Lord of War (Andrew Niccol, USA 2005)
DVD OmU
Darsteller: Nicolas Caege (Yuri), Ethan Hawke (Valentine), Bridget Moynahan (Ava)
Nicolas Caege als einer der bedeutensten Waffenhändler der Welt. Ein Film, der in der Videothek unter Action steht, aber der eindeutig eine Actionsatire ist.
Weil sie so toll ist, hier die Wikipediainhaltsangabe:
Zu Beginn des Films bemerkt die Hauptfigur, Yuri Orlov (Nicolas Cage), nüchtern, es gebe über 550 Millionen Schusswaffen auf der Welt, was bedeute, dass jeder zwölfte Mensch auf der Welt eine besäße. Die Frage sei nur: „Wie bewaffnet man die anderen elf?“ Der Vorspann zeigt als Nächstes, wie die Kamera einer Gewehrkugel von der Fabrik bis in die Stirn eines afrikanischen Jungen folgt.
Der restliche Film wird von Yuri Orlov rückblickend erzählt, wobei er in den 1980er Jahren beginnt.
Aus dem Off beschreibt Yuri, wie er Waffenhändler wurde. Er und seine Familie wanderten aus der Ukraine in die USA ein, als er noch ein Kind war. Seine Familie unterhält ein Restaurant und befriedigt das menschliche Grundbedürfnis zu essen. Nachdem ein russischer Mafioso zwei auf ihn angesetzte Männer in Notwehr erschießt – das Ganze direkt vor Yuris Augen –, beschließt er, ein „anderes menschliches Grundbedürfnis zu befriedigen“.
Zusammen mit seinem Bruder Vitaly (Jared Leto) beginnt er, Schusswaffen zu verkaufen. Er fängt klein an, indem er israelische Uzis und amerikanische M-16-Gewehre aus dem Libanonkrieg 1982 verkauft. Später begegnet er zum ersten mal Jack Valentine (Ethan Hawke), einem verbissenen, unbestechlichen Interpol-Agenten, auf dem Schiff Kristol, auf dem er Waffen schmuggelt. Von seinen Informanten erfährt er, dass die Behörden darüber informiert wurden. Daraufhin lässt er den Schiffsnamen kurzerhand in Kono umlackieren und hisst als niederländische Flagge eine französische, die um 90 Grad gedreht ist. Das Öffnen des Containers zeigt nicht die gewünschten Waffen und Valentine kann ihm nichts nachweisen. Zudem wird er von einem bestochenen Kollegen zurückgerufen.
Bevor er jedoch in großem Stil Waffenhandel betreibt, schlägt er dem renommierten Waffenhändler Simeon Weisz auf einer Waffenmesse in West-Berlin eine Zusammenarbeit vor, die dieser jedoch ablehnt, indem er ihn als einen Amateur abtut.
Orlov verkauft 1984 das erste Mal im großen Stil Waffen nach den Selbstmordattentaten im libanesischem Beirut oder z. B. an den brutalen afrikanischen Diktator von Liberia, André Baptiste, dessen Figur auf Charles Taylor basiert und dessen Land – diesem Schauspielfilm nach – die höchste Aidsrate aufweist. Orlovs Entrüstung beim Tod von Menschen, die vor seinen Augen umgebracht werden, aber auch seine Gewandtheit und Gefühlskälte werden deutlich, als Baptiste einen Leibwächter, der mit seiner Tochter flirtet, erschießt, um die Waffe, um die verhandelt wird, zu testen. Orlov schreit: „Wieso tun sie das?!“, um schnell hinzuzufügen: „Jetzt müssen Sie sie kaufen! Sie ist jetzt gebraucht!“ Noch gefährlicher als Baptiste Sr. ist jedoch sein kannibalischer Sohn, der vorzugsweise aus dem Auto heraus mit seinem Maschinengewehr Jagd auf die Bürger Liberias macht.
Nach einem Geschäft mit einem kolumbianischen Drogenboss, der darauf bestand Orlov in Kokain zu bezahlen, beginnen die Brüder zu schniefen. Nach zwei Wochen Abgeschiedenheit und 150 Gramm Kokainkonsum wird Vitaly jedoch abhängig, weshalb Yuri ihn in eine Entziehungsanstalt gibt und von nun an Alleinunternehmer wird. Er beginnt, das von ihm schon lange begehrte Model Ava Fontaine (Bridget Moynahan) zu umwerben und erreicht mit viel Geld, Schein, Lügen und Betrug (denn wenn „so Beziehungen normalerweise enden kann man doch auch gleich so beginnen“), dass sie ihn heiratet und ihm einen Sohn gebiert. Sie ahnt von seiner Kriminalität, bittet ihn aber, ihr nichts davon zu erzählen.
Das Ende des Kalten Krieges und der Zusammenbruch der Sowjetunion stellen den Wendepunkt in Orlovs Karriere dar. Er setzt sich mit seinem Onkel Dimitri, einem ukrainischen Armeegeneral, in Verbindung, und deckt sich dort günstig und umfangreich mit Panzern und hauptsächlich Kalaschnikows ein. Dem Interpol-Agenten Valentine gelingt es fast Orlov zu verhaften, als dieser einen Militärhubschrauber nach Burkina Faso verschiffen möchte. Orlov hat jedoch die Raketen abmontiert und den Hubschrauber als zu humanitären Zwecken umfunktioniert erklärt. Die Raketen liegen noch daneben, um getrennt verschifft zu werden. Dreist klärt Orlov Valentine über dieses juristische Schlupfloch auf – Valentine muss ihn laufen lassen.
Kurz darauf stirbt Dimitri bei einer Autobombe, mit der Orlovs Konkurrent Weisz eigentlich ihn selber töten wollte. Bei der Durchsuchung von Orlovs Hausmüll entdeckt Valentine nach dem Zusammensetzen von geschredderter Dokumente Orlovs nächstes Ziel: Sierra Leone.
Dort wird sein Flugzeug von einem Abfangjäger der Luftwaffe aufgefordert den nächsten Flughafen anzusteuern. Orlov und sein Pilot notlanden daraufhin mitten in der Savanne. Damit die Behörden bei ihrer Ankunft nichts mehr vorfinden, verschenkt Orlov die gesamte Ladung an die Bevölkerung, die schnell herbeieilt. Als Valentine schließlich ankommt, findet er keinen Beweis für Waffenschmuggel. Sein liberianischer Begleiter bietet ihm an, Orlov unbemerkt die Kehle durchzuschneiden, doch er lehnt ab. Stattdessen legt er ihm Handschellen an und lässt ihn 24 Stunden unter freiem Himmel sitzen – so lange, wie es ohne Anklage erlaubt ist. Valentine argumentiert, er schenke damit den Menschen, die durch Orlovs Waffen getötet werden, einen weiteren Tag vor ihrem Tod. Während dieser 24 Stunden zerlegt die Bevölkerung das Flugzeug, eine 40 Tonnen schwere Antonow, in seine Einzelteile.
Liberias Diktator Baptiste macht seinem „guten Freund“ Orlov ein „Geschenk“: den gefesselten Simeon Weisz, den Orlov als Revanche für seinen getöteten Onkel erschießen darf. Doch er kann sich nicht entschließen, dies zu tun, weshalb Baptista die Waffe führt und abdrückt. Orlov solle dabei jederzeit Stopp sagen und Weisz die Freiheit schenken, wenn er wolle, was ihm Kopfzerbrechen bereitet. Er sagt Stopp, nachdem Baptiste den Abzug betätigt hat. Orlov nimmt daraufhin starke Drogen (er wird von einem Gefolgsmann Baptistes zu einem „Brown-Brown“ eingeladen, einer Mischung aus Kokain und Schiesspulver, was laut dem Barkeeper den Soldaten vor dem Kampf gegeben wird, wodurch sie willenlos werden und jeden Befehl ausführen) und hat ungeschützten Sex mit einer Prostituierten, die durchaus wahrscheinlich Aids hat – ein Grund, warum er zuvor stets darauf achtete, in Afrika nicht mit Prostituierten zu schlafen.
Inzwischen offenbart Valentine Orlovs Frau Ava dessen Beruf. Sie konfrontiert Yuri damit, worauf dieser verspricht, mit der Waffenschieberei aufzuhören. Doch als nach einem halben Jahr harter legaler Arbeit Baptiste und sein Sohn bei einem Besuch der Vereinten Nationen Orlov zuhause besuchen, gelingt es ihnen mittels eines riesigen Diamanten (vgl. Orlow-Diamant), ihn für weitere Geschäfte zu gewinnen. Ava folgt ihm eines Tages heimlich und findet in seinem Container-Büro Beweise, dass er wieder kriminell ist. Das und die Tatsache, dass Orlov für das Zahlenschloss ausgerechnet den Geburtstag seines Sohnes benutzt hat, ist zu viel für sie. Gemeinsam mit ihrem Sohn verlässt sie ihn.
Yuri überredet Vitaly, ihn nach Liberia und schließlich nach Sierra Leone zu begleiten. Letzter bekommt jedoch Gewissensbisse, als er sieht, wie die Verhandlungspartner wie Wölfe das Zeltdorf von Zivilisten umkreisen, die mit den Waffen massakriert werden sollen. Vitaly sieht, wie die Soldaten einen flüchtenden Jungen und dessen Mutter, die versucht ihn aufzuhalten, mit Macheten brutal ermorden. Vergeblich versucht er, Yuri dazu zu bringen, den Handel abzubrechen, doch Yuri ist wie immer von solchen Bedenken nicht zu beeindrucken. Daher beginnt Vitaly mit Handgranaten die gelieferten Waffen zu zerstören, wodurch auch der Sohn von Andre Baptiste umkommt. Er wird jedoch nach halbvollendeter Verrichtung dieser Tat erschossen. Das Dorf wird anschließend massakriert, laut Orlov aber auch nur ein Massaker von sechs in jener Woche.
Eine bei der Entfernung der Gewehrkugeln übersehene Kugel in Vitalys Brustkorb führt in New York zu Yuris Festnahme. Zusammen mit den Beweisen aus Orlovs Büro meint Valentine genug gegen ihn in der Hand zu haben. Tatsächlich eröffnet ihm dieser aber, nachdem er von seiner Familie verlassen und von seinen Eltern verstoßen wurde, dass auf Intervention des US-Präsidenten seine Freilassung kurz bevorstehe, denn dieser unterstütze ihn indirekt, weil Orlov mit der Folge der Destabilisierung der betroffenen Regionen die Handel abschließt, die die Vereinigten Staaten nicht offen abschließen können. In der Tat wird Valentine als nächstes von einem hochrangigen Armeeoffizier aufgefordert, Orlov gehen zu lassen.
Dieser fährt nach seinem Tag in Haft fort wie zuvor. In der Schlussszene besticht er bei einer Waffenlieferung Zollbeamte in der Sahara. Der Film endet mit der Information, dass die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Russland und China, die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, die größten Waffenhändler der Welt sind sowie dass der Film auf aktuellen Ereignissen beruht.
Die Figur von Yuri Orlov ist mehreren echten Waffenschiebern nachempfunden, unter anderem Viktor Bout und Karlheinz Schreiber. Der deutsche und der israelische Geheimdienst hatten auch schon einen Kampfpanzer-Schmuggel nach Israel eingefädelt, die in den Frachtpapieren als „landwirtschaftliche Maschinen“ ausgewiesen wurden [1]. Auch die Methoden der Waffenschieber, wie zum Beispiel Kampfhubschrauber als Rettungshelikopter zu tarnen, stammen zum großen Teil aus der Realität.
Orlov teilt seinen Namen zudem mit einem Menschenrechtsaktivisten aus der ehemaligen Sowjetunion (Yuri Orlov; en:Yuri Orlov) der auf diese Weise geehrt wird. Die vielen Diamanten aus Liberia, die im Film vorkommen, darunter ein unwahrscheinlich großer, erinnern an einen der größten geschliffenen Diamanten mit 189,6 Karat, der im Moskauer Kreml-Museum aufbewahrt wird und nach Graf G. Gigori Grigorjewitsch Orlow benannt wurde, der ihn 1755 Katharina II. schenkte, die ihn in das Zepter der russischen Zaren einsetzte. Einige Quellen geben an, der Orlow-Diamant sei ein Teilstück des Großmoguls, der ebenfalls im klassischen indischen Rosenschliff gearbeitet ist.
Der politische Hintergrund ist realitätsnah. Alle im Film gezeigten Lieferungen finden in tatsächliche Krisengebiete statt. Von dem drogenfinanzierten Contra-Krieg, über die Unterstützung des Bürgerkriegs im Libanon (die Erschießung der Palästinenser lässt auf Seitennahme zugunsten der Christen schließen), bis zu den westafrikanischen Konflikten, die über Blutdiamanten abgewickelt werden, sind auch die Zahlungsmittel weitestgehend glaubwürdig. Der gewaltige Ausverkauf und Diebstahl der ukrainischen Restposten mutet unreal an, doch bis heute fehlen der ukrainischen Flotte Atom-U-Boote. Der Verkauf der U.S. Restposten ist hingegen ein bekannter Fakt (so kann man in den USA billig gebrauchte Granatwerfer erwerben). Des Weiteren steht im Mittelpunkt des Films auch André Baptiste, der Präsident Liberias. Die Ähnlichkeiten mit dem nun auf internationalen Druck hin verdrängten Charles Taylor sind nicht nur optisch mehr als deutlich. Sein streng autoritärer Kurs, sowie seine zahlreichen Verletzungen von Menschenrechten werden angemessen dargestellt. Insbesondere ist seine Unterstützung der barbarischen Revolutionary United Front historisch richtig eingeordnet, und auch die Parteinahme der Amerikaner (Weisz wird wohl bei einer Waffenlieferung an die Rebellen gefasst) für Taylors Gegenspieler. Im Film ist Taylor zuerst als selbsternannter Präsident an die Macht gekommen. Die durchgeführten Wahlen werden im Film stark angezweifelt und Taylor wird Wahlbetrug nachgesagt. Auch ist Taylors Sohn im Gegensatz zu Baptiste nicht bei einer Waffenlieferung zu Tode gekommen, sondern ist momentan in Miami inhaftiert.
Die 3.000 AK-47, die im Film zu sehen sind, sind tatsächlich echte Gewehre. Kalashnikows sind so billig zu kaufen, dass es teurer gewesen wäre, Nachbauten oder Requisiten zu kaufen.
Die Panzer, die in dem Film aneinandergereiht waren, sind echte Exemplare und gehören einem tschechischen Waffenhändler. Dieser drang auf einen schnellen Dreh der Szenen, da er die rund 50 Panzer später an Libyen verkaufen wollte. Vor dem Dreh musste die Produktionsfirma die NATO informieren, damit diese nicht aufgrund von Satellitenaufnahmen des Sets eine reale Kriegssituation vermutete.
Ich persönliche finde den Film so unterhaltsam wie er hier dargestellt wurde. Zwei Stunden Unterhaltung vom feinsten die man jedem Caege-Fan nur ans Herz legen kann
9 / 10