Blaurückige Waschbären auf Bootzerstörungs-Tour
#91
Geschrieben 06. Mai 2005, 09:56
&
Old School (2003)
Willkommen beim Comedy FTB Dabbelviehtscher mit der Querverweistabelle für seherfahrene Spezies. Jener Umstand, des fröhlich Zwerchfell anregenden Programms, sei noch Mal herzlich der Anne gedankt, die beide oben erwähnten Streifen innerhalb ihrer Favoritenliste führt. Ersterer Kevin Smith Film, der ja auch den Abschluss seiner New Jersey-Saga bildet wurde frecher Weise zum Kumpel Marcus gekarrt und der war leidlich erfreut, dass er im bekifften Kopp noch einen Film mit zwei Kiffer-Ikonen als Helden innerhalb seines eigenen geistigen Auges der Verdopplung zuführte. Neben der ständig unbeantworteten Frage ob wir denn echt nichts anderes schauen wollten und dem Angebot, den Filmabend mit gekochten Eiern aufzuwerten, hatte uns Kumpel dann doch nicht so viel beizutragen. Sei’s drum: Immerhin hatten Anne und ich unseren Spaß! Ferner bleibt noch festzuhalten, dass auch ein weiterer Gast im Hause für Weedgeschwängerte Lachsalven sorgte, ohne auch nur Ansatzweise gewollt lustig zu sein: Simon -also known as the mighty Neandertaler! Einer dieser Menschen, die Rambo 3 nicht als komisch ansehen , aber ihn als besten Film aller Zeiten betrachten. Egal! Regt man sich nicht drüber auf . Solange Simon noch zeitgleich Bewegungen mit seiner Atmung synchronisieren kann, schreibe ich ihm zumindest noch nicht das Prädikat „ Total beschränkt“ auf seinen Personalausweis.
Beim letzten Abenteuer von Kevin Smiths Kult-Duo spezialisiert man sich noch mal auf eine Schiene die irgendwo zwischen Fäkalhumor , Hollywoodverarschung und Lobhudelei der eigenen Kinohelden verläuft. Wenn Carrie Fisher als Nonne den Cunnilingus verweigert, Mark Hamill als Vollspack den Lightsabre auspackt , oder einfach nur beim Good Will Hunting Sequel die Jagdsaison ausgerufen wird: Zur Selbstparodie bereit gibt sogar der durch Scream rehabilitierte Wes Crawen Stelldichein. Der große Reibach, den Smith hier hingezaubert hat, umfasst noch schnell sämtliche Stränge der Vorgängerfilme von Clerks bis Dogma und führt diese bei der Aufführung eines Jay & Silent Bob Films im Film noch fix zusammen. Hier ist wirklich was los, doch ohne Vorkenntnisse des kompletten New Jersey Sujet oder der persiflierten Produktionen bleibt für den 08/15 Zuschauer nur eine kleine Schmuddel-und Furzwitzchencomedy zurück. Als Quasi-Best-Of der letzten Jahrzehnte L.A.-Filmschaffen hingegen geht die Rechnung voll auf.
6/10
„Old School“ hingegen begibt auf die mittlerweile reanimierte Welle der Screwball 80er Klamotte und bereichert diese noch durch ziemlich offensichtliche „Fight Club“- Querverweise! Traditionell verpflichtet fühlt man sich natürlich auch modernen Klassiker des Genres a la „Bachlor Party“ und „Road Trip“! Klar, dass die Story um drei Kumpels, die eine Studentenverbindung gründen um ihren gesellschaftlich manifestierten mit dreißiger Leben zu entkommen, sich auch anhand der „Feel Good“ und „Gross Out“- Kiste bedient ohne dabei rot zu werden! Zwar um einiges charmanter und zahmer als der z.B. vergleichbare „Party Animals“, doch auch hier dürfen Rentner beim Gleitcremkampf mit zwei barbusigen Twen-Schönheiten den Exodus finden oder einfach nur übergewichtige Schwarze mit einem Betonstein am Genital gebunden in den Gulli fallen. Insgesamt nett, doch da gibt’s viel Besseres. Obwohl?......
Juliette Lewis is hier dabei!!
5/10
Erfinder des mehrflächigen Quadrats!
Si corpus meum in locum illum trahitis,numquid et animum et oculos meos in illa spectacula potestis intendere?
PERSONA NON GRATA 73: Fabse & Wladimir Kaminer im Rotary Club
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"Ich wirke nun mal mit meinem schmalen Gesicht und der Hakennase auf den ersten Blick streng."(Katharina Saalfrank)
#92
Geschrieben 14. Mai 2005, 12:50
Was das? Breite Einstimmigkeit in Meinungsfragen von Leuten, deren Wort ich schätze? Selbst der werte Filme-mit-Überlänge-Verachter Martin gab sich begeistert als vor einiger Zeit der Trailer zum „neuen“ Michael Mann Streifen über Quicktime flimmerte. Das geradezu paradoxe daran: Sämtliches noch so umjubelte Filmwerk, dass eine 90Min+ in der Laufzeit führt wird vom Kumpanen kategorisch abgelehnt. Einzig wenn „Herr der Ringe“ oder „Star Wars“ im Titel erscheint wird da der Ausnahmefall eingeleitet! Obwohl der Herr Noch-Nachbar dann auch in keiner Weise je das Sujet des Miami Vice- Schreiberlings je goutiert hätte und keinerlei Anstalten bemüht, dieses je zu ändern, konnte ein kurzer Einblick ins Geschehen und der eröffnete Plot eine gewisse euphorische Erwartungshaltung vermitteln. Nun der Clou vorm Herrn in Form eines Auszuges, der da genannt werden will:
„Telefonanie im Zeichen des Jubels nach meiner aufmerksamen Sichtung“
-„ Hey, du Dreck! Hab Collateral gekauft und gerade gesehen getan!“
----„Und?!? Kann der was?“
-„ Is ne Granate, doch wird dir kleiner Milbe missfallen!“
----„Warum das? Sprich, du vergilbte Nachgeburt!“
-„Geht länger als 90 Minuten und das Erzähltempo is garantiert nicht dein Fall!“
---„Grrrrrr!“
-„Trotzdem zusammen schauen? Weil is grooooß!“
---„Nö, lass ma! Lieber nochma Windtalkers vom Woo reinhauen! Der ist sich ein Guten!“
-„ Pffft! Immer nur Windtalkers! Ma nix anderes? Collateral is wirklich dolle!“
---„Kein Bock!“
Na, besten Dank! Anstatt jetzt Trübsal zu blasen und mich über Martins faschistoider Filmselektion aufzuregen, baller ich meine Eindrücke jetzt hier rein!
Kurz zur Handlung diesseits der Brücke: Taxi Fahrer Max düst lässig des Nächtens durch L.A. und träumt von einer bessern Zukunft. Just als der Auftragskiller Vincent um Beförderung bittet überschlagen sich aber schon die Ereignisse. Dessen Labtop nämlich enthält Informationen über fünf Personen, die in dieser Nacht ihr Leben lassen sollen. Nachdem sich das erste Opfer ein wenig des unauffälligen Sterbens widersetzt dampft’ s aus allen Ecken. Noch vier Zielpersonen, vier Stationen in der Stadt der Engel und zwei Leben, die sich radikal verändern werden bis zum Morgengrauen.
Was Michael Mann hier wieder abgeliefert hat, beeindruckt auf ganzer Linie! Das Plädoyer um verlorene Träume, Selbstbetrug und dem Verlust am Interesse von Einzelschicksalen in der Stadt, die niemals schläft ist visuell schon ein Traum: L.A. als heimlicher Hauptdarsteller, erstrahlt als Fixpunkt des Geschehens, genau so wie als aparter Schauplatz, in dem jedweder, der zur Lebendigkeit der Metropole beiträgt eigentlich der Bedeutungslosigkeit der eigenen Existenz unterliegt. Tom Cruise bringt hier innerhalb der Dialoge während der Fahrten, den eigentlichen Kontext auf den Punkt: Jemand stirbt in einer in einer U-Bahn und seine Mitmenschen kriegen es erst viel später mit. Personen die man ( wenn auch nur flüchtig) kennt berühren einem im Todesfall emotional, doch was ist mit all denen deren Ableben zu betrauern sein sollte, denen man nie begegnet ist? Schon als Max, am Anfang des Films, aus der Zentrale fährt und die Letter hinter ihm im Taxi, sich auf seinem Nacken spiegeln, wird der erste Hinweis auf den weitern Verlauf gestreut: „Passanger“. Nicht nur, dass der Reisende, die geographischen Stationen, die auf der Route liegen für sich neu entdeckt, sondern auch die Reise in die eigenen Bilder, die man für sich als realistisch befunden hatte münden in einer objektivierten Reflexion ihrer selbst. Als Thriller deklariert, erweist sich „Collateral“ als perfekter Abstieg aus Traumwelten, deren in Selbsterkenntnis endende Neuordnung den eigentlichen Anfang markiert. Die in ihrer Langsamkeit eingeleiteten Eskalationen das eigene Selbstbild zu revidieren, die in Vincents uneinsichtiger Methode zur Rechtfertigung des Killerdaseins verdeutlicht werden stehen Max’ Wandlung straff gegenüber und gelten andererseits als genau deren Auslöser. Überdeutlich dafür, dass selbst die Neustrukturierung in die das Finale unweigerlich seine Protagonisten führen wird und deren letztendlichen Belanglosigkeit im Glanz der leuchtenden Straßen mag wohl auch die entemotionalisierte Erschießung eines der vermutlichen Hauptfiguren sein. Das Leben geht weiter, egal ob nun der Erkenntnisreichtum des Einzelnen eine persönliche Wende in seinem Leben darstellen mag. „Collateral“ atmet, genau aus seiner non visualisierten Darstellung heraus, genau das!
Egal, welche Arten Mann zum Gesamtbild zusammeführt: Perfekt greifen alle Arten der Komunikation hier in einander und so strahlt sein fertiges Gemälde!
Bin begeistert!
10/10
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#93
Geschrieben 17. Mai 2005, 07:56
Endlich hab ich’s geschafft, dass Geselle Martin den von mir heiß herbeigesehnten Film Mal vorbeibringt und begab mich voller Vorfreude auf einen vermutlich gelungenen Beitrag aus dem Hause Schrader an die Sichtung. Momentan bin ich immer noch nicht ganz fertig mit der Umzieherei in meine alte/neue Butze, welche auch unterm selben Dach meine manchmal lieben/ doofen Großeltern beheimatet. Übergangslösung halt! Sollte ich da länger als zwei Monate verweilen müssen, werden meine Nerven blank liegen. So ziemlich jeder Satz der mir in diesem Hause entgegen gebracht wird beginnt mit „Hör mal Fabian,…..“! Bahhh!!! Mir schmerzt jetzt schon der Schädel davon! Hab ich mich halt zurückgezogen und mir die Bob Crane Bio gegeben!
Der erfolgreiche Radio DJ und Hobby-Drummer Bob Crane bekommt Mitte der 60er, die Hauptrolle in einer TV-Comedy namens Hogan’s Heros. Trotz des diskussionswürdigen Plots rund um das Deutsche Kriegsgefangenlager wird die Show ein Hit und Crane vom mitgehenden Ruhm über Nacht zum TV-Liebling der Nation. Als er John Carpenter trifft, der ihm die neuste Home-Video-Technik vorstellt, beginnen die beiden mit Crane’s Groupies private Pornofilm zu drehen. Als Gerüchte darum öffentlich werden bröckelt es an Bob’s Karriere.
Schon im Vorfeld der Dreharbeiten brach eine Art kalter Krieg zwischen den verbliebenen Familienmitgliedern von Bob Crane aus. Die Kinder seiner ersten Frau unterstützten die Produktion, während Sohn Scott, der seiner zweiten gescheiterten Ehe entsprang gegen den Film wetterte. Zwar schätze der Betreiber der Homepage www.bobcrane.com , Paul Schraders Arbeiten , sowie die darstellerische Leistung von Willem Dafoe, doch verbreite Auto Focus Lügen über die wahre Natur seines Vaters und Greg Kinnear sei eine Fehlbesetzung. Wie dem jetzt auch sei: Der Drehbuchautor von Taxi Driver und Verfasser der Notes on Film Noir bekleidet hier souverän den Regiestuhl, was immerhin eine recht spannende anderthalb Stunde mit sich bringt. Und ja: Der Film ist bei einem expliziten Blow-Job zensiert. Da gibt’s doch noch irgend so nen Film, wo se datt in letzter Zeit gemacht haben, oder? Wer dessen Titel weiß gewinnt fünf Hasenköttel. Mir jedenfalls hat’s ganz gut gefallen und ich werde mal in nächster Zeit Kontakt zum Crane Sohn Scott suchen, um noch ein bisschen mehr über Daddy, seinen mysteriösen Tod und der Filmerei mit Carpi zu erfahren. Das Set der „Hogan’s Heros“ stand ja bekannter Maßen nach Drehende der Serie etwa sieben Jahre leer, bevor dann auch da etwas Sex das Gemäuer on Screen rockte: Ilsa-The She-Wolf of the SS!!! Was die gute Dyanne „Ilsa“ Thorne und ihre Erfahrungen dort angeht, so hab ich ja bereits an anderer Stelle sämtlich Wissenswertes feil geboten. Ma schauen was mir Scotty zu berichten weiß!
7/10
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#94
Geschrieben 20. Mai 2005, 09:27
In Folge eines seltenen Besuchs durch Kollege Michael, der mich am Sonntag beehrte hieß die Parole natürlich „Pulle auf und was schön Bierkompatibles in den Player“!
Da auch der Kumpan dem Felde Trash & Sleaze nicht vollends abgeneigt ist einigte man sich schnell auf das begleitende Programm und befriedigte Michas Interesse am feinem Kracher mit dem ach so herrlich kontroversen Cover auf dem die gute Dyanne Thorne mitsamt pfui-bah Runen posiert. Los ging’s mit der heulenden Wölfin welche mitnichten die Hündin des Liebeslagers sein mag:
Im KZ da steht ein Bett! Selbiges gehört der gefürchteten Kommandantin Ilsa, welche mit starrer Pranke und großer Oberweite, ein Regiment aus Furcht und Schrecken führt! Männliche Häftlinge im deutschen Lager, welches sich geschmackssicher mit Hakenkreuzen und Führerportraits schmückt, werden mit vollem Körpereinsatz der blonden Madame auf ihre Fickkünste untersucht. Wer da mal durchhängt für den heißt’s: Prengel ab! Nur der neue Häftling Wolfe genießt die Liebe der Titelgebenden Nazi-Tante, da sein Butterstab gar königliches Entertainment in ihre südlichen Gefilde zaubern mag. Zwischen Bett und frei machender Arbeit macht sich der holde Rittmeister daran einen Ausbruch zu planen um auch die von Elektro-Dildos gepeinigten Mitinsassinnen zu befreien.
Uiiii!! Ahhh!! Mhhh! Damals noch in diversen Listen der bösen VHS-Händler dänische Cover des berüchtigten Sexploiters bestaunt und ein paar Jährchen später die feinen DVDs von Ilsa herself geschenkt bekommen. Sicherlich kann man sich darüber Streiten ob diverse Sexeleien innerhalb des „Hogan’s Heros“-Sets nun verurteilenswürdig am Geschmacksempfinden vorbeirauschen, doch bei Ausklammerung der ziemlich Grenz wertigen Thematik gibt Regisseur Don Edmunds hier Vollgass auf der Sleaze-Skala. Abgedreht innerhalb von neun Tagen werden hier neben fiesen Experimenten genauso die Titten wie die Peitschen geschwungen! Wenn es gerade sogar geht am liebsten synchron.
In meiner Gunst von geliebten Unglaublichkeiten steht zwar der Zweier mit den Ölscheichs auf dem Siegertreppchen, doch auch im Prequel brennt die Muschi ordentlich. Gibt natürlich ne glatte 9/10 !! Alles weitere was man wissen sollte um die Geschichte zwischen mir und Ilsa findet sich noch HIER!!!
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#95
Geschrieben 02. Juni 2005, 10:15
Eine Woche im wilden Osten inklusive Leberbelastungstest durch Rotwein und Rostocker Qualitätsbrauerzeugnisse liegt hinter mir! Immerhin lernte man nebst sieben Tagen im Party-und Hormonabfuhrstimmung noch einiges mehr über die Stadt und ihre Studenten.
1. Die philosophische Fakultät sollte Mal renoviert werden
2. Anne Ostsee mit meiner Anne is sehr gut
3. Leute welche Punk mit penetranter Dummheit verwechseln und so rechtfertigen führen stetig Hunde mit Verdauungsstörungen mit sich
4. Wandergesellen der zimmernden Zunft sei immer ein Heim nebst Vollverpflegung geboten.
Wieder zurück in der sauerländisch müffelnden Heimat schnell die neusten Errungenschaften der Sichtung unterzogen und für gut befunden:
Steh-auf-Fleischbrocken Jason „ Der verzuppelte“ Vorhes ist also wieder am Start um dummkiffende Fick-Teens zu dezimieren. Da uns Hockeyrüpel allerdings in 1000 handliche Teile gesprengt wurde wandert man als Alien für „The Hidden“-Gestörte von Körper zu Körper . Bis es dann vorerst ab in die Hölle geht suppt es vornehmlich rote Körpersäfte bis selbst der herbeigerufene Pathologe Brechreiz verspürt.
Gut so, dass sich Verwandtschaft und Kopfgeldjäger Duke der Matschrübe annehmen.
Wehe wenn er losgelassen, der Herr vom Crystal Lake! Die Körpersprungstory bis zur fleischigen Wiedergeburt durch eine Verwandte ist da eigentlich schnurtzpiepe. Der Höllengang der Horrorikone gestaltet sich von der ersten Sekunde an als Hochgeschwindigkeits-Body Count, der überladen an Querverweisen, Albernheiten und KNB-Gore FX der „Friday“Serie die Krone aufsetzt. Neben Terminator, The Hidden, Evil Dead und Nightmare on Elm Street –Verweisen gibt man sich sogar durch vorgeschlagenen Safer Sex höchst Selbstironisch. Sehr schön auch das Geschredder in der „unrated“-Fassung, das noch mehr Geschmacklosigkeiten auf den Screen zaubert. Ideal um im Rudel genossen zu werden!
8/10
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#96
Geschrieben 02. Juni 2005, 12:04
Endlich wieder aufgeschwungen um ein Kino von Innen zu sehen. Bereits an der Kasse folgte dann der erste Wutanfall meinerseits: Natürlich müssen sämtliche Deppen ,deren man dachte entkommen zu sein Karten für dieselbe Vorstellung lösen. Egal ob ein geistig zurückgebliebener Shouter der örtlich peinlichen Hardcore-Grunz-Kapelle, oder der zugekokste DJ einer Jugendabsteige: Alle plötzlich auch da! Was?- Seit wann kostet denn die Loge wieder Aufpreis? Dann halt Sperrsitz. Mir doch Schnuppe ob Martins Arbeitsklamotten oben oder unten müffeln. Das passt auch so. Was dann auf der Leinwand herum dröhnte muss näher in Worte gefasst werden, damit ich das auch noch nachhaltig verarbeiten kann.
Los geht das am Ende der Klonkriege. Wir erinnern uns ja noch ganz gut an Ep. II , Count Dooku und so! Was fehlt noch um uns für die letzten Prequels zu entschädigen? Klar, der Palpatine muss zum Imperator werden, Anakin zum Vader, Luke und Leia aus der Mutti hüpfen und alle übrigen Jedis zersäbelt werden.
Hier ist wieder eins von den Exemplaren „Filme die man mögen muss, weil man nicht gern zugeben möchte, dass sie kacke sind!“
Zwar prescht der gute George Lucas seine CGI-Vollpackung vom Anfang bis zum erwarteten Ende durchs All, doch selbst die teuerste visuelle Überreizung der Sinne wirkt nach wie vor steril. Die erste Stunde des Verbindungsstücks ergießt sich trotz höchster technischer Qualität als albern dümmlicher Mist, den man über sich ergehen lässt um zu hoffen, dass irgendwas Gutes kommen mag. Potenzielle Superschurken wie Darth Grivous oder halt Dooku werden im Schnellabwasch über den Jordan gejagt, dass man sich eigentlich ernsthaft fragt, warum sie eigentlich vom Jedi-Rat als bedrohlich eingestuft werden. Lustig hüpft’s sich hier von Planet zu Planet, stattet Chewbacca einen Besuch ab oder lässt nebenher nen Falken rasen. Die Dialoge, die einem dabei geboten werden überschreiten andauernd die Grenze der unfreiwilligen Komik und die dt. Synchro versetzt sämtlicher Atmosphäre den Todesstoß! Die Sprecher schlafen selbst in wichtigen Dialogpassagen beim Reden ein! Erst in der letzten halben Stunde gewinnt das Ganze nochmals einen ordentlichen Drive, der allerdings in den letzten Szenen noch vom Schwachsinn niedergestreckt wird. Wenn der frisch zusammen gebaute Darth Vader sich als erstes um das Wohlbefinden seiner Frau erkundigt um dann schlimmer zu hampeln wie der Hauptdarsteller von Story of Ricky setzt irgendwo der Verstand aus. Das größte Manko des Action-Flickwerks ist das komplette Verschwinden von irgendeiner Art der Spannung während man den Duellen auf der Leinwand beiwohnt. Wir wussten das doch alles schon! Zwar gelingt der Übergang zur heiß geliebten Ur-Trilogie beinahe ohne große Patzer, doch der Preis den man dafür zahlt ist die komplette Entzauberung des Mythos, der Star Wars früher immer umgab. Egal in welcher Reihenfolge man das jetzt gesehen hat: Am Ende ist einem klar, das Lucas’ Lebenswerk, wenn man es chronologisch betrachtet eigentlich dem rituellen Rundumarschtritt eines geschäftigen Popcorn-Proleten entspricht. Das Nichtwissen darum war die Macht, die uns verzauberte und Schorschie-Boy bereicherte.
Als Blockbuster sicherlich eine 8/10
Als das was es aber sein möchte, sicherlich der unnötigste Film aller Zeiten.
Zu wissen, dass die Eltern Sex hatten ist eines, es sehen zu müssen was anderes!
Amen, liebe SW-Jünger
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#97
Geschrieben 08. Juni 2005, 23:39
Herr Lehmann (2003)
Der sicherlich schönste und beste Film aus Deutschland, der in den letzten Jahren über den Screen flimmerte. Christian Ulmen rockt das Haus in der Verfilmung des Romans vom Element of Crime Masterminds. Herzlich unaufdringlich und sympathisch!
10/10
Blade:Trinity (2004)
Der sicherlich schwächste Teil der Serie aber immer noch sehr unterhaltsammes Popcorn-Kino mit der Überdosis Coolness!
6/10
Verschwende deine Jugend (2003)
Trotz Stadlober und der Jessica Schwarz ein kleiner und feiner Streifen!
Ach ja: Ulmen zum Zweiten!
7/10
Monty Python's ..and now for something completely different (1971)
Ultimatives Best of der Flying Circus Sketche! Seit meiner ersten Begegnung damit eine ganz große Liebe, die selbst nach über 50 Sichtungen immer noch zünden mag. Ich werde nie vergessen als ich damals bei der Mäuseorgel vor Lachen einen Muskelkater hatte! Groß!
10/10
Nightmare on Elm Street 6:Freddy's Dead (1991)
Mochte ich als Kind sehr gern, doch jetzt entfaltet des Krügers vermeintliche Tod seine gesamte Peinlichkeit. Trotz Tonnen von Querverweisen auf gute Filme wirkt die Fun & Gore Farce mit Alice Cooper in einer Gastrolle übertrieben peinlich und kindisch. Einfach mal direkt nach Cravens Original einwerfen und staunen (oder Heulen)
4/10
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#98
Geschrieben 10. Juni 2005, 23:42
Jo, auch das Faul sein hat im FTB ein Ende. Zu meiner eigenen Zufriedenheit, die filmischen Bereicherungen meines Lebenswerdegangs von einem bestimmten Punkt aus regelmäßig hier zu pinnen motiviert raffe ich mich trotz der verwirrenden Ereignisse der letzten Zeit wieder auf um dem Vielsehertum zu huldigen. Entdecken wir uns in unserer heutigen Folge von „Waschbären sind auch nur Felltiere“ doch Mal selbst! Okay, ohne an sich rum zu spielen! Was gesellt sich hier zur Zufriedenheit?
-Die Gewissheit, dass genau zwei Dinge an den 80ern schön waren: Das Kindsein und rumquengeln wenn man etwas nicht bekam, sowie die Sichtung einer neuen Folge der Nightmare-Serie. Das hier sah ich sogar als Steppke im örtlichen Kleinlichtspielhaus:
Nachdem im dritten ( vergnüglichen) Teil die Kids aus der Springwood- Klapse dem Pizza-Päderasten anständig begraben haben, setzt dieser sich schnell wieder daran, den Überlebenden ans Leder zu gehen. Wenn die Köter Feuer pissen kommt auch der Freddy zurück! Was passiert wohl wenn Pferde kotzen? Wacker etabliert sich da die neue Heldin Alice, die aufgeladen durch die Fähigkeiten der verblichenen Teenies Onkel Freddy was vor den Latz knallt!
Finnenheinz und Davis-Ex-Pimperling Renny Harlin versucht sich hier an einer Fortsetzung von Cravens Kultschocker und schlägt sich alle Mal besser als bei seiner Exorzist Reinkarnation. Bisschen kleckern, etwas Klotzen und fertig schaut der routinierte Krüger ohne Piratenvisage aus der Wäsche. Einige derbe Goreeinlagen und Freddy-Oneliner in Petto jauchzt das kindliche Gemüt vollends auf. Kakerlaken auf der Hantelbank, Teenie-Pizzabelag und fliegende Kung-Fu-Krallen sorgen für Stimmung im Jugendzimmer und genau da gehören sie hin. Heutzutage nett anzuschauen und verglichen mit ähnlicher 80er Horrorkost durchaus voller Tempo. Durchaus angenehmes Happening, das den künftigen Kurs der Serie einschlägt: Kreatives Killen für das Box-Office. Lieb und nett.
6/10
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#99
Geschrieben 13. Juni 2005, 20:23
Siehe das schäbige Provinzkind. Schau an was es tut! Es hampelt auf einer verschmockten Kneipenbühne herum. Das Shirt mit dem Namen seiner Lieblingsband steht ihm eigentlich gut, doch irgendwie möchte man dem eingebildeten Fatzken die von Mutti gekaufte Gitarre über den Schädel ziehen. Siehe da: Auch die kleinen Mädchen, die in Schnösel den Rockstar ihrer Gefäße sehen strahlen wenn der Ranzkopp mit seinem Instrument herumwirbelt und in Grunzenglisch seine schablonenhafte Gefühlswelt ins Mikro sabbelt. Kiddie findet sich gut, denn er ist gerade der „Man“. „Yo Shitfuckers, that song is called suck my pain!“ Der Bengel ist schon ne gebrochene Seele, denn so ein Leben ,das der Vati ihm da finanziert ist härter als der Schwanz der Bisamratte.
Wie gut, dass man den Hans durch stetiges Lachen während seiner Posershow verunsicjhern kann, so dass er nachher gestört dreinblickend die Bühne herunter wackelt. Auch die Sichtung von Sin City konnte Spaß bringen wie ich jetzt berichte:
In der vom Comic-Genius Frank Miller erdachten Stadt Basin City regiert durchweg die Gewalt und im Babylon, das auch besser als Sin City bekannt ist hat so ziemlich niemand keine Leichen im Keller. Sei es nun der Herzkranke Cop Hartigan, der einen üblen Kinderschänder Dingfest machen soll, das Muskelpaket Marv, der bei der Suche nach dem Mörder von Hure Blondie auf einen Kannibalen stößt oder Dwight, der an den asozialen Jackie-Boy gerät und den Big Fat Kill ausruft. Zum Glück nimmt uns der Auftragskiller „The Man“ an die Hand um uns mal die Stadt zu zeigen.
Mein erster Gedanke nach dem Sehgenuss namens Sin City: Was war das jetzt? War das echt ein Film vom Rodriguez??? Nach diversen Spionage Blagen und der trashigen „Johnny Depp-Show“ aus Mexiko haut die sündige Comicverfilmung einem sämtliches Essen aus dem Mund. Woran liegt das jetzt? Etwa die riesige Besetzungsliste voller Hollywood-Persönlichkeiten? Durchweg wunderbare Schauspielleistungen? Oder doch das visuelle Gewitter, das die 1:1 vom Comic-Bildchen übertragene Adaption entfaltet? Möglicherweise auch der fast schockierende Dauerbeschuss an Gewalt und derbster Menschenverachtung. Hier werden echt keine Gefangenen gemacht und selbst Elija Wood degradiert Armin M. zu einem netten Kannibalen. Köpfe,Beine,Arme,Klöten: Nichts was irgendwie nicht an Körperteilen zermatscht oder amputiert werden kann bleibt unversehrt am Besitzer haften. Über zwei Stunden knallt’s so gewaltig, dass einem der Mund offen stehen bleiben muss. Selbst wenn L.A.-Prominenz schon zerballert am Boden liegt wird noch kräftigst Schabernack mit den Überresten betrieben. Drei Leute sind dafür verantwortlich: Rodriguez, Frank Miller und der herzallerliebste Onkel Tarantino. Was die hier abbrennen ist zwar sicherlich nicht jedermanns Geschmack, doch sicherlich das Kinoerlebnis dieses Sommers! Wenn die fleischgewordenen Comic-Super-Antiheros mit der komplett digitalen Welt verschmelzen bleibt kein Auge trocken. Ein Leckerbissen der neben dem Vollwaschgang Film Noir in herbster Hard Boiled-Tradition seine Protagonisten in einer atemberaubenden Ikonographie präsentiert. Hier fließt der Style in alle Poren des Werks ohne auch nur eine Sekunde zum Selbstzweck zu verkommen. Offene Münder und flüchtende Zartbesaitete im Kino vorprogrammiert wie selten zuvor. Bin noch immer total platt!
10/10
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#100
Geschrieben 14. Juni 2005, 21:11
Werte Freunde des typierten Wahnsinns und der gerührten Martinis, schon wieder hagelts dem Waschbären von Welt ordentlich ins Gehege. Unsere heutige Folge mit dem Namen "Penetriert im neunten Monat: Die Pizzageburt" enthält um so mehr schockierende Wahrheiten als sonst. Auch unsere tiefsten Ängste vor ungewollter Reproduktion seien hiermit aufs neue bestätigt. Here we go im Damenklo:
Hat Heroine Alice noch im Finnen-Freddy die Sache mit an der Wand und Schönste im ganzen Land mit massiven visual FX zum vorläufigen Ende bringen können, so stellt sich im Fünfer eine neue Problematik den Kids der Elm Street. Braten in der Röhre nach erfolgreichem GV und auch noch den Krüger wieder am Uterus hängen: Beste Voraussetzung das Latex zu überanspruchen.
Eigentlich gebärdet sich dieser Flick um Freddy's Passion ähnlich wie der dessen konsequente Fortsetzung er darstellt. Brave Regie ohne irgendwelche Ausbrücher innerhalb der Harlin-Form gibt's nur hier vom allseits beliebten Stephen Hopkins, dessen letzte Erfolge ( 24 im TV, Life and Death of Peter Sellers) noch gar nicht lange zurückliegen. Selbst sein Predator 2 war ein ziemlicher Bringer. Beim Ausflug nach Springwood wird schön Motorrad gefahren, gebadet und auch mal etwas zuviel gegessen bevor die werdende Mutti Ruhe vorm verkokelten Schlitzer bekommt. Die wenigen FX Sekunden die in der R-rated Fassung fehlen reißen da auch nichts Wildes mehr raus und zurück bleibt eigentlich Nightmare 4:Folge 2. Doch die kann nach wie vor mehr als der folgende Tod in 3D. Viel Gesabbel und doch nette Unterhaltung! Nett,nett und wieder nett.
6/6
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#101
Geschrieben 14. Juni 2005, 21:30
Nachdem John Woo’s voran gegangener Werk „Mission Impossible 2“ trotz eindeutiger Handschrift des Action-Spezis mehr zum übernatürlichem Kasperle-Theater und Tom Cruise One Man Show geriet, zeigt der asiatische Meister schnörkelloser Action nun wieder was er am besten kann: Krawall-Orgien ohne wirklichen Tiefgang, die einfach nur Spaß machen. Obwohl die Thematik eigentlich mehr Drama-Tauglichkeit zulässt (Wir erinnern uns nur an das Mel Gibson-Vehikel „Wir waren Helden“, mit den ständig zwischen Heulkrämpfen und Tapferkeit schwankenden GI-Ehefrauen) gibt es in „Windtalkers“ nur oberflächliche Charakterstudien der Protagonisten zu bewundern. Zwar ist Nicolas Cage Rolle in einigen Szenen erdrückend depressiv und am Rande des Wahnsinns angesiedelt (am besten immer noch erkennbar, wenn zum Schutz des Codes sogar die eigenen Männer gemetzelt werden), aber dies bleibt in diesem Film der Ausnahmefall und scheinbar kein anderer Soldat hat ernst zu nehmende Probleme damit als Tötungsmaschine zu funktionieren. Was bleibt ist eine derbe Verwüstung mit viel Explosionen, Kampfgetümmel und Non-Stop-Action, in der die Darsteller größtenteils zu Kanonenfutter degradiert werden. Vollkommen gegen jede Menschenwürde und mit einem gerade deshalb hohen Unterhaltungsfaktor. Da der Film in Zusammenarbeit mit dem US-Pentagon entstand hatte John Woo ordentlich freie Hand um seine Materialschlacht-Phantasien auszuleben, was aber auch dazu führte, dass zwei Szenen der US-Regierung zu heikel waren und rausgeschnitten werden mussten, weil diese wohl ein schlechtes Licht auf die Methoden der Amerikaner im Kriegseinsatz geworfen hätten. In einer Szene wird einem toten Japaner mit dem Gewehrkolben von einem GI das Zahngold heraus geprügelt, und in der anderen werden brennende Soldaten der eigenen Truppe erschossen. Auch mit dieser Zensur bleibt Woo’s Inferno konsequent hart und menschenverachtend! Besonders der Director’s Cut knüppelt da noch mit weiteren 20 Minuten Kampftumult ordentlich in den Brägen. Asoziales Feel Good Popcornkino mit der Extraportion schlechtem Geschmack! Bier auf und Stimmung in die Bude! Spaß wie bei des Charlies Engel steht der Männerrunde ins Haus!We love Krawall-Movies.
8/10 weil Kopp aus und gut!
Erfinder des mehrflächigen Quadrats!
Si corpus meum in locum illum trahitis,numquid et animum et oculos meos in illa spectacula potestis intendere?
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#102
Geschrieben 18. Juni 2005, 10:06
Was’n hier wieder los?-Nun ja, auch das lässt sich leicht für mich selbst und jedem der daran Interesse hegt in Worte fassen. Kurzum hat mich der orale Verfall in Form von Papa Joe’s Fritt-Sticks beehrt. Dieses abtrünnige Gebäck eines verachteten Discounters hatte nichts besseres zu tun als meinem fröhlichen Grinsen ein Ende zu bereiten. Die Verkettung der Umstände, die dieser Vorfall auslöste scheint im Moment auch in Richtung unendliche Geschichte zu driften. Ha! Tod und Teufel statt Panne leben und (Zähne) sparen! Disgusting!
Schau ich halt dem Jesse ma ins Maul, der da nen Krüger beheimatet:
Im verschrubbelten Haus, das in der Elm Street steht frönt man nicht dem Ausschank alkoholischer Getränke und so scheint auch fraglich warum 80er Teeniefresse Jesse mit seiner verkorksten Familie dort einzieht. Schnell findet der Aushilfs-Limahl heraus, dass hier früher die Nancy vom Onkel Freddy träumte und flugs wird auch unser Apathieträger vom Kinderschreck heimgesucht. Seine explodierenden Vögel hat er dabei auch im Handtäschchen.
Chronologisch? Nö, eher hintenrum arbeitet sich das Auge dem Höhepunkt in Form des Originals entgegen. Dass Regie-Arachnid Jack „Der Verstecker“ Shoulder in den Extras der DVD-Box von seiner homophilen Folge im Traumland erzählt, erschließt sich mir keineswegs als neue Information. Bereits ohne Kenntnisse seiner Interview-Schnippsel, sprang ich schon vor Jahren bei der Erstsichtung durch die Bude und schrie unentwegt „Sccchhhwwwuulllll!“
Klar hat auch diese Episode der Reihe einiges an Gore-FX, die den geneigten Sehnerv stimulieren mögen, doch dadurch dass sämtliche vom Craven festgesetzte Regel im Erstling konsequent missachtet werden bleibt hier eher ein Vorläufer zu Victor Salvas Testosteron-Schmachtfetzen Jeepers Creepers 2 zurück. Ob nun den Freddy im Brägen oder sich sonnende Knaben auf dem Schulbus. Beides geht mir (pardon..) am Arsch vorbei! Muhhaarr!!! Ich entschuldige mich für diesen Kalauer und halte fest: Fortsetzung die man getrost wieder sauber geputzt in den Schrank mit den herausgedrückten Billardkugeln stellen kann. Kann wenig bis nichts!
2/10
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#103
Geschrieben 21. Juni 2005, 23:49
Was das heute so hier gibt? -Humor, Hormone und Harmonie! Wo wir gleich schon mal dabei sind gibt’s zur Einstimmung des Eintrags mit dem gammeligen Fisch ne kleine artverwandte Anekdote zu erzählen, die sich dem Thema Verdauungsstörungen mit Faible zum Rückwärtsessen annimmt. Once upon a time in the Jugendzimmer, empfing ich Besuch in Form des gegenwärtigen Jurastudenten Malte. Was ich leider zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Der Bofrostmann dessen Ware der Kollega verschnabuliert hatte verscherbelte verdorbene Tiefkühlkost in Hoffnung auf glückliche Kunden. Das Ende unserer Partie Mortal Kombat 3 bestand dann daraus, dass eine Person aus dem Zimmer flitzte und (auf) meine Oma traf! Ich habe sehr gelacht und bedankte mich für dieses wahrlich groß spritzige Entertainment, das den Schluss des folgenden Films sogar noch toppte.
Die menschlichen Tom & Jerry-Gegenstücke Richie und Eddie sind so ziemlich die asozialsten Hotelbesitzer, die man sich denken kann. Was den kriminellen Eskapaden der beiden obszönen Misanthropen noch die Krone aufsetzt ist das verkommene Hotel, welches sich direkt an der Steilklippe neben dem lokalen Atomkraftwerk befindet. Hier haben die Gäste nichts zu lachen und die Situation eskaliert als ein verseuchtes Fisch-Menü der Kundschaft zum Fraße vorgesetzt wird.
Englischer Humor ist mir ja durchaus immer willkommen, allerdings nicht unter der Prämisse dabei etwas vorzufinden, das es mit der göttlichen Monty Phyton –Formation aufnehmen könnte. Was eine gebührende Nachfolge der Kulttruppe angeht, so bemühte man sich in GB ja durchaus neue Komiker-Gruppen zu exportieren. Mitte der 80er mischte da auch „The Comic Strip“ mit, die sich mit rüder Comic-Gewalt und Fäkalhumor einen Namen machten. Der erste große Filmangriff der Truppe namens „Supergrass“, konnte sich allerdings nicht über England heraus eine Fan-Base sichern. Besser gesagt: Supergrass ging überall anders unbemerkt unter.Was das Guest House angeht, so blödeln sich hier die Ex-Member Rik Mayall und Adrian Edmondson um den Verstand als wenn die Zeit nach ihrer Agentenblödelei nie stehen geblieben wäre. Dauernd prügelt man sich, quetscht sich die Genitalien oder hat einem Bleistift im Anus stecken. Wahrlich denkwürdiges bleibt nach rund 90 Minuten Dauerbeschuss an Gags nicht wirklich zurück. Vielleicht ein „Candle in the Eye“, das Angeln von Simon Pegg’s (Shaun of the Dead!!) Nippelpiercing oder eine gigantische Schlacht mit Kotze. Damit erschöpft es sich dann aber schon. Besonders bei wiederholter Sichtung bleibt das Vergnügen arg auf der Strecke. Die überdrehten Gewalttätigkeiten in Ehren, doch da rostet es zu sehr. Da geb’sch ma
5/10 Fischen für!
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#104
Geschrieben 23. Juni 2005, 10:00
Verkehrte Welt! Gestern erschlich mich das abtrünnige Gefühl Schlittschuhlaufen zu gehen. Allerdings hielt das ganze nur etwa 0,5 Sekunden an, so dass ich das gar nicht wahrgenommen hab. Könnte man ja auch gleich veralbernd rumlaufen und Leute mit Flunkereien in den Juli schicken! „Sie haben da ein totes Meerschwein am Hintern kleben, Madame! Juli, Juli!“ War mir dann aber doch zu albern und so ging’s mit Kollege Martin nen Hopfendrink genießen. Nach dem Aufrüsten des Alkvorrats wurde dann der Bad Santa eingepackt und ein fat bottomed Girl beim „Untergang-Leihen“ ausgelacht. Ich mochte angewidert gar nicht hinschauen, doch Martin bemerkte hinterher, dass da auch nen Tanga in der Kimme hing was mich noch mehr irritierte sowie anekelte. Tangas und Eichinger sind gleichzusetzen mit Kräuterquark im Apfelkorn! Weiter geht das mit Billy Bob und dem lieben Kindervieh:
Wir woll’n Schnaps, wir woll’n Bier!-Auf Arbeitsplätze scheißen wir!!
Straight dieser Attitüde folgend beräubert Tunichtgut Willie als Penner im Santapelz Kaufhäuser mit seinem Zwergenkumpel, der den Elfen mimt. Neben ständigem Zerstören von Kinderträumen, komatösen Saufgelagen und wilden Rammeleien ist der dauernd pöbelnde Loser zu nichts zu gebrauchen. Zu allem Überfluss hängt sich dann noch das moppelige Heulbalg Thurman an die bepissten Beine, des Clochards.
Muhharr!! Bad Santa schaffte das schier unglaubliche zu vollbringen: Martin und ich wieherten uns beinahe die Leber aus den verkommenen Körpern! Mit einer schier unglaublichen Dichte an Fäkalgags, Obszönitäten und traurigen Kinderaugen hat uns Bad Santa begeistert wie schon lange keine andere Comedy aus den US of A! Was Billy Bob Thornton hier alles an Liebesbriefen an die (Weihnachts-) Fucker schreibt schädelt geradewegs aus der Hölle der Zyniker! Und diese Briefe kommen vom Herzen,Fucker!
Nicht nur den Muttis aus der Übergrößenabteilung wird da ganz schwindelig. Einzig zwei kleine Negativpünktlein schmälern das fast vollkommene Vergnügen: Einerseits versucht der Streifen gegen Ende zu penetrant die moralische Keule zu schwingen um seinen Anti-Helden zu rehabilitieren und zum anderen wirkt auch der Tod John Ritters während der Entstehung des Films mit. Gerade Ritters Show als ( im Ansatz angedeuteter) Päderast und Kaufhausmanager steckt voller derb schwarzer Lacher! Leider fehlt nach dem brisanten Einführen der Figur dann ja dessen weitere Funktion in der zweiten Hälfte des Films. Wie dem auch sei: Bad Santa ist nen Knaller!
9/10
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#105
Geschrieben 29. Juni 2005, 11:07
Meine sehr geehrten Damenbinden und Herrn,
lassen sie uns doch heute mal über unser aller Suchtverhalten reden. Natürlich wäre es einfacher wenn wir uns zu dieser oder jener Sucht bekennen würden, doch das würde den Spaß trüben uns jederzeit für das natürlich nicht vorhandene nach außen getragene Bild des Süchtlings zu rechtfertigen. Egal ob nun Nikotin, Alkohol oder Sex den Rahmen bilden, dass Sie sich Ihrer Unnatur nur zu bewusst werden mögen: Im Grunde genommen könnten Sie Ihre Legitimation doch kurz und bündig in einen Satz fassen: „Is halt geil und watt soll ich denn sonst tun?“
Trifft den Kern schon ganz gut, oder?!
Immer nur revoltieren, demonstrieren, arbeiten und dem Untergang der abendländischen Kultur zu zuschauen kann ohne autodestruktives Beiwerk bei Zeiten als wenig motivierend angesehen werden. Wäre da bloß nicht die Sicherheit zu verbuchen, dass auf dem eigenen Kopf zerschlagene Glasflaschen ihren entleerten Sinn im Zusammenhang mit populistischen Anti-Suchtwerbefilmen als Bestimmung fänden:
John Constantin ist Tot!! Eigentlich ja nicht, doch das sogar zweimal! Getarnt als göttlicher Detektiv mit den güldenen Lungenflügeln macht’s Bürschie den teuflischen Schergen munter den Gar aus. Doch aufgepasst: Das Balg vom Beelzebub hat sich ne Speerspitze gekrallt um ohne Daddy schwupps die Menschheit zu unterjochen und Grenzen zwischen der Hölle und der Realität verwischen zu lassen. Da heißt’s für unseren wandelnden Malborowerbespruch Johnny mal schnell Wasser in die Wanne einzulassen.
Huch! Wieder ne Comic-Verfilmung! Halt öfter ma watt neues hier,wa?
Im Falle der Verkintoppung des Originals „Hellblazer“ war ja bereits im Vorfeld viel Heulerei zu vernehmen. Angeblich sei die Adaption scheiße , pisse, kacke und zudem auch noch mit Keanu Reeves. Mhhh…, gute Promotion in meinen Ohren! Ins Kino zu pilgern um dieses Gebräu aus Exorzist-, Matrix- und Spawn-Zutaten einer Sichtung zu unterziehen hab ich mir dann aber doch gespart. Macht ja nix, denn nu lag die DVD in der heimischen Scheibenschleuder. Hab ich mich denn mit einer niedrigen Erwartungshaltung abfindend trotzdem amüsiert ?- Die Antwort lautet diesmal „jein“ ! Zwar hat das ganze ne hübsch anmutende Optik, die CGI-FX aus der Hölle klopfen hin und wieder beim Spawn an und die wirre Story hüpft eh nur den optischen Höhepunkten entgegen ohne sich um Logik zu scheren, doch zum reinen Popcorn-Geschisse mit No-Brainer-Qualitäten fehlt irgend etwas. Das ganze Teil sieht stark danach aus, als wenn eine Antiraucher-Bewegung der Bibeltreuen Christen Dogma als Actionfilm-Remake gebastelt hätte. Durchaus mit Schauwert und netten jugendfreien Schockeffekten gespickt fällt der Streifen nach und nach ab um am Ende vollends auf die Bretter zu knallen. Weiß nicht wirklich, ob ich das jetzt gut fand oder doch eher nicht. Zutiefst durchschnittliches Gott-Teufel-Eierkuchen Gedöhns , dass aber mehr kann als der thematisch ähnliche Rohrkrepierer „End of Days“
5/10
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#106
Geschrieben 01. Juli 2005, 09:28
Da denkt man lange Zeit, dass der eigene Körper ein ziemlich ausgelaugter und kaputter Apparat wäre und dann wird man vom Mediziner eines Besseren belehrt. So lautete der Befund nach dem gestrigen Komplett-Gesundheitscheck: „ Sie sind kerngesund und nur Ihre Zähne sollten mal saniert werden.“ Klasse, dann kann ich ja sämtliche Notare und den Sargtischler wieder abbestellen. Na immerhin durfte ich beim Ultraschall mein Gedärm bestaunen und schön in nen Becher schniepeln. If I were a dead man:
Alex Corvis ist gut durch! Nicht etwa Medium, sondern Kohlrabenschwarz geht’s wieder runter vom Stromstuhl und zackig in die Leichenhalle. Wie sich datt gehört war der gute Brutzelkopp natürlich unschuldig und sinnt nach der Wiederauferstehung durch den netten Vogel on Nebenan auf Rache an den wahren Mördern seiner Freundin. Da sollte sich der Fred Ward besser mal warm anziehen, denn unser Kräherich macht keine Gefangenen.
Flatter, flatter! Ich bin die dritte Interpretation von James O’Barrs Kultcomics. Früher war ja der Sohnemann vonne Todeskralle mal der wütende Untote, der die verdrogten Unterweltler abstrafte. Der Alex Proyas hatte da ja stilistisch toll was gezaubert um den dünnen Plot interessant zu verpacken. Huiii, watt kam datt noch gut, dass durch das Ableben des Hauptdarstellers der optische Knaller zum Kult wurde. Da konnte die Fortsetzung ja auch eher als ödes Remake in gelb und grün nix werden. Wenn Vincent Perez damals verömmelt wäre hätte das dem Dingens auch keinen größeren Erfolg beschert. Ist der Krähenmann etwa der kleine Bruder vom Batman? Bei näherer Betrachtung sind die Leinwandadaptionen hier ähnlich gelagert. Jeder Regisseur, der sich den Jungs annimmt verfolgt seine eigene Version der visuellen Präsentation. Was Verfilmung III ausmacht und diese zu einem der besseren Vertreter seiner Zunft macht lässt sich an folgenden Punkten abhaken:
1. Schnelle Schnitte, Videoclip-Ästhetik und ansprechende Optik
2. Der nette alternative Soundtrack
3. Kirsten Dunst
4. Der recht hohe Anteil der Gore-Einlagen während des Rachefeldzugs
Zwar sind hier keinerlei filmische Offenbarungen zu finden, aber die erwartet man nun hier wirklich nicht. Eher auf der Schiene des unterhaltsamen „Krawall-Popcorn von um’me Ecke“ fahrend , stellt sich hier ein kleines Schmankerl für Zwischendurch vor. Knuspert ganz gut und macht der Vorlage nicht soooo eine Schande wie sein Vorgänger.
6/10
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#107
Geschrieben 02. Juli 2005, 23:25
"Diejenigen, die der Tod verschont hatte, stürzten sich gierig auf die toten Körper, schnitten sie in Stücke, und einige verzehrten sie sogleich. Ein großer Teil von uns lehnte es ab, diese entsetzliche Nahrung zu berühren. Aber schließlich gaben wir einem Bedürfnis nach, das stärker war als jegliche Menschlichkeit."
Heute im Programm:
Feiern bis die Rosette qualmt, denn es ist (noch) der 2. Juli! Und was Feier ich heute wohl?
Genau: 189 Jahre Untergang der Medusa!!!
Hätte es damals nen schorschigen Bush gegeben hätte der wohl den „Krieg gegen den Untergang“ verkündet. Doch bevor ich jetzt hier rumsabbel und aufzähle was alles neben lecker Menschenfleisch in meinen Wanst wanderte und welche Körperöffnungen da alle eine Rolle spielten, hake ich schnell den zur Einstimmung der Festivitäten konsumierten Filmkram ab:
Doppelprogramm: Todd Philipps
Starsky & Hutch (2004)
Druff steht hier „Stiller & Wilson“, was natürlich Garant für kurzweiliges ist. Was soll ich sagen? Drin ist sogar noch mehr! 70s TV Kult, der Ford Torino und eine Vielzahl an gelungenen Gags runden hier das feine Buddy-Movie ab.
Das gibt 7 von 10 Drachen!
Hated:G.G. Allin and the Murder Junkies (1993)
Ja, der Macher von Road Trip und Old School hat auch diese grandiose Doku über die umstrittene Punk-Ikone G.G. Allin an den Start gebracht. Was hier rund um dessen Person und seiner Bestimmung als kontroverseste Erscheinung der US-Pogo-Bewegung ist höchst informativ.
9 von 10 Fäkalien
Doppelprogramm: Gosejohann
2 wie Katz und Köter (2000)
Hab ja schon mal auf die geniale Sozialstudie aus dem Hause Neverhorst hingewiesen.
Blamagen um ein voll gekotztes Handy, Kippenstummel und illegalen Pornos in bepissten Koffern können mich immer wieder begeistern. Geiler Shorty!
10 von 10 Dosen Paderborner
Notruf! -Patrik Peter braucht Verstärkung (1998)
Koks, Karate und der neue Kollege aus Asien garantieren fett was auf die Maske beim Patrik Peter. Kurzum: Der geilste Supercop wo Gütersloh je an den Start setzte.
9/10 Tritten in die Klötze
Völker höret die Signale:
It was on the 23rd of June
As I lay blasted in my room
A small bird sang on an ivy branch
And the song they sang was the "Jug of Punch"
Tu-ra-lu-ra-lie, tu-ra-lu-ra-lay,
Tu-ra-lu-ra-lie, tu-ra-lu-ra-lay,
A small bird sang on an ivy branch
And the song they sang was the "Jug of Punch"
I don't need my junkie friends
All knockin' on my door
I just wanna do an old time waltz
With a buxom Irish whore
Call me Paddy Rolling Stone
I've a jug full of Mountain Dew
Just call me Paddy Rolling Stone
When I'm howling at the ceilidh moon
Call me Paddy Rolling Stone
I've a jug full of Mountain Dew
Just call me Paddy Rolling Stone
When I'm howling at the ceilidh moon
I'll be drinking whiskey in a ditch
With Scruffy, and Brick and Noel
Now I've gone and lost my gear
And I'm looking for my hole
We are Tex's riders
And we come from Nenagh town
One of these nights, durin’ one of those fights
Gonna burn the whole place down
Call me Paddy Rolling Stone
I've a jug full of Mountain Dew
Just call me Paddy Rolling Stone
When I'm howling at the ceilidh moon
Call me Paddy Rolling Stone
I've a jug full of Mountain Dew
Just call me Paddy Rolling Stone
When I'm howling at the ceilidh moon
When I die don't bother me
Just dig me a six foot hole
With a candle at my head and feet
And a jar of alcohol
Just call me Paddy Rolling Stone
I've a jug full of Mountain Dew
Just call me Paddy Rolling Stone
When I'm howling at the ceilidh moon
Call me Paddy Rolling Stone
I've a jug full of Mountain Dew
Just call me Paddy Rolling Stone
When I'm howling at the ceilidh moon
Auf die nächsten 27, äh,.........189 Jahre Herr Gericault
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#108
Geschrieben 06. Juli 2005, 08:33
Meet the Feebles ( 1989)
Along came Polly (2004)
Monster Man (2001)
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#109
Geschrieben 11. Juli 2005, 13:04
Gut Unding will Keile haben, lautet in letzter Zeit der Ratschlag, den ich allen lieben Menschen Teil werden lasse, deren Seelenheil durch das Umkippen der Realität beeinträchtigt ist. Was sich derweil alles im nahen Umfeld an Soap Opera- kompatiblen Tragödien abspielt scheint auf der Skala menschlicher Fehltritte kaum noch nach unten hin platziert werden zu können. Wenn es meinen Freunden schlecht geht bin ich halt zur Stelle. Bei Zeiten wird mir aber ziemlich anders wenn ich höre mit welcher sinnleeren Rücksichtslosigkeit das Leben Menschen hinterrücks ficken kann. Sollte ich eventuell mal bei einer spirituellen Reise den Onkel Gott treffen, so könnte er bezüglich mancher Unzumutbarkeiten auch etwas Prügel einstecken. Und obwohl ich schon wandelte im finsteren Tal, datt is mir doch scheißegal!
Wischen wir schnell ein Auge frei von Tränen und genießen auf dem anderen noch etwas den glasigen Blick.
Den Fluxkompensator angeworfen, finden wir uns im Jahre 1988 wieder. Schau ma einer an: Da ist bis auf die dopplte acht in der Jahreszahl ja wirklich noch ne Menge im rechten Lot! Am St. Patricks Day gibt eine Band mit dem schönen Namen „The Pogues“ im Londoner Club „Town & Country“. Als wenn das nicht schon reichen würde, stürmen auch noch befreundete Musiker wie Kirsty MacColl, Joe Strummer und The Specials die Bühne um zusammen mit der Folkpunk-Legende eine Party zu feiern die sich gewaschen hat. Das kann man von Shane MacGowans Zähnen zwar nicht behaupten, doch ein Kamerateam und ein riesiges Publikum erleben eine denkwürdige Show der Superlative.
Tja, was soll ich hier wohl noch zu schreiben? Dass ich ja ein glühender Verehrer der Pogues und deren scheintoten Frontmannes Shane bin, sollte ja bereits allerorts bekannt sein. Was nun die eingefangenen Darbietungen des Konzerts, sowie die Kommentare von Joe Strummer angeht, die zwischen den einzelnen Songs veräußert werden, so bleibt fest zu halten, dass mich hier alles rundum zum Sabbern gebracht hat. Ob nun die Band mit Strummer den Evergreen „London Calling“ schmettert oder es auf der Bühne bei „Fairy Tale of New York“ schneit. Nebenbei wird noch eine Fiesta gefeiert, bei der das Aufräumen nach dem Megaevent wohl ziemlich anstrengend ausgefallen sein mag. Bereits seit Erhalt dreimal gesichtet und bestimmt demnächst noch öfter. Wunderbar bis zum Geht nicht mehr!
10/10 Drinks mit Shane MacGowan und eben so viele abgebrochene Zähne
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#110
Geschrieben 14. Juli 2005, 18:29
Das Finanzministerium will uns neue Steuern aufknallen, so dass eine Kapitalbildung für Aufgaben nach dem Krieg kaum noch möglich erscheint. Aber Winkler hat als gewitzter Finanzmann, der von diesen Dingen viel mehr versteht als die Bürokratie im Finanzministerium, schon einen Ausweg gefunden, der außerordentlich geistreich und originell ist und auf dem er zweifellos zum Ziel kommen wird.
Sonst is et aber alles gut! Die Bestandsaufnahme verkündet frisch und frei:
Dr. Hemp ist wieder in unserer Runde und verachtet schamlos die Definitionen des Ambigramms, was dessen Überführung zum asozialen Verwandten des Palindroms mit sich bringt. Auch der Veitstanz wird von lyrischem Wahnsinn begleitet, der die lange Nase verdeutlicht: „ Get your hands off that girl, can’t you see that she’s belong to me!“
Kurzum: Mir geht’s gut! Jetzt aber schnell zum Weizen!
Napoleon fällt in Russland ein und unser Gastgeber Boris Gruschenko wartet in einer Zelle auf seine Hinrichtung. Warum das Alles? Der Liebe wegen zur Cousine Sonja. Wie das überhaupt passieren konnte, das erzählt uns der werte Herr Woody Allen in seinem persönlichsten Werk. Weizen, Weizen, Weizen !
Die Verbeugung gegenüber Ingmar Bergmann, die Gefahren von in Kriegszeiten erworbenen Geschlechtskrankheiten, der Bogen von Aristoteles zu Kant und die Rätsel des Todes: All das angereichert mit zeitlosem Slapstick gibt’s hier zu bestaunen. Allens Film ist wahrlich eine Wundertüte über die Merkwürdigkeiten des Seins und nebenbei ein erstaunlicher Flick, den ich seit der Erstsichtung im ZDF Abendprogramm 1988, jedes Jahr mindestens zweimal sehe und der einfach nichts von seiner Magie einbüßt. Viel mehr noch: Er bleibt in meiner Wertschätzung konstant genial. So schön, dass eigentlich jeder was damit anfangen kann ,oder? Ich bin bis jetzt noch niemanden begegnet, der sich bei den präsentierten 77 Minuten gelangweilt hätte. Ein Überfilm, der leider manchmal innerhalb von Allens Gesamtsujet etwas vernachlässigt wird. Da freut sich der Waschbär und genehmigt sich ein Weizenbier.
10/10 gemieteten Kindern
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#111
Geschrieben 15. Juli 2005, 09:40
Ohne jetzt hier noch viel einleitende Worte zu verlieren:
Film gekauft, weil interessant erschienen und ungeachtet dessen Laufzeit von 140 Minuten in die Scheibenschleuder gekloppt um zu schauen was denn da so kommen mag. Start the riot:
Dem Suff und der Bibel zugetan, findet Ex- Navy Seals Einmannarmee Creasy neuen Lebensmut in Form der kleinen Pita (nix Peta!). Als persönlicher Bodyguard des Balgs, ist natürlich das Geschrei groß, als eben jene durch zwielichtige Mexikanische Bösewichte entführt wird. Creasy sieht rot und schwört Pitas Mutter den ganzen Sauhaufen dafür kaputt zu machen. Death Wish on the rocks, halt!
Da sind se wieder: Die Gebrüder Scott! Während Geselle Ridley uns in den letzten Jahren nur noch mit opulenten Werken fütterte, die nicht mal ansatzweise an die Klasse seiner früheren Kultstreifen ran reichte, werkelte Brüderchen Tony handwerklich ohne sich beirren zu lassen an seinen patriotischen (Werbe-)Spielfilmen. Einerseits kamen da ganz ordentliche Sachen wie „Last Boy Scout“ oder „True Romance“ bei raus und Tom Cruise’ Ruhm als Sunny-Gay-Boy im Dienste der USA wurde manifestiert oder es hagelte routiniert inszenierte Nulpen wie „Crimson Tide“ und „Spy Game“. Was da jederzeit die Identifikation als „Tony Scott“-Ware leicht machte, waren bis zum triefen ausgewalzte Anwandlungen einer Proud of Stars and Stripes in the land of the free-Mentalität, so dass man fast die Uhr danach stellen konnte wann denn die Fahne im Bild weht und die imperialistische Übernation vor Glorifizierung zum großen Spermafleck in Scotts Unterhose wird. Was uns der gute Mann hier wieder präsentiert, scheut sich natürlich auch nicht den unerschrockenen Amerikaner gegen die Missstände in Mexiko ankämpfen zu lassen. Denzel Washington tritt den korrupten Nachbarn in den bösen Arsch, dass El Paso fast schon wie ein neuer Irak anmutet. Hier herrscht das Verbrechen, hier werden täglich Kinder entführt, hier haben sogar Polizisten und Familienväter Dreck am Stecken, dass es eines bibelfesten Patrioten bedarf, den Ameisenbau der Schlechtigkeit auszuräuchern. Kompromisslos bis unter die Kinnlade dient das Remake des Französischen 80er Actioners mit Scott Glenn, dem Zweck den Glauben an Amerikas aufrichtige Werte einer Reinwaschung zu unterziehen. Da können noch so viele Marines in Gefängnissen foltern, wenn der Tony Scott den strahlend weißen Kittel der Selbstgerechtigkeit überzieht fasst man sich stolz an die Brust und trällert den Starsprankled Banner runter. Immerhin kann er mit der visuellen Umsetzung des Schmachtfetzens punkten! So eine überzogen coole Videoclip-Ästhetik unterstreicht das pathetische Geklöppel, dass ein Joel Schumacher neidisch werden könnte. Man on Fire kann zwar als Actionfilm in „Neo-Bronon-Manier“ durchaus punkten, doch manchmal wird so abartig plakativ die Gefühlsmaschinerie inklusive Patriotismus-Attitüde angeworfen bis sich einem der Mageninhalt entgegen schieben will. U-S-A! U-S-A!
Dann lieber Atlas und Jackson.
5/10 Sternen auf der bekotzten Flagge
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#112
Geschrieben 16. Juli 2005, 13:58
So! Endlich mal die alternative Fassung des fünften Meyers-Sequels gesehen. Bis auf 40 Minuten neuer Szenen und dem neuen Ende von Dr. Loomis bleib ich mal bei dem was ich schon immer darüber verlautbaren ließ.
Sechs Jahre sind vergangen seit Michael Myers durch einen Unbekannten befreit wurde. Seine Nichte Jamie wurde verschleppt und bekommt in einem geheimen Versteck ein Kind. Zwar stirbt Jamie, aber es gelingt das Kind in Sicherheit zu bringen. Als sich in Heddonfield endlich wieder ein Halloween-Fest ankündigt, sucht Michael seine Heimatstadt auf der Suche nach dem Baby wieder heim. Doch Dr. Loomis und Tommy Doyle erwarten ihn schon und sind bereit, das Baby vor Myers und einem ihn verehrenden Kult zu schützen.
Jubel, Trubel, Keltenquatsch!!! Nach dem fast unerträglich uninspirierten fünften Teil geht die seit dem 2. Teil konstant abfallende Slasher-Serie in die nächste Runde. Eventuell erwartete Vergleiche zu John Carpenters Meisterwerk will und kann ich einfach nicht anstellen. Zu groß wäre einfach die Kluft die sich hier auftun würde. Im direkten Vergleich zum 4. und 5. Revival schneidet Chapelles Kelten-Killer-Hatz allerdings sehr gut ab. Ob das jetzt an dem Drehbuch liegt, an dem angeblich Quentin Tarantino als Script-Doktor rumwerkelte, kann man aber beileibe nicht behaupten. Auch wenn Tarantinos Trash-Vorliebe im Slasher-Bereich durchaus gut aufgehoben wäre. Allein die ganze Idee um den Keltenzirkel, der Michael Meyers verehrt und schützt, nimmt Carpenters ursprünglicher Vision vom personifizierten Bösen und plötzlich hereinbrechenden Kleinstadtschrecken ordentlich den Wind aus den Segeln und suggeriert dem Zuschauer einen trivialen, an den Haaren herbei gezogenen Durchschnitts-Grusel-Schocker. Kein Wunder also, dass sich die neueren Sequels der Saga vom 4., 5. und 6. Teil distanzieren, ohne (leider) aber wirklich eine andere Schiene einzuschlagen. Was den Fluch des Maskierten aber sehenswerter macht als seine neueren Bastard-Brüder, sind einzig und allein drei Faktoren: Durch die erneute Einführung des Charakters Tommy Doyle, der eines der Kinder ist, auf das Laurie Strode im Original aufpassen musste, wird jedenfalls teilweise ein Bezug auf die Wurzeln der Serie gegeben. Zweitens ist hier Donald Pleasence in seiner letzten Rolle zu sehen, als der verschroben Psychiater, den wohl jeder Genre-Fan liebt: Dr. Sam Loomis! Auch die Goreliebhaber und andere Landwirte werden hier, durch die hervorragende Arbeit des slashererprobten John Carl Buechler („Friday the 13th: The new blood“) bedient. Hier geht echt die Luzie ab! Myers’ tödliche Kraftakte sind hier an der Tagesordnung. Auf dem Regiestuhl dieses Streiches saß der eigentlich durchschnittlich begabte Joe Chapelle, der auch schon für „Hellraiser: Bloodline“ den Karren aus dem Mist ziehen durfte, als Kevin Yagher absprang, und zuletzt durch den strunzlangweiligen und unausgegorenen „Dark Prince“ aufgefallen ist. Zwar trägt „Halloween 6“ Chapelles Handschrift, aber da gab es schon schlimmere Fälle, man denke nur an Dwight H. Littles trüben „Halloween 4“. Darstellerisch läuft „The Curse of Michael Myers“ auf durchschnittlichen bis netten Niveau und fällt nicht soooo negativ aus. Na ja! Nettes Zeug für zwischendurch, dass in keiner Fassung wirklich für frenetischen Jubel sorgt.
5/10 Maskenmännern
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#113
Geschrieben 19. Juli 2005, 09:23
& DC
Seit einer Woche tummelt sich nun wieder unser verlorener Sohn Dr. Hemp in der verschandelten Heimatstadt, doch trotzdem scheint sein Gespür für den passenden Tag zum konstruktiven Zusammensein nicht wirklich zu funktionieren. In den unmöglichsten Situationen beehrt er uns und versucht das Rudel zur Party-Time zu animieren. Außer einem „Nee,lass ma heute gut sein!“ ist sein Bestreben leider bis jetzt nicht von Erfolg gekrönt. Man schaut lieber Filme anstatt in Laune zu geraten seine Leber zu beanspruchen.
Evan Treborn verlebt bereits in jungen Jahren eine Kindheit, die verstörender nicht sein kann:
Daddy sitzt in der geschlossenen Psychiatrie, der Vater seines Schwarms hat Kinderpornovorlieben und in anderen Situationen, die das Seelenleben eines jeden Kindes auf ewig zerstören würden sind Black Outs an der Tagesordnung. Erst Jahre später entdeckt der herangereifte Psychologie-Studi, dass er mit Hilfe seines Tagebuchs die hinterlassenen Lücken in seiner Vita via Zeitreisen ausfüllen kann um die Zukunft zu verändern. Was allerdings als Verbesserung der Gegenwart gemeint ist, entpuppt sich bei jeder Änderung der Vergangenheit nachträglich als Fehler! Die Folgen des Zurechtrückens der schlimmen Begebenheiten der Kindheit erweisen sich als noch fataler als die eigentliche Ausgangssituation.
Da macht der Michael J. Fox große Äuglein! Butterfly Effect ist eine astreine „Back to the Future“ Variation für Sadisten. Schon die Vorgeschichte um Evans tragische Erlebnisse, die nachher “korrigiert” werden, ist ziemlich harter Tobak, die mal locker für hundert brutalste Neurosen Stoff bieten können. Mögen auch die anfänglichen Verbesserungen der Vergangenheit auf den ersten Blick Vorteilhaft erscheinen, so währt das vermeintliche Glück nicht lange und die ungewollt herbeigeführten Entwicklungen explodieren wahrlich in ihren negativen Konsequenzen. Ob jetzt seine geliebte Kayleigh versehentlich getötet wird, zur prostituierten Junkiebraut mutiert oder er selbst ein Leben als Schwerstbehinderter führen muss: Der „Butterfly Effect“ schlägt gnadenlos zu. Was das Autorenduo Bress und Gruber hier für ihr gemeinsames Regiewerk gezimmert haben haut einem förmlich vor den Kopf mit seinen wuchtigen Schockresultaten. Klar, dass MTV Puker Ashton Kutcher nicht zu den talentiertesten Vertretern der schauspielernden Zunft zählt, doch das kompromisslose Skript macht eventuelle darstellerische Durchhänger wieder wett. Trotz kleinerer Logiklöcher in der Kinofassung und dem recht versöhnlichen Ende der Version bleibt ein ziemlich pessimistischer Höllentrip das Endergebnis. Doch erst der Director’s Cut, der neben weiteren erklärenden Szenen eine weitaus düstere Lösung der der aufgebrachten Probleme mit offenbart. Trotz Teenie-Formel und Mainstreamverbundenheit, ein schöner Popcornflick, der angenehm nett seinem Publikum in die Eier tritt.
8 von 10 blutigen Nasen
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#114
Geschrieben 25. Juli 2005, 09:16
Un chien andalou (1929)
17 Minuten pralle Träume, die visuell schmettern bis der Arzt den akuten Hirntot des Rezipienten feststellt, der versucht Interpretationsmethoden am surrealistischen Overkill festzumachen. Bei dem was Dali und Bunuel hier gebastelt haben hört sich echt alles auf. Ob jetzt das Rasiermesser durch das Frauenauge gezogen wird, Priester und tote Esel auf Pianos durch die Butze bewegt werden oder einfach nur Achselhaare im Gesicht ein Heim geboten wird. Macht das jetzt Sinn oder nicht? Im Grunde genommen ist das auch egal, da hier das Gezeigte an sich einem permanenten Rauschzustand gleicht. Der ideale Film um den Patienten der lokalen Psychiatrie einen unvergesslichen „Spaß“ zu bieten. Bei der gebotenen Intensität der Bilder würde mich mal interessieren wie stark labile Naturen hier am Teller drehen könnten. Ebenso wäre der Konsum des Films unter LSD Einfluss ein lustiges Experiment wert, bei dem Dr. Hoffmann sicherlich auch seine Freude hätte. Eventuelle Selbstversuche unterlasse ich gefälligst. Fatale Ergebnisse ließen sich da bestimmt nicht vermeiden. Wer glaubt es ginge hier wie der Titel vermuten lassen könnte um eine Doku über Hundezucht, der wird leider enttäuscht sein.
Triumph des Willens (1935)
Handlung?
Jupp, da war doch irgendwas!
Ich glaube verstanden zu haben, worum sich dieses Werk drehen mag.
Ein erfolgloser Österreichischer Maler, der kurz gewachsen ist und nen albernen Oberlippenbart trägt zuppelt wohl nach Deutschland. Da erzählt er ne Menge Müll, bis alle „guten“ Deutschen mit Fähnchen winken und begeistert sind. Schnell noch dem Luis Trenker die Bergsteigerschnalle gemoppst und auf zum sechsten Reichsparteitag nach Nürnberg. Was hier dann mit der Kamera von Leni Riefenstahl eingefangen wird, ist ein Tiefschlag aller erster Kajüte. Alternativ könnte der Film auch „Kommt ein Führer geflogen….“ heißen! Egal, das scheppert von den Titeleinblendungen an gewaltig. Schon die „fette Party“ bei der HJ suggeriert, dass wenn der kleine Ösi am Start ist, das Volk vor Glück und Schönheit nur so strotzt. Da kriegt der Kleine mal ne Blume geschenkt und gegen die Massen, die er für den „Frieden“ mobilisiert sind selbst Bildgewalten der Herr der Ringe-Schlachten ein feuchter Furz. Wie die Bewegung der Nationalsozialisten hier abgelichtet wurde ist von einer optischen Güte, bei der man nicht weiß ob jetzt das Staunen darüber größer ist als der Brechreiz, den man beim Gedanken an das dritte Reich hegt. Filmisch überaus bemerkenswert, doch innerhalb seiner Funktion und derer Auswirkungen indiskutabel. Allein die Einordnung als Dokumentation, sei als fragwürdig zu betrachten, da bewusst einige Dinge rund um den Parteitag ausgespart werden. Faszinierend und abartig zugleich!
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#115
Geschrieben 27. Juli 2005, 09:32
Hier sollte jetzt eigentlich was über den Film zu lesen sein! Da ich mich aber leider gerade in Therapie befinde um die erlebten 106 Minuten und jegliche Empfehlungen dieses Werk betreffend, aus meinem Schädel zu löschen, gibt's leider nur Bilder, die meine Pfleger von mir gemacht haben.
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#116
Geschrieben 29. Juli 2005, 10:09
Mein Name ist Ferdinand von Pottenstein und ich bin Arzt in der psychiatrischen Abteilung des Kurhauses Bad Reichenhall. Mein Aufgabenbereich in unserer Einrichtung schließt auch die persönliche Pflege von Multimedial geschädigten Patienten ein, und ich leite gegenwärtig die Therapie von Herrn Paffendorf. Wie Sie sicherlich bereits gehört haben, leidet mein Patient unter starken Aggressionen, die durch die Sichtung eines Spielfilms ausgelöst wurden. Im Moment machen die getroffenen Maßnahmen unseres Therapieplanes nur sehr kleine Fortschritte und wir versuchen weiterhin herauszufinden woraus der übersteigerte Hass auf den Film „Vergiss mein nicht“ und Befürworter dieses Werks herrührt. In den letzten Tagen konnten wir den Patienten nur durch Zuführung eines 1980er Jahre Gewaltfilmes beruhigen und ihm endlich ein großes Lächeln in das Gesicht zaubern. Dieser Film heißt
Commando (1985)
In diesem Drama geht es scheinbar um den Ex-Elitesoldaten John Matrix, der von dem ehemaligen Bodybuilder Arnold Schwarzenegger dargestellt wird. Der Plot, des Films vermittelt, dass dieser wohl einst eine homosexuelle Beziehung zu dem vermeintlichen Antagonisten des Streifens hegte. Da Matrix allerdings ein kleines Mädchen adoptierte und der Lack- und Lederszene den Rücken kehrte, scheint sein Ex-Partner Bennet unglücklich zu sein. Bennet hetzt alsdann seinen neuen Lebensabschnittspartner (ein gescheiterter Diktator) auf den früheren Liebhaber, der dessen „Tochter“ entführen soll um eine Testosteron geschwängerte Menage de Trios herbeizuführen. John Matrix macht sich sogleich mit einer freundlichen Dame der Mitfahrzentrale auf, um noch vorhandene Gefühle gegenüber seines Stalkerfreundes mit Akten der physischen Gewalt zu sublimieren.
Bereits die Eröffnungssequenz des Meisterregisseurs Mark L. Lester, lässt hier keinerlei Zweifel aufkommen, dass „Commando“ das intensivste Homosexuellendrama der 1980er Jahre darstellt: Eingeölt bis unter die Achseln stampft die menschliche Kavallerie namens Arnold S. mit einem Baumstamm auf der Schulter und einer Kettensäge in der Hand durchs Unterholz und die Kamera fängt in lüsternen Close-ups Teile seines prächtigen Körpers ein. Auch im weiteren Verlauf des filmischen Manifestes wahrer Liebe unter Männern stellt man dem Zuschauer weitere Aspekte des Hauptdarstellers vor, in denen sich die Zuneigung durch Bennet erklärt: Der muskulöse Mr. Matrix ist zwar ein Bär von einem Mann, doch sein natürlicher Witz, den er auch in Extremsituationen nie verliert, seine wahrhaft männliche Erscheinung und die Methoden seinen Liebsten zur Hilfe zu eilen machen seinen Charme aus.
Auch der verstoßene Bennet zieht da die Zuschauersympathien auf sich. Obwohl er überdeutlich mehr den devoten Teil der Ex-Lebensgemeinschaft ausmachte, symbolisiert sein durch sadomasochistische Fetischbekleidung inspirierter Dresscode, einen nach Liebe dürstenden Menschen, der nur zu gerne aus seiner passiven Beziehungsposition ausbrechen mag. Rasend vor Eifersucht duldet Bennet keinerlei andere potenzielle Sexualpartner in der Nähe seines geliebten Matrix. Dass auch der begehrte Körper des vermeintlichen Schurken seinem Ex keine Kurzzeitspielgefährten gönnen mag unterstreicht ein fulminanter Showdown auf dem Grundstück des angeranzten Diktators Arius: Halbnackt rudert Matrix der Villa entgegen und behauptet sich gegen eine größere Belegschaft der Blue Oyster Bar um letztendlich Bennets Vorstellung von einer neuerlichen Partnerschaft mit verteilten Rollen jäh zu zerstören. Ein letztes Mal muss sich der Expartner einer ungewollten Penetration unterwerfen, bevor der kaltherzige John auch noch dem früheren Captain Kirby seine Zuneigung entgegenbringt. Doch auch Kirby schaut dann in die Röhre als der wuchtige Partner in Spe seine Unnahbarkeit veräußert und dem Milieu der Gleichgeschlechtlichen Liebe entsagt. Wahrlich ein großartiger Film, der selbst gehypte Homoszenenstudien wie „My private Idaho“ in die Schranken verweist.
Ich möchte Ihnen keineswegs vorenthalten, dass Herr Paffendorf nach dem „Genuss“ des Flicks immerzu „10 von 10 Punkte“ schrie. Was es mit diesem manischen Ausruf jetzt auch bedeuten mag, sei Ihrer Auffassungsgabe zu überantworten.
Ich werde Sie jedenfalls weiterhin in Kenntnis setzen über den Gemütszustand meines Patienten und hoffe auf baldige Linderung des durch „Eternal Sunshine…“ hervorgerufenen Leidens.
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#117
Geschrieben 04. August 2005, 07:14
Hier mal die Neuigkeiten aus dem persönlichen Kosmos:
Die Post-Production von Wolfgang Büld’s „Twisted Sisters“ erreicht ihre finale Phase.
Genauer gesagt, freue ich mir schon einen Wolf, mein Konterfei auf DVD zu begaffen und glaube stark daran, dass mir der fertige Film, der während der Produktion „Final Cut“ hieß, meine Gefäße erwärmen wird. Bald wissen wir mehr.
Ferner scheint auch bald Heiko Bender’s „Kinder der Nacht 2“ seinen Weg in die Videotheken zu finden, bei dem ich auch mal nen ranzigen Vampir zum Besten gebe.
In meiner schauspielerischen Latenzphase widme ich mich zur Zeit der Dauerberieselung durch „Ren & Stimpy“, sowie der gelegentlichen Mainstream-Schelte. Diesmal gings zur fünften Runde Child’s Play:
Komische Gesamtsituation: Der im vierten Teil gezeugte Spross von Chucky und Tiffany namens „Shitface“ fristet sein Dasein als Bauchrednerpuppe eines gestörten Heavy-Knüppels und wird von Alpträumen geplagt. Als der Bettnässer entdeckt, dass seine Eltern nun in der Verfilmung ihrer Schandtaten als Hollywoodstars rumhampeln macht sich der selbsterklärte Pazifist auf in die Traumfabrik um sie zu reanimieren. Immer noch nicht von der beabsichtigten Körperwanderung unter Voodoo abgebracht, macht sich die Familie auf um das neu auserkorene Opfer Jennifer Tilly heimzusuchen.
Wo fange ich diesmal am besten an? Zu allererst mal sei die Feststellung zu vermerken, dass der fünfte Chucky-Streich eine astreine Trash-Komödie ohne jegliche Berührungsängste vor fatalen Peinlichkeiten geworden ist, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat keinerlei dumme Genrepersiflage auszulassen. Folgendes bekommt unser gereizte Sehnerv vorgekotzt:
Halloween, Psycho, Glen or Glenda, Frankenstein, Evil Dead, The Matrix, Friday the 13th, Scream 3, Scarface, Bound, Erin Bronkovich und Shinning. Zwanghaft rein gerotzte Bezüge zur gegenwärtigen US-Popmusikszene gibt’s noch in Form vom strunzdoofen agieren des Nulltalents “Redman” und dem Kurzauftritt eines Brittney Spears-Doubles. Für die Ausgeburt des eigenen Elends zeichnet sich im Besonderen dann Jennifer Tilly herself aus. Ein so unglaublicher Absturz in die Gefilde der Grenzdebilität ist weder irgendwie lustig noch selbstironisch zu bewerten, sondern einfach nur noch ein Trauerspiel. Tilly spielt Tilly, die für eine Filmrolle mit jedem vögeln würde, unter ihrer Gewichtszunahme leidet und ständig über Lesbenspiele mit Gina Gershon kalauert. Sich selbst dermaßen als dummes Stück Scheiße darzustellen macht der lieben Jennifer so schnell niemand nach und veräußert sich als Verzweiflungstat einer abgeschriebenen Aktrice, die wohl so schnell nicht mehr aus dem B und C-Filmsumpf entsteigen wird. Als wenn nicht der einmalige Durchlauf idiotischer Selbstdekonstruktion ausreichen würde, prasseln „ Bähh, ich bin so fett“ und „Ich dummes Fickstück“-Witzchen in scheinbaren Endlosschleifen auf den Zuschauer hinab und auch jeder „In Bound fingert mich Gina so geil“-Kalauer scheint alle paar Minuten wiederholt werden zu müssen. Überhaupt erweist sich jeder noch so unlustige Müllwitz als Running-Gag, ohne auch nur beim einmaligen durchkauen zum Schmunzeln anzuregen. Regisseur und Schreiberling Don Mancini hat das Kunststück fertig gebracht eine komplett Spannungsfreie Horror-Comedy zu zimmern, die den Betrachter mit einer penetranten Dummheit annervt, dass sich zu keiner Zeit irgendetwas angenehmes bei der Sichtung veräußern könnte. Chucky holt sich einen runter, Tiffany begibt sich in eine selbst verordnete Mordsuchttherapie und ihr transsexueller Sohn pisst sich andauernd in die Puppenhose. Einzig und allein der Kurzauftritt von John Waters und die gelegentlichen Kleinsplattereien sorgen für eine minimale Steigerung der nichtvorhandenen Stimmung, beim Screening des unverfrorenen Flickwerks. Sämtliche Beteiligte beim Child’s Play- Debakel sollten sich in Grund und Boden schämen.
Im Gegensatz zu dieser Farce waren selbst Pauly Shore’s Filmkrüppel wahre Meisterwerke des subversiven Humors. Zum würgen!
1 von 10 gerissenen Nervenkostümen
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#118
Geschrieben 05. August 2005, 09:26
Weischte watt,ey?
Die Fortpflanzung der Fledermäuse ist generell durch eine niedrige Fortpflanzungsrate gekennzeichnet. So bringen die meisten Arten nur einmal im Jahr ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dies wird durch eine für Säugetiere ihrer Größe hohe Lebenserwartung kompensiert; so können manche Arten unter günstigen Umständen ein Alter von 20 bis 30 Jahren erreichen. Ein weiteres Merkmal dieser Tiere ist die verzögerte Einnistung: der Samen der Männchen kann mehrere Monate im Fortpflanzungstrakt der Weibchen aufbewahrt werden, erst bei günstiger Witterung beginnt der Fötus in der Gebärmutter zu wachsen.
Ollen Hardcore-Bettmänn!
Was da passiert?
Die zusammengetragenen Fakten in aller Kürze:
Da ist der Batman, und der beginnt! Der Davis S. Goyer und Christopher Nolan geben Geburtshilfe und verdienen sich ihr Hebammendiplom.
Po:
Patrick Bateman ist ein guter Batman
Morgan Freeman ist nicht Batman aber ein netter Mann
Gary Oldman ist nicht Batman, aber der nette Mann von der Polente.
Liam Neeson wird auf ewiglich Qui Gon sein!
Katie Holmes hat Herpes und fickt Scient010gy Zwergenvolk!
Michael Caine braucht keine Frauenkleider um ein guter Schauspielikus zu sein.
Rutger Hauer taucht immer!
Bob Clark würde sich freuen!
Contergan:
Ken Watanabe nervt überall! Egal wo er auftaucht!
Tim Burtons’s Planet of the Apes
Knallgas
Frank Miller wird hintergangen!
Eternal Sunshine of a Spotles Mind stinkt!
9 von 10 spitzen Ohren!
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#119
Geschrieben 08. August 2005, 10:44
Man stelle sich mal vor, dass man die Jennifer Aniston geehelicht hätte und nach einiger Zeit ihr Filmdebüt in Form von Leprazwergenkorn im heimischen DVD-Player liegen hat. Was nun? Ist das wirklich die Frau die man liebt wenn man sieht in welch schmutzigen Latzhosen sie da einen glänzenden Bauernjüngling anbetet? So was sei erst einmal verdaut, ohne seiner Angetrauten dafür den Brägen aus dem Schädel zu knüppeln. Die Scheidung sei einfach mal als Mindestmaß der Handlungsoptionen vorausgesetzt, doch was nun? Ziehen wir uns in etwa jetzt alleine die Bong des Nächtens hoch? So schlau ist das auf Dauer nun auch nicht, also los auf die Pirsch und geschaut was der Markt der begehrenswerten Celebrity-Sahneschnitten noch hergeben mag. Natürlich ist die Auswahl da recht eingeschränkt wenn man nicht gerade Tom Cruise’ abgelegte Knatterreste in Betracht zieht. Da schau her: Die Olle mit dem „Billy Bob“-Tatoo wäre doch was für den gemeinsamen Fernsehabend inklusive Kifferei.
Klar nervt das etwas wenn man dauernd den Herrn Thornton beim GV vor Augen hat aber das kann ja auf ein Mindestmaß an Ärgernis reduziert werden. Oft genug auf die betreffende Stelle draufgeprügelt und in feinster Van-Damme-Manier verfärbt sich des Billy’s Andenken in den schönsten Regenbogenfarben. Was wäre da noch schöner als ein gemeinsames Filmwerk in dem man mal der Öffentlichkeit zeigen kann, dass es trotz gelegentlicher Schwuppe ganz gut läuft?
Nutzt der Eheberater wohl noch viel wenn man raus findet, dass der langjährige Partner ein Auftragskiller ist, der zu allem Überfluss noch einer Organisation angehört, die einem selbst ständig in den Broterwerb fuscht? Im Falle von John und Jane Smith (Achtung, Kalauergefahr!) müssen sich beide ellenlang bis zum Beinaheexodus bekämpfen, bevor sie bemerken, dass man ja auch den Job quittieren könnte. Logik brauchen wir nicht, da sonst der Film nur 60 Minuten Nettospielzeit aufweisen würde. Let’s fetz, jetzt kriegt Uschi was auf die Fresse!
„Hey Herr Studioboss, ich hab hier nen Drehbuch gekritzelt, dass einen klasse Hybriden aus „Der Rosenkrieg“ und „True Lies“ darstellt. Das heißt „American Beauty 2: The Spy who slaped me“!
-Is schon klar, Karl Arsch, wen stellste dir denn so für die Hauptrollen vor?
„Also, geil für das Ehepaar wären ja Kevin Spacey und Kim Basinger. Fände das cool, wenn die beiden sich fett vor den Kiefer kloppen würden!“
-Das geht mal so gar nicht klar! Das Publikum braucht doch Durchschnitts-Gesichter, denen man ihre Rollen abkaufen würde. Das sollte schon glaubhaft sein.
„Ach so, dann halt Pitt und Jolie! Wird dann ne Agentenfilm-Parodie!“
-Gute Idee!
Mr. & Mrs. Smith hätte durchaus eine lustige Comedy werden können, wenn nach der destruktiven Versöhnungsorgie der Vince geklingelt hätte, Angelina erschießt und danach dem Mr. Smith fröhlich berichte, dass das Problem mit der Tante gelöst sei. Pustekuchen aber auch! Doppelt so lange wird die Laufzeit bemüht und die Logik fällt ins Wasser. Das „warum, wieso, weshalb“ wird galant übergangen und sämtliche anfallende Klischees werden in einer Masse ausgeschlachtet, dass man bei der erzwungen plakativen Witzigkeit schon nicht mehr lachen mag. Zwei Dinge machen die „abschließende“ Hälfte des Films zu einer nervigen Angelegenheit: Einerseits werden erzwungen lakonische Dialoge der Marke „Ich wollte dir schon immer mal sagen wen ich wann und wo mal getötet habe“ in ihrer Hülle und Fülle überstrapaziert, dass Zuschauer, die älter als 12 Jahre sind wohl kaum auf Dauer daran Spaß haben werden. Die in ihrer Quantität ebenso müßig anmutenden, überstilisierten Schusswechsel des gegen ihre Arbeitgeber rebellierenden Pärchens werden dann noch so offensichtlich in Richtung Schenkelklopfer inszeniert, dass die gewollte Parodie sich selbst disqualifiziert bis ein zäher Genre-Brei als Endergebnis hinten raus fällt. Weniger wäre eindeutig mehr gewesen! Das Ehepaar Schmitt lässt sich vom Zuschauer scheiden ohne dass ein paar Minuten als Trennungsjahr eingehalten werden. Leider wieder einmal ein viel versprechendes Grundkonstrukt, dass in seiner Ausführung nach der Hälfte böse auf das Gesicht fällt!
5 von 10 Tritten in die Angelina Jolie
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#120
Geschrieben 08. August 2005, 14:24
Zur Abwechslung gibt es hier mal wieder eine Comicadaption aus dem Hause Marvel! Öfter mal was neues eben und trotzdem irgendwie wohl bekannt im Nachgeschmack von Erbrochenem. Was man uns hier wieder auftischt ist an überragenden Innovationen schier unübertrefflich:
Aus alt mach neu in ganz schlecht! Sklavisch ergeben, jenem Werke aus dem Hause des Herrn Stan Lee macht sich ein Fünfköpfiger Beziehungs- und Familienbetrieb auf die Reise ins Weltall zu unternehmen. Ferner sei festgehalten: Es sind nicht die Jackson Five! Obwohl, in der Fähigkeit dem Rezipienten auf den Wecker zu gehen tun sie sich nicht wirklich viel! Nach dem großen Knall im All ( Nicht der Franzmann-Eros-Animations-Klamauk!) macht sich Unmut breit, da bedingt durch feine neue Wunderkräfte der Finanzier von Peterchens Mondfahrt gegen sein ehemaliges Columbia-Quintett Aggressionen schiebt, dass selbst Maskenrapper Sidos Wohnblock wie eine Ansammlung netter Gesellen anmuten mag. Wie sich das nun auf den Sehnerv auswirkt?
„F4“ ist ja nicht nur die Funktionstaste auf dem Keyboard, sondern kann nach dem fragwürdigen Genuss dieses Filmchens hier auch getrost als Pseudonym der Bierbüchse der Pandora angesehen werden. Ich rolle das mal kurz etwas auf:
Ich persönlich mochte ja als kleiner Scheißer die Comic-Hefte um die Abenteuer des Vierers und deren Dauerzwist mit Dr. Doom. Die Idee einer Verfilmung um Marvel’s Rentnertruppe lag ja schon lange in diversen Schreibtischschubladen und Ende der 90er kurbelte Bernie Eichinger mit dem Corman-Trupp eine Billigversion herunter um die Filmrechte des Stoffes nicht zu verlieren. Das fertige Werk verschwand glücklicherweise in den dunkelsten Ecken der Archive. Was jetzt die 2005er Version der kosmischen Kampfkrüppel angeht, so gebärdet sich diese wie eine durchzechte Nacht im Bürgerschützenfestzelt! Man stelle sich vor, dass Adaptionen wie X-Men oder Spider-Man dem Besuch eines Pink Floyd-Konzerts gleichen und lege das mal als Schablone an. Bei der Mär um Mr. Fantastic und Konsorten erlebt man Weltstars wie Jürgen Drews oder Wolfgang Petry und kann sofern man besoffen oder dumm genug ist auch herzhaft im Gute-Laune-Pool mitschunkeln. Hach, wie viel Spaß haben wir da wenn „Johnny the Torch“ in eine grilled chicken Burger King Reklame knallt!! Wie rollen wir uns ab wenn Dr. Doom Macht geil findet. Das Bierzelt jodelt schier bei so viel Entertainment aus dem Scheißhaus des Frohsinns und der Mottenkiste des Niveaus. Doch halt! Nicht alles ist hier grenzdebil oder schlichtweg asozial zu begaffen! Neben der galanten und unauffälligen Werbung für die X-Box ( spitzen In-Gag ist das ja schon!) und Ben Grimms Nike-Tretern in 54 ,gibt’s sogar zwei lustige Gastauftritte von Leuten die man sogar mal mochte: Stan Lee und Lemmy schauen kurz vorbei! Sei noch dem Casting-Leuten des abstoßendem Streifens was verraten: So ganz weiß ich das ja nicht, aber wäre es möglich, dass Charaktere aus der Marvel-Schmiede zumeist interessant sind, da sie gebrochene Helden sind? Wäre es da nicht sinnvoller gewesen sympathische Akteure in die Rollen schlüpfen zu lassen, anstatt einem Rudel von Gesichtern die Möglichkeit zu eröffnen das Publikum in jeder Sekunden anzukotzen? Wenn et sein muss sing ich überm Pisspott, meine Damen und Herrn!
1 von 10 Festzeltschlägereien!
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