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There is no point in having sharp images when you've fuzzy ideas. - Filmforen.de - Seite 2

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There is no point in having sharp images when you've fuzzy ideas.


84 Antworten in diesem Thema

#31 Prof K

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Geschrieben 07. Mai 2006, 15:46

Hud (Der Wildeste Unter Tausend)
Martin Ritt

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Paul Newman mimt einmal mehr den rebellischen, sturköpfigen Sohn eines gefallenen Familienoberhauptes, in
Hud ist seine Rolle jedoch wesentlich klarer negativ ausgelegt als in Richard Brooks' Cat On A Hot Tin Roof, sein
Schauspiel bleibt aber auch bei diesem teils wahrhaftigen Ekelpaket schlicht brilliant und Facettenreich. Der
Film selbst bietet eine Handvoll interessanter Charaktere, eine solide Geschichte die ebenso solide erzählt
wird, zum Teil von großer Könnerschaft zeugende Bilder und einen von Elmer Berstein mit leicht Countryesk
angehauchter Atmosphäre überaus passenden Soundtrack. Lediglich der Schluss enttäuscht leider sehr bei
diesem ansonsten überaus sehenswertem Drama.

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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

#32 Prof K

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Geschrieben 08. Mai 2006, 20:42

War Of The Worlds (Krieg Der Welten)
Steven Spielberg

Eingefügtes Bild

Spielbergs' Adaption von H. G. Wells Sci-Fi-Nouvelle schafft es meiner Meinung nach vorzüglich eine
Atmosphäre von totaler Ausweglosigkeit zur kreiren. Um diese zu erlangen muss der Charakter des Vaters
zwangsläufig ein solcher sein, der nie den Glauben verliert und sich so von einem unumgänglichen Übel ins
nächste Stürzt um zu erst seine Familie, später auch noch vielen anderen Menschen das Leben zu retten.
Spielberg zieht bei der Darstellung seiner Invasion alle ihm möglichen, tricktechnischen Register und man
muss ihm zugestehen dass das meiste davon grandios gelungen umgesetzt wurde, kleinere Schönheitsfehler
passieren bei künstlerischer Aktivität ohnehin zumeist so sieht hier anfangs die "Gewitterwolke" noch nicht
angemessen aus und ließ mich schon glauben wieder von den Effekten alleine verkrault zu werden.

Ebenso beachtenswert ist die Tatsache dass Spielberg in all dem actiongelandenen Drunter und Drüber nie
den Blick für seine Charaktere verliert, allen Hauptfiguren eine zumindest ausreichende Tiefe verleiht und
auch Nebenfiguren hier und da schön mit einbezieht, sogar die Auserirdischen bekommen eine kleine Szene
die sie uns näher bringt als es deren Maschienen alleine getan hätten, dass diese zudem noch komödiantischer
Natur ist lässt sie umso sympathischer erscheinen.

Vermasselt hat der gute Steven hingegen sowohl die Anfangs als auch die Endsequenz, baut die Erste für
meine Begriffe schon zu früh klare Erwartungen auf und weiht den Zuschauer bereits in Dinge ein die
bessere noch ein paar Minuten im dunkeln hätten bleiben sollen verweigert der Schluss jegliche Stellung-
nahme zu den Erwartungen und bietet dafür Kitsch und Pathos in seiner schlechtesten Darstellungsform,
davon dass es spätestens hier für jeden klar denkenden Menschen mehr als nur unrealistisch wird braucht
man erst garnicht zu reden.

Natürlich lief der Film bereits zuvor oft in die Gefahr zu 'gestellt' zu wirken, schließlich entkommt Cruis samt
Familie sämtlichen Situationen bei denen abertausende von Menschen ihr Leben lassen und spätestens bei
der Szene in der er mit Töchterchen im Arm als Einziger das rettende Ufer erreicht wurde dies auch schon
einmal leicht überreizt, jedoch sind derlei Dinge für das Fortfahren der Geschichte wie oben erwähnt
manchmal eben notwendig um die Atmosphäre konstat zu halten.

Alles in allem habe ich mich die meiste Zeit der hundertzehn Minuten gut unterhalten gefühlt, die
Inszenierung mag teils etwas aufdringlich sein, vorallem was die Kameraarbeit angeht aber einen großen
Bruch tut dies während des Sehens nicht wirklich. Die Darstellerleistungen sind für meine Begriffe etwas
schwankend einzuordnen und mit einem John Williams Score warm zu werden scheint für mich ein Ding der
unmöglichkeit, auch wenn dieser hier zu seinen Angenehmeren zu zählen ist.

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#33 Prof K

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Geschrieben 10. Mai 2006, 19:22

Modern Times (Moderne Zeiten)
Charles Chaplin

Eingefügtes Bild

Bisher kannte ich von Chaplin leider nur zwei Filme, eins seiner Spätwerke nämlich den Tonfilm Limelight
welcher mir so ganz und garnicht gefallen wollte sowie den überaus amüsanten aber letztendlich nicht ganz
überzeugenden The Kid, einen seiner ersten Werke in Spielfilmlänge (auch wenn es dieser nur auf cirka
eine Stunde bringt). So waren mir bisher zwei völlig verschiedene Seiten von amerikas wohl bekanntesten
Komikers geläufig, erstens die ernste, melancholische, leider für meine Begriffe etwas fehlgeleitete und ver-
altet wirkende sowie die fast aus purem Klamauk bestehende der früheren Tage.

In Modern Times sah ich nun beide vereint, wenn man es genau nimmt handelt es sich dabei sogar wirklich
um haargenau einen Hybriden aus den beiden oben genannten Werken. Das Interagieren zweier
Geschichten die dann schnell zueinander finden sowie natürlich die Slapstickeinlagen aus The Kid mit
der Geselschaftskritischen, Charakterstudie von Limelight und siehe da, wie man so schön sagt, die
Mischung machts. War die pure Komödie zu substanzlos und das Drama zu trocken erzählt bekommt man
hier einen wunderbaren Film geboten der es schafft übergangslos von traurigen zu belustigenden Szenen
und zurück zu wechseln und mit seiner wahrhaft großartigen Bildsprache teilweise mehr zu erzählen weiß
als die meisten Tonfilme mit all ihren Worten vermitteln könnten.

Warum sich Chaplin solange weigerte endlich einen Tonfilm zu drehen kann man hier wirklich eindrucksvoll
nachvollziehen, seine Kunstform befindet sich auf dem warscheinlichen Zenit dessen was damals möglich
war und kaum etwas davon hätte auch nur in irgendeiner Weise in der des Tonfilms funktionieren können,
dass mit dem eines Zirkusartisten vergleichbare Schauspiel Chaplins, sowie ausgereiztes Mimenspiel alles
undenkbar, dafür hätten die Darsteller belanglose Dialoge herunterbeten dürfen die so in den meisten Fällen
der Fantasie des Zuschauers überlassen bleiben. Das die für einen Tonfilm benötigten Kameras damals
aufgrund ihrer Ausmaße noch nicht dazu geeignet waren um zum Beispiel eine Szene wie die Kellnereinlage
mit der Kranfahrt zu realisieren darf auch nicht vergessen werden.

In Limelight kann man für meine Begriffe auch daran Zeuge werden dass sich Chaplin selbest mehr
als zehn Jahre später weiterhin schwertat einen Film für das Tonformat auszulegen, entweder weil er nicht
konnte oder weil es ihm den Spass am Filmen nahm, Meister einer toten Kunstform zu sein, wie es der Film
vielleicht auch durch seinen Hauptcharakter mitteilen möchte. Wie dem auch sei Modern Times ist jedenfalls
ein zeitloses, ja sogar modernes Meisterwerk.

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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

#34 Prof K

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Geschrieben 12. Mai 2006, 18:48

Professione: Reporter (Beruf: Reporter)
Michelangelo Antonioni

Eingefügtes Bild

Das sehr unorthodoxe Spiel Antonionis' mit verschiedensten Filmebenen zeigt gleich zu Beginn über wieviel
Filmverstand der Mann bessessen haben muss, jedoch passt für meine Begriffe ansonsten nicht wirklich viel
zusammen bei Beruf: Reporter. Jack Nicholson wirkte etwas deplaziert, Maria Schneider spielt einfach grauen-
haft, die erotischen Szenen lassen einen kalt, die Kameraarbeit mit ihren vielen, langgezogenen Schwenks ist
zwar interessant anzusehen wirkt aber oft auch konfus und überreitz eingesetzt. Die Geschichte an sich bietet
zwar etwas mehr "Basisstoff" als die bisherigen Filme die ich von Antonioni gesehen hatte, doch scheint dies
Hineindriften in eine Genrehaftigkeit der ansonsten zwischen allen Stühlen stehenden Bilderzählung etwas
entgegenzuwirken. Am ehesten kann man Beruf: Rporter noch mit Blow-Up vergleichen, nur ohne den famosen
Soundtrack und ohne der unterschwellig den Nerv reizenden Suspenese, kurz, ein leider relativ egaler Film
der zwar viel Probiert und auch seine interessanten Momente vorweisen kann letztenendes aber zu wenig auf
zu viel Zeit verteilt.

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#35 Prof K

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Geschrieben 14. Mai 2006, 21:07

M. Butterfly (-)
David Cronenberg

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Cronenberg entlarft sich hier für meine Begriffe zum zweiten mal nach Dead Ringers als ungeeignet wenn es
darum geht einen gänzlich auf Charaktere bauenden Film umzusetzen, die ersten beiden Akte des Films ent-
halten kein bisschen Dramaturgie, der letzte wirkt dafür melodramatisch (im negativen Sinne), das Geheimniss
welches M. Butterfly umgiebt überzeugt auch nicht so rech, zu wenig konnte man sich zuvor in die Charaktere
hineinversetzen, der gewollte Schockeffeckt à la The Crying Game bleibt daher aus. Desweiteren versucht
Cronenberg natürlich irgendwo doch noch seine für ihn typische Atmosphäre zu kreiiren was dem Thema
so ganz und garnicht zu Gesicht stehen möchte und sowohl die Darstellerischen Leistungen als auch deren
Charakterausarbeitung / Dialoge / Monologe lassen mehr als nur zu wünschen übrig. Die Sicht mit der sich
der Film schließlich noch versucht mit der Faszination, welche asiatische Frauen auf europäische Männer
ausüben, auseinanderzusetzten kann man dann wirklich nur noch als prätentiös bezeichnen und bilder "das
Tüpfelchen auf dem I" in dieser seltsamen Mischung von der ich noch immer hoffe dass sie nicht so ernst
gemeint war wie es mir den Anschein hatte.

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#36 Prof K

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Geschrieben 16. Mai 2006, 20:55

La Double Vie De Veronique (Das Doppelte Leben Der Veronika)
Krzysztof Kieslowski

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Stilistisch mit großer Warscheinlichkeit eine der, wenn nicht die Inspirationsquelle für Wong Kar-Wai's Filme
ab Chungking Express und ganz besonders für seinen In The Mood For Love sowie dessen Fortsetzung 2046.
Im Gegensatz zu Kar-Wai's inahltlich minimalistisch gehaltenen Liebesgedichten und Unterweltfiktionen
beschreitet Kieslowski in Die Zwei Leben Der Veronika ein sehr breit gefächertes Feld an Themen die sowohl
direkt im Kontext der Erzählung stehen als auch durch Metaphern und Subtext eingebracht werden, diese
verweben sich dazu in einigen Fällen noch miteinander und ergeben so ein mitunter zwar gut gemeintes,
sicherlich intelligentes Patchwork aus Romanze, Mystery, Drama sowie politisch und religiös bewegter
Elemente welches mir einfach schlussendlich des Guten zu viel war, vorallem der Mysteryaspekt aus dem
der Film seine dramaturgischen Reize ziehen möchte gefiel mir zumeist garnicht und wirkte aufgesetzt, zu
teilen sogar lächerlicher als in den haarsträubendsten Szenen eines David Lynch Films'.

Die oben schon agesprochene Inszenierung ist ein genaues Zwischending aus dem Dekalog und der Drei Farben
Trilogie
, die experimentellen Farbfilter sowie die Schulterkameraarbeit des Dekalogs verbindet sich mit der genauen
Beobachtung von Kleinigkeiten, der wunderbaren Bildkadrierung sowie der teils überzogen eingesetzen Musik
der Trilogie. Die Darsteller verblassen neben der genau wie in Rot einfach bezaubernden und nuanciert spielenden
Iréne Jacob die zurecht den Preis der besten Darstellerin in Cannes für ihre Rolle bekam. Leider ließ micht der Film
aufgrund seiner zu sehr in sich selbst verliebten, verworrenen Erzählweise die gesamte Spielzeit über emotional
vollkommen kalt, etwas was ich so noch bei keinem anderen Film von Kieslowski erlebt hatte und Das Doppelte
Leben Der Veronika
zumindest für mich an sich selbst scheitern ließ.

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Geschrieben 18. Mai 2006, 19:01

A Place In The Sun (Ein Platz An Der Sonne)
George Stevens

Eingefügtes Bild

Eine tolle Gesellschaftsstudie von George Stevens mit einem fantastischen Montgomery Clift und einer
bezaubernden Elizabeth Taylor in den beiden Hauptrollen. Mit großer Genauigkeit zeichnet der Film den
langsamen Moralverfall, welcher mit der zunehmenden sozialen Anerkennung in der Upper-Class bei
George Eastman (Clift) einhergeht, ab. Durch die einfache Metapher der zwei zu wahl stehenden Frauen
gelingt daneben der Clou dies alles noch äußerst leicht, Stück für Stück in einem anderen Genre unter-
zubringen, die größtenteils gut ineinander fließen. Schade ist es hingegen wie schlecht es dem Regisseur
gelingt die untere Schicht in der Trisstess des Arbeiterlebens einzufangen, die Darstellerin der Shelly Winters
(Alice Tripp) agiert ein wenig zu aufgesetzt, die Musik in den dort entscheidenden Szenen und auch bei
einigen anderen ist an "Schmalz" kaum zu überbieten und die gesamte Situation wirkt zumindest aus
heutiger Sicht ein wenig überzeichnet - hier ist A Place In The Sun für meinen Geschmack einfach zu sehr
in die für Hollywood typischen Fettnäpfchen getreten und verzichtet auf eine genaue Darstellung um
den Film für ein größeres Publikum und deren Sehgewohnheiten zugänglicher zu gestalten.

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Geschrieben 20. Mai 2006, 20:21

The Devil's Rejects (-)
Rob Zombie

Rob Zombie zum zweiten. Anstatt der quietschebunten Pulpästhetik des Vorgängers gibt es diesesmal
einen Hang zum Italowestern- und Roadmovierevival, besser als mit ersterem Stil wird hier aber auch
nicht umgegangen. Auf gute hundert Minuten erstreckt sich wie schon bei House Of 1000 Corpses eine
in ihrem Unterhaltungswert mehr als beschränkte Kette von Szenenzitaten mit Humor jenseits jedem
Geschmacks und Akteuren jenseits jedem Könnens.

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Geschrieben 22. Mai 2006, 12:30

Land Of The Dead (-)
George A. Romero

Das erwartete Desaster blieb aus, Romero ist ein zumindest über seine neunzig Minuten hinweg ordentlich
unterhaltender Hybrid aus Action- und Horrorfilm gelungen der sich eben so sehr den neuen, "zeitgerechten"
Stilmitteln anpasst als sich auch auch einigen "altertümliche" Reliquien aneignet um den Anschluss and die drei
Vorgänger nicht gänzlich zu verlieren. Mit der Qualität der in weiter Vergangenheit liegenden Trilogie kann
Land Of The Dead aber wie erwartet nicht Schritt halten, zu flach sind die Charaktere, zu beliebig einige der ent-
scheidenden Szenen, zu oberflächlich die Gesellschaftskritik, zu unentschlossen viele der von den Charakteren
getroffenen Entscheidungen. Zu guter letzt hält sich das Ende auch noch so dezent, dass es eine mögliche
Fortsetzung, falls es denn dem Geldbeutel der Beteiligten not tun würde, nicht völlig ausschließt, was im Nach-
hinein noch etwas verärgert.

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Geschrieben 23. Mai 2006, 20:58

Only Angels Have Wings (SOS Feuer An Bord)
Howard Hawks

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Ein schönes, naives Sehvergnügen, dass sich auf mir fast schon unbegreifliche Weiße in seiner Gesamtheit
zieht wie Kaugummie. Der Aktionsradius des Films ist einfach zu klein, es geschehen ständig die selben
Dinge und die Figurenkonstellation ist ab dem Auftauchen des verhassten Piloten zusammen mit Geoff's
(Cary Grant) Ex wirklich bis ins kleinste Detail vorhersagbar. Dennoch macht Only Angels Have Wings sehr
viel Spass, bietet einige wundervolle Szenen, zum Teil tolle Aufnahmen und eine gut aufgelegte Cast in
den Händen eines zweifellos begabten Regisseurs, am Ende aber fehlt eben nur das gewisse Etwas wie
eine richtige Bindung zu den Charakteren, einer interessanten, neuartigen, gewagten Szene. Kurz, der
Film ist einfach zu brav, ja, zu nett.

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Geschrieben 24. Mai 2006, 20:05

Viaggio In Italia (Reise In Italien)
Roberto Rossellini

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So faszinierend wie die restaurierten Überreste der altertümlichen Kulturgüter, so abstoßend wie die
dunklen, historischen Ereignisse einer Stadt und so fatal und endgültig wie der gemeinsame Tod zweier
Liebenden unter den Lavafluten eines erupierenden Vulkans wird hier eine zerrüttete Ehe metaphorisch
ausgeleuchtet, zu Teilen etwas katholisch vielleicht aber als Film stets in sich fließend, behutsam und
galant.

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Geschrieben 26. Mai 2006, 18:54

The Night Of The Iguana (Die Nacht Des Leguan)
John Huston

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Die Augen der Darsteller glühen und der gesamte Film steht unter Feuer. Unter der Regie von John Huston
ist hier eine emotionale "Tour-De-France" entstanden wie man sie nur selten zu gesicht bekommt. Von
Anfang an tanzt The Night Of Iguana mit seiner kruden Mischung aus Beziehungs- und Pychodrama, beissender
Satiere und verkappten Abenteuerfilm einen Drahtseilakt, der, so muss man am Ende gestehen fantastisch
absolviert wurde. Richard Burton als Priester der aus jeglichen Sittlichkeistordnungen fällt liefert eine Höllen-
vorstellung, sein Schauspiel erinnert dabei sehr an das von Jack Nicholson als Jack Torrence, da Kubrick ein
Bewunderer Huston's Filme war könnte dies durchaus eine Vorlage für ihn gewesen sein. Das große Wunder
ist, dass niemand neben dieser fabelhaften Performance verblasst, da wirklich jeder Darsteller in diesem
Film eine ebensolche abliefert.

Egal ob nun Deborah Kerr als der Ruhepol, Ava Gardner als unberechenbare Furie oder Sue Lyon als Lolita-
verschnitt, selbst die kleinen Rollen wirken dezent und lebendig auf den Punkt gebracht. Darüber hinaus
war dies der erste Film Huston's bei dem mir seine Regiearbeit ohne Einschränkungen gefiel (auch wenn ich
letztenendes The Treasure Of The Sierra Madre weiterhin für seinen besten Film halte ist dieser um einiges
stimmiger geworden was das Casting, die Locations, die Kameraarbeit und die Beleuchtung anbelangt. Dieser
hochstilisierte Naturalismus verleiht dem Werk seinen letzten Schliff in dem er die kochenden Emotionen der
Charaktere auch nach aussen trägt und zum visuellen Abbild macht. Ein starker, ein mutiger Film.

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Geschrieben 28. Mai 2006, 10:45

Heaven Knows, Mr. Allison (Der Seemann Und Die Nonne)
John Huston

Leider wieder ein sehr ernüchternder Film von John Huston der die gesamte Spielzeit über weder Bindung
zu den Charakteren noch Spannung in der Geschichte aufbauen kann. Zudem wirkt die Breitbildkomposition
sowie die Farbgebung, welche zu diesem Zeitpunkt eigentlich kein Neuland für Huston war, die meiste Zeit
erschreckend schlecht. Hinzu kommt das behäbig wirkende Schauspiel Robert Mitchum's der auch schon
wesentlich bessere Rollen spielte als diese hier.

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Geschrieben 28. Mai 2006, 19:16

Laura (-)
Otto Preminger

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Einige tolle Szenen, die hübsche Hauptdarstellerin und die zynischen Sprüche des Krimiautoren sowie die wahrhaft
großartige Kameraarbeit können leider nicht über den äußerst lauen Inhalt dieses Films hinwegtäuschen. Natürlich
ist an einigen Stellen deutlich zu spüren das Preminger bedacht war mit den Klischees und typischen Dramaturgien
des Film-Noir zu spielen, leider fällt dies meines Erachtens deutlich öfter negativ auf als das es Laura mit seinen
überspitzten, comichaften Charakteren irgendwie gut tun würde. Durch diesen Zwispalt wird auch das Seherlebnis
selbst ein ambivalentes, man merkt, hier sollte man eigentlich Spass haben, verspührt aber nur selten einen. Vincent
Price ist leider vollends fehlbesetzt und irgendwie ziehen sich die eigentlich doch sehr kurzen 84 Minuten ganz schön
in die Länge beim Betrachten dieses Werks.

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Geschrieben 31. Mai 2006, 16:06

White Heat (Sprung In Den Tod)
Raoul Walsh

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Wäre mit etwas ernsterer, grimmigerer Grundstimmung warscheinlich ein richtig guter Film geworden,
so reicht es leider nur für spassige, nette Unterhaltung. Cagney's Schauspiel fand ich eherlichgesagt
nicht sonderlich überzeugend, alle Szenen die sich mit seiner kranken Psyche beschäftigen werden un-
weigerlich zu Lachnummern und der Rest ist solides Overacting welches hier die Comicbuchattitüde mehr
unterstreicht als es nötig gewesen wäre.

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Geschrieben 01. Juni 2006, 12:34

A Streetcar Named Desire (Endstation Sehnsucht)
Elia Kazan

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Im Gegensatz zu Richard Brook's bei seiner Verfilmung von Tennesse Williams' Cat On A Hot Tin Roof vermeidet
Elia Kazan genau wie auch John Huston bei The Night Of The Iguana eine Adaption welche durch die Inszenierung
das Bühnenstück durchscheinen lässt und überträgt die Vorlage von A Streetcar Named Desire ohne größere
Eingeständnisse an dessen Herkunft auf Film. Durch die sehr agile Kameraarbeit, den zum Teil schnellen Schnitt
sowie die mitunter ungewöhnlichen Kameraperspektiven hat man nie wirklich das Gefühl eine Geschichte zu
sehen die eigentlich für die Bühne geschrieben wurde, lediglich die oft symbolische Anordnung der Charaktere
auf der Bildfläche darf warscheinlich als Überrest dessen gesehen werden.

Während Vivien Leigh mit kontrolliert übertriebener Gestikulation und Mimenspiel ihre Rolle genaustens auf den
Punkt bringt weiß man bei Marlon Brando zunächst noch nicht so recht was man von ihm halten soll, erst am Ende
erschließt, sich wie ungeheur gut er den Charakter des Stanley Kowalski interpretiert hat, warscheinlich darf dies
sogar als die beste Leistung seiner Karriere gesehen werden. Die Nebendarsteller und kleineren Rollen sind eben-
falls sehr überzeugend, allen vorran natürlich Karl Malden welcher mich bisher eher selten überzeugen konnte.

Die Geschichte selbst ist mit Sicherheit die bisher beste die ich von Tennesse Williams kenne, da sie durch geschicktes
vorenthalten von Informationen, welche dann nach und nach eingebracht werden, so wie einigen Szenen über deren
genaue Bedeutung der Zuschauer selbst urteilen darf einen enorm hohen Spannungsbogen einschlagen kann und
so bravourös und ohne jeden Hänger über die zwei Stunden hinweg zu unterhalten weiß. Dies kombiniert mit der
sehr atmospährischen Inszenierung von Elia Kazan lassen A Streetcar Named Desire zu einem beinahe perfekten Film
werden, neben Akira Kurosawas The Idiot bisher der beste den ich dieses Jahr gesehen habe.

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Geschrieben 04. Juni 2006, 13:28

I Bambini Ci Guardano (The Children Are Watching Us)
Vittorio De Sica

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Aus der Sicht des kleinen Pricó erzählt The Children Are Watching Us die tragische Geschite vom Zerbrechen
der elterlichen Ehe. Sehr gelungen sind die Szenen in denen beide Elternteile gleichermaßen als verant-
wortungsbewusste, fürsorgliche Personen dargestellt werden und der Film sich nicht zu einem Urteil
herablässt, etwas enttäuschend hingegen, wenngleich moralisch sicherlich notwendig, das Ende in dem
sich der Sohn von der Mutter, welche ihn wegend ihrer Liebschaft letztenendes doch verlassen hat, zu-
neigungslos abwendet. Man könnte sagen das sich der Film dort selbst etwas in einen Zwiespalt bringt
in dem er einerseits darum bedacht ist die Frau als gute Mutter darzustellen, dann aber doch ein moralisch
verwerfliches Verhalten unterschiebt, daraus gewinnt man natürlich die ein oder andere nahegehende
Szene aber es wirkt auch etwas aufgesetzt und katholisch. Ansonsent wie von De Sica gewohnt ein
fantastischer Film mit tollen Darstellern, unglaublich schöner Fotografie und einer den Film durch-
ziehenden, humanistischen Sentimentalität.

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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

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Geschrieben 04. Juni 2006, 20:14

Till Glädje (An Die Freude)
Ingmar Bergman

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Die frühen Werke Ingmar Bergman's werden in der Regel unter Filmkritikern immer als "leichte Filme" bezeichnet,
eine Meinung der ich mich bei noch keinem der nun sechs, mir aus dieser Schaffensperiode eines der zweifellos
besten Regisseure unserer Zeit bekannten, Werken anschließen konnte. Das einzige was auffällt ist wie leer die
Filme im Vergleich zu den späteren Werken sind, nun mag eine gewisse Inhaltsleere zweifellos einen Behälter
leichter machen aber eine Seherfahrung macht sie zumindest mir in der Regel eher schwerer. So waren die Bergman-
filme die vor Wilde Erdbeeren entstanden sind bisher ausnahmslos recht quälende Erlebnisse für mich gewesen
und da macht auch An Die Freude keine Ausnahme. Zwar ist in groben Umrissen bereits alles vorhanden was
Bergman's spätere Filme ausmacht, doch so richtig umzusetzen vermag er es noch nicht. Da wird schonmal vieles
offen dargelegt was besser unter Verschluss gehalten werden sollte, Dinge welche er später Visuell zu präsentieren
vermochte werden einfach ausgesprochen und generell ist die Geschichte hier nicht fähig einen neunzig minütigen
Spielfilm auszufüllen, daher wird man auch mit meheren, minutenlangen Konzertsequenzen maltretiert, die, so schön
die Musik auch sein mag, den Erzählflussfluss überaus holprig werden lassen.

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#49 Prof K

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Geschrieben 05. Juni 2006, 20:34

His Girl Friday (Sein Mädchen Für Besondere Fälle)
Howard Hawks

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Fast könnte ich hier meinen Eitrag zu Hawks' Only Angels Have Wings abtippen, so ähnlich sind sich die beiden Filme
in Aufbau, Narration, Dramaturgie und Atmosphäre. His Girl Friday zielt zweifellos mehr auf ein schnelles Aneinander-
reiehen von möglichst zynischen Sprüchen ab, die heute zu großen Teilen alles andere als böse wirken. Niedlich
wäre das passende Wort für die meisten im Film dargebrachten Zoten, dass macht Spass, bringt mich teilweiße zum
Schnunzeln und bietet genügend Kurzweilige Unterhaltung um einen Sonntag Abend gediegen ausklingen zu lassen,
mehr aber auch nicht, daher gefiel mir der etwas mehr auf Abenteuerfilm bauende Only Angels Have Wings letzt-
endlich auch ein Tick besser.

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Geschrieben 06. Juni 2006, 20:12

In A Lonely Place (Ein Einsamer Ort)
Nicholas Ray

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Eine sehr angenehme Überraschung war dieses psychologische Drama im Film Noir Stil von Nicholas Ray.
Ray, der sich bisher nicht gerade zu den von mir geschätzten Regisseuren zählen durfte schafft hier eine
Beziehungskiste der etwas anderen Art. Der Hauptcharakter (Bogart) steht unter Mordverdacht, da er Dreh-
buchautor ist und generell als etwas emotionsloser Kerl mit Hang zu Gewaltausbrüchen gillt nimmt ihm die
Polizei sein obendrei etwas konstrutiert klingendes Alibi nicht ab. Die Frau an seiner Seite, kennengelernt am
Abend des Mordes, zufälligerweise gleichzeitig sein Alibi und die neue Muse des an einer Schreibblockade
leidenen Autors. In A Lonely Place punktet vorallem mit seiner ungemein spannenden und toll herausgearbeiteten
Studie über das Vetrauen und die Abhängigkeit welche Personen zueinander entwickeln, beziehungsweise
Aufgrund von äußeren Umständen verlieren.

So werden eindrucksvoll die zwei Seiten von Dixon Steele (Bogart) ausgeleuchtet, der innerhalb kürzester
Zeit und wegen unbedeutenden Dingen völlig seine Contenaunce verlieren kann, daneben aber auch ein un-
glaublich charmanter, freundlicher Mann sein kann. Laurel Grey (Gloria Grahame) spielt die zunehmend an
der Unschuld ihres Geliebten, der gerade durch den Umstand sie kennengelernt zu haben die Chance hat
seine emotionalen Narben zu heilen, zweifelnde Frau überaus ausdrucksstark. Die Schlüsselszenen des Films
bauen alle gleichermasen auf solche Zufällen auf, Streiche die einem das Leben so spielt, zeigt dabei
schonungslos welch fatale Ausmaße diese Kleinigkeiten manchmal haben können. Für mich bisher der beste
Film mit Humphrey Bogart und wohl auch dessen schauspielerisch anspruchsvollste Rolle.

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Geschrieben 07. Juni 2006, 18:29

Swamp Water (In Den Sümpfen)
Jean Renoir

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Stilistisch an den John Ford Filmen Früchte Des Zorns sowie So Grün War Mein Tal orientiert schleppt sich Renoir's
erster Us-Film durch knappe neunzig Minuten, inzwischen relativ angestaubt wirkender Abenteuerunterhaltung.
Angereichert durch eine kleine, das Geschehen unterlaufende Romanze und einer für das Genre nicht ganz
konventionellen Gefangenenflüchtlingsszenerie. Die teils durchaus gut erzeugte, atmosphärische Spannung wird
leider zu oft schon nach wenigen Sekunden von einer vielzahl sehr konstruiert wirkender Dialoge unterbrochen,
was In Den Sümpfen, der sich durch seinen ohnehin etwas konfusen Handlungsverlauf das Leben schwer macht,
letztlich zu einer etwas zerfahrenen Angelegenheit macht.

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Geschrieben 08. Juni 2006, 18:57

Kaidan (Kwaidan)
Masaki Kobayashi

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Von der ersten bis zur einhundertdreiundachtzigsten Minute ein ausbalanciertes, durchdachtes und von der
vollkommenen Kontrolle des Regisseurs sowie des Kameramanns gezeichnetes Fanatasyspektakel welches
eine technische Klasse erreicht die sich hinter einem 2001 nicht zu verstecken braucht.

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Geschrieben 11. Juni 2006, 09:01

Gentleman's Agreement (Tabu Der Gerechten)
Elia Kazan

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Routiniert inszeniertes und gespieltes Drama von Elia Kazan. Das Interagieren der meheren Geschichtspunkte
miteinander ist wirklich sehr clever gemacht, denn das Aufzeigen der Antisemitismusprobleme hätte auch sehr
schnell zu einer trockenen Lehrstunde werden können. Durch das Zusammenspiel mit der Liebesgeschichte
und natürlich den Berichterstatenden Hauptcharakter im Hinterkopf kann sich der Film auf meheren Ebenen
vorzüglich entfalten und hat so einerseits, den zur Zeit des Erscheinens sicherlich Provokanten, aufklärerischen
Aspekt, genau wie er gleichzeitig ein spannender und interessanter Film mit einigen rührend, sentimentalen
Szenen bleibt. Missfallen hat mir lediglich das Ende des Films, oder besser die letzten zehn Minuten. Hier
scheint der Drehbuchautor ein wenig den Überblick über die Situationen seiner Charaktere verloren zu haben
und so ist die letzte Einstellung des wiedervereinten Liebespaars, aufgrund des Antrags welchen Phil Green
(Gregory Peck) noch kurz zuvor von der Nebenbuhlerin bekommen hatte, sogar verwirrend, blieb dieser doch
unbeantwortet aber eben auch nicht verneint im Raum zurück.

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Geschrieben 15. Juni 2006, 09:32

Yojimbo (Yojimbo - Der Leibwächter)
Akira Kurosawa

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In der bloßen Theorie ein wahrlich vorzüglicher Film mit tollem Drehbuch, einem Mifune in Höchstform und
einer, wie von Kurosawa gewohnt, technisch herausragenden Inszenierung. Alles was jedoch über diese
Theorie hinausgeht will bei mir leider nicht zünden, die Charaktere sind mit Ausnahme von Sanjuro (Toshiro
Mifune) gänzlich uninteressant, eine emotionale Bindung baut sich zu keinem Aspekt des Filmes auf und die
meiste Zeit über langweilte ich mich einfach fürchterlich beim Betrachten dieses Werkes. Für mich geht hier
einfach das Konzept, den Klassischen Us-Western in asiatische Gefielde zu verlagern nicht auf, die Meilen-
weite kulturelle Lücke die zwischen diesen beiden Folkloren (Cowboy / Samurai) klafft kann auch einer wie
Kurosawa nicht befriedigend schließen, dass gleiche Problem habe ich auch mit den meisten der Spaghetti-
Western welche ja mehr oder weniger alle auf diesen Film zurückgehen.

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Geschrieben 17. Juni 2006, 19:09

City Lights (Lichter Der Großstadt)
Charles Chaplin

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Die etwas erhöhten Erwartungen nach Modern Times konnte Chaplins vorhergehender Film City Lights leider
nicht ganz erfüllen. Ohne Zweifel ist auch dieser wieder ein schöner Film mit tollen Momenten und einer
einfachen aber universell gültigen Geschichte. Daneben gelingt Chaplin aber der große Clou, die perfekte
Verquickung der Tragischen und der Komischen Seiten seiner Erzählung, nicht, oder zumindest lange nicht
so gut wie bei seinem nächsten Werk. So bietet dieser, etwas bodenständigere Film, oft einfach nicht genügen
Grundlagen um die humoristische Seite mit dermaßen viel Abwechslungsreichtum zu gestallten wie dies bei
Modern Times möglich war. Und auch die tragische Liebesgeschichte, rund um das blinde Blumenmädchen, lässt
hier und da einige Möglichkeiten aus um ein wenig mehr die Poesie der im Stummfilm so immens wichtigen
Bildsprache zu fördern.

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Geschrieben 24. Juni 2006, 19:25

Il Deserto Rosso (Die Rote Wüste)
Michelangelo Antonioni

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Was soll man noch groß schreiben über Antonioni's ersten Farbfilm, die Szenengestalltung, und damit meine
ich nicht nur die mitunter außergewöhnliche Farbgebung, sondern in erster Linie die von Meisterhand ge-
planten Abläufe der Kamera, die mal wie ein dem Geschehen übergeordnetes Individuum auf alles Herab-
blickend das Geschehen einfängt, nur um im nächsten Moment das Innerste der Hauptfigur nach außen zu
drängen. Wie zum Beispiel bei der hier von mir per Screenshot ausgwählten Szene, in der die Psyche von
Guiliana (Monica Vitti) exemplarisch veranschaulicht wird, mit dem Rücken zur Wand schaut diese in eine
verschwommene Welt, eine ungewisse Zukunft in der es unmöglich scheint Entscheidungen zu fällen doch
an jeder Ecke eine weitere unheilvolle Überraschung nur darauf wartet ihr Leben mehr und mehr aus den
Fugen zu werfen. Dies ist natürlich ein Umgang mit Filmsprache wie er in solcher Klasse nur ganz selten
anzutreffen ist, leider aber auch das einzige was Die Rote Wüste sehenswert macht.

Ganz nüchtern betrachtet erzählt der Film nämlich eine Geschichte die maximal Stoff für dreißig Minuten
liefert, unterläuft diese immer wiedermal mit Nebensträngen die weder dramaturgisch noch inhaltlich von
Nöten gewesen wären und Zeitweise die Luft komplett raus nehmen. Monica Vitti ist hier in der ersten,
darstellerisch anspruchsvollen Rolle in der ich sie gesehen habe, vollkommen überfordert und verpasst
wirklich fast permanent dass was der Film mühsam mit seiner technischen Brillianz aufbaut auch mit in ihr
Schauspiel einfließen zu lassen. So hat der Film natürlich mehr als genügend Reize um eine Sichtung, teils
durchaus etwas mühsälig, genossen zu werden, doch dass universell betrachtbare Werk verpasst Antonioni
leider wiedereinmal um Welten, da es einfach an einem inneren, filmischen, Fluss fehlt der dem Ganzen
etwas die Mühsäligkeit entnimmt und zu einer wirklichen, kompletten Seherfahrung reifen lässt.

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Geschrieben 30. Juni 2006, 12:12

The Maltese Falcon (Die Spur Des Falken)
John Huston

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Genau wie bei Preminger's Laura herrscht auch beim Malteser Falken ein heiles Durcheinander an Geschichts-
verstrickungen und Wendungen versehen mit überzeichneten Reissbrettcharakteren ohne Tiefgang oder einer
weiteren filmischen Beleuchtung derer Charaktere. So wirkt der Film schon sehr bald überaus Comicbuchmäßig,
die ständigen Twists in der Erzählung sind mal amüsant aber mindestens so oft auch nervend, der Erzählfluss
wird dadurch jedenfalls von vornherrein holprig und es ergeben sich auch eine Anzahl an Ungereihmtheiten
über die es gillt hinwegzusehen. Etwas mehr Spass als bei Laura hatte ich hier zwar, aber wirklich gut unterhalten
gefühlt habe ich mich am Ende auch nicht, aus der ganz netten Geschichte hätte man jedenfalls etwas
einfallsreicheres machen können.

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Geschrieben 03. Juli 2006, 19:24

The Desperate Hours (An Einem Tag Wie Jeder Andere)
William Wyler

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Nach dem überaus öden Wuthering Heights und dem guten The Big Country nun mein dritter Film von William
Wyler und der schlägt qualitativ genau in die Mitte. Auffällig sind die vielen Parallellen zum Basisplot von
Cape Fear, zwar ist die Reihenfolge der Informationsabgabe an den Zuschauer anders doch im großen und
ganzen wird hier bereits viel vom späteren Klassiker von J. Lee Thompson beziehungsweise Martin Scorsese
vorweg genommen. Problematisch ist vorallen Dingen dass der Film seine Reizpunkte aus der für meine
Begriffe viel zu vorhersagbaren Geschichte ziehen möchte, die Twists in dieser sind inzwischen aber so
verbraucht das außer einem müden Gähnen keine Regung mehr möglich scheint. Für eine differenzierte
Charakterstudie wird hingegen denkbar wenig unternommen, nur ansatzweiße macht Wyler etwas um
seinen Figuren mehr Lebendigkeit zu verleihen als es in einem Standartthriller der Fünfziger gängig war,
genau hier hätte der Film aber groß Punkten können.

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Geschrieben 03. Juli 2006, 20:08

The Man Who Would Be King (Der Mann, Der König Sein Wollte)
John Huston

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Nach etwa dreißig Minuten von John Huston's Abenteuerfilm Der Mann, Der König Sein Wollte musste ich kurz
auf die Rückseite der Dvd Hülle sehen um meine vermeintliche Annahme, es handle sich hierbei um einen
Film aus den Fünfzigern, erwartungsgemäß an dem bis dato Gesehenen zu wiederlegen. Im Vergleich zu
den bisherigen Farbfilmen von Huston wirkte dieser unheimlich modern in seiner Inszenierung, wäre er
wirklich aus den Fünfzigern gewesen, man hätte mehr als nur Respekt haben müssen vor dieser Leistung.
So war es dann aber natürlich wieder relativ normal, schließlich ist der Film mitte der Siebziger entstanden.
Nichtsdestotrotz fällt als erstes schonmal positiv auf, dass hier endlich mal nicht ein Farbfilm so beleuchtet
wurde als würde man doch noch mit Schwarz/Weiß Material arbeiten, was zu unheimlich hässlichen
Ergebnissen führen kann (siehe Moby Dick oder Heaven Knows Mr. Allison). Dann natürlich die sehr mobile
Kamera, der inzwischen doch deutlich höher taktierte Schnitt neben dem auch die lockere Lebenseinstellung
der beiden Hauptcharaktere, sowie der bissigere Witz welcher den Film auch heute noch durchaus zeitgemäß
erscheinen lässt.

Die zwei Stunden die der Film in Anspruch nimmt gehen auch richtig flott vorbei denn die Geschichte ist
zuweilen richtiggehend vollgestopft, prinzipiel müsste man sogar sagen dass hier das ein oder andere zu
kurz kommt und ruhigen Gewissens noch zwanzig Minuten hätten drann gehängt werden können ohne den
Erzählfluss zu gefährden. Was mir hingegen weniger gefiel waren all die Parabeln welche die Geschichte
neben ihrer eigenltichen Erzählung aufweist, dass nie genug bekommen können von Connery's Charakter,
der Sturz des grossen Mannes durch die Frau und was da nicht noch alles war, um derartige Dinge ernst
aufzufassen war mir der Film einfach an anderer Stelle zu "seicht" und naiv gewesen, aber dies sind
natürlich geschmäcklerische Kleinigkeiten, alles in allem fand ich den Film jedenfalls durchaus knapp
davor richtig gut zu sein.

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Geschrieben 10. Juli 2006, 19:46

Killer's Kiss (Der Tiger Von New York)
Stanley Kubrick

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Hier muss ich die Eindrücke meiner, mehrere Jahre zurückliegenden, Erstsichtung deutlich revidieren, Kubrick's
selbsternantes Erstwerk kam mir sehr zusammengeschustert vor, abgesehen von der schon mehr als
beachtlichen Fotografie und einiger elegant montierter Sequenzen bietet der Film eigentlich kaum mehr positive
Aspekte. Die überaus schlecht agierenden Darsteller sind da noch ein geringes Übel im Vergleich zu der lahmen
Handlung die nichtmal die knappen sechzig Minuten auszufüllen vermag, dass darüberhinaus kaum die Beweg-
gründe der Charaktere dargelegt werden ist bei einem konventionellem Drama doch schon der selbstgestrickte
Galgen.

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