Während ich derzeit allabendlich hauptsächlich mit der Sichtung der zweiten Staffel von Nip/Tuck beschäftigt bin, war das nochmal ein Film, auf den ich so gespannt war, das er direkt aus der Einkaufstüte in den Player gewandert ist.
Und wie das häufig so ist mit allzu hohen Erwartungen, so werden diese manchmal eben halt auch nur bedingt erfüllt.
![Eingefügtes Bild](http://img235.imageshack.us/img235/3765/thandie29nm.jpg)
Dabei ist Paul Haggis' (Million Dollar Baby) hochdramatischer Ensemblefilm über den täglichen Rassismus im kulturellen Schmelztiegel L.A. und über eine Gesellschaft im kontinuierlichen Ausnahmezustand in vielerlei Hinsicht wirklich brilliant, vor allem, weil er sich nicht darauf beschränkt, einzig und allein die üblichen Stereotypen zu bedienen. Er stellt Menschen in all ihren Facetten dar, die eben nicht nur über eine Seite ihres Charakters definiert werden, sondern lässt uns auch in ihr Inneres blicken, in dem nicht selten zutiefst verunsicherte Zeitgenossen zu Tage treten, die mit den Anforderungen der Gesellschaft und den Auswirkungen der staatlich verordneten Paranoia nach 9/11 scheinbar restlos überfordert sind. Die Vorurteile und die übersteigerte Angst vor dem Fremden treten dabei in vielen Färbungen auf, manche nur unterschwellig, andere ganz offen, immer jedoch quer durch alle Ethnien und vermeintlichen Zugehörigkeiten.
"Crash" bietet hier auch keine einfache Lösungen an, wohl aber eine Menge Diskussionsstoff und die Aufforderung, "hinter die Kulisse" zu blicken und sich damit allzu schnelle (Vor-)Urteile zu verkneifen.
Mein einziges Problem bei dieser Sichtung war im Grunde, dass mir die sich in der zweiten Hälfte häufenden schicksalhaften Fügungen mitunter ein wenig zu wohlkalkuliert berechnend daher kommen - was jedoch nicht heißt, dass sie mich deshalb völlig kalt gelassen hätten. Allerdings darf man sich durch die in der Inszenierung fast schon ein wenig sakral überhöhten "Begegnungen" auch durchaus ein wenig "mit der Nase draufgestossen" vorkommen. Bissele weniger wäre da wahrscheinlich mehr gewesen.
Dies aber auch nur das derzeit vorherrschende Gefühl nach diesem ersten Durchgang, dem mit Sicherheit noch ein weiterer in nächster Zeit folgen wird.
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