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He'd take on anyone, at anything, anytime...it was only a matter of who came first!


72 Antworten in diesem Thema

#31 Steve McQueen

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Geschrieben 22. Februar 2006, 15:04

08. Januar 2006

Per qualche dollaro in più (1965)

Regie: Sergio Leone

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„Where life had no value, death, sometimes, had its price. That is why the bounty killers appeared.“

Bei For A Few Dollars More konnte Sergio Leone nur ein Jahr später auf ein weitaus größeres Budget zurückgreifen als noch bei A Fistful Of Dollars, was sich in jedem Aspekt des Films bemerkbar macht. Sets und Ausstattung wirken ausschweifender und detaillierter, doch nicht nur visuell perfektionierte er seinen Stil. Auch die gesamte Erzählstruktur ist epischer und komplexer, zudem scheint Leone das nötige Selbstvertrauen gefunden zu haben um bestimmte Kameraeinstellung noch länger stehen zu lassen. Die erste halbe Stunde lässt er den Betrachter in Bezug auf die Handlung noch völlig im Dunkeln, außerdem verwendet er zum ersten Mal sein später prägendes Stilmittel der Rückblenden, welche er im Verlauf des Filmes komplettiert und zu einem großen Ganzen verschmelzen lässt.

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Sergio Leone zeichnet noch deutlicher als in A Fistful Of Dollars das Bild einer von Gewalt beherrschten Welt, in der Moral keinen Platz hat. Gian Maria Volontè gibt abermals den Bösewicht, diesmal als psychopatischer Indio. Lee van Cleef schaffte mit For A Few Dollars More ähnlich wie Clint Eastwood den Sprung vom Nebendarsteller zu einem der bekanntesten Darsteller der 60er und 70er Jahre, obwohl er sich später fast nie mehr vom Western Genre lösen konnte.

Mit seinem zweiten Western hatte Leone seinen eigenen Stil fast schon perfektioniert und bereitete das vor, was er ein Jahr später mit The Good, The Bad & The Ugly in noch epischeren Visionen vollenden würde.

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“When the music ends, pick up your gun. Go ahead and shoot me Colonel. Just try.“



#32 Steve McQueen

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Geschrieben 22. Februar 2006, 15:18

09. Januar 2006

Rob Roy (1995)

Regie: Michael Caton-Jones

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Schon mehrfach seit der Stummfilmära wurde die Geschichte des schottischen Volkshelden interpretiert und verfilmt. Der bis dato letzte Versuch stammt von Regisseur Michael Caton-Jones, der aus dem Stoff einen recht anspruchsvollen Abenteuerfilm gemacht hat.

Liam Neeson spielt den schottischen Clanführer Robert Roy MacGregor, der im 17. Jahrhundert in den von England beherrschten Highlands versucht, das Überleben seines Clans zu ermöglichen, indem er sich Geld vom englischen Edelmann Marquis of Montrose (John Hurt) leiht. Als dieser mit Hilfe des ungestümen jungen Adligen Archibald Cunningham (Tim Roth) Rob Roy um die Summe beraubt, stellt sich der Schotte offen gegen die Besatzer.

Als Rob Roy 1995 in die Kinos kam, musste er sich (auch wenn in einer anderen Zeitepoche angesiedelt ist) der direkten Konkurrenz mit Mel Gibson’s Braveheart stellen und zog den Kürzeren. Das lag wohl weniger an der Qualität des Films, sondern an seiner weniger epischen Herangehensweise. Neeson verkörpert Rob Roy als Mann in der Zwickmühle, der zur Reaktion gezwungen wird, als die Engländer sein Heim vernichten und seine Frau vergewaltigen. Insofern geht es weniger um einen allgemeinen Freiheitskampf, sondern um Vergeltung. Gemein mit Braveheart ist die Darstellung der Engländer als umbarmherzige, brutale Besatzern, welche das schottische Volk ausbluten lassen. Die Krönung ist Tim Roths großartige Performance als einer der widerlichsten Charaktere der Filmgeschichte.

Ein guter Film mit großartiger Kameraführung, erstklassigen Dialogen und detaillierter Ausstattung, wobei ich zugeben muß, daß auch mich Braveheart mit seinem Pathos immer mehr unterhalten hat, denn Rob Roy bleibt trotz seines realistischen Ansatzes immer noch im Kern ein Abenteuerfilm alter Schule, wirkt dafür allerdings eine Ecke zu spröde.

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“So, Mr. Cunningham. What are these principal sins that distress your mother? Dice? Drink? Or are you a buggerer of boys?”

“It is years, Your Grace, since I buggered a boy... And in my own defense, I must add, I thought him a girl at the moment of entry.”



#33 Steve McQueen

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Geschrieben 22. Februar 2006, 15:28

15. Januar 2006

Sommersby (1993)

Regie: Jon Amiel

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Irgendwie ging dieser Film immer an mir vorbei, für einen Sonntag Vormittag war er dann doch keine schlechte Wahl.

Die Geschichte des Kriegsheimkehrers und Großgrundbesitzers Jack Sommersby (Richard Gere) nach Ende des amerikanischen Bürgerkriegs ist eine Mischung aus Drama und Liebesfilm, ohne sich wirklich entscheiden zu können. Seine Frau Laurel (Jodie Foster) wirkt geschockt von der Rückkehr des tot Geglaubten, mehr aber noch von dessen Wandlung vom kalten Despoten zum gefühlvollen Familienmenschen. Mit seiner offensiven Art überzeugt er viele der Bewohner, einige halten ihn von Anfang an für einen Betrüger. Laurel ist hin und her gerissen, innerlich wissend, daß dies nicht ihr Mann sein kann.

Als Jack schließlich des Mordes angeklagt wird, liegt es an ihm, seine wahre Identität preis zu geben oder am Galgen zu enden.

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Wie gewöhnlich geben Richard Gere und Jodie Foster gute aber konventionelle Darstellungen ihrer Figuren. Sommersby bewegt sich gerade deshalb weitgehend fern von Pathos und Kitsch, bleibt jedoch zu glatt um vollends zu überzeugen. Aufgebaut wie ein klassisches Theaterstück, wird der letzte Akt zur Katharsis des Protagonisten. Als „Jemand“ zu sterben oder als „Niemand“ zu leben ist schlussendlich eine philosophische Entscheidung, jenseits von Rationalität.

#34 Steve McQueen

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Geschrieben 22. Februar 2006, 15:48

15. Januar 2006

Affliction (1997)

Regie: Paul Schrader

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Affliction ist ein düsterer Film, ein Drama, das die Bezeichnung wahrlich verdient. Paul Schrader zeigt ungeschönt die Wirkung von männlicher Gewalt auf das soziale Umfeld.

Nick Nolte spielt Wade Whitehouse, einen seelisch verkrüppelten Kleinstadt Polizisten, der in seiner beruflichen und persönlichen Autorität von jedem beschnitten wird. Auch seine kleine Tochter hat sich bereits soweit von ihm entfremdet, daß man schon zu Anfang des Films das ungute Gefühl bekommt, daß dieser Charakter keinen Ausweg aus seiner Situation mehr finden wird. Als bei einem scheinbaren Jagdunfall ein hochrangiger Politiker erschossen wird, wittert Wade eine Verschwörung und setzt eine Kettenreaktion in Gang.

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Größeres Augenmerk als auf den Tötungsdelikt, der ihm lediglich als Auslöser für Wades „Erwachen“ dient, legt Schrader auf das gestörte Verhältnis von Wade zu seinem alkoholkranken Vater (Oscar gekrönt James Coburn). In Rückblenden zeigt er die Auswirkung, die körperliche und verbale Gewalt auf die Entwicklung der Familie hat. Während sich Wades Bruder Rolfe (Willem Dafoe) von seinem Vater lösen konnte und weggezogen ist, zeigt sich in Wades Charakter eine fatale Entwicklung zu Verhaltensweisen ähnlich seines Vaters. Die Auswirkungen auf die seelische Verfassung durch die Abstinenz eines Ventils hat ihn unfähig gemacht zu jedweder sozialen Bindung. Statt dessen fühlt er sich immer noch verantwortlich, sogar mitverantwortlich für den Zustand seines Vaters, bis schlussendlich alles in einem finalen Ausbruch von aufgestauter Gewalt mündet.

Mit unterkühlten Bildern kreiert Paul Schrader ein realistisches Szenario, daß in einem durchgehend ein ungutes Gefühl hinterlässt. So sehr man sich bemüht, Wade gegenüber Verständnis und Sympathie zu empfinden, was bleibt ist schließlich nur Mitleid für einen Menschen, dem es nie gelungen ist, sich von seinen sozialen Ängsten zu lösen.

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„You will say I should have known terrible things were about to happen, and perhaps I should have. But even so, what could I have done by then? Wade never went inside. He lived almost wholly out there on his skin, with no interior space to retreat to, even in a crisis.”



#35 Steve McQueen

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Geschrieben 23. Februar 2006, 20:19

21. Januar 2006

American Wedding (2003)

Regie: Jesse Dylan

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“Love life, get paid, then get laid. That is the basic philosophy of... The Finch-meister!“


Teil 2 habe ich bislang nicht gesehen, trotzdem wurde, ohne mich großartig zu beachten, American Wedding in den Player geschoben. Also: Bierchen auf und los!

Jim will nun endlich seine Flötenmuschi (!) heiraten und macht Michelle einen Antrag (gab’s da eine Vorgeschichte in Teil 2? Wahrscheinlich…). Der Rest der Geschichte dreht sich um die Hochzeitsvorbereitungen, erste Treffen mit den zukünftigen Schwiegereltern, Verlobungsfeier, Bacholor Party und schließlich die Hochzeit selbst. Alle bekannten Charaktere sind wieder dabei, auch Stiffler’s Mum darf sich wieder von Finchman verwöhnen lassen. Trotzdem lässt einen das Gefühl nicht los, daß so ziemlich alle Figuren im Laufe des Films zu Komparsen der Steve Stiffler Show verkommen…und eigentlich ist das auch nicht weiter schlimm, denn die mit jeder Menge Fäkalhumor gespickte Szenen sind zum Großteil richtig lustig. Mit Bier halt. Durchaus.

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Viel mehr bleibt über American Wedding auch nicht mehr zu sagen, nur daß das Thema mit Teil 3 ausgereizt ist und damit der „Neo-Teen-Movie-Boom“ fast ein Jahrzehnt überdauert hat. An die Leichtigkeit von American Pie (Teil 1) kommt das Filmchen natürlich in keinem Moment heran, aber das hat wohl auch niemand ernsthaft erwartet. Unterhaltsam war’s über weite Strecken trotzdem.

Ach ja, bei der Szene, in der Stiffler auf der Hundescheisse rumkaut, hätte ich fast mein Bier wieder ausgekotzt. Muß nicht sein…

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“It's time for me to boom-boom with the bridesmaids, Finch-fucker. 'Cause I'm gonna hang out with my wang out, and rock out with my cock out.”



#36 Steve McQueen

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Geschrieben 23. Februar 2006, 21:03

02. Februar 2006

The Bridge On The River Kwai (1957)

Regie: David Lean

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Nach längerer Zeit habe ich mir diesen Klassiker der Filmgeschichte wieder einmal angesehen und er ist nach fast 50 Jahren immer noch ein zeitloses Meisterwerk.
Die Geschichte britischer Kriegsgefangener, die dazu gezwungen werden eine Eisenbahnbrücke über den Kwai zu bauen ist eine komplexe Allegorie auf die Sinnlosigkeit des Krieges. Angeführt von Col. Nicholson (Alec Guiness) weigern sich die Briten anfangs die Brücke unter japanischem Kommando fertig zu stellen. Selbst Folter kann Nicholsons Willen nicht brechen, bis der japanische Kommandeur schließlich seine moralische Niederlage eingestehen und die Briten ein technisch überragendes Bauwerk unter eigener Führung errichten lassen muß. Gleichzeitig macht sich ein kleines britisches Kommando unter Mithilfe des kurz zuvor aus dem Lager geflohen Amerikaners Shears (William Holden) auf, die Brücke am Tag seiner Einweihung zu sprengen. Als Nicholson bemerkt, daß „seine“ Brücke gesprengt werden soll, versucht er in seinem Fanatismus dies noch zu verhindern, nur um schließlich (gewollt und nicht, darüber streitet man sich nun seit Erscheinen des Films) die Zerstörung selbst auszulösen.
Worum es bei diesem Krieg schließlich ging, ist während des ganzen Films nebensächlich, alles was nach Einsatz von Blut und Schweiß am Ende übrig bleibt ist ein an Sinnlosigkeit nicht zu überbietender Akt, der keine Gewinner zurücklässt.

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Mit The Bridge On The River Kwai erhielt Regisseur David Lean seinen ersten Oscar. Mit seinen in allen Bereichen epischen Ausmaßen wurde er zu Recht zu einem der besten Filme der Geschichte gekürt. Sowohl Cinematographie, Drehbuch als auch Schauspieler sind einfach großartig, wenn es für mich persönlich einen Kritikpunkt gibt, dann hätte man den Film vielleicht ein wenig straffen können, das liegt möglicherweise aber auch an den modernen Sehgewohnheiten.

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„You make me sick with your heroics. There's a stench of death about you. You carry it in your pack like the plague. Explosives and L-pills - they go well together, don't they? And with you it's just one thing or the other: destroy a bridge or destroy yourself. This is just a game, this war! You and Colonel Nicholson, you're two of a kind, crazy with courage. For what? How to die like a gentleman... how to die by the rules... when the only important thing is how to live like a human being.”



#37 Steve McQueen

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Geschrieben 23. Februar 2006, 21:38

08. Februar 2006

To End All Wars (2001)

Regie: David L. Cunningham

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Gleiches Szenario, unterschiedliche Thematik.

Entlarvt The Bridge On The River Kwai den kriegerischen Akt an sich als sinnlos, so fokussiert To End All Wars die Verrohung des Menschen und stellt die Frage, ob Vergebung zum Erhalt der Menschlichkeit nicht essentiell ist.

Basierend auf dem autobiographischen Buch von Ernest Gordon, der gleichzeitig als einer der Hauptcharaktere (gespielt von Ciarán McMenamin) in Erscheinung tritt, beschreibt der Film die unmenschlichen Umstände, unter denen alliierte (hier vornehmlich schottische) Kriegsgefangene im zweiten Weltkrieg gezwungen wurden, eine Bahntrasse von Thailand nach Burma zu errichten. Im Lager werden sie mit der Ideologie des „Bushido“ konfrontiert, unter deren Einfluss eine Anwendung der Genfer Konvention keinen Platz findet. Von den Japanern gefoltert und mißhandelt, ohne ausreichende Verpflegung und medizinische Möglichkeiten, ohne Aussicht auf Flucht, finden die Gefangenen unterschiedliche Wege, die Situation zu bewältigen. Während Campbell (Robert Carlyle) seinen Hass in Rachegedanken kanalisiert und eine vergebliche Übernahme des Lagers plant, versucht der Amerikaner Reardon (Kiefer Sutherland) sich als Einzelgänger mit Schwarzmarkthandel das Leben zu vereinfachen, beides mit katastrophalen Folgen. Unter Einfluss des Gefangenen Dusty (Mark Strong) versucht Gordon durch den ultimativen Akt der Vergebung seine Menschlichkeit nicht zu verlieren und behält sich selbst damit in all dem Horror seine Freiheit.

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To End All Wars ist ein fordernder Film, mit einer mutigen Aussage, der den Krieg als entmenschlichtes Grauen darstellt, in dem es schlussendlich keine Gewinner geben kann. Der einzige Ausweg liegt in der Bewahrung des eigenen Seelenheils, sich nicht dem Grauen zu unterwerfen. In diesem Zusammenhang ist David L. Cunninghams Film ein Manifest an den Humanismus und einer der wenigen wirklich ehrlichen Anti-Kriegs Filme.

"Who is my neighbor? How many times should I forgive my brother? What does it mean to love one's enemies?"



#38 Steve McQueen

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Geschrieben 23. Februar 2006, 22:27

11. Februar 2006

The Life Aquatic With Steve Zissou (2004)

Regie: Wes Anderson

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Der selbsternannte Meeresforscher, Filmemacher und Abenteurer Steve Zissou (Bill Murray als „Jacques Cousteau Epigone“) steckt in der Midlife Crisis. Seine Frau (Angelica Houston) hat sich von ihm entfremdet, sein Unternehmen steht vor dem Bankrott und dann taucht auch noch ein scheinbar verlorener Sohn (Owen Wilson) wieder auf. Als bei seiner letzten Expeditionen sein bester Freund von einem Jaguar Hai gefressen wird und die daraus entstandene Dokumentation das Publikum nicht zu begeistern weiß, macht sich Zissou auf die Jagd nach dem Meeresräuber.

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Ganz typisch für Wes Anderson ist nicht nur die skurrile Story, sondern auch die ebenso agierenden Charaktere. Wie schon in Rushmore und The Royal Tenenbaums fühlt man sich in eine künstliche Welt hineingezogen, in der einzig die Gefühle ihrer Protagonisten echt zu sein scheinen. Abgefahrene Sets und Kostüme (Team Zissou scheint nicht nur technisch in den 70ern hängen geblieben zu sein) und eine penible Liebe zum Detail kennzeichnen seit jeher Andersons Werke. Oberflächlich betrachtet hat man alle Ingredienzien für eine unterhaltsame Komödie, bei der der Humor allerdings meist sehr subtil und entdeckungswürdig ist. Blickt man tiefer in die Materie, so entdeckt man einen Film über einen Abenteurer, der in seinem Leben die Welt erforscht zu haben scheint, aber noch nicht das Leben selbst. Der Weg aus der Krise zurück zum Erfolg ist untrennbar damit verbunden, daß Steve die Fehler seiner Vergangenheit eingesteht.

In seinem Subtext ist The Life Aquatic With Steve Zissou nicht so offensichtlich wie seine Vorgänger, und verlangt mehr Beschäftigung, ansonsten hat man „nur“ eine sicherlich für spezielle Geschmäcker gemachte Komödie gesehen. Aber in diesem Aspekt lag schon immer der Reiz an Wes Andersons Filmen. In seinen fast schon surrealen kleinen Welten gibt es so unendlich viel zu entdecken, daß es zur Pflicht wird, auch diesen Film zum wiederholten Mal zu sehen. Wie immer ein großartig besetzter (Willem Dafoe als Klaus Daimler mit deutschem Akzent ist der Hammer!), mit fantasievoller Bildkomposition realisierter, eigensinniger Film, der in jeder Einstellung die Handschrift eines der originellsten und talentiertesten Filmemacher der Gegenwart trägt.

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“Supposedly Cousteau and his cronies invented the idea of putting walkie-talkies into the helmet. But we made ours with a special rabbit ear on the top so we could pipe in some music.”



#39 Steve McQueen

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Geschrieben 23. Februar 2006, 22:43

12. Februar 2006

Caboblanco (1980)

Regie: J. Lee Thompson

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Als J. Lee Thompson (Guns Of Navarone, Cape Fear) dieses Star Vehikel inszenierte, hatte er seinen Zenit bereits um 20 Jahre überschritten. Nach diesem Film sollte dann schließlich nur noch unterdurchschnittliche B-Movie Ware kommen (mal abgesehen vom unglaublich unterhaltsamen Firewalker, muah!!!).

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Nicht nur der Titel suggeriert eine Nähe zu Casablanca, auch Inszenierung und Charaktere scheinen diesem oder ähnlich gearteten Genre Vertretern aus den 40er Jahren des Hollywood Kinos entliehen zu sein. Man merkt Caboblanco schon in der ersten Einstellung an, daß hier ein handwerklich begnadeter Regisseur am Werke war. Thompson versteht es sehr gut, die exotische Szenerie einzufangen, die Ausstattung und Bildkomposition sind ist durchgehend auf einem hohen Niveau und bestätigen, daß der Film durchaus ein ansehnliches Budget zur Verfügung hatte. Leider sind die positiven Aspekte damit auch schon aufgezählt. Sowohl Jason Robards, als auch Fernando Rey geben eine solide Vorstellung ab, können den faden Dialogen aber auch nicht mehr Leben einhauchen. Charles Bronson wirkt seltsam fehlbesetzt und man wünscht sich ständig, er würde endlich zur Waffe greifen und loslegen. Das passiert allerdings nicht, da das Drehbuch irgendwo zwischen lächerlicher Romanze, spannungsfreien Abenteuerfilmeelementen und stupider Verschwörungskonstellation im Dickicht des Dschungels verdümpelt. Bis zum an Stumpfsinn und Unlogik kaum noch zu überbietendem „Finale“ wird man das Gefühl nicht los, das hier eine Menge Potenzial verschwendet wurde.

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Caboblanco hätte durchaus das Zeug zu einem unterhaltsamen, klassischen Abenteuerfilm gehabt, leider hätte sich vorher jemand erstmal eine spannende Story ausdenken und daraus ein logisches Drehbuch verfassen müssen. Doch dafür schien das Budget anscheinend schon im Vorfeld verpulvert gewesen zu sein, bspw. für den großartigen Score von Jerry Goldsmith, der mit seiner Mischung aus First Blood und Lawrence Of Arabia leider viel zu mächtig klingt und völlig aufgesetzt wirkt. Wird man sich zusätzlich noch der Tatsache bewusst, das nur ein Jahr später mit Spielbergs Raiders Of The Lost Ark der vielleicht perfekteste Abenteuerfilm überhaupt in die Kinos kam, so wirkt Caboblanco schlussendlich doch wie das endgültige Scheitern eines gealterten Filmemachers. Schade.

#40 Steve McQueen

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Geschrieben 23. Februar 2006, 23:12

14. Februar 2006

Mr. & Mrs. Smith (2005)

Regie: Doug Liman

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Mr. und Mrs. Smiths Ehe ist nach fünf (oder sechs!) Jahren von Langeweile gezeichnet. Beide sind Auftragskiller, jedoch kennt keiner von beiden die wirkliche Identität des anderen. Bis sie eines Tages aufeinander angesetzt werden, was allerdings auch neuen Schwung in das triste Eheleben bringt.

“We have an unusual problem here, Jane. You obviously want me dead, and I'm less and less concerned for your well-being.”


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Doug Liman schafft es zum wiederholten Mal nach dem grandiosen The Bourne Identity einen unterhaltsamen Actionkracher mit hochkarätiger Besetzung auf die Leinwand zu bringen. Was fehlt ist der Hang zum Realismus, dafür ist Mr. & Mrs. Smith in letzter Konsequenz zur „verspielt“, jedoch geht die Action nie zu sehr „over the top“, daß es lächerlich wirkt. Überhaupt ist diese nur Mittel zum Zweck, denn, daß was den Film ausmacht, ist die Chemie zwischen Angelina Jolie und Brad Pitt, die beide eine selbstironische Darstellung abliefern. Wenn schließlich die heimische Villa beim Versuch sich gegenseitig zu eliminieren dem Erdboden gleich gemacht wird steigt der Spaßfaktor extrem und lässt selbst The War Of The Roses wie einen Kindergartenstreit wirken!

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Sicher nichts für anspruchsvolle Gemüter, aber unterhaltsame zwei Stunden, die ich bei Gelegenheit gerne noch einmal wiederholen werde!

“Option A: You talk, we listen, no pain. Option B: You don't talk, I remove your thumbs with my pliers, it will hurt. Option C: I like to vary the details but the punchline... you die.”



#41 Steve McQueen

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Geschrieben 28. Februar 2006, 15:20

14. Februar 2006

A Prayer For The Dying (1987)

Regie: Mike Hodges

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Mitte der 80er Jahre war Mickey Rourke auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Im selben Jahr wie Angel Heart und Barfly drehte er auch diese Geschichte des IRA Kämpfers Martin Fallon, der nach einem fehlgeschlagenen Bombenattentat, bei dem ein mit Kindern besetzter Schulbus in die Luft fliegt, seinen Ausstieg ankündigt. Doch bevor er sich absetzten kann, zwingt ihn die Unterwelt zu einem letzten Auftragsmord, bei dem er von einem Priester (Bob Hoskins) beobachtet wird. Er weigert sich weitere Unschuldige zu töten und hat schließlich nicht nur seine Auftraggeber am Hals, sondern auch seine ehemaligen IRA Mitstreiter, die ihn nicht so einfach gehen lassen wollen…

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Schuld und Vergebung sind die zentralen Elemente in Mike Hodges Adaption von Jack Higgins Buchvorlage. A Prayer For The Dying ist kein politischer Film, sondern beschreibt den inneren Kampf eines Mannes, der durch das Töten im Begriff ist, seine Seele zu verlieren. In diesem Aspekt funktioniert der Film vor allem dank Mickey Rourkes erstklassiger Performance. Nicht nur der irische Akzent ist beeindruckend realistisch, auch sein zurückhaltendes Spiel gibt dem Charakter die benötigte melancholische Tiefe. Das Schicksal scheint sich gegen Fallon gestellt zu haben, für ihn gibt es kein Entkommen aus der Spirale der Gewalt.

Mit einem Abstand von fast 20 Jahren nach seiner Entstehung ist A Prayer For The Dying immer noch ein überdurchschnittlich gutes Drama, das jedoch ein wenig zu oft Thriller sein möchte. Regisseur Mike Hodges (Get Carter) distanzierte sich von dem Film, ebenso wie Mickey Rourke, nachdem die Produktionsfirma den Film eigenständig umgeschnitten hatte. Bei diesem Entstehungshintergrund muß man sich natürlich fragen, wie gut der (leider nie veröffentlichte) Director’s Cut dieses Films doch sein könnte.

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“I don’t wanna keep waking up every night hearing the screams of young children. I lost something a long time ago. Everything, everything got very black like dried blood. And something started to stink. Every day it got worse. Sometimes so bad I couldn’t get out of my bed. I sat there in the dark like a wee scared boy, not being able to breath or speak my name. I saw myself lying on the street, dying, not wanting to die. Maybe there’s something wrong with me.”



#42 Steve McQueen

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Geschrieben 28. Februar 2006, 16:43

17. Februar 2006

Il Buono, il brutto, il cattivo (1966)

Regie: Sergio Leone

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Leone und Eastwood zum Dritten. Mit dem abschließenden Teil seiner "Dollar Trilogie" machte Sergio Leone ernst. In seinem Fall sollte das bedeuten: noch epischer, noch monumentaler, noch besser!

Bei einer Originallauflänge von fast drei Stunden konnte Leone seine charakteristischen Kameraeinstellungen noch länger stehen lassen, als er dies schon bei For A Few Dollars More getan hatte. Teilweise mit epischen Ausmaßen inszenierte Bildkompositionen wie die Schlacht zwischen Nord- und Südstaaten Truppen ließen ihn verdächtig nah an sein großes Vorbild David Lean herankommen. Mit seinem mittlerweile charakteristischen Stil und dem ihm eigenen Gefühl für filmischen Rhythmus schuf Leone mit The Good, The Bad & The Ugly ein atemberaubendes Meisterwerk, das über allem thront, was das Genre des Westerns bis heute hervorgebracht hat.

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„God is on our side because he hates the Yanks.”
”God is not on our side because he hates idiots also.”


Clint Eastwood perfektionierte seine Darstellung des wortkargen Outlaws, während Lee Van Cleef als Sentenza eine großartige Performance als durch und durch bösartiger Charakter abliefert. Eli Wallach als durchtriebener Tuco hätte ebenfalls nicht besser besetzt werden können.

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Mit mehr Humor und Brutalität, allerdings auch mit einigen melancholischen, fast schon kritischen Untertönen auf den Krieg im Allgemeinen lässt sich der Film auf vielen verschiedenen Ebenen interpretieren und wird mit jedem Mal einfach immer besser. Ennio Morricone komponierte dazu einen visionären Score, der für sich alleine genommen schon ein Meisterwerk darstellt.

Vielfach zitiert, aber nie erreicht, bleibt The Good, The Bad & The Ugly ohne Frage eine der großartigsten Errungenschaften der Filmgeschichte.

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“You see, in this world there's two kinds of people, my friend: Those with loaded guns and those who dig. You dig.”



#43 Steve McQueen

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Geschrieben 28. Februar 2006, 18:26

17. Februar 2006

Within the Woods (1978)

Regie: Sam Raimi

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Da man wohl nicht oft die Möglichkeit bekommt, diesen zweiten Kurzfilm von Sam Raimi und direkten Vorläufer von The Evil Dead zu sehen, nahm ich die Chance also wahr. Allerdings hätte ich aufgrund der wirklich finsteren Bildqualität bald wieder ausgeschaltet, auch wenn das natürlich nichts mit den filmischen Qualitäten zu tun hat. Trotzdem musste ich doch nicht nur deshalb des Öfteren herzhaft lachen.

Kurz zur Story: Einige Freunde verbringen das Wochenende in einer Hütte im Wald. Alles supi, bis Bruce (Campbell) aus Versehen einen indianischen Friedhof entweiht und zum halbtoten Dämon mutiert. Was folgt ist viel Geschrei und Splatter.

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Within the Woods wurde von Raimi an einem Wochenende auf Super 8 gedreht, um Geldgeber für die Finanzierung eines richtigen Spielfilms zu ermöglichen. Dieser Film sollte schließlich The Evil Dead werden, bei dem Sam Raimi trotz geringem Budget einige fantastische und innovative Filmtechniken entwickelte und völlig zurecht einen kleinen Klassiker des Genres kreierte.

In Within the Woods sind einige dieser Raimi Trademarks und auch Storyelemente von The Evil Dead durchaus schon erkennbar und sicher ist der 30-minüter für die Freakfraktion ein gefundenes Fressen. Doch auch, wenn ich The Evil Dead und seine Nachfolger noch so gut finde, wird Within the Woods seinem „legendären“ Ruf leider nicht gerecht. Ein nettes, billiges Studentenprojekt, was mich über die gesamte Länge leider furchtbar gelangweilt hat und nicht mehr als ein Versuchsfilmchen war und bleibt.

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#44 Steve McQueen

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Geschrieben 01. März 2006, 20:15

17. Februar 2006

The Bourne Supremacy (2004)

Regie: Paul Greengrass

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Zum zweiten Mal gesichtet und wieder vollauf begeistert. War ich zuvor doch etwas skeptisch, ob Teil 2 der Bourne Trilogie das hohe Niveau von The Bourne Identity wird halten können, so bin ich spätestens jetzt sogar der Meinung, daß dies einer der seltenen Fälle ist, in dem eine Fortsetzung das Original noch übertrifft.

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Der Wechsel von Doug Liman (diesmal nur Produzent) zu Paul Greengrass auf dem Regiestuhl schlägt sich glücklicherweise nicht in abbauender Qualität nieder. Ganz im Gegenteil, Greengrass gibt The Bourne Supremacy einen noch realistischeren Look, wackelnde Handkamera und ausgewaschene Farben regieren das Geschehen, das sich diesmal vom exotischen Goa über Berlin bis nach Moskau erstreckt. Die Story setzt direkt bei The Bourne Identity an und greift die bekannten Charaktere und Handlungsfäden wieder auf. Alles, was den Vorgänger zu einem der besten Agententhriller überhaupt gemacht hat, wird wieder aufgefahren, von realistischer Action bis über intelligente Dialoge, wobei Greengrass dem Film noch mehr Tempo verleiht. Das ganze gipfelt in einer der wahnwitzigsten und genialsten „Car Chase Sequenzen“, die ich jemals sehen durfte. Hier können sich einige Leute mal wieder an- bzw. abgucken, wie auch ohne schwachsinnige CGI Effekte realistische Action kreiert werden kann, daß einem das Herz in die Hose rutscht.

Das Drehbuch erlaubt es Matt Damon seinem Charakter Jason Bourne noch mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit einzuhauchen. Er spielt den Agenten als einen verlorenen Menschen, der sich zwar zu wehren weiß, aber sich selbst noch immer nicht wirklich kennt und seine dunkle Vergangenheit aufarbeitet. Auch in diesem Aspekt zitiert The Bourne Supremacy gekonnt den klassischen Agententhriller der 70er und 80er und führt ihn grandios im neuen Jahrtausend weiter. Großartig!

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“He's making his first mistake.“
”It's not a mistake. They don't make mistakes. They don't do random. There's always an objective. Always a target.”
”The objectives and targets always came from us. Who's giving them to him now?”
”Scary version? He is.”



#45 Steve McQueen

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Geschrieben 01. März 2006, 21:34

18. Februar 2006

Haute Tension (2003)

Regie: Alexandre Aja

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Der französische Film lebt in den letzten Jahren auch international wieder auf, neben vielen international erfolgreichen Großproduktionen, schickt sich auch der Nachwuchs des Genrekinos an, ein Statement zu setzen. Wie so etwas im harten Horror/Slasher Genre aussehen kann, zeigt Jungregisseur Alexandre Aja mit seinem zweiten Spielfilm Haute Tension.

Die beiden Freundinnen Marie und Alexa fahren über das Wochenende aufs Land um Alexas Eltern besuchen. In der Nacht dringt ein Fremder in das Haus ein und schlachtet brutal die gesamte Familie ab, fesselt Alexa und verschleppt sie in seinem Transporter. Marie hängt sich an ihre Fersen und versucht dem Killer das Handwerk zu legen.

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Soweit der recht simple Plot, der allerdings recht schnell zur Sache kommt und dann ein blutiges Manifest lostritt, daß es einem ziemlich schnell die Sprache verschlägt. Haute Tension ist brutal, und zwar richtig. Das, was Alexandre Aja hier zeigt, hat mit dem Slasher Film der 80er oder dem Teenie Hooror der 90er nicht viel am Hut. Der Film orientiert sich eher am harten Horrorfilm der 70er Jahre und zollt Vorbildern wie Tobe Hooper und Wes Craven Tribut. Nicht umsonst fiel nach dem internationalen Erfolg von Haute Tension des letzteren Wahl für ein Remake seines eigenen Films The Hills Have Eyes auf den jungen Franzosen. Craven war wohl sehr angetan von der Kompromisslosigkeit, die Aja bei der Darstellung der Gewalt an den Tag legte, und das zu recht. Nicht nur die Spannungskurve hält sich durchgehend, auch das Gewaltniveau mag zu erschrecken.

Der Knackpunkt bleibt das Finale. Dies versöhnt dann zwar teilweise wieder für einige extrem unlogische Aktionen der Hauptdarstellerin (mehr kann man dazu an dieser Stelle ohne den Clou zu verraten nicht sagen), trotzdem hat mich der Storyaufbau dann doch nicht hundertprozentig überzeugt. Vielleicht dann beim zweiten Sichten…

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#46 Steve McQueen

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Geschrieben 05. März 2006, 13:53

18. Februar 2006

Police Academy (1984)

Regie: Hugh Wilson

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1984 zog die Police Academy in die Filmgeschichte ein, und wir wurden sie beinahe nicht mehr los. Waren die ersten Filme noch unterhaltsam und für einige kultige Charaktere gut (vorausgesetzt, man schaltete sein Hirn ab), dümpelten insbesondere die letzten Teile nach allgemeiner Bewertung in den unendlichen Tiefen des Trash und finden sich gerne bei Wahlen zu den schlechtesten Filmen aller Zeiten auf den vorderen Positionen wieder.

Trotzdem, als die Police Academy 1984 das Licht der Welt erblickte, war auch der Verfasser dieses Reviews noch klein und unschuldig…und was hat er gelacht! Über den militanten Redneck-Waffenfetischisten Tackleberry, Hightower, Mahoney und die menschliche „Voice Box“ Michael Winslow. Nachdem ich den Film nun nach langer Zeit wieder einmal komplett gesehen habe, war das natürlich eine komplett andere Erfahrung. Einige Lacher, vor allem aus nostalgischen Gründen gibt es zwar immer noch, und einige Szenen sind wirklich kleine Klassiker geworden, grundsätzlich aber ist das Filmchen doch ziemlich inhaltsleer. Andererseits, wer will schon Anspruch in die Police Academy Serie hinein interpretieren?

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Was mir auffiel war, daß viele Komödien in den 80ern doch etwas freizügiger waren, als man es vom prüden Amerika gewohnt ist. Massig nackte Frauen in der Duschraumszene, politisch unkorrekte Darstellung von Schwulen in der Blue Oyster Bar (immer noch ein Brüller) oder auch der Blow Jow unterm Rednerpult sind da die besten Beispiele. In diesem Sinne ist Police Academy auch ein Spiegelbild seiner Zeit. Heute lache ich aber über andere Dinge…

#47 Steve McQueen

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Geschrieben 10. März 2006, 21:24

22. Februar 2006

Ehi amico...c'è Sabata, hai chiuso! (1969)

Regie: Gianfranco Parolini

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Nachdem er durch die letzten beiden Teil von Sergio Leone’s Dollar Trilogie zum Star geworden war, bekam Lee Van Cleef haufenweise Angebote für ähnlich gestrickte Spaghetti Western, in denen er seine Coolness präsentieren durfte. Zu seinen bekanntesten Rollen gehört die Figur des Sabata, die er zweimal verkörpern sollte, zum ersten Mal im gleichnamigen Film von 1969.

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Sabata, seines Zeichens ein Meister im Umgang mit ausgefallenen Schusswaffen jeder Art, die er stets mit sich führt, reitet zufällig in ein kleines Städtchen ein, während gerade ein Safe mit 100.000$ aus einer Bank gestohlen wird. Nachdem er die Täter erschießt und das Geld zurückbringt, verlangt er eine Belohnung von 5000$ für seine Dienste. Die Vorstehenden der Stadt jedoch, involviert in den Raub, schicken einen Killer nach dem anderen, um Sabata endgültig zum Schweigen zu bringen. Dieser dreht den Spieß um und verlangt nach jedem misslungenen Attentat auf sein Leben eine höhere Geldsumme…

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Man merkt von Beginn an, daß Regisseur Gianfranco Parolini (alias Fred Kramer) versucht einen ähnlich strukturierten Western zu kreieren wie A Fistful Of Dollars. Leider gelingt ihm dies nicht einmal annähernd. Ohne den direkten Vergleich mit den Dollar Filmen macht Sabata gar nicht mal so eine schlechte Figur und ist sicherlich einer der sehenswerteren Spaghetti Western, aber zu keiner Zeit entwickelt sich hier wahre Größe. Die Kamera ist solide und Lee Van Cleef ist gut aufgelegt, trotz guter Ideen ist das Drehbuch trotzdem zu konfus und wirkt zu konstruiert um zu überzeugen. Man fragt sich des Öfteren, ob Sabata nun eine Parodie oder ein ernst gemeinter Beitrag zum Genre sein soll (das Problem hatten allerdings ziemlich viele Spaghetti Western). Schlußendlich bildet er einen Übergang irgendwo zwischen Leone und den Trinity Western mit Bud Spencer & Terence Hill, kann allerdings weder die Coolness des einen, noch den witzigen Charme der anderen erreichen.

#48 Steve McQueen

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Geschrieben 15. März 2006, 21:19

23. Februar 2006

È tornato Sabata... hai chiuso un'altra volta (1971)

Regie: Gianfranco Parolini

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Der erste Teil war erfolgreich, also mußte es logischerweise zu einer Fortsetzung kommen. Lee Van Cleef konnte dazu überredet werden in Return of Sabata ein weiteres Mal die Hauptrolle zu übernehmen, bevor ihn im gleichen Jahr Yul Brynner im 3. Teil Adios Sabata ersetzte (den ich mir nun aber doch ersparen werde…vielleicht irgendwann einmal).

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Sabata (Lee Van Cleef) tingelt mittlerweile mit einem Wanderzirkus durch die Gegend, bei dem er seine Schusskünste zeigen kann (was hat er denn mit der ganzen Kohle aus Teil 1 gemacht?!). In Hobsonville trifft er auf den korrupten Baulöwen McIntock, dem mittlerweile schon die ganze Stadt gehört und der seine ahnungslosen Bürger um ihr Geld bringt.

Return of Sabata beginnt mit einem großartigen Einstieg, durch und durch beeinflusst von Hippies und psychedelischen Drogen, dazu ertönt entsprechende Musik. Das ist durchaus lustig und hat Charme, womit allerdings auch gleich klar ist, daß dieser zweite Teil sich noch weniger ernst nimmt, als sein Vorgänger. Auch wenn ab und an jemand erschossen wird, ist der Film doch eine eher heitere Angelegenheit. Noch mehr konzentriert er sich auf seinen Protagonisten und seine durchtriebenen Talente, seine Gegner hinters Licht zu führen.

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Auch wenn ich nach dem ersten Teil nicht unbedingt scharf darauf war Return of Sabata zu sehen, so war es doch zumindest ein unterhaltsamer Film, wenn auch der Wechsel zwischen (nicht allzu) brutalen Szenen und Klamauk irgendwie nicht stringent genug ist. Ganz nett, aber nicht mehr.

#49 Steve McQueen

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Geschrieben 15. März 2006, 21:26

24. Februar 2006

Prince Of Darkness (1987)

Regie: John Carpenter

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“From Job's friends insisting that the good are rewarded and the wicked punished, to the scientists of the 1930's proving to their horror the theorem that not everything can be proved, we've sought to impose order on the universe. But we've discovered something very surprising: while order DOES exist in the universe, it is not at all what we had in mind!”

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Ich hatte John Carpenter’s filmische Ergüsse ab Mitte der 80er Jahre bisher immer ein wenig vermieden, da ich davon ausging, daß wenig Gehaltvolles dabei sein würde (mit Ausnahme des wirklich großartigen They Live). Auf Empfehlung habe ich mir dann doch Prince of Darkness angesehen und wurde positiv überrascht. Wenn auch nicht so stark wie in seiner Hochphase Ende der 70er/Anfang der 80er, so schafft es Carpenter doch auch hier seine typischen Trademarks in diesem Film einzusetzen. Eine bedrohliche Grundstimmung bleibt über die gesamte Filmlänge erhalten, Kamera und Schauspieler sind solide. Die Story ist für Carpenter’s Verhältnisse relativ komplex und lässt Raum für Interpretationsmöglichkeiten.

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Ein Priester (Donald Pleasence) entdeckt im Gewölbe einer verlassenen Kirche ein Behältnis, das eine grüne, anscheinend lebende Substanz enthält. Eine Gruppe von Wissenschaftlern nistet sich in dem Gebäude ein, um den Ursprung und den Inhalt zu studieren. Bei ihren Nachforschungen kommen sie einer Wahrheit auf die Spur, die die Grundfeste des Katholizismus und der Weltordnung auf den Kopf zu stellen droht.

In seiner Struktur ist Prince Of Darkness natürlich immer noch ein B-Movie, aber es ist smart und das Flair, das Carpenter erzeugt lässt auch über einige kleine Längen hinwegsehen. Einige Momente, wie das Auftauchen eine Nachricht aus der Zukunft sind in ihrer Dichte einfach fantastisch und versprühen genau dieses unangenehme, unbeschreibliche Gefühl, für das der Regisseur berühmt wurde, und auch das Gore Level kommt nicht zu kurz.

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Im großen und ganzen, wie ich zugeben muß, ein ziemlich unterbewerteter Film in John Carpenter’s Laufbahn, der beim zweiten Sehen sicherlich noch mehr an Substanz gewinnen wird.

#50 Steve McQueen

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Geschrieben 15. März 2006, 21:33

24. Februar 2006

Tartüff (1926)

Regie: Friedrich Wilhelm Murnau

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Nach Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens war dies erst mein zweiter Kontakt mit einem Film von Friedrich Wilhelm Murnau. Im Gegensatz zu seinem Vampirklassiker verfilmte Murnau hier allerdings eine eher leichte Geschichte, jedoch nicht ohne kritischen Hintergrund.

Ein junger Mann wird von seinem Großvater enterbt, nachdem seine habgierige Haushälterin allerlei Schlechtes über ihn verbreitet hat. Der Neffe jedoch gibt nicht auf und verkleidet sich als Betreiber eines Wanderkinos um Zugang zum Haus des Greisen zu erhalten. Dort führt er einen Film auf, dessen Gleichnis dem alten Mann die Wahrheit über die Intrigen seiner Haushälterin klar machen soll:

Tartüff (Emil Jannings) ist ein gerissener Gauner, der sich als Geistlicher verkleidet bei einem Freund einnistet um ihn seines Geldes zu entledigen. Dabei kommt ihm dessen misstrauische Frau allerdings auf die Schliche und entlarvt den Scharlatan.

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Mit wundervoller Musik untermalt war dieser kurzweilige Stummfilmklassiker ein wirklich unterhaltsamer netter Film. Sicherlich ist Tartüff nicht Aufsehen erregend wie etwa Nosferatu, aber in seiner Erzählstruktur durchaus schön gemacht, was natürlich auch für die Bildkomposition im Allgemeinen gilt. Dazu spiel Emil Jannings den wirklich erheiternd widerwärtigen Charakter des Tartüff mit einer Mimik, daß es eine wahre Freude ist. Ich habe es nicht bereut, mich einmal mehr von dem Charme eines Stummfilmes einnehmen zu lassen.

#51 Steve McQueen

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Geschrieben 15. März 2006, 21:43

25. Februar 2006

Altrimenti ci arrabbiamo (1974)

Regie: Marcello Fondato

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Ben (Bud Spencer) und Kid (Terence Hill) kommen bei einem Motorcross Rennen gleichzeitig über die Ziellinie und gewinnen gemeinsam einen roten Strandbuggy. Bei einem Wettstreit mit Bier & Würstchen sollen die zukünftigen Besitzverhältnisse geklärt werden. Dazu kommt es dann aber nicht mehr, weil ein Rudel Schläger im Auftrag des örtlichen Paten das Gefährt der beiden in Flammen aufgehen lässt. Leider haben sie sich dabei mit den falschen angelegt…

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„Übrigens, gibt Deine Wurst auch Pfötchen? Ich muß dauernd aufstoßen.“
„Wer weiß wo der vorm Wurstmachen angefasst hat!“


Ahhh…herrlich! Wie oft habe ich diesen Film jetzt schon gesehen, und ich besemmel mich immer noch bei den gleichen Szenen. Das muß man jetzt auch nicht verstehen, denn entweder man ist Fan der Filme von Bud Spencer und Terence Hill oder eben nicht. Für mich persönlich ist dies einer der besten Streifen der beiden, fast jede Szene besitzt hier Kultcharakter, sei es nun das Bier & Würstchen Wetttrinken/-essen, die Killer & Chor Sequenz oder die Motorradjagd. Die Sprüche sind vom Allerfeinsten und Bud Spencer ist wie immer ständig angepisst. Wie sich allerdings Donald Pleasence hier rein verirrt hat, gehört zu den ungeklärten Geheimnissen der Filmgeschichte! Ich werde diesen Film immer lieben, egal wie stupide er auch auf den Nichteingeweihten wirken mag. In diesem Sinne…

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„Wir wollen unsern Buggy! Natürlich nicht irgendeinen Strandbuggy. Er muß rot sein und ein gelb Häubchen haben.“



#52 Steve McQueen

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Geschrieben 15. März 2006, 21:53

26. Februar 2006

Trading Places (1983)

Regie: John Landis

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Der eine, Louis Winthorpe III. (Dan Aykroyd) ist ein erfolgreicher, schmieriger Börsenmakler, der andere, Billy Ray Valentine (Eddie Murphy) ist ein armer Penner. Doch was passiert, wenn man den einen in die Position des jeweils anderen versetzt? Das denken sich auch die beiden Dukes (Ralph Bellamy & Don Ameche), ihres Zeichens alteingesessene Börsenmilliardäre und wetten um einen Dollar, daß sie aus dem Mittellosen einen ähnlich professionellen Geschäftsmann machen können wie aus ihrem Günstling Winthorpe. Doch als die Betroffenen von dem Plan Wind bekommen, verbünden sie sich, um es den Dukes auf die gleiche Weise heimzuzahlen.

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Trading Places ist einer jener Filme, mit denen ich als Kind aufgewachsen bin. Unzählige Male gesehen und jetzt nach längerer Zeit einmal wieder in den Player eingelegt. Was soll ich sagen, der Film funktioniert immer noch. Auch wenn man ihm seine Herkunft aus den 80ern natürlich ansieht, ist er „mit Würde gealtert“. Komödien dieser Machart gibt es bis heute, erfunden haben sie allerdings Leute wie John Landis, der mit diesem Film auch gleich einen der besten des Genres kreiert hat. Mit Eddie Murphy, Dan Aykroyd, Jamie Lee Curtis, Ralph Bellamy, Don Ameche und Denholm Elliott großartig besetzt, lebt Trading Places von der hervorragenden Chemie seiner Darsteller. Das fantasievolle Drehbuch gibt vor allem Murphy und Aykroyd viel Platz für ihr komödiantisches Talent und teilt nebenbei noch einige kritische Seitenhiebe auf das Börsenbusiness aus. Unvergessliche Szenen mit Dan Aykroyd als suizidgefährdeter, versoffener Weihnachtsmann, Eddie Murphy als Austauschstudent aus Kamerun („Will jemand etwas Elefantensülze? Ich habe vieeeel davon!“) und Jamie Lee Curtis „oben Ohne“ (Yummy!!) machen Trading Places zu einem unterhaltsamen Klassiker, den man immer wieder sehen kann.

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“You beatin' 10 cops. How come I don't see no bruises on you?”


'”Cause I'm a karate man, see! And a karate man bruises on the inside! They don't show their weakness. But you don't know that because you're a big Barry White looking motherfucker!”



#53 Steve McQueen

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Geschrieben 15. März 2006, 23:14

26. Februar 2006

Danger: Diabolik (1968)

Regie: Mario Bava

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Danger: Diabolik war mir bis vor kurzen noch völlig unbekannt. Ahnungslos darüber, welchen Kultstatus der Film in Insiderkreisen über die Jahrzehnte erreicht hat, durfte ich das Vergnügen haben, diese Perle in einer wundervoll restaurierten Fassung zu sehen. Ich kann nur sagen, für einen Fan des Kinos der 60er und 70er Jahre wie mich, ist Danger: Diabolik eine Offenbarung!

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Diabolik (John Phillip Law), seines Zeichens Meisterdieb und Anarchist, stiehlt eine beträchtliche Geldmenge, welche den Finanzminister (Terry Thomas) dazu veranlasst Inspektor Ginko (Michel Piccoli) weit reichende Vollmachten zu seiner Ergreifung zu erteilen. Ginko wiederum erpresst Gangster Boss Valmont (Adolfo Celi) den Job mit seinen Mitteln zu erledigen. Der Diebstahl eines Diamantenkolliers wird zur Falle, aus der Diabolik zwar entkommen kann, allerdings nicht ohne sein Wertvollstes zu verlieren, seine Liebe und Komplizin Eva (Marisa Mell)…

Mario Bava, an sich sonst eher dem Horror Genre zuzuordnen, verfilmte die italienische Comicvorlage 1968 zu einem quietschbunten Sixties Popkunstwerk, von dem sich nicht nur die Beastie Boys inspirieren ließen (siehe Video zu „Body Movin’“). Hier stimmt einfach alles: herrlicher Trash Charme, Bond-ähnliche Sets, Ennio Morricones genialer Score (dessen Originalbänder leider bis heute als verschollen gelten!) und mit Marisa Mell (sexy wie Hölle!) eine Hauptdarstellerin, die nahezu alle Bond Girls in den Schatten stellt!

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Was Danger: Diabolik schlussendlich zum Kult macht und ihn nicht in den Weiten des Trash vergammeln lässt, sind die fantastischen Bilder mit denen Bava hier arbeitet. Erstklassig ausgeleuchtete Settings, fantasievolle Kameraeinstellungen und Tricks, sowie ein großartiges Gespür dafür, den Charme eines Comics für die Leinwand zu adaptieren sind in diesem Genre nicht alltäglich. Danger: Diabolik sei jedem Fan der Swinging Sixties ausdrücklich ans Herz gelegt!

#54 Steve McQueen

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Geschrieben 16. März 2006, 12:29

27. Februar 2006

Car-Napping (1980)

Regie: Wigbert Wicker

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Der nächste Teil in meiner persönlichen Nostalgie Retrospektive. An Car-Napping konnte ich mich wirklich nur noch schemenhaft erinnern, eigentlich habe ich den Film somit „wieder“ zum ersten Mal gesehen.

Designer Robert Mehring (Bernd Stephan) wird von seinem Chef um sein Geld gebracht, nachdem der einfach seine Firma dicht macht. Mehring stöbert ihn an der Côte d’Azure auf, doch erreichen kann er nichts, statt dessen wird ihm sein Porsche gestohlen. Nachdem er die Diebe aufstöbert, bieten die ihm an, groß ins Autoklau Geschäft einzusteigen. Mehring hat nichts mehr zu verlieren und das große Geld winkt ebenfalls. Mit viel Geschick und Organisationstalent landet die Bande unter seiner Führung einen spektakulären Coup nach dem anderen…

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Zugegeben, Car-Napping ist ein B-Movie. Technisch gesehen stimmt hier nicht viel und Regisseur Wigbert Wicker Talent zuzusprechen, grenzt schon an Satire. Warum hat mir der Film dann trotzdem gefallen? Zum einen weiß die amüsante Story durchaus zu unterhalten. Leider hätte man noch so viel mehr rausholen können, da sie doch viele Möglichkeiten verschenkt (warum taucht Mehrings Ex-Chef später nie wieder auf, obwohl der große Autoklau in Paris doch gerade ihn am härtesten trifft?). Wenn man drüber hinwegsehen kann, unterhält der Film trotz wenig Action trotzdem über die gesamten 90 Minuten, da die Darsteller niemals versuchen allzu ernst rüber zu kommen. Das verhilft dem Film kombiniert mit den schönen Locations und natürlich den vielen kultigen Autos zu einer Leichtigkeit, die den meisten deutschen Produktionen mittlerweile einfach ab geht. Wenn auch nicht komplett durchdacht, funktioniert die Prämisse „einfach mal machen“ bei Car-Napping ganz gut. Daß man den Film mit Kurzauftritten von Eddie Constantine und Adolfo Celi ein wenig internationaler gestalten konnte, ist ein weiterer positiver Aspekt.

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Tief in den 80ern verwurzelt steht Car-Napping symbolisch für eine Zeit der Unschuld des deutschen Films, in der man das Risiko eingehen konnte, neue Dinge auszuprobieren. Daß der Film damals zu einem kleinen Hit wurde, ist aus heutiger Sicht natürlich schon schwer nachzuvollziehen. Somit bleibt Car-Napping ein charmantes Spiegelbild seiner Zeit.

#55 Steve McQueen

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Geschrieben 16. März 2006, 13:07

28. Februar 2006

Syriana (2005)

Regie: Stephen Gaghan

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Syriana beschreibt die Verkettung politischer und finanzieller Einflußnahme der Ölindustrie mit der Außen- und Innenpolitik der USA, und zeigt die Auswirkungen auf die Gesellschaften des Nahen und Mittleren Ostens. Dabei verdeutlicht der Film den Zusammenhang von amerikanischen Wirtschaftsinteressen und aufkeimendem Fanatismus als Prinzip von Ursache und Wirkung.

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Syriana ist ein Politikum, zumindest in den USA. War dort der Aufschrei groß aufgrund der kritischen Haltung des Films gegenüber der Wirtschafts- und Außenpolitik der USA, so lässt er den Europäer bzw. den aufgeklärten und kritisch hinterfragenden Betrachter doch nicht ganz so schockiert zurück. Die Möglichkeit Korruption als Mittel der Politik durch Scheingeschäfte zu legalisieren wird in Syriana allerdings so fein und säuberlich auseinander genommen, daß einem doch die Hassgefühle im Halse stecken bleiben.

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Die Kritik am Verhalten des CIA ist zwar allgegenwärtig, wird jedoch, wie auch der gesamte Film, subtil gehalten. Genau dort liegt die Stärke von Syriana, indem Regisseur Stephen Gaghan (Drehbuch Oscar für Traffic) es gänzlich vermeidet die moralische Keule zu schwingen. Die Kamera wirkt durchgehend wie die Subjektive des Zuschauers, die beobachtende Funktion versetzt einen direkt ins Geschehen, vermittelt aber fast kaum Emotionen. Auch wenn George Clooney als geschasster CIA Agent angenehm zurückhaltend spielt (nicht weniger hervorragend als in seinen letzten Rollen) so entsteht selbst zu diesem Charakter beinahe keine emotionale Bindung. Nahezu alle Charaktere sind ambivalent angelegt, das oftmals in solchen Filmen gezeichnete Schwarz-Weiß Bild wird dadurch gänzlich vermieden. Vielleicht kann man dies als Kritikpunkt auffassen, ich sehe darin eher die Stärke von Syriana, kommt es Gaghan doch darauf an, einen Inhalt zu transportieren. Dieser wird im Übrigen weit weniger kompliziert vorgetragen, als einige Kritiker dies im Vorfeld schon bemängelten. Komplex in seiner Gesamtheit und den Verstrickungen der politischen Machtspiele bleibt der Film doch logisch und nachvollziehbar. Die ständigen Sprünge zwischen den Handlungssträngen bzw. deren Ineinandergreifen wird spätestens im letzten Drittel verständlich.

Syriana ist ein Film, der nicht unterhalten soll und den „Zuschauer“ mit einem unguten Gefühl entlässt. Ein wichtiger und realistischer Film. Sehenswert!

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“Corruption? Corruption ain't nothing more than government intrusion into market efficiencies in the form of regulation. That's Milton Friedman. He got a goddamn Nobel Prize. We have laws against it precisely so we can get away with it. Corruption is our protection. Corruption is what keeps us safe and warm. Corruption is why you and I are prancing around here instead of fighting each other for scraps of meat out in the streets. Corruption is why we win.“



#56 Steve McQueen

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Geschrieben 17. März 2006, 18:39

01. März 2006

When Eight Bells Toll (1971)

Regie: Etienne Périer

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Anthony Hopkins gibt den britischen Marineoffizier Calvert, dessen Auftrag es ist, das Verschwinden von mit Gold beladenen Schiffen in schottischen Gewässern zu untersuchen. Alistair MacLean verfasste selbst das Drehbuch basierend auf seinem Roman When Eight Bells Toll.

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Die Story ist nicht besonders originell, aber solide in Szene gesetzt von Regisseur Etienne Périer, der das Spektakel durchaus temporeich inszeniert hat. Die tollen Aufnahmen und schottischen Locations lassen ein sehr realistisches Agentenfilmflair aufkommen, das vorrangig durch die exzellente Darstellung von Anthony Hopkins unterstützt wird. Er spielt Calvert mit einer Unterkühltheit passend zum Ausdruck seiner Augen. Ähnlich wie Bond übergeht er bei seiner Vorgehensweise auch gerne einmal seinen Vorgesetzten, allerdings hat Calvert Ecken und Kanten, die zu überraschen wissen. Hilflos im Wasser schwimmende Angreifer, die eigentlich keine Gefahr mehr darstellen, werden von ihm mit einer Kaltblütigkeit erschossen, als sollte die Abgrenzung zum britischen Superagenten noch einmal extra verdeutlicht werden. Auch die Interaktionen mit seinem Chef (herrlich britisch: Robert Morley), der zudem später noch aktiv ins Geschehen eingreift, sind sehr gelungen.

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Mit wenig Erwartungen aber großem Interesse bin ich an When Eight Bells Toll herangegangen und wurde glücklicherweise nicht enttäuscht. Die meisten anderen MacLean Adaptionen haben mich bisher immer gut bis hervorragend unterhalten (The Guns Of Navarone, Bear Island, Force 10 From Navarone und natürlich Where Eagles Dare), mit diesem Film war das nicht anders. Man sollte natürlich ein Faible für den Agentenfilm der 60er/70er mitbringen, denn für den modernen Cineasten wird When Eight Bells Toll wohl ein wenig zu unspektakulär sein. Ein erstklassiger Anthony Hopkins und die kühle, eigenartige („britische“) Stimmung, die den Film durchzieht gleichen dies allerdings mehr als wieder aus.

#57 Steve McQueen

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Geschrieben 20. März 2006, 22:30

02. März 2006

CQ (2001)

Regie: Roman Coppola

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Der Coppola Clan hat, seit Vater Francis Ford Coppola die Kinogeschichte mit seinen Meisterwerken bereichert hat, nicht nur seit Tochter Sofia mit dem Oscar ausgezeichnet wurde viel zu bieten. Weniger bekannt und bisher (leider) auch nur mit einem Filmprojekt am Start ist Sohn Roman Coppola, der mit CQ seine ganz persönliche Hommage an die Swinging 60s und im Speziellen an Danger: Diabolik, der des Öfteren liebevoll zitiert wird, gedreht hat. Der Film handelt vom jungen, idealistischen Regisseur Paul (Jeremy Davis), der 1969 nach Paris geht, um einen semi-dokumentarischen, von totaler Ehrlichkeit gegenüber dem Medium geprägten Film über sein Leben zu drehen. Als bei den mit Problemen belasteten Dreharbeiten zum Science Fiction Film Dragonfly bereits zwei Regisseure (Gérard Depardieu, Jason Schwartzman) abgesprungen sind, wird Paul das Projekt anvertraut. Seine Obsession zur Hauptdarstellerin Valentine (Angela Lindvall), beginnt seine Sinne zu trüben und lässt ihn kein passendes Ende finden. Realität und Wirklichkeit verschmelzen vor Pauls Augen, während er von Dragonfly eingenommen wird.

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CQ beschreibt auf sehr eindringliche und romantische Weise den Prozess des Filmemachens zu einer Zeit, als das Kino noch nicht seine Unschuld verloren hatte. In diesem Zusammenhang ist Coppolas Film jedoch weniger eine Abhandlung zum Entstehungsprozess selbst, sondern rückt den Konflikt seines Protagonisten in den Mittelpunkt, zwischen Kunst und Kommerz, zwischen Anspruch und Realität gefangen zu sein. Vielleicht durchaus einen Stempel, den sich Roman Coppola selber gerne aufdrücken möchte, indem er Paul als sein Alter Ego agieren lässt. Sein Film lebt von der Stimmung, die er erzeugt, eine Mischung aus Nostalgie, dem Fair der 60er und dem Independent Film der 90er. Insgesamt verliert sich CQ leider ein wenig zu oft in seinem Streben nach Bedeutung und vergisst dabei die Story in fokussierten Bahnen verlaufen zu lassen. Trotzdem besitzt Coppolas Einstand viel Charme und bietet nicht nur für Nostalgie Fans einigen Unterhaltungswert.

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”I just want to capture what's real and honest.”
“And what if it's boring?”



#58 Steve McQueen

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Geschrieben 26. März 2006, 14:12

03. März 2006

Escape From New York (1981)

Regie: John Carpenter

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„Call me Snake!“

Nach ihrer ersten Zusammenarbeit bei dem 1979 für das Fernsehen produzierten Elvis, setzte sich zwei Jahre später die lange andauernde Zusammenarbeit zwischen John Carpenter und Kurt Russell mit dem Endzeitknaller Escape From New York fort.

1997 (damals war das noch die Zukunft) ist ganz Manhattan Island zum größten Staatsgefängnis der USA umfunktioniert worden. Die Gefangenen sind völlig autark und sich selbst überlassen. Als das Flugzeug des Präsidenten auf dem Weg zu einer Konferenz, die über die Geschicke der Menschheit entscheiden soll, über dem Gebiet abstürzt, zwingt der Leiter des Rettungsteams Hauk (Lee Van Cleef) den Kriminellen Snake Plissken (Kurt Russell) dazu, den Präsidenten zu finden. Mit einer Bombe im Hals bleiben ihm 24 Stunden, um nicht nur sein eigenes Leben zu retten.

Schon mit der Einführung zu Beginn des Films wird klar, wie pessimistisch, aber auch sarkastisch der Blick Carpenters auf den Zustand der amerikanischen Gesellschaft zu Beginn der 80er Jahre fällt. Die Justiz hat versagt, dem nicht mehr Herr zu werdenden Anstieg der Verbrechensrate antwortet das System mit faschistoiden Mitteln, die Demokratie, wenn auch nicht explizit erwähnt, scheint am Boden zu liegen.


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“It's the survival of the human race, Plissken. Something you don't give a shit about.”


Der Grund, warum Snake Plissken zum Kultcharakter schlechthin wurde, liegt vor allem an Kurt Russells stoischer Coolness. Mit deutlichen Anlehnungen an Clint Eastwoods Mann ohne Namen verkörpert er Snake als Antihelden, dem rein gar nichts heilig ist, als sich selbst.

Die großartigen Sets fing Carpenter in beängstigenden Bildern ein, die auch heute noch als Blaupause für jeden urbanen Endzeitfilm herhalten müssen. Dazu komponierte der Meister einen minimalistischen Score, der in seiner Art einzigartig ist und nicht passender hätte sein können.

Mit einem Budget von nur 5 Millionen Dollar erschuf Carpenter eine ganz eigene, düstere Vision der nicht mehr allzu fernen Zukunft, deren Endzeitstimmung nahezu unerreicht ist. Das ist auch der Hauptaspekt, der Escape From New York von vielen Billigproduktionen ähnlicher Machart abhebt. Nachdem ich den Film nun insgesamt ca. das zehnte Mal gesehen habe, fiel mir doch auf, daß die Story selbst eigentlich recht dünn ist. Escape From New York ist, wie fast alle Carpenter Filme ein B-Movie, was aber kein Qualitätskriterium sein soll. Carpenter hat es meist verstanden, diesen Umstand für sich zu nutzen und dessen Stärken zu betonen, und genau dies gelingt ihm auch mit diesem Film. Es reicht aus, mit Snake Plissken einen der coolsten Charaktere der Filmgeschichte als Mittelpunkt zu verwenden und mit viel Fantasie und Tempo die Geschichte gradlinig zu erzählen. Escape From New York bleibt einzigartig in seiner Art und bleibt im Kontext ein Film, der nur zu jener Zeit entstehen konnte und auch heute noch wunderbar funktioniert. Als unfreiwillige Bestätigung setzte John Carpenter 15 Jahre später die Fortsetzung Escape From L.A. grandios in den Sand.

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„You go in, find the President, bring him out in less than 24 hours, and your're a free man.”
”Bullshit!”
”I'm making you an offer.”
”Get a new president.”
”Is that your answer?”
”I'm thinking about it.”
”Think hard. We're still at war. We need him alive.”
”I don't give a fuck about your war... or your president.”



#59 Steve McQueen

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Geschrieben 04. April 2006, 20:02

05. März 2006

Un long dimanche de fiançailles (2004)

Regie: Jean-Pierre Jeunet

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Jean-Pierre Jeunets Ausflug nach Hollywood ist mittlerweile vergessen und den verdienten Erfolg und Status hat er sich mit Le Fabuleux destin d'Amélie Poulain nicht nur in Frankreich erarbeitet. Danach war abzusehen, daß er nicht nur in Bezug auf das Budget bei seinem nächsten Projekt aus den Vollen schöpfen können würde, auch die Ausmaße der Geschichte und die Visualisierung sind bei Un long dimanche de fiançailles geradezu episch. Man merkt dem Film an, daß sich Jeunet einen Herzenswunsch erfüllen wollte. So griff er abermals auf Audrey Tautou für die Hauptrolle zurück und auch sein Stammdarsteller Dominique Pinon ist wieder mit dabei.

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Un long dimanche de fiançailles erzählt die Geschichte von Mathilde (Audrey Tautou) und Manech (Gaspard Ulliel) und ihrer unerfüllten Liebe, die durch die Wirren des 1. Weltkrieges auf eine harte Probe gestellt wird.

Gezeichnet durch den Horror in den Schützengräben fügen sich fünf junge Männer selber Schusswunden zu, um wieder zurück in die Heimat zu kommen. Der Plan schlägt jedoch fehl und sie werden von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt, indem man sie im Niemandsland zwischen den Frontlinien aussetzt und ihrem Schicksal überlässt. Manech und die anderen ereilt unweigerlich der Tod. Mathilde jedoch glaubt nicht an seinen Tod und setzt, trotz einer Gehbehinderung, alles menschenmögliche in Bewegung, um ihren Geliebten wieder zu finden.

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Jean-Pierre Jeunets filmische Vision ist wirklich grandios. Was hier an einer Bilderflut über den Zuschauer hinwegfegt, kann man einfach nur als wunderschön und künstlerisch atemberaubend bezeichnen. Leider ist die Liebesgeschichte nicht so monumental geworden wie die Inszenierung, was mein Hauptkritikpunkt ist. Vielleicht liegt das an der typisch, französischen „nervösen“ Art und Weise, wie die Charaktere agieren, möglicherweise auch am Spiel von Audrey Tautou, die, mich leider im Gegensatz zu Ihrer Darstellung der Amelie hier nicht komplett überzeugen kann. Die Charaktere sind einfach einen Tick zu spröde, auch wenn sich Jeunet glücklicherweise bei diesem doch recht ernstem Drama mit seinen skurrilen Einfällen angenehm zurückhält (nicht daß ich Jeunets Trademarks nicht mag, aber hier wirken sie aufgesetzt und überflüssig). Doch auch wenn mich Un long dimanche de fiançailles nicht vollends ergriffen hat, so bleibt der künstlerische Aspekt von Jeunets Regie über jeden Zweifel erhaben.

#60 Steve McQueen

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Geschrieben 05. April 2006, 14:39

05. März 2006

Wild at Heart (1990)

Regie: David Lynch

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“This whole world's wild at heart and weird on top.”

Sailor (Nicolas Cage) schlägt einen Killer zu Tode, den Lulas eifersüchtige Mutter Marietta (Diane Ladd) auf ihn angesetzt hat. Zwei Jahre wartet Lula (Laura Dern), bis Sailor aus dem Gefängnis entlassen wird. Noch immer ist ihre Mutter von Hass erfüllt. Sailor und Lula beschließen nach Kalifornien zu verschwinden, doch auf ihren Fersen ist nun nicht nur der Detektiv Johnny Farragut (Harry Dean Stanton), sondern auch Gangsterboss Santos (J.E. Freeman), beide von Marietta engagiert. Doch die Dinge scheinen auch so immer seltsamer zu werden, je länger der Trip andauert…

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Wie schon in Blue Velvet wirft David Lynch erneut einen Blick hinter die gutbürgerlichen Fassaden, nur um sie in verstörenden Bildern und Sequenzen vor unseren Augen einzureißen. Ob nun Dell (Crispin Glover) mit seinen Kakerlaken, die durchgeknallte Juana (Grace Zabriskie) und ihre Helfer oder die personifizierte Abartigkeit Bobby Peru (genial: Willem Dafoe), auch Wild at Heart geizt nicht mit unerwarteten Szenen und beunruhigenden Charakteren, welche das Unverständnis von Sailor und Lula gegenüber ihrer Umwelt noch verstärken. Inszeniert von Lynch als modernes Märchen mit deutlichen Anleihen an The Wizard of Oz und verpackt in ein klassisches Road Movie, treffen hier die Abgründe des amerikanischen Kleinstadtlebens auf eine ungewöhnliche Love Story. Dazu garniert Lynch das visuell grandiose Spektakel mit einem Soundtrack, der ständig zwischen 50s Schmalz, Elvis und Heavy Metal hin und her pendelt. Trotz all dieser Zutaten bleibt Wild at Heart im Gegensatz zu Lynchs späteren Werken Lost Highway oder Mulholland Drive mit kleinen Abstrichen sehr zugänglich. Mit dem einen oder anderen unaufgelösten Handlungsstrang bekommt Wild at Heart den mystischen Touch, der mit den angesprochenen Filmen seiner letzten Phase seine künstlerische Vollendung finden sollte und das Kino in seiner herkömmlichen Form niederriss. Das hier ist für Lynch Verhältnisse leichte Kost, wenn auch im Mainstream Verständnis immer noch meilenweit von „zugänglich“ entfernt.

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“Ya know, I sure do like a girl with nice tits like yours who talks tough and looks like she can fuck like a bunny. Do you fuck like that? Cause if ya do, I'll fuck ya good. Like a big ol' jackrabbit bunny, jump all around that hole. Bobby Peru don't come up for air.“







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