederzeit so geschehen könnte – bleibt nur zu hoffen, dass es nie dazu kommt.
(21.03.2005)
#217
Geschrieben 25. März 2005, 12:55
(The Terminal)
Regie: Steven Spielberg
***½
Viktor Navorski (Tom Hanks) denkt sich nichts Böses dabei, als er in den USA landet und nach New York einreisen will. Blöd nur, dass es während er in der Luft war einen Putsch in seinem osteuropäischen Land gab und er von nun an praktisch staatenlos ist. Sofort zieht ihn Terminalchef Dixon (Stanley Tucci) aus dem Verkehr und versucht ihm deutlich zu machen, dass er den amerikanischen Boden hinter den Türen nicht betreten darf. Abgesehen von den starken Sprachbarrieren bringt Viktor weitere Probleme mit sich: Er läuft im Bademantel durch den Terminal, benutzt die Waschbecken als Dusche und schafft als „Wagenzurückbringer“ – um das nötige Geld für Nahrung aufzubringen – einen neuen Arbeitsplatz. Dixon ist er damit natürlich ein großer Dorn im Auge, und so beschließt er, dass Viktor freies Geleit nach New York gegeben wird – nur dass ihn dort die anderen Behörden an der Backe kleben haben. Doch Viktor lässt sich keinesfalls an der Nase herumführen und findet im Terminal schließlich sogar Arbeit und, das wichtigste, Freunde (u.a. Diego Luna, Kumar Pallana). Die Monate vergehen, Viktor bleibt im Terminal gefangen, da lernt er plötzlich Flugbegleiterin Amelia (Catherine Zeta-Jones) kennen und lieben...
Eines gleich vorweg: Es ist sicher nicht Spielbergs bester Film, aber ein Film mit viel Liebe und Herz. Tom Hanks stellt einmal mehr unter Beweis, dass er ein fabelhafter Charakterdarsteller ist, der sich jeglicher Herausforderung stellt. Ähnlich wie in Cast Away verkommt der Film aber auch hier, mehr oder weniger, zu einer One-Man-Show. Mit dem „Geplänkel“ zwischen Zeta-Jones und Hanks konnte ich nicht viel anfangen – entweder sie sollen sich bekommen oder eben nicht. So wie Spielberg das Ganze gelöst hat, geht es jedenfalls nur schwer. Glücklicherweise überwiegen aber die positiven Aspekte, so auch die Entwicklung Viktors vom „Unakzeptablen“ zum Held des Terminals, dem am Ende sogar der loyale Polizist zur Seite steht. Die ganze Geschichte wird dann natürlich noch von einem tollen Williams-Score unterstützt, der einmal mehr seine Genialität zeigt. Was etwas auf der Strecke geblieben ist, ist das – wenn man es denn so nennen mag – Psychoduell zwischen Navorski und Dixon. Hier hätte eine Vertiefung deutlich gut getan – Zeit, die man an anderen Stellen ruhig hätte wegnehmen können. Insgesamt aber ein nettes Stück Film mit einer erfrischenden Idee von Altmeister Spielberg. Am Ende stellt man dennoch fest, dass der Film eigentlich nichts zu sagen hat.
P.S.: So viel Schleichwerbung wie manch einer sie kritisierte, gab es eigentlich gar nicht – und zu Burger King geht doch sowieso jeder gern.
(24.03.2005)
#218
Geschrieben 26. März 2005, 18:30
(Die Hard)
Regie: John McTiernan
****
In diesem Actionklassiker, der das Genre wohl auf alle Ewigkeit prägen wird, lässt es Bruce Willis als Terroristen-Schreck ordentlich krachen. Am Heiligen Abend nämlich, dringen Terroristen in das Firmengebäude von McLanes (Bruce Willis) Frau (Bonnie Bedelia) ein und nehmen alle anwesenden Gäste als Geiseln. Ihre Forderungen und Ziele bleiben jedoch unbekannt. N.Y. Cop McLane, der sich während des Überfalls in einem Nebenraum befand, beginnt nun damit, die Terroristen allein aufzumischen. Selbstverständlich ist er Anführer Jack Gruber (Alan Rickman) damit ein großer Dorn im Auge, der so schnell wie möglich unschädlich gemacht werden muss. Doch McLane, der sich ja schließlich mit seiner Frau aussöhnen will, gibt nicht auf... Für Bruce Willis war es die Rolle seines Lebens, die er sogar in zwei Fortsetzungen weiterführen konnte. Regisseur McTiernan (Predator) schuf ein Meisterwerk, das bis heute oft kopiert, aber nie erreicht wurde. Willis’ One-Liner machen Spaß und bieten eine gelungene Abwechslung zum sonstigen Geschehen, welches sich primär auf wilde Schießereien konzentriert. Dabei geht es teilweise so hart zur Sache, dass ich äußerst überrascht war (Beine wegschießen, Kopfschuss). Zwar zieht sich der Film etwas in die Länge (Laufzeit von über zwei Stunden), wird aber zu keiner Zeit auch nur annähernd langweilig. Enttäuscht bin ich lediglich über die schlechte, bzw. zensierte Synchronisation: Warum können die Terroristen auch in der deutschen Fassung nicht aus Deutschland kommen, und warum heißt Hans Gruber auf einmal Jack Gruber? Frechheit! Jedenfalls freue ich mich deshalb schon darauf, den Film einmal im Original zu sehen – dann gibt’s bestimmt auch einen halben Bewertungspunkt mehr. Die Wiederholungsgefahr ist sowieso recht hoch...
Fazit: Harter, cooler und gut besetzter Actioner – ein zeitloses Stück Film(geschichte).
#219
Geschrieben 27. März 2005, 17:45
Regie: David Fincher
***½
Als Meg Altman (Jodie Foster) mit ihrer Tochter (Kristen Stewart) in ihr neues Apartment einzieht, verschwendet sie keinen Gedanken daran, dass sie den im Haus befindlichen „Panik Raum“ einmal aufsuchen muss. Mit Entsetzten muss sie jedoch feststellen, dass sie sich gewaltig getäuscht hat. Am ersten Abend nämlich, dringen drei unbekannte Männer (Forest Whitaker, Dwight Yoakam & Jared Leto) in ihr Haus ein, um nach dem Erbe des Ex-Hausbesitzers zu trachten. Sofort flüchten Mutter und Tochter in den einbruchsicheren Raum, nur um kurze Zeit später zu erkennen, dass sich die Millionen, auf die die Männer aus sind, genau in diesem befinden... David Fincher beweist hier einmal mehr, dass er das Handwerk des spannenden Thrillers perfekt beherrscht. Besonders beeindruckt der Film durch seine klaustrophobische Atmosphäre und durch die geniale Kameraarbeit/führung. Alle Darsteller bringen gute Leistungen hervor und verhelfen dem Film damit zu einem guten Gesamtergebnis. Besonders interessant ist natürlich der Charakter von Forest Whitaker – von Anfang an will er einfach nicht richtig zu den „Bad Guys“ gehören. Lustig war die kleine Rolle von Paul Schulze als Officer – kennt man ihn doch sonst nur als Ryan Chapelle an der Seite von Jack Bauer.
Mittlerweile ist mir aufgefallen, dass Regisseur Fincher ein Faible (wenn man es überhaupt so nenne darf) für Gewalt hat – hätten die Gewaltszenen doch auch deutlich weniger explizit funktioniert.
(26.03.2005)
#220
Geschrieben 28. März 2005, 12:05
(The World Is Not Enough)
Regie: Michael Apted
***
Hätte ich nicht gewusst, dass Carlyle den Bösewicht gibt, hätte ich ihn wohl auch nicht erkannt (sieht mit Glatze einfach komisch aus). Ich konnte mich trotz Agententums und Bond-Girls nie richtig mit den Bond-Filmen anfreunden. Was den Film letztendlich gerettet hat, sind die vielen Explosionen und Mrs. Richards als Kernphysikerin und Bond-Girl. Das beste am ganzen Film: "I thought Christmas only comes once a year". Auf Brosnans Nachfolger (eigentlich sollte es keinen geben, denn er ist einfach der James Bond) bin ich aber schon gespannt – mein Favorit ist nach wie vor Clive Owen.
Sorry, Howie, aber Bond ist nicht wirklich was für mich.
(27.03.2005)
#221
Geschrieben 28. März 2005, 18:46
(New York Minute)
Regie: Dennie Gordon
*½
Die Olsen-Twins sind mal wieder unterwegs und machen diesmal ganz New York unsicher. Zur Story: Eine der Schwestern (ich glaube es ist Ashley) muss ihre Abschlussrede an der New Yorker Uni halten, um ein Stipendium an der Oxford University zu bekommen. Dabei gerät sie durch ihre Schwester – die beiden sind sich Spinnefeind – zusehends ins Chaos und die beiden treten schließlich in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Was folgt sind typisch kleine Teen-Abenteuer und ein Happy End, das selbst Kinder den beiden nicht abnehmen. Insgesamt ist der Film aber dennoch recht amüsant und weiß seine beiden Hauptdarstellerinnen gekonnt in Szene zu setzen. Natürlich gibt es dabei nichts Anrüchiges und alles bleibt natürlich stets verhüllt – was nicht heißen muss, dass der Film nicht sexy ist. Was stört, sind die unzähligen Klischees und die, pardon, Verarschung nahezu aller Randgruppen, die sich in den USA finden lassen. So müssen beispielsweise Inder, Chinesen, Schwarze, Schwule, Dicke und Camper dran glauben – da soll sich noch einmal jemand über Bay und seine Bad Boys II aufregen! Als eine Art Magic Moment muss man wohl den Gastauftritt von „Olsen-Vater“ Bob Saget sehen. Der Vater aus der Sitcom Full House, mit der die Schwestern bekannt wurden, spielt hier in einer kurzen Einstellung einen Passanten, der den wegrennenden Twins hinterher schaut und versucht sie zu identifizieren – ohne Erfolg. Ein weiteres „Schmankerl“: Riley Smith als Biker und Ashley-Freund – der Kyle Singer aus der dritten Season von 24.
Alles in allem ein Film, bei denen es selbst Teenagern schwer fallen müsste, diesen Kitsch zu ertragen. Ohne die beiden netten Protagonistinnen wohl einer der schlechtesten Filme überhaupt. Dass Howie den Film als hardcore Fan liebt, kann ich jedoch verstehen.
(28.03.2005)
#222
Geschrieben 30. März 2005, 14:11
(Wag the Dog)
Regie: Barry Levinson
***
In dieser Polit-Satire muss Robert De Niro dem US-Präsidenten zu seiner zweiten Amtszeit verhelfen, indem er einen fiktiven Krieg inszeniert. Da der mächtigste Mann der Welt unter Verdacht steht, ein Mädchen sexuell belästigt zu haben, zerreißen ihn sowohl die Presse als auch sein Herausfordere. Was kann da besser vom Geschehen ablenken, als ein Krieg, den die Vereinigten Staaten anzetteln? Allroundtalent Conrad Brean (De Niro) nimmt die Sache in die Hand und „kreiert“ zusammen mit Hollywood-Produzent Stanley Motss (Dustin Hoffman) einen Krieg gegen Albanien – so patriotisch, anrührend und „authentisch“, wie ein Krieg nur sein kann. Die beiden legen sich so ins Zeug, dass ein bewegender Moment den nächsten überholt. Erreichen sie damit die Wiederwahl des Präsidenten, oder wechselt der Wähler „das Pferd auf halber Strecke“? Barry Levinson ist eine recht gute Komödie gelungen, die bis in die kleinsten Rollen mit Topstars besetzt ist (u.a. William H. Macy, Kirsten Dunst, Woody Harrelson). Er erzählt eine spritzige Geschichte und nimmt dabei oft Bezug zur Realität (Golfkrieg, Iwo Jima) – holte jene Realität Präsident Clinton schon kurze Zeit später ein (jedoch ohne Krieg). Dass die Satire für den Oscar nominiert war, überrascht mich jedoch, denn sehr gut ist sie keinesfalls gelungen. Was sie bietet ist kurzweiliger Humor, präsentiert durch gute Dialoge und Darsteller. Hoffman und De Niro agieren zusammen nahezu brillant – ein Wiedersehen mit den beiden gab es erst kürzlich in Meet the Fockers. Alles in allem eine unterhaltsame, durchschnittliche Komödie, die teilweise auch zum denken anregt. Möge Albanien es Barry Levinson verzeihen.
(29.03.2005)
#223
Geschrieben 01. April 2005, 18:41
Regie: Oliver Stone
***
Der Film und dessen Aussage haben sich mir nach der Erstsichtung wohl noch nicht richtig erschlossen. Tarantino und Stone wollen damit sicher die Grausamkeit der Medien anprangern, die im Rausche der Quoten nicht einmal mehr Gut und Böse unterscheiden können, doch mit Geschichten wie jene mit dem Indianer oder den komischen Zwischeneinblendungen konnte ich noch nicht viel anfangen. Einfach ein bizarrer, harter und vielleicht auch unnötiger Film. Irgendwie verliert sich Stone im Laufe der Zeit in Mord und Totschlag – seine Darsteller agieren aber sehr gut (Tommy Lee Jones ist genial!). Die Medienkritische Aussage hätte er auch mit weitaus weniger Blut (immerhin war die hier gesehene Version leicht gekürzt) deutlich hervorbringen können. Eine zweite Sichtung ist also – jedoch nicht sofort – nötig. Bizarrer Streifen.
(31.03.2005)
#224
Geschrieben 03. April 2005, 11:11
(Die Hard 2)
Regie: Renny Harlin
***½
Im ersten Sequel zu Die Hard verschlägt es John McLane (Bruce Willis) nach Washington D.C., wo er eigentlich nur seine Frau (Bonnie Bedelia) vom Flughafen abholen möchte. Doch einmal mehr machen ihm böse Terroristen (u.a. William Sadler, John Amos) einen Strich durch die Rechnung. Diese wollen nämlich einen mexikanischen General (Franco Nero) freipressen, indem sie die Kontrolle über den Flughafen an sich reißen und eine Maschine abstürzen lassen. Die weitere Handlung beschreibt McLane treffend im Film: „Die selbe Scheiße passiert dem gleichen Mann zum zweiten mal.“. Trotz nicht allzu differenziertem Schema kommt Renny Harlins Sequel nicht ganz an das Original heran. Die Sprüche waren einfach flotter, die Action härter und Bruce Willis cooler. Dennoch ist Die Hard 2 eine ordentliche Actiongranate, die gekonnt die Reihe weiterstrickt. Was besonders gefallen hat, sind die gut besetzten Nebenrollen: Reginald VelJohnson ist wieder mit von der Partie, sowie Colm Meaney (Star Trek: Deep Space Nine) als Pilot der London-Maschine und Robert Patrick (Terminator 2: Judgment Day) als Mitglied der Terroristen (auch wenn er früh ins Gras beißt). Gelungene Fortsetzung, Teil 3 kann kommen...
(02.04.2005)
#225
Geschrieben 07. April 2005, 21:26
(Lost: Pilot)
Regie: J.J. Abrams
****
Eigentlich wollte ja auch ich nichts über die Serie in mein FTB eintragen, doch die Serie ist so gelungen, dass auch ich nicht widerstehen konnte und der neuen US-Erfolgsserie jetzt einen Eintrag zugestehen muss. Gleich vorweg: Wenn es um Serien geht, ist J.J. Abrams ein ganz Großer, denn schon mit seiner Agenten-Serie ALIAS hat er einen Quotenrenner geschaffen, der sogar einige (ich glaube zwei an der Zahl) Golden Globes einheimste. So durften Fans natürlich ebenso hohe Qualität erwarten, wie jene, die sie schon mit Jennifer Garner als CIA-Agentin erlebten. Um bei Sydney Bristow zu bleiben: Zwei Darsteller aus ALIAS haben sogar Rollen in Lost übernommen – Greg Grunberg (Agent Weiss) als Pilot der Unglücksmaschine und Terry O’Quinn (Kendall) als John Locke (hat der was mit dem Staatentheoretiker zu tun?). Ersterer beißt leider schon in der ersten Folge ins Gras und zwar deftig!
ProSieben hatte ja schon im Vorfeld Werbegeschütze aufgefahren, gegen welche die NATO alt aussieht. Egal was man schaute, ob „taff“ oder „prompt“ – jede Moderatorin trug ein Shirt mit der Aufschrift „Noch x Tage bis ‚Lost’’’. Wie auch immer, der Sender hat sein Ziel erreicht, denn ca. 3,88 Millionen Deutsche saßen Montag Abend gespannt vor dem Fernseher um zu sehen, wie 48 Überlebende eines Flugzeugabsturzes ums Überleben kämpfen. Jede und jeder von ihnen hat dabei ein Geheimnis, welches der andere möglichst nicht erfahren sollte. So werden im Piloten nur ansatzweise Geheimnise gelüftet, was bleibt sind Fragen, denn was um alles in der Welt macht ein Eisbär auf einer Pazifikinsel und warum empfängt das Funkgerät einen Hilferuf, der schon seit 16 wiederholt wird? Fragen über Fragen, die nächsten Folgen bringen (hoffentlich) die Lösung.
Die beiden Protagonisten Jack (Matthew Fox) und Kate (Evangeline Lilly) sind schon seit der ersten Folge füreinander bestimmt – ähnlich ist es auch bei ALIAS, denn wo J.J. Abrams draufsteht, ist auch J.J. Abrams drin. Besonders die bis Dato (mir) unbekannte Evangeline Lilly gefällt – ein bisschen Jennifer Garner, ein bisschen Keira Knightley und etwas Natalie Portman, eigentlich die perfekte Mischung. Wie ein anderes Mitglied (bekay?) in seinem FTB-Eintrag schon erwähnt hat, warb ProSieben erst mit einem schönen Schrei jener Schönheit, der fiel dann aber der Synchronisation zum Opfer. Im September erscheint die RC1-DVD...
Was bei Lost ungemein wichtig ist: Dran bleiben! Ähnlich wie bei bekannter Echtzeitserie mit Kiefer Sutherland rächt es sich spätestens ab der nächsten Folge, dass man schlampig war. Ich werde mich auf jeden Fall der Sucht hingeben, auch wenn die nicht so groß ist wie bei manch anderer Serie – Zeit habe ich ja genug, denn das ABI ist am Montag schon so gut wie vorbei. Der Überlebenskampf der Insulaner aber noch lange nicht...
(04.04.2005)
#226
Geschrieben 10. April 2005, 12:40
Regie: Ridley Scott
****
Somalia, Afrika 1993: Unter der Führung von US-Elitetruppen beginnen die UN damit, das vom Krieg gezeichnete Land mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Als Einheiten von Delta Force und Army Rangers (u.a. Josh Hartnett, Ewan McGregor, Eric Bana, Orlando Bloom, William Fichtner, Tom Sizemore) den selbsternannten Herrscher Somalias, Mohammed Farah Aidid, festnehmen wollen, geraten sie in einen verzweifelten Kampf gegen tausende, schwer bewaffnete Somalis. Als dann auch noch zwei Black Hawk-Hubschrauber abstürzen ist die Katastrophe perfekt: Von nun an beginnt ein Kampf ums nackte Überleben, denn die UN und Washington wollen keine große Aufmerksamkeit erregen.
Denkt man an Somalia im Jahre 1993 hat man wohl immer das gleiche Bild im Kopf: Bewaffnete Somalis zerren die toten US-Soldaten aus den Helikoptern und schleifen ihre toten, nackten Körper durch die Straßen. Dieses Bild schockiert mich immer wieder aufs Neue, denn so viel Unmenschlichkeit kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Regisseur Scott hat diese Szene natürlich ausgespart (nur die am Oberkörper freien Leichen sind kurz zu sehen), denn so etwas ist dann doch eine Spur zu explizit. So hart es auch klingt, aber Somalia ist selbst schuld, dass es weiter hungern musste. Woher der Hass gegen die UN-Truppen auch immer kam, sie wollten nur helfen. Dass die Supermacht USA in solch einem Krieg machtlos war, ist daher nur eine logische Konsequenz.
Der Film ist sowohl eine detailgetreue Rekapitulation der Ereignisse von ’93, als auch ein Denkmal an die 19 gefallenen amerikanischen Soldaten. Wie man es natürlich von Bruckheimer-Produktionen gewohnt ist, bekommt man auch hier eine ordentliche Materialschlacht zu sehen, die mit atemberaubenden Bildern nicht geizt. Sowohl Darsteller als auch Regisseur leisten sehr gute Arbeit und schlagen des Öfteren auch mal kritische Töne an (besonders Banas Charakter und Hartnetts positive Einstellung gegenüber dem Krieg). Was mich etwas überrascht hat, ist die Tatsache, dass sich Zimmers Score stark zurückhält. So ist man es vom Meister normalerweise aber nicht gewohnt. Natürlich tut dies dem Film keinen Abbruch, den er überzeugt durch tolles Schauspiel, realistische Kulisse und tolle Kameraarbeit. Toll ist auch, dass Scott am Ende die Namen aller gefallenen Soldaten einblendet und noch einmal Bezug auf die historischen Ereignisse nimmt (wie auch schon sehr ausführlich zu Beginn des Filmes).
Ein wirklich tolles Denkmal, welches Scott und Bruckheimer da geschaffen haben – (ausnahmsweise mal) ohne viel Pathos, mit erschreckend realistischen Nachstellungen und tollen Jungdarstellern. „Würde ich es ihnen erzählen, sie würden es nicht verstehen. Es ging um einen Kameraden. – Kein Mann bleibt zurück.“
(09.04.2005)
#227
Geschrieben 11. April 2005, 15:22
Regie: Barry Sonnenfeld
**
Schon nach dem ersten Teil war ich kein Fan der „Männer in Schwarz“, was sich auch nach Sichtung des zweiten Teils nicht geändert hat. Zwar gibt es einige Lacher, wie beispielsweise den Michael Jackson-Verschnitt, im Großen und Ganzen scheitert das Sequel jedoch kläglich. Dazu kommt ein Produkt-Placement, das man im Kopf nicht aushält – wir wissen doch alle, dass Mercedes schöne Autos baut. Tommy Lee Jones hat deutlich an Biss verloren, was er auch nicht wieder durch lustige Dialoge wettmachen konnte. Will Smith bringt zwar etwas Erfrischung, dir Rolle des „Bad Boy“ steht ihm jedoch deutlich besser. Johnny Knoxville sollte lieber wieder neue Folgen Jackass drehen, denn schauspielern kann er definitiv nicht. Eine Sache hat mich gewundert: Steven Spielberg war ausführender Produzent! Was hat er sich nur dabei gedacht?
Fazit: Filme (Fortsetzungen), die die Welt nicht braucht!
(10.04.2005)
#228
Geschrieben 18. April 2005, 15:57
(Once Upon a Time in Mexico)
Regie: Robert Rodriguez
***½
In Mexiko ist mal wieder die Hölle los: Der korrupte General Marquez (Gerardo Vigil) plant einen Staatsstreich, um El Presidente (Pedro Armendáriz Jr.) zu stürzen und ein Drogenkartell an die Macht zu führen. CIA-Agent Sands (Johnny Depp) versucht dies zu verhindern, indem er den besten Killer Mexikos auf Marquez ansetzt: El Mariachi (Antonio Banderas). Der hat sowieso noch ein Hühnchen mit Marquez zu rupfen, denn der General tötete einst El Mariachis Frau (Salma Hayek) und Tochter. Des Weiteren versuchen auch andere finstere Gestalten ihre Pläne in die Tat umzusetzen, u.a. Mickey Rourke, Willem Dafoe, Eva Mendes und Rubén Blades. Bei so vielen Stars wird natürlich weniger auf die Story geachtet, als auf die Action und die Überzeugungskraft der Darsteller. Besonders Johnny Depp beeindruckt durch die Verkörperung seines schrägen Charakters. Rourke und Dafoe spielen – mal wieder – die Bösen, ebenfalls sehr überzeugend. Für Banderas ist es nun schon die zweite Rolle, für die er in die Rolle des todbringenden Mariachi schlüpft. Schon im Prequel DESPERADO stellte er sein Können als Revolverheld und Macho unter Beweis. Ob ONCE UPON A TIME IN MEXICO besser ist als sein Vorgänger kann man nur schwer beurteilen. Auf der einen Seite gibt es mehr schräge Charaktere, auf der anderen Seite jedoch (wie ich meine) weniger Action – auch wenn diese nach wie vor im Vordergrund steht. So werden die bösen Jungs auch diesmal wieder quer durch die Bars geschleudert und die Gesetzte der Physik treten für kurze Zeit außer Kraft (Stichwort: Actio=Reactio). Alles in allem gefällt der Film, der durch satirische Ansätze, blutige Shoot-Outs und geniale Darsteller (von denen einige aus DESPERADO „recycelt“ wurden) durchaus überzeugt. Mit dem letzten Teil der Mexico-Trilogie hat Rodriguez einen gelungenen Abschluss inszeniert, der auf DVD besonders durch seine hochwertige Qualität Spaß macht. Wirklich beeindruckend, wie er EL MARIACHI für lediglich 7.000 Dollar auf die Beine stellte und sich seit dem weiterentwickelte. Ein absolutes Jungtalent, der gute Robert. Man wartet nun gespannt auf sein jüngstes Projekt SIN CITY.
(17.04.2005)
#229
Geschrieben 20. April 2005, 14:47
(Conan the Barbarian)
Regie: John Milius
*½
Schon bei der Story fängt es an zu hapern: Der fiese Herrscher Thulsa Doom (James Earl Jones) greift ein kleines Dorf an und lässt alle töten, inklusive Vater und Mutter des kleinen Conan (Arnold Schwarzenegger). Der schwört natürlich Rache und entwickelt sich über die Jahre zu einem Kraftprotz, der keine Skrupel kennt. Gemeinsam mit Freund Rexor (Ben Davidson) und Lebensgefährtin Valeria (Sandahl Bergman) macht er sich nun auf, Thulsa und seine Schergen auszulöschen, koste es was es wolle.
Was Regisseur John Milius hier geschaffen hat, ist wirklich unglaublich – nicht im positiven Sinne, ganz im Gegenteil. Was er erfindet ist absolut lächerlich, auch wenn die Umsetzung für das Jahr 1982 recht gut gelungen ist. Arnies Figur wirkt nach kurzer Zeit nicht mehr Mitleid erregend, sondern – wie der Titel schon sagt – barbarisch. Seine Reise zieht sich über einige große Längen hin und das was er letztendlich erreicht, enttäuscht. Dazwischen gibt es selten dämliche Dialoge („Ich war auf der Suche nach dem Geheimnis des Stahl“) und allerlei komische Gestalten. Waffennarr Milius’ Film ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Titten- und Gewaltorgie (nackte Gewalt und jede Menge nackte Brüste), mit einem schlechten (aber deswegen lustigen) und blutjungen Schwarzenegger. Ich war schon über RED DAWN ziemlich enttäuscht, CONAN THE BARBARIAN enttäuscht aber leider noch mehr – 80er Jahre Müll. Die einzig gute Szene war die „Auseinandernahme“ der Schlange – herrlich!
(19./20.04.2005)
#230
Geschrieben 21. April 2005, 16:16
(Bad Boys)
Regie: Michael Bay
****
Gestern Abend mal wieder Lust auf Bay gehabt, so beschloss ich also kurzerhand das erste „Abenteuer“ des Smith-Lawrence-Duos in den Player zu schieben (zum ersten Mal im O-Ton). Die Story um die beiden Miamier Drogencops Mike Lowrey (Will Smith) und Marcus Burnett (Martin Lawrence) ist ja hinlänglich bekannt: Böse Jungs lassen tonnenweise beschlagnahmtes Dope mitgehen und erschießen eine Freundin Mikes. Kronzeugin Julie (Téa Leoni) bringt die beiden schwarzen Jungs nun von einem Brennpunkt zum nächsten – und der Bodycount ist dabei der ständiger Begleiter der beiden schießwütigen Streithähne. Ich als bekennender „Bay-Fan“ mache ja des Öfteren auch einmal Zugeständnisse, doch Bays Stil hier schon zu kritisieren ist eindeutig zu früh. Erst in seinen späteren Werken ist man seinen „Schnitt-Orgien“ (mehr oder weniger) restlos ausgeliefert. Der Einzige Punkt, den man hier kritisieren kann, ist wohl die partielle, explizite Gewalt (die sich im Vergleich zum Sequel jedoch noch deutlich zurückhält). Mit der Sprache („Freeze, bitch!“) sind wir Europäer ja sowieso schon vertrauter, als die Amerikaner. Jetzt, da ich den direkten Vergleich zum Nachfolger BAD BOYS II ziehen kann, fällt deutlich auf, dass der Film in jeder Hinsicht noch „braver“ ist. Dennoch sind einige Dialoge einfach herrlich, und der Zwist der Protagonisten ist schlicht und ergreifend super Unterhaltung.
Wie schon so oft gesagt, ist BAD BOYS einfach ein fantastischer No-Brainer, der sowohl auf „Political Correctness“ als auch auf alles andere scheißt – und das ist auch gut so! Immer wieder ein Vergnügen, dessen 90er Musik und Kleidung Lust auf das vergangene Jahrzehnt machen.Egal was Bays Kritiker sagen, der Mann bleibt einfach brillant. Hoffentlich zeigt er sein Talent auch in seinem neuesten Streifen THE ISLAND wieder. Ich muss Uli noch zustimmen: Joe Pantoliano ist großartig!
(20.04.2005)
#231
Geschrieben 23. April 2005, 10:32
(Behind Enemy Lines)
Regie: John Moore
****
Nach der Erstsichtung (bzw. Zweitsichtung) musste ich den Film einfach mal wieder sehen. Zumal wir am Morgen im Geschichtsunterricht über den Irak-Krieg diskutierten und ich mit meiner Pro-amerikanischen Haltung wieder allein da stand. Was abends also in den Player musste, waren die zwei „P“: Pathos & Patriotismus; mit BEHIND ENEMY LINES genau das Richtige. Was gibt es neues zu vermerken? Der Film macht nach wie vor ungeheuren Spaß, was nicht zuletzt an den super (unnatürlichen) Actionsequenzen liegt. Es bereitet mir immer wieder viel Freude, Joaquim de Almeida on Screen zu sehen (hier in der Rolle eines NATO-Admirals). Ebenso positiv aufgefallen: Der Nachrichtendienst-Offizier auf dem Flugzeugträger benutzt einen Deutsche Telekom -Satelliten aus Stuttgart. Der Score während der Anfangssequenz ist bombastisch, den Ray Charles Song während der „Football-Szene“ habe ich nach RAY sofort erkannt. Der O-Ton ist zwar relativ schwer, muss aber auch mal sein. Ein topp Film, der einmal mehr das US-Militär verherrlicht und einen Soldaten heroisiert.
(22.04.2005)
#232
Geschrieben 24. April 2005, 12:18
(Commando)
Regie: Mark L. Lester
****½
Mann, was war ich heiß auf diese Actiongranate aus den Achtzigern! Ich weiß nicht, wie viele Reviews, Kritiken und Sonstiges ich zu dem Film gelesen habe – jedenfalls klang fast alles positiv. Das Einzige was mir gestern Abend jedoch etwas von dieser Euphorie nahm, war die Tatsache, dass es sich bei meiner VHS-Version, die ich aus der 18er-Abteilung(!) meiner Videothek erstanden habe, um eine um ca. zwei Minuten(!) gekürzte Fassung handelt (siehe hier: Gekürztes FOX Video)! Da ich mir ja sowieso noch die DVD (das einzige Medium auf dem der Film uncut ist) zulegen werde, schob ich die Kassette also nichtsdestotrotz in den Recorder. Was nun folgte, ist eine lustige Geschichte: Das Tape startete mit einem schwarzen Jungen, der einen Mammutbaum ansägte und schließlich zum fallen brachte. Da es eine Dschungelumgebung war, dachte ich natürlich, dass das schon der Film ist. Nach zirka zwei Minuten stellte sich jedoch heraus, dass es sich um einen Greenpeace-Werbespot handelte (gegen die Abholzung des Regenwaldes ) – ich also sofort weitergespult und endlich zum Hauptfilm gekommen. Als nach wenigen Augenblicken zwei Männer einen Mann „durchsiebten“, wusste ich: Das kann nur Schwarzeneggers COMMANDO sein. Dieses Kommando beginnt er aber erst, nachdem fieser (spanisch sprechender) Abschaum (inkl. eines Ex-Kollegen) seine Tochter (Alyssa Milano) entführt und ihn zu einem Gegengeschäft zwingt. Natürlich geht Ex-Elite-Soldat John Matrix (Arnold Schwarzenegger) nicht auf das Geschäft ein und löst das Problem lieber auf eigene Faust. Mit Hilfe der hübschen Cindy (Rae Dawn Chong) und noch hübscheren Waffen (Machete, Granaten, Raketenwerfer, M-16, Sprengstoff, ...) macht er sich auf den Weg zu der Insel, auf der seine Tochter gefangen gehalten wird. „Seine Abrechnung kennt nur eine Währung: den Tod...“ (Original Inhaltstext).
Was folgt sind knappe anderthalb Stunden voller Toter („Matrix kills approximately 78 people in the film“ (IMDb)), Waffen und ultraharter One-Liner („Du kannst Deine Eier bald als Ohrringe tragen“). Dabei macht der Film so ungeheuren Spaß, dass er schon fast als Droge eingestuft werden sollte. Arnie hat hier wirklich seine Paraderolle (definitiv sein bester Film!) und spielt so hölzern, dass es schon fast weh tut (einfach brillant). Hierzu ein IMDb-User, der die Sache treffend beschreibt: „The acting is exactly how it should be for a movie of this genre. I'm a little bit tired of everyone saying "Arnie can't act" "he's such a bad actor" and so on. Obviously, actors such as Anthony Hopkins and Tom Hanks are better dramatic actors, but would any of us really want to see Sir Hopkins kicking the c**p out of almost one hundred people in a movie? i think not. Schwarzenegger plays Matrix wonderfully, delivering his lines with the right amount of wit and sarcasm, and delivering his punches fairly realistically.”. Die Shoot-Outs sind zahlreich und recht blutig (muss ja erst noch die uncut Fassung sehen); die bösen Jungs werden dabei sogar auf die verschiedensten Arten und Weisen eliminiert. Ich will aber nicht zu weit ausholen und komme deshalb zum Schluss. Fazit: Ultraharte Actiongranate, die sich schon jetzt einen Platz in der Liste meiner Lieblingsfilme gesichert hat. Die Story ist zwar matter als in jedem Porno, dient aber sowieso nur als „Skelett“. Ich liebe diese 80er Actioner einfach!
Zwei Namen sind mir in den Credits aufgefallen, die auch heute noch ziemlich erfolgreich sind: Producer Joel Silver und Composer James Horner.
(23.04.2005)
#233
Geschrieben 25. April 2005, 15:33
(The Incredibles)
Regie: Brad Bird
****
Wie bekannt, kann ich mit solchen Filmen (besonders Disney-Zeichentrick) normalerweise ja nichts anfangen – ganz anders hier. THE INCREDIBLES überzeugen mit Witz, Tempo und ganz viel Charme. Schon Pixars letztes Projekt FINDING NEMO konnte mich überzeugen (was nicht zuletzt auch an den guten Synchronstimmen lag). THE INCREDIBLES haben mich jedoch völlig überzeugt, und so muss ich einfach feststellen, dass es bis dato Pixars bester ist. Egal ob Mr. Incredible (gut gesprochen: Markus Maria Profitlich), Elastigirl oder deren Kinder – alle machen sie Spaß (nicht nur den Kindern). Sowieso ist der Film eher für ein etwas älteres Publikum konzipiert, denn die Kleinen verstehen den Wort- und Situationswitz leider noch nicht.
Meine persönliche Lieblingsszene: Mr. Incredible stemmt das Auto in die Luft und will es zerstören, da kommt der kleine Junge auf seinem Dreirad daher und staunt so stark, dass ihm die Kaugummiblase ins Gesicht zerplatzt. Natürlich muss auch ich auf das Phänomen hinweisen, dass Mr. Incredibles „ziviler“ Boss wie Fred Feuerstein (der ihn auch spricht) aussieht – original! Verwundert hat mich die Tatsache, dass es jede Menge „Böses“ gibt: Frozones Leute werden getötet (durch viele Explosionen), es wird häufig geflucht und Mrs. Incredible hält Mr. Incredible morgens noch kurz auf (greift ihn mit ihren langen Armen), bevor er zur Arbeit geht (was die da wohl machen?). Das alles ist man von einem Disney-Film sonst eigentlich nicht gewohnt.
Fazit: Toller Film, der besonders auch auf DVD durch seine nahezu makellose Technik überzeugt und riesigen Spaß macht. Weiter so, Pixar.
(24.04.2005)
#234
Geschrieben 28. April 2005, 15:15
(The Last Days of Frankie the Fly)
Regie: Peter Markle
***
Netter kleiner Gangsterfilm mit einem brillanten Dennis Hopper und einem cholerischen Kiefer Sutherland. Unterstützt werden die beiden von Michael Madsen (der den Bad Guy spielt) und Daryl Hannah. Kiefer Sutherland ähnelt seinem Vater hier so stark, wie in keinem seiner anderen Filme.
Nette Musik (sehr passende Songauswahl) und keinerlei Längen (kann bei einer Spielzeit von ca. 80 Minuten [ohne Abspann] ja auch nicht der Fall sein).
Die DVD ist mieser als mies (Bild: 4:3) und bietet nicht einmal O-Ton (Deutsch: DD 2.0).
(27.04.2005)
#235
Geschrieben 30. April 2005, 12:23
Regie: Michael Mann
****½
Ja, wo soll ich denn bei diesem großartigen Film anfangen? Vielleicht mit dem Geständnis, dass ich den Film noch nie zuvor gesehen hatte (gehört davon hatte ich natürlich eine Menge). Als ich dann gestern in der TV-Zeitschrift feststellte, dass der Film am Abend auf ProSieben ausgestrahlt wird, musste die DVD endlich mal in den Player. Ich war anfangs unsicher, denn mit einer Länge von über 160 Minuten ist nicht zu spaßen. Im Endeffekt gingen diese jedoch schneller vorbei als ich dachte. Dennoch bekommt man mit, wie viel Zeit sich Mann für seine Charaktere, deren Probleme und Auflösungen, nimmt – von einem kurzweiligen Filmgenuss kann also nicht die Rede sein.
Beeindruckt war ich – abgesehen von dem Film selbst – von der hohen Dichte der Stars: Al Pacino, Robert De Niro, Val Kilmer, Jon Voight, Tom Sizemore, Ashley Judd, Natalie Portman, Dennis Haysbert, William Fichtner und sogar Xander Berkeley in einer kleinen Nebenrolle. Solch einen gut besetzten Film findet man wirklich selten. Das eigentliche darstellerische Highlight ist jedoch das Zusammentreffen von De Niro und Pacino, das seinen Höhepunkt im Gespräch in einem Café findet. Die beiden ungleichen Männer (vielleicht sind sie das gerade auch nicht!) befinden sich vor dem Angesicht des Feindes, und keiner von ihnen würde auch nur mit der Wimper zucken, ginge es darum den anderen zu töten.
Mann beweist weiteres Geschick, indem er die Story nicht zu kompliziert strickt (was bei einem Film dieser Länge ja nicht untypisch ist) und dem Zuschauer genug Zeit gibt hinterher zu kommen. Mit einer relativ simplen Geschichte gelingt es ihm extreme Spannung zu erzeugen und den Zuschauer dabei in seinen Bann zu ziehen. Besonders bemerkenswert ist dabei die Optik (ich denke man würde hier das Wort „stylish“ verwenden), die stets zu fesseln weiß – Mann führte dieses Highlight in COLLATERAL fort. Weiterer Höhepunkt: Die große Schießerei nach dem Banküberfall. Eine der bombastischsten Shoot-Outs überhaupt (besonders durch die gute Audioqualität der DVD)!
Persönlich muss ich anmerken, dass die Rolle des Gangsters eher zu Pacino gepasst hätte, da er einfach die bessern Gesichtszüge hat. De Niro dagegen wirkt einfach netter, was nicht zuletzt auch an den Synchronstimmen liegen mag. Weiter möchte ich mich zunächst einmal nicht äußern, da wohl noch mehrere Sichtungen nötig sein werden, um den Film in seiner vollen Pracht annehmen zu können (so wie Howie das tut). Wenigstens kann ich jetzt auch mitreden, wenn es um Manns “Masterpiece“ geht.
Fazit: Ein wirklich nahezu brillantes Meisterwerk von einem Regisseur, den ich immer stärker zu schätzen vermag. Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: ProSieben hat das Bild bei seiner Ausstrahlung vom Scope-Format auf 1,85:1 gecroppt; das Bild war ebenfalls deutlich schlechter. *DVDstreichel*
(29.04.2005)
#236
Geschrieben 01. Mai 2005, 12:16
(Total Recall)
Regie: Paul Verhoeven
****
Erinnerung oder Wirklichkeit? Dieser Frage versucht Bauarbeiter Douglas Quaid (Arnold Schwarzenegger) in Paul Verhoevens TOTAL RECALL auf den Grund zu gehen. Ist er wirklich ein Top-Agent für den Mars-Chef Cohaagen (Ronny Cox) oder ist er ein treuer Ehemann mit einer netten Ehefrau (Sharon Stone)? Nach und nach gelingt es ihm das Puzzle zusammenzusetzen, doch Cohaagen-Handlanger Richter (Michael Ironside) ist ihm dicht auf den Fersen und hat nur ein Ziel: Quaids Tod.
Nach ROBOCOP Verhoevens zweiter Film in den USA – mindestens genauso gut und mit nicht gerade niedrigerem Bodycount. Die Story spielt hier eine für das Genre ungewohnt große Rolle. Trotzdem darf Arnie seine Gegner wieder massenweise über den Haufen schießen. Dies geschieht mit fortschreiten der Zeit auf immer blutigere Art und Weise – typisch Verhoeven eben. Besonders Ekel erregend sind dabei die Mutanten und die auf der Marsoberfläche sterbenden Menschen (Cohaagens Tod am Ende des Filmes).
Jerry Goldsmith liefert einen wirklich tollen Score ab, der die Bilder perfekt musikalisch untermalt. Mit Ronny Cox und Michael Ironside hat Verhoeven zwei Darsteller gefunden, die zuvor bereits in ROBOCOP bzw. später in STARSHIP TROOPERS mitwirkten. Ähnlich wie bei Joel Schumacher und Colin Farrell hat wohl auch Verhoeven seine Lieblingsdarsteller (siehe auch Sharon Stone in BASIC INSTINCT).
Der Film gefällt durchaus, für mich persönlich ist es aber nicht Verhoevens bester. Dieser bleibt nach wie vor STARSHIP TROOPERS.
Kann man sich durchaus mehrere Male ansehen, was nicht zuletzt auch am großen Nostalgiefaktor liegt. Außerdem muss man Arnie ja auch im O-Ton sehen.
Zum Schluss noch ein kleiner Kontinuitätsfehler: Heidi-Park-Soltau hat in seinem Eintrag ja bereits auf einen Synchrofehler hingewiesen (O-Ton: “I’ve got a lock.“ – deutsche Synchro: „Ich habe ein Schloss.“). Meine Entdeckung: In der ersten Szene (als sie mit Arnie „im Bett ist“) trägt Sharon Stone roten Nagellack – als sie aufsteht und zu ihm in die Küche geht ist der plötzlich verschwunden. Hat sie sich den Nagellack in der kurzen Zeit entfernt oder hat der Holländer geschlafen?
(30.04.2005)
#237
Geschrieben 02. Mai 2005, 13:13
(Any Given Sunday)
Regie: Oliver Stone
***½
Al Pacino als Football-Coach, Jamie Foxx als Star-Quarterback, Cameron Diaz als Clubbesitzerin und Dennis Quaid als Verletzungsgeplagter Altstar. Was will man mehr? Erst als ich im Abspann die Namen las, bemerkte ich, welch große Stardichte Stones böses Football-Epos bietet. Da wären zum Beispiel noch Charlton Heston, Lauren Holly, Aaron Eckhart und Elizabeth Berkley, die einmal mehr das zeigen darf, was sie am besten kann, nämlich ihre Brüste zur Schau stellen.
Zum Film denke ich, dass wir Europäer Stones Werk anders aufnehmen als die Amerikaner, für die Football ja bekanntlich mehr ist als nur ein Spiel. So konnte ich letztendlich – als jemand der nicht einmal die groben Regeln des Footballs kennt – nicht wahnsinnig viel mit dem Film anfangen. Besonders seine „Bissigkeit“ gegenüber der NFL (die sich letztendlich von Stones Film distanzierte) erschloss sich mir nicht unbedingt. Viel mehr konnte ich mit den guten Darstellern – allen voran Pacino und Foxx – anfangen, die sich regelrecht in die Rollen hineinsteigern.
Schockiert haben mich der Unfall mit dem Auge und die Tatsache, dass man nackte männliche Geschlechtsteile gleich massenweise vor den Latz geknallt bekommt (ich dachte so etwas gäbe es nur in SIX FEET UNDER) .
Was gibt es noch? Oliver Stone himself hat eine Rolle als Stadionreporter „angenommen“ – erinnert mich irgendwie an Shyamalan und dessen Auftritte in fast allen (oder sind es sogar alle?) seinen Filmen. Ansonsten bleibt ANY GIVEN SUNDAY ein perfekt in Szene gesetztes Football-Epos, das dem Nationalsport der USA böse auf den Zahn fühlt. Das Stone’sche Prinzip eben: Immer eine ordentliche Portion Sozial-, Gesellschafts-, oder Moralkritik. Definitiv besser als NATURAL BORN KILLERS. Sein bestes Werk ist und bleibt dabei jedoch PLATOON.
(01.05.2005)
#238
Geschrieben 04. Mai 2005, 12:32
(Liberty Stands Still)
Regie: Kari Skogland
**½
Bietet erstaunliche Parallelen zu PHONE BOOTH, ist dabei jedoch nur leidlich spannend und bietet eigentlich fast nichts. Viel mehr gefallen einige Zitate seitens Wesley Snipes alias Joe: “The one thing, that guarantees our freedom and independence, is responsibility. We lost that somewhere between Vietnam and presidential blowjobs.“.
Die berüchtigte Auskleidungsszene Linda Fiorentinos ist ebenfalls ernüchternd.
Fazit: Ganz nett, nicht mehr, nicht weniger.
(02.05.2005)
#239
Geschrieben 04. Mai 2005, 13:57
(Star Wars: Episode I - The Phantom Menace)
Regie: George Lucas
****½
Voilà, der erste Teil der Kult-Reihe vor dem grandiosen Finale mit STAR WARS: EPISODE III - REVENGE OF THE SITH am 19. Mai diesen Jahres. Insgesamt wohl die sechste oder siebte Sichtung.
Was war ich als 13jähriger begeistert, als der Film gerade im Kino lief: Action, CGI, CGI und Action²! Heute weiß ich, welches Verbrechen Lucas an den Fans begangen hat. EPISODE I ist keinesfalls ein schlechter Film, im Gegenteil, doch was Lucas hätte daraus machen können – man will gar nicht daran denken. So beginnt das für viele zur Religion gewordene Jedi-Ritter-Universum eben mit einer Blockade des Planeten Naboo. Dort herrscht die junge Königin Amidala (Natalie Portman/Keira Knightley – im O-Ton kann man die beiden übrigens gut unterscheiden), die im Verlaufe der STAR WARS-Geschichte zu Anakin Skywalkers (Jake Lloyd/Hayden Christensen) Sündenfall wird. Die beiden Jedi Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) und Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) kämpfen gegen eine übermächtige Droiden-Armee und ihren bislang schwersten Gegner: Ein Sith namens Darth Maul (Ray Parker). Der Kampf um das Schicksal der gesamten Galaxie beginnt – und wir alle wissen schon, wie er ausgehen wird.
Eigentlich kann auch ich mich nur noch der üblichen Beschwerden bedienen: Jar Jar nervt, Darth Maul spielt eine zu geringe Rolle, Anakin rettet alles im Alleingang, die Lacher sind nur für Kinder geeignet und überhaupt wurde alles vom Merchandise (Kellog’s, Zahnbürsten, Actionfiguren, Sticker, ...) überrollt.
Was jedoch gefällt sind die grandiosen Materialschlachten und die CGI, welche natürlich state of the art ist. Das Duell zwischen Maul, Kenobi und Jinn ist ebenfalls grandios! Grandios wäre jedoch untertrieben, wollte man John Williams Score beschreiben (besonders “Duel of the Fates“).
Blickt man heute auf diese erste Episode zurück, stellt man fest, dass sich die Story viel Zeit für die Einführung der Vorgeschichte zur späteren Trilogie nimmt. Das Podrace hätte man deshalb ruhig weglassen können. Eigentlich passiert kaum etwas, dass uns in Verbindung zur Episode IV bringt (bis auf die Charaktere). Da bietet das Sequel zu THE PHANTOM MENACE schon viel mehr Verbindungsstücke (Klonkriege, „verbotene Liebe“).
Alles in allem jedoch absolut sehenswert, auch wenn man dabei stets im Hinterkopf behält: “Come on, it’s STAR WARS!“. Ohne die Aufschrift STAR WARS wohl kaum der Rede wert. Fortsetzung folgt mit EPISODE II (muss ja vor Kinostart noch mal sein).
(03.05.2005)
#240
Geschrieben 05. Mai 2005, 14:56
(Why We Fight)
Regie: Eugene Jarecki
***½
Dokufilm über den Irak-Krieg und die zunehmende „Ausbreitung“ des militärisch-industriellen Komplexes. Dabei kommen sowohl „Falken“ wie Richard Perle als auch Kritiker wie Publizisten und Friedensforscher zu Wort. Am Ende ist es wieder mal dem Zuschauer überlassen – handelt Amerika im Namen der Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit oder auf Grund vitaler und imperialistischer Interessen?
Auf jeden Fall bleibt WHY WE FIGHT relativ objektiv, ohne in die Polemik eines Michael Moore und dessen Werk FAHRENHEIT 9/11 abzudriften.
(04.05.2005)
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