War Of The Worlds (Krieg Der Welten)
Steven Spielberg
Spielbergs' Adaption von H. G. Wells Sci-Fi-Nouvelle schafft es meiner Meinung nach vorzüglich eine
Atmosphäre von totaler Ausweglosigkeit zur kreiren. Um diese zu erlangen muss der Charakter des Vaters
zwangsläufig ein solcher sein, der nie den Glauben verliert und sich so von einem unumgänglichen Übel ins
nächste Stürzt um zu erst seine Familie, später auch noch vielen anderen Menschen das Leben zu retten.
Spielberg zieht bei der Darstellung seiner Invasion alle ihm möglichen, tricktechnischen Register und man
muss ihm zugestehen dass das meiste davon grandios gelungen umgesetzt wurde, kleinere Schönheitsfehler
passieren bei künstlerischer Aktivität ohnehin zumeist so sieht hier anfangs die "Gewitterwolke" noch nicht
angemessen aus und ließ mich schon glauben wieder von den Effekten alleine verkrault zu werden.
Ebenso beachtenswert ist die Tatsache dass Spielberg in all dem actiongelandenen Drunter und Drüber nie
den Blick für seine Charaktere verliert, allen Hauptfiguren eine zumindest ausreichende Tiefe verleiht und
auch Nebenfiguren hier und da schön mit einbezieht, sogar die Auserirdischen bekommen eine kleine Szene
die sie uns näher bringt als es deren Maschienen alleine getan hätten, dass diese zudem noch komödiantischer
Natur ist lässt sie umso sympathischer erscheinen.
Vermasselt hat der gute Steven hingegen sowohl die Anfangs als auch die Endsequenz, baut die Erste für
meine Begriffe schon zu früh klare Erwartungen auf und weiht den Zuschauer bereits in Dinge ein die
bessere noch ein paar Minuten im dunkeln hätten bleiben sollen verweigert der Schluss jegliche Stellung-
nahme zu den Erwartungen und bietet dafür Kitsch und Pathos in seiner schlechtesten Darstellungsform,
davon dass es spätestens hier für jeden klar denkenden Menschen mehr als nur unrealistisch wird braucht
man erst garnicht zu reden.
Natürlich lief der Film bereits zuvor oft in die Gefahr zu 'gestellt' zu wirken, schließlich entkommt Cruis samt
Familie sämtlichen Situationen bei denen abertausende von Menschen ihr Leben lassen und spätestens bei
der Szene in der er mit Töchterchen im Arm als Einziger das rettende Ufer erreicht wurde dies auch schon
einmal leicht überreizt, jedoch sind derlei Dinge für das Fortfahren der Geschichte wie oben erwähnt
manchmal eben notwendig um die Atmosphäre konstat zu halten.
Alles in allem habe ich mich die meiste Zeit der hundertzehn Minuten gut unterhalten gefühlt, die
Inszenierung mag teils etwas aufdringlich sein, vorallem was die Kameraarbeit angeht aber einen großen
Bruch tut dies während des Sehens nicht wirklich. Die Darstellerleistungen sind für meine Begriffe etwas
schwankend einzuordnen und mit einem John Williams Score warm zu werden scheint für mich ein Ding der
unmöglichkeit, auch wenn dieser hier zu seinen Angenehmeren zu zählen ist.
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