Reality, what is it good for?
#211
Geschrieben 24. März 2006, 12:20
Die Geschichte, die erzählt wird, erinnert mich etwas an >> "Dead End". Auch die visuelle Gestaltung des endlosen Walds erweckt diese Assoziation. Leider kann die Story nicht auf kompletter Länge überzeugen. Zum Einen verhalten sich die Charaktere unglaublich künstlich und führen dermaßen unrealistische Dialoge, dass die Identifikation manchmal schon etwas schwer fällt. Zum Anderen kann die endgültige Auflösung nicht wirklich überzeugen - da wäre mehr drin gewesen.
Trotzdem: Ein wirklich netter Film, der mit kleinen Mitteln eine interessante Geschichte zu erzählen weiß: 6/10 Punkte.
#212
Geschrieben 26. März 2006, 10:35
"Goldene Zeiten" wurde von mir sehnsüchtig erwartet - wie schon bereits Thorwarths "Was nicht passt wird passend gemacht". Beide Filme wurden der Erwartungshaltung der meisten Zuschauer wohl nicht gerecht, was ich besonders bei meinen Mitkinogängern gestern bemerken konnte. Thorwarth hat mit "Bang Boom Bang - Ein todsicheres Ding" aber auch einen dermaßen kultigen Kracher hingelegt, dass die Zuschauer wohl immer eine Wiederholung bzw. Steigerung dieses Films erwarten. Auch mir ist es bei beiden Folgefilmen anfangs schwer gefallen mich auf die veränderte Situation einzulassen - besonders "Goldene Zeiten" macht es dem Zuschauer, der eine "Bang Boom Bang"-Kopie erwartet, nicht immer leicht.
Die Andersartigkeit von Thorwarths Filmen ist es anscheinend, die viele Zuschauer irritiert. Trotzdem kenne ich wenige deutsche Regisseure, die ihren Filmen so unwiderlegbar ihren Stempel aufdrücken wie Thorwarth. Man merkt das bereits an vielen Einstellungen, hinzu kommt die unverwechselbare musikalische Untermalung und besonders auffällig: Die Charaktere. Die Geschichten aus der Unna-Trilogie sind alle sehr ähnlich. Sie drehen sich um krumme Dinger. Krumme Dinger in unterschiedlichen Milieus. Bei "Bang Boom Bang" haben wir die Kleinkriminellen, bei "Was nicht passt wird passend gemacht" die Arbeiterklasse und bei "Goldene Zeiten" schließlich die Neureichen, die Möchtegern-Upper Class, die Pseudo-Promis. Auch hier laufen viele Dinge schief. Thorwarth zeigt hier jedoch nicht nur die spaßige Seite - der Film wirkt düster, der Humor ist schwärzer. Teils sind gar satirische Züge auszumachen und auch die - besonders in Bezug auf Benedicts Charakter - Tragik ist dem Werk nicht mehr fern.
Besonders gelungen fand ich den Hauptplot um Douglas Burnett. Hier sitzt nahezu jede Szene. Wirklich fantastisch mit wieviel Selbstironie Dirk Benedict hier den alternden Serienhelden gibt. Sein tatsächliches Schauspieltalent kann er dann als Horst Müller zeigen, hätte ich nicht erwartet und ihm auch nicht zugetraut. Auch die restlichen Figuren - und mit ihnen der Cast - sind eine eindeutige Stärke von "Goldene Zeiten". Die Wucht ist natürlich einmal wieder Ralf Richters Harry Grabowsky, aber auch alle anderen machen ihre Sache gut. Schön auch, dass durch Kampmann und Melanie der Bogen zu "Bang Boom Bang" gespannt wird. Vermisst habe ich hier natürlich Dieter Krebs in seiner unvergesslichen Rolle als Kampmann senior.
Kritik habe ich auch. Seltsamerweise besonders an den Szenen, die meine Mitzuschauer als am wenigsten langweilig empfunden haben. Die Morde von Jürgen Matthies und die darauffolgenden Leichenbeseitigungen fand ich etwas altbacken. Solche Szenen gab es in den Vorgängern schon oft genug zu sehen. Sicher haben sie den weiteren Verfall und die Skurpellosigkeit der Figur gezeigt, doch war das über die lange Strecke wirklich nötig? Thorwarth hätte meiner Meinung nach ruhig noch mutiger sein dürfen. Er hätte sich mehr auf seinen neuen Stil konzentrieren sollen. So wirkt der Film manchmal etwas indifferent in Bezug auf Handlung und Charaktere, was auch viele Zuschauer abgeschreckt haben dürfte.
Ich hatte gestern wirklich viel Spaß und weiß Thorwarths Weiterentwicklung durchaus zu schätzen - wenngleich er wohl auch nie wieder solch einen Kracher wie "Bang Boom Bang" hinlegen wird. Er darf mich aber gerne überraschen. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wenn er mit einem neuen Film wirklich neue Wege gehen wird. Wenn nicht, dann bitte ich um eine Verfilmung von Grabowskis "Ohne Gnade".
8/10 Punkte
#213
Geschrieben 28. März 2006, 21:16
Alexandre Aja gelingt es von Anfang an eine ziemlich bedrohliche und rohe Atmosphäre aufzubauen. Leider bleibt der Plot dahinter zurück. Wieder einmal wird aufgrund des Tipps eines versifften Tankwarts ein >> "Wrong Turn" genommen. Natürlich stecken die Hauptfiguren bald mutterseelenallein in der großen Ödnis. Soweit, so bekannt. All das ist vorbildlich inszeniert. Es gibt standardmäßige Schockeffekte, eklige Locations, nette Charaktere, die auch untereinander ihre Problemchen haben etc. - die üblichen Horrorfilm-Zutaten eben.
Als dann die Woge der Gewalt über die Familie einbricht zeigt der Film sein wahren Qualitäten. Die Gewalt - und mit ihr die Inszenierung - ist roh und derbe. Die sehr mobile Kamera wird meistens voll drauf gehalten. Wieder einmal sticht die intensive Inszenierung hervor - besonders gelungen bei dem Kampf des jungen Vaters in der Geisterstadt. Man fühlt sich als Zuschauer mittendrin. Immer wieder gibt es explizite Gewaltszenen, die mit Schauwerten glänzen können. Irgendwann im Laufe des Films ist bei mir so etwas wie ein Übersättigungseffekt eingetreten. Das Gezeigte war mir häufig zu selbstzweckhaft. Die grausamen Bilder im Wohnwagen z.B. konnten nicht verarbeitet werden - es wurde sofort noch etwas draufgesetzt. Vor der Wohnwagen-Szene war man nah bei den Figuren - dementsprechend heftig hat mich der Überfall erwischt. Danach wurden die Figuren jedoch den Schauwerten geopfert, was ich wirklich schade finde. Ich denke weniger wäre hier mehr gewesen. Schade, dass dem technisch perfekten Film hier so die Luft ausgeht.
Die Babyrettungsaktion ist zwar nett anzusehen und auch die Rache des Helden weiß zu unterhalten, doch der Film verliert hier immer mehr an Tiefe. Er verkommt zu einer simplen Rachegeschichte - was ja nicht das Schlechteste wäre, hätte er zuvor nicht versucht mit Themen wie Pazifismus etc. mehr darzustellen als er ist. Auch die Rede des im Rollstuhl gefangenen Mutanten ("Ihr seid es, die uns zu dem gemacht haben...") kommt wie mit dem Holzhammer daher und gaukelt dem Zuschauer mehr vor als "The Hills Have Eyes" bieten kann: Ein extrem blutiger Survival-Schocker, der sich zu sehr auf seine Schauwerte verlässt.
Betrachtet man den Film nüchtern, wird er dem großen Hype leider nicht gerecht. Ajas >> "High Tension" hat mir - auch wenn dieser nicht perfekt ist - deutlich besser gefallen. In Erinnerung wird mir wohl nur die schmerzhaft intensive Wohnwagenszene und der wirklich grandiose Score bleiben: 6/10 Punkte.
#214
Geschrieben 03. April 2006, 11:28
Was war denn das? Ein Horror-Film soll das gewesen sein? Wo war bitteschön der Horror? Es gab zwar einige Schockszenen, doch die gibt es in jedem mittelmäßigen Thriller auch. Für den Horror spricht einzig das viele Filmblut. Damit hat es sich dann aber auch schon. Es gab wirklich keine einzige Szene, die auf mich bedrohlich oder angsteinflößend gewirkt hat. Hinzu kommt eine dermaßen unsympathische und stereotype Zeichnung der Charaktere, dass eine Identifikation mit ihnen unmöglich ist. Das absolute K.O. für jeden Film. "Cabin Fever" versagt für mich also nicht nur in seinem Genre. Wirklich traurig.
Teilweise ist mir der Gedanke gekommen, eine Parodie auf das Genre des Horror-Films zu sehen. Als diese funktioniert der Film sogar an einigen Stellen. Kaum zu glauben. Es tauchen Figuren auf, die absolut nichts zur Handlung beitragen und die ebenso schnell - und ohne Erklärung - wieder verschwinden. Räumliche Entfernungen scheinen keinerlei Rolle zu spielen und die Charakterzüge der Figuren werden aufgebaut und wieder verworfen - nur um gar keinem Ziel zu dienen. Ebenso willkürlich ist die Inszenierung. Der Wald erstrahlt stets in einem magischen Sonnenlicht, ganz egal was uns die Filmhandlung gerade mitteilen will. Unter dem Aspekt der Parodie funktioniert das alles sogar einigermaßen. Nur auch hier kann der Film keinen durchgängigen Stil finden. Die pubertären Späße, die "American Pie" wie einen Arthouse-Film wirken lassen, haben mich bereits bei der Charaktereinführung genervt. Leider ziehen sich diese durch den gesamten Film. Ich könnte hier noch viele Dinge schreiben, die mich gestört haben, doch leider habe ich bereits zu viel Zeit mit dem Film vergeudet.
Positives. Doch gab es tatsächlich auch. Das bissige Kind fand ich klasse. Der Spruch mit den schwulen Eichhörnchen hatte auch was. Ebenso der Party-Deputy. Mehr leider nicht. Ein Film, der eine ähnliche Richtung einschlägt, dabei aber unvergleichlich mehr Spaß bereitet ist >> "Monster Man".
"Cabin Fever" hat mich wirklich maßlos enttäuscht. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Für die paar netten Szenen gebe ich noch 3/10 Punkte.
#215
Geschrieben 10. April 2006, 09:37
Der Anfang steht ganz im Zeichen der Charakterisierung des - zu diesem Zeitpunkt - alles andere als allmächtigen Bruce. Bis zur ersten Begegnung mit Gott (schön gespielt von Morgan Freeman) vergeht gut eine halbe Stunde, die sich auch leider ziemlich zieht. Ab dem göttlichen Eingreifen nimmt der Film dann deutlich an Fahrt auf und er hat seine besten Momente. Zwar - wie der Trailer bereits suggeriert hat - ziemlich albern, aber wirkungsvoll und wirklich lustig. Leider dauert dieser kurzweilige Teil wieder nur eine knappe halbe Stunde bis es dann zur dramatischen 08/15-Wendung kommt, die es in nahezu allen RomComs gibt. Bruce gewinnt seine Freundin zurück indem er einfach mit dem zufrieden ist, was er hat. Ende. Leider erstreckt sich der äußerst langweilige und aufgesetzt wirkende letzte Teil wieder über eine halbe Stunde. Am Ende bleibt folglich nur ein gutes Drittel, was leider nicht für einen wirklich guten Film reicht.
Jim Carrey spielt wieder einmal einfach nur manisch. Sehr ausgelassen und körperbetont. Leider auch sehr übertrieben, womit es ihm besonders im letzten Drittel nicht gelingt irgendwelche Gefühle zu transportieren, da die Handlungen von Bruce eher sarkastisch denn geläutert wirken. Carrey gefällt mir in ernsteren Rollen wie >> "Vergiss mein nicht" deutlich besser. Frau Aniston sehe ich immer gern, doch bleibt ihre Figur hier erschreckend blass.
Alles in allem ist "Bruce Allmächtig" eine sehr durchwachsene Komödie, die nur im Mittelteil zu überzeugen weiß. Somit bleiben am Ende leider nicht mehr als 5/10 Punkten übrig.
#216
Geschrieben 15. April 2006, 23:32
Meine Erwartungen waren nicht all zu hoch - zu schlecht sind die meisten Reviews ausgefallen. Mir hat der Film dennoch sehr gut gefallen. Er ist einfach sympathisch. Matt LeBlanc spielt seine übliche Rolle - und das kann er ja bekanntlich wirklich ausgezeichnet. Fast könnte man sogar meinen, dass >> "Joey" hier in einem seiner Filme zu bewundern ist. Würde irgendwie auch passen. Der restliche Cast fügt sich ausgezeichnet ins Gesamtbild ein. Schön waren natürlich die Auftritte der deutschen Stars. Udo Kier hätte ich wirklich gerne länger gesehen - ganz groß. Oliver Korittke spielt auch wunderbar schräg. Macht wirklich Spaß das Ganze.
Von der Geschichte her ist der Film eher simpel. Zwar eine nette Idee, aber irgendwie hat das Timing bei der Ausführung nicht hundertprozentig gepasst. Kann ich auch nicht genau erklären. Die Inszenierung fand ich wieder einmal sehr suverän. Dennoch hatte der Film einen leichten Touch von Trash - auch wenn ich dieses Wort sehr ungern verwende und der Look des Films nicht wirklich trashig ist. Dieser Umstand macht den Film allerdings noch sympathischer. Sicher keine hochgeistige Unterhaltung, aber eben Unterhaltung - und das heißt doch schon einmal was!
"Die Männer Ihrer Majestät" macht wirklich Spaß - zudem wird einem der Film zur Zeit beinahe hinterhergeworfen. Eine Investition, die sich durchaus lohnt - zumindest im O-Ton, der hier wirklich Pflicht ist: 7/10 Punkte.
#217
Geschrieben 17. April 2006, 10:27
Die ersten beiden Filmdrittel haben mich ziemlich überzeugt. Nette Atmosphäre, gutes Schauspiel, interessante Geschichte. Zwar nichts Herausragendes, aber doch gute Unterhaltung mit einigen netten Schockeffekten. Für das - bekanntermaßen überraschende - Ende hatte ich mir auch bereits so einige nette Theorien zurechgelegt. Auch der tatsächliche Twist ist mir kurzzeitig in den Sinn gekommen, wurde von mir jedoch als zu trivial und platt wieder verworfen.
Wobei wir beim letzten Drittel des Films angekommen wären: Der Twist ist nicht nur relativ unglaubwürdig, sondern kommt zudem noch sehr billig daher. Zu viele Filme dieser Art hat es in letzter Zeit gegeben die einfach besser waren. Die Auflösung ist außerdem nicht sonderlich effektiv inszeniert worden. Ab hier geht es dann mit dem Film auch vollständig bergab. Spannung kam bei mir überhaupt nicht mehr auf, da es offensichtlich war wie der Film enden wird.
"Hide and Seek" verschwendet seine nette Ausgangssituation und ein interessantes Setting für einen wirklich schlechten Twist, der nicht einmal sonderlich zu überraschen weiß. Fast schon ärgerlich: 4/10 Punkte.
#218
Geschrieben 18. April 2006, 09:31
Was macht "Firefly" nun so herausragend? Allein die tragische Entstehungsgeschichte? Definitiv nicht. Anfangs war ich ja wirklich skeptisch, ob ich mich jemals in solch eine Sci-Fi-Serie hineinfühlen kann - doch bereits im Piloten wurde mir die Crew der Serenity dermaßen sympathisch, wie ich es sonst nur aus meinen favorisierten Sitcoms kenne. Hier liegt - zumindest für mich - auch die eigentliche Stärke von "Firefly": Die Figuren und ihre Schauspieler. Da gibt es keine "Star Trek"-Stereotypen, keine Schaumstoff-Aliens, keinen TechTalk. Die Charaktere sind wirklich lebendig. Das liegt natürlich auch an den teils urkomischen Dialogen, was für die hohe Qualität der Drehbücher spricht.
Doch auch die Geschichten müssen nicht zurückstehen. Durch die - anfangs ungewohnt, später genial - wirkende Verschmelzung von Wildwest-Romantik und Science-Fiction hat Whedon eine Welt geschaffen, die wie gemacht scheint für das große Abenteuer. Jede einzelne Episode hat Neues zu bieten, kann überraschen und es wird nie langweilig. Zudem fühlt man sich trotz der endlosen Weite immer zu Hause auf der Serenity. Der große Story-Arc um River weiß auch zu überzeugen, doch leider konnte dieser aufgrund der frühen Absetzung nicht weiter ausgebaut werden - das vorhandene Potential bleibt allerdings jederzeit ersichtlich.
In den einzelnen Episoden gibt es Horror-Szenarien, typische Wildwest-Geschichten, Heist-Planungen und viel mehr. Eines haben jedoch alle Episoden gemeinsam: Den Humor. Dieser kommt bei "Firefly" meist so staubtrocken daher, dass es eine Freude ist. Ich kann die Synchronisation nicht beurteilen, im Original auf jeden Fall ein Riesenspaß. Hinzu kommt, dass es die englische Box für knapp 20,00 € gibt - also nicht länger überlegen, sondern zuschlagen! Auch wenn das Genre nicht in die üblichen Sehgewohnheiten passt - es lohnt sich.
"Firefly" ist eine erstklassige Serie, an deren wahre Größe leider zu wenige geglaubt haben. Ein kleiner Trost ist zwar der nachgeschobene Kinofilm "Serenity", doch ich befürchte, dass dieser nicht an die Serie herankommt, die vor allem von ihren kleinen Geschichten und humorvollen Einlagen lebt. Die 10/10 Punkte sind auf jeden Fall verdient. Der wunderschöne Titelsong wird mir noch lange nachgehen...
#219
Geschrieben 19. April 2006, 09:53
Bereits der Look des Films ist anders. Alles sieht viel mehr nach Kino aus. Es hört sich auch viel mehr nach Kino an. Auch die Effekte sind natürlich hochwertiger. Alles eigentlich positive Eigenschaften eines Films. Doch leider bleibt dabei viel des Charms von "Firefly" auf der Strecke. Im All ertönen nun Geräusche, die dokumentarischen Zooms wurden drastisch reduziert und die Farbgebung ist mehr als kühl geworden. Man kann nicht einmal sagen, dass diese Dinge nicht zum Film passen. "Serenity" ist viel kühler und düsterer als "Firefly". Das fällt besonders durch das - beinahe - vollständige Fehlen der lockeren Western-Atmosphäre auf. Alles ist viel mehr Science-Fiction.
Natürlich schlägt sich all das auch auf die Handlung nieder. Man kann Joss Whedon hier allerdings keinen Vorwurf machen. Oberstes Ziel war natürlich die fehlenden Handlungslücken zu schließen und somit den gesamten Story-Arc einer fiktiven zweiten Staffel in einen einzigen zwei Stunden Kinofilm zu packen. Dabei bleibt natürlich fast all das auf der Strecke, was die Serie so liebenswert gemacht hat: Die kleinen Raubzüge, das Rumhängen auf dem Schiff, die Streitereien zwischen den Figuren - all das und viel mehr hat mir in "Serenity" wirklich gefehlt. Auch wenn ich natürlich weiß, dass im Kinofilm andere Regeln gelten.
Sehr schlimm fand ich den plötzlichen Tod zweier Charaktere, die mir über die Serie doch sehr ans Herz gewachsen waren. Kommt alles sehr plötzlich und es bleibt kaum Zeit den Verlust zu verarbeiten. Zuschauer, denen die Serie unbekannt ist, können mit diesem Umstand vermutlich sogar ganz gut Leben, da viele Figuren im Film sowieso zu kurz kommen und einen demnach nicht sonderlich interessieren. Besonders Shepherd Book ist zur Nebenrolle verkommen, was ich mehr als schade finde.
In der Geschichte liegt der Schwerpunkt natürlich auf River Tam, was ich verstehen kann. Es ist auch schön mehr über sie zu erfahren, wenngleich das Mysterium natürlich darunter leidet. Den neuen Bösewicht hatte ich anfangs glatt mit dem Kopfgeldjäger aus "Objects in Space" verwechselt - dieser hatte sich genauso philosophisch angehaucht gegeben. Leider erfahren wir nichts mehr zu den Männern mit den blauen Händen. Wirklich schade, denn diese fand ich um einiges bedrohlicher als unseren Samurai-Kämpfer.
Sehr stark waren wieder einmal die Reaver-Szenen, wenngleich auch diese entmystifiziert wurden. Überhaupt fand ich das große Geheimnis und die Auflösung des Rätsels der Allianz eher schwach. Da hätte ich mir mehr erwartet. Vermutlich wäre eine langsame Annäherung im Verlauf der Serie auch spannender gewesen.
"Serenity" bringt die Hauptgeschichte aus "Firefly" zu einem Ende. Die vielen kleinen, liebenswerten Details bleiben dabei jedoch etwas auf der Strecke. Dabei macht der Film trotzdem Spaß: Es gibt erneut den trockenen Humor, halsbrecherische Actionszenen und natürlich die Crew der "Serenity". Da mit einer Wiederaufnahme der Serie wohl nicht zu rechnen ist, hoffe ich dennoch auf einen zweiten Kinofilm. Auch das Comic muss ich mir bei Zeiten einmal zulegen - wenngleich wohl auch Nichts an die ursprünglichen 15 Folgen heranreichen wird: 8/10 Punkte.
#220
Geschrieben 22. April 2006, 13:09
Anfangs konnte ich mit "CSI" überhaupt nichts anfangen. Eine Serie in der es vornehmlich um das Aufschnippeln von Leichen geht? Musste ich nicht haben. Dann jedoch ist mir der Name Jerry Bruckheimer aufgefallen, der meiner Meinung nach immer sehr ordentliche Unterhaltung zu produzieren weiß. Somit habe ich der Serie doch einmal eine Chance gegeben - und siehe da, sie ist wirklich unterhaltsam und bietet nicht halb so viel Leichenschau wie befürchtet. Seitdem ist "CSI" so ziemlich die einzige Show, die ich tatsächlich im Fernsehen verfolge. Das Schöne ist zudem, dass jede Folge in sich abgeschlossen ist. Eine verpasste Episode fällt somit kaum ins Gewicht. Diese Tatsache - und dass "CSI" für mich aufgrund der einseitigen Erzählstruktur so gut wie keinen Wiederanschuungswert besitzt - prädestiniert die Serie für gemütliche Fernsehunterhaltung, die ich auf DVD jedoch nicht wirklich brauche. Mit den beiden Spin-Offs kann ich übrigens überhaupt nichts anfangen.
Nun aber zu "Grave Danger": Man sieht der Episode wirklich an, dass Tarantino dahinter steckt. Besonders in den Dialogen kommt diese Tatsache mehr als deutlich zum Tragen. Köstlich. Auch die Sezier-Szene gegen Ende ist typisch für den Meister der "Pulp Fiction". Der Fall scheint in seiner makaberen Intensität auch wie geschaffen für den Regisseur. Jedoch hat man sich hierbei zu sehr an die serientypischen Merkmale geklammert. So erschien mir die Lösung der Rätsels um den Aufenthaltsort von Nick doch sehr im "CSI"-Serienuniversum verankert - auch von der Inszenierung her. Diese so typische Szene, die in einer normalen Episode nicht weiter aufgefallen wäre, hat bei mir in "Grave Danger" einen deutlich faden Nachgeschmack hinterlassen. Einfach zu aufgesetzt. Natürlich ist klar, dass auch ein Tarantino nach den Regeln der Serie spielen muss. Trotzdem ist es ihm gelungen, der Folge seinen unverwechselbaren Stempel aufzudrücken. Die Inszenierung der Szenen im Sarg ist wirklich beklemmend und ich habe förmlich mit Nick mitgelitten, was natürlich auch an den Schauspielleistungen liegt, die über jeden Zweifel erhaben sind.
Alles in allem ist "Grave Danger" die bisher beste "CSI"-Episode. Sehr spannend, sehr makaber und doch humorvoll: 8/10 Punkte.
#221
Geschrieben 25. April 2006, 13:41
Nach beinahe 8 Jahren hatte ich wieder einmal Lust auf "Blade" - und siehe da: Die Sichtung hat wirklich Spaß gemacht. Man muss die Vampir-Action auch einfach zu den guilty pleasures zählen. Eine Comic-Verfilmung. Nicht mehr und nicht weniger - und als eine solche funktioniert der Film auch tadellos. Wesley Snipes gibt den Titelhelden stoisch und wortkarg. Meldet er sich einmal zu Wort gibt es meist einen netten One-Liner. Genauso soll das sein! Blades Kampfgefährte Whistler - schön dargestellt von Kris Kristofferson - ist ein interessanter Charakter, der hier die Vaterrolle übernehmen darf. Die weibliche Hauptrolle beschränkt sich auf pseudowissenschaftliche Einwürfe und Heldensupport - mehr braucht es hier auch gar nicht. Stephen Dorffs Bösewicht ist schön schleimig. Genau so stelle ich mir einen Juppie-Vampir vor. Auch sehr nett anzuschauen: Unser allseits beliebter Udo Kier darf einmal wieder böse dreinblicken und letztendlich höchst spektakulär das Zeitliche segnen. Als extreme Form eines comic relief dient übrigens Donal Logue, den die meisten aus der netten Sitcom "Keine Gnade für Dad" (OT: "Grounded for Life") kennen dürften.
Die Geschichte ist für solch eine Art von Film gar nicht mal so schlecht. Natürlich wird sich von einer Action-Szene zur nächsten gehangelt, aber das fällt nicht weiter negativ auf da die verknüpfenden Sequenzen stets interessant genug gestaltet sind und die Geschichte zu tragen wissen. Nun zur Action: Die kann wirklich voll und ganz überzeugen. Zudem ist sie genauso übertrieben martialisch und blutig, wie man sich das für solch einen Film wünscht. Früher haben mich die vielen CG-Effekte und der Techno-Soundtrack gestört. Heute jedoch finde ich, dass diese ganz gut ins Gesamtbild (moderne Vampire etc.) passen.
"Blade" weiß Action- mit Vampirfilm zu verbinden und funktioniert zudem noch sehr gut als Comic-Verfilmung. Also Hirn ausschalten und Spaß haben!
8/10 Punkte
#222
Geschrieben 26. April 2006, 10:34
"Blade II" unterscheidet sich vor allem visuell von seinem Vorgänger. Regisseur Guillermo Del Toro zwingt dem Film seinen ganz eigenen Stil auf, welcher mir wirklich gut gefällt. Der kalte Neon-Look von Teil 1 muss dreckiger, gelber Düsternis weichen. Der neue Stil funktioniert dabei - trotz seiner Andersartigkeit - genauso gut wie der ursprüngliche. Auch in seiner Inszenierung wirkt die Fortsetzung roher und dreckiger. Die Kampfszenen sind zwar immer noch perfekt choreographiert, doch wirken sie hier - trotz aller CG-Spielereien - einfach bodenständiger, härter, realer. Leider gibt es zu viele solcher Kämpfe, so dass am Ende des Films schon erste Abnutzungserscheinungen zu bemerken sind. Manchmal wäre weniger einfach mehr.
Die Geschichte mit den Reapern gefällt mir wirklich gut. Ein würdiger Gegner. Leider werden gegen Ende ein paar dämliche Twists eingebaut, die nicht hätten sein müssen und so gar nicht zum Film passen wollen. In den letzten zwanzig Minuten ist - trotz furiosem Endkampf - auch einfach die Luft raus. Der Film hat einem keine Zeit zum Luftholen gelassen, was hier leider als negativer Aspekt zu verbuchen ist.
Schauspielerisch ist alles beim Alten. Einzig Ron Perlman ist - wie es sich für einen Del Toro-Film gehört - zusätzlich hervorzuheben. Thomas Kretschmann ist so gut unter seinem Make-Up versteckt, das jeder diese Rolle hätte spielen können - schade.
Alles in Allem macht "Blade 2" fast genauso viel Spaß wie sein Vorgänger. Optisch gefällt er mir sogar fast noch besser. Story-Schwächen und Reizüberflutung führen aber konsequenterweise zu 7/10 Punkten.
#223
Geschrieben 27. April 2006, 11:24
"Blade: Trinity" kann in keiner Sekunde mit seinen Vorgängern mithalten. Der Charakter des Vampirjägers wirkt wie ausgewechselt, was wohl zum größten Teil daran liegt, dass ihm ein junges, dynamisches Team zur Seite gestellt wird. Sicher wurde hier auf eine jüngere Zielgruppe geschielt, doch hätte man schon etwas mehr Arbeit in die Charaktere investieren müssen um die Sache glaubwürdig zu gestalten. Die Figur des mürrischen, alten Whistlers hat einfach zu gut zu Blade gepasst um einfach durch Abziehbilder ersetzt werden zu können. Zu viele ungenutzte Chancen: Man hätte der Tochter ja wenigstens ein paar Charakterzüge ihres alten Herren verpassen können, aber nein! Dazu Ryan Reynolds als mehr oder weniger komischer Sidekick und fertig ist das Trio von der Stange.
Die Geschichte ist in ihren Grundzügen ja gar nicht so übel. Doch an der Ausführung hapert es an allen Enden. Man merkt hier deutlich, dass ein Regisseur gefehlt hat, der seine eigenen Ideen mit ins Drehbuch hätte einfließen lassen können. Zudem wird der Vampirfürst so lächerlich dargestellt, dass es wirklich traurig ist. Eigentlich sehe ich Dominic "John Doe" Purcell ja wirklich gerne, aber ich habe selten eine größere Fehlbesetzung gesehen - da kann man nur noch den Kopf schütteln. Auch der restliche Vampir-Cast wirkt lächerlich und eher wie ein trauriges Abziehbild von Deacon Frost und Co.
Der Film hat teilweise ja ganz gut unterhalten, doch selbst an den Action-Szenen merkt man die Unerfahrenheit des Regisseurs. Hier ist nichts von der neonkühlen Optik eines Norrington oder der rohen Kompromisslosigkeit von Del Toro zu erkennen - einfach nur uninspiriert.
Nett war es einmal wieder Patton "Spence" Oswald zu sehen, der leider nur als Kanonenfutter dienen darf. Ein paar schöne Szenen waren ja auch dabei, aber eben nicht annähernd das, was ich erwartet hätte. Ja viel gibt es nicht mehr zu sagen. Ich gebe mal großzügige 4/10 Punkte.
#224
Geschrieben 29. April 2006, 10:34
Regisseur Marc Rothemund gelingt das Meisterstück eine wirklich bis ins Mark gehende Spannung zu erzeugen. Das allein wäre für jeden anderen Film schon ein Volltreffer, doch hier gelingt dies obwohl der traurige Ausgang der Geschichte bereits bekannt ist. Bei der Flugblatt-Aktion an der Münchner Universität hatte ich auf jeden Fall schweißnasse Hände - ein Zustand, den nicht mehr viele Filme herbeizuführen schaffen.
Das mittlere Drittel von "Sophie Scholl" besteht fast ausschließlich aus Verhörszenen. Diese sind fast schon kammerspielartig inszeniert und wissen wirklich zu fesseln. Rothemund schafft es die schier endlosen Gespräche und Sophies verzweifelten Kampf gegen Mohrs Psychospielchen wirklich in ihrer gesamten Länge erfahrbar zu machen. Glücklicherweise findet hier keine Schwarzweißmalerei statt, denn auch Mohr zeigt menschliche Seiten. Allerdings ist er so sehr im Nationalsozialismus verwurzelt, dass er es sich nicht einmal erlaubt die Ideen der Weißen Rose zu sich durchdringen zu lassen.
Der letzte Akt: Die Gerichtsszene ist mehr als bedrückend und André Hennicke spielt den Richter so manisch, dass man schon einmal zusammenzuckt. Umso beeindruckender ist das mutige Verhalten der Angeklagten. Besonders Fabian Hinrichs Hans Scholl weiß in seiner ruhigen, aber bestimmten Art zu überzeugen. Nach dem Gericht geht es sehr schnell. Eine letzter Besuch der Eltern, eine letzte Zigarette. Hier hatte ich wirklich einen Kloß im Hals. Dabei sind die Szenen nicht einmal rührseelig inszeniert. Es ist allein die wahre Geschichte und es sind die Menschen, die einem so nahe gehen. Die Hinrichtungsszene ist mit das Bedrückendste was ich je gesehen habe. Die Entscheidung den Schluss der Szene so zu gestalten wie er ist, war der einzig Richtige. Man hat den Film durch Sophie Scholls Augen wahrgenommen - man schließt auch mit ihr die Augen.
Der Film ist fantastisch recherchiert, großartig gespielt und einfühlsam inszeniert. Die Entscheidung den Zeitraum auf die titelgebenden letzten Tage festzulegen war eine gute Entscheidung. Man kommt den Figuren so sehr nahe und auch ihre Motivation wird mehr als deutlich. Manche Szenen (z.B. das Umkehren um noch die letzten Flugblätter auszulegen) hatte ich erst als künstliche Spannungsförderung ausgelegt, man kann jedoch im Audiokommentar hören, dass dies wirklich so geschehen ist. Jede Szene im Film beruht auf akribischer Recherche und es wurden keine Zugeständnisse an eine Filmdramaturgie gemacht. Trotzdem funktioniert dieses Drama ausgezeichnet, denn - auch wenn es abgedroschen klingt - die interessantesten Geschichten schreibt nun einmal das Leben. Im Falle der Weißen Rose ist dies eine Geschichte von unglaublichem Mut und Zivilcourage. Diese Leute sind nur zu bewundern und sie haben dieses filmische Denkmal mehr als verdient.
Ein spannender, ergreifender und zugleich Mut machender Film: 10/10 Punkte.
#225
Geschrieben 30. April 2006, 10:35
Nun zur Fortsetzung: Ein Gewinner ist hier natürlich wieder einmal Scrat. Seine Szenen machen unglaublich viel Spaß, haben Witz und im Timing stimmt hier einfach alles. Man könnte fast meinen, dass die Macher mehr Zeit für die Geschichte um die kleine Eichhörnchenratte und ihre Nuss aufgewandt haben, als für den eigentlichen Hauptplot. Dieser ist wieder einmal sehr simpel gestrickt. Hier sogar in räumlichen Dimensionen: Von Punkt A (Wasserpark) nach Punkt B (Arche). Unterwegs passieren allerlei unterhaltsame Dinge, bei denen besonders Sid zu Punkten weiß. Auch die Idee mit dem Mammut, das sich für ein Opossum hält fand ich ganz witzig. Allerdings dient das alles weniger der Geschichte, es sind einfach nur nette Zwischenepisoden.
Animationstechnisch ist das Gezeigte auf höchstem Niveau. Die Macher verstehen ihr Handwerk. Der Stil ist bewusst einfach gehalten. Erst bei genauerem Betrachten offenbart sich der wahre technische Aufwand (z.B. Haare, Wasser, Eis). Mängel sehe ich wirklich nur in der Geschichte - diese machen sich allerdings deutlich bemerkbar. Hier klaffen wirklich Welten zu den >> Werken von Pixar.
Alles in Allem macht auch die Fortsetzung von "Ice Age" Spaß. Leider können auch hier die Mängel im Storytelling nicht überwunden werden. Kurzweilige Unterhaltung ist allerdings garantiert und dafür gibt es 7/10 Punkte.
#226
Geschrieben 03. Mai 2006, 10:56
Nachdem ich den Film nun gesehen habe stehe ich allerdings ziemlich ratlos da. Aufgrund dessen was ich gehört hatte, dachte ich eher ich würde den Film entweder lieben oder hassen. Doch davon ist nichts zu spüren. Ich glaube, ich könnte nun sogar beide Positionen überzeugend vertreten - dies würde mir für eine persönliche Meinungsbildung allerdings auch nicht weiterhelfen. Am besten ich versuche einfach meine Eindrücke zu schildern, die jetzt noch relativ präsent sind - und die der Film definitiv hinterlassen hat.
Zunächst einmal muss ich die technische Ausführung loben. Rob Zombie weiß was er macht und wie er es machen muss. Er kann auf jeden Fall effektiv inszenieren. Schnitt und Ton sind ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Doch es sind nicht die technischen Aspekte, über die man sich nach der Sichtung des Films streiten wird - was mich direkt zum Inhalt des Films bringt: Hier muss ich voraus schicken, dass mir der Vorgänger ("Das Haus der 1000 Leichen") unbekannt ist. Doch ich denke auch dessen Kenntnis hätte nichts an meiner Wahrnehmung des Films geändert. Nach dem Angriff auf das Haus der Fireflies, der gleichzeitig als Einführung der Charaktere dient, ist man mit den Killern auf der Flucht. Hier - und nicht nur hier - hat mich der Film deutlich an Robert Rodriguez und Quentin Tarantinos modernen Klassiker "From Dusk Till Dawn" erinnert. Allerdings hatte man dort mit George Clooneys Seth Gecko immer noch eine relativ positiv gezeichnete Identifikationsfigur, welche bei "The Devil's Rejects" völlig wegfällt. Auch in Sachen Humor ähneln sich beide Filme, wobei Tarantino als Autor deutlich stärker und geschickter ist als Mr. Zombie. Allerdings denke ich auch, dass man hier aufhören sollte die beiden Filme zu vergleichen. Zombie setzt bei den vom Teufel Abgelehnten deutlich mehr auf echten Terror. Die Szenen im Motel gingen mir bei diesem Film genauso an die Nieren, wie die Wohnwagen-Szene aus Ajas >> "The Hills Have Eyes".
Die hochgelobte Verwirrung des Zuschauers durch die wechselnden Identifikationsfiguren konnte ich nicht nachvollziehen. Die einzige Szene, bei der ich mich den Fireflies nahe gefühlt habe, war die Eis-Diskussion im Wagen. Sicher habe ich am Anfang auch noch mit dem Sheriff - wunderbar gespielt von William Forsythe, der mir noch als Digger aus "John Doe" in Erinnerung ist - mitgefiebert, doch sein Vorgehen am Ende war mir zu holzhammermäßig inszeniert. Liebe Zuschauer, ihr müsst jetzt Mitleid mit den Fireflies haben! Schaut euch doch mal euren geliebten Sheriff an - wer ist hier das größere Monster? Hat bei mir nicht wirklich gezündet. Hier kommt der Film meiner Meinung nach auch etwas ins Schlingern. Das Ende der Killer-Familie ist dann wieder ganz wunderbar montiert. Die Fireflies sterben wie Filmhelden. Diese mehr als fragwürdige Inszenierung ist von Zombie garantiert gewollt. Doch da die - wohl intendierte - Identifikation mit den Killern während der Folterszenen bei mir ausgeblieben ist, bleibt für mich am Ende nur eine Glorifizierung der Familie Firefly. Ob Mr. Zombie hier nicht doch etwas seinem eigenen doppelbödigen Spiel und seinen Figuren erlegen ist?
"The Devil's Rejects" ist - egal wie man es sieht - ein interessanter Film. Er ist sogar ziemlich unterhaltsam, was mich als Zuschauer aufgrund seines Inhalts doch etwas zum Nachdenken bringt. Vergessen werde ich den Film auch nicht zu schnell - ich frage mich im Moment nur, ob ich mich dann eher an die mit schwarzem Humor durchsetzten Szenen oder eher an die brutalen Geiselszenen erinnern werde? Eine Zweitsichtung ist auf jeden Fall Pflicht. Ich werde dem Film erst einmal vorsichtige 7/10 Punkte zugestehen - wobei das eher als reine Bauchentscheidung anzusehen ist.
#227
Geschrieben 08. Mai 2006, 09:45
Die erste Stunde hat mich komplett begeistert. Äußerst sympathische Charaktere, relativ klassische Inszenierung und eine tolle Abenteuergeschichte in fremden Ländern. Wirklich famos. Die Besetzung fand ich auch sehr gelungen, da selbst für die Nebenrollen gute Darsteller gewählt wurden (u.a. William H. Macy). Auch der Humor lag voll auf meiner Linie. McConaugheys Held spielt den netten Macho so überzeugend, dass manchmal gar Erinnerungen an Harrison Fords "Indiana Jones" wach wurden. Auch Steve Zahn fand ich als Sidekick sehr amüsant und nicht halb so nervig wie sein Pendant bei den Tempelrittern. Frau Cruz ist nett anzuschauen und komplettiert das Trio auf eine gelungene Art und Weise.
In der zweiten Hälfte verschwindet der Abenteueraspekt leider etwas zu Gunsten von großen Actionszenen à la "James Bond". Selbst die Bösewichte scheinen einem 007-Film entsprungen. Die Müllentsorgungsanlage sieht zwar imposant aus, doch war sie für meinen Geschmack einfach zu sehr auf Bond gemacht. Das alles ist wirklich nett inszeniert, doch hat mir einfach der Charme der ersten Hälfte gefehlt.
Das Ende war wiederum vollkommen okay. Wie man es sich eben von einem "Indiana Jones"/"James Bond"-Film erwarten würde. Zudem hat mir alles sehr nach Fortsetzung ausgesehen, zu der es allerdings wohl nicht kommen dürfte, da dem Film anscheinend kein großer Erfolg zu Teil wurde. Eigentlich schade, denn "Sahara" macht wirklich Spaß und ich hätte mir gerne noch einige Abenteuer von Dirk Pitt und Co. angesehen.
Erwähnenswert finde ich übrigens noch die sehr schönen Opening-Credits. Zwar nicht wirklich Neues, aber sehr elegant ausgeführt. Der Score hat mich teilweise wirklich frappierend an "James Bond" erinnert - ob da Absicht dahinter stecken sollte?
"Sahara" ist unterhaltsames Kino für Zwischendurch. Kein ganz großer Wurf, aber doch gut zum Verkürzen der Wartezeit auf "Indiana Jones IV". Wäre die zweite Hälfte stärker gewesen, gäbe es mehr als 7/10 Punkte.
#228
Geschrieben 09. Mai 2006, 08:38
"Inside Man" hat sich mir gestern als wahrlich spannendes Stück Film präsentiert. Diese Spannung bezieht der Film vor allem aus der Tatsache, dass der Zuschauer mit beiden Hauptfiguren mitfiebert. Sowohl Denzel Washingtons Detective Frazier, als auch Clive Owens smarter Bankräuber sind hier große Sympathieträger und Identifikationsfiguren. Zwar mit Ecken und Kanten, aber das macht die Figuren nur glaubwürdiger. Auch die Nebenfiguren wissen zu überzeugen und füllen die Geschichte mit Leben. Richtige Highlights sind hier allerdings nicht dabei und Schauspieler wie Willem Dafoe oder Jodie Foster wirken fast etwas verschenkt. Allerdings hätten andere Darsteller diese Rollen wohl nicht mit so kurzer Leinwandpräsenz so aussagekräftig portraitieren können.
Die Geschichte selbst hat mich auch überzeugt. Der formale Aufbau mit den Sprüngen zu den Verhörszenen war anfangs ungewohnt, hat aber zur Charakterisierung der Figuren beigetragen. Eigentlich ziemlich geschickt. Die einzelnen Wendungen (Tonband, Wanze etc.) waren teils ziemlich vorhersehbar, was aber der Spannung keinen Abbruch getan hat. Schön fand ich auch die kleineren Details, wie die für Lee typischen sozialkritischen Einwürfe. Der Film hat zudem eine fantastische Atmosphäre und wirkt in seiner Dramaturgie ziemlich rund. Allerdings nur bis zu den letzten paar Minuten.
Wobei ich nun zu den negativen Aspekten des Films kommen möchte: Drei Punkte sind mir hier besonders aufgefallen. Woher weiß Dalton Russell von dem Inhalt des geheimen Schließfachs, wenn dieser allein dem Bankenvorstand bekannt ist? Darauf basiert doch der ganze Raub. Konnte ich mir nicht erklären und hat mich etwas gestört. Die beiden anderen Punkte bauen aufeinander auf: Warum nur hat man das Geheimnis von Case nur soweit ausgetreten? Diese ganze Nazi-Geschichte. Der geheime Umschlag hätte doch einen perfekten McGuffin abgegeben und es hätte der Story absolut nicht geschadet. Eher geholfen, wobei ich auch schon beim dritten Punkt wäre: Dem überlangen Ende. Nach dem Ende des Bankraubs wirkt der Film einfach nur noch künstlich gestreckt, was eine direkte Folge des Nazi-Subplots ist. Ich habe zwar gelesen, dass dieser Teil der Geschichte eine Kritik am Großvater von George W. Bush sein soll, doch zerstört dieser Nebenstrang gegen Ende einfach die Dramaturgie. Da nützen alle guten Intentionen nichts.
Trotz meiner Kritikpunkte hat mich "Inside Man" gestern ausgezeichnet unterhalten. Mit etwas mehr Feinschliff hätte der Film noch besser sein können. Trotzdem kann ich guten Gewissens 8/10 Punkte geben. Warum? Weil ich es kann.
#229
Geschrieben 09. Mai 2006, 22:59
Gleich zu Beginn sollte ich auf jeden Fall die visuelle Umsetzung loben. Allein die Gestaltung der Opening Credits ist sehr nett anzuschauen und stimmt gut auf das Thema ein. Zugleich wird hier bereits der düstere Grundton des Films festgelegt. Auch die weitere Handlung präsentiert sich optisch sehr ausgearbeitet: Schöne Einstellungen und Bildkompositionen, ausgefeilte Farbgestaltung und eine interessante Montage heben den Film allein vom visuellen Eindruck her gesehen über 08/15-Thriller-Niveau.
Auch die Geschichte fängt ganz nett an. Die Einführung von Willis' Charakter ist interessant und legt einen guten Grundstein für den weiteren Film. Nach der berühmten 'Ein Jahr später...'-Einblendung springt der Film auch ziemlich schnell ins Geschehen. In den Szenen bis zur Geiselnahme werden alle weiteren Figuren vorgestellt, womit der Weg für den Kern der Geschichte geebnet ist. Bis hier weiß der Film wirklich gut zu unterhalten. Die Szenen - sowohl im Haus, als auch außerhalb - verbreiten Spannung und eine unangenehme Atmosphäre. Als hätte der gute Jeff Talley nicht bereits genug um die Ohren, wird auch noch seine Familie entführt - und ab hier beginnt der Film deutlich nachzulassen. Die Geschichte wirkt ab hier wie eine Kopie der ersten Staffel von >> "24". Jeff Talley agiert hin- und hergerissen wie damals Jack Bauer. Vielleicht hätten sie sich absprechen sollen. Doch nicht weiter schlimm, denn welcher aktuelle Thriller kopiert denn nicht ein bißchen - oder ist gar gleich ein Remake. Leider wird auch die Situation im Haus nicht besser. Die feine Panik unserer jungen Geiselnehmer muss leider dem plumpen Psychokillergehabe von Mars Krupcheck (Ben Foster) weichen. Erfreulich ist hier einzig, dass Jimmy Bennetts Tommy Smith ausnahmsweise keinen nervigen Kinderpart darstellt, sondern tatsächlich etwas zur Geschichte beizutragen weiß. Als dann die bösen Jungs in FBI-Uniform auftauchen und Mars in satanischer Manier das Haus niederbrennt, um am Ende - in einer an ikonographischem Gehalt nicht mehr zu überbietenden Szene - der Tochter in Maria-Pose gegenübetritt, ist der Film an seinem schwächsten Punkt angekommen. Die restliche Befreiung von Talleys Familie reißt da inszenatorisch zwar wieder einiges raus, doch die Geschichte ist hier klar am Ende. Zu plump, zu einfach, zu oberflächlich.
Nach der ersten Stunde war ich von "Hostage" noch hochbegeistert, der zweite Teil ist dann leider völlig im Thriller-Action-Einheitsbrei untergegangen. Für den starken Anfang, die wirklich schönen Bilder und dem - trotz aller Schwächen im zweiten Teil - durchgängigen Unterhaltungswert, vergebe ich 6/10 Punkten.
#230
Geschrieben 10. Mai 2006, 14:57
Es ist unglaublich wie unterhaltsam und modern dieser bereits über 30 Jahre alte Film selbst heute noch wirkt. Vermutlicherweise ist seine Wirkung deshalb noch so stark, weil sein dramaturgischer Aufbau im modernen Kino immer noch nahezu unverändert kopiert wird. Spielberg hat mit "Jaws" einen wahren Meilenstein des Kinos geschaffen. Neben der perfekten Dramaturgie überzeugen besonders die schönen und eindringlichen Bilder. Trotz des alles andere als perfekten Hai-Modells wirken selbst die Effekte fast nicht angestaubt. Hier zeigt sich der meisterhafte Schnitt, der zudem perfekt mit John Williams grandiosem Score zusammenspielt.
Auch von der menschlichen Seite kann "Der weiße Hai" überzeugen. Roy Scheider, Richard Dreyfuss und Robert Shaw harmonieren ausgezeichnet miteinander und machen die Jagd auf den großen Weißen glaubwürdig und intensiv. Wie man es von Spielberg gewohnt ist, nimmt auch die Familie des Helden einen großen Platz in der Geschichte ein - eine Eigenheit, die seinen Filmen meiner Meinung nach immer zu mehr Menschlichkeit verhilft.
"Der weiße Hai" ist immer noch ein grandioses Erlebnis, das besonders durch seine ausgefeilte Dramaturgie zu überzeugen weiß. Obwohl durchaus Interesse vorhanden wäre, habe ich mich bis jetzt an keinen seiner Nachfolger herangetraut. Dieser Urvater des modernen Monsterfilms hat seinen Platz in der Kinogeschichte auf jeden Fall verdient: 10/10 Punkte.
#231
Geschrieben 14. Mai 2006, 19:02
Eines kann ich gleich vorausschicken: "Silent Hill" hat bei mir großen Eindruck hinterlassen. Gestern nach der Sichtung wusste ich dagegen noch nicht so ganz was ich von diesem Film halten soll. Zu wenig Inhalt, die Geschichte zu platt, das Ende in dieser Form schon unzählige Male zuvor gesehen. Doch heute muss ich feststellen, dass mich die Bilder und die Atmosphäre nicht loslassen wollen. Wirklich seltsam und ungewohnt. Ist mir schon lange nicht mehr passiert und es ist umso erstaunlicher, dass diese Wirkung ausgerechnet von einer simplen Videospielverfilmung ausgeht.
Ich hatte mir von "Silent Hill" eher einen Schocker erwartet. Einen Film, bei dem man mindestens alle fünf Minuten kräftig zusammenzuckt. War hier jedoch überhaupt nicht der Fall. Da ich auf solche Schocker stehe - zumindest mit der richtigen Begleitung - war ich beinahe etwas enttäuscht, dass es uns kaum gerissen hat. Umso mehr erstaunt hat mich die wirklich intensive Atmosphäre. Diese war in der Stadt an sich ja schon dicht genug, doch als dann die Höllensequenzen losgebrochen sind - einfach der pure Wahnsinn! Als das erste Mal die Sirenen erklingen, kann man dies als Zuschauer noch gar nicht einordnen und ist mit der Hauptfigur zusammen total verloren. Beim zweiten Mal weiß man genau, was kommt. Sehr simpel und ungeheuer effektiv - der Zuschauer wird hier gnadenlos konditioniert.
So intensiv und aufregend die Höllensequenzen sind, so schwach ist die eigentliche Handlung des Films. Die religiösen Fanatiker, die Hexenverbrennungen, die Rache im Jenseits, das gruselige Mädchen à la "Ring" - alles schon zu oft gesehen und einfach zu banal. Zudem will einfach keine wirkliche Bindung zu den Hauptfiguren aufkommen. Sicher leidet man mit der Mutter und fühlt den Terror in den besagten Szenen, doch ansonsten ist mir die Identifiktion eher schwer gefallen. Die Charakterisierung bleibt zu oberflächlich - ein Problem, das bis jetzt leider alle Videospielverflimungen aufweisen. Glücklicherweise sind die Figuren dennoch nicht so unglaublich lächerlich überzeichnet, wie z.B. in >> "Tomb Raider II" oder >> "Resident Evil: Apocalypse".
Das Finale weiß durch wirklich große Schauwerte zu Punkten, nimmt zusätzlich aber viel von dem unbestimmten Horror der vorhergegangenen Szenen weg. Außerdem frage ich mich, was die FSK hier geritten hat. Mit einer 16er-Freigabe kann ich zwar leben, aber wo bleibt hier die Verhältnismäßigkeit, wenn man diese Einstufung mit der von anderen Filmen vergleicht?
Insgesamt hat mich "Silent Hill" wirklich überrascht. Der Film kann vor allem in den spielähnlichen Sequenzen überzeugen, was ich vorher nicht für möglich gehalten hatte, da diese nicht sonderlich viel Handlung aufweisen. Die Szenen, in denen die Handlung vorangetrieben wird, wirken dagegen einfach zu platt und unspektakulär. Hier wird auch die fehlende Tiefe der Charaktere schmerzlich bewusst. Trotzdem: Von der Inszenierung der audiovisuell wirklich beeindruckenden Höllenszenarien weiß "Silent Hill" voll und ganz zu überzeugen. Hier hätte ich mir fast noch mehr gewünscht. Leider hat man durch das 08/15-Handlungskorsett den Film zu sehr auf Mainstream getrimmt.
Übrigens kann ich überhaupt nicht verstehen, warum so viele Leute Verständnisprobleme mit dem Ende haben. Die Inszenierung ist hier doch mehr als eindeutig und eigentlich hätte ich bereits am Anfang darauf kommen können. Zwar nichts Neues, aber nett umgesetzt und irgendwie erschreckend trostlos.
Selten hat mich ein Film allein audiovisuell so gepackt wie "Silent Hill". Großes Kino, was Herr Gans hier gezaubert hat. Leider ist das Drehbuch von Roger Avary dagegen fast schon so schwach, dass man kaum glauben mag, dass er an "Pulp Fiction" mitgeschrieben haben soll. Ein - trotz Handlungsschwächen - faszinierender Film, den man auf großer Leindwand genießen sollte: 7/10 Punkte.
#232
Geschrieben 18. Mai 2006, 19:44
Der Film ist eine wahrlich glänzende Parodie auf Sci-Fi-Serien à la "Star Trek" - eigentlich sogar genau auf "Star Trek", denn die Charaktere des Films sind eindeutig den Archetypen um Captain Kirk, Mr. Spock und Co. nachempfunden. "Galaxy Quest" verliert sich jedoch nie in seinen satirischen Ansätzen. Es gibt weder billige Witze (so wie z.B. in "Scary Movie") noch wird das Original in den Schmutz gezogen (so wie z.B. in "Scary Movie"). Ich selbst kann mit dem "Star Trek"-Franchise zwar eher wenig anfangen, doch denke ich, dass der Film auch den Trekkies gefallen wird, da die Fans hier nicht ins Lächerliche gezogen werden, sondern auf nette Art und Weise parodiert. Teils wirkt der Film gar wie eine Hommage an klassische Sci-Fi-Serien und -Filme.
Besonders positiv fallen die Darsteller auf: Tim Allen zeigt, dass er wirklich schauspielen kann, Allan Rickman ist überzeugend wie immer und Sigurney Weaver darf die Rolle ihres Lebens parodieren ("Ducts. Why is it always ducts?"). Sehr herausragend fand ich zudem Sam Rockwell, der einen wunderbaren comic relief abgibt. Beinahe hätte ich Tony Shalhoub vergessen. Einfach ein tolles Ensemble.
Was mir nicht gefallen hat: Die eigentliche Sci-Fi-Geschichte ähnelt zu sehr den Serien-Strukturen, die der Film parodiert. Hier hätte noch mehr in Sachen Parodie geschehen können, denn manchmal wähnt man sich gar in einem "Star Trek"-Film.
Insgesamt ein wirklich schöner Film, der zu Unrecht untergegangen ist. So und nicht anders sollten Parodien aussehen: 8/10 Punkte.
#233
Geschrieben 21. Mai 2006, 09:53
Zunächst einmal möchte ich kurz auf die Geschichte eingehen, die in "Sakrileg" erzählt wird. Für mich und viele andere: Eine wunderbar unterhaltsame Abenteuergeschichte, die geschickt Werke der Kunsthistorie und Teile der Bibelgeschichte mit wilden, fantastischen - im Sinne von Fantasie - Verschwörungstheorien verknüpft. Für die Kirche und einen großen Teil der medial beeinflussten Bevölkerung: Anscheinend ein Angriff auf die christliche Welt, den es um jeden Preis abzuwehren gilt. Folglicherweise wird jeder verfügbare Kunsthistoriker und Theologe vor die Kamera gezerrt um Dan Browns Theorien zu widerlegen. Anscheinend ist der Unterschied zwischen einem Sachbuch und einem Roman noch nicht zu jedem durchgedrungen. Wenn Dan Brown versichert gut recherchiert zu haben, dann nehme ich ihm das sofort ab. Er kennt sich in der Kunstgeschichte anscheinend fantastisch aus und weiß Fakten mit ominösen Geheimbund-Theorien zu verbinden, so dass es am Ende nicht immer leicht ist Fantasie und Fiktion auseinander zu halten. Gerade dieser anscheinend so beliebte Kritikpunkt macht die Geschichte besonders - und der Erfolg gibt dem Autor offensichtlich Recht. Die meisten Leser/Kinobesucher/Kritiker scheinen zu vergessen hier eine fiktive Abenteuergeschichte vor sich zu haben. Soviel zum Inhalt.
Nun zum Film: Der Anfang im Louvre weiß noch zu überzeugen. Hier kommt tatsächlich eine Atmosphäre auf, die sich der des Romans anzunähern weiß. Irgendwie war es das danach aber auch schon wieder. Der Film hangelt sich zwar an nahezu jeder Einzelheit des Romans entlang, vergisst dabei aber was er eigentlich ist: Ein Film. Ein anderes Medium. Das sture Kopieren der Romanstruktur reicht einfach nicht aus, um desses Atmosphäre und Intensität auf die Leinwand zu zaubern. Ich denke hier allein an die Rückblenden von Silas oder Sophie. Welcher Zuschauer soll das verstehen? Eine unnötige Unterbrechung, die völlig an der Intention des Buches vorbeischlittert. Der Film hetzt von einer Location zur nächsten - und das leider ohne das geringste Gespür für Atmosphäre. Die Darsteller bleiben erschreckend blass und meine Befürchtungen um die Fehlbesetzung von Langdon bestätigen sich leider. Ich mag Tom Hanks wirklich als Schauspieler, doch hier wird seine Präsenz einfach nicht greifbar. Keine Spur vom Roman-Langdon. Einzig Ian McKellen und Paul Bettany konnten mich überzeugen. Nach einigem Herumreisen kommt der Film auch zum Ende, das im Buch - trotz seines weit hergeholten Inhalts - atmosphärisch ziemlich dicht war. Im Film wirkt es fast schon lächerlich und aufgesetzt.
Woran liegt also das Versagen des Films? Viele Dinge funktionieren im Buch einfach viel besser. Alleine das Rätselraten um die Codes. Im Film - bis auf den bildhaften Anfang im Louvre - leider vollkommen daneben. Die Dramaturgie des Buches funktioniert nicht auf der Leinwand. Man hätte das Buch wirklich adaptieren müssen und keine 1:1-Umsetzung erzwingen dürfen. Es werden viel zu viele Informationen in die knappen 145 Minuten gepackt. Dabei werden die Charaktere und die filmische Inszenierung vergessen. Einzig die bildhafte Darstellung der historischen Ereignisse ist eine gute Idee gewesen - wenngleich ich hier öfter an "Gallileo" oder "Welt der Wunder" denken musste. Aber diese bildhafte Darstellung der Gespräche ist wenigstens filmisch.
Insgesamt bin ich von "The Da Vinci Code" wirklich enttäuscht. Der Film ist zwar näher am Buch als jede andere Verfilmung die ich kenne, doch gerade das bricht ihm das Genick. Es will einfach keine Atmosphäre aufkommen, was teils an Ron Howards 08/15-Inszenierung liegt, aber größtenteils dem schwachen Drehbuch zuzuschreiben ist. Kein wirklich schlechter Film, doch so emotions- und ideenlos umgesetzt, dass es nicht nur den Romankenner traurig stimmt. Das Buch hätte wahrlich Stoff für einen guten Film geliefert und ich kann nur hoffen, dass bis zur Verfilmung von "Illuminati" noch ein paar Jahre ins Land ziehen und man sich dann mehr auf eine wahre Adaption des Stoffes besinnt. Hierfür kann ich nur mit viel gutem Willen 5/10 Punkte vergeben.
#234
Geschrieben 22. Mai 2006, 22:34
Ich hatte ja etwas befürchtet, dass die Zweitsichtung den Film als schlechter entlarvt, als ich ihn in Erinnerung hatte, doch dem war glücklicherweise nicht so. "Contact" weißt genau die Stärken auf, die ich an einem Film schätze: Eine gute, durchdachte Geschichte und fein ausgearbeitete Charaktere. Hinzu kommt eine interessante Inszenierung, die von äußerst stimmungsvollen Bildern eingefangen wird. Das beste jedoch: Der Film nimmt sich Zeit für die Figuren und deren Handlungen ohne auch nur im Geringsten langweilig zu wirken. Die 145 Minuten sind - im Gegensatz zu >> "The Da Vinci Code", der die selbe Laufzeit aufweist - wie im Fluge vergangen.
Erwähnenswert sind natürlich auch die Schauspieler, allen voran eine super sympathische Jodie Foster. Doch auch der Supportcast weiß zu überzeugen. Alan Silvestris Score ist wunderschön und immer passend. Auch die Effekte sind sehr gelungen und verhelfen dem Film zur imposantesten Raumfahrtsequenz seit Stanley Kubricks "2001 - Odyssee im Weltall". A propos Raumfahrtsequenz: Der Einstieg in den Film gehört mit zu den originellsten audiovisuellen Erlebnissen, die man bisher in Opening Credits bewundern durfte.
Ein Wort noch zum Regisseur: Zemeckis schafft es immer wieder - für mich zumindest - perfekte Unterhaltungsfilme zu inszenieren. Von der "Zurück in die Zukunft"-Trilogie, über "Forrest Gump" bis hin zu "Cast Away". Ich kenne kaum einen Regisseur, der seine Mainstream-Produktionen so gekonnt zum Erfolg führt - Steven Spielberg einmal ausgenommen.
"Contact" ist - wie bereits erwähnt - ein besonderer Film, der mehr als nur einen Blick wert ist: 9/10 Punkte.
#235
Geschrieben 06. Juni 2006, 12:07
"11:14" ist nicht wirklich neu oder innovativ. Verschachtelte Episodengeschichten gibt es inzwischen wie Sand am Meer und müssen schon etwas Besonderes bieten um wirklich überzeugen zu können. Was also zeichnet Greg Marcks Werk aus? Für mich eindeutig: Atmosphäre und gelungener schwarzer Humor, sowie famose und spielfreudige Darsteller. Zudem ist die Geschichte ausgewogen und relativ schlüssig. Obwohl hier alles auf die Zusammenhänge der einzelnen Episoden abziehlt, hatte ich nie das Gefühl die Geschichte sei nur Mittel zum Zweck. Selbst eine Identifikation mit den Charakteren ist bis zu einem gewissen Grad erstaunlich leicht gefallen, was bei deren kurzer Leinwandpräsenz wirklich nicht selbstverständlich ist.
Inszenatorisch weiß der Film ebenso zu gefallen. Nette Kameraeinstellungen und schönes Licht erzeugen viel Atmosphäre. Auch Score und Soundtrack wissen den schwarzen Humor gut zu transportieren und passen stets ausgezeichnet zum gezeigten Inhalt.
Kritikpunkte: Die Figuren sind relativ klischeehaft und einfach gezeichnet, was dem Film allerdings auch zugute kommt, da bei der kurzen Laufzeit und der großen Anzahl an Charakteren sonst anderweitige Abstriche gemacht hätten werden müssen.
Insgesamt ist "11:14" ein kleiner, feiner Film. Nicht grandios, aber sympathisch und ehrlich. Macht Spaß: 8/10 Punkte.
#236
Geschrieben 10. Juni 2006, 17:47
Am besten hat mir - wie in fast all seinen Filmen - Johnny Depp gefallen. Er gibt einen wahrlich großartigen J.M. Barrie. Leider leiden darunter etwas die Performances der anderen Darsteller. So weiß Kate Winslet zwar durchaus zu überzeugen, gegen Depps Spielfreude kommt sie allerdings nicht an. Dieser Umstand ist natürlich auch ihrem weitaus weniger schillernden Charakter (Sylvia Davies) zuzuschreiben, der gegen Ende gar etwas zum (sprichwörtlichen) Mittel zum Zweck verkommt. Das völlige Abdriften zu einem Tearjerker weiß Regisseur Marc Forster allerdings zu verhindern. Die wunderschönen Bilder überspielen hier so manch dramaturgische Schwäche mehr als gekonnt. So hat mich die Neverland-Szene deutlich mehr berührt, als die eigentliche Beerdigung.
Von der Inszenierung her wirkt der Film teils etwas altbacken - oder besser: klassisch. Ein Tatsache, die nicht unbedingt negativ zu bewerten ist, weil dadurch die phantastischen Sequenzen umso stärker hervorgehoben werden. Teils haben mich diese gar an Tim Burtons grandiosen "Big Fish" erinnert.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Schauspieler der Kinder. Die Rollen werden sehr gut ausgefüllt und besonders Peters Darsteller weiß zu überzeugen. Als er J.M. Barrie nach der Premiere darauf aufmerksam macht, dass dieser selbst "Peter Pan" ist, war das für mich der Höhepunkt und die eigentliche Essenz des Films. Wirklich sehr schön gespielt. Desweiteren muss ich den Score hervorheben, der sehr gefühlvoll alle Szenen zu unterstützen weiß.
Insgesamt ist "Finding Neverland" ein wirklich schöner Film über die entscheidenden Momente in J.M. Barries Leben. Zudem wird der Geist von "Peter Pan" auch sehr stark greifbar. Ich konnte mich einfach schon immer gut mit dem Jungen identifizieren, der nicht erwachsen werden will. Nicht perfekt, aber anrührend und schön anzuschauen, mit einem - wie immer - fantastischen Johnny Depp: 8/10 Punkte.
#237
Geschrieben 18. Juni 2006, 23:22
Dieses Mal ist mir der Einstieg in das "Spaced"-Universum deutlich leichter gefallen, was auch kein Wunder ist, da mir die durchgeknallten Charaktere bereits bei der letzten Sichtung ans Herz gewachsen sind. Besonders aufgefallen sind mir beim aktuellen Durchgang die Nebenfiguren, allen voran natürlich Tyres. Aber auch auf Duanes Konto geht so mancher Lacher.
Als Lieblingsfolgen haben sich die Hunderettungs-Episode (Staffel 1 - schon allein wegen der genialen >> "Star Wars"-Anspielungen), die Clubbing-Folge (Staffel 1 - die Atmosphäre und Tyres sind einfach super) und schließlich die Nacht mit den Fake-Shoot-Outs (Staffel 2 - klasse Geschichte, super umgesetzt) herauskristallisiert.
Schwache Episoden gibt es nicht. Manchmal wirkt "Spaced" zwar etwas trashig, was größtenteils dem DV-Look, sowie den - offensichtlich eingeschränkten - finanziellen Mitteln zuzuschreiben ist. Aber gerade das macht diese Serie so besonders und einzigartig. Die Macher mussten wirklich ihre Kreativität bemühen um ihre erzählenswerten Geschichten erzählen zu können - dies passiert leider viel zu selten!
"Spaced" ist ein klares Serien-Kleinod. Ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, aber gerade deshalb umso wichtiger: 9/10 Punkte - die volle Punktzahl hebe ich mir für den nächsten Durchgang auf.
#238
Geschrieben 19. Juni 2006, 10:18
In seinen schwächsten Momenten erinnert mich der Film etwas an eine asiatische Mischung aus "Highlander" und "Terminator". Wenn der finster dreinblickende Bösewicht sich durch Nichts aufhalten lässt und mit überholten Effekten durch das falsche Jahrhundert poltert, dann werden solche Assoziationen einfach wach. Glücklicherweise verlässt der Film diese Schiene bald und stattet seine Figuren mit einer gesunden Portion Tiefe aus. Die Charaktere werden sogar so greifbar, dass man bereit ist ihnen auf eine wilde Reise durch die Zeit zu folgen und ihnen so manch - zumindest für westliche Zuschauer - recht seltsam anmutende Handlung abkauft.
Wirklich erstaunt hat mich hier die - sowohl visuelle, als auch narrative - Stärke der tragischen Liebesgeschichte. Diese ist mir doch ungewohnt nahe gegangen. Leider werden hier viele Momente durch das Auftauchen des - zumindest in der Gegenwart - recht polternd auftretenden Bösewichts verschenkt, der allerdings ziemlich gut in das Liebesgeflecht mit eingesponnen wird. Total verschenkt wird meiner Meinung nach aber die Figur der Ärztin, die immer mehr zum Mittel zum Zweck verkommt und ihre anfangs noch starken Charakterzüge immer lächerlicheren Handlungen opfert.
"The Gingko Bed" erzählt trotz aller Schwächen eine wirklich wunderschöne und fast schon epische Liebesgeschichte, die gekonnt von einem erzählerischen Rahmen zusammengehalten wird. Wieder einmal ein guter asiatischer Film, bei dem ich mir jedoch viele Folgesichtungen nicht wirklich vorstellen kann: 6/10 Punkte.
#239
Geschrieben 21. Juni 2006, 14:12
Gefallen habe ich an den teils wirklich grandiosen Bilder und der Optik des Films gefunden. Wunderschöne Landschaften und das passende Produktionsdesign können wirklich überzeugen. Auch die musikalische Untermalung ist sehr gut gewählt und transporiert Stimmung und Atmosphäre sehr gekonnt. Überhaupt weiß der rein technische Aspekt größtenteils zu gefallen - wäre da nicht die Montage. Hier wird teils wirklich wild hin- und hergeschnitten. Plötzlich sind Figuren im Bild, die man noch kilometerweit entfernt vermutet hätte oder Zeitsprünge werden vorgenommen, die man rein sinnmäßig gar nicht erfasst hätte, wären die Charaktere nicht plötzlich von anderen Schauspielern dargestellt worden. Überhaupt hat der Schnitt auf mich oft einen ziemlich chaotischen Eindruck gemacht, auch was das generelle Timing betrifft. Nicht wirklich katastrophal, aber eben doch störend.
Ähnlich zerissen bin ich, was den Inhalt angeht: Die Geschichte kann mich im Groben schon überzeugen. Ebenso die Figuren. Alles ist sehr episch - auch was den Zeitraum der Handlung betrifft - angelegt, was durch den audiovisuellen Eindruck noch verstärkt wird. Leider jedoch wirken viele Teile einfach schlecht geschrieben. Ich möchte zwar nicht so weit gehen (wie manche Kritiker) und dem Film GZSZ-Niveau bescheinigen, aber bei manchen Dialogen driftet der Film schon in sehr seichte Gewässer ab. Auch die Darstellung des Hawks-Tempels unterstützt etwas diesen billigen Eindruck, wird einem hier der Tempel des mystischen Schwerts doch als typische 80er Jahre Fantasyrequisite präsentiert - inklusive leuchtenden Lichtern und Nebel. Auch das Schwert selbst wirkt wie aus einem schlechten B-Movie. All dies würde vermutlich nicht so negativ auffallen, wäre der Rest des Films nicht wirklich stark. Es gibt wirklich gute Szenen und die beiden tragischen Liebesgeschichten tragen großes Potential in sich - zwar nicht frei von Pathos, aber so gehört es sich doch auch für einen Fantasyfilm.
Die Darsteller gefallen mir alle recht gut, wenngleich mich auch der ständige Wechsel gestört hat. Da es - für mich als ungeübten westlichen Zuschauer - anfangs sowieso nicht leicht war den Überblick zu behalten. Ein bekanntes Gesicht konnte ich auch ausmachen: Yoon-jin Kim, die mir bereits als Sun Kwon aus >> "Lost" ans Herz gewachsen ist.
Insgesamt bin ich unschlüssig bezüglich einer Bewertung. Der Film war weder richtig gut, noch richtig schlecht. Ich werde ihm großzügige 6/10 Punkte geben, da mir mein ungeübtes Auge für das Kino Asiens vielleicht teilweise etwas den Blick getrübt hat.
#240
Geschrieben 24. Juni 2006, 11:43
"Be Cool" präsentiert sich tatsächlich nicht mehr als Gangsterfilm - dazu fehlt ihm eine ausgefeilte Handlung. Vielmehr steht die Parodie im Mittelpunkt. War diese Ausprägung im ersten Teil noch eher dezent und auf die Filmbranche gemünzt, muss dieses Mal das Musikbusiness dran glauben. Ich war teils wirklich sehr erstaunt, wie gut der Film als Parodie funktioniert. Figuren wie Raji (Vince Vaughn), Elliot Wilhelm (The Rock), Nick Carr (Harvey Keitel) und selbst die Truppe um Sin LaSalle (Cedric the Entertainer) sind so grenzenlos überzeichnet, dass ich teils wirklich laut lachen musste - und das obwohl (oder gerade weil) ich ansonsten überhaupt nichts mit dem ach so coolen Gangster-Hip-Hop-Getue anfangen kann. Am besten hat mir doch tatsächlich The Rock gefallen. Ein Darsteller, den ich bisher gemieden habe, wo es nur geht. Hier spielt er jedoch so sympathisch und selbstironisch, dass es eine wahre Freude ist. Wirklich klasse!
So gut diese einzelnen Szenen auch funktionieren, sie tragen jedoch kaum zur - sowieso schon fast nicht vorhandenen - Handlung bei. Die Geschichte um Chili Palmer und Edie Athens verkommt völlig zum reinen Bindeglied zwischen Gastauftritten von Größen in der Musikbranche und parodistischen Einlagen. Zwar wissen John Travolta und Uma Thurman wie (fast) immer zu überzeugen, doch können sie die mangelhafte Geschichte nicht aufwiegen - auch wenn ihre Tanzszene bei mir sehr nostalgische Gefühle geweckt hat.
Supernervig fand ich dann die Gesangseinlagen - wiel zu lang und breitgetreten. Das schlimmste jedoch: Völlig ohne Witz inszeniert. Ich habe mich schon fast in einer Castingshow gewähnt. Der Auftritt mit AEROSMITH ist zwar ganz nett, hatte aber eher was von "Wayne's World" und ich fand ihn im Chili Palmer-Universum eher unpassend. Richtig übel war auch das Ende bei den MTV-Music-Awards. So zuckersüß und ernsthaft, dass es den Film in meinen Augen fast noch einmal um ein Level heruntergerissen hätte - doch die positiven Erinnerungen an Vince Vaughn und The Rock haben dann doch überwogen und den Film auf 6/10 Punkte gerettet.
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