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Beutelschneider, Zeitschinder, Nervenzerrer - Filmforen.de - Seite 9

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Beutelschneider, Zeitschinder, Nervenzerrer


1011 Antworten in diesem Thema

#241 molotto

    Weiße Haut auf schwarzem Markt

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Geschrieben 25. Februar 2006, 22:15


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(Italien 1982 – Lucio Fulci)

Der Ripper geht um in NY und hackt junge Frauen in so handliche Portionen, wie es schon der schaurige Kinderreim zu Beginn von Langs M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER vorgibt. Die Polizei, verkörpert durch einen recht alt aussehenden Lt. Williams, der sich, man kann’s gar nicht glauben, in seiner Freizeit vornehmlich mit blutjungen Nutten auf seinem Liebeslager wälzt, guckt meistens nur dumm und kriegt nicht recht was verregelt


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Aber auch Paul, der fix in den Fall involvierte Psychologe (neumodisch würde man ihn wohl einen Profiler schimpfen) bekommt das Puzzle nur langsam zusammengelegt. Und das bedeutet, dass genug Zeit vorhanden ist, die mit Grobschlächtigkeiten aller Art aufgefüllt werden kann, was sich Fulci und seine zahlreichen Co-Autoren nicht zweimal sagen lassen. Wer sich für die grausigen Vorfälle in der Metropole zu verantworten hat, das offenbart der Film durch die Hintertür zwar schon nach rund 40 Minuten, dennoch kloppt Fulci für seine Rateteams im Kino eifrig Verdächtige ins Feld – kost’ ja nix. Renato Rossini spielt den Griechen Mikos, hat zwei appe Finger und fröhnt perversen S/M-Spielen; der ist also schon mal sehr verdächtig. Alexandra Delli Colli ist eine notgeile Schlampe, die sich in Peepshows Darbietungen mit vielversprechenden Titeln wie Prisoner of Pleasure anschaut und das Gestöhne auf der Bühne mit einem Diktiergerät für ihren Sicko-Ehemann aufnimmt, während sie sich unten was reibt – auch nicht ohne!


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Und der Paolo Malco als Psycho-Futzi kauft sich Homo-Hefte mit Leder-Mackern in strammen Posen - mit dem stimmt doch was nicht!
Die Auflösung ist am Ende zwar ebenso schwach und enttäuschend wie der Versuch, den Film mit ein wenig Giallo-Flair auszustaffieren. In erster Instanz ist RIPPER natürlich durch und durch Slasher, wobei es Fulci meisterlich versteht, auch einige Kniffe aus seinen Zombiefilmen dieser Zeit ziemlich wirkungsvoll in den Streifen zu klatschen. Warum auch nicht, wenn’s denn funktioniert. Der schwarze Inspektor vom Glockenseil sagt auch mal kurz hallo. Die eigentliche Marschrichtung des Films wird aber – zumindest in der OF, die DF, die eh nicht sonderlich gut geraten ist, schweigt zu oft – bereits vor dem Vorspann diktiert, wenn der alte Sack beim Spiel mit seinem Köter über seine eingeklemmten Eier klagt. Die Fixierung auf Sexorgane und Porno lassen RIPPER mindestens ebenso heftig ticken wie das ultrablutige Gehacke, wenn auch in der Summe nicht mehr dabei abfällt als die Abstrafung optischer Reize. Fulci ist kein Rollin, und hier sieht man, warum das so ist. RIPPER hat einen schlechten Ruf, der dem eines Kannibalenfilms aus gleicher Zeit nahe kommt. Und das, obwohl sich gerade beim RIPPER ziemlich schnell herauskristalisiert, dass der Streifen vor Ironie nur so strotzt. Gerade in der OF kann man den entsetzlich lächerlichen Donald-Duck-Killer kaum ernst nehmen, Jack Hedley (hier in seiner zweitschönsten Rolle gleich nach LAWRENCE VON ARABIEN ;) ) qualmt wie in den rauchschweren Noirs der 40er und unterlässt dies nur, wenn er mal eine Treppe hocheilen muss, und Alexandra Delli Collis Auftritt in der Latino-Bar ist in allen Belangen weitaus voyeuristischer ausgefallen, als das ordentlich gescholtene Brustwarzen- und Augengeschnippel zum Finale, worüber sich aber niemand beklagt, obwohl die Schallmauer zum Porno immer droht kurzerhand durchbrochen zu werden. Und das hätte den Film dann in ein weit anderes Licht gestellt. Wie sehr Fulci mit den Zuschauern spielt, äußerst sich auch darin, dass er in einer kurzen Einstellung die Delli Colli als Opfer eines brutalen S/M-Übergriffes zeigt, inkl. Brandloch auf der Brust, blauen Auge und reichlich Striemen auf der Titte, davor und danach aber gar nichts davon zu sehen ist und auch nicht, wie es dazu auch hätte kommen können. Schön schäbig und ziemlich gemein ist der Film natürlich trotz allem. Und ich bin gerne die Drecksau, die das gut findet – nicht zuletzt, weil ich Francesco De Masis fabelhafte Musik automatisch bei jeder U-Bahn-Fahrt summen muss.

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#242 molotto

    Weiße Haut auf schwarzem Markt

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Geschrieben 26. Februar 2006, 12:32


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(Italien 1963 – Anthony Dawson (Antonio Margheriti))

Alle Jahre kehrt Schlossbesitzer Max Hunter nach Deutschland zurück, wo er dringende Geschäftsangelegenheiten zu erledigen hat. Erstmals mit dabei hat er diesmal auch seine amerikanische Frau Mary, der er sogleich sein Schloss samt Grusel-Museum zeigt, das von dem kriegsbeschädigten Herrn Erich geleitet wird. Nächtens hört Mary seltsame Schreie aus dem Folterkabinett und findet eine ziemlich zerpiekte Frau in der Eisernen Jungfrau, was sie verständlicherweise völlig raschelig im Kopf macht. Max gibt sich ahnungslos, doch der herbeigeeilte Arzt findet eine verdächtige Locke auf dem Boden der Folterkammer. Ein FBI-Mann scharwenzelt ums Castello und immer öfter taucht die Reinkarnation des seit mehreren Hundert Jahren toten Henkers mit roter Kapuze auf. SCHLOSS DES SCRECKENS ist purer Euro-Horror der 60er mit allem, was dazu gehört. Margheritis Film ist nicht einen Deut schlechter als beispielsweise Bavas BARON BLOOD, mit dem Margheritis Werk sowieso einiges gemein hat. Interessant ist jedoch vor allem, wie effektiv Margheriti WWII-Elemente (und damit einen fast schon gewagt-stilbrechenden Brückenschlag in die Moderne) in den eigentlich ziemlich klassisch angelegten Film einbaut und sich nicht nur auf die wehende Gardine verlässt. Die Demaskierung des Henkers ist ein absoluter Schock, wobei Margheriti im weiteren Verlauf aus dem irgendwie an Max Schreck erinnernden Unhold weitaus größeren Nutzen zieht als Bava dies mit dem blutigen Baron anzustellen vermochte, der leider viel zu schnell an Schrecken einbüßt. Auch in Sachen Fotografie steht SCHLOSS nicht schlecht da, wenn auch die fürchterlich unheimlichen Schwarzweiß-Bilder in Margheritis eigenem CASTLE OF BLOOD noch etwas besser zuzupacken verstehen. Eine Schau ist auch Christopher Lee und natürlich Riz Ortolanis mal schaurig dröhnender, mal luftig swingender Score. Da der Film immer wieder eine außergewöhnlich stimmungsvolle Angelegenheit mit einem superben Finale ist, rangiert er weiterhin ziemlich weit oben auf der Liste der Filmlieblinge.

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#243 molotto

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Geschrieben 26. Februar 2006, 17:03

IN HOLLYWOOD IST DER TEUFEL LOS
(USA 1976 – Joe Dante, Allan Arkush)

Die junge Candy will sich in Hollywood als Schauspielerin verdingen. Nach einem Besuch beim Agenten Walter Paisley (wie immer dargestellt vom großartigen Dick Miller) und dem kleinen Umweg als Fluchtfahrerin bei einem Banküberfall gelingt es ihr, als Stuntgirl bei der Z-Film-Produktion Miracle unterzukommen. Doch bei Miracle geht ein irrer Mörder um, der es auf die jungen Darstellerinnen abgesehen hat.
Die Story des Films ist natürlich völlig unwichtig, viel bedeutender ist, das in dem herrlich komischen Film all das in Grund und Boden persifliert wird, was die Produkte und Produktionen von Corman & Co. reizvoll und spannend mcht. Einen Streifzug durch die krude Welt der billigen Action-, Horror-, SF- und Tittenfilme gibt es obendrein noch umsonst dazu. Das dumme an einem Film wie HOLLYWOOD BOULEVARD ist natürlich, dass man sich nach einem Flickwerk wie den von Paul Bartel in seiner Rolle als verkanntes Genie Erich von Leppe hingeschmierten MACHETE MAIDENS alle zehn Finger abschlecken würde, wenn es ihn denn nur gäbe. Um diese Lücke zu füllen, hilft weiterhin nur ein beherzter Griff ins Regal mit dem Output von Ciro H. Santiago. HOLLYWOOD BOULEVARD, der auch in seiner deutschen Synchronfassung verdammt gut ist, spielt natürlich auch mit allerlei Referenzen. Godzilla (bzw. Godzina) und Robbi aus FORBIDDEN PLANET sind mit dabei, in erster Linie wird aber eifrig die Cormans Requisiten-Kabinett geplündert. Das Frankenstein-Kostüm und die passenden Flitzer aus DEATH RACE 2000, die Maske der WASP WOMAN und wahnsinng viel Kleinkram sind alle paar Augenblicke auszumachen, und zwar in einer Fülle, dass man nicht umhin kommt, sich den Film ziemlich oft anzuschaue. Ein paar Ausschnitte, darunter aus THE TERROR, der Dick Miller zu Tränen rührt, werden auch noch mitgeliefert, ebenso zwei höcht sonderbare Außerirdische beim Ausleben ihres Geschlechtstriebs und eine völlig krude Musiknummer in der Mitte. Ein Kultfilm vom Scheitel bis zur Sohle, nicht weniger.

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#244 molotto

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Geschrieben 26. Februar 2006, 19:11


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(USA 1972 – John Waters)

Raymond und Connie Marble neiden Divine den Titel der “filthiest person alive” und wollen deshalb die mit ihrer Familie (bestehend aus der lediglich mit Unterwäsche bekleideten, im Laufstall sitzenden und Eier verschlingenden Mama Edie, dem Hühnerficker-Sohn Crackers und seiner notgeilen Schwester Cotton) untergetauchten Titelträgerin den Garaus machen. Das gelingt ihnen natürlich nicht. Der ganze Film ist in erster Linie Schaukasten für schaurig-schöne Ungeheuerlichkeiten aller Art, die auch heute noch unvorbereitete Gemüter hoffnungslos überfordern. Die Marbles betreiben einen florierenden Handel mit harten Drogen in Grundschulen und lassen gefangene und eingekerkerte Anhalterinnen von ihrem Butler zwangsschwängern, um die Babys an lesbische Paare zu verscheuern. Zwischendrin profiliert sich Raymond als Exhibitionist mit Pimmelverlängerung in Wurstform. Divine und ihre Sippe wissen Geburtstagsfeiern auszurichten, wie man sie noch nie gesehen hat. Ein singendes Arschloch schmettert die Hymne des schlechten Geschmacks, der Eiermann ehelicht Mama Edie und fährt mit ihr in einer Schubkarre davon und Divine schleckt den Schwanz von Filmsohn Crackers, um das Haus der Marbles besonders effektiv mit dem Geist ihrer Verkommenheit zu versetzen. Und das funktioniert sogar, wie uns der Streifen wenig später eindrucksvoll beweist. Am Ende wollen Divine und Anhand nach Boise, Idaho, und als Wegzehrung gibt’s noch fix einen frischen Hundehaufen. „Let’s sleep in gas-station lavatories this time, Mama. Fuck permanent residents. It’ll strengthen our filthiness.” So sehen alternative Lebensentwürfe in ihrer konsequenten Umsetzung aus.
In Deutschland lief der Film in den 70ern in den Programmkinos rauf und runter. Mit nur wenig Kopien, ohne FSK und ohne weitere Beanstandung. In anderen Ländern (Australien, England) war man staatlicherseits weitaus schneller mit dem Latein am Ende und mit Aufführungsverboten und drastischem Einsatz der Schere zur Stelle, was irgendwo auch verständlich erscheint, da Waters’ Bilder verwackelt, grell, aggressiv und ziemlich subversiv sind, den Zuschauer förmlich anspringen (sozusagen mit nacktem Arsch voran) und einen ziemlichen Belastungstest für Zensur und Zuschauer gleichermaßen darstellen – selbst heute noch. Dass PINK FLAMINGOS vor allem ganz große Filmkunst ist und zum Pflichtinventar jedes guten Haushalts gehört, versteht sich mittlerweile eigentlich ebenso von selbst wie die Tatsache, dass Waters’ erstklassige Musikauswahl für PINK FLAMINGOS jedem hochgejubelten Tarantino-Muckefutz-Sampler nach wie vor locker das Wasser abgräbt.
Bevor die Dreharbeiten zur geplanten Fortsetzung FLAMINGOS FOREVER aufgenommen werden konnten, ist Divine leider ziemlich überraschend von uns gegangen. Den Film muss man sich also für alle Zeiten mit der Drehbuchfassung, die zwar nicht ganz den herben Charme des Originals trifft, jedoch für sich genommen absolut fabelhaft ist, im Kopf selbst zusammenpinseln. Sehr schade, FLAMINGOS wäre eines der ganz wenigen Sequels gewesen, auf die ich mich ohne Bedenken diebisch gefreut hätte.


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#245 molotto

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Geschrieben 27. Februar 2006, 00:14

DER MANN MIT DER KUGELPEITSCHE
(Italien 1972 – Mario Caiano)

Die titelgebende Kugelpeitsche entpuppt sich schon im Prolog des Streifens als Flummi am Bindfaden und hat keine weitere spielbestimmende Funktion, taucht im weiteren Verlauf auch nicht wieder auf, was aber auch nicht sein muss, weil Karate-Jack, der weitgereiste Gelbe, selbst eine Waffe ist. Jack will unbedingt Cowboy werden und kriegt nach ein wenig Hick und viel Hack beim skrupellosen Spencer Gelegenheit dazu. Dumm nur, dass Spencer seine Brötchen damit verdient, illegal ins Land geschleuste Mexikaner an Farmer zu verschachern, was gewaltig gegen Karate-Jacks Prinzipien verstößt. Nach einigen Auseinandersetzungen hetzt Spencer ihm vier Teufelskerle auf den Hals: Skalp-Jack, Tricky, den Falschspieler, Kannibalen-Pedro und Sam, den Totengräber. Aber auch die vier Halsabschneider können gegen den Gelben nichts ausrichten, was Spencer dazu veranlasst, Jack mit einen ebenbürtigen China-Kämpfer zu konfrontieren.
KUGELPEITSCHE ist zwar ein durchaus interessanter Film, nur leider kein wirklich guter. Das liegt vornehmlich daran, dass die Genre-Mixtur aus Western und Eastern nur selten überzeugt. Außerdem kriegt Caiano keine Ausgewogenheit in seinen Film. Denn der versteht sich bei genauerer Betrachtung eigentlich eher als reiner Eastern. Western-Elemente spielen nur am Rande eine Rolle und sind vor allem Lückenfüller und Vorbereitung auf den nächsten Kampfeinsatz des Gelben. Blöd, dass Caiano, der als Western-Regisseur vornehmlich durch einige gröbere Arschbomben unangenehm aufgefallen ist, als Eastern-Regisseur noch wesentlich kläglicher versagt. Die Mischung aus Komik und erheblichen Brutalitäten (und KUGELPEITSCHE hat davon eine Menge im Angebot) funktioniert im asiatischen Kino ohne größere Schmerzen, in Caianos Beitrag dagegen mehr schlecht als recht. Selbst das Finale ist ein ganz schöner Klops und kann selbst gegen mittelmäßige Taiwan-Filme nicht bestehen. Neben aus dem Wust klar herausstechenden Klaus Kinski, Robert Hundar und vor allem auch Gordon Mitchell als Killer ist die über alle Gebühr ruppige und stellenweise menschenverachtende Verbal-Kackehauerei aus Deutsch-Absurdistan der einzig erwähnenswerte „Pluspunkt“ des Films. Ganz schön wenig eigentlich, um damit über 90 Minuten lang Zuschauer zu belästigen.

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#246 molotto

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Geschrieben 27. Februar 2006, 14:25

RESIDENT EVIL
(Deutschland/Großbritannien 2002 – Paul W. S. Anderson)

In einer unterirdischen Forschungsstation bricht ein Virus aus. Alle sterben und werden zu Zombies. Eine Armee-Einheit muss rein und rausfinden wieso, weshalb und auch warum. Das funktioniert zwar als Videospiel ganz gut, zumal Capcoms Software nicht nur zahlreiche Filmvorbildern zitiert, sondern den Spielablauf ungemein kinematografisch aufbereitet. Die Umkehr der so bereits effektiv gestalteten Vorlage zur passiv zu konsumierenden Unterhaltungsware kann da nur gewaltige Einbußen mit sich bringen bzw. zum größten Teil glatt in die Hose gehen. Und obwohl einige Elemente des Spiels ziemlich gut in den Film eingeflossen sind (die Optik des Herrenhauses, geflutete Räume, Zombie-Köter), wird man den Verdacht nicht los, dass die Herren Filmschaffenden das Wesen gerade dieses Computerspiels nicht erfasst haben. Statt wie das Game ganz Horror- und Gruselstück zu sein, versteht sich der Film als dumpfes Actiongeholze nach ALIENS-Vorbild mit ein paar Blutrünstigkeiten, die der Rede nicht weiter wert sind. Von Spannung und Dramatik keine Spur, dafür Technikfetischismus und ein unschönes abfeiern von dicken Knarren und Munitionsteilen in Großaufnahme. Schönen Dank auch. Zudem: Kann denn nicht mal einer Bescheid sagen, dass Filme mit Metal-Nummer im Abspann schon seit Mitte der 80er einfach nur hochnotpeinlich sind und lediglich als sicheres Erkennungsmerkmal dafür taugen, dass der mit solchem „Stilmittel“ operierende Streifen unter Garantie nichts taugt? Überhaupt ist es doch nicht normal, dass eine Filmmusik – und es fällt schwer, das Gedröne in RESIDENT EVIL als solche anzuerkennen (zudem wenn man sie mit Makoto Tomazawas Musik aus dem Spiel vergleicht) – das Werk nur noch auf zwei Weisen unterstützt: Lautes Gestampfe und Geschrabbel, wenn’s zur Sache geht, leises Gestampfe und Geschrabbel, wenn Dialoge und „Handlung“ im Vordergrund stehen. Allein von der Tonspur von RESIDENT EVIL fühle ich mich nicht nur belästigt. Lauschlappen - geschändet und zu Tode gequält. Dass es Menschen gibt, die extra für derlei Akkustik-Schmaus eine DTS-Anlage in ihr Heim installieren, will mir überhaupt nicht in den Kopf. Ebenso wenig, wie man sich von diesem Film noch eine ganze Extra-DVD mit dämlichen Bonusmaterial durchstehen kann.

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#247 molotto

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Geschrieben 27. Februar 2006, 20:08


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(USA 1981 – John Carpenter)

Manhattan ist ein komplett abgeriegelter Knast, darin das Flugzeug mit dem US-Präsidenten an Bord abstürzt. Bankräuber Snake Plessken muss ihn binnen 24 Stunden aus dem Hexenkessel befreien, sonst ist mit dem eh sehr kippeligen Weltfrieden endgültig Sense.
Bin ganz überrascht, ist KLAPPERSCHLANGE doch immer noch sehr flott und spannend anzuschauen. Selbst wenn man alle Details des Films in- und auswendig kennt. Die Bilder der zerstörten Stadt sind glaubwürdig, die Musik von Carpenter und Alan Howarth trägt unendlich viel zum guten Gelingen bei. Und das man zur Titelmusik von DIE KLAPPERSCHLANGE sogar tanzen kann, das bewies in den frühen 80ern die entsprechende Maxi-Tanzvariante von ZYX Records, die sogar, wie mir zugetragen wurde, von besonders tollkühnen Discjockeys in Jugendclubs auch gern mal zwischen Duran Duran und Alphaville auf den Plattenteller gelegt wurde. Das macht den Film nicht schlechter, wohl sagt es viel über geschmackliche Unsicherheiten der damaligen Zeit aus.
Carpenters Film ist zudem nicht nur wegen seiner beklemmenden Bilderwelt und erstklassigen Einfällen so gut, sondern insbesondere, weil er eine ganze Handvoll wunderbar portraitierter (und zuweilen extrem merkwürdiger) Charaktere bietet.


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Und in diesen Rollen finden sich dann auch noch verdammich gute Schauspieler wieder, die man in solch großer Anzahl in so einem billigen Film eigentlich eher nicht anzutreffen vermuten würde. Der wirkliche Wert von Filmen wie DIE KLAPPERSCHLANGE offenbart sich aber ja sowieso erst nach und nach in dem Maße, wie es immer unwahrscheinlicher wird, dass man noch einmal etwas Vergleichbares gereicht bekommt. Und diesen Umstand erkennt man vor allem daran, dass seinerzeit bei Carpenters Film die meisten Halbwüchsigen breitbeinig und wie mit Rasierklingen unter den Armen aus dem Kino schritten, die nachgewachsenen Halbstarken selbst aus den coolsten und brandaktuellsten Hightech-Actionreißern noch genau so trantütig schlappen, wie sie zuvor reingetrottet sind. Und wenn ein Film nicht bewegt, dann ist er auch nicht gut.
In den 80ern waren nach Filmen wie DIE KLAPPERSCHLANGE und vor allem auch MAD MAX II – DER VOLLSTRECKER die Leinwände randvoll mit endzeitlichen Themen, wobei die Italiener hierzu die geschmacklich besten Süppchen gereicht haben. Generell fällt auf - gerade mit einem Film wie KLAPPERSCHLANGE im Abspieler - wie gut doch selbst nach vielen Jahren negative SF-Filme funktionieren und kaum Alterungserscheinungen aufzeigen, während die Werke, die eine eher entspannte bis rosige Zukunft in Aussicht stellen, mehr oder minder in der Versenkung verschwunden sind. Zumindest aber kräht kein Hahn mehr nach ihnen. Was soll man auch mit friedlichen Aliens aus optischen Blendern wie UNHEIMLICHE BEGEGNUNG anfangen, wenn man dafür auch DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT kriegen kann. Zudem: Wenn es schmuddelige Männer wie Snake und Max nicht gegeben hätte, dann auch keine Plastik-SF wie METROPOLIS 2000 oder FIREFLASH. One hätte Scorpion niemals einen rituellen Besuch im braunen Salon abgestattet, und der noch am ehesten Kurt Russel nacheifernde Michael Sopkiw wäre nie in der Lage gewesen, die letzte fruchtbare Frau auf Erden zu retten. Undenkbare Verluste wären also zu beklagen gewesen. Allein für diese nachgereichten Zelluloid-Geschenke muss man der KLAPPERSCHLANGE größten Dank aussprechen.


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#248 molotto

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Geschrieben 28. Februar 2006, 00:06

VIRGINS FROM HELL
(Indonesien 1987 – Ackyl Anwari)

Zwei Trinen, Sheila und Tina, schwören bittere Rache, nachdem der Drogenboss Mr Tiger das besonders fruchtbare Land ihrer Eltern in Beschlag genommen und die Oldies kurzerhand über den Haufen geknallt hat. Für die Durchsetzung ihres Plans sammeln die beiden Mädchen eine Horde wilder Weiber um sich, überfallen zunächst eines von Mr Tigers schäbigen Spielcasinos und dringen dann in sein Hauptquartier ein. Doch die Weiber werden dabei überrascht, aufgerieben und gefangen genommen. Unglaublich dämliche Folterungen (Wildschwein-Weiberröstung über glühenden Kohlen, munteres Geschaukel im Stacheldraht) müssen sie über sich ebenso ergehen lassen wie die Erprobung einer neuen Liebesdroge, tagtägliche Schindereien auf der Kokosnuss-Plantage von Mr Tiger und abendliche Vergewaltigung. Nur in dem jungen Medizinstudenten Larry finden die jungen Dinger halt. Larry wird gezwungen, für Mr Tiger in Akkordarbeit neue Drogen im geheimen Versuchslabor zusammenzukippen als gäbe es kein Morgen. Nachdem Sheila, Tina und Larry aus dem Lager haben fliehen können, kehren sie schwerbewaffnet zurück und lassen mal so richtig Dampf ab.
Die deutsche VHS des Films wurde – aus welchen Gründen auch immer – mit einem Verbot belegt, was allerdings keinen großer Verlust darstellt, weil die Kassette die VIRGINS FROM HELL nur in Vollbild und mit einer ziemlich bescheidenen Synchronisation anbot. Meisterwerke lassen sich so natürlich selbst dann nicht erkennen, wenn man ganz genau hinschaut. In korrekten Scope-Format ist der Film eine richtige Herausforderung. Auch für jedes Farbfernsehgerät, da die Mädels äußerst knapp gehaltene Schürzchen aus herrlich geschnittenem Kunstleder zur Schau stellen, die in so unsagbar bunter Pracht ihre Luxuskörper umhüllen, dass auch die härteste Triniton-Röhre das Schwitzen kriegt. Mr Tiger verkleidet sich gern als Mexikaner und peitscht mit Vorliebe halbnackte Frauen, wenn er sich nicht gerade an unglaublich schauerlichen Ausdruckstänzen erfreut, die seine Sklavinnen zur Musik seiner schmalen LP-Sammlung aufführen. Abgesehen von diesen Intermezzi besteht der Soundtrack vornehmlich aus ganz viel DUNE – DER WÜSTENPLANET und ein wenig RAMBO. Da trifft es sich gut, dass VIRGINS FROM HELL auch breit ausgelebter Waffenfetischismus ist. Man muss lediglich darüber hinweg sehen können, dass sämtliche Wummen aus alten Ofenrohren in Heimarbeit von zarten indonesischen Kinderhänden handgeklöppelt wurden. Und zum guten Schluss gibt’s in Form eines alten Bauern auch noch ein paar magische Komponenten. Larrys schlimme Schusswunde erfährt bei ihm mittels einer Schlange ausreichende Behandlung. Die kriecht kurzerhand ganz tief ins Einschussloch und holt die Kugel mit dem Maul raus. Muss man einfach gesehen haben. Eine Sensation klebt an der nächsten. Sagenhaft guter Film. Indonesische Filmkunst auf allerhöchstem Niveau, nicht weniger.

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#249 molotto

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Geschrieben 28. Februar 2006, 10:30

AMERICAN CANNIBALE
(USA/Argentinien 1976 – Roberta und Michael Findlay, Horacio Fredriksson)

Der eigentliche Witz des Films besteht in der letzten Sequenz, einzig diese auch die berühmte Schlagzeile The film that could only be made in South America... where Life is CHEAP! rechtfertigt. Um dorthin zu gelangen, muss man sich vorher aber durch fast eineinhalb Stunden gröbsten Charles-Manson-Unfug quälen. Die Sexfilm-Darstellerin Terry und ihr Produzent Maximilian reisen für Filmaufnahmen nach Südamerika. Dort lebt auch Terrys heimliche Liebe, Horst Frank (ha!), der Sohn eines vermögenden deutschen Waffenschiebers. Ganz schnell ist Terry von Horst schwanger, was des Horstens Ex-Freundin ganz gut in den Kram paßt, weil die nämlich - wie zwei andere Trullas auch - dem Teufelsanbeter Satan (spricht sich im Film Satt-tan und klingt damit schwer asiatisch) verfallen sind, die für irgendwelche Rituale noch ein Baby brauchen. Als Herr Satan seine Weiber mit Drogen aller Art und durch dusseliges Gesülze ohne Unterlass ganz kirre gemacht hat, schickt er sie aus, zwischen Rio de Janeiro und Montevideo ohne Sinn und Verstand irgendwelche Leute abzumurksen und schließlich in die Frank’sche Villa einzudringen, wo Terry das ungeborene Blach aus dem Bauch geschnitten kriegen soll. Ganz plötzlich gibt’s dann einen harten Schnitt und man sieht das Filmteam bei seiner Arbeit. Einer der Crew-Mitglieder tickt beim Zusammenpacken aus und zerschnippelt nach dem Regelwerk eines Herschell Gordon Lewis eine der Darstellerinnen, während der Kameramann alles auf seine letzten Meter Zelluloid bannt. Der Film ist aus, wenn der letzte Fitzel Film durch die Kamera gelaufen ist.
Es erübrigt sich im Grunde zu erwähnen, dass SNUFF ein ziemlicher Unsinn ist. Bei den Findlays weiß man ja sowieso Bescheid, das in erster Linie Dilettantismus zu erwarten steht, wobei ihre Werke kaum über den Tellerrand von Zufallsprodukten hinaus kommen. Die Würze liegt bei den Findlay-Filmen im Detail. Großartige Einfälle und Bilder gibt es durchaus, wenn man sich die Mühe macht, nach ihnen Ausschau zu halten. Das Polizeirevier in Form eines wahllos vor einem geöffneten Scheunentor gestellten Schreibtischs ist ziemlich tollkühn, das Motorrad mit dem längsten Auspuffrohr der Welt eine atemverschlagende Schau. Sensationell auch die Argumentationen des Waffenschieber-Papas, warum er gerade als Deutscher MGs an Juden mordende Araber verkauft. Holterdipolter ist der auf einmal bei kruden Vergleichen mit dem SS-Schergen Eichmann gelandet.
Die künstliche Hysterie um die letzte, erst fünf Jahre nach der eigentlichen Fertigstellung des Films (der ursprünglich einfach SLAUGHTER hieß) durch den Verleih Monarch eingeklebte Sequenz hingegen war und ist ein gnadenloser Rohrkrepierer, weil die Effekte sogar noch schlechter als in BLOOD FEAST aussehen und weitab jeglicher Glaubwürdigkeit anzusiedeln sind. Und der klägliche Versuch dramaturgischer Schnitte wird auch nicht unterlassen, was den Anschein des „Dokumentarischen“ eh von Grund auf zerstört. Davon hat der Film dennoch reichlich zu bieten, und zwar in endlosen Einstellungen des südamerikanischen Karnevals in Rio. Sage und schreibe über fünf Minuten hält sich der Film mit dem Zeigen der bunten Umzüge auf. Das paßt zwar gerade gut in die närrische Zeit, ist aber in der brachialen Länge schier unerträglich durchzustehen.

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#250 molotto

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Geschrieben 02. März 2006, 17:35

DER ARZT VON ST. PAULI
((BR) Deutschland 1968 – Rolf Olsen)

Erst hilft Curd Jürgens morgens um vier auf offener Straße einer Frau in Not, dann räumt er zusammen mit Heinz Reincke noch ein paar amerikanische Matrosen in Pöbellaune aus der Absturzkneipe Rififi. Als Dr. Jan Diffring ist Jürgens ein niemals Feierabend machender Gutmensch, wie man ihn sich besser nicht wünschen kann. Immer rund um die Uhr 1A-Versorgung und die Rechnung für seine Leistungen lässt er höflich unter den Tisch fallen. Sein Bruder, der am vornehmen Jungfernstieg residierende Frauenarzt Klaus Diffring, ist genau das Gegenteil. Der nimmt auf dubiosen Sex-Partys mit seinen in Saus und Braus lebenden Partnern reiche Weiber mit Abtreibungswünschen aus wie Weihnachtsgänse. Das ganze ist mafiös durchorganisiert. Auf Erpressungsversuche wird mit Ruppigkeiten und ein paar Leichen reagiert. In diesen Strudel des Verbrechens und ins Fadenkreuz des obligatorischen Schmierenkommissars von der Davidswache gerät der Matrose Hein, der eigentlich nur seine Verlobte wiedersehen wollte. Die hat sich von Geldgier und dem halbseidenem Kiezleben allerdings gehörig auffressen lassen. Dr. Diffring ermittelt, deckt auf und rechnet mit seinem Bruder und der ganzen Verbrecherbande ab.
Großes Kiez-Kino von Rolf Olsen, von dem man sowieso absolut jeden Film haben muss – selbst die schlechten. DER ARZT VON ST. PAULI hat alles, was die späteren Olsen-Filme wie KÄPT’N RAUHBEIN AUS ST. PAULI und vor allem BLUTIGER FREITAG zu hitverdächtigen Knüllern macht. Unterwelt, leichte Mädchen, Sex und Beziehungsgekrisel am Rande der Sündenmeile sind hier rasant zusammengepackt und wissen bestens zu unterhalten. Langeweile Fehlanzeige, wenn auch der sich etwas ziehende Nackttanz im Lustgarten heutzutage wohl niemanden mehr anzuheizen versteht, obwohl gerade der extra besonders knallrot ausgeleuchtet wurde. Gute Sprüche gibt’s sowieso, kiezechte Kraftmeiereien natürlich auch („Pfoten weg von dem Mann, ihr Salzärsche, sonst gibt’s Hackfleisch!“), barbusige Beat-Girls bringen ein Ständchen und zwischendrin muss der Curd auch noch ein bereits totes Kind wieder zum Leben erwecken. Viel zu tun hat auch die gegen Ende angeheuerte Bande von Maschinengewehr-Killern, die auf einem Schrottplatz ein Feuergefecht anzetteln, wie man es sonst nur noch in Italo-Reißern der 70er sieht. Und selbst Fritz Wepper macht gar nicht mal eine so schlechte Figur. Seine späteren Handlangereien bei DERRICK sind da durchaus als Abstieg begreifbar.
Die Hamburger Stadtansichten der späten 60er sind zumeist nur recht kurz im Bild, aber durchaus nicht uninteressant. Der Film zeigt neben Hafen, Jungfernstieg, Reeperbahn und einige davon abzweigende Seitenstraßen zwar vergleichsweise wenig, wirkt dabei aber immerhin authentisch. Nicht nur deshalb ist DER ARZT VON ST. PAULI zeitgeschichtliches Dokument und Trash-Kunstwerk gleichermaßen. Die ganz großen Knaller des Kiez-Films, DER PFARRER VON ST. PAULI und DAS STUNDENHOTEL VON ST. PAULI („Sehen Sie eine echte Herzoperation!“), fehlen aber leider weiterhin.

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Geschrieben 04. März 2006, 13:06

DR. JEKYLL & SCHWESTER HYDE
(Großbritannien 1971 – Roy Ward Baker)

Der arbeitswütige Dr. Jekyll laboriert an Mitteln herum, die alle Krankheiten der Welt bekämpfen können. Dies reicht ihm allerdings eines Tages nicht aus, dem Tod an sich will er ein Schnippchen schlagen. Als besonders effektiv stellen sich bei seinen Forschungen weibliche Hormone heraus, die er zu einem Gebräu mischt und zunächst an einer Stubenfliege und dann an sich selbst ausprobiert. Das Mittel bringt auch sofort Resultate – wenn nicht wirklich die gewünschten, denn Jekyll verwandelt sich in eine Frau, die auch über alle Gebühr das Auge des Mieters über ihn erfreut, der auf Anbandelung mit dem sich äußerst sinnlich gebenden Knallerweib hofft. Jekyll indes plagen andere Sorgen, denn wenn er sich verwandelt hat, bestellt er sich Karton um Karton mit schönen Kleidern, was ihm im Normalzustand ziemlich auf den Senkel fällt. Außerdem wurden seine beiden Hauptlieferanten für frische Frauchenleichen vom Mob aufgerieben. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als selbst nachts für Nachschub für seine Arbeit zu sorgen. In Whitechapel geht der Dirnenmörder um.
Die eigentlich nach Schmuddelkino stinkende Verbiegung des Romans von Stevenson wird von Roy Ward Baker mit einigem Ernst vollzogen, womit der Film schon mal nicht schlecht fährt. Besonders interessant ist vor allem aber, wie Motive rund um den legendären Jack the Ripper in den Film eingebaut werden. Für die ganz Dummen wird darauf gegen Ende auch noch sehr direkt hingewiesen, das schadet der ansonsten guten Stimmung allerdings nicht, wenn dieser Schachzug auch nicht dringend notwendig war. Schön zudem die sich verschärfenden Kämpfe, die die männliche und weibliche Seite des Arztes um die Vorherrschaft im Körper austragen. Der Film endet hierin unentschieden mit einem schlechten Make-up-Effekt als fauler Kompromiss. Vielleicht der einzig wirklich negative Aspekt des ansonsten durchgehend angenehmen Films. Trotz aller Qualitäten hat man von Roy Ward Baker zudem schon weitaus Besseres gesehen.

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Geschrieben 04. März 2006, 20:00

DAS SCHWARZE REPTIL
(Großbritannien 1966 – John Gilling)

In einem kleinen Dorf im britischen Hinterland kommen die Leute auf bizarre Weise ums Leben. Das hindert Harry Spalding und seine schmucke Frau Valerie nicht daran hindern, das Erbe von Harrys Bruder anzutreten. Neben ein paar wertlosen Aktien winkt da nämlich auch ein etwas heruntergewirtschaftetes Landhaus im Moor. Seine Neugier – und nicht zuletzt der Wille, etwas über die Todesumstände seines Bruders zu erfahren – treibt Harry dazu, sich mit den seltsamen Todesfällen in der Gegend näher zu befassen. Schützenhilfe erhält er von dem ihm freundschaftlich zugeneigten Kneipenwirt Bailey. Die von den beiden exhumierten Leichen einiger Opfer zeigen grausige Bißspuren und alle Anzeichen einer durch Schlangengift hervorgerufenen Vergiftung. Die Spur führt direkt zu dem abgeschieden im Moor lebenden Mr Franklyn, einem weit gereisten Mann mit sündhaft schöner Tochter, der sich äußerst seltsam benimmt.
Von den Hammer-Filmen, die sich nicht mit Dracula und Frankenstein beschäftigen, ist DAS SCHWARZE REPTIL vielleicht neben NÄCHTE DES GRAUENS das bemerkenswerteste Horrorwerk. Der Film ist fürchterlich spannend und darf auch als besserer Gegenentwurf zu Cormans WASP WOMAN verstanden werden, fügt sich aber ebenso nahtlos in die formal etwas schlechteren Durchschnitts-Schlangengrusler vom Schlage SSSSSNAKE KOBRA oder AVANAIDA – DER TODESBISS DER SATANSVIPER, um mal ein wenig im Metier zu bleiben. Überhaupt ist es erstaunlich, wie gut der Film sowohl typischen Gothic Horror a la Hammer als auch die Zutaten amerikanischen Monsterkinos der 50er vereint. DAS SCHWARZE REPTIL besteht in beiden Disziplinen locker jeden Härtetest und ist dank der schönen Sets und der stimmigen Fotografie natürlich auch noch ein richtiger Augenschmaus. Ganz im Gegensatz zu anderen Monsterstreifen geht REPTIL mit der Präsenz seines Viechs verhältnismäßig sparsam um. Das hilft dem Film stimmungsmäßig, bringt aber auch den Vorteil mit sich, dass die eher durchschnittliche Maske nicht zum lächerlichen Gimmick verkommt.

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Geschrieben 05. März 2006, 15:56

DAS WANDELNDE SCHLOSS
(Japan 2004 – Hayao Miyazaki)

Vom Glotzaugen-Mädchen zur alten Omi und wieder zurück. Dazwischen viel Zauber, Liebeleien im Verborgenen und absonderliche Maschinen. Das Design der Städte, Dörfer und Landschaften sieht aus wie bei KIKI’S DELIVERY SERVICE entliehen, was aber keine großen Kopfschmerzen bereitet. Dann schon eher der Kriegsrahmen des Films, der zwar hochinteressant, aber nicht wirklich befriedigend durcherzählt wird. Am Ende geht’s ganz schnell mit dem Frieden und alle Charaktere schwallen noch etwas Versöhnliches. Hopplahopp, nach zwei Stunden muss einfach mal die Kurve gekriegt werden. Die Brechstange hat da ganze Arbeit geleistet. Etwas ungelungen auch die Vermischung der klassisch gehaltenen Animationen mit allerlei fürchterlich auffälliger Computertrickserei. Ich mag es sehr, wenn Bewegungen in den Animationsbildern trotz aller Bemühungen noch leichte Ruckler haben. Wenn dann nebenher absolut akkurat herumstolzierende Riesenapparate durch das Bild tappen, ist der schöne Gesamteindruck in Gefahr und die Irritation groß. Bei einigen Charakteren hat man den Eindruck, dass das erfolgreiche Rezept von SPIRITED AWAY noch einmal gekocht werden sollte, aber das mag auch an den Einschränkungen liegen, die solch gearbeitete Märchen einfach mit sich bringen. Dafür wären hin und wieder statt pompöser Bilder auch ein paar Erläuterungen zum besseren Verständnis gerade der Figuren und ihrer Motive ganz nett gewesen. Manchmal holpert sich das SCHLOSS da ganz gut einen zurecht, was den ganzen Film nicht wirklich in die Höhen von eben SPIRITED AWAY oder MONONOKE HIME vordringen lässt. Aber egal, trotzdem schön.

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Geschrieben 05. März 2006, 18:55


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(Italien 1980 – Enzo G. Castellari)

Da stand man einst vor dem Savoy-Kinocenter und guckte Schaukasten, die Münzen klapperten in der Hosentasche und sowohl mein Bruder als auch ich waren völlig uneins darüber, ob wir die schmalen Märker nun besser in die asiatischen KROKODILE oder den italienischen THE LAST JAWS investieren sollten. THE LAST JAWS hat damals gewonnen. Nicht zuletzt, weil wir – wenn ich mich recht entsinne – just zuvor DER FLUSS DER MÖRDERKROKODILE gesehen hatten und der Appetit nach Kruna also gerade gedeckt war. Außerdem hat, obwohl KROKODILE einen Riesenkruna mit kreischendem Weib im Maul zeigt, THE LAST JAWS irgendwie doch das schönere Plakat. So einen großen Hai gab’s sonst noch nirgends. Im Film ist das Viech dann nicht so überdimensioniert, aber da ist das Eintrittsgeld ja auch schließlich schon bezahlt und somit alles zu spät. Und egal, wie wir uns entschieden hätten, der Gewinner wäre so oder so der Alemannia-Filmverleih gewesen, der damals beide Zossen über die Leinwände spülte.
James Franciscus und Vic Morrow sind Roy Scheider und Robert Shaw. Nur mit dem Unterschied, dass sie natürlich besser sind. Also der Franciscus und der Morrow jetzt. Vic Morrow heißt Hammer – als solcher wiederholte er seine Rolle als mit allen Wassern gewaschener Macker auch in THE RIFFS. Es erübrigt sich eigentlich zu erwähnen, dass Castellaris Film weitaus gelungener ist als der vom Spielberg. Statt unangenehmem Kontrabass und viel Gegeige gibt es bei Castellari fetzige Rhythmen von den Zwiebel-Brüdern, die so richtig Badespaß und Strandlaune vermitteln. Bis halt der Hai zulangt. Und dann noch der große Zeitvorteil. Spielberg braucht fast zwei Stunden für seinen eigentlich ramschigen Hai-Horror, der vor allem geschwätzig ist, Castellari nicht einmal 90 Minuten. Und dabei hat man zu keiner Zeit das Gefühl, etwas Wichtiges versäumt zu haben. Daneben sind beim Italiener auch die Effekte besser. Gummitier und eingeklebte Dokumentaraufnahmen schinden zusammen genommen mächtig Eindruck, zumal auch mehr Menschen in Großaufnahme an- und aufgefressen werden. Beim Amerikaner ist es nur der laubgesägte Weiße, der lediglich einmal richtig satt wird, als er sich den Shaw zwischen die Kiemen haut. Überhaupt: Betrachtet man bei Castellari die Hai-Aufnahmen und den minutenlang auf dem Wasser gurkenden Surfer zu Beginn sowie die wie zufällig aufgenommenen Vorbereitungen zur Surf-Regatta, dann ist die Klippe zum Dokumentarfilm schon halb genommen. Statt aufgesetzte Schocks gibt es überzeugenden Horror, der sich aus der Nähe zur Wirklichkeit speist. Castellaris Hai kann einfach alles – sogar Hubschrauber in der Luft angreifen und unter Wasser ziehen. Und dann der Kampf in der Hai-Höhle, Explosionen, kaputt geknabberte Teenager, überall Entsetzen. DER WEISSE HAI sorgte in den USA dafür, dass sich die Leute nicht mehr ins Wasser trauten. Nach THE LAST JAWS hat man sogar Angst vor der Klospülung, so gut ist der. Kein Wunder, dass Universal eine einstweilige Verfügung gegen Castellaris Hai kurz nach dem US-Start erwirkte und der englische Verleih den Film ein paar Tage vor dem angedachten Starttermin lieber im Keller vermodern ließ. Der Film ist einfach zu echt, zu dramatisch, zu monströs. Es schien unvorstellbar..., aber der Film fraß damals seine Zuschauer förmlich auf. Und so ist es noch heute.

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Geschrieben 06. März 2006, 12:23

DER UNHEIMLICHE MÖNCH
((BR) Deutschland 1965 – Harald Reinl)

Der alte Herr vom Schloss Darkmoor nippelt ab, hat aber mit seinem letzten Lebensfunken noch verfügen können, dass seine reizende Enkelin Gwendolin bis auf das Mädchenpensionat alles erbt. Der Notar wird hinterrücks abgemurkst, das Testament verschwindet, gelangt allerdings wenig später in den Besitz des gierigen Sir Richard, der damit die übrigen Verwandten des Schlossherrn erpresst. Gwendolin will er bestenfalls aus dem Weg räumen und so auf Nummer sicher gehen. Im Mädchenpensionat geschehen zeitgleich merkwürdige Dinge, denn fast zeitgleich spukt sich da nachts der Geist eines seit Jahrhunderten toten Mönchs mit Peitsche einen zurande. Unheimlich ist der Film nicht gerade, wenn man mal von einigen kurzen Momenten absieht. Am kräftigsten bleibt im Gedächtnis haften, wie die Mädchen aus den Pensionatsfenster blicken und in den Weiten des Parks den Mönch als Schemen umhertabern sehen. Die Erbschaftsangelegenheit ist wie bei allen Wallazen, die sich mit derlei befassen, eher dröge anzusehen. Uschi Glas, die die Credits noch als Ursula Glas führen, spielt ein kleines Dummchen, Karin Dor die Alleinerbin. Die Glas hat wenig zu tun, die Dor dafür umso mehr und ist auch sonst der Glas in jeder Beziehung weit überlegen. Die Glas muss heute Faltencreme verkaufen, die die Haut fürchterlich irritieren kann, die Dor verschwendet sich bei Rosemunde Pilcher und Inga Lindström. Kinski hatte wohl gerade keine Zeit (FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR? DOKTOR SCHIWAGO?), deshalb musste der eigentlich auf Spaß & Spiel abbonierte Eddi Arent seine Rolle übernehmen. Das nimmt man ihm nicht wirklich ab, obwohl er sich hin und wieder gar in Kinski’scher Mimik übt. Und der Rest des Films sieht trotz knalligem Ende mit Weibern im Kerker und Überraschungseffekt ebenso halbgar aus wie der Arent bei seinen Bemühungen.

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Geschrieben 07. März 2006, 15:23

DAS ZEHNTE OPFER
(Italien/Frankreich 1965 – Elio Petri)

In einer nicht näher definierten Zukunft hat man das Problem von Überbevölkerung, Krieg und Gewalt und selbst marginalsten Konflikten endlich global in den Griff bekommen. Die Jagd heißt das Instrumentarium, dass von jedem Staat gar durch eigene Ministerien unterstützt wird. Freiwillige melden sich, um zehnmal Jäger, zehnmal Gejagter zu sein. Regeln gibt es nur wenige. Und wähernd die Jäger alles über ihre Opfer wissen, selbst ihre belanglosesten Angewohnheiten, tappen die Gejagten bis auf eine Nachricht darüber, dass jemand hinter ihnen her ist, völlig im Dunkeln. Ursula Andress hat bereits neun Jagden erfolgreich absolviert und ist bei ihrem letzten Durchlauf hinter Marcello Mastroianni her, der von Gerichtsvollziehern und seiner keifenden Ex-Frau ständig die Tür eingerannt bekommt. DAS ZEHNTE OPFER steht in einer Reihe mit Filmen wie GRAF ZAROFF, DAS MILLIONENSPIEL, KOPFJAGD – PREIS DER ANGST und natürlich RUNNING MAN und ist in erster Instanz bitterböse Gesellschafts- und Mediensatire. Ursula Andress verkauft sich an einen Tee-Konzern, der Mastroiannis Abschuss vor grandioser Kulisse werbewirksam mit vielen Tanzeinlagen filmen möchte. Mastroianni zieht gleich, will er die Andress doch mit einem kecken Spruch und einem Kameralächeln für das Erfrischungsgetränk Coca80 im Pool des Konzernchefs an ein Krokodil verfüttern. Das ganze hat in seiner Rasanz durchaus auch etwas von Spy Vs. Spy aus einem Mad-Heft, ist aber bis auf das Ende ohne allzu offensichtlich komische Elemente ausgestattet. Die ergeben sich eher beiläufig aus den grotesken Situationen und der in DAS ZEHNTE OPFER ausgemalten Zukunftsperspektive. Wieso sich der wirklich erstklassige Film allerdings in den letzten fünf Minuten in seinen Bemühungen kurzerhand aufgibt und in ein fürchterlich unpassendes und etwas panisch ausgefallenes Beziehungsgekröse zwischen Andress und Mastroianni mündet, das in der Zwangsvermählung in einem Heiratsflieger endet, das mögen die Götter wissen. Wesentlich spannender ist da die bis zum Finale aufrecht gehaltene Unsicherheit Mastroiannis, ob die Andress, die sich mit allerlei Geschick an ihr Opfer herantastet, wirklich seine Jägerin ist. Fetzige Klamotten im SF-Design der 60er, merkwürdige Puff-Raststätten an der Autobahn und ein total absurder Kampf von Walle-Walle-Sonnenanbetern gegen Neo-Liberalisten sind zudem eine Schau, die das Ansehen des Films allein schon lohnen.

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Geschrieben 08. März 2006, 10:12


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(Italien 1980 – Umberto Lenzi)

Besonders unschön anzusehen ist der Todeskampf und die Verspeisung des kleinen Äffchens durch eine Würgeschlange. Nicht weniger unangenehm die ziemlich sinnlose Abschlachtung eines Krokodils durch die Bewohner der tief im Dschungel von Neuguinea hausenden Purifikationssekte, die Ivan Rassimov mit strenger Hand führt. Porno-Bolla und Janet Agren, die sich in einer hirnerweichenden Szene gülden anmalen und von Rassimov mit einem mit Schlangenblut getränkten Riesendildo initiieren lässt, sind auf der Suche nach der Agrens Schwester.


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Mel Ferrer ist in einer Alibi-Rolle auch mit von der Partie, ebenso Me Me Lai, mit der es – wenn ich mich recht entsinne – noch keinen Urwaldschocker gegeben hat, in der sie nicht als leichtbekleidete Nahrungsquelle durch die Gegend tappt.
Dass der ganze Kram trotz Schocks en masse nicht so ganz ernst genommen werden kann, verrät sich schon allein dadurch, dass sich Lenzis ganz versteckt lebende Kannibalen mit waschechten „Steinzeitwaffen“ wie dem Klappmesser mit Perlmuttgriff zum beherzten Tittenschnitt ausgerüstet haben und sich in jeder zweiten Effektszene ein Grinsen kaum verkneifen können. LEBENDIG GEFRESSEN macht dabei einmal mehr klar, wie wenig der Dschungelkannibale als tragendes Filmelement in den 80ern noch taugte. Als modischer Zierat für die Blut- und Gedärmmühlen rund ums Bahnhofsviertel indes schien er da schon wesentlich brauchbarer. Bei ZOMBIES UNTER KANNIBALEN trugen die „Zombies“ allein den Film seinerzeit nicht wirklich zu Markte, weil sie sich als ziemlich appetitlose Frankensteinmonster zu enttarnen mussten. LEBENDIG GEFRESSEN krankt an einem ähnlichen Problem, denn der Film käme allein mit seiner von Jim Jones inspirierten Schauermär ebenfalls nicht sonderlich weit – schon gar nicht an der damaligen Kinokasse. Die Kannibalen sind in beiden Fällen der Stopfen, der verhindern muss, dass der ganze Quatsch sang- und klanglos den Abfluss runtergeht. Dabei hat zumindest ZOMBIES UNTER KANNIBALEN noch den großen Vorteil, auch ohne Fress-Beiwerk ein himmelschreiend absurder Film zu sein, der allein schon wegen seiner Nähe zu Mad-Scientist-Exponaten wie dem großartigen MAD DOCTOR OF BLOOD ISLAND brillant unterhalten könnte.
Umberto Lenzi ist auf seine Beiträge zum Kannibalenfilm mittlerweile nicht mehr sonderlich gut zu sprechen. Man kann’s irgendwie verstehen. Insbesondere im Fall von LEBENDIG GEFRESSEN, zu dem man feststellen muss, dass Rene Cardona Jr. mit GUYANA – KULT DER VERDAMMTEN das ohnehin bessere Schundwerk rund um Jim Jones abgeliefert hat.

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Geschrieben 08. März 2006, 18:47

DAS TODESDUELL DER SHAOLIN
(Hongkong 1982 – Ching Siu Tung)

In einem rituellen Duell treffen jedes Jahr der beste Schwertkämpfer Chinas und Japans aufeinander. Auserwählt wurden der regierungstreue Hashimoto aus Japan und Pu, ein von Shaolin-Mönchen in zehnjähriger Arbeit ausgebildeter Säbelschwinger. Der japanische General zeigt sich völlig vom Ehrgeiz zerfressen, das Duell zur Mehrung von Ehre und Ansehen für Japan zu entscheiden, weshalb er Hashimoto den Begleiter Kenji bei seiner Reise nach China zur Seite stellt, der natürlich ein verschlagenes Spiel treibt, in das auch die das Turnier ausrichtende alte Kampfschule einbezogen wird. Kenji befehligt außerdem eine Kohorte schwarzgekleideter Ninjas, die das Geheimnis chinesischer Martial Arts rauben sollen, damit Japan absolute Dominanz in allen Schlagetot-Techniken erlangen kann. Ching Siu Tungs Film ist gespickt mit erstklassigen Schwertkämpfen und ordentlichen Effekteinlagen. Sowieso ist der Film der chinesische Vorläufer zu PEARL HARBOR, weil darin mindestens ebenso viel geflogen wird. Wenn nichts mehr hilft, stürzen sich die Ninjas wie die Kamikaze auf ihre chinesischen Opfer und zünden bei Kontakt den überproportionierten Sprengstoffgürtel. Manche Ninjas scheinen überhaupt keinen Bodenkontakt mehr zu haben, flattern durch die Lüfte Vögeln gleich. Apropos: Eine Ninja-Frau entblättert sich völlig und kämpft nackt gegen einen sichtlich irritierten Shaolin-Mönch, der den unkeuschen Anblick nicht erträgt. Witzig ist der Film dennoch nicht wirklich, eher dramatisch und schonungslos brutal. Das Blut fließt überreichlich. Gekrönt wird der wirklich erstklassige Film durch einen richtig peitschenden Soundtrack. Auch ansonsten ist alles im Lot. Bilderbuch. Traumstück. Wunderbar.

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Geschrieben 09. März 2006, 14:51

A TASTE OF BLOOD
(USA 1967 – Herschell Gordon Lewis)

Mit der Paketpost kommt das Grauen zu John Stone, einem erfolgreichen Geschäftsmann mit schnodderiger Sekretöse und schmucker Flamme in duften 60’s-Klamöttchen. In dem Karton findet sich ein Schreiben von einer englischen Anwaltskanzlei und zwei Buddeln Slibowitz, die John Stone auf das Wohl seiner Ahnen, dem Geschlecht der Krohns, trinken soll. Außerdem winken Liegenschaften gleich neben London. Der Schnaps allerdings hat böse Nebenwirkungen, verwandelt der Stone doch in einen Vampir, einen direkten Nachfahren Draculas gar. Seine Mission als solcher erfährt er in einem zweiten Anwaltsschreiben nach einem Besuch in England. Er hat die Nachkommen der ehemaligen Dracula-Häscher zu töten, damit der Blutfürst nach Jahrhunderten endlich seine Rache bekommen kann.
Lewis’ Film ist in seinen Bemühungen, neben seinem Gore-Output auch mal etwas mehr Klassisches auf die Beine zu stellen, durchaus nicht gänzlich ungeschickt. Der Plot des Streifens macht jedenfalls gehörig Spaß, Lewis macht unter seinem Alias Seymour Sheldon in einer kleinen Rolle ebenfalls mit und ein Wiedersehen mit dem Jäger von Fuad Ramses, Thomas Wood, gibt es zudem. Betrachtet man sich A TASTE OF BLOOD öfter als einmal, dann fällt jedoch vor allem die wirklich quälende Länge von zwei geschlagenen Stunden auf, denn die braucht der Film nicht wirklich. Bis es mal zur Sache kommt, vertrödelt sich der Streifen darin, seine Darsteller saufend und blöd palavernd in irgendwelchen grausam eingerichteten Räumen zu präsentieren. Und das nicht nur einmal, sondern immer mal wieder. Etwas lusttötend auch der Umstand, dass A TASTE OF BLOOD bis auf wenige Szenen fast zur Gänze in jenen unschönen Zimmern aufgenommen wurde, was dem Film – wäre da nicht die wackelige Kamera und der brutal holpernde Schnitt – den Anstrich eines Kleinen Fernsehspiels aus dem ZDF-Programm der frühen 80er Jahre verpasst. Lewis geht in A TASTE OF BLOOD mit Blut und Gekröse äußerst sparsam um, was immerhin den Ernst seines Ansinnens unterstreicht, mit dem Werk innerhalb der Bandbreiten des Horrorfilms auch mal etwas anderes als sonst zeigen zu wollen. Blöd nur, wenn dann hinten ein viel zu voluminöser Batzen vom Fließband fällt, der eine so geringe Halbwertzeit hat. Spaß macht bei wiederholter Betrachtung vor allem, einmal mitzuzählen, wieviel Alkohol sich die Bagage in dem Streifen hinter die Binde kippt. Kann mich nicht erinnern, in letzter Zeit einen Streifen gesehen zu haben, in dem so hemmungslos zur Flasche gegriffen wird.

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Geschrieben 12. März 2006, 16:21


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(USA 1932 – Ernest B. Schoedsack, Irving Pichel)

Der schurkische russische Aristrokate Graf Zaroff haust völlig abgeschieden auf einer kleinen einsamen Insel, beleuchtet die gafährliche Fahrrinne falsch und versorgt sich so mit Schiffbrüchigen, die er des Nachts als Freiwild über das Eiland hetzt. John McCrea ist sein Gegenspieler, Fay Wray die Trophäe. GRAF ZAROFF – GENIE DES BÖSEN ist Horrorklassiker und Grundstein des Menschenhatz-Kinos gleichermaßen – also besonders wertvoll. Dass der Film endlich auch als deutsche DVD vorliegt, schließt eine bislang klaffende Lücke. Die Präsentation wird dem Filmklassiker in jeder Hinsicht absolut gerecht und verweist die einzig andere ernstzunehmende Auflage des Werks aus dem Hause Criterion auf die hintere Bank. Sehr schön auch der kurze Streifzug durch die Remakes von GRAF ZAROFF, wobei zwar auch Ableger von Eddie Romero und natürlich DAS MILLIONENSPIEL Erwähnung finden, KOPFJAGD, DAS ZEHNTE OPFER, OPEN SEASON, INSEL DER VERDAMMTEN oder auch RUNNING MAN von Rolf Giesen allerdings grundsätzlich unter den Tisch fallen gelassen bzw. pauschal als Trash abgestempelt werden. Dafür schlägt er lieber eine voreilige Brücke zum Computerspiel. Nun ja... Sehr nostalgisch und hübsch anzusehen ist der mit tollen Standbildern operierende und auf Schauer setzende ZAROFF-Teil des deutschen Kombo-Trailers, den der Filmverlag der Autoren Ende der 70er zur Bewerbung ihres Double Features – bestehend aus Romeros DIE NACHT DER LEBENDEN TOTEN und eben ZAROFF – über die Leinwände schickte. Das Booklet und Giesens Audiokommantar sind ebenfalls gelungen. Die Anolis-Scheibe gehört für mich schon jetzt zu den besten Veröffentlichungen des noch recht jungen Jahres. Eine absolut erstklassige und wunderschöne Arbeit, der man das Herzblut ansieht, das bei der Aufbereitung eingeflossen ist.

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Geschrieben 13. März 2006, 14:08

DAS GEHEIMNIS DER WEISSEN NONNE
((BR) Deutschland 1966 – Cyril Frankel)

Beim höchst undurchsichtigen Orden auf dem alten Familienschloss Emberday Hall laufen alle Fäden zusammen: Das Verschwinden von Inspektor Thomson, das immer wieder plötzlich auftauchende Mordmonster mit Lederjacke und Gesichtsmaske, die Hintergründe eines ziemlich gut geplanten Juwelen- und Goldraubes. Mit all dem muss sich der knallharte Superintendent Cooper Smith herumschlagen und nach knapp 84 Minuten entwirrte Knoten präsentieren. Angekündigt wird DAS GEHEIMNIS DER WEISSEN NONNE als teuerste Wallace-Produktion, wobei sich trefflich darüber orakeln lässt, ob der schon ziemlich abgehalfterte wirkende Stewart Granger nun so teuer war, oder eher das Farbfilmmaterial, auf dem der Streifen gebannt wurde. In Sachen Farben schlägt der Film mit Regenbogenkeulen um sich, dass einem hier und da hören und sehen vergeht. Die grellbunten Räume in dem alten Schloss explodieren förmlich auf dem Bildschirm und jagt die letzten Fitzel Wallace’scher Gruselatmosphäre aus den Ecken. Damit fährt DAS GEHEIMNIS DER WEISSEN NONNE aber gar nicht mal schlecht, weil er sowieso nicht wie ein Wallace aussieht, sondern mit seinem Maskenkiller und den teils ungewohnt drastisch inszenierten Morden streckenweise eher in die Nähe italienischer Gialli zu rücken wäre. Von der Piefigkeit der früheren Wallace-Filme zeigt sich die NONNE weitgehend befreit, was den Streifen als Krimi seines Jahrzehnts auch für die heutige Zeit noch wesentlich interessanter macht als die Werke von Reinl & Co., zumal die Filmmusik auch besonders schmissig ausgefallen ist. Eine absolut runde Sache, insbesondere wenn man die NONNE aus dem Wuselwerk der typischen Wallace-Krimis zuvor einfach mal heraustrennt.

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Geschrieben 14. März 2006, 15:58

DAS BIEST
(USA 1959 – Crane Wilbur)

Ein irrer Mörder mit Stahlkralle, "Fledermaus" genannt, geht um. Die Polizei ist wie immer machtlos. Gleichzeitig verbringt in dem düsteren Gruselhaus des örtlichen Bankdirektors, der just eine Million Dollar unterschlagen hat und beim Versuch, Vincent Price als Mitwisser auf seine Seite zu ziehen, das Leben lassen musste, eine berühmte Kriminalromanautorin mitsamt Personal den Sommer. Price vermutet, dass der Direktor das Geld in einem geheimen Raum in dem recht verschachtelten Haus verstecht haben muss. Auf diese Idee kommen unanbhängig voneinander nach einiger Zeit auch der Sohn des Direktors sowie die messerscharf analysierende Autorin. Gleichzeitig schlägt der irre Killer immer wieder zu und dezimiert die Zahl der nach dem illegalen Vermögen suchenden Personenschar.
Dass der Film nach einem Bühnenstück entstand, sieht man ihm durchaus an. Die Charaktere versammeln sich gern an einem Ort. Manchmal allesamt auf einen Schlag, manchmal nacheinander einfallend. Der Massenmörder-Plot läuft etwas unrund. Ist zunächst von einem wahnsinnigen Frauenkiller die Rede, der sich seine Opfer wahllos sucht, verwandelt sich dieser im Verlauf zum reinrassigen Einbrecher, der über Leichen geht. Als der maskierte Mann mit der Mörderklaue endlich enttarnt ist, spielt sein Frauenkiller-Vorleben überhaupt keine Geige mehr, was durchaus für etwas Unmut sorgt, weil der Figur der „Fledermaus“ schon allein des Titels wegen zentrale Bedeutung beigemessen, dann aber wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wird. Schade auch, dass sich die Fallstricke, die der Film dem Zuschauer legt, indem eine ganze Anzahl von Verdächtigen mit guten Motiven eingeführt werden, fast durchgehend als solche schon auf Entfernung zu erkennen sind. Die Aufklärung bringt keinen wirklichen Aha!-Effekt, sondern höchstens Verwunderung darüber, mit wieviel heißer Luft der ansonsten wirklich stimmungsvolle Film angereichert wurde. Schlecht ist der nämlich wirklich nicht, nur manchmal etwas zu verspielt und naiv, was den eingestreuten Spannungsmomenten und Gruseleien überaus abträglich ist. Immerhin: Vincent Price ist wie immer eine ziemlich sichere Nummer, wenngleich THE BAT auch nicht gerade zu seinen bedeutendsten Streifen zählt.

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Geschrieben 16. März 2006, 09:47

GRIECHISCHE FEIGEN
((BR) Deutschland 1976 – Siggi Götz)

Patricias Eltern leben in Griechenland und sind so reich, dass sie sich schon morgens zum Frühstück dicke Torten servieren lassen. Patricia soll ins Internat nach München zurück, verschenkt aber ihr Flugticket und will auf eigene Faust in Griechenland Lebenserfahrungen sammeln. Sie gerät an spießige Ehepaare, zwei Durchgeknallte, die sie vergewaltigen wollen, einen ziemlich notgeilen griechischen Touristenfänger und schließlich an Tom mit der schmucken Segeljacht, in den sie sich ganz arg verguckt. Doch bis sich die Liebe nach allerlei Wirrungen durchsetzen kann, wird viel das T-Shirt und vor allem der Schlüpfer gelüpft. Sehr witzig ist auch die kurze Episode mit Olivia Pascal als Fotomodell, mit der die Betty Vergès eine lesbische Liaison hat. Der Film kann die meisten Lacher dann verbuchen, wenn in einer schier unglaublichen Szene Betty kunstvoll durch Olivias gespreiztes Beinparadies taucht. Siggi Götz ist nun wirklich kein Hubert Frank. Es gibt zwar viele Nackedeiereien gibt, diese übersteigen aber nur äußerst selten gängiges FKK-Niveau. Für einen Sleazer ist der Film viel zu sauber und unspektakulär. Und mit seinem strunzblöden Liebesplot fast schon eher ein Mädchentraumbefriediger wie FLASHDANCE oder – berücksichtigt man auch noch die Komponente des gelegentlich in die Ägäis plätschernden Humors – meinetwegen EIS AM STIEL. Die Musik in GRIECHISCHE FEIGEN macht dazu ganz viel Schubidu, ist klar ein Kind seiner Zeit und trotzdem weltberühmt, weil jedem bestens bekannt, der eine alte VHS von VMP in seiner Sammlung hat, auf die der Horidoh!-Firmenvorspann aufgespielt ist.

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#264 molotto

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Geschrieben 16. März 2006, 12:31

STOLZ UND VORURTEIL
(Großbritannien 2005 – Joe Wright)

Verfilmungen der Romane von Jane Austen gibt es reichlich. Die Kunst des männlichen Zuschauers besteht darin, diese gekonnt zu umschiffen. Das gelingt nicht immer. Bestraft wird man mit Gefühlsduseleien, Ränkespiel, Standesgeklüngel und hysterischen Frauenzimmern in der Überzahl, denes es unter dem Vorwand, einen Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle fürs Leben zu finden, im Grunde doch nur darum geht, endlich einmal ordentlich rangenommen zu werden. Wenn irgendwie möglich, auch mit lediglich fünfzehn Lenze auf dem Buckel, wobei angesichts dieser Tatsache auf der Leinwand alle entweder pikiert oder amüsiert aus der Wäsche schauen. Holla, die Waldfee! Eingedenk solcher Schoten wundert man sich schon ein wenig über die FSK ab 6.
Als historisches Epos taugt die Verfilmung natürlich überhaupt nicht, man wünscht sich gerade deshalb die ganze Zeit, dass mit wenigstens ebenso viel Aufwand ungleich Besseres, wie beispielsweise Robert Merles akkurate Romanfolge Fortune de France, endlich das Licht der Leinwand erblicken würde. Der Aufwand für STOLZ UND VORURTEIL ist wirklich ansehnlich, die Musik klimpert hübsch und Keira Knightley guckt meist mit den übergroßen Augen japanischer Anime-Figuren aus ihrem dezent geschminkten Gesicht. Wären wir noch in den 70ern, sie hätte bei Stückwerk-Erwin sicherlich ein tolles Nummern-Stütchen abgegeben. Donald Sutherland macht auch mit, hockt meist aber nur tumb in der Bude herum, gibt ein, zwei belanglose Bemerkungen von sich und den gesamten Film über wird man den Verdacht nicht los, dass die Körperfresser seinerzeit wohl wirklich ganze Arbeit geleistet haben. 121 Minuten läuft der Film, wovon jede einzelne 120 Sekunden hat. Und wär’s damit noch nicht genug, ist die Tonmischung der DVD auch wieder einmal unter aller Kanone.

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#265 molotto

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Geschrieben 17. März 2006, 16:19

THE CANDY SNATCHERS
(USA 1973 – Guerdon Trueblood)

Die möglicherweise noch vorhandene schrabbelige VHS-Zehntkopie von THE CANDY SNATCHERS mit den davonfliegenden Farben kann man dank der exorbitanten DVD von Subversive Cinema endgültig in die Tonne senken.
Zwei Tunichtguts und eine Tunichtgutin wollen möglichst einfach an viel Bares. Dazu entführen sie die 16jährige Tochter Candy des vermeindlich reichen Juwelenhändlers, verbuddeln sie zunächst in einer Kiste mit spärlicher Luftversorgung und drängen auf die Herausgabe aller im Laden des Vaters befindlichen Klunker. Einzig ein psychisch gestörter Vierjähriger wird Zeuge, was mit Candy geschehen ist – doch der Junge kann kein Wort sprechen. Candys Vater indes denkt gar nicht an die Übergabe der Vermögenswerte, ist er doch tatsächlich nur Candys Stiefvater und hat in die vermögende Familie lediglich aus dem Grund eingeheiratet, durch irgendeine für ihn glückliche Fügung Zugriff aufs Bare zu bekommen, bevor Candy 21 Jahre alt und rechtmäßige Alleinerbin wird. Aus dem Laden stiehlt er selbst nur, um sich sein Geliebte gewogen zu halten, denn Candys Mutter interessiert sich nur noch für harte Drinks und kriegt nicht recht was mit. Die Schmalspurganoven stehen angesichts der eisigen Abfuhr gewaltig auf dem Schlauch, entscheiden sich dann, auf anderem Wege - gesäumt von Mord und Totschlag - ans Vermögen zu kommen, derweil sich Candy permanent zu fürchten hat, weil sie sich ständig vom Gang in die Kiste, den Verlust von Körperteilen und eines grausamen Ablebens bedroht sieht. Der kleine Junge versucht zwar, sich verständlich zu machen und Candy zu helfen, steht aber unter der fast schon depressiv stimmenden Fuchtel seiner herzlosen und rabiaten Mutter. Am Ende geht’s für niemanden wirklich gut aus.
THE CANDY SNATCHERS ist furchtbar dreckig und gemein. Schon von der ersten Minute an. Erstaunlich ist, wie hastig die Spirale der Niederträchtigkeiten im Verlauf des Films im Eiltempo durchschritten wird. Das gilt nicht nur für das Schicksal von Candy, sondern in besonderem Maße auch für den kleinen Jungen, dessen Mutter sich als wahre Hexe entpuppt, die im Beisein des Hosenmatzes auch schon mal laut darüber nachdenkt, ihm einfach eine ganze Packung Schlaftabletten einzuverleiben. THE CANDY SNATCHERS ist schäbig, aber nicht schmierig – und das ist in gewisser Weise auch eine Kunst. In THE CANDY SNATCHERS gibt es nur Verlierer, keine Hoffnung, keinen zumindest mal kurz aufschimmernden Sonnenstrahl. Alles ist trotz einiger absurd und daher auch stellenweise humorig anmutender Szenen (zum Beispiel den Einkauf eines abgeschnittenen Ohres in der örtlichen Leichhalle) hoffnungslos bitter und sehr, sehr gemein. Ein einziger Abgrund also. Obwohl THE CANDY SNATCHERS kein Vermögen gekostet hat, ist der Film erstklassig und höchst überzeugend gespielt, was insbesondere auch für den kleinen Jungen gilt. THE CANDY SNATCHERS ist richtig harte und brtual kompromisslose Kost aus den 70ern, bei der einem hin und wieder der Mund offen stehen bleibt. Prädikat: Unendlich wertvoll.

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#266 molotto

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Geschrieben 19. März 2006, 09:53

SS CAMP 5 – WOMEN’S HELL
(Italien 1977 – Sergio Garrone)

Lastwagenladungen Weiber werden von den Nazis in ein Camp gekarrt, dann grob in schäbiger Kammer vorsortiert. Die, die es „besser“ trifft, werden von einer Mama Miracoli erst beiseite, dann unter die Dusche gestellt, wobei man sich davon überzeugen kann, dass es durchaus möglich ist, dass Schamhaare bis in den Bauchnabel hinein wachsen. Die, die es nicht so gut haben, müssen sich im Camp für allerlei höchst sinnlose Doktorspiele bereit halten, die irgendwelchen medizinischen Nutzen für die Soldaten an der Front bringen sollen. Einige der Frauen spielen angesichts dieser trostlosen Aussichten mit dem Gedanken, sich durch die brüchige Rückwand eines Krematoriums zu verdünnisieren. Doch das Vorhaben scheitert und die Nazis äschern die Türmenden bei lebendigen Leibe ein. Auch die Mitwisser trifft es hart, Folter und Mord werden in dem Maße an ihnen zelebriert, wie es für derlei Filmwerk zur Sicherung der Kasse gerade eben reicht. Und als endlich die Russen nur noch wenige Kilometer vor dem Camp stehen, ergeht „von oben“ der Befehl, das Camp zu zerstören und alle Inhaftierten zu töten. Davon hat allerdings eine gefangene Jamaikanerin, der seltsamerweise alle Offiziere von Rang im Camp verfallen sind, gehört, verschafft sich Zugang zu einer Menge Waffen, mit denen sie auch ihre Freundinnen im SS-Puff versorgt, und setzt zur Großoffensive an.
Dass der Film ein Schmierwerk ist und ganz ähnlich den damals nicht weniger populären Shock- und Mockumentaries einzig der Gier nach Leinwandsensationen Rechnung trägt, versteht sich von selbst. Und eine Geschichtsstunde erwartet man bei derlei ja sowieso nicht ernsthaft. SS CAMP 5 wurde zeitgleich mit Garrones eigenem SS EXPERIMENT LOVE CAMP gedreht, was dazu führt, dass einem dieselben Knalltüten in fast identischer Rollenverteilung noch einmal begegnen und natürlich auch die spartanischen Sets. Die herrische Frau Aufseherin, der gute Arzt, der den Frauen hier und da hilft, wie er es nur irgend kann, der feiste Lagerkommandant, der gerne rauschende Feste feiert und die Gefangenen lediglich als Sexobjekte wahrnimmt – alles schon mal in gleich Portionierung gesehen. Auch wurden einige Szenen der Einfachheit halber in beide Garrone-Filme eingeklebt. Hinten vom Band fällt ein Film, der elendig dürftig wirkt und sogar einen noch schlechteren Abgang hinter die Netzhaut hat als die eigentlich als auf diesem Gebiet unübertreffbar geltende Vergleichsware aus Frankreich von der das Subgenre nicht minder rührig bedienenden Eurocine. Ganz besonders schlimm und schlichtweg unverzeihlich ist allerdings, dass Garrone und seine Schergen sich nicht zu blöd dafür waren, über den Vorspann und auch über eine Szene im Film, bei der ein Offizier genüßlich darüber räsoniert, wieviel Geld die Gefangenen als Zwangsarbeiter für Hitler erwirtschaften, allerschlimmste Dokumentaraufnahmen aus deutschen KZs in den Film einzukleben, die man im Kontext mit diesem Schundstück gar nicht sehen will, werden hier doch mit der Brechstange Welten zusammengeführt, die man wahrlich besser für sich lässt. Ungenießbar.

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Geschrieben 20. März 2006, 15:07

THE CHILD – EINE STADT WIRD ZUM ALPTRAUM
(Italien 1972 – Aldo Lado)

Franco lebt getrennt von seiner Frau, die, während er sich im schönen Venedig als Bildhauer verdingt, im tristen London weilt. Das kleine Töchterchen Roberta pendelt selbstständig hin und her. Als Roberta wieder einmal in Venedig zu Besuch ist, wird sie das Opfer einer, wie es scheint, perversen alten Kindermörderin. Franco ist geschockt, seine Frau eilt herbei und gemeinsam unternehmen sie die Anstrengung, den Mord an ihrer Tochter im Alleingang aufzudecken. Je weiter sie in die Materie eintauchen und je mehr sie sich der Wahrheit nähern, desto mehr Morde geschehen in ihrem direkten Umfeld. Zudem tun sich Abgründe auf, die sehr niederschmetternd ausfallen, für den Zuschauer aber ein paar kräftige Überraschungen bergen.
Die letzte Szene des Films, die eigentlich nicht nötig tut, dient einzig der Abmilderung dessen, was sich zuvor 92 Minuten lang angekündigt und aufgebaut hat und wirkt wie nachträglich an den Film montiert. Vielleicht auf Grund dessen, weil man Lado, wie er selber sagt, die Freigabe für THE CHILD in italien zunächst rundheraus verweigerte, stellt der Film doch konservative Katholiken auf eine durchaus härtere Probe. Davon abgesehen ist THE CHILD ein mustergültiger Giallo mit umgemein clever konstruierter Story, wie man ihn kaum besser bekommen kann. Und nicht nur wegen der mal sehr fröhlich-stimmungsvollen, mal bedrohlich-unheimlichen Stadtansichten erinnert Nicolas Roegs WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN stellenweise sehr an Lados Film, wenngleich derlei wohl in erster Linie zufällig so ist. Ennio Morricones recht eigenwillige, aber durchweg brillante Kinderchoräle lassen in Verbindung mit den düsteren Bildern des Films die Gänsehaut nur so über die Arme spazieren. Und toll gespielt ist das ganze sowieso. Lazenby war als Bond nicht so wirklich super, hier aber ist er jede Lira wert. Wie auch in den anderen Gialli von Aldo Lado trägt das erstklassige Spiel sehr viel dazu bei, dass gerade seine Filme auch heute noch immense Wirkung haben. THE CHILD ist zwar nicht ganz so dreckig und gemein wie MÄDCHEN IN DEN KRALLEN TEUFLISCHER BESTIEN, aber hinterhältig und schonungslos genug, um ganz problemlos in der obersten Liga mitspielen zu können.

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Geschrieben 21. März 2006, 15:04

FANTOMAS
(Frankreich 1964 – André Hunnebelle)

Supergangster Phantomas, sozusagen der französische Gegenentwurf zu Dr. Fu Man Chu und sonstige Weltherrscher. Das war in den späten 70ern noch ein Fernseh-Highlight, auf das man sich unbändig mindestens eine Woche im voraus freute. Gern ließ man dann dienstags den Fernseher in zappeliger Erwartung schon etwas früher laufen, Knabberschale und Cola unlängst präpariert, durchmaß mutig die Drehscheibe und heute, wo noch der schnauzbärtige und auch sonst etwas an ein Walroß erinnernde Gerhard Klarner wacker und ohne jede Regung im Gesicht die Meldungen verlas. Spätestens hier springt auch prompt wieder ins Gedächtnis, dass es von der Drehscheibe mitsamt Klarner-Nachrichtenblock eine saukomische Pornoversion auf Super 8 gibt, die in unseren grünen Jahren unter allerlei Gejohle gerne mal durch den Projektor ratterte - wo ist diese Spule nur abgeblieben...? Apropos Gejohle: Zumindest in Sachen Blödelei fügte sich PHANTOMAS nahtlos ins damals schaurig-schöne 19Uhr30-Programm des ZDF, Schaufenster am Donnerstag, dann Dalli dalli mit Hänschen Rosenthal, Walter Sparbier in historischer Postuniform trägt die ersten 5000-Mark-Gewinner bei Der große Preis vor, Wum und Wendelin, Tiersendung, Tralala und am Freitag immerhin Auslandsjournal, gleich danach Aktenzeichen XY-Gruseleien (verwester Arm im Heuhaufen, die panisch-kreischenden Schreie sterbender Kinder im dunklen Wald – damals war alles noch einen ganzen Zacken „härter“ als heute) mit Ede Zimmermann. Das gute an dem Spielfilmbeginn am Dienstag um 19.30 Uhr war aber vor allem auch die Tatsache, dass man spätestens um 21.30 Uhr durch war und dann – wenn man besonders Glück hatte – nur eine Viertelstunde warten musste, bis auf N3 das Das Gruselkabinett begann - natürlich nur echt mit Einleitung von Denes Törzs, der vor einem aufgeblasenen Monsterbild herumsaß und sich im munteren Plauderton um Kopf und Kragen quatschte.
FANTOMAS ist der Mann der 1000 Masken, der nicht nur nach Diamanten und Weltherrschaft greift, sondern auch noch genügend Zeit hat, seinen Erzrivalen Inspektor Juve und den hochnäsigen Reporter Fandor lächerlich zu machen. FANTOMAS reiht sich auf seine Weise und trotz der über die Jahre ziemlich angefressenen Kalauereien ganz gut in besagte Filme mit Christopher Lee als Weltherrscher Fu Man Chu, aber auch italienische Kost wie DIABOLIK oder KRIMINAL ein. Natürlich ist die Erinnerung an FANTOMAS, den ich seit ihrer Ausstrahlung im TV – jeden Dienstag einer, danach irgendwann wieder Miss Marple auf dem gleichen Programmplatz – nicht mehr sah, weitaus besser als das doch etwas ernüchternde Wiedersehen. Die Enttäuschung nährt sich zu jeweils gleichen Teilen aus den platten Kapriolen de Funes und dem nicht mehr wiederzufindenden Glanz, den FANTOMAS noch auf den halbwegs unverdorbenen Zuschauer zu übertragen verstand. Dieses schiefe Bild relativiert sich allerdings spätestens dann, wenn man sich einmal betrachtet, mit welchem Mief und Pief sich in Deutschland zur Entstehung von FANTOMAS noch herumgeschlagen wurde. Heinz Erhardt, Schlagerkomödie und verspätete Heimatfilme – und selbst die Wallace-Streifen aus der Zeit können mit der Rasanz eines FANTOMAS, mit dem großen Spiel, den exzellenten Verfolgungsjagden, der doch schon recht gewagten Parade aus Stunts und Tricks und den überdimensionierten Sets in Farbe und Scope nicht konkurrieren.

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Geschrieben 22. März 2006, 14:23

DIE RACHE DER PHARAONEN
(Großbritannien 1959 – Terence Fisher)

Weil die Bannings in Ägypten ohne Rücksicht herumschaufeln wie die Blöden, finden sie nicht nur die Mumie der legendären Prinzessin Ananka, sondern werden auch von dem Fluch ihres Hohepriesters Kharis heimgesucht. Der nämlich hat sich bei Anankas Beerdigung ziemlich schäbig verhalten und wurde nach dem zu beklagenden Verlust seiner Zunge lebendig neben seiner Angebeteten eingemauert. Zu den Grabbeigaben der Ananka zählt auch die sogenannte „Rolle des Lebens“ – ein Schriftstück, das 1001 Geheimnis enthält. Mit der Schriftrolle und der Mumie von Kharis im Gepäck begibt sich ein skrupelloser Ägypter, der sich als Erfüllungsgehilfe von Kharis’ vor 2000 Jahren abgegebenes Treuegelübde begreift, nach England. Dort hetzt er den Bannings und einem Anverwandten die Mumie des Kharis auf den Hals, um die Störung von Anankas Totenruhe zu rächen.
Im Orignial lautet der Titel dieses Films einfach THE MUMMY, womit bereits vorgegeben ist, wohin die Reise geht. Wenn auch Christopher Lee den roboterhaft starr durch die Gegend wakenden Bandagierten ganz toll spielt, ist der Film für ein Werk Ende der 50er Jahre ziemlich altbacken ausgefallen. Die Beauty and the Beast-Konstruktion gegen Ende zeigt sich einfach viel zu sehr den 30ern verhaftet, um wirklich packen zu können. Da hat man Ende der 50er schon weitaus Innovativeres gesehen. Ansonsten ist der Film durchaus eine runde Sache, weil die dramaturgischen Höhepunkte ziemlich stimmig gesetzt sind und Langeweile daher ein Fremdwort bleibt. Auch die Farbgestaltung und der schmetternde Soundtrack machen rundheraus Freude. Ganz harmlos ist die Hammer-Mumie auch nicht ausgefallen, wenngleich derlei Schockereien aber kaum eine tragende Rolle spielen und auf ganzer Länge angenehmer Grusel siegt. Wie bei allen Hammer-Filmen mit dem Dreigestirn Lee-Cushing-Fisher macht man auch mit dem Auftakt zu Hammers kleiner Bandagen-Reihe zu keiner Zeit etwas falsch – der Film geht einfach immer.

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Geschrieben 22. März 2006, 18:34

DER BUCKLIGE VON SOHO
((BR) Deutschland 1966 - Alfred Vohrer)

Ein Teil des herrschaftlichen Schlosses Castlewood ist zu einem Hort gestrandeter Mädchen umfunktionert, finanziert von der großzügig anmutenden Lady Perkins. Hierhin verschlägt es wegen einer erklecklichen Erbschaft die junge Wanda. Dumm nur, dass man ihr das Erbe nicht gönnt und sich das Mädchenheim als KZ-artiges Internierungslager entpuppt, aus dem die jungen Dinger bei Ungehorsam auch mal in den ebenso scharf kontrollierten Puff Mekka abkommandiert werden, wenn ihnen das bucklige Faktotum des Heims vorher nicht gleich den Hals umgedreht hat. Günter Stoll ermittelt als Inspektor Hopkins, wenn er seine Bügelwäsche fertig und ein kleines Pfeifchen geschmaucht hat. Auch eine Art von Emanzipation. Überhaupt ist Stoll als Inspektor ziemlich wenig im Bild und im Grunde auch eher eine Nebenfigur. Die Bösewichte und dunklen Schergen dominieren die Leinwand, wobei sich einige Figuren durchaus auch als Wolf im Schafspelz entpuppen, was immerhin für ein, zwei Knalleffekte gut ist. Die Auflösung ist zwar wieder mal gewohnt mit Brechstange und Dampframme gefertigt, aber das stört eigentlich weniger, weil das eigentliche Feuerwerk da schon unlängst abgebrannt ist. Auch dieser Farb-Wallace hat mich beim Wiedersehen doch nicht schlecht überrascht, weil er mit Dämlichkeiten und Sparwitzen hübsch geizig umgeht, dafür mehr dunkle Machenschaften und gar einige etwas unangenehmere Foltereien auf der Tagesordnung stehen. Schön auch hier, dass sich dieser Wallaze nicht so in verwirrenden Nebensächlichkeiten verliert. Viel besser als in Erinnerung. Dufter Film!

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