24 Frames/Sec - Spektralanalyse & Halogenflackern
#361
Geschrieben 18. April 2006, 01:28
1. + 2. Munich/Good Night, and Good Luck. 70%
3. Martin 69%
4. + 5. Short Cuts/The Station Agent 68%
Atzen (Berlin Part II)
The Raspberry Reich
Happy People
Der Amerikanische Soldat
New Rose Hotel
Coup de grâce
magere ausbeute an wirklich guten filmen in den letzten beiden monaten, deswegen die zusammenfassung...
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#362
Geschrieben 20. April 2006, 15:10
Brokeback Mountain
Ang Lee | USA 2005
14M $ --> 172M $ | Focus Features/Paramount/River Road
09.04.06 | DVD
wie solide, still und unprätentiös, wie ernstzunehmend und schweigsam ruhend eine erzählung abgefilmt werden kann, zeigt ang lees prämiertes werk brokeback mountain. die entscheidung, zurückhaltend zu inszenieren ist essentiell - die inszenierung kann nur eine untergeordnete rolle spielen. der film lebt und atmet mit seinen darstellern.
das schönste motiv - eher unbeachtet im allgemeinen chor der positiven kritiken - ist vor allem die bitterböse darstellung der familienverhältnisse und -zwisteleien. kleinbürgerliche scheinwelten werden teilweise satirisch zerpflügt und sind in ihrer emotionalen destruktivität der klare gegenpol zur liebesgeschichte unserer zwei cowboys, die natürlich immer zentral bleibt.
wenn der zizek meint, dass das thema homosexualität doch schon längst abgefrühstückt ist (und brokeback mountain somit zurecht keinen oscar bekommen hat), kann ich ihn einerseits etwas verstehen, wenn ich mir georg uecker und queer as folk in ihrer medialen omnipräsenz angucke, muss allerdings stark widersprechen, wenn ich mir georg uecker und queer as folk mit ihrer klischeebeladenen dauererektion anschaue, die jedes stereotyp von urbaner promiskuität und tuckiger bourgeoisie bestätigt und alle anderen, möglichen bilder ausblendet und verdrängt. es braucht solche filme, das zeigt die medienlandschaft ganz klar.
probleme hat der film wenige, einzig seine dekadenübergreifende zeitstruktur bietet einige dramaturgische schwierigkeiten und kleine, peinliche unglaubwürdigkeiten, auffällig vor allem die fehlgeschlagenden versuche, die akteure altern zu lassen. formelle höhenflüge können aufgrund der heruntergeschraubten inszenierung natürlich auch nicht erwartet werden.
ansonsten aber ist brokeback mountain ein schlichtes, aber starkes melodram und sicherlich einer der besten filme des jahres 2005...
[78%]
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#363
Geschrieben 25. April 2006, 02:56
Das Leben der Anderen
Florian Henckel-Donnersmarck | Deutschland 2006
14.04.06 | Kino | Capitol HRO
große loblieder wurden ja bereits allerorten auf das leben der anderen gesungen. das vielfach intonierte lied vom film, der endlich einmal nicht ostalgisch und verniedlichend mit der ost-vergangheit umgeht, ist inzwischen einprägend genug gepfiffen worden. festzuhalten bleibt hier nur: in diesem sinne hat der film bereits jetzt geschichte geschrieben - und da wollen wir erst gar nicht weiter nachbohren, was die deutsche filmindustrie eigentlich geritten hat, so spät und nach einem provozierten kitschboom in diese richtung zu produzieren. so gesehen also wegweisend, der film und inzwischen vollkommen überfällig.
das große glück dabei ist jedoch, dass der debutfilm von henckel-donnersmarck auch filmisch gelungen ist. dramaturgisch durchdacht und stark inszeniert kann er im zusammenspiel mit seiner historischen dimension vollends überzeugen. mit deutscher schauspieler-schickeria wurde glücklicherweise gegeizt, alles andere hätte wohl auch heftigst an der seriösität des gesamtwerks gerüttelt. ulrich mühe spielt exzellent.
schön und nett, dass endlich mal ein ambitionierter film in diese historische richtung daherkommt, dachte ich vor dem besuch. danach war ich weitaus mehr mitgenommen als bei jedem anderen film dieses jahr...
[84%]
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#364
Geschrieben 26. April 2006, 23:41
V for Vendetta
James McTeigue/Andy & Larry Wachowski | USA 2005
54M$ --> 113M$ | Warner Brothers
14.04.06 | Kino | Capitol HRO
nach der deutschen variante eines totalitären regimes, sollte dann noch die hollywood-version folgen. der ideengehalt entstammt selbstverständlich vielmehr alan moores graphic novel, und diesem ist wohl auch mehrheitlich mein einigermaßen angenehmer konsum geschuldet. der film lebt vom subversiven geist der vorlage, hat ansonsten allerdings nicht viel herrausragendes zu bieten. gerade die erste halbe stunde kam mir ganz unglücklich inszeniert vor, mit james mcteigue - einem zögling der wachowskis und george lucas - ist da jemand aus der zweiten reihe rangelassen worden, der sich hier wohl mal auf größerem teritorium ausprobieren durfte, warum auch immer die wachowskis das nicht selbst übernommen haben (gerade mit geschlechtsumwandlung beschäftigt?). einige sequenzen fand ich dann im verlauf des films doch sehr gelungen, z.b. die ansprechend erzählte geschichte der lesbischen liebe. und der film vermeidet vor allem den großen faux-pas, die story mit zuviel action und special effects zuzumüllen - das macht ihn letztlich doch zum angenehmen erlebnis...
[64%]
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#365
Geschrieben 28. April 2006, 17:20
Danis Tanovic | Frankreich 2005
13.04.06 | PV | OmU
tanovic verfilmte den stoff nach einer vorlage von krzysztof kieslowski, das drehbuch stammt von dessem langjährigen künstlerischen begleiter krzysztof piesiewicz. grundlage ist eine trilogie: himmel - erde - hölle, heaven wurde bereits von tom tykwer verfilmt. l'enfer ist ein narrativ verwobenes drama französischer machart. der kieslowski kann thematisch und formal noch gespürt werden, der film erinnerte mich zumindest stark an die drei farben trilogie. tanovic flirtet mit den stilmitteln ein wenig herum, symbolismus spielt eine übergeordnete rolle, ganz wie bei kieslowskis trilogie. inhaltlich bewegt sich l'enfer auf klassischem boden des dramas. schwierigkeiten bereiten dem werk dann nur das ende - kohärenz ist nicht so recht zu erkennen, zusammenhänge wirken grob, auch zu vorhersehbar naiv konstruiert. emmanuelle béart hat dafür spätestens nach diesem streifen meine vollste aufmerksamkeit... [57%]
Ansiktet | Das Gesicht
Ingmar Bergman | Schweden 1958
16.04.06 | DVD | Nr.4
mein lieblings-bergman mal den eltern vorgeführt, die zeigten sich wenig begeistert. das erste mal auf deutsch gesehen und da fiel mir erst auf, warum so viele betrachter den als halbe komödie lesen, streckenweise grausige synchro und vollkommen unnötige, atmosphäre zerstörende einleitung aus dem off... [96%]
Bye Bye Berlusconi!
Jan Henrik Stahlberg | Deutschland/Italien 2006
17.04.06 | Kino: Liwu
ambitioniertes filmchen, wirkt leider aber nur wie eine zusammengeschusterte amateurproduktion. sein hin- und herspringen tut der dramaturgie nicht wirklich gut. bei soviel konzentration auf die story ist auch für irgendwelche charakterentwicklungen kaum platz. hätte bei guter filmischer umsetzung was werden können... [24%]
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#366
Geschrieben 30. April 2006, 19:04
Oskar Roehler | Deutschland 2006
21.04.06 | Kino: Abaton
die deutsche verfilmung von michel houellebecqs literarischer vorlage will nichts sein als ein reiner unterhaltungsfilm, will nichts als kasse machen. fein ausgedacht haben müssen sich das der roehler und der eichinger - man nehme den zynismus der vorlage, aber bitte nicht zuviel, das düstere gesellschaftsbild wird ausgeblendet. gemixt wird das ganze mit beziehungsgeflechten allerdeutschester frohnatur. und wenn es auch nicht zusammenpasst, irgendwie wird das schon gehen. und das muss ja klappen, vor allem finanziell - denn dieser mix aus zynismus und seichtheit - das nenn ich typisch deutsch! nur am ende wird es schwierig, denn wie gestaltet man den schluss in so einem fall? das kann doch nur ein inkohärentes desaster werden, die peinliche dümmlichkeit wird der gemeine zuschauer schon übersehen...und auf sein publikum kann man sich schon verlassen, denn dieser stille vereinbarung, die da zwischen deutschem konsument und film gemacht wird, bringt beiden seiten vorteile - der eine hat seinen unterhaltungsfilm mit neckischen spitzen, aber bitte nicht zu viel bittere wahrheit - der andere den ruhm, das geld, die preise... [prädikat: filmpolitisch fragwürdig]
Windtalkers
John Woo | USA 2002
21.04.06 | TV: WDR | 2x
schon einmal im kino gesehen, aber wollte mich doch nochmal überzeugen, wie schlecht der film wirklich ist. nicht nur, dass windtalkers pathetischer kriegskitsch ist. nicht nur dass aufkommende langeweile auch durch die krawallmaschine wenig positive beeinflussung finden kann. nein ausgerechnet john woo schafft es richtig schön rassistischen bullshit hinzuzaubern. gesichtslose asiaten sind in hollywood nichts neues, dazu gibt es hier allerdings noch die geschichte vom störrischen, unergründlichen indianer - dem kleinen, wilden bruder vom dauermelancholischen kriegsphilosophen nicolas cage. ziemlich hässlich, solche schauergeschichten von hollywood aufs tablett gelegt zu bekommen... [prädikat: ideologisch fragwürdig]
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#367
Geschrieben 06. Mai 2006, 21:30
Ingmar Bergman | Schweden 1953
24.04.06 | Kino: Metropolis
ein etwas älterer bergman. wirkte auf mich manchmal etwas zerfahren mit seinen multiplen storylines. die figuren zeigen sich schwach, niemand ist schuldlos, es wird dem betrachter nicht leicht gemacht in dieser unsympathisch gezeichneten welt. intensiv empfand ich die beziehung zwischen anne und frans (harriet andersson, hasse ekman) und ihr spiel um macht und unterdrückung. eine fesselnde erzählung kann der im übrigen schwer zu erwerbende abend der gauckler nicht bieten, wohl aber erste andeutungen der filmischen welt bergmans... [58%]
The Road to Guantanamo
Michael Winterbottom/Mat Whitecross | UK 2006
25.04.06 | PV: Abaton | OF
ungefähr so, wie man sich ein politisches statement in filmform zum thema guantanamo erwartet. nicht besonders herrausragend, solide aufs zelluloid gebannt. ein solch gutes anliegen lässt sich schwer kritisieren. wenn man will kann jedoch gesagt werden, dass stark emotionalisiert wird - hier etwas hollywood, da etwas cnn-doku-style, authentizität vs inszenierung und narratives ineinandergreifen. vielleicht eher ein stück zeitgeschichte, nicht aber ein wirklich guter film... [67%]
Mighty Aphrodite | Geliebte Aphrodite
Woody Allen | USA 1995
25.04.06 | DVD | OmU
eigentlich wollte ich ja so schnell keinen woody allen film mehr gucken. die aphrodite sollte es dann doch noch sein. gefiel mir besser als das meiste, was ich von ihm kenne. der film lebt allerdings maßgeblich von mira sorvino und ihrer figur. im zusammenspiel mit allen gelingt eine locker-beschwingte, wirklich mal witzige performance, die dem film seine spritzigkeit gibt, die er braucht, um das interesse zu halten. ansonsten allerdings weiterhin neurotische selbstumkreisungen in schwammigen erzählungen, wie man es von woody gewohnt ist... [62%]
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#368
Geschrieben 09. Mai 2006, 01:54
...und dennoch leben sie | La Ciociara
Vittorio De Sica | Italien/Frankreich 1960
27.04.06 | TV: ARD
de sicas kriegsdrama ist vielmehr eine geschichte um eine mutter-tochter-beziehung, um eine beschützerin der unschuld ihres kindes, inmitten der grausamen realität. das erleben der "kleinen leute" auf dem lande zieht zwar die erzählung auf, doch mittelpunkt bleiben die beiden frauen, daran ändert auch jean-paul belmondo nichts. sophia loren spielt die schützende, heißblütige, tobende mutter so gut, ich bin mir sicher, sie muss sich hier selbst spielen. prost mahlzeit an alle armen kerle, die ihr verfallen sind. auch ansonsten ist die figurenausgestaltung von der engelhaften tochter (eleonora brown), über den schüchternen intellektuellen verehrer (belmondo) bis zum strammen nazi der große pluspunkt des films. all die zeit über jedoch bleibt die geschichte im mikrokosmos mutter-tochter, der krieg ist nur die situation in die beiden geworfen sind. die einzelnen erzählteile (rom - dorf - wanderschaft) bleiben manchmal etwas unzusammenhängend, doch pünktlich zum schluss schafft es de sica in bester manier zu emotionalisieren und seiner geschichte den klimax zu verpassen - nach einer üblen vergewaltigungsszene brechen die figuren. ein herber wehrmutstropfen ist jedoch der unnötige rassistische unterton, der da mitschwingt, sind es doch schließlich eine horde halbwilder marokkanischer soldaten, die da vergewaltigen. das war bei dem ansonsten über weite strecken gelungenen werk wirklich nicht nötig...
[69%]
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#369
Geschrieben 11. Mai 2006, 20:58
Django
Sergio Corbucci | Italien/Spanien/Frankreich 1966
28.04.06 | TV: Arte
zu diesem italo-western-klassiker muss man nicht mehr viele worte verlieren - absolut großartig! exzellente sprüche, fabelhafte frauen- und männerbilder, fiese bösewichte, exploitative edel-ballereien, schlammschlachtende huren - super! konzentration aufs wesentliche, kein satz zu viel, jedes wort hat seinen regulären platz in diesem werk. django aka franco nero - so soll sie dann sein, die männlichkeit - roh, verschwitzt, zynisch, dreckig. ein erbarmungsloser einzelgänger, frauen kommen danach - erst der job, dann das vergnügen...oder umgekehrt...
[82%]
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#370
Geschrieben 14. Mai 2006, 20:30
Lars von Trier | Dänemark/Schweden/Frankreich/Niederlande/Italien 1998
03.05.06 | DVD - Bücherhallen | OmeU
dogmas zweiter zögling bot für mich wenig spannendes. die grundidee ist nett, mit allem drumherum, von der ausführung über die sozialkritik bis zur figurenentwicklung, konnte ich wenig bis gar nichts anfangen. und gerade der dogma-stil half da wenig. hatte mir doch weit mehr erwartet...
Mifune | Dogme # 3 - Mifunes sidste sang
Søren Kragh-Jacobsen/Anders Thomas Jensen | Dänemark/Schweden 1999
03.05.06 | DVD - Bücherhallen | OmeU
es ist das alte lied bei anders thomas jensen - er schreibt exzellente dramen und schreckliche komödien. mifune nun ist ausgerechnet ein mix aus beidem mit ziemlich gleichen anteilen. dementsprechen gelungen scheinen manche szenen, andere wieder passen nicht in den film. auch hier reißt das dogma-konzept nicht viel heraus. letztlich wirkt das werk wie der versuch, die starken dramen aus dem dunstkreis mit dem skandinavischem humor der allseits beliebten komödien zu verbinden. für meinen geschmack zwar ein anständiger film, aber nicht viel mehr...
Dogme # 4 - The King Is Alive
Kristian Levring | Schweden/Dänemark/USA 2000
03.05.06 | DVD - Bücherhallen | OmeU
shakespeare in der wüste. zur umsetzung der idee bin ich nach der lahmen einführung nicht mehr gekommen...
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#371
Geschrieben 17. Mai 2006, 18:23
Stephan Wagner | Deutschland 2005
19.04.06 | TV: ARD
sowas tut doch nicht not. minderbemittelte menschen werden einfach mit "tut" grammatikalisch in ihre schranken gewiesen und dann läuft der hase schon. deutsche tv-produktion, die sich in unterirdische, klischeehafte gefilde jenseits von gut und böse begeben tut...
Demoni 2 | Dance of the Demons 2
Lamberto Bava/Dario Argento | Italien 1986
22.04.06 | DVD
ganz lustiges horrorfilmchen, nach der hälfte fiel mir auf, das ich den in kindertagen schon mal gesehen hatte...
His Girl Friday | Sein Mädchen für besondere Fälle
Howard Hawks | USA 1940
26.04.06 | Video: Medienzentrum
machinegun-wortfeuer, slapstick-komödie und romanze von hawks. ich fands nicht besonders berauschend, der film - das nervöse stück - springt hin und her und kommt dann auch noch mit etwas eingeschobener medienkritik daher. figuren und handlung waren mir egal, das ende war keines und cary grant mochte ich noch nie...
Liebe Mutter, mir geht es gut
Christian Ziewer | Deutschland 1972
26.04.06 | Video: Medienzentrum
gesellschaftskritische halbdokumentation, sowas von unelegant zusammenmontiert, hach je eher belustigend als belehrend...
Freud
John Huston | USA 1962
28.04.06 | TV: Arte
mein erster huston überhaupt. sehr langwieriger 2 1/2 stunden mammut, der von analysesitzung zu analysesitzung hopst und dabei seine dramaturgie vergisst. wahrscheinlich selbst für freudianer ziemlich nervig...
The Incredibles
Brad Bird | USA 2004
29.04.06 | DVD
harmloses familienfilmchen...
I Kina spiser de hunde | In China essen sie Hunde
Lasse Spang Olsen/Anders Thomas Jensen | Dänemark 1999
30.04.06 | DVD
es ist für mich schwer verständlich, warum das kult sein soll. der film ist schlichtweg langweilig und nicht lustig. punkt.
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#372
Geschrieben 22. Mai 2006, 01:38
Werner Herzog | Peru/Deutschland 1982
01.05.06 | Kino - Metropolis
herzogs klassiker verselbstständigt sich irgendwann, läuft von fiktiver erzählung über zu dokumentation, läuft aber irgendwie auch aus dem ruder. eine wirkliche dramaturgie braucht man nicht zu suchen, statt dessen gibt es spektakelhaftes - vom surrealen gehabe eines kinski zu großflächigen landschaftsaufnahmen des amazonas. und überhaupt bestimmt kinski das bild, wird zum moderator dieser eigenartigen geschehnisse. irgendwie lächerlich, grotesk, angsteinflößend, in jedem falle aber körperlich - der zuschauer spürt den schweiß. beeindruckend ist das alles, diese idee des größenwahns, dem wir beiwohnen. und doch zu wenig, zu sperrig und zu anstrengend...
1982 - das führt mich zu diesem ominösen nachtrag, der da seit einer weile in der luft schwebt und nun mal niedergeschrieben werden sollte:
Die Sehnsucht der Veronika Voss
Rainer Werner Fassbinder | Deutschland 1982
10.04.06 | Kino - Metropolis
oder, nochmal von vorn: 2 oder 3 dinge, die ich über fassbinder-filme loswerden muss
eine kurze anmerkung zum kinobesuch: ich bekam zum ersten mal in meinem leben von einem film kopfschmerzen, gegen ende blickte ich mehr an die decke als auf die leinwand.
zuerst wollte ich hochgradig dringend loswerden, wie schrecklich ich den film fand, dann hat sich das irgendwie verjährt, jetzt kitzelt es aber aus dem hinterkopf.
veronika voss - so viel maniriertes gehabe, soviel plakativer symbolismus, soviel lust den zuschauer zu nerven. irgendwie ist dort immer ein hohles gelächter, vielleicht auch nur ein besserwisserisches grinsen zu spüren. brille abgesetzt und frohlockend geschmuntzelt. solch exaltierter habitus - ein schlagbohrer in mein ungläubig dreinblickendes gesicht. wer braucht schon geschichten, wer benötigt figuren, wenn man so ein exzentrisches geflimmer beobachten darf, dass irgendwie darauf hindeutet, dass alles am ende ist - aber was nun? fassbinders antwort in stilisierten noir bildern sackt in eine derart große emotionslosigkeit ab, dass die verfremdete geschichte eine penetranz wie fingernägel auf kreidetafeln auslöst. wie hier stilwille, humorlosigkeit und gewolltes over-acting zusammenkommen ist schon erstaunlich. was solls, runterkommen, war nur ein schlechter traum hoffe ich...
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#373
Geschrieben 24. Mai 2006, 00:12
1. Das Leben der Anderen 84%
2. Django 82%
3. Brokeback Mountain 78%
4. ...und dennoch leben sie 69%
5. The Road to Guantanamo 67%
Hurensöhne (Berlin Part III)
Elementarteilchen
Windtalkers
Die Sehnsucht der Veronika Voss
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#374
Geschrieben 25. Mai 2006, 22:48
Hard Candy
David Slade | USA 2005
08.05.06 | PV - Abaton | OF
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#375
Geschrieben 28. Mai 2006, 23:30
Blow vs Kombat Sechzehn vs Der Eissturm
es ist schon ein paar jahre her, dass ich Blow [Ted Demme|USA 2001] erleben durfte und hatte in meiner jugendlichen unbedarftheit gar keine große meinung zu dem film. das ist nach zweiter sichtung anders. das poppige drogendrama, was bei genauerem blick eigentlich eher ein bio-pic in knallbunten farben ist, setzt berechnend auf coolness und flirtet mit der tränendrüse. johnny depp wird als liebender papi inszeniert, das treiben ums drogengeschäft ist erheiternd und wird keineswegs moralisiert. die alterungsprozesse von depp und der hier sauschlecht spielenden penelope cruz sind im übrigen dermaßen dümmlich organisiert, die klischees lassen es fast wie eine karikatur wirken...dämlich...
ein popkultureller unfall deutscher natur ist Kombat Sechzehn [Mirko Borscht|Deutschland 2005] - das tut fast weh, wie der film gutgläubig eine geschichte um jugendliche neonazis erzählen will und dazu bilder benutzt, die von kung-fu-filmen bis zum wilden stier reichen - autsch, absoluter tiefschlag...
Ang Lees Der Eissturm [Ang Lee|USA 1997] hingegen war schlichtweg eine große enttäuschung. nach Brokeback Mountain hatte ich mir doch mehr erhofft. kam mir sehr uninspiriert zusammenmontiert vor. zuviele handlungsstränge, die teilweise ins nichts laufen. die kühle distanz zu den uninteressanten figuren ließ mich verduzt zurück...
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#376
Geschrieben 29. Mai 2006, 22:25
Donald macht den Ernie & Meyer lässt die Puppen tanzen
Ghost in the Shell 2: Innocence
Mamoru Oshii | Japan 2004
16.05.06 | DVD - Bücherhallen
den ersten teil hab ich leider kaum noch parat, von daher fallen vergleiche schwer. insgesamt gute atmosphäre, bilder, musik - etwas arg draufgeklatschte sprüche, das größte problem des films bleibt aber vielmehr die konfuse story, mit der ich nach einer weile nicht mehr zurecht kam. da ließ ich den film dann nur noch so auf mich wirken. oshii machte im interview einen irgendwie spleenigen eindruck... 6
Blutsverwandte - Les Liens de sang
Claude Chabrol | Kanada/Frankreich 1978
16.05.06 | DVD - Bücherhallen
grauenhafter mix aus thrillerplot und familiendrama, in das der film irgendwann vollkommen unmotiviert überwechselt. figuren und handlung waren fast ärgerlich, lediglich der kurzauftritt von donald pleasence gab dem film für 5 minuten ein wenig "funk" (ernies stimme aus der sesamstraße), ansonsten komplett zum vergessen... 1
Beyond the Valley of the Dolls - Hollywood Vixens - Blumen ohne Duft
Russ Meyer | USA 1970
18.05.06 | Medienzentrum Kino | OF
meyers großes auftragswerk für 20th century fox präsentiert sich als durchaus fetziger 70ies musikclip mit überlänge. es wird gerockt, es wird getanzt, beschwingt wirkt das ganze. die menge an figuren, die da in den film gedrückt wird allerdings verwirrt in den massenszenen zunehmends und schadet etwas der erzählung, die typisch meyer natürlich sowieso nicht stringend sein will. auf nackte ladys muss man verzichten, wenngleich diese trotzdem recht hübsch anzuschauen sind. auch die möglichkeit sein geschlechteruniversum im großen stil auszuführen ist nicht so recht gegeben. was solls, dinge wackeln und das reicht in diesem fall... 6
Clerks
Kevin Smith | USA 1994
18.05.06 | DVD - Bücherhallen | OF
den independent-kultstreifen zum ersten mal gesehen, und war doch überrascht wie langweilig das ganze für mich war. wirklich einfallsreiche passagen gab es wenige - ein einziges abhängen, dieser film... 3
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#377
Geschrieben 31. Mai 2006, 01:50
7. Japanisches Filmfest 2006 in Hamburg
2 doppelvorführungen - einmal pink-movie-night + der abschlussabend des festivals
The Glamorous Life of Sachiko Hanai
Mitsuru Meike | Japan 2003
20.05.06 | Kino - 3001 | OmeU
mein erster pink eiga aus japan, billig produzierte sexfilmchen mit vorgegebenen regeln (5 tage drehzeit, 25000 € budget, mind. 4 sexszenen) - hier ein leichtes fickfilmchen mit kleinen politischen subtönen, george w. bushs finger penetriert recht erfolgreich asiatische weiblichkeiten - klingt platt, und so richtig zum lachen oder lächeln konnte mich das auch nicht bewegen, dazu bewegte die idee sich zu sehr auf berechnend anti-amerikanischen satire-bahnen - nicht zuletzt deswegen hat der film es wohl gerade deshalb ins festivalprogramm dieses jahr geschafft... 3
Love Kill Kill
Shin'ya Nishimura | Japan 2004
20.05.06 | Kino - 3001 | OmeU
schon viel besser gefallen hat mir das dieses werk. leider musste ich frühzeitig weg, kann also zum kompletten film nichts sagen, aber was ich bis dahin gesehen hatte, war durchaus atmosphärischer und intelligenter inszeniert als das vorstück. ärgerlich, dass ich den rest nicht sehen konnte...
Divide
Masato Tsujioka | Japan 2006
21.05.06 | Kino - 3001 | OmeU
noch mal ein doppel-feature. divide verliert sich nach interesse-weckendem beginn in seinen skurrilen welten und bildern und seinen unmengen an figuren. am ende nur noch stressig und substanzlos... 3
Haze
Shinya Tsukamoto | Japan 2005
21.05.06 | Kino - 3001 | OmeU
der neue tsukamoto war der erwünschte abschluss des japanischen filmfestes. die düstere paranoia-welt, die da mit minimalstil entworfen wird, schafft mit ihrem klaustrophobischen szenario beste vorraussetzungen für guten horror. die grundstory erinnert stark an cube und geht auch ein ganzes stück in die richtung, führt seine figuren allerdings nicht aus, sondern lässt den zuschauer physisch mitleiden - haze ist außerordentlich körperlich. seine gedanken kann der betrachter sich machen beim schauen der zwangslagen, in der sich der protagonist befindet, dazu bleibt bei aller räumlichen enge genug platz. feine sache... 7
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#378
Geschrieben 01. Juni 2006, 14:48
The Da Vinci Code vs Mission: Impossible III
2 unterhaltungsblockbuster aus hollywood im vergleich:
The Da Vinci Code
Ron Howard | USA 2006
18.05.06 | Kino - Grindel | OF
die dan brown-verfilmung ist derzeit in aller munde und gegenstand großen diskussionen - was für ein riesen tamtam für so einen komplett nichtigen film. solch einen unfilmischen schrott habe ich lange nicht mehr gesehen aus hollywood. nach 10 minuten war mir klar, dass es eine fehlentscheidung war das teil im kino zu schauen und dass ich in den folgenden 140 minuten in gefilde der langeweile abtauchen würde, in denen ich im kinosaal lange nicht mehr verweilte. the da vinci code ist derart bieder, dass jegliche aufgehitzte diskussionen um den film lachhaft wirken nach dem sehen. cinematografie, erzählung, figuren - handwerklich unglaublich schwach inszeniert. sinn für bilder hat howard ganz offenkundig nicht, das wirkt so 08/15, es ist wirklich schade ums rausgeworfene geld und die verschwendete lebenszeit. die geschichte hüpft von rätsel zur rätsellösung, zu rätsel usf. - enthüllungen werden als spannungsbausteine genutzt, leider sind diese so konstruiert und teilweise vorhersehbar, dass viele storyelemente schon unfreiwillig komisch wirken. die figuren sind nur schemenhaft angedeutet - tautou und konsorten liefern dem entsprechend müde vorstellungen ab, vollkommen unmotiviert. was ich mich ständig fragte während der sichtung: wo sind eigentlich die 125 mille hin? die lächerlich eingestreuten szenen aus früheren zeiten haben wohl ihren teil gefressen, wirken jedoch so deplatziert und machen den film nur noch hässlicher als er schon ist. ärgerlich ist das, der film bekommt solch einen hype und liefert so ein luftloch... [0]
Mission: Impossible III
J.J. Abrams | USA 2006
20.05.06 | Kino - UFA-Palast
sehr viel besser, was den unterhaltungsfaktor angeht, macht es da das team von mission: impossible 3 . der film bietet nämlich vor allem eines - einen exzellenten spannungsbogen. dem kann man sich eigentlich kaum entziehen, und so bereitet das action-feuerwerk dann auch in solider manier spass. der film wirkt straff durchorganisiert, viel mehr konnte auf der dramaturgischen ebene nicht herausgeholt werden. nichtsdestotrotz bleibt m:i 3 natürlich weiterhin kein selbst- oder sonstwas reflexiver gehirnzellenanheizer, das ist klar. abrams hat auch das große problem gegen john woos zweiten teil vor allem auf bildlicher ebene abzustinken - denn mit den virtuosen szenarien des vorgängers kann er nicht mithalten, eher im gegenteil, spektakel und bombast statt stil und eleganz. die hervorgehobene love-story mit hohem drama-anteil schwankt zwischen nötiger umrahmung und lächerlicher konstruktion. charakterstudien scheitern im regelfall ja sowieso schon an scientologen-obergurke cruise. was solls, das muss man wohl überblicken und dann hat man einen einigermaßen gelungenen blockbuster für sein popcorn-cola-mix. besser als the da vinci code ist m:i 3 jedenfalls um längen... [5.5]
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#379
Geschrieben 20. Juni 2006, 13:35
Hostel vs The Omen vs Silent Hill
Hostel
Eli Roth | USA 2005
15.05.06 | Kino - UFA-Palast | 5M$ -> 80M$
die hitzigen diskussionen, die es um diesen film in letzter zeit ebenfalls gab, ließen auch mich gespannt ins kino rennen. ähnlich wie beim da vinci code kam auch hier eigentlich nichts erwähnenswertes bei rum. was mir recht schnell auffiel - hostel ist ein horrorfilm ohne hintersinniges, ohne selbstreflexives, ohne politisches statement. west vs ost, america vs old europe - nein, das war hier nicht zu sehen, statt dessen nur eine umrahmung für etwaige diskussionen. und wer dann auch noch irgendwelche bilder von abu ghreib gesehen haben will, der saß in einem komplett anderen film. hostel beginnt als kifferkomödchen, was nicht unbedingt schlecht sein muss, sogar eingermaßen unterhaltsam ist und doch den anschein macht, als ob hier ganz bewusst im milieu der teens gefischt werden möchte, um ertragstechnisch noch mehr herauszuholen. wenn das werk dann umschwenkt zum folterfilmchen kommt der schnitt weniger harsch, als das wohl funktionieren sollte. besonders schwerwiegend für die gesamtwirkung des films sind die plotlöcher und dämlichen konstruktionen, die das werk seltsam zusammengehaspelt wirken lassen. letztlich stinkt sogar die revenge-sequenz ab und weiß gerade dadurch nicht zu begeistern. hostel funktioniert also auch als reiner vertreter seines genres nicht wirlich, was ihn eigentlich schnell nichtig werden lässt. die oben aufgesetzte debatte ist von da her an sich unnötig und dient traurigerweise augenscheinlich nur dem pr-zweck... [3]
The Omen
John Moore | USA 2006
22.05.06 | PV - Cinemaxx | 25M$ -> 80M$
auch bei den horrorproduktionen gibt es dieser tage einen da vinci code - das omen ist berechneter bullshit und unfilmische langeweile. der film zeigt in keiner phase auch nur spuren von spannung, solch schlechte figurenausleuchtungen und darstellerleistungen habe ich seit langem nicht mehr gesehen. unbekömmlich ist neben der stereotypen abarbeitung aus der drehbuchschule für grundschüler auch das spiel mit christlicher symbolik und unheilsverkündung, die letztlich trotz der politischen pointe am schluss (die sowieso eher lachhaft wirkt), auf reaktionäres gehabe hindeutet bzw. auf dieser spur versucht, zuschauer zu catchen. "ich glaube an das böse" oder wie hieß es da vor kurzem in einem interview mit dem regisseur?! - peinlich, sehr peinlich und genug aussage über die qualität dieses filmes... [0]
Silent Hill
Christophe Gans | Kanada/Japan/USA/Frankreich 2006
22.05.06 | Kino - UFA-Palast | 50M$ -> 75M$
eindeutig am besten beim vergleich der 3 filme schneidet silent hill ab. chistophe gans, roger avary und ihr team setzen ganz vordergründig auf atmosphäre, die settings spielen eine entscheidende rolle. hineingeschmissen fühlt sich der zuschauer, unheimlich und befremdlich wirkt das geschehen. mit blut- und schockeffekten wird zusehends gespart. leider verläuft sich silent hill buchstäblich in seiner narration, und vergisst vor lauter schauplätzen und cgi-erzeugten szenarien ein ums andere mal seine dramaturgie. ähnliche probleme hatte schon gans vorgängerprodukt pakt der wölfe. auch die figurenausgestaltung wurde damals zum knackpunkt, selbiges widerfährt leider auch dieser videospielverfilmung, die trotz ihrer länge keine lebendigen gesichter vernünftig zu zeichnen vermag. letzten endes leidet der film dann auch noch durch die hinten aufmontierte erklärungsmaschine, und auch hier passt das timing ganz und gar nicht, denn wenn so etwas schon sein muss, dann doch nicht so langgezogen. anerkennen sollte man schon den versuch, hier mal etwas anderes zu probieren im genre. gelungen ist das leider jedoch nicht wirklich, gans wird seine alten stilistischen schwächen nicht los. trotzdem - gerade im vergleich mit den beiden konkurrenten ein angenehmes seherlebnis... [5.5]
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#380
Geschrieben 23. Juni 2006, 17:35
Kim Ki-duk | Südkorea/Japan 2005
29.05.06 | PV - 3001
die schöne grundgeschichte eines alten mannes, der eine 17-jährige hegt und plegt um sie demnächst zur frau zu nehmen berührt einmal mehr ki-duks lieblingsthema um geschlechterrollen und beziehungsverhältnisse. vom vater zum liebhaber, von fürsorglichkeit zu rasender eifersucht - an sich sehr spannend, das ganze. ki-duk erzählt wieder einmal nur über bilder, seine protagonisten reden nicht. das macht die sache allerdings kompliziert, denn so verfällt die erzählweise ein ums andere mal in naivitäten und konstruiertheiten, was der geschichte und ihrem spannungsbogen überhaupt nicht gut tut. letztlich nervt auch das passiv-leidende frauenbild erheblich, aber das ist ja nichts neues bei ki-duks werken... [3,5]
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#381
Geschrieben 25. Juni 2006, 19:15
The Pillow Book vs Week End vs Der Stand der Dinge
The Pillow Book
Peter Greenaway | Frankreich/UK/Niederlande 1996
21.05.06 | DVD - Bücherhallen | OmeU
greenaways filme haben ein zentrales problem – den ästhetischen grenzsprengungen auf formaler ebene stehen, kurz gesagt, das abgewandte interesse an geschichte und figuren, die langeweile des inhaltlichen gegenüber. The pillow book ist hierfür wohl ein recht gutes beispiel. greenaway benutzt seinen filmischen bilderreigen für experimentelle vergnügungen, setzt diesen digitalen pinselstrich neben jenen überblendeten split-screen. die schönheit, die dabei entsteht, ist der positive aspekt, der dem betrachter regelmäßig erstaunen lässt. nur bilder allein reichen nicht, dies sollte greenaway eigentlich klar sein. in seinen besten werken (z.b. the cook, the thief...) hat er auch auf story und figuren acht gegeben und einen emotionalen bogen zum zuschauer geschlagen. häufig jedoch scheint dies den künstler zu langweilen – im vordergrund steht die volle konzentration auf die images. und so wird diese nachlässigkeit the pillow book zum verhängnis, denn solch ein leidenschaftsloses liebesdrama kann nun mal nicht funktionieren. der film wird nach kurzer zeit zum ermüdenden dauerlauf durch die bilderwelt des peter greenaway... [3]
Week End
Jean-Luc Godard | Italien/Frankreich 1967
24.05.06 | DVD - Bücherhallen | OmeU
das wirkt irgendwie wie das ende einer beziehung zwischen dem filmemacher und dem zuschauer. die kommunikation ist längst am ende, eine gemeinsame geschichte gibt es nicht mehr, nur noch fragmente sind übrig geblieben. godard ist zwar nicht so ein hundsgemeiner zyniker wie unser ex, fassbinder, aber doch auch nicht gerade wohlgesonnen am abend des kinos, wie es in den 70ern wohl von einigen schon in rente geschickt werden sollte. so wirkt es auf mich, leider. auch week end ist wieder nur eine bruchstückhafte ideenansammlung, in der die eine oder andere hervorsticht und intelligent erscheint, andere wiederum altbacken und lahm aus der ecke eines alt-linken hinausposaunt werden. in jedem fall jedoch werden diese einzelteile eben nicht bemüht kommuniziert. denn godard greift immer nur auf die mittel eines anti-films zurück. die konventionsbrüche, die dabei forciert werden, sind nichts als ermüdend und langweilig. das größte problem bleibt allerdings die ambivalenz zwischen absurdem theater, das seine zuschauer malträtiert und ernsthaftem versuch politische gedanken zu formulieren. das kann schon auf dem blatt nicht funktionieren. vor dem bildschirm hinterlässt es nichts als augenrollen... [2]
Der Stand der Dinge
Wim Wenders | Deutschland/Portugal/USA 1982
24.05.06 | DVD - Bücherhallen | OmU
wim wenders gehört zu den regisseuren, deren filme ich halb bewusst meide, weil ich mir so arg sicher bin, dass ich mich nur zwei stunden lang durchgehend langweilen würde. nun hab ich es doch endlich mal geschafft mir mit der stand der dinge einen vertreter in ruhe und konzentriert anzuschauen. die erste hälfte des films wirkt äußerst entspannt und ließ mich langsam nachvollziehen, warum wenders ja auch als deutscher jim jarmusch betitelt wird. nach dem gechillten einstieg in portugal allerdings sinkt das werk in so ein aufgesetztes "über kino" und "über hollywood" tralala ab, das ganze ist wenig erbaulich und gut für den film. ab den us-sequenzen merkt man sehr stark, dass hier teilweise gefreestyled wurde, wenig durchdachtes und viel zu lange einstellungen lassen das werk auch handwerklich eher schlecht da stehen. der naive und plakative schluss, der den film zum ende hin fast dilettantisch erscheinen lässt, gibt ihm dann wirklich einen faden nachgeschmack... [2.5]
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#382
Geschrieben 28. Juni 2006, 21:48
Sydney Pollack | USA 2005
22.05.06 | DVD - Bücherhallen | OmU
kurz gesagt, the interpreter ist ein solide inszenierter standart-thriller, mit sanft eingebauter liebesgeschichte und kleiner politischer message. parallelmontage, kamerafahrten, dauerhafte musikuntermalung - nichts, was man nicht so schon in anderen hollywood-streifen gesehen hat. nicole kidman spielt hervorragend, selbst ein sean penn fällt dagegen gewaltig ab. anständige, allerdings auch risikoarme und gesittete unterhaltung... [5.5]
Code 46
Michael Winterbottom | UK 2003
31.05.06 | DVD - Bücherhallen | OmU
winterbottoms zukunftsvision ist ein gelungenes filmisches gesamtwerk. sie wirkt träumerisch fließend und exzellent inszeniert. das werk hätte das zeug zum kultfilm mit seiner zeitgenössischen musik von sigur ros bis coldplay, seinem sozialkritischem gestus und seiner liebesgeschichte im inneren kern (bei der morton im übrigen robbins an die wand spielt). winterbottom zeigt hier vielleicht am besten, dass er ein guter filmemacher ist. erstaunlich eben ist es wie bei der eigentlichen konzentration auf die liebesgeschichte ein zukunftsszenario entworfen, soziale kälte dargestellt und bildkompositorische eleganz kombiniert werden. einziges problem bei diesem filmtraum: in den 90 minuten gibt es einfach zu viele zeitsprünge und situationsveränderungen – der sinn für bilder, figuren und geschichten ist also vorhanden, der film geht nur ein wenig übermotiviert zur sache... [7.5]
Primer
Shane Carruth | USA 2004
29.05.06 | DVD - Bücherhallen | OmeU
schon nach wenigen minuten ist klar - der film ist auf technischem niveau okay, ansonsten aber komplett zu vergessen. der größte fehler, der hier gleich gemacht wurde, ist wohl das fachspezifische vokabular, mit dem hier um sich geworfen wird, das den zuschauer aber ratlos und konfus zurücklässt. nicht sehr nett. nach kurzer zeit ist dann auch abgesichert, dass die leute von dramaturgie, figurengestaltung etc anscheinend nie etwas gehört haben, der film baut sich lediglich aus seiner grundidee (zeitmaschine blabla) auf. das ist nicht nur zuwenig, das ist leider gar nichts... [1,5]
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#383
Geschrieben 03. Juli 2006, 23:00
neulich in der Werner Herzog-Reihe...
Stroszek
Werner Herzog | Deutschland 1977
23.05.06 | DVD - Bücherhallen
herzogs stroszek begeisterte mich am anfang, blieb bis zur mitte auf gutem niveau, schwächelte dann zusehends und enttäuschte zum ende hin nur noch. der beginn mutet wie eine skurrile sozialsatire an. ich dachte ich sitze in einem helge schneider-film. die figurenausgestaltung ist nicht nur unkonventionell und interesse weckend, sondern vor allem auch sehr authentisch, was dem film zunächst sehr viel leben einhaucht. mit der zeit jedoch verliert sich der plot ein wenig. gerade die sequenzen in den usa reihen wenig erbauliche beliebigkeiten aneinander. die langsame erzählweise passt in den anfangsmomenten noch recht gut, nervt aber einfach nur noch, wenn sich die dramaturgie verabschiedet. interessante figuren sind eben doch kein selbstläufer, da braucht es schon etwas mehr... [4.5]
Julien Donkey-Boy
Harmony Korine | USA 1999
31.05.06 | DVD - Bücherhallen | OF
dogma # 6 ist das reinste skurrilitätenkabinett. was der film bei der bewegung verloren hat, ist mir allerdings ein rätsel, bricht doch ausgerechnet dieser frühe teil schon so einige regeln. die provokationslüsternheit gepaart mit der amerikakritik werden wohl die gründe sein. dem film selbst ist nicht viel abzugewinnen. ein einfühlen in die figuren ist kaum möglich, der protagonist ist viel zu selten im mittelpunkt, um die schizophrenenthematik angemessen darzustellen. besonders auffällig ist die figur von werner herzog - solch eine lächerliche karikatur seiner selbst mit dämlichen gesellschaftskritischen anleihen, es ist ja fast peinlich, das mit ansehen zu müssen. julien donkey-boy ist eine wild gewordene grobpixelei ohne etwas dahinter - harmony korine wirkt ein wenig wie ein collegeboy auf darkwave... [1]
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#384
Geschrieben 05. Juli 2006, 15:00
1. Code 46 [7.5]
2. Haze [7]
3. Beyond the Valley of the Dolls [6]
4. Silent Hill [5.5]
5. Mission: Impossible III [5.5]
Missgeburten (Berlin Part IV)
The Da Vinci Code
The Omen
Kombat Sechzehn
Blutsverwandte
Julien Donkey-Boy
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#385
Geschrieben 08. Juli 2006, 14:02
22. Internationales Kurzfilmfestival - I
Internationaler Wettbewerb 4 - Erwärmung
31.05.06 | Zeise Kinos
Arise! Ruben Guzman, Argentinien/Kanada 2005, 2:10 Min., ohne Dialog, Experimentalfilm - kurz und prätentiös
Velika Ocekivanja Renata Poljak, Kroatien/Frankreich 2005, 17:00 Min., kroatische OF mit engl. UT, Experimenteller Dokumentarfilm - lose abfolge von bildern kroatiens, dazu eine unzusammenhängend erzählte geschichte, die uns irgendwas über den zustand des landes sagen soll – substanzlos und langweilig…
Mon Beau Sourire Angele Diabang Brener, Senegal 2005, 5:00 Min., wolof OF mit engl. UT, Dokumentarfilm – rhythmisches dokumentarfilmchen aus afrika
Monster Jennifer Kent, Australien 2005, 10:36 Min., englische OF, Kurzspielfilm – feiner mix aus witz und schocker – solide inszeniert mit feministischer submessage
Dad Daniel Mulloy, England 2006, 7:00 Min., englische OF, Kurzspielfilm – provokantes ekelstück im authentischen stil, eine kleine gesellschaftsanalyse der anderen art
Szerencsés ember Tamás Keményffy, Ungarn 2005, 14:05 Min., ungarische OF mit engl. UT, Kurzspielfilm – emotionalisisernd inszenierter kurzfilm, gute bild- und musikmischung, jedoch keine sinnige geschichte
The Highwater Trilogy Bill Morrison, USA 2006, 31:20 Min., ohne Dialog, Experimenteller Dokumentarfilm – nervend strapazierender experimentalfilm mit wuchtiger musik und mächtigen bildern
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#386
Geschrieben 08. Juli 2006, 22:44
22. Internationales Kurzfilmfestival - II
Internationaler Wettbewerb 1 - Kanalisierung01.06.06 | Zeise Kinos
Hopp Magne Pettersen, Norwegen 2005, 9:55 Min., norwegische OF mit engl. UT, Kurzspielfilm - nettes skandinavisches tragikomödchen mit typisch angeschwärztem humor
Sonntag 1 Prof. Jochen Kuhn, Deutschland 2005, 6:00 Min., deutsche OF mit engl. UT, Experimentalfilm - pessimistisches weltbild aus dem innersten, schöne bildkonstruktionen
Khate Azad Naghi Nemati, Iran 2005, 13:25 Min., farsi OF mit engl. UT, Kurzspielfilm - politisches statement, in dem sinn beachtenswert, filmisch aber leider sehr mau
Wszystko bedzie Magdalena Pieta, Polen 2005, 17:00 Min., polnische OF mit engl. UT, Kurzspielfilm - hartes filmchen, kaum ertragbar, auch weil filmisch schwach
McLaren's Negatives Marie-Josée Saint-Pierre, Kanada 2006, 10:03 Min., englische OF, animierter Dokumentarfilm - jazzige animation, sympathisch
Weekend Henrik Andersson, Schweden 2006, 32:00 Min., schwedische OF mit engl. UT, Kurzspielfilm - für mich der beste kurzfilm, den ich im wettbewerb gesehen habe. ingmar bergman trifft auf skandinavische kaltschnäuzigkeit. da wird im vorübergehen furztrockener sarkasmus mit spitzfindigen beobachtungen des spießertums und gar ein bisserl grusel vermischt. absurd, das ganze, und richtig unterhaltsam, lediglich der schluss ein wenig ideenlos.
You Made Me Love You Miranda Pennell, England 2005, 3:30 Min., ohne Dialog, Experimentalfilm - tortur für die augen. eine idee, eine kamerabewegung, ein ärgernis
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#387
Geschrieben 10. Juli 2006, 01:42
22. Internationales Kurzfilmfestival - III
A Wall Is A Screen - Shocking Shorts
02.06.06 | An der freien Luft - von der Reeperbahn bis nach Altona
Ward 13 - mehrfach ausgezeichnetes, überdrehtes animationsspektakel...plastischer horror at his best...
Tramper - atmosphärisch aufgemachter thrill, funktioniert prima, auch dank guter schauspielleistungen...
The Hole - steuert zielstrebig auf seine pointe hin, bis dahin mäßig spannend...
den darauf folgenden französischen Beitrag kann ich nicht mehr ausfindig machen, war aber recht schräg und aufgedreht...
The Ten Steps - ebenfalls pointenorientiert, allerdings nicht so gruselig, wie er gerne sein möchte...
What About The Bodies - schon mal gesehen bei einem kurzfilmevent, schön fies und schwarzhumorig, gefällt...
The Redard - kurz und gut
qualitativ waren die freiluftfilmchen am hochwertigsten, vom erlebnis her ebenfalls sehr fein - bleibt durchaus positiv in erinnerung...
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#388
Geschrieben 12. Juli 2006, 02:00
Das schwarze Loch
ein besuch in münchen. ich war zwar schon einmal da, aber doch erstaunte es mich ein zweites mal sehr, was man dort so erlebt. soviel gesichtslosigkeit, farblosigkeit, unumsichtigkeit. mir sahn mir, als ob sich alle bonzen dieses landes versammelt hätten um diese stadt zu gründen. angesichts der vielfältigkeit und des flairs eines berlins oder hamburgs wirklich kaum begreiflich, wie eine deutsche großstadt so graublau, hochnäsig und gelangweilt erscheinen kann. der höhepunkt war ohne frage die zusammenkunft der "gefickten 50" - jugendliche auf der suche nach einer halbwegs anständigen party freitag nachts, allesamt den hass auf ihre heimatstadt im zugedrönten zustand vom leibe tanzend... soweit die einzig sympathischen menschen, die man dort treffen durfte...
was also tun? richtig, filme gucken...
Hooligans
Lexi Alexander | USA/UK 2005
was für schrecklich aufpolierte bilder im geschönten hooligan-milieu. sieht aus wie spaßig-adoleszente männlichkeitsfantasien, die sich von einer fetzigen schlägerei in die nächste flüchten ohne mal den kopf einzuschalten. das ganze wirkt so fernab jeder realität, beschönigend und alle gliedmaßen gen hollywood streckend – nur noch peinlich… [0]
12 Angry Men
Sidney Lumet | USA 1957
ein untypischer vertreter der gerichtsfilmgenres, und wohl doch der bekannteste. gekennzeichnet ist der film vor allem durch eine grandiose figurenausgestaltung, was wohl vor allem daher rührt, dass dies vielmehr ein verfilmtes theaterstück als eine vollendete filmische stilspielerei ist. das werk behandelt zwar weniger mit dem zeigefinger, aber doch politisch klar verortet und gerichtet themen der sozialen zwänge und realitäten, vorurteile und konservativen justizregelungen. doch vor einem problem kann sich da auch das beste drehbuch nicht schützen. dass dieses langsame überschwappen richtung einsicht und liberalem denken von einer person auf die anderen innerhalb kürzester zeit so effektiv von statten geht ist wenig glaubhaft und wirkt doch recht konstruiert. dieser optimismus, den der film damit auch transportiert, passt angesichts der dargestellten realität eigentlich nicht – es fehlte mir irgendwie an der letzten konsequenz… [7,5]
Le sang d'un poète - Das Blut eines Dichters
Jean Cocteau | Frankreich 1930
50 min avantgarde. das werk porträtiert mit surrealistischer handhabung den prozess des künstlerischen schaffens, ist somit ein ziemlich persönlicher film. das ganze wirkt im gesamtverlauf leider eher zusammengeschustert, diese oder jene idee ist zwar interessant, im großen und ganzen als filmisches gesamtwerk jedoch sperrig und wenig attraktiv… [4]
Der Untertan
Wolfgang Staudte | DDR 1951
feine studie auf preußische tugenden und deutsche arschkriecherei. Nach starkem anfang, bei dem sich das filmische auge der filmemacher erkennen lässt, verkommt der film leider zu einer wenig spannenden literaturverfilmung und arbeitet letztlich nur einzelne punkte ab ohne sich auf den starken sarkasmus des anfangs zurück beziehen zu können… [4]
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#389
Geschrieben 16. Juli 2006, 21:59
Billy Wilder | USA 1960
25.06.06 | ARD
wilders gut austariertes zusammenspiel aus komödie und drama, angereichert mit nettem sozialkritischem unterton, hat als beste grundlage um zu funktionieren sein starkes drehbuch. Männer als egozentrierte fleischeslüstlinge und frauen als schwächliche subjekte – wilder überspitzt nicht nur bei seiner situationskomik. woody allens wurzeln sind erkennbar, im zusammenspiel aus wilders gradliniger inszenierung und lemmons perfekter darstellung des sympathischen sonderlings jedoch lange nicht so selbstherrlich wie das one-man-wonder allen. den charme des films kann man stets spüren, das ende würde ich mal als entzückend bezeichnen wollen: es spritzt und sprudelt der champagner, ähh... lemmon und maclaine spielen eine runde karten... [8]
Le Coucteau dans la plaie - Die dritte Dimension
Anatole Litvak | Frankreich/Italien 1962
feine geschichte um bindungsklammern und psychostress, in der anthony perkins und sophia loren ihren figuren den nötigen esprit einhauchen. will heißen: überzeugende unterhaltung mit einigem suspense vermengt, spannend, ideenreich, für mich gelungen... [7]
Vredens dag - Day of Wrath
Carl Theodor Dreyer | Dänemark 1943
leidet unter seiner langatmigen erzählweise und den qualvollen und doch nicht wirklich stark genug psychologisierten figuren. Kommt nicht an bergman ran... [4]
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#390
Geschrieben 18. Juli 2006, 22:56
Bernardo Bertolucci | UK/Italien 1990
26.06.06 | DVD von Freundin
bertolucci steht anscheinend auf nordafrika, bebildert seine kleine passion ausgiebigst mit feinen landschaftsaufnahmen und unterlegt diese mit netter musik. schön sind die aufnahmen teilweise gelungen, hässlich hingegen die geschichte. die figuren und ihre beweggründe bleiben seltsam im unklaren - george tunner als dritter protagonist wirkt vollkommen sinnentleert für die geschichte und ihren verlauf. denkt man erst man befände sich in einer lovestory oder einem film über den charakter malkovichs schlägt die zweite hälfte in ein psychogramm debra wingers figur um, sie flüchtet aus schmerz in eine neue welt, die im übrigen so sehr mystifiziert wirkt, dass man dieser mischung aus traum und realität nicht recht trauen mag. wird die andersartigkeit der kultur am anfang noch recht bösartig und klischeehaft dargestellt, ändert sich das im verlauf des films glücklicherweise noch ein wenig. insgesamt jedoch bleibt festzuhalten, dass mir der sinn dieses machwerks verschlossen blieb... [3]
Tony Takitani
Jun Ichikawa | Japan 2004
28.06.06 | TV: BR
ruhige, elegische bilder. minimale, simple dialoge. der film lebt jedoch vor allem von sakamotos melancholischem piano. der unkonventionelle erzählstil und die kamerabewegungen und –perspektiven bestimmen die wahrnehmung, der film hat seine interessanten seiten, gerade in der ersten hälfte. wir sehen ein psychogramm, dass doch keines ist, denn es mutet irgendwie distanziert auf eine naiv-simple weise an. probleme bekommt der film mit der dauer seiner monotonen erzählung, denn über längere sicht wird das werk zu langsam, zu still, verschwindet fast aus der aufmerksamkeit... [5]
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