FakeShemps Testikel-Kino
#61
Geschrieben 11. September 2003, 12:27
Vorgestern war ich in der deutschen Fassung von "Fluch der Karibik". Bleibt bei der Englischen...!
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#62
Geschrieben 13. September 2003, 22:01
„Es braucht mehr, als Fleisch und Blut, um ein Mensch zu sein!“
Ein glückliches Händchen habe ich in letzter Zeit, wenn es darum geht, blind Billig-Ramsch-DVDs einzusacken. Leider fehlt die englische Tonspur, was sich mal wieder negativ auszeichnet an manchen Stellen, aber für den Preis kann man nicht meckern.
Der Film macht Spaß, die Action-Sequenzen sind stellenweise ziemlich gut und knackig und der Rest, also die Handlung ist..., äh..., um was ging’s da noch gleich...? Möglicherweise ist es ja besser, wenn ich das nicht genauer in Erfahrung bringe. Man hat sich wohl gefragt, was beim „Terminator“ am meisten Spaß machte. Eben, die Shootouts! Und in „Nemesis“ gibt es davon reichlich. So viele, wie in beiden Terminator-Filmen zusammen. Der Projektilverschleiß ist ziemlich hoch und die Hauptattraktion. Man erfährt auch, was zu tun ist, wenn mal der Fahrstuhl außer Betrieb ist…
Mein Exploitation-Herz pochte noch schneller, als es gegen Ende ein paar nette Stopmotion-Szenen gab. Mit einem..., jawohl, mit einem Endoskelett! Also einen Kampf Mann gegen gehäuteten "Terminator". Nicht wirklich gut gemacht..., aber auch nicht so schlecht. Es knallt, raucht und ruckelt..., was will man mehr...
Um richtig gut zu sein, fehlt es diesem Exploiter allerdings an zünftigerem Trash. Deswegen nicht unbedingt Begeisterung bei mir, aber dafür durchaus Zufriedenheit.
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:16.
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#63
Geschrieben 17. September 2003, 15:57
Furchtbarer Film, furchtbar witzig...!
Nein, genialer Film, furchterbar genial…!
Ich gestehe, es waren vor allem die abstrusen Situationen, die mich unterhielten. Ob der Film der Buchvorlage gerecht wird kann ich nicht beurteilen und ich erahne auch nur einen tieferen Sinn, dank Depps (respektive Thompsons) Stimme aus dem Off. Der Film ist ein Trip. Ich weiß nicht, ob er wirklich gut ist..., aber genial isser scho’.... Also der Film jetzt…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:17.
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#64
Geschrieben 19. September 2003, 18:16
Dieser Film zieht einen in seinen Bann. Anfänglich war ich mir nicht so sicher, was das werden würde..., bis die besondere Art schließlich die richtige Schublade bei mir öffnete, und sich der Film dorthin gesellte, wo „Schneewittchen“ und „Sleepy Hollow“ wohnen.
Eigentlich kommt mir das Werk nun wie ein Weihnachtsmärchen vor, nur halt mit einer Dosis Gewalt, die mich über die 16er Freigabe gehörig staunen ließ. Gewalt in Märchen ist ja nichts Sonderbares..., aber für einen Weihnachtsfilm ist es wohl dann doch eine Spur zuviel. Doch halt..., das ist ja gar kein Weihnachtsmärchen! Hab ich doch während der Sichtung glatt die Zeit vergessen...
DiCaprio ist ein hervorragender Schauspieler, der einfach eine gute, natürliche Ausstrahlung besitzt und dem sein Bübchen-Image lediglich als Klischee vorauseilt. Mal sehen, was Zeit und Falten noch aus ihm machen. Die faszinierendere Gestalt allerdings ist „Bill the Butcher“, die Daniel Day Lewis mit einer kaum greifbaren Wucht zum Leben erweckt. Obgleich er ein Schreckgespenst ist, wirkt er gleichzeitig seltsam sympathisch. Er ist der König des Dschungels und es leuchtet ein, weshalb ihm Amsterdam (DiCaprio) streckenweise sogar verfällt, so scheint es, obgleich seine Pläne ja eher gegenteiliger Natur sind. Die Anziehungskraft von Macht, und die Gewalt als ihr Fundament. Ein Fundament, auf dem New York errichtet wurde.
Eigentlich ein recht beherzter Film und es ist tatsächlich seltsam, wie gut es Scorsese schafft, durch eine Wand von Gräueln und Eskalation hindurch, seine beinahe schon mystisch anmutende Verehrung und Bewunderung für diese Stadt zum Ausdruck zu bringen. Und das überträgt sich auf den Zuschauer. Tolles Geschichts-Märchen...!
P.S. Besonders überrascht war ich von dem Kurzauftritt von Peter Berling. Ich traute meinen Augen kaum, doch IMDb brachte Gewissheit. Wo der überall seinen Ranzen rein halten darf...
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:21.
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#65
Geschrieben 19. September 2003, 18:45
Harold Ramis gehört für mich zu den sympathischeren Klamaukfilm-Fabrikanten. Früher irgendwo im Dunstkreis von Bill Murry, Dan Aykroyd und Chevy Chase großgeworden und mit „Ghost Busters“ als Darsteller und Co-Autor quasi zu höheren Filmehren gelangt, ist er für mich, warum auch immer, zu einer Art filmischem New Yorker Ur-Gestein geworden. Viele seiner Werke spielen (vor allem ältere) in New York und ich gehe einfach mal davon aus, dass er New Yorker ist. Zumindest verbinde ich seinen Namen unwillkürlich mit dieser Stadt. Vielleicht habe ich aber einfach nur einen an der Klatsche. Jedenfalls interessieren mich seine Filme, wenn sie für manch anderen auch nichts Besonderes sein mögen.
„RN2“ zählt für mich, wie sein Vorgänger, zu den besseren De Niro-Klamaukfilmchen, mit denen der einst so große Mime in letzter Zeit im Akkord seine Rente aufbessert. Ich konnte ein paar mal ganz gut lachen und mich störte nicht, was De Niro da macht. Ohne ihn und Crystal wäre der Streifen kaum der Rede wert. Doch ein Film ist ja stets die Summe seiner Teile, wie im Buch IMMO geschrieben steht.
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:23.
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#66
Geschrieben 19. September 2003, 19:17
Renitentes Übel, ab in den Kübel!
Nein, so schlimm ist es jetzt nicht. Im Kino war ich allerdings zunächst enttäuscht. Zum einen hätte ich mir etwas mehr von der Nerven zerreißenden Game-Atmosphäre gewünscht, gegen die der Film eher eine Gutenachtgeschichte ist und zum anderen schwebt der mächtige Schatten Romeros über beinahe jedem Zombiefilm, der sich mit apokalyptischen Szenarien schmückt. „DAWN“, bzw. „DAY“ ist sicher der Haupteinfluss, nicht nur des Films. Schon die Spiele haben ihren Romero-Touch, rein oberflächlich betrachtet. Damals rannten Soldaten durch ein Kaufhaus, bzw. eine Militäranlage. In den Spielen und im Film ist es eine Spezialeinheit, die sich durch eine geheime Militäranlage kämpft. Unter solchen Vorzeichen unterhielt mich der Film im Kino nur mittelprächtig. Doch die erneute Sichtung jetzt machte mir deutlich mehr Spaß. Daran ist unter anderem mal wieder der Genuss des Originals schuld. Ich habe im Kino Michelle Rodriguez gehasst, dank der obercoolen deutschen Stimme. Diesmal fand ich sie hingegen wirklich cool. „Resident Evil“ ist ganz okay, allerdings zu zahm und „jugendlich“.
Trotzdem bin ich mal gespannt auf die Fortsetzung...
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:26.
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#67
Geschrieben 23. September 2003, 03:49
Seitdem er damals im Kino lief hab ich „Frighteners“ nicht mehr gesehen, bis auf eine werbeverseuchte TV-Ausstrahlung vor einiger Zeit, bei der der Funke nicht überspringen wollte. Diesmal flog er wieder. Jacksons sympathische „Ghost Busters“/“NBK“-Variante ist ein ganz gutes Exempel für seine Art Kino zu machen. Er ist eben ein Filmfreak und dazu ausgestattet mit einem ordentlichen Talent (doch Ippolito! ), inkl. einer wohl auch recht talentierten Frau.
„Frighteners“ macht Spaß und hat einige sehr schöne Sequenzen zu bieten, auch wenn so gut wie kein Grusel aufkommt. War wohl auch nicht wirklich beabsichtigt. Und wenn dann noch der Re-Animator himself (J. Combs) als paranoider FBI-Agent mit HJ-Frisur um die Ecke schaut, freut sich der Shemp einen gelben Fleck ins Feinripp-Hoserl!
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:27.
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#68
Geschrieben 01. Oktober 2003, 21:09
Es war einmal „Night Of The Living Dead“…, doch dessen Einfluss ist hier wohl eher marginal gewesen. Der Einfluss von „Omega Mann“ auf „Dawn Of The Dead“ oder „Day Of The Dead“ hingegen mag da schon stärker gewesen sein, aber man muss nicht übertreiben mit derlei Mutmaßungen. Im Grunde hat er mich eher noch an „28 Days Later“ erinnert, wenn schon.
„DOM“s Stärke liegt im ersten Abschnitt, wenn er uns die ungesunde Einsamkeit seines Hauptdarstellers spüren lässt. Mit einer Sensibilität, auf die in anderen apokalyptischen Streifen ähnlicher Couleur leider gerne verzichtet wird, fatalerweise. Denn das ist die unheimlichste Zutat…, an jede Art Monster ist man ja längst gewöhnt. Bedauerlicherweise bekommt man nur anfangs die bedrückende, aber gleichzeitig auch düster/reizvolle Vision einer ausgestorbenen Stadt geboten. Darin macht sich dieser Film wahrlich nicht schlecht. Wobei “ausgestorben“ der falsche Ausdruck ist, denn es gibt ja noch andere “Lebensformen“ und auch andere Menschen…, aber das weiß man ja nicht gleich. An den artverwandten Zombiefilmen ist es genau dieses Element, das mir immer am besten gefällt: das apokalyptische Endzeit-Feeling. Was könnte das besser rüberbringen, als verlassene Häuserschluchten und ihre Grabesstille am helllichten Tag. Alles, was sich dann darin unerwartet zu regen beginnt, erzeugt eine ganz andere Qualität von Bedrohung und Grauen.
Leider verlässt der Film diese güldenen Pfade zu rasch und bleibt dann nur noch überdurchschnittlich. Denn sprechende Mutanten sind nicht wirklich unheimlich. Ohne Kontaktlinsen, sowie Zuckerwatte auf dem Kopf, hat man leider nicht mehr, als einen Haufen einfallsloser Punks. Eine diffuse Bedrohung aus dem Dunkeln wäre sicher spannender gewesen. Gleichzeitig die Suche nach weiteren vermuteten Überlebenden, die sich beinahe bis zum Schluss erstreckt, das hätte mir besser gefallen. Dennoch kann ich mit dem Film etwas anfangen, denn die Stimmung, die er besonders anfangs erzeugt, ist sehr passabel, zeitweise sogar nahe an Romeros Vision. Die Romanvorlage handelte ja von Vampiren, wie in einem der Interviews der DVD zu hören ist. Hätte mir sicher noch besser geschmeckt…
Am Rande: Der Regisseur ist der Daddy von Peggy Bundy, alias Katey Sagal
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:30.
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#69
Geschrieben 01. Oktober 2003, 21:27
Hab den in den letzten Tagen gesehen, weiß aber nicht mehr genau wann…
Hat mich jetzt nicht total vom Hocker gerissen, denn mit unerwarteten Filmenden bin ich in letzter Zeit förmlich zugeschissen worden. Aber ich fand ihn ganz gut. Möglicherweise habe ich das ganz Geniale ja übersehen, kommt schon mal vor. Die Darsteller reißen den Film aus dem "Akte-X-Sumpf" würde ich mal sagen und er taugt für einen entspannt angespannten Kinoabend durchaus. Allerdings fehlte mir ein wenig wahre Finesse, weswegen mir die Auflösung des Ganzen dann doch etwas "too much" war. Das wäre wohl eher etwas für Herrn Lynch gewesen. Nur hätte ich dann die Auflösung womöglich gar nicht erst bemerkt…
Der/die „Täter/in“ (aus Spoilergründen verschleiert) hat so ein Augenleiden. Also der/die Darsteller/in meine ich. Hab den/die schon öfter in Filmen gesehen und ich frage mich, ob sein/ihr Hirn das irgendwie kompensiert. Ich werde immer fast seekrank, wenn ich den/die sehe…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:32.
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#70
Geschrieben 04. Oktober 2003, 21:00
*** ACHTUNG, SPOILER INSIDE!!! ***
„DNP“ ist sicherlich kein „Rosmary’s Baby“ oder „Chinatown“…, aber er weist so einiges vor, das es mir angetan hat. Zum einen besitzt er einen wunderbar altmodischen Touch. Die Musik…, alles hat so ein leicht gediegenes Ambiente, was ich bei solchen Filmen immer vorziehe (Früher war ja eh alles besser! ). Der Film schmeckt mir einfach. Obgleich ich mit Büchern in letzter Zeit auf Kriegsfuß stehe, faszinieren sie mich und da es Bücher sind, um die sich die Handlung spinnt, ist es schon eine Freude, Depp und die anderen kauzigen Vögel um selbige herum schlawenzeln zu sehen, während ihre Patschehändchen ehrfurchtsergriffen über die schönen Einbände streichen. Auch schön, wie ein ironischer Unterton stets Distanz zum "satanischen Ernst" herstellt, ähnlich wie schon bei "Rosmary’s Baby". Polanski macht sich ein wenig lustig über die hampelnden Kuttenjünger und wenn sich Balkan am Schluss selbst abfackelt und sich entgegen seiner Annahme in ein Barbecue verwandelt, muss ich jedes Mal herzlich lachen. Auch dem Metier gegenüber besitzt der Film, wie so oft bei Polanski, ein wohlwollendes Augenzwinkern. Wenn etwa nur die Beine eines Unbekannten bedrohlich im Kellerfenster zu sehen sind und dieser seine Kippe auf den Boden wirft, die sogleich von einer anderen Person in Turnschuhen ausgetreten wird. Diese eingestreuten Schrullen sind zwar rar, treffen ihr Ziel dadurch aber umso sicherer, denn im Grunde ist es schon ziemlich deplatziert. Doch wenn man nicht zu häufig von dergleichen Gebrauch macht, eine nette Marotte. Man könnte sogar sagen Klamauk, der in seiner Umwelt doch Unheimliches gebiert. "Rosmary's Baby" zieht ja auch aus solchen ulkigen Momenten eine seltsame Bedrohlichkeit, weil es das Letzte ist, was man in so einem Film erwarten würde. Wie eine Kirsche in einer Bolognese. Das macht misstrauisch...
Formal ist der Film vorzüglich würde ich mal behaupten. Bilder, Musik, Darsteller sind erste Sahne. Die Handlung ist eigentlich auch okay, wenn auch recht geradlinig. Damit meine ich, es fehlen die großen Rätsel, die einen nicht ganz so aufgeräumt aus dem Geschehen entlassen. Der Schluss wirkt leider ein wenig hastig, bzw. schlampig. Doch je öfter ich ihn sehe, desto besser gefällt er mir genau so, wie er ist. Die kleine, aber feine Schocksequenz mit der strangulierten Dame in ihrem Rollstuhl rang mir gar einen Augenblick der Begeisterung ab. Hach, ich bin so leicht zu beeindrucken…!
Der Film ist auf jeden Fall besser, als sein Ruf. Kann nur sein, dass die Erwartungen naturgemäß immer sehr hoch schnellen, wenn wo Polanski draufsteht. Einer der Filme, die ich irgendwie immer wieder gerne sehe.
Fazit: Ich rate zu diesem Film.
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:36.
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#71
Geschrieben 09. Oktober 2003, 22:09
Es fällt mir nicht leicht, bei dieser schwülen Frankenstein-Variante zu einem abschließenden Urteil zu kommen. Dazu müsste ich ihn sicher noch einige Male “goutieren“. Hat er mir jetzt gefallen oder nicht? Also gefallen hat er mir irgendwie schon, ist er doch recht bizarr und unglaublich geschmacklos für seine Zeit. Andererseits aber auch recht komisch. Udo Kiers tuntiges Gewäsch mit deutschem Akzent (nicht nur seins), gepaart mit seiner diabolischen Ausstrahlung erzeugt zumindest etwas sehr “schickes“. Die Augen frohlocken, die Ohren bluten und das schwarze Herz lacht…. Eigentlich regiert ausschließlich der Sleaze. An manchen Stellen schon auffallend unernst scheint der Film sich mal über sich selbst lustig zu machen, anderseits wird man mit ein paar schrägen, wie “geschmackigen“ Perversionen konfrontiert, die zumindest einen gewissen Ernst vermuten lassen. Besondere Erwähnung verdienen die für diese Zeit erstaunlich guten Gore-Effekte, die sicher nicht perfekt sind, aber ihrer Zeit voraus. Wenn etwa abgetrennte Köpfe noch mit den Augen rollen, oder die munter vor sich hinatmende Lunge. Die Sachen wirken streckenweise schon recht realistisch und sind zumindest handwerklich das “ordentlichste“ an diesem wilden Werk. Nur gruselig ist es nicht sonderlich, noch spannend. Auch nicht übermäßig unterhaltsam, außer man ist erst 13 und hebt alles in den Himmel, das nicht mit roter Tinte spart. Dennoch, bei solchen liderlichen Schinken macht es irgendwie am meisten Spaß, in ihren Gefilden zu wildern, auf der Suche nach dem tieferen Sinn…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:39.
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#72
Geschrieben 09. Oktober 2003, 22:42
Starker Film, der es erstaunlich gut hin bekommt, trotz all der Genre-typischen Kniffe und Stilmittel, irgendwie in erster Linie kein Horrorfilm zu sein, sondern einen Ernst verströmt, der einen so schnell nicht loslässt. Aussehen tut er ein wenig wie ein Hammer-Film, doch so erwachsen ist eigentlich nie ein Streifen des renommierten Studios geraten. Hinter der Kamera saß offensichtlich ein vielversprechendes Talent, das leider viel zu früh das Zeitliche segnete, im Alter von nur 24 Jahren. „WFG“ war sein letzter Film und zu mehr als 2 oder 3 Werken hat er es nicht gebracht. Lob gebührt dabei natürlich auch Vincent Price, weil er seinen Hexenjäger wirklich abstoßend gut spielt. Reeves hatte ein gutes Gespür dafür, wie man das Grauen realistisch, aber auch kunstvoll inszeniert. Schade, dass die Leute eher jene Filme kennen und würdigen, die dieser lostrat, wie z.B. „Hexen Bis Aufs Blut Gequält“, die sicher auch ihre Schauwerte haben, "WFG" aber oft verschmähen. Doch im Vergleich zu denen ist dies hier tatsächlich ein kleiner, sehr feiner Film.
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:41.
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#73
Geschrieben 11. Oktober 2003, 14:45
Die Filmwelt ist keine Konstante und wenn mich auch an diesem Werk wieder ein paar Sachen störten, hatte ich doch eine richtig gute Zeit im Kino, und das in einem BAY-Film…! Eine Action-Granate, die mit fortschreitender Zeit und einhergehender Kortex-Zersetzung rasant an Charme gewinnt und so richtig aufdreht. Einzig allein die letzten 20 Minuten waren absolut überflüssig und der gewohnte “Wir sind amerikanische Helden - 11. September – Elephanten – AA“ - WHOOOZAAA...!!! Der Film hätte meines Erachtens mit der Rückeroberung des Geldes ruhig zu Ende sein dürfen. Hätte sich auch angeboten, als abrupter, aber passender Schluss. Action bis zur letzten Hundertstel quasi. Leider stürzt er dann wieder in diesen ekligen Sumpf der Bayschen Hodensackschwellungen ab, aber zum Glück ist es ja nur der Schluss und nicht der ganze Film. Für die Leichen-Scherzchen, die unfeine Art, die Ecstasy-Nummer und die beiden Hauptdarsteller darf man den Film ruhig trotzdem mögen…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:42.
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#74
Geschrieben 13. Oktober 2003, 04:08
So, jetzt kommt es knüppelhart!
Ich fürchte, dass dieser Film in mancherlei Beziehung so manchem hier sauer aufstößt. Und wenn man ihn nicht schon als Kind ins Herz geschlossen hat, womöglich tut man sich später sehr viel schwerer mit ihm. Zum einen sollte man nicht allergisch gegen alte deutsche Filme sein. Die sind für viele allein schon ein rotes Tuch. Zum anderen haben wir Heinz Rühmann, der sich in seiner Karriere nicht unbedingt immer mit Ruhm bekleckert hat, wenn er aber meines Erachtens auch kein übler Schurke war, so lange man zumindest geneigt ist, die Kirche im Dorf zu lassen. Und dann sollte man selbstverständlich kein notorischer Schulbank-Hasser sein. So, nun aber zum Film selbst.
Eigentlich haben wir hier einen ganz zauberhaften, gut durchkomponierten Film (mit leicht schalem Beigeschmack hie und da), der alles in allem rund ist. Hübsche, wohlüberlegte Szenenwechsel geleiten uns zu liebenswerten Einfällen, die zwar oft albern anmuten, aber eigentlich überhöht und damit immer leicht ironisierend, oder halt wie aus dem Bilderbuch sind. Ein Märchenfilm über die Schule könnte man sagen, oder ein märchenhafter Paukerfilm. Zu Anfang heißt es gleich, dass er ein Loblied auf die Schule sei, es diese aber vielleicht nicht merkt. Dies ist der rote Faden, der sich bis zum Schluss erhält.
Alles beginnt mit einer Feuerzangenbowle, unter deren Einfluss sich die alten, um sie versammelten honorigen Gelehrten allmählich in Lausbuben verwandeln, und die sie auf dumme Gedanken bringt. Sehr hübsch! Dann die Ankunft des steifen Dichterfürsten Johannes Pfeiffer, der Opfer dieser Flausen wird, da er noch einmal die Schulbank drücken soll, zu Recherchezwecken…, aber eigentlich, um das „schönste Stück Jugend“ nachzuholen, „das er verpasst hat.“
Die Schule ist exakt wie aus dem Bilderbuch, erst recht sind es die Lehrer. Ein schöneres Ensemble hat ein Paukerfilm nie mehr hervorgebracht. Großartige Mimen verkörpern diese Archetypen mit großem Witz und genau auf den Punkt. Da wäre zum Beispiel Professor Schnauz, alias Crey, der den strengen alten Knochen gibt. Oder Professor Bömmel, das glatte Gegenteil. Des Weiteren der leicht verschrobene Direktor Knauer (Zeus) mit entfesselter Frisur und eigener Büste in (womöglich) jedem Klassenzimmer (?), an dessen Verstand und Kompetenz Professor Crey zunehmend zweifelt – köstlich! Etwas gewöhnungsbedürftiger, nach heutigen Maßstäben, ist da Oberlehrer Dr. Brett (Boing!) mit seiner militanten Art die Klasse zu “führen“. Aber wenn man es genau betrachtet, ist er eigentlich ebenfalls ganz okay, auch wenn sein Gewäsch vom geraden Wachstum des jungen Menschen aus heutiger Sicht und in Anbetracht der Entstehungszeit des Filmes, etwas Magenschmerzen bereitet. Man sollte da allerdings genauer hinsehen. Ihn ehrt zumindest sein Statement gegen Denunziantentum nach der Geschichte mit dem Schild…, äh, wegen des Schildes…, Tschuldigung! Das ist klar gegen den Geist der Zeit gerichtet. Das Schreckgespenst, in Form des Musiklehrers Fridolin ist ebenso eine Augen- und “Ohrenweide“.
Das Ensemble der Lehrkräfte ist superb gecastet, es deckt in etwa jeden Typ ab, der einem selbst mehr oder weniger vertraut ist, auch wenn man nicht das Glück hat, sie konzentriert in einer einzigen Schule vorzufinden. Aber sie begegnen einem im Laufe der Schulzeit. Also ich kenne die alle auch irgendwie persönlich…
Was „Die Feuerzangenbowle“ auszeichnet, ist ihr wohlwollendes Statement bezüglich der Lehrer, das sich allerdings erst auf den zweiten Blick offenbart. Sie werden nicht zu albernen Clowns degradiert, wie in den späteren, eigentlich schlechten Pauker-Possen um Hansi Kraus. Die stärkste Szene ist für mich die, in der der harte alte Knochen Crey Pfeiffer zu sich bestellt, damit der ihm beichtet, wer „Großes ‚E’ Punkt“ ist - die Tochter des Direktors. Er redet Pfeiffer ins Gewissen, doch der beichtet nicht. Am Ende der Szene offenbart sich, dass Crey es längst weiß. Doch er wird Pfeiffer nicht verraten: „Arme Eva…!“. Selbst der Drachen der Schule entpuppt sich damit als feiner Kerl. „Überhaupt alles feine Kerle…“ heißt es irgendwann aus Pfeiffers Mund. Recht hat er, jawoll!
Die Musik ist stellenweise schön mit dem Geschehen gekoppelt. So zum Beispiel Direktor Knauers Opfergang durch das von den Schülern völlig verlassene Schulgebäude.
Gewöhnungsbedürftig sind lediglich so manche, arg antiquierten Momente, wie die Schulkinder, die samt Lehrerin geordnet in Reih und Glied durch Wald und Flur marschieren, deutsches Liedgut trällernd, während sich Pfeiffer und Eva züchtig näher kommen. Das ist schon so antiquiert, dass die Plomben in den Zähnen zu rotieren anfangen. Aber in einen Märchenfilm passt es irgendwie dann doch wieder, in dieser kindlichen Überzeichnung. Gewöhnungsbedürftig sind auch manche, eigentlich viel zu alten Darsteller in ihren Rollen als Pennäler, aber okay. Das mit Dr. Brett hatten wir ja schon…
Eine Frage beschäftigt mich allerdings bereits, beinahe seit ich den Film kenne. Was zum Kuckuck treibt dieser Hausmeister da in der großen Pause?! Der macht irgendwas sauber. Was ist das…?
Und warum so viel Text zu so einem alten Schinken? Ganz einfach. Neben „Evil Dead“ ist das sicher einer der Filme, die ich am meisten gesehen habe. Weil, ich hatte da mal einen ähnlichen Splin, als ich noch klein, aber schon im Besitz eines Videorekorders war.
Schließen möchte ich mit einer großen Weisheit, die uns unter anderem mit auf den Weg gegeben wird:
„Frauen muss man schlecht behandeln, dann fressen sie einem aus der Hand.“
Vielen Dank!
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:53.
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#75
Geschrieben 16. Oktober 2003, 23:47
Ich möchte dieses "Candy" noch nicht mit Worten besudeln… Nur so viel, ich l…l…l…l…liebe dieses kunstvolle Machwerk!
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#76
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:30
It’s magic!
Was braucht man, wenn man mit bescheidenen Mitteln einen Film um Zauberer und Magie spinnen möchte? Boris Karloff, Vincent Price und Peter Lorre! Ach ja, den jungspündigen Jack Nicholson sollte man ebenfalls nicht totschweigen, wenn er auch nicht so sehr im Mittelpunkt steht.
Die kleine Geschichte weiß zu gefallen. Guter Zauberer macht sich auf, bösen Zauberer zu besiegen. Junge trifft Mädchen quasi. Was mir so gut gefällt ist die, aus den Umständen resultierende sparsame Art, die so eine heimelige, wohlig gruselige Atmosphäre entstehen lässt. Es gibt keine 1000 Statisten, keinen Hofstaat…, eigentlich kann man die Nasen in diesem Film an zwei Tischlerhänden abzählen. Im Schloss des bösen Zauberers leben nur zwei, oder drei Leute. Und Price, der gute Zauberer, dämmert in seinem Gemäuer auch nur zurückgezogen vor sich hin. Irgendwie ist diese Gegend da, wo die da alle herumvegetieren, eine recht verlassene, so scheint es…. Diese unwirkliche Einsamkeit, die sicherlich dem geringen Budget zuzuschreiben ist, trägt zur besinnlichen Stimmung des skurrilen Streifens ungemein bei. Apropos skurril…, Peter Lorre!
Der Humor ist sympathisch, die dicke Staubschicht auf seinen Buchstaben natürlich äußerst dekorativ. Höhepunkt ist das, mit einfachen Mitteln aber viel Phantasie und vor allem dank der Darsteller wirklicher Magie realisierte Duell der Zauberer im Showdown. Wer braucht da noch aufwendige SFX, wenn er Karloff, Price und Lorre hat…? Insgeheim wünschte ich mir noch viel mehr solcher Kammerspiele um den Zauberer Dr. Erasmus Craven. So eine Art Reihe, wie „Miss Marple“ wäre nett gewesen…. Für mich der perfekte Film für Sonntag, vor Morgengrauen, wenn’s draußen schneit. Wohlfühlfaktor: 1000 ungefähr…
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#77
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:30
Bin eingeschlafen. Hab den dann am Tag darauf fertiggeguckt. Vermutlich ist der Streifen inhaltlich gar nicht mal schlecht. Optisch weiß der Film auch zu gefallen und trotzdem war „DITW“ für mich ein Langweiler. Vielleicht lag’s an den Darstellern, oder an der französischen Art und Weise, zuweilen alles irgendwie im Namen von Kunst und Geschmack aufblähen zu müssen. Dabei fehlt es irgendwie doch an Kompetenz seitens der Macher, trotz der visuell ansehnlichen Machart. Der Nervfaktor übersteigt den Skurrilitäts-Faktor irgendwann und das funktioniert nicht. Womöglich hab ich ihn aber auch nur in den falschen Hals bekommen, weil ich mal wieder auf der Leitung saß. Der Film hatte was, ließ mich aber trotzdem kalt…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:57.
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#78
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:31
Besser, als befürchtet. Wobei das erste Drittel noch am gelungensten ist, vor allem der Anfang. Der Rest ist dann zum Durchhalten bis zum Schluss auch noch einigermaßen geeignet. Vielleicht habe ich gerade einen an der Waffel…, aber ich sehe ihn ein wenig beeinflusst von dem einen oder anderen Japan-Schocker, ohne natürlich deren schlichte Brillanz auch nur anzukratzen. Trotzdem gefiel mir der Film auf seine leichte, anspruchslose Weise. Passt gut zum Halloween-Fest. Macht sich schön mit einem illuminierten Kürbis auf der Glotze und einem Eimer Süßigkeiten, die man den herumziehenden Kindern mit einem hämischen Grinsen vorenthält…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 12:58.
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#79
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:31
Der Aufstieg und Fall des Tony Montana, der einen nicht kalt lässt, auch wenn der Film selbst ziemlich kühl anmutet, wie eine Miami Vice-Folge etwa. Pacino trägt den Film, er IST das Narbengesicht. Er ist es so sehr, dass man vergessen könnte, dass dahinter Pacino steckt. Würde mich nicht wundern, wenn sich ein langjähriger Pacino-Fan mitten im Film verwirrt fragt, in einer Sekunde der totalen Entrückung, wer der tolle Schauspieler da in der Rolle eigentlich ist. Zumindest hat dieses Werk, das ich zum ersten Mal sah, das Bild Pacinos in meiner Wahrnehmung verändert, so dass ich von nun an zunächst immer an Montana denken werde, wenn jemand Pacino sagt. „Wie? Montana spielt diesen Pacino? Das macht er gar nicht schlecht…“
Schwachpunkt des Streifens ist auf weiten Strecken lediglich die Musik von „Ich muss ganz arg brechen“- Giorgio Moroder. Aber das waren halt die 80iger in ihren Wehen, und Moroders Stil da womöglich noch etwas Außergewöhnliches und Neues. Na ja…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 13:00.
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#80
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:32
Schwer zu "fassender" Film, den ich immer wieder sehen kann. Das schwer "Fassbare" an ihm findet Ausdruck in der Beantwortung der Frage, ob es ein guter, ich meine, ein wirklich und wahrhaftig guter Film ist. Er befindet sich irgendwie jenseits meiner Urteilsfähigkeit, denn eigentlich weiß ich nicht, was genau an diesem Film so brillant ist. Eigentlich finde ich nichts Brillantes im Detail. Das alles ist einfach brillant! In seiner runden, geschlossenen und ganzheitlichen Art. Tarantino hat sich sein eigenes Zelluloid-Universum erschaffen, das ausschließlich seinen Gesetzen gehorcht und trotzdem den Weg in die Klöten und Eierstöcke der Filmfans findet. Man kann, man DARF diesen Film nicht in seine Einzelbestandteile zerlegen. Seine Bestandteile sind „Pulp“, im Sinne der einleitenden erklärenden Worte am Anfang. Irgendwie Bullshit aus der Bahnhofsbuchhandlung, aber Tarantino macht daraus, und gerade daraus, Kunst. Ein Kindskopf ist er, mit erschreckenden Talenten. Er beherrscht das Wirken des projezierten Bildes imho wie nur einige wenige seiner Zunft. Mag sein, dass Tarantino aus jeder einzelnen Pore Selbstverliebtheit ausschwitzt, in Hektolitern…, und sehr von sich überzeugt ist..., aber wenn er doch Recht hat…?
Genug der hilflosen Worte!
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#81
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:32
Da ich gerade eh auf dem Tarantino-Trip bin, musste ich mir zwanghaft mal wieder "Jackie Brown" geben. Trotz, oder gerade wegen seiner Ruhe - man müsste eigentlich eher sagen cooler Entspanntheit, oder entspannender Coolness - entwickelt sich dieser Film immer mehr zu meinem liebsten Tarantino. Er reift mit jedem Mal Ansehen, denn die Wahrnehmung will auch geschult sein. Der erste Durchgang im Kino, damals in einem Double-Feature mit "Pulp Fiction", ließ mich enttäuscht zurück. Ausgeliehen, da gefiel er mir dann schon etwas besser. Später abermals ausgeliehen noch besser. Zuletzt ausgeliehen, war ich ziemlich begeistert. Diesmal habe ich ihn mir endlich gekauft und sofort langsam und gemütlich "inhaliert"! Was für ein cooler, schöner und großartiger Film. Dabei so entspannend irgendwie. Und diese Musik, wohl dosiert und mit Bedacht serviert, Gänsehaut rauf und runter. Na ja, das hat "Mr. T." halt drauf, wie kein Zweiter. Besonders die letzte Szene, wenn der Schlusssong einsetzt.... WOW, das war Sex Al! Die Summe all dessen, das einen nur vorbereiten sollte, hin auf diesen einen Moment! Dabei ist es, unter der Lupe betrachtet, mal wieder fast NICHTS. Ein wenig Bild, ein wenig Sound und fertig ist das Meisterstück!
"Jackie Brown" ist quasi eine Lektion darin, wie man mit einem Minimum an Aktion ein Maximum an Wirkung erzielt. Damit empfiehlt sich Tarantino auch als Meister der leisen Töne und der subtilen Momente. Man verpasst den Zug dadurch zwar sehr leicht, aber wenn man es schafft aufzuspringen, ist es doch der beste Tarantino. Das soll ihm erstmal einer nachmachen. Ich schätze, so einen Glanzstück poetischen Kinos wird es, genau wie "Pulp Fiction", so schnell nicht wieder geben. Ich meine wer, außer Tarantino, besitzt schon die Eier, nach einem Schlager wie "Pulp Fiction" und dem von ihm mitgetragenen "From Dusk Till Dawn", die Fans mit so einem soften und stillen Machwerk vor den Kopf zu stoßen? Wohl kaum jemand anderes würde seiner Vision so treu bleiben und das Kind konsequent schaukeln, bis es kotzt vor Freude!
Fazit:
"Jackie Brown" kommt langsam, aber wenn sie mal da ist, überstrahlt sie "Pulp Fiction" locker..., allerdings im Infrarotwellen-Bereich!
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 13:04.
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#82
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:33
Blut, Schweiß und…Dialoge…
Phänomenaler Einstand!
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#83
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:33
Kommt sonst nix in der Glotze? Na gut, dann halt „The Contender“ ausgeliehen und eingelegt. Lohnt sich allein wegen Garry Oldman. Wenn ich ihn mir in diesem Streifen so ansehe, dann weiß ich, wer Mr. Burns in einer Simpsons-Realverfilmung (die es hoffentlich niemals nicht geben wird) spielen muss…
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#84
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:34
*SPOILER*
Ui, ein Thriller mit dieser Thematik, der mir mal gut gefiel. Cooles Ambiente, damit meine ich das "gläserne" Haus, und recht brauchbare Darsteller. Der Psycho-Dad ist zum Glück mal kein „Stepfather“, sondern ein abgefuckter armer Wicht, der aufgrund seines Schicksals nur umso bedrohlichere Facetten offenbart, und nicht aus der Hölle entstiegen und damit eindimensional berechenbar daherkommt. Bis zum Schluss war ich mir nicht wirklich sicher, ob seine Stieftochter nicht vielleicht doch nur am Rumspinnen ist, wenn auch nicht ganz unbegründet. Leider ist das Ende dann arg ausgelutscht und so überraschend, wie eine Wundertüte aus Klarsichtfolie…. Aber wegen der einen Minute muss man ja nicht den ganzen Film verdammen…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 13:06.
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#85
Geschrieben 26. Oktober 2003, 13:35
Heißblütiger Spaß mit einem obercoolen Clooney und einem wirklich überzeugenden "Weirdo" (autobiographisch?), gespielt von Tarantel Quendolin. Das Metier ist der Splatterfilm und der Trashfilm und der Gangsterfilm, alles im Preis von einem. Die Stärken liegen im ersten Teil, der auch aus Tarantinos Feder stammt. Der Showdown lebt dann von der Freiheit, die dieser seinem Spezi und "Bruder im Geiste" - Rodriguez - einräumte, damit der sich mal so richtig austoben kann. Die dichte Atmosphäre ist dann zwar komplett im Arsch - von dem Moment an, als der erste Vampir "auseinandermorpht" - und die derben Späße sind nur noch von allenfalls trashigem, weniger schockierendem Charakter und Charme, alles in allem aber geht es gerade noch zusammen. Man darf nicht vergessen, dass man mittlerweile ja schon einiges an vergleichbaren Showdowns gesehen hat, auch besser inszeniert (schon vor "FDTD"), und solche zumindest bei mir nicht mehr die Wirkung erzielen, wie bei manchem vielleicht noch. Richtig gut funktioniert hätte so ein Film vor 20 Jahren. Und wenn ich mich recht erinnere, waren wir vor etwa 10 Jahren auch noch alle schwer begeistert von dem Streifen. Allerdings da schon eher, wegen des Geschehens bis zum Showdown. Diesen nimmt man halt dann mit einem Lächeln noch mit. Hat ein wenig was vom alten Ittenbach, wenn ich es mir genau überlege. Also nur das Finale jetzt! Obgleich, es gibt natürlich auch hier ein paar sehr gelungene und witzige Momente.
Eine Sache fand ich außerdem sehr nett. In einer Szene will Greg Nicotero von KNB mittels gekonntem Peitschenschlag Tom Savini das Glas aus der Hand dreschen. Dieser aber zeigt ihm sofort, warum er Sex-Machine genannt wird, worauf Nicotero klein beigibt. Eine Art Respektsbekundung unter SFX-Gurus also. Dabei hat Savini schätze ich mal gar nichts an dem Film zu schaffen gehabt, mal vom Schauspielern abgesehen. So eine Geste ist doch mal höchst anständig, oder?
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 13:08.
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#86
Geschrieben 29. Oktober 2003, 21:51
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#87
Geschrieben 01. November 2003, 02:43
Burtons Sternstunde und tiefe Verbeugung vor den skurrilen Erscheinungen des klassischen B- und Trashfilms - fleischgeworden in der Gestalt des Ed Wood Jr. - ist ein wahrhaft vielschichtiges Filmkunstwerk, das es dem geneigten Zuschauer erlaubt, über die unglaublichen Begebenheiten und Augenblicke im Schaffen Ed Woods zu lachen und es dennoch spielerisch hin bekommt, ihn nicht als Versager und schlechten Filmemacher dastehen zu lassen, der er ohne Zweifel auch war, sondern das hervorhebt, was den so genannten „schlechtesten Regisseur der Filmgeschichte“ gleichzeitig auszeichnete: Hingabe und unerschütterlicher Schaffensdrang. Die visionäre Passion eines Orson Welles und das Talent eines Apfelstrudels brachte einige, mittlerweile unsterblich gewordene Trashperlen hervor, die in Burtons Film mit viel Liebe zum Detail nachgestellt wurden, mit verblüffender Authentizität. Wenn man sich das Leben des Ed Wood Jr. so betrachtet, ist das fürwahr der Stoff, der nach einer biographisch angehauchten Verfilmung schreit. Die Ed Wood-Biographie, die ich vor einigen Jahren gelesen habe, diente wohl als Vorlage für den Film, denn eine Menge der dort beschriebenen, ans Wahnwitzige gereichenden Momente, fanden auch ihren Weg in den Film. Einfach unglaublich, diese Geschichte, und doch größtenteils wahr (so hoffe ich wenigstens )! Natürlich ist der Film in erster Linie eine unterhaltsame Collage „Burtonscher“ Phantasterei, Woods Schicksal dürfte in Wahrheit sehr viel trauriger und frustrierender gewesen sein, und natürlich ist das Leben selbst kein Schwarzweißfilm. Diese Hommage ist eben auch ein Film für alle Fans des klassischen schundigen Horrorfilms, denn jede nur erdenkliche Gelegenheit wird genutzt, um selbst die filmische Ästhetik zu erzeugen, die Bestandteil vieler alter Klassiker ist, oder eben das Produkt dessen, was der wahre Ed Wood auf die Leinwand zauberte.
Der Titel gebende Held ist zwar Ed Wood Jr., aber eine beinahe noch tiefere Verbeugung gelingt dem Film, oder genauer gesagt Martin Landau, vor Bela Lugosi, mit seiner phänomenalen Performance desselben, für die er einen Oscar einsackte. Lugosi ist die in Wahrheit tragischste Figur in dieser Geschichte. Ich denke, man muss Fan der alten Universal-Klassiker sein, um wirklich schätzen zu können, was Burton und Landau hier gelungen ist. Depp kann ihm da nicht ansatzweise das Wasser reichen, doch ist er natürlich ebenfalls hervorragend in seiner Hauptrolle. Burton und er sind eh ein Dreamteam und hoffentlich kommen da noch ein paar gemeinsame Projekte zustande.
Der Film endet mit der Prämiere der Trash-Granate „Plan 9 From Outer Space“, die wie ein Höhepunkt in Woods Karriere inszeniert wird. Noch während der Vorstellung verlassen er und seine Zukünftige (und wir, die Zuschauer) das Kino, die wahrscheinlich lynchmobähnlichen Reaktionen des Premierepublikums bleiben uns und den "Woods" erspart. In Wahrheit ist das der Wendepunkt in Woods filmischem Schaffen und der Beginn seines langsamen Absturzes. Schön, dass Burton das nicht thematisiert, sondern seinem Helden einen würdigen und glanzvollen Abgang erlaubt, wie er ihm ja eigentlich irgendwo auch zusteht. Den schrägen Vögeln und gescheiterten Figuren wird allen mit Respekt begegnet, und wenn wir über sie lachen, dann stets wohlwollend und niemals böswillig, außer man hockt schwer auf der Leitung. Diejenigen, die in "EW" nur eine "Verarsche" von schlechten Filmen und ihren Machern erkennen, müssen ihr Hirn schon recht lange zwischen den Arschbacken spazieren tragen. Der mit großem Abstand beste Burton-Film und dabei sind die meisten anderen ebenfalls erste Sahne…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 13:13.
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#88
Geschrieben 04. November 2003, 00:25
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#89
Geschrieben 04. November 2003, 00:26
Ohne Statham hätte mich der Film womöglich total gelangweilt. Dabei passiert eigentlich recht viel und es sieht größtenteils sogar gut aus. Aber irgendwie kauft man der kleinen Story die Tragik nicht ab. 50 Menschen in einem Container? Mir doch Wurscht. Frank (Statham) sorgt sich um 50 Menschen in einem Container? Mir auch Wurscht, außerdem nehme ich ihm das nicht ab! Lai möchte 50 Menschen in einem Container helfen und fällt dabei sogar ihrem Vater in den Rücken? Ich war wohl abgelenkt, weil in China ein Sack Reis auf ein Fahrrad fiel, welches dann umkippte…. Der Funken sprang bei dieser geleckten Inszenierung einfach nicht über. Keine Tiefe und kein Feuer. Ließ mich alles kalt, bis auf einige nette Kampfeinlagen. Statham würde sich ganz gut als neuer Bond machen. Zumindest passt er auch in einen Anzug und er kann sich ganz ansehnlich kloppen. Und einparken…
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 13:17.
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#90
Geschrieben 06. November 2003, 14:16
Grandiose Horror-Atmosphäre, beinahe ohne ausgelutschte Zutaten. Den bedrückenden Schauer leisten allein Kamera-Arbeit und die Musik, die das Gefühl der Verlorenheit und Einsamkeit sehr gut einfangen. Und inmitten dieses weißen Albtraums ein Jack Nicholson in animalischer Höchstform. Schwer zu glauben, dass dieser Mensch nicht tatsächlich ein paar Schrauben locker hat. Wenn Jackie seine Frau gegen Ende durch das Overlook jagt, kann man den Wahnsinn mit dem Spachtel von der Mattscheibe kratzen. Shelly Duval ist perfekt besetzt. Als Kind jagte mir ihr Anblick allein schon Schauer über den Rücken. Heute finde ich sie – wohl eine Alterserscheinung – auf bizarre Weise hübsch. Jedenfalls neigt man dazu mal auf ihrer und mal auf Jacks Seite zu stehen. Der Film selbst ist recht einfach strukturiert und bewahrt sich so seine marmorartige Kälte. Die Lokalität soll aus sich heraus wirken und dazu muss man sich ihr ausreichend widmen können, da bleibt nicht viel Zeit für einen komplexeren Handlungsverlauf. „Shining“ besitzt eine einzigartige Stimmung. Der Intellekt wird nicht oder muss zumindest nicht störend gefordert werden, man kommt auch so auf seine Kosten und das ist eh ein oberstes Gütesiegel... Ja selbst ich, dem die Sinne den Kortex schon mal schnell verkleben..., durchblickte diesmal die Handlung und es blieben eigentlich keine Fragen offen. Ein Horrorfilm-Gemälde mit klaren Linien und genau auf den Punkt irgendwie. Nur King war unzufrieden, was verständlich ist. Denn als Roman-Verfilmung taugt er nichts. Aber vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass gute Roman-Verfilmungen im Gegensatz dazu keine guten Filme sind, wer weiß…. Film ist Film und Buch ist Buch. Beide sind für sich Meisterwerke ihrer Zunft...
Bearbeitet von FakeShemp, 19. Mai 2008, 13:20.
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