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"I've seen things you people wouldn't believe..." - Filmforen.de - Seite 10

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"I've seen things you people wouldn't believe..."


509 Antworten in diesem Thema

#271 Uli Kunkel

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Geschrieben 21. Juli 2005, 18:21

SOMMERSTURM (BRD 2004/R: Marco Kreuzpaintner/DVD: Warner-X-Film/17.07.05)

Neues ausse X-Film-Sammlung...

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'n mädel war auch dabei: alicja bachleda-curus

Da gibt's einmal mehr nix zu meckern, ganz vorzüglicher Film über Jugendliche in ihrer wohl aufregendsten Lebensphase, der sowohl seine Protagonisten als auch ihre Themen überaus ernst nimmt ohne dabei aber jemals Staub anzusetzen, Klischees über die Maßen zu bemühen oder gar zu langweilen. Zudem auch absolut gut und glaubwürdig gespielt.

Bestenfalls bissele zu schwu(e)l für die gemeine Durchschnittshete :nocomment: :gorleben: :dj: :wacko:

Egal, angucken! :bart: :D

#272 Uli Kunkel

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Geschrieben 21. Juli 2005, 19:33

TRUE ROMANCE - Director's Cut (USA 1993/R: Tony Scott/DVD: Warner (UK)/20.07.05)

I haven't killed anybody... since 1984 :shoot:

Meine Herren, was hat dieser Film nicht alles zu bieten...

Von einer der besten Dialogsequenzen aller Zeiten (bezeichnender Weise von zwei Nebendarstellern (!) zum Besten gegeben: Christopher Walken & Dennis Hopper) über eine geradezu schwindelerregende Besetzungsliste hat Tony Scotts definitiv bestes Werk (okay, auch hier ist ein US-Fähnchen am Kühlschrank zu finden) im Einklang mit Quentin Tarantinos spritzigen Verbalgewittern so ziemlich alles im Angebot, was das Herz begehrt.

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Gruppenbild mit Dame:
Brad Pitt, Michael Rapaport, Christian Slater & Patricia Arquette


Für mich mit seinen zahlreichen grandiosen Details und vergnüglichen Szenarien unbedingt eines der Glanzlichter der 90er Jahre, auch wenn man sagen muss, dass der Film ein Jahr vor Pulp Fiction noch nicht wirklich die Aufmerksamkeit erhielt, die er eigentlich verdient gehabt hätte und die er sich dann erst über die Jahre redlich über die Videotheken und diverse Zweiteinsätze erarbeitet hat.

Dies möglicherweise auch deshalb, weil die diversen gewalttätigen Eruptionen - etwa das Gemetzel zwischen James Gandolfini und Patricia Arquette - im Verlauf der Geschichte noch nicht ganz so humorvoll aufgelöst waren wie später in Pulp Fiction und insofern wohl der breiten Masse - zugegeben auch mir damals - noch eher sauer aufstossen musste.

Die gehören allerdings zur unnachahmlichen Dynamik dieses im Grunde hoffnungslos romantischen Kinomärchens unbedingt dazu und so kann man im Grunde auch nur jedem, der dieses Werk bisher nur in einer der in der Regel derbe verstümmelten Fernsehfassungen zu Gesicht bekommen hat, dringend dazu raten, sich mal im Ausland nach der mittlerweile überaus günstigen Director's Cut Ausgabe umzusehen - es lohnt sich.

Interessant ist am Rande übrigens, dass Quentin Tarantino sich in einem der drei (!) Audiokommentare durchaus wohlwollend zu Scotts Version seines Drehbuchs äußert, auch wenn er einräumt, dass er die Geschichte freilich nicht linear sondern eher Pulp Fiction-like verschachtelt erzählt hätte. Aber hätte er mal das Buch ned vescherbelt, hätte er wohl auch Reservoir Dogs ned bezahlen können und Pulp wäre uns wohl auch erspart geblieben.

Insofern:

Scheiß' der Hund drauf!

:love: :love: :love:

#273 Uli Kunkel

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Geschrieben 23. Juli 2005, 10:46

13 GOING ON 30 (USA 2004/R: Gary Winick/DVD: CTHE/22.07.05)

Dem Film kann man höchstens vorwerfen, dass die Idee des Kindskopfs im Erwachsenenkörper nu wirklich mittlerweile soooooo einen :bart: hat, ansonsten kann man hier aber ohne weiteres kurzweilige 90 Minuten Spaß haben, zumal die Darsteller, allen voran Jennifer Garner, doch sichtliche Freude an ihrem Tun zu haben scheinen und wenn sich sowas überträgt, ist das ja selbst bei schlechteren Zelluloiderzeugnissen meist schon die halbe Miete.

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...vieles, aber nicht alles hat sich verändert... :nocomment: :D

Die Garner offenbart dabei tatsächlich ein gehöriges komödiantisches Talent als Dreh- und Angelpunkt einer an und für sich arg angestaubten Filmidee und einige nette Ideen, wie etwa den "Thriller"-Dance oder den Auftritt von "Gollum" Andy Serkis tun ihr Übriges.

Wenn man sich spart, nach diversen Logiklöchern oder anderen Fragwürdigkeiten zu suchen, so ist das in jedem Fall leichte und gute Unterhaltung für verregnete Sommerabende, derer man sich keineswegs zu grämen braucht.

;)

#274 Uli Kunkel

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Geschrieben 24. Juli 2005, 11:20

THE GAUNTLET (USA 1977/R: Clint Eastwood/DVD: Warner/23.07.05)

Den habe ich wohl irgendwann Ende der 80er mal auf einem abgenudelten VHS Band ausse Videotheke gesehen, allerdings kaum noch Erinnerungen daran gehabt, insofern tat da mal ne Auffrischung ganz gut.

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Der Mann der niemals aufgibt ist in jedem Fall ne höchst vergnügliche und kurzweilige Angelegenheit, was vor allem auf das Zusammenspiel von Eastwood und seiner damaligen Dauerlebensgefährtin Sondra Locke zurückzuführen ist, die nicht nur in diesem Film ne höchst überzeugende Vorstellung abgibt und bei der es wirklich ein Jammer ist, dass man von ihr in späteren Jahren nicht mehr allzuviel zu sehen bekommen hat - wobei böse Zungen ja behaupten, Mr. Eastwood habe da nach einer höchst unschönen und teils öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht zum Ende der Beziehung (die immerhin 15 Jahre währte) seine Finger ein wenig mit im Spiel gehabt.

Aber wie dem auch sei: in diesem und auch in fünf weiteren Filmen mit diesem Gespann stimmt die Chemie absolut und die diversen verbalen und handgreiflichen Scharmützel zwischen den beiden sind mitunter wirklich sehr spaßig zu verfolgen.

Sehr schöne Variante des "Ungleiches-Paar-auf-der-Flucht"-Themas mit souverän inszenierten Actionsequenzen, macht auch nach der zigsten Wiederholung sicherlich noch Freude.

Weniger Freude macht allerdings die arg angestaubte deutsche Synchro, die trifft nicht nur höchst selten den eigentlichen Wortsinn, sondern übersetzt stellenweise schlichtweg einfach falsch oder gar nicht. Insofern also dringend von abzuraten.

Ansonsten aber ne klare Empfehlung :doc: :)

#275 Uli Kunkel

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Geschrieben 24. Juli 2005, 17:38

BRONCO BILLY (USA 1980/R: Clint Eastwood/DVD: Warner/24.07.05)

The Gauntlet hat mich dazu gebracht, noch mal zu schauen, was das Duo Eastwood/Locke sonst noch so gemeinsam vor der Kamera zu Stande gebracht hat und dabei ist mir denn noch diese kleine überaus warmherzige - sagen wir mal - Countrykomödie in die Hände geraten, die ich nicht nur seltsamerweise noch nie gesehen habe, sondern die zudem auch noch seit diversen Jährchen unbehelligt bei mir im Regal gestanden hat.

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Eastwood spielt hier den Cheffe einer Wildwestwandershow, der sich und seine kleine "Familie" gestrauchelter und verkrachter Existenzen eher schlecht als recht über Wasser hält und zu allem Überdruß auch noch ein so gutes Herz tief unter seiner rauhen Schale verbirgt, das ihn immer wieder dazu verleitet, die Eintrittskarten für die Show an die lieben Kleinen zu verschenken statt zu verkaufen, was eben auch nicht immer der Sache dient und mitunter denn auch mal den ein oder anderen Abend ohne was zu beißen unter den Kiemen mit sich bringt.

In diese "Idylle" schliddert eines Tages die des Luxus und ihres geldgierigen Ehemannes überdrüssige Millionenerbin Miss Lily (Locke), die nicht nur nach diversen Verwicklungen gezwungenermaßen als neue Assistentin für's Messerwerfen anheuert sondern nebenher auch noch den überschaubaren Mikrokosmos unseres wenig Widerspruch gewohnten Rodeokönigs gehörig durcheinanderwirbelt.

Das war sicherlich in gewisser Weise vor allem zu Eastwoods damaliger Schaffensphase ein eher ungewöhnlicher Film, was dazu führte, dass er vor allem beim Dirty Harry und Westernhelden-gestählten Publikum eher durchfiel.

Das macht ihn aber keineswegs weniger sehenswert, zumal der gute Clint auch hier schon mal auf vergnügliche Weise mit den ihn umgebenden Mythen und erwarteten Typen spielt und einen kleinen Vorgriff auf das bietet, was in den folgenden Jahren noch kommen sollte.

Schöner Film und nach dem, was hier und da so zu lesen ist, einer von Mr. Eastwoods persönlichen Favoriten.

Also ruhig mal angucken, liebe Gemeinde!

;)

#276 Uli Kunkel

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Geschrieben 25. Juli 2005, 19:48

FINDING NEVERLAND (USA 2005/R: Marc Forster/DVD: Miramax/24.07.05)

Ischweissnedischweissned... :haeh:

Der Film hat an sich alles was ein Film so braucht um ihn eigentlich heiß und innig lieben zu müssen und doch fehlt irgendwie was, dem ich allerdings bis jetzt noch nicht so ganz auf die Spur gekommen bin.

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applausapplausapplaus!

Lass ich's also erst mal so stehen und beschränke mich zunächst mal darauf, einmal mehr Johnny Depp zu würdigen: es gibt wohl keinen anderen Schauspieler, dem man den phantasievoll romantischen Kindskopf derart ohne Weiteres abnimmt und das nun auch schon mit sage und schreibe 42 Jahren auf dem Buckel. Zudem beweist der nun auch schon seit etlichen Jahren ein überaus glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Rollen, von denen viele, aber längst nicht alle in eben diesem genannten Sujet beheimatet sind, was aber letztlich nichts macht, enttäuscht hat er wirklich in den Wenigsten. In Kürze gibt's denn auch wieder eine Zusammenarbeit mit seinem größten Förderer Tim Burton, auf die man sich wohl jetzt schon freuen darf.

Finding Neverland indes sollte man in jedem Fall als einen der besseren Filme des laufenden Kinojahres mal gesehen haben und sich selbst ein Urteil bilden.

Muss ja nicht allen so gehen wie mir.

:wacko:

#277 Uli Kunkel

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Geschrieben 26. Juli 2005, 15:10

BETTY BLUE - 37°2 LE MATIN (Director's Cut)
(F 1986/R: Jean-Jacques Beineix/DVD: CTHE (AUS)/25.07.05)

Mit dem Film verband mich bisher nur die Erinnerung an den Kauf eines meiner ersten Cinema-Hefte, darauf war - wenn ich mich recht entsinne - Béatrice Dalle nur leicht bzw. gar nicht bekleidet zu sehen, was mich im Angesicht der gestrengen Büdchenverkäuferin dazu zwang, mal eben die Funk-Uhr drüberzustülpen, um diese nicht auf jugendschutzgetriebene dumme Gedanken zu bringen - Not macht eben erfinderisch.

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Dass der Film hingegen damals ab 18 Jahren freigegeben war mutet aus heutigem Blickwinkel gleichwohl lächerlich an, denn abgesehen von der zugegebenermaßen provokativen Eröffnungssequenz und einigen weiteren kleinen Schlüpfrigkeiten, die heutzutage keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken würden geschweige denn gestrenge Jugendschützer passiert dort kaum mehr, als dass die Protagonisten eben da ausgiebig im Freien stehen, wo US-Aktricen üblicherweise auch heute noch zwanghaft das Bettlaken oberhalb der Brust festgetackert haben.

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Dieser Klassiker des französischen Kinos der 80er Jahre beherrscht so ziemlich alle Nuancen auf der nach oben offenen Gefühlsskala und bringt selbst bei den annähernd 180 Minuten Laufzeit der integralen Fassung nicht mal einen Hauch von Langeweile mit sich, so sehr wird man immer wieder von den amüsanten, lustigen, bizzaren, erotischen, skurrilen bis traurigen Wendungen dieser Geschichte einer unmöglichen Liebe zwischen einem Gelegenheitsarbeiter (Jean-Hugues Anglade) und einer zunehmend psychisch derangierten 20jährigen Rumtreiberin (Béatrice Dalle) durcheinandergewirbelt und verblüfft.

Zudem sind die Atmosphäre (allein schon diese sonnendurchfluteten ersten 30 Minuten :love:), die Musik und die teils atemberaubend schönen Bilder wirklich
umwerfend eingefangen und zusammengefügt.

Interessieren würde mich im Übrigen mal, was denn genau in der ursprünglich zweistündigen Kinofassung gefehlt hat, denn so spontan wüsste ich jetzt nicht so recht, wovon ich mich denn genau jetzt trennen sollte bei diesem auch in dieser Länge überaus runden und gelungenen Werk.

Hach... :love: :love: :love:

#278 Uli Kunkel

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Geschrieben 27. Juli 2005, 18:52

DOG DAY AFTERNOON (USA 1975/R: Sidney Lumet/TV: WDR/26.07.05)

Attica, Attica!

Beeindruckendes Lehrstück zum Thema "Wie erhalte ich über zwei Stunden ohne viel Brimborium die Spannung aufrecht?", das manch einen zu der Erkenntnis bringen sollte dass, wenn man keine gute Geschichte zu erzählen hat und nur Dilletanten vor der Kamera rumspringen auch die größte Materialschlacht zu nichts Nütze ist.

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Sidney Lumet hat eine gute Geschichte zu erzählen und das "Gewissen Hollywoods" überzeugt auch hier einmal mehr auf ganzer Linie mit präzisen Charakterzeichnungen von Menschen aus Fleisch und Blut und Al Pacino außer Rand und Band.

Die auf wahren Begebenheiten beruhende Story um einen gescheiterten Banküberfall überzeugt zudem auch durch den fast schon visionären Blick auf die Rolle der Medien und den Bankräuber, der sich dieses mächtigen Instrumentariums schneller bewußt wird, als es den streckenweise doch arg überforderten Sheriffs vor der Tür bewußt wird.

Toller Film!

:eek:

#279 Uli Kunkel

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Geschrieben 29. Juli 2005, 18:43

MUXmäuschenstill (BRD 2004/R: Marcus Mittermaier/DVD: Warner-X-Film/27.07.05)

"Wiederholungstäter sind Gift für meine Statistik!"

Ne irgendwie ziemlich fiese Groteske um einen selbsternannten Weltverbesserer, der mit manischer Pedanterie die großen und die kleinen Sünder des Alltags nicht nur verfolgt, sondern mitunter auch gleich mal an Ort und Stelle richtet und bestraft.

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Strafe muss sein!

Das ist zum Teil zum Brüllen komisch, zum Teil reichlich abartig, zu einem weiteren erschreckenden Teil wird man aber auch in dem vorgehaltenen Spiegel mindestens schemenhaft sich selbst entdecken - denn wer hat sie nicht, die mehr oder minder nichtigen Aufreger, bei denen man am liebsten mal gleich vor Ort ordentlich dreinschlagen möchte...:angst:

Kontroverse Kinokost aus deutschen Landen - hat man auch nicht alle Tage...

...hier geht's zum MUX-Test :eek:

#280 Uli Kunkel

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Geschrieben 29. Juli 2005, 19:59

DR. STRANGELOVE or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb
(GB 1964/R: Stanley Kubrick/DVD: CTHE/28.07.05)

Kubrick's Bombe tickt noch immer!

Den Spruch habe ich vor etwas mehr als 6 Jahren neben dem Filmplakat als Überschrift zu einem kleinen Zeitungsartikel (an dessen Inhalt ich mich leider nicht mehr erinnern kann) in einem kleinen Kölner Programmkino gelesen und auch wenn ein atomares Bedrohungsszenario auch damals bereits mehr als überholt zu sein schien, so musste man bezüglich der Übertragbarkeit auf aktuelles Zeitgeschehen im März '99 nicht lange überlegen und wurde spätestens immer dann mit der Nase draufgestossen, wenn NATO-Sprecher Jamie Shea in den Abendnachrichten über das Fortkommen seiner/unserer Mannen im Kosovo-Krieg berichtete und dabei solch unsägliche Zynismen wie den des "Kollateralschadens" prägte, einem Begriff, der auch Kubricks General Turgidson zweifellos mit Leichtigkleit beim Rauf- Runter- und Schönrechnen von ein paar Millionen Opfern der von ihm gepriesenen Militärmaschinerie über die Lippen gegangen wäre.

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Es gibt wohl kaum eine andere Satire zu dieser Thematik, bei der schallendes Gelächter und blankes Entsetzen derart nahe beieinander liegen und die auch nach so vielen Jahren überall dort immer noch mitten in's Schwarze trifft, wo selbsternannte Gottes-, Glaubens- oder Überzeugungskrieger, vollends aufgegangen in ihrer fixen Idee, jede noch so absurde Lüge hernehmen, um den Tod von Tausenden zu rechtfertigen.

Ganz gleich, ob sie nun George W. Bush, Osama Bin Laden oder sonstwie heißen.

:kill: :gorleben: :kill:

#281 Uli Kunkel

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Geschrieben 31. Juli 2005, 11:47

SERPICO (USA 1973/R: Sidney Lumet/DVD: Kinowelt/29.07.05)

Das Problem war bei diesem Film bei mir vor allem, dass ich nach dem rasanten Dog Day Afternoon vielleicht ein bißchen zu viel erwartet habe.

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...ach wie gut, dass niemand weiss...:gorleben:

Serpico entwickelt seine Geschichte, die wiederum auf wahren Begebenheiten basiert, eher gemächlich und zeichnet vor allem in der ersten Hälfte nach, wie der von Al Pacino gespielte New Yorker Polizist immer tiefer in den Sumpf der kollegialen Korruption vordringt, das ist gewohnt gut gespielt und auch inszeniert, hat aber durchaus gewisse Längen und inhaltlich ist das oft so dick aufgetragen, dass man sich wirklich fragt, wieviel filmische Verdichtung der Autor sich hier wohl erlaubt haben mag. In der zweiten Hälfte wird's dann allerdings schon etwas packender, wenn Serpico verzweifelt versucht, Verbündete in seinem Kampf gegen das Einkassierertum im NYPD zu finden, dennoch bleibt man als Zuschauer eher distanziert, weil auch hier inhaltlich kaum einen Gang zurückgeschaltet wird und die Story fast nie über reine "Stationenbeschreibungen" hinauskommt und deshalb nur wenig Dynamik entwickelt.

Amüsant am Rande sind übrigens Al Pacino's zahlreiche ständig wechselnde und höchst verwegene Outfits, die ihn wohl heute noch jeden Hippie Revival Contest spielend gewinnen ließen...:muhaha:

Alles in allem sehenswert, aber, wie gesagt, vielleicht etwas langatmig und inhaltlich eher unglaubwürdig geraten.

;)

#282 Uli Kunkel

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Geschrieben 31. Juli 2005, 13:55

MASTER AND COMMANDER: The Far Side of the World
(USA 2003/R: Peter Weir/DVD: Fox/30.07.05)

In gewisser Weise zauberhaft altmodisches Seefahrerabenteuer um 1805, das höchstens ein wenig an der Schlichtheit und der Unausgewogenheit seiner Geschichte krankt, dafür aber visuell und auch tontechnisch eine volle Breitseite nach der anderen abfeuert.

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Zudem machen auch die Schauspieler - allen voran Russell Crowe und Paul Bettany - ihre Sache bis in die kleinste Nebenrolle überaus gut, so dass im Einklang mit der detailreichen und akkuraten Ausstattung ein packendes, durchaus glaubwürdiges und authentisches Bild der Zeit der großen Seegefechte entsteht und man zumindest eine Ahnung davon bekommt, was es für die Seeleute damals hieß, an solch einem Himmelfahrtskommando beteiligt zu sein.

Sehr ordentlich.

;)

#283 Uli Kunkel

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Geschrieben 31. Juli 2005, 18:53

VIEW FROM THE TOP (USA 2003/R: Bruno Barreto/DVD: Universum/31.07.05)

View from my ass

Mit solch wenig schmeichelhaften Worten soll Gwyneth Paltrow diese nicht nur an der Kinokasse mittelschwer abgestürzte Stewardessenklamotte (zu "deutsch": Flight Girls) bereits während der Dreharbeiten bezeichnet haben und es ist in der Tat auch kein leichtes Unterfangen, auch nur eine halbwegs wohlwollende Kritik zu diesem zugegebenermaßen unausgegorenen Saftschubsenlustspiel zu finden.

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Yeah, Baby!

Aber ich will trotzdem mal versuchen, ein paar wohlwollende Worte zu finden, denn

1.
hat Frollein Paltrow immerhin noch 10 Millionen Dollar Schmerzensgeld dabei verdient...

2.
hatte ich durchaus Spaß daran, ihr dabei zuzusehen (vor allem bei der Tanzeinlage während des Abspanns)...

3.
hat der Film eine so ausgelassene und poppig überdrehte Grundstimmung, dass er genau zwischen das sonntägliche Stück Sahnekuchen und ne große Tasse Latte Macchiato gepasst hat und mir zu allem Überduß durch die ebenfalls im Abspann zu findenden Outtakes sogar noch ein breites Grinsen in's Gesicht zu zaubern im Stande war...

Was will man also mehr?

B) B) B)

Wer auch nur 5 durchweg positive Reviews zu diesem Film findet, der darf den nächsten Beitrag im Filmtagebuch des filmforen Deppen Clubs verfassen - Ist das was?

Lots of luck, boyz'n'girlz! :love: :king:

#284 Uli Kunkel

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Geschrieben 02. August 2005, 18:35

DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI
(BRD/AUS 2004/R: Hans Weingartner/DVD: Universum/01.08.05)

Ideale. Gerechtigkeit. Freundschaft. Liebe.

Prallen Diskussionsstoff rund um diese wesentlichen Themen des menschlichen Daseins bietet der mit Abstand beste deutsche Film des Jahres 2004 und noch ein bißchen mehr: er ist ein mehr als treffendes Barometer bundesdeutscher Befindlichkeit 7 Jahre nach dem Antritt der deutschen Linken, soziale Gerechtigkeit unters Volk zu bringen.

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ganz groß: daniel brühl, julia jentsch, stipe erceg

Dass dieses Unterfangen im zunehmenden Würgegriff weltweiter Märkte in der reinen Lehre wohl mittlerweile als gescheitert angesehen werden muss, ist letztlich deprimierend, insbesondere für diejenigen, die am Abend des 27.09.98 das erste Mal nach 16 Jahren Kohl'scher Lähmung das Gefühl hatten, wenigstens mit dem Kreuzchen auf ihrem Stimmzettel etwas bewegen zu können. Mit ihren ursprünglichen Idealen mussten in den Jahren darauf viele brechen oder sie mussten lernen, Kompromisse zu machen, um nicht am Ende gänzlich mit leeren Händen dazustehen.

Hans Weingartners Film wirft dabei an und für sich noch weit mehr Fragen auf, als er letztlich zu beantworten im Stande ist, was aber rein gar nichts macht, denn erstens tut er das auf ungemein unterhaltsame und packende Weise und zweitens: ein wenig darf man sich doch auch noch selbst aktivieren, oddäh?

Viva La Revolucion!
:gorleben: :gorleben: :kill: :gorleben:

#285 Uli Kunkel

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Geschrieben 06. August 2005, 09:48

GATTACA (USA 1997/R: Andrew Niccol/DVD: CTHE/05.08.05)

Visuell überragende, doch inhaltlich/erzählerisch arg betuliche Vision über die Zukunft der Humangenetik und die möglichen Konsequenzen daraus.

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Regisseur Andrew Niccol "glänzt" dabei vor allem durch ausgesucht schlechtes Timing und inszenatorisches Stückwerk im letzten Drittel des Films - was dazu führt, dass man den Kontakt zum Geschehen in den letzten 15 Minuten längst verloren hat und sich dabei ertappt, den Abspann fast schon ein wenig herbeizusehnen.

Das ist unter dem Strich bei den unbedingt vorhandenen Qualitäten des Films wirklich bedauerlich, weil man zwangsläufig denkt, was wohl daraus hätte werden können, wenn Niccol sich lediglich auf's Schreiben beschränkt hätte.

Schad' drum, aber trotzdem sehenswert.

;)

#286 Uli Kunkel

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Geschrieben 07. August 2005, 13:08

THE ISLAND (USA 2005/R: Michael Bay/Kino: Metropol Bonn/06.08.05)

Um es gleich vorweg zu nehmen: THE ISLAND ist neben THE ROCK (man beachte die Namensgleichheit in gewisser Hinsicht) Michael Bays bekömmlichstes Werk, seitdem der Mann vor 10 Jahren zwar nicht das Werbefilmen aufgegeben, sich mit selbigem bzw. mit dessen Darstellungstechniken dafür aber fortan in Spielfilmlänge austoben durfte.

Das liegt vor allem daran, dass der Film eine an sich gute und fesselnde Geschichte zu erzählen hat, die erstens gar nicht so sehr an den Haaren herbeigezogen ist, wie man aufs erste Hören meinen könnte und die zweitens - freilich mit tatkräftiger Unterstützung zweier ganz fantastischer Hauptdarsteller - trotz eines deutlichen Abfalls zur Hälfte den Film emotional bis zum (allerdings leicht verunglückten Ende) zu tragen im Stande ist.

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Zugegeben wird da fleissig geklaut, geliehen und in den unterschiedlichsten Genrevorgängern gewildert (Gattaca, THX 1138, Matrix, Coma usw.), das ist aber im Grunde nie so platt, dass es keine eigene Gestalt mehr hätte und produziert vor allem haufenweise ganz fantastische Bilder und schöner Zitate, die streckenweise wirklich eine reine Freude sind.

Leider verfällt Mr. Bay dann vor allem in der zweiten Hälfte wieder verstärkt in die altbekannten optischen Masturbationsspielchen, womit ich noch nicht mal die diversen gewohnt gekonnten Actionarrangements mit der Abrissbirne meine, sondern vor allem die mittlerweile nun wirklich unendlich öden Hubschrauber vor Sonnenuntergängen und martialisch abgefilmten (natürlich!) Ex-Militär-Schlagetots und die bis zum Erbrechen wiederholten immer wieder gleich pomadigen Kamerakranrundfahrten (vielleicht demnächst mal gleich stock footage nehmen, spart Kosten, Zeit und auch Nerven).

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Wie wäre es denn, Mr. Bay, darauf beim nächsten Mal einfach mal gänzlich zu verzichten und wenn Sie denn schon mal dabei sind, gleich für die zweifellos reichlich geflossenen Sponsorengelder, mal nicht nur nen Kamerahivi, der auf's Wort gehorcht, zu verpflichten, sondern einen richtigen Kameramann und dabei auch gleich den werweisswievielten Praktikanten von Hans Zimmer rauszuschmeissen und auch hier einen zu holen, der einem mit seinem fanfarigen Gewummer nicht den letzten Hörnerv raubt?? Sie müssen sich nur mal trauen!

Daneben ist es einfach auch Schade, dass die Geschichte bei weitem nicht auf dem Niveau zu Ende erzählt wird, auf dem sie beginnt und etwa der Handlungsstrang mit Scarlett Johanssons Alter Ego gänzlich zugunsten des finalen Schlagabtauschs fallen gelassen wird. Bay schafft es dabei leider einmal mehr nur sehr bedingt, die Action zum einen der Geschichte dienlich und zum anderen ausgewogen einzubauen ohne wieder mal in klaffende Logiklöcher zu fallen oder einem haarsträubende Unwahrscheinlichkeiten aufzutischen.

Ansonsten könnte man auch noch über das wohl dreisteste Product Placement aller Zeiten lamentieren, allerdings wäre ohne die unverhohlene Werbeverkaufsshow wohl auch einer der schönsten Szenen des Films die entsprechende Wirkung versagt geblieben, insofern: geschenkt.

Noch was? Ja, wie gesagt, Ewan McGregor und Scarlett Johansson beweisen in den Hauptrollen echte Starqualität, vor allem bei McGregor hab ich rückblickend auf dessen StarWars-Auftritt gedacht, wie wenig da eigentlich von dessen Schauspielerpersönlichkeit rübergekommen ist und wieviel dieser Film hier von dessen Charisma, Leinwandpräsenz und auch komischem Talent profitiert - das ist schon verblüffend und ebenso ein weiteres Armutszeugnis für George Lucas.

Über Scarlett Johansson muss ich ja nix weiter sagen, außer :love: :love: :love:

Also:
Unterm Strich guter Film ---> Anschauen! :doc: ;)

#287 Uli Kunkel

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Geschrieben 07. August 2005, 17:55

PEARL HARBOR (USA 2001/R: Michael Bay/DVD: Buena Vista/07.08.05)

Michael Bay goes Rosamunde Pilcher :kotz:

In einem Anflug von Leichtsinn und übertriebenem Wohlwollen gegenüber dem Regisseur dieses Machwerks nach Ansicht der Insel habe ich mich gestern Abend daran gemacht, diesem bisher vor einiger Zeit lediglich mal angefangenen Werk noch mal ne Chance zu geben und wurde bitterlich bestraft.

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Knallchargen unter sich: Josh Hartnett & Ben Affleck

Michael Bay machte sich Anno 2001 gemeinsam mit partner in crime Jerry Bruckheimer daran, der Welt ein neues Filmepos vom Schlage Titanic oder gar Vom Winde verweht zu bescheren und man kann wohl ohne weiteres sagen, dass die Herren speziell in diesem Vorhaben mit Pauken und Trompeten untergegangen sind und gezeigt haben, dass sie in dieser Sparte wahrlich glatte Fehlbesetzungen sind.

Zweifellos zeigt Bay auch in diesem Film wieder, dass er ein begnadeter Actionregisseur ist, doch das reicht gerade bei einem Film, der mit dem o.g. Anspruch an's Werk bei weitem nicht aus, Filme aus dieser Sparte brauchen eine Seele und eine Geschichte, für die sich der Zuschauer interessiert. Vor allem aber brauchen sie auch Schauspieler, die Emotionen glaubwürdig vermitteln können und die gehen diesem Groschenheftschund in den tragenden Rollen vollends ab. Josh Hartnett und vor allem Ben Affleck wirken stets wie aufgeregte Pennäler im Schülertheater, die größte Mühe hatten sich ihre Texte zu merken und glauben, es sei großes Schauspiel, sich oder der Holden wechselhaft schmachtende Blicke und martialische Durchhalteparolen zuzuwerfen.

Das und die dösig schmalzigen Dialoge, die den Herrschaften in den Mund gelegt werden, machen es schon mehr als schwer, sich in den ersten 90 Minuten dieser Dreistundenschwarte einigermaßen wach zu halten (mir ist es gestern abend jedenfalls nicht gelungen :zzz: ), die sich in der ersten Hälfte vornehmlich damit beschäftigt, eine der ödesten und unglaubwürdigsten Love Stories aller Zeiten umzurühren, angesichts derer sich sogar die Auswürfe sonntäglicher Pilcher-Schmonzetten im ZDF geradezu nobelpreisverdächtig ausnehmen.

Zu allem Überfluss wird das Desaster noch von vorn bis hinten mit Hans Zimmers schlimmster pathostriefender Passionsmusike flächendeckend zugekleistert, so dass einem sogar noch die wenigen lichten Momente - sprich der während des ganzen Films herbeigesehnte und durchaus ansehnlich inszenierte Angriff auf Pearl Harbor - verleidet und verdorben werden - kurz gesagt, es ist ein einziges Fiasko und am Ende bleibt nichts als ein Brechreiz.

Ende der Durchsage Eingefügtes Bild

#288 Uli Kunkel

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Geschrieben 12. August 2005, 16:55

POINT BLANK (USA 1967/R: John Boorman/TV: WDR/08.08.05)

Wirklich in jeder Hinsicht beeindruckender Genre-Meilenstein (in dem Fall wirklich keine hohle Phrase) mit einem Lee Marvin, der mit seinem Auftritt wahrlich einer Naturgewalt gleichkommt, wenn er vom Durst nach Rache und den dunklen Schatten seiner Vergangenheit getrieben in den Reihen eines Syndikats nach allen Regeln der Gangsterkunst aufräumt mit allem und jedem, der sich ihm in den Weg stellt.

Eingefügtes Bild
Mächtig sauer: Lee Marvin als Walker :kill:

Verblüffend ist dabei vor allem, wie frisch und modern dieser beinahe 40 Jahre alte Film auch heute noch wirkt und das obwohl seine stilbildenden handwerklichen Kniffe in der Zwischenzeit wirklich bis zum Erbrechen kopiert und wieder aufbereitet wurden.

Lob gebührt des weiteren auch dem WDR, der dieses Schätzchen in bester Bildqualität und vor allem im korrekten Bildformat ausgestrahlt hat - da weiss man denn doch noch, wofür man Gebühren zahlt...

Unbedingt mal ansehen, liebe Gemeinde! :doc:

#289 Uli Kunkel

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Geschrieben 12. August 2005, 17:39

PAYBACK (USA 1999/R: Brian Helgeland/DVD: Warner/09.08.05)

Im direkten Vergleich zu John Boorman's Original eigentlich Punkt für Punkt ein einziges Desaster, künstlerisch sowieso, aber auch bis auf ein paar Ausnahmen in den Nebenrollen, auf der schauspielerischen Seite.

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Boah, wat bin ich böse...

Mel Gibson spielt im Grunde den "großen Jungen", den er fast immer spielt und wirkt damit trotz aller Bemühungen, ihn gleich von Beginn an möglichst bad ass zu zeigen (zB dadurch, dass er während des Vorspanns erst mal ausgiebig beim Klauen, Zechprellen und Penner Verprügeln gezeigt wird - uiiiiii, wie gefährlich!) im direkten Vergleich zu Lee Marvin wie Mickey Mouse.

Nicht unwesentlich dazu beigetragen haben mag auch die Tatsache, dass der gute Mel offenbar zwischenzeitlich, erschrocken von der eigenene Courage, sich seinem Publikum allzu finster zu präsentieren, kurzerhand in seiner Eigenschaft als Produzent (nachdem er Brian Helgeland gefeuert hatte), mal eben 30 % des Films neu drehen liess - gebracht hat's aber letztlich wohl auch nicht viel.

Wenn man den Vergleich mit Point Blank weg lässt, ist der Film durchaus noch halbwegs bekömmlich, was nicht zuletzt auch einigen immer wieder gern gesehenen Stars aus der zweiten Reihe (u.a. Kris Kristofferson, Maria Bello, Lucy Liu und James Coburn) zu verdanken ist.

Im Großen und Ganzen aber trotzdem einmal mehr ein völlig überflüssiges Remake eines großen Klassikers.

Muss ned sein :zzz:

#290 Uli Kunkel

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Geschrieben 13. August 2005, 13:59

MUTINY ON THE BOUNTY (USA 1935/R: Frank Lloyd/DVD: Warner/10.08.05)

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Zeitlos schöner und ebenso fesselnder Abenteuerklassiker, der später noch zwei weitere Male für Kinoadaptionen (1962 & 1984) herhalten musste, von denen ich allerdings nur die mit Marlon Brando und Trevor Howard noch in (guter, vor allem weil Technicolor-bunter -) Erinnerung habe - auch wenn diese beiden kaum die Güte von Clark Gable und Charles Laughton in der '35er Version erreichen.

Für das Jahr 1935 hat der Film wirklich einige spektakuläre Bilder zu bieten, wo es mich wirklich mal interessieren würde, wie man diese mit dem damaligen Equipment zu Stande gebracht hat. Allen Respekt, sach ich da nur!

;)

#291 Uli Kunkel

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Geschrieben 13. August 2005, 21:05

SPACE COWBOYS (USA 2000/R: Clint Eastwood/DVD: Warner/12.08.05)

Nuja, also der mag nu von der Geschichte die er zu erzählen hat nicht wirklich gerade das Rad neu erfunden haben, aber man kann auf jeden Fall sagen, dass Clint Eastwoods Mär von den rüstigen Rentnern, die ins All aufbrechen, um die Menschheit zu retten schon in den ersten 30 Sekunden mehr Herz und Substanz hat, als Michael Bays thematisch verwandte Armageddongrütze nur wenige Jahre zuvor in ganzen lärmigen 2 1/2 Stunden und damit ist eigentlich auch schon alles gesagt zur Relevanz der Ähnlichkeit zwischen den beiden Filmen.

Eingefügtes Bild

Außerdem macht es einfach Spaß, solch alten Haudegen wie James Garner, Donald Sutherland, Tommy Lee Jones und Eastwood selbst beim Hosen runterlassen :eek: , Sprüche klopfen und gegenseitigen sich ausstechen zuzusehen, da will man gar nicht weiter meckern über irgendwelche technischen Ungereimtheiten und wissenschaftlichen Unmöglichkeiten, dat ist einfach so gut wie's ist und basta.

Ein bißchen Schmunzeln muss man allerdings natürlich aus aktuellem Anlass schon wenn man sieht was denen da alles für Zeuch gegen das Shuttle dengelt und die realen Astronauten sich in der Discovery schon in die Hose machen, wenn nur schon ein wenig Fugenkitt am Hitzeschild runterbaumelt - aber wir wollen ja nu auch keinen Dokumentarfilm sehen, gelle?

In jedem Fall zwei Stunden guter Humor und nette Unterhaltung, da gibbet nix.

;)

#292 Uli Kunkel

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Geschrieben 14. August 2005, 15:39

SIN CITY
(USA 2005/R: Robert Rodriguez, Frank Miller & Quentin Tarantino/Kino: Woki Bonn/13.08.05)

Das dürfte wohl so ziemlich die konsequenteste Comicverfilmung sein seit der erste gezeichnete Strip es auf die Leinwand geschafft hat, ob es nun auch die beste gewesen ist, liegt letztendlich im Auge des jeweiligen Betrachters.

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Über die zahlreichen (allerdings grotesk überzeichneten) Gewalttätigkeiten im Film mag man sicherlich geteilter Meinung sein, bedauerlich finde ich persönlich daran nur, dass diese Seite des Films möglicherweise viele Leute entweder davon abhält, sich den Film überhaupt anzusehen oder aber den Blick verstellt auf die eigentlichen Qualitäten dieser (soweit ich das beurteilen kann) wohl kongenialen Übertragung von Frank Millers finsteren gezeichneten Noir-Geschichten fürs Kino, die wirklich in nahezu jeder Einstellung atemberaubende Kraft ihrer Bilder.

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Was da in rund zwei Stunden auf einen niederprasselt lässt einen nicht nur einmal minutenlang mit offenem Mund da sitzen, da stimmt einfach jede Bildkomposition bis auf den Punkt und viele der Sequenzen sind nahezu eins zu eins aus den Comics übernommen. Rodriguez und Miller zaubern mit den Möglichkeiten des Schwarzweissfilms (und einigen farbigen Elementen) und vermischen diese mit den Ausdrucksmöglichkeiten des gezeichnten Bildes, dass es eine reine Freude ist dabei zuzuschauen.

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Die nach Motiven des film noir erzählten 3 1/2 Kurzgeschichten sind dabei zweifellos recht simpel gestrickt, das ist aber in der Umsetzung derart rasant und kurzweilig, dass gar nicht viel Zeit bleibt, sich damit sonderlich ausgiebig zu beschäftigen und auf erzählerische Tiefe kommt es bei diesem mehr als gelungenen Experiment auch nicht wirklich an, sondern auf Atmosphäre und reichlich Futter für die Augen - und davon gibt es nu wirklich mehr als genug.

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Klasse ist auch die illustre Besetzung, von Bruce Willis über Michael Madsen, Mickey Rourke (Comeback des Jahres!!), Brittany Murphy, Clive Owen, Rosario Dawson, Jessica Alba, Elijah Wood (als Kannibale - an den braven Hobbit wird nach diesem Film wohl so schnell keiner mehr denken), Benicio Del Toro, Rutger Hauer und Michael Clarke Duncan kann man sich vor eindrucksvollen Charakterköppen kaum retten und wenn die mal gerade nicht die Szenerie bestimmen, gibt es noch ne ganze Reihe interessanter Newcomer in den Nebenrollen zu bestaunen, die kaum weniger im Stande sind, die zahlreichen interessanten Charaktäre mit Leben zu füllen.

Wer also bisher mit den Werken der Herren Rodriguez und Tarantino keine Probleme hatte, der sollte sich diesen mittelschweren Geniestreich auf gar keinen Fall entgehen lassen und der Rest sollte dieser filmgewordenen Wundertüte zumindest mal ne Chance geben.

Für mich definitiv der bisher interessanteste und aufregendste Film des laufenden Jahres.

Dürfte schwer zu toppen sein.

B) B) B)

#293 Uli Kunkel

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Geschrieben 16. August 2005, 20:57

SPY KIDS (USA 2001/R: Robert Rodriguez/DVD: Concorde/15.08.05)

Gar nicht so übel, wie ich mir das vorgestellt hatte. Rodriguez inszeniert mit dem selben infantilen Übermut, mit dem er auch seine Filme aus der Erwachsenenabteilung in gewisser Weise versieht und siehe da, es laufen einem sogar auch gleich Danny Trejo und Cheech Marin über die Füße (wo war denn Salma Hayek? :cry: und wo waren alle drei in Sin City? :eek: ) - das verbreitet alles in allem durchaus Kurzweil und ist auch in den Hauptrollen mit Alexa Vega und Daryl Sabara (die zwei Blagen machen ihren Job wirklich alles andere als schlecht) recht glücklich besetzt.

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Antonio Banderas, Carla Gugino (die wo Frodo in Sin City die Hand abgenagt hat :gorleben::D), Alan Cumming, Robert Patrick und George Clooney (!) runden das Ganze inmitten einer Vielzahl origineller Einfälle und Effekte ab.

Bei Teil 2 werd ich's sicher noch mal wagen, Nr. 3 soll doch eher grottig geraten sein - schaumamal...

Aber ohne Witz:
Beste Unterhaltung für die ganze Familie :doc:

;)

#294 Uli Kunkel

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Geschrieben 23. August 2005, 18:31

NIP/TUCK (Pilot) (USA 2003 (TV)/R: Ryan Murphy/DVD: Warner/21.08.05)

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Da hab ich im Fernsehen wie üblich bei Serien-Aufkäufen der Privaten wegen akuter Werbephobie nicht viel von mitgekriegt, lässt sich nach diesem Piloten aber gut an und macht Lust auf mehr. Sehr witzig, mitunter sehr zynisch, sehr unterhaltsam und mit guten Darstellern.

Warner's Taktik, diesen Piloten als kleines Schnupperangebot für'n Appel und nen Ei auch separat zu veröffentlichen fand ich da sehr angenehm und wenn ich die Box demnächst mal wo billisch sehe, werd ich mir den Rest sicherlich auch mal geben.

Aber die nächsten Tage hab ich erst mal wieder mit 24 zu tun...

B)

#295 Uli Kunkel

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Geschrieben 23. August 2005, 19:29

ONCE UPON A TIME IN MEXICO
(USA/MEX 2003/R: Robert Rodriguez/DVD: CTHE/22.08.05)

Ich weiß ned, ich weiß ned... :haeh:

Nu war ja eigentlich schon Rodriguez' 95er Remake vom 92er "El Mariachi" nicht eben innovationspreisverdächtig (wenn auch dennoch sehr unterhaltsam), ob nu dieser Nachklapp nun verstärkt der Legendenbildung dienen mag, sei hier mal mehr als dahingestellt.

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kann auch nichts mehr retten: salma hayek :love:

Eines muss man dem Film aber lassen: er sieht verdammt gut aus, wenn auch für meinen Geschmack schon fast wieder ein bißchen zu gut, so sehr hat Multitalent Rodriguez hier am allzuglatten digitalen Ausgangsmaterial herumgepfeilt und nachgetüncht. Zuweilen denkt man wirklich, man sei in einem Reiseprospekt für Mexiko in bewegten Bildern gelandet, so sehr lachen einen die schönen, sonnendurchfluteten erdigen und makellos satten Farben an.

Das größte Manko des Films ist aber sicherlich, dass Rodriguez mit der an sich grandiosen Besetzung nicht viel anzufangen weiss, die doofe Geschichte um diesen komischen Präsidenten, den CIA Agenten (gewohnt amüsant: Johnny Depp) und ein paar spinnerten Drug Lords hat mich jedenfalls völlig kalt gelassen und wirkte durchgehend anstrengend und planlos und noch nicht mal die diversen Ballerorgien erreichen auch nur annähernd den Unterhaltungswert, den sie noch in den beiden Vorgängern hatten.

Überaus witzig (und fast schon lohnender als der Hauptfilm) sind übrigens diverse kurze Featurettes in den Extras der DVD, in denen Robert Rodriguez etwas über seine Art des Filmemachens erzählt, sein kleines privates Filmstudio vorführt und sich als Aushilfs-Biolek verdingt und uns lecker Schweinebraten aus der heimischen Küche kredenzt.

Damit war der Abend dann doch noch gerettet...

:D ;)

#296 Uli Kunkel

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Geschrieben 29. August 2005, 20:08

MR. & MRS. SMITH (USA 2005/R: Doug Liman/Kino: Metropol, Bonn/24.05.05)

Jaaa, was soll man da groß sagen und schreiben.

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Im Endeffekt ist das wohl das, was man gemeinhin als reines Star-Vehikel bezeichnen würde. Es gibt zwei überaus hübsch anzusehende Protagonisten, bei denen sich sowohl männliche als auch weibliche Zuschauer verstärkten Speichelflusses erwehren zu haben dürften und die zudem auch über den gesamten Filme überaus gut aufgelegt zu sein scheinen. Es gibt ne ganze Reihe amüsanter und manchmal sogar origineller Szenarien und Momente mit dem "gewissen Etwas" und ebenso diverse Längen und hanebüchene Unwahrscheinlichkeiten - die aber zumeist dennoch kaum Langeweile aufkommen lassen und unter dem Strich solide Popcornstimmung zu verursachen wissen.

Und manchmal brauchts eben auch einfach nicht mehr.

Prost!

:cheers:

#297 Uli Kunkel

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Geschrieben 29. August 2005, 21:45

24 - Season 4 (USA 2004/05/R: Jon Cassar u.a./DVD: Fox (UK)/26.-28.08.05)

Ich will's mal im Großen und Ganzen vermeiden, hier allzuviel zu spoilern und lasse es deshalb mal weitgehend im Allgemeinen.

Um es gleich vorweg zu nehmen, es hat sich auch diesmal definitiv wieder gelohnt, zumal sowohl Sende- als auch Veröffentlichungspolitik für diese (nach wie vor) Ausnahmeserie hier in Deutschland anscheinend nach wie vor völlig indiskutabel und blamabel zu bleiben scheinen.

Eingefügtes Bild
zunächst mal die einzig bekannten gesichter:
mary-lynn rajskub & kiefer sutherland


Ein bißchen Leid tun mir dabei einmal mehr diejenigen Fans, die mangels ausreichender Englischkenntnisse noch annähernd ein halbes Jahr darauf warten, dass RTL2 sie mal wieder mit satten Werbeorgien ein weiteres halbes Jahr auf die Folter spannen wird, bis man dann irgendwann in sage und schreibe einem kompletten Jahr hier auch mal die Staffelbox zu Gesicht und in den Laden bekommen wird.

Sowas gehört ignoriert, boykottiert und ausgesessen. Punkt.
---> :doof: :motz: :mad: :gaehn:

Season 4 fand ich nun insgesamt etwas schwächer als alle drei Vorgänger, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass man sich sehr darum bemüht hat, insbesondere in Staffel 3 gemachte Fehler nicht zu wiederholen und die Story über gesamte Lauflänge voranzutreiben und unnötige Nebenschauplätze wegzulassen oder zumindest in erträglichen Grenzen zu halten.

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blasse heldenherzdame:
kim raver


Was das Ganze für mich unter dem Strich aber dennoch schwächer macht, ist die Tatsache, dass die für die Serie typischen zum Weiterschauen zwingenden unwiderstehlichen Cliffhanger und haarsträubenden Storytwists sich doch sehr in Grenzen halten und die Geschichte streckenweise sogar etwas daherplätschert - wenn auch ohne je wirklich zu langweilen.

Ein weiteres Problem ist darüber hinaus, dass im ersten Drittel bis auf Kiefer Sutherland nahezu sämtliche Sympathieträger der ersten drei Staffeln fehlen oder durch minderbegabte Arschkrampen ersetzt wurden - auch wenn man sagen muss, dass die Frage des Auftauchens einiger zunächst ausgeschiedener Helden (also ob und in welcher Funktion) durchaus einen Großteil des Reizes der Staffel ausmacht. Das vermag dann im Einzelfall sogar zu sitzgarniturübergreifender La Ola :ola: und spontaner Beifallsbekundungen zu animieren :D

Bißchen fad fand ich denn auch noch das erneute Bemühen des bösen arabischen Terroristen (direkte Bezüge zu Religion wurden da interessanterweise übrigens beinahe komplett außen vor gelassen) nebst Anleihen bei aktuellen Ereignissen wie etwa dem berüchtigten Nick Berg Video. Vielleicht hat man ja denn doch wenigstens in der kommenden fünften Staffel den Mut, mal einen etwas radikaleren inhaltllichen Wechsel vorzunehmen.

Der Status oder besser gesagt das Schicksal einer der Hauptfiguren zum Ende der Staffel lässt darauf zumindest wenigstens im Ansatz hoffen. Schaumamal.

Noch wat? Ja: Mia Kirshner is'n Ludah :love: :angst: und Chloe wird zum Tier :shoot: :kill: - abbäh:

Selbergucken macht schlau :doc:

P.S.
Nina Myers kommt übrigens nicht wieder :nocomment: :D
P.P.S.
Cherry Palmer auch nicht :angst: - oder doch? :eek:

Egal --->s.o.

:P

#298 Uli Kunkel

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Geschrieben 02. September 2005, 18:54

CHARLIE AND THE CHOCOLATE FACTORY
(USA/UK/AUS 2005/R: Tim Burton/Kino: Metropol, Bonn/02.09.05)

Tim Burton erweist sich einmal mehr als sichere Bank, wenn es darum geht, den Zuschauer in eine völlig andere Welt voller Magie und phantasievoller Arrangements zu entführen und Johnny Depp zeigt sich wieder mal als dessen kongenialer partner in crime - und das mittlerweile nun auch schon zum vierten Mal (die fünfte Zusammenarbeit - Corpse Bride - ist in Arbeit).

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man kommt aus dem staunen nicht mehr heraus -
auf der leinwand und auch davor...


Depp ist denn wohl auch eine der größten Attraktionen dieses zauberhaft subversiven Märchens um den exzentrischen Schokofabrikanten Willy Wonka - wie der dort mit schnippischer Arroganz durch die Fabrik tänzelt und die nimmersatten lieben Kleinen einen nach dem anderen seiner verdienten Strafe zuführt ist wirklich ne absolute Schau und fast schon schon alleine den Eintritt wert.

Danny Elfmans tolle Musik, das fantastische Set-Design und der Rest der illustren Besetzung tun ihr Übriges.

Unbedingt anschauen!!!

:doc:

#299 Uli Kunkel

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Geschrieben 03. September 2005, 17:32

FIGHT CLUB (USA 1999/R: David Fincher/DVD: Fox/02.09.05)

Where is my mind?

Gekommen bin ich auf den gestern Abend über Tim Burton's Gattin Helena Bonham Carter, die auch in der "Chocolate Factory" ne kleine Rolle spielt, nach der ich mich gefragt hab', wo die Dame eigentlich sonst noch so mitgemacht hat. Der Weg zum "Fight Club" im Videoregal war dann nicht mehr wirklich weit und da schon ne Weile nicht mehr gesehen - rein damit.

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Bonham Carter's Charakter in diesem Film begegnet dem namenlosen Biedermann (Edward Norton) in einer der zahllosen Selbsthilfegruppen von unheilbarkranken Menschen, in denen sich beide als Elendstouristen verdingen weil sie in ihrem eigenen Leben nichts mehr zu spüren im Stande sind, da sich im genormten Ikeawohlstandseinerlei und -überdruß längst sämtliche menschliche Regungen verabschiedet haben. Jeder ist sich selbst der nächste, was da draußen vorgeht interessiert nicht und dringt auch nicht vor in die Welt derer, die eh schon alles haben und praktisch nichts mehr brauchen weil sie ohnehin nicht mehr viel zu holen haben.

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Nicht viel Zeit vergeht und unser Held und Jedermann begegnet dem, der all das zu Stande bringt, was er selbst in seinem selbstgeschaffenen Gefängnis schon längst nicht mehr auf die Reihe bringt und man bricht aus uind beginnt die Festen und Errungenschaften der kapitalistischen Gesellschaft ins Wanken zu bringen und wieder zurück auf den Nullpunkt zu befördern. Ground Zero.

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Dieser Begriff ist einhergehend mit der unvergesslichen Schlussequenz (s.o.) wahrlich nicht der einzige Grund dafür, dass es einen Film wie diesen nicht nur im amerikanischen Mainstreamkino so schnell nicht mehr geben dürfte und wie man in den Monaten darauf hören konnte, war wohl auch Rupert Murdoch, Cheffe des zu seiner News Corporation gehörenden und diesen Film coproduzierenden Studios 20th Century Fox, nur sehr bedingt erbaut über die inhaltliche wie formale Radikalität dieses Werkes.

Dass der an den Kinokassen denn zunächst mal auch nicht eben auf allzu viel Gegenliebe gestossen ist, dürfte dabei allerdings im Nachhinein noch zu verschmerzen sein, den der Status, den dieser Film mittlerweile bei Filmfans in aller Welt erreicht hat, dürfte da schon noch das nötige Kleingeld hinterhergespült haben, das auch die aufrechten Foxler ihren Ärger über so viel zerstörerische Systemkritik mittlerweile heruntergeschluckt haben dürften.

Letztlich bleibt uns ein Klassiker, eine der subversivsten und radikalsten Abrechnungen mit den Errungenschaften und Auswüchsen der modernen Konsum-, Leistungs- und Ellenbogengesellschaft, die nicht nur das amerikanische Kino jemals gesehen hat.

Welcome to the FIGHT CLUB!

:kill: :gorleben: :kill:

#300 Uli Kunkel

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Geschrieben 04. September 2005, 13:07

CASINO (USA 1995/R: Martin Scorsese/DVD: Universal/03.09.05)

Es gibt wohl kaum einen Kinojahrgang, in dem der Auszeichnungszirkus um die Academy Awards derart ad absurdum geführt wurde wie 1995 (vielleicht noch das Vorjahr, in dem Quentin Tarantino fast noch schmählicher um die verdienten Lorbeeren betrogen wurde), wo aus grandiosen Filmen wie Heat, Nixon, Dead Man Walking, The Usual Suspects, Leaving Las Vegas, Twelve Monkeys oder eben Scorseses CASINO ausgerechnet Gibsons pathostriefende Schlachtenplatte Braveheart als großer Gewinner hervorgegangen ist. Wer bis dahin noch große Stücke auf die alljährliche Nummernrevue im Shrine Auditorium gehalten hatte, wußte spätestens ab da, dass es da wohl um alles Mögliche gehen mag, aber ganz gewiss nicht alleine um herausragende Leistungen.

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Ginger & Ace

Anders ist es wohl kaum zu erklären, dass ein solcher Ausnahmefilm wie Martin Scorseses schillerndes Epos um die Ära der Mobster in der Stadt der Spieler lediglich in einer einzigen Kategorie überhaupt nur nominiert war (Sharon Stone als beste Nebendarstellerin) und sämtliche andere herausragende Leistungen (Kamera, Regie, Ausstattung, Schnitt, Buch und vor allem auch Robert Richardson's atemberaubende Kameraarbeit) bei diesem Film gleich gänzlich ignoriert wurden.

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Marty & Bob

Kann man eine solche Veranstaltung bei so viel sträflicher Engstirnigkeit überhaupt noch ernst nehmen? Definitiv nicht.

Zugegeben, manch einer mag sich wohl schwer tun, mit dem streckenweise fast schon dokumetarischen Stil, in dem Scorsese seine Geschichte vorantreibt, mit dem derben Ausdruck in Worten und Handlungen seiner Protagonisten, aber das ist mit so viel Kreativität, Detailreichtum und hinreissenden Darstellerleistungen umgesetzt, dass man aus dem Staunen über annähernd 3 Stunden fast nicht mehr herauskommt und sich bei Beginn des Abspanns erst mal ein wenig sammeln muss, bis die ersten klaren Gedanken wieder zu fassen sind.

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Frank Vincent & Joe Pesci

Möglicherweise haben sich die alten Herren der Academy aber ja auch nur ein wenig davor gescheut, aus noch mehr Filmschnippseln als dem einen Clip für Sharon Stone die reichlich gesäten F***-Wörter (exakt 422 mal in sämtlichen Variantionen auf 171 Min. Film) herauszuzensieren, wer weiss das schon. Nicht nur alte, auch noch faule Säcke.

:motz: :doof: :rolleyes:

Unbedingt angucken, wer's noch ned gesehen!!

:doc: :love: B)





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