KING KONG (USA/Neuseeland 2005) – Kino (Filmzentrum Bären BB)
Regie: Peter Jackson
Prolog: 19.40 Uhr, Puni betritt den noch fast leeren Kinosaal. Es ist der größte des gesamten Kinos, die Leinwand hat eine Größe von ca. 99 m² und mein Platz befindet sich genau in der Mitte der dritten Logenreihe von hinten - perfekte Voraussetzungen für ein herrliches Blockbuster-Erlebnis.
Ich setzte mich also an meinen Platz und was muss ich da sehen: in der Reihe vor mir sitzen vier Kinder (angeblich 14 Jahre alt), die sich mit Popcorn beschmeißen, laut und dumm lachen, Johnny Knoxville imitieren und sich vorpubertäre Witze erzählen. Na toll, denke ich mir und lehne mich entspannt in meinen Sitz zurück.
Das kindliche Getue wurde zwar mit Beginn des Filmes eingestellt, bei einigen Szenen lebte es jedoch wieder auf... Da braucht sich die Kinobranche wirklich nicht beschweren, warum ihre Einnahmen jedes Jahr zurückgehen und sich die Leute lieber eine DVD
Zuhause anschauen! Wie auch immer, um neue Filme zu sehen, die weltweit gleichzeitig starten bleibt einem ja gar nichts anderes übrig...
Zum Film: der gigantische Trailer, diverse Ausschnitte und Regisseur Peter Jackson ließen ja schon einiges erahnen, wie große
der Blockbuster des Jahres würde. Dementsprechend hoch waren natürlich auch die/meine Erwartungen an KING KONG. Nach Sichtung des Filmes muss ich nun leider feststellen, dass ich etwas enttäuscht wurde, hatte ich nach dem brillanten 33er
Original (an das Jackson nicht ganz herankommt) doch etwas mehr erwartet.
Jackson schafft es zwar den Zuschauer drei gute Stunden perfekt zu unterhalten, sieht man den Film jedoch unter dem storytechnischen Aspekt, so ist Jacksons KING KONG eigentlich nicht viel mehr als eine riesige Muskelprahlerei gemäß dem Motto:
"Ist es nicht beeindruckend, was heutzutage alles mit CGI möglich ist?" Denn dass es besser geht, wurde 1933 bewiesen. Gestört hat mich hier besonders die Szene auf dem Eis: nachdem Kong gerade dutzende (wenn nicht sogar hunderte!) Menschenleben gefordert hat, hat Ann nichts Besseres zu tun, als Adrian Brody im Stich zu lassen und mit dem Riesenaffen auf dem Eis zu turteln.
Bei der Empire State Building-Szene bekommt man dann fast das gleiche noch einmal zu sehen. Letztere war sowieso deutlich in die Länge gezogen - hier hätte Jackson deutlich kürzen können. Trotz der ungemein anstrengenden Länge kommt der Film sehr kurzweilig daher, die Zeit vergeht (auch ohne Pause) wie im Flug!
Wie auch immer, KING KONG ist natürlich Kino im XXL-Format. Die Szenen mit den Dinos und speziell jene mit den Käfern, Spinnen und dem anderen Getier sind großartig, einfach atemberaubend! Die Animationen, speziell das New York der 30iger haben mir fast die Kinnlade runter gerissen. Zum Schluss muss ich auch noch einige Worte zu den tollen Darstellern verlieren: Thomas Kretschmanns eigene Synchronstimme war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, auf keinen Fall aber schlecht - im Gegenteil. Andy Serkis, hier als Schiffskoch, ist ein genialer Sidekick. Jack Black passt perfekt in die Rolle des Publicitygeilen Carl Denham und Naomi Watts (ich glaube, ich habe mich verliebt
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) alias Ann Darrow ist schlicht und ergreifen perfekt!
Fazit: Nicht der erhoffte Megablockbuster, dennoch ein beachtliches Stück Film, das seine guten, als auch seine schlechten Momente hat.
Ich bin mir sicher, dass ich noch einige Sachen vergessen habe, aber der Text ist sowieso schon lang genug...
(22.12.2005)