The ether heals the pain
#61
Geschrieben 11. September 2006, 21:35
Zhang Yimou - China, 1990
Bittere Tragödie über ein junges Paar das es nicht schafft sich über die alteingesessenen und starren Traditionen ihrer Umgebung hinwegzusetzen um schlußendlich daran zu zerbrechen. Gong Lis erotisch intensive Präsenz zieht sich durch den ganzen Film und wird von Zhang Yimou herrlich in Szene gesetzt. Schon hier kann man sein Spiel mit leuchtenden Farben und kräftigen Bildern bewundern, das macht trotz der ziemlich schlechten Bildqualiät der DVD noch mächtig Eindruck. Insgesamt hätte der Film noch ein bisschen länger sein können, vor allem am Anfang wird die Story einen Tacken zu schnell vorangetrieben. Ansonsten ein sehr bewegender Film der es gut versteht Drama und Sozialkritik miteinander zu verbinden.
8/10
#62
Geschrieben 12. September 2006, 22:19
Zhang Yimou - China, 1992
Der Mann Qiu Jus (Gong Li) wird vom Dorfältesten verprügelt, nun möchte Qiu Ju eine Entschuldigung. Doch der Dorfälteste ist mindestens genauso starrköpfig wie sie, also geht sie durch alle Instanzen um doch noch eine Entschuldigung zu bekommen.
Zhang Yimou macht es einem hier nicht leicht. Erstmal zeigt er nicht den eigentlichen Vorfall und Grund des Streites, man hört nur verschiedene Auslegungen was den genau passiert ist, so fällt es schoneinmal schwer sich selbst ein Urteil zu bilden ob es denn jetzt gerechtfertigt ist was Qiu Ju für einen Aufwand betreibt. Ihre Rolle bietet auch nicht allzuviel Identifikationspotential, bedingt durch ihre extreme Starrköpfigkeit, mehr als einmal fragt man sich warum sie sich das alles antut und ob es das wert ist. Die Kritik an der Bürokratie fand ich, falls sie als solche gedacht war, nicht so überzeugend, denn im Grunde funktionierte sie in meinen Augen recht gut und eine Entschuldigung kann nunmal auch kein Gericht einfordern. Nunja, wenn man sich damit angefreundet bzw. darauf eingelassen hat funktioniert der Film recht gut. Keiner der beiden ist im Recht und der Film zeigt auf das Stolz auch seinen Preis hat und im Grunde niemand mit der Wiederherstellung selbigens geholfen ist.
Inszeniert ist der Film wie erwartet meisterhaft, Zhang Yimou dramatisiert nicht großartig, er erzählt in einfachen aber kraftvollen Bildern. Er zeigt auch hier wieder faszinierende Bilder Chinas, sowohl vom Leben auf dem Lande als auch das hektische Großstadtleben das die ersten Zeichen von Verwestlichung aufzeigt, aber auch hier wertet er das ganze nicht sondern bleibt immer neutral. Gong Li spielt wieder einmal hervorragend, auch wenn sie hier verglichen mit ihren vorherigen Filmen optisch nicht gerade herausgeputzt wurde, das kann ihre Ausstrahlung aber nicht wirklich mildern. Insgesamt ein sehr sehenswerter Film der bestimmt noch einige Details bei weiteren Sichtungen parat hält.
8/10
#63
Geschrieben 13. September 2006, 22:05
Zhang Yimou - China, 1994
Perfekte Mischung aus epischem Familiendrama und historischer Lehrstunde. Wohl mit das beste was ich von Zhang Yimou bisher gesehen habe. Eine herrlich fließende Erzählstruktur die nicht eine Minute Langeweile aufkommen lässt, trotz der langen Lauflänge. Jede Szene ohne Schnörkel auf den Punkt gebracht. Auch wenn er hier verglichen mit seinen vorherigen Filmen in den entscheidenen Szenen ein wenig mehr in die dramaturgische Trickkiste greift wirkt es nie aufgesetzt oder gar manipulativ, sondern es trifft genau ins Schwarze. Der historische Rahmen rund um die Kulturrevolution ist lebendiger Geschichtsunterricht, mit ein wenig mehr Hintergrundwissen wäre es wahrscheinlich noch interessanter, so hat man aber auch schon eine Menge geboten bekommen.
9/10
#64
Geschrieben 16. September 2006, 00:29
Zhang Yimou - China, 2000
Zhao befindet sich im fortgeschrittenen Alter und verzweifelt versucht er eine Frau zu finden. Um seine Chancen zu verbessern erfindet er Lügenmärchen. Das verselbstständigt sich aber immer mehr und als Folge hat er auf einmal die blinde Stieftochter seiner neuen Flamme am Hals. Da er vorgegaukelt hat ein Hotelmanager zu sein soll er ihr gefälligst einen Job und eine Bleibe suchen. Weil er aber im Grunde ein herzensguter Mensch ist und das blinde Mädchen nicht enttäuschen will beginnt er eine Scheinwelt um sie herum aufzubauen.
Der Film ist wohl mehr Komödie als alle bisherigen Filme von Zhang Yimou, aber auch das hat er drauf, es gibt einige wirklich witzige Szenen, wie etwa die Szene mit dem zu großen Loch in der Massageliege. Mit Jie Dong, die das blinde Mädchen spielt, hat er mal wieder eine tragende Frauenrolle im Film, die einen sofort mit ihrer unschuldigen Art verzaubert. Insgesamt eine sehenswerte kleine Tragikkomödie.
7/10
#65
Geschrieben 16. September 2006, 00:44
Benny Chan - HK, 2003
Vielleicht lag es an der Uhrzeit aber der Plot kam mir etwas konfus vor und ich hatte auch nicht wirklich Lust ihm zu folgen. Zwischendurch gab es ein paar tolle Actionszenen, vor allem die Verfolgungsjagden auf den Dächern konnten gefallen. Karena Lam war auch immer eine Augenweide wenn sie ihre Auftritte hatte.
Vielleicht tue ich dem Film unrecht und er bietet noch mehr wenn man sich auf den Plot einlässt aber so hat er mich jetzt nicht vom Hocker gerissen.
5/10
#66
Geschrieben 16. September 2006, 15:58
Cheung Kin Wah - HK, 2003
Typisches HK Action-Melodram das aber nie wirklich überzeugen kann.
3/10
#67
Geschrieben 17. September 2006, 01:07
Kang Je-gyu - Südkorea, 2004
Ich hatte mich ja schon innerlich auf Pathos eingestellt und den bekam man auch von der ersten Einstellung an meterhoch präsentiert. Leider verschenkt der Film vieles, so wird z.B. jede glaubhafte Charakterentwicklung in endlosen Schlachtsequenzen erstickt. Diese sind zwar aufwendig inszeniert und brauchen sich hinter ähnlichen Werken wie Private Ryan oder BoB nicht verstecken, wenngleich sie deren Intensität nicht ganz erreichen, aber sie haben einen zu hohen Stellenwert. Man hätte da lieber die ein oder andere Kampfsequenz weglassen sollen und mehr auf das Schicksal der Nebenfiguren wie z.B. der Familie und speziell der Verlobten eingehen sollen. So wird es zunehmend ermüdend und es wird auch leider kein Klischee ausgelassen.
6/10
#68
Geschrieben 17. September 2006, 01:46
Cheang Pou-Soi - HK, 2003
Ganz so schlimm wie das Cover vermuten ließ war er dann doch nicht. Die nicht sonderlich innovative Story war vom Ansatz her gar nicht so schlecht, ab und zu kam sogar etwas Gruselstimmung auf. Darstellerisch war das ganze aber leider unter aller Kanone, so wurde aus dem Ansatz nicht allzuviel. Naja, die Twins boten wie erwartet wieder reichlich Augenfutter, vor allem an Gillian Chung kann ich mich ja nie genug sattsehen, leider hatte sie nicht ganz so viel Screentime wie ihre Kollegin. Insgesamt ein leidlich unterhaltsames Starvehikel.
5/10
#69
Geschrieben 17. September 2006, 22:11
Pang Brothers - Thailand, 1999
Schon früh fällt im Film das Zitat "Auge um Auge, Zahn um Zahn", das ist auch der grobe Wegweiser was einen bei dem Film erwartet. Eine endlose Spirale der Gewalt aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Inszenatorisch ist das Ganze ein absoluter Overkill, worunter die Story leider schonmal etwas leidet. Die Verknüpfung der Story Fäden ist generell nicht ganz so gut geglückt. Wenn man darüber hinwegsehen kann wird man aber gut unterhalten mit einer netten Mischung aus harter Action, Romanze und Rachemelodram.
7/10
#70
Geschrieben 18. September 2006, 21:55
Toshiaki Toyoda - Japan, 2003
Wow, Ich bin beeindruckt. Ich habe zwar bestimmt handlungsmäßig ein gutes drittel nicht ganz verstanden bzw. zuordnen können oder wenn nur im nachhinein aber das was ich gesehen habe hat mich schwer beeindruckt. Der Film beginnt schon leicht skurril und mit z.T. derben Humor, die Schaf Szene z.B. war da schon ganz schön deftig für meine Begriffe. Im Laufe der Zeit wird es dann auch zunehmend surrealer ohne das es aber zu undurchsichtig wird, der Film kriegt jedesmal noch die Kurve.
9 Hauptdarsteller und Schicksale, das könnte etwas viel Stoff sein für einen 2h Film hat man die Befürchtung, aber auf jeden wird eingegangen und jeder bekommt seine "große Szene", und diese sind z.T. schon sehr mitreißend und bewegend, am stärksten in Erinnerung geblieben ist mir die Szene mit dem Liliputaner der seine alte Liebe wiedertrifft, wie Toyoda es da schafft in kürzester Zeit die Emotionen hochzutreiben ist schon ganz große Klasse. Aber es gab noch so viel andere tolle Szenen und ich konnte wie gesagt noch nichtmal alle einordnen, eine zweite Sichtung wird wohl bald folgen.
9/10
#71
Geschrieben 19. September 2006, 21:37
Edmond Pang - HK, 2001
Ne, was für eine geile Komödie. So amüsiert hab ich mich echt schon lang nicht mehr. Die Story ist auch schnell erkärt, der Auftragskiller Bart tut aufgrund steigender Nachfrage eine Marktnische auf indem er anfängt seine Morde zu filmen. Da es aber von seinen Kunden Beschwerden wegen seiner amateurhaften Filmtechnik gibt tut er sich mit dem Filmfreak und Möchtegern Regisseur Cheun zusammen welcher nun die Morde für ihn filmt. Cheuns Aufnahmen werden nun immer aufwendiger und trickreicher, was schließlich am Ende darin gipfelt das sie einen verpatzten Auftrag nachdrehen.
Der Film beginnt schon reichlich skurril und steigert sich immer mehr und im besagten Finale geht wirklich alles drunter und drüber und ein wahres Gag Feuerwerk wird abgebrannt. Die Figuren sind alle herrlich durchgeknallt aber vor allem auch irgendwie liebenswert. Am meisten gefallen hat mir da das japanische AV Sternchen Michiko mit ihrer süß naiven Art, ein Highlight als sie Cheun ihre Vergangenheit als fluffer erklärt.
Die Inszenierung passt sich der skurrilen Story an und bietet allerlei technische Spielerein auf, auch der Soundtrack ist positiv zu erwähnen und Eric Kot ist mal wirklich eine coole Sau.
9/10
#72
Geschrieben 20. September 2006, 22:37
Chung Man Yee - HK, 1998
Irgendwie hatte ich bei dem Film ein paar Anlaufschwierigkeiten. Die erste Hälfte hat mir sehr gut gefallen, beste Romantic Comedy Unterhaltung mit gut aufgelegten Darstellern. Bei der zweiten Hälfte hab ich dann aber irgendwie den Faden verloren und das ganze schien nicht mehr zusammenzupassen. Zum Ende hin hat er aber dann wieder die Kurve gekriegt und das sanft ausklingende Ende hat mir wieder sehr gut gefallen. Mal sehen wie das bei einer zweiten Sichtung aussieht.
7/10
#73
Geschrieben 21. September 2006, 21:18
Chang Cheh - HK, 1977
Kurzweiliger und sehr unterhaltsamer kleiner Kung Fu Streifen. Spielen soll der Film in Chinatown in San Francisco, da man aber wohl nicht das nötige Kleingeld hatte um dort zu drehen hat man Chinatown kurzerhand im Studio nachgebaut und das ganze mit ein paar Archivaufnahmen aus San Francisco garniert. Die knallbunten Studiobauten in Verbindung mit den Statisten, z.T. werden Amerikaner von Chinesen gespielt, bieten einen ganz eigenen Charme. Die Story ist auf's nötigste reduziert ohne aber zu flach zu werden und bietet sogar ab und zu mal den ein oder anderen kritischen Unterton. Das wichtigste aber, die Fights, sind knackig und hart und auch nie zu sehr in die Länge gezogen. Großartige Highlights gibt es ansonsten keine, aber irgendwie war mir der Film sehr sympathisch.
7/10
#74
Geschrieben 22. September 2006, 22:00
Michael Wadleigh - USA, 1988
Hat mir ausgesprochen gut gefallen. Düsterer und atmosphärischer Werwolf Film der sich vor allem durch seine sozialkritischen Elemente hervorhebt. Der Spannungsbogen wird schön langsam angehoben und im Finale entlädt sich dann alles. New York bietet natürlich auch einiges als Kulisse und Filme die dort spielen seh ich generell sehr gerne, vor allem wenn sie einen authentischen Einblick in die damalige Zeit geben wo sie gedreht wurden, die heruntergekommenen Viertel in der Bronx die wie nach einem Bombenangriff aussehen geben eine perfekte Kulisse für spannungsgeladene Szenen ab. Interessant auch wie der Film die Jäger Perspektive aus Predator vorwegnimmt und auch James Horner führt hier musikalische Themen ein die er später noch bei Aliens wiederverwendet. Das man am Ende keine wirkliche Klarheit bekommt wurde auch geschickt gelöst, eine zu genaue Auflösung hätte nur geschadet.
8/10
#75
Geschrieben 23. September 2006, 21:23
Chang Cheh - HK, 1968
Unerwartet blutig und roh ging es hier zur Sache, das hatte ich so jetzt nicht erwartet. Auch nicht erwartet hatte ich das Cheng Pei-Pei hier nur die zweite Geige spielt und Yu Wang die eigentliche Hauptrolle, der Filmtitel, vor allem der englische, täuscht da ja etwas anderes vor. Dennoch war der Film die größte Zeit sehenswert, pathetische und rührige Szenen wechseln sich mit blutigen Duellen und Fights ab die die meiste Zeit gefallen können und auch ersteres kann zum Ende hin überzeugen.
7/10
#76
Geschrieben 23. September 2006, 23:45
Thomas McCarthy - USA, 2003
Nun hat der Film auch endlich den Weg in meinen Player gefunden, hab's auch lange genug vor mir hergeschoben und wieder frage ich mich warum ich solange gewartet habe. Den vielen überschwenglichen Reviews und Meinungen kann ich mich nur anschließen, ein herrlicher kleiner Film. Sehr beeindruckend fand ich wie er in den entscheidenden Szenen auf den Punkt kam, mit ganz einfachen Mitteln und ohne große Inszenierung, allein getragen von den hervorragenden Schauspielern. So waren sowohl die komischen als auch die ernsten Momente absolut überzeugend und der Film konnte einem in einem Moment ein breites Schmunzeln ins Gesicht zaubern und im nächsten Moment zu Tränen rühren. Rein subjektiv hätte der Film ruhig noch ein bisschen länger gehen dürfen, aber im Grunde war er schon so ziemlich perfekt, ich lasse aber mal noch ein bisschen Spielraum nach oben für die zweite Sichtung.
9/10
#77
Geschrieben 24. September 2006, 21:15
Miranda July - USA, 2005
Wieder so eine kleine Perle. Hervorragend beobachtet der Film die verschiedensten Personen auf ihrer Suche nach Geborgenheit und Liebe und das breite Spektrum an Charakteren und Momentaufnahmen bietet genügend Identifikationspotential um einen sofort in den Film hineinzuziehen, quasi von der ersten Szene an. Ähnlich wie bei 'The Station Agent' hätte der Film für mich noch ein wenig länger gehen können aber dennoch zaubert der Film in der moderaten Spielzeit einen Magic Moment nach dem anderen aus dem Hut. Toll auch wie die manchmal schon ziemlich tiefgehende traurige und melancholische Grundstimmung mit genialem Humor durchbrochen wird. Die Musikuntermalung hat einen recht hohen Stellenwert hier und formt die Szenen und die Stimmung zu einem großen Teil mit. Insgesamt schon ziemlich perfekt, aber ich lasse nochmal ein bisschen Luft nach oben.
9/10
#78
Geschrieben 25. September 2006, 21:29
Oh Ki-hwan - Südkorea, 2001
Hach ja, es hätte alles so schön werden können, aber das wurde es leider nicht. Innerlich war ich eingestellt auf ein dick aufgetragenes Melodram, das war nicht das Problem. Aber die Umsetzung hat mir irgendwie so gar nicht zugesagt. Es gibt viele bewährte Zutaten wie z.B. die beliebten Rückblenden in Kindheitstage, normalerweise ein Garant dafür um den Zuschauer emotional am Wickel zu kriegen, aber das wurde alles verschenkt, dem gesamten Nebenplot mit der Suche nach den alten Klassenkameraden wurde so viel Zeit eingeräumt, aber das ganze wurde nie wirklich zufriedenstellend aufgelöst. Der nächste große Kritikpunkt ist der männliche Hauptdarsteller, der leider zu keiner Zeit überzeugen konnte und völlig blass und auch unglaubwürdig blieb, vor allem im hochdramatischen Finale. Dort stellte sich auch irgendwie ein ähnlicher Effekt wie zuletzt bei 'Sad Movie' ein, es wird alles an dramaturgischen Kniffen eingesetzt um auf die Tränendrüse zu drücken aber es bewirkt exakt das Gegenteil, man kommt sich irgendwie außenstehend vor und nicht wie es sein sollte in die Handlung emotional integriert, es lässt einen völlig kalt. Mag sein das andere da draufansprechen, bei mir war es leider nicht der Fall. Einen großen Pluspunkt hatte der Film aber dann doch und zwar in Form von Lee Yeong-ae (Lady Vengeance), die hier mal wieder beweist das sie darstellerisch mit das beste ist was Korea im Moment zu bieten hat, wirklich ganz große Klasse, aber das doofe Drehbuch und die vielen verpatzten Ideen konnte sie dann leider auch nicht wettmachen. Fans von koreanischen Melodramen sollten sich jetzt aber nicht abschrecken lassen, denn es scheint ja doch recht viele zu geben die dem Film einiges mehr abgewinnen konnten als es bei mir der Fall war.
5/10
#79
Geschrieben 26. September 2006, 21:22
Kim Dae-seung - Südkorea, 2001
Wow, Ich wußte vorher gar nichts über den Film und so war ich dann doch etwas irritiert von der homosexuellen Komponente, damit hatte ich jetzt überhaupt nicht gerechnet. Generell hab ich etwas Zeit gebraucht um in den Film zu finden, Ich hatte irgendwie etwas ganz anderes erwartet. Startschwierigkeiten hatte ich auch mit Lee Byung-hun, seitdem ich ihn in 'Bittersweet Life' gesehen habe identifizier ich ihn immer sofort mit dieser Rolle, so hab ich manchmal fast darauf gewartet das er sich ohne eine Regung zu zeigen auf sein Gegenüber stürzt. Doch davon abgesehen wurde es mit der Zeit immer besser und er hat mir dann doch recht gut gefallen und im nachhinein gefällt mir er sogar noch etwas mehr. Das Ende war auch gut gewählt und ich musste dann doch mal kurz zurückspulen ob ich wirklich das gesehen hatte was ich dachte das ich gesehen bzw. nicht gesehen hatte. Wird auf jeden Fall nocheinmal angeschaut.
7/10
#80
Geschrieben 27. September 2006, 21:13
Isshin Inudou - Japan, 2005
Ja, man muss Hunde schon mögen, besser noch lieben, um an dem Film gefallen zu finden. Wer Hunde nicht mag oder gar überhaupt nicht ausstehen kann wird wenig Freude mit dem Film haben. Zu sehen gibt es hier eine Ansammlung an Episoden über Hunde und Menschen und ihre Beziehungen. Die Palette reicht von herrlich skurril überdrehten Musical Einlagen, Knetfigur- und Zeichentrickanimationen bis hin zu rührselig angehauchten Dramen, wobei letztere hier den größten Teil einnehmen. Diese ganzen Episoden hängen alle nur zum Teil bis gar nicht miteinander zusammen, was ich persönlich als negativ empfunden habe, da hätte man lieber dem Haupterzählstrang mehr Platz einräumen oder die einzelnen Episoden besser verbinden sollen, so wirkte es etwas inhomogen. Am besten gefallen hat mir der Teil der am Ende in den letzten 10min hinter dem Hauptteil angefügt wurde. In gelackten Werbebildern, unterlegt mit traurigster Pianomusik wurde da die Beziehung zwischen einem Hund und einem Mädchen (Aoi Miyazaki) gezeigt, erst aus der Sicht des Mädchens und dann aus der Sicht des Hundes. Zugegeben das ganze war höchst manipulativ, aber ich fand es sehr gelungen, so sehr sogar das ich mir den Teil noch ein zweites Mal angesehen habe.
7/10
#81
Geschrieben 28. September 2006, 22:25
Taiwan, China, Japan, 2005
Der Name ist Programm, es gibt drei Episoden bzw. Kurzfilme über die Liebe die gemeinsam haben das jeweils ein Ausländer auf eine einheimische trifft.
Japan
Ten Shimoyama
Die erste Episode bzw. Liebesgeschichte war wirklich ein typisch japanisches Großstadtmärchen und kam ohne viel Worte aus. Ito Misaki war wie zu erwarten eine Pracht und Gottseidank hier mal nicht so sehr aufgetakelt. Es gab viele tolle Aufnahmen von Tokyo mit diesem typisch japanischen melancholischen Touch, das hat mir am meisten gefallen.
Taipei
Yee Chin-yen
Hier sorgte die sprachliche Barriere eines Japaners in China vor allem für reichlich Wortwitz, die Episode war im großen und ganzen aber nicht so schlüssig wie die anderen beiden. Am besten fand ich die erotisch aufgeheizte Anfangssequenz, danach ließ die Episode etwas nach.
Shanghai
Zhang Yibai
Die dritte und letzte Episode hat mir mit Abstand am besten gefallen, hier stimmte wirklich alles, Story, Darsteller, Dramaturgie, ein perfekter Kurzfilm. Fast typisch chinesisch gab es zum Ende hin auch ein paar kritische Untertöne. Obwohl die Darsteller in allen 3 Episoden hervorragend waren hat Li Xiaolu mich hier in der dritten Episode am meisten verzaubert. Die Geschichte über ihre (wahrscheinlich) erste und (wahrscheinlich) unerfüllte Liebe war wirklich herzzereißend schön und die Episode war voll von kleinen bewegenden Momentaufnahmen voll von subtiler Schönheit. Da hatte ich hinterher ein großes "meeehr" im Kopf, aber man soll ja aufhören wenn's am schönsten ist und die Shanghai Episode war wirklich der perfekte Abschluß.
8/10
#82
Geschrieben 29. September 2006, 22:09
Takahiko Akiyama - Japan, 2005
Rührseliges Drama um einen an den Rollstuhl gefesselten Jungen der über einen Roboter den er von seinem Zimmer aus steuern kann wieder am Leben teilnimmt. Der Film schneidet viele Themen an, ohne aber wirklich auf den Punkt zu kommen, was auch die kritischen Aspekte betrifft die so eine Story mitbringt. Das alles hät ich jetzt auch nicht so schlimm gefunden wenn er wenigstens als Drama funktioniert hätte, aber leider war die Geschichte mit für mich unsäglichen Fantasy Aspekten durchtränkt mit denen ich überhaupt nicht klargekommen bin. Nicht das ich was gegen Fantasy hätte, aber hier fand ich passte es nicht so wirklich rein. Ansonsten "nur" solide Unterhaltung.
5/10
#83
Geschrieben 30. September 2006, 23:38
Paul Thomas Anderson - USA, 1999
Ja, was soll ich sagen, ein absoluter Lieblingsfilm von mir. In meinen Augen ziemlich schwächelos, alles scheint perfekt, vor allem inszenatorisch ist der Film der absolute Traum, Schnitt, Musik, Kamera, bis ins letzte Detail ausgeklügelt. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Filmen wirkt es hier nie aufgesetzt, es fließt alles ineinander über und beflügelt die im Grunde recht simple Story in ungeahnte Höhen. Besonders herausragend ist mir bei dieser Sichtung die Musik aufgefallen, einmal der instrumentale unterschwellige Score der vor allem in der ersten Hälfte einen ungeheuren Drive entwickelt und in Verbindung mit dem Schnitt die Story vorantreibt, als Kontrast dazu die Songs von Aimee Mann die einen in den emotionalen Momenten auffangen und die vorher aufgebaute Spannung auflösen und in entscheidenden Momenten kommt der Film dann auch ganz ohne Musik aus.
Neben all der technischen Raffinesse ist es dann die ergreifende Story, vorgetragen von durch die Bank herausragenden schauspielerischen Leistungen, die den Film für mich zu einem Meisterwerk macht. Beim ersten Mal fand ich die Liebesgeschichte des Cops und der Tochter am beeindruckendsten, dieses mal war es der Monolog des sterbenden Familienpatriarchen der bei mir den meisten Eindruck hinterlassen hat. Aber daneben gab es wieder so viele Details zu entdecken die einem beim ersten Mal gar nicht aufgefallen sind und das wird auch hoffentlich bei den nächsten Sichtungen so sein.
10/10
#84
Geschrieben 02. Oktober 2006, 00:16
Hayao Miyazaki - Japan, 1984
Wahnsinn, Ich bin hin und weg. War neben 'Totoro' und 'Grave of the Fireflies' mein erster Ghibli. Der Film hat mich auf jeden Fall mal richtig verzaubert, Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Die Faszination lag bei mir vor allem an der Figur der Nausicaa, liebenswerter und lebensbejahender geht es ja schon gar nicht mehr und das alles ohne auch nur jemals auch nur in die Nähe von Kitsch oder übertriebener Rührseligkeit zu kommen. Spätestens ab der Szene wo sie ihr kleines Maskottchen Teto "zähmt" war ich voll in ihrem Bann. Die Geschichte war auch herrlich, nicht zu komplex und trotzdem ständig voller Überraschungen so das die 2 Stunden wie im Flug und fast schon zu schnell vergingen, zudem konnte sich der Film beständig steigern bis zum grandiosen Finale. Ein anderer Aspekt war die Musik, themenreich und ausdrucksstark brachte sie von sich aus schon starke Szenen und Sequenzen erst so richtig zum Leben, da wurden wirklich alle Register gezogen. Einen Platz unter meinen Lieblingsfilmen hat er auf jeden Fall im Sturm erobert und die Vorfreude auf die anderen Ghiblis ist nochmal enorm gestiegen.
10/10
#85
Geschrieben 03. Oktober 2006, 00:18
Alejandro Amenábar - Spanien, 2004
Ein Film über die heikle Thematik der Sterbehilfe, da gibt es sicher nicht viele Filme die ein solches Thema behandeln und spontan fällt mir jetzt auch gar kein anderer ein. Der Film macht seine Sache aber auf jeden Fall sehr gut, es werden schön sämtliche Perspektiven beleuchtet, wobei der Film sich stets zurückhält, nie wird etwas überbetont oder überdramatisiert, wobei das natürlich immer eine Gratwanderung ist, aber er driftet nie in reine gefühlsduselei ab sondern bleibt immer differenziert und in gewissem Maße sogar nüchtern, dennoch bietet der Film so einige Szenen die gehörig unter die Haut fahren. Wenn man dem Film etwas vorwerfen könnte, dann höchstens das er zu gradlinig und vorhersehbar ist, aber das hab ich eigentlich nicht als negativ empfunden.
8/10
#86
Geschrieben 03. Oktober 2006, 22:02
Fu-chan Hsu - Taiwan, 2004
Ein amüsantes Roadmovie das insgesamt schon schon recht witzig war, aber auch ein klein bisschen zu unausgegoren fand ich, da wär noch viel mehr drin gewesen. Vor allem zu Anfang schleppt sich der Film ein wenig und es dauert bis er auf Touren kommt. Bei mir hat das bis zu dem Punkt gedauert wo die leicht debile Shin-Shin ins Spiel kommt, sie fand ich war die Seele des Films, die Szenen mit ihr waren größtenteils wirklich toll und herzerfrischend, aber auch da hätte man noch mehr draus machen können. Insgesamt aber schon ein netter kleiner Film.
7/10
#87
Geschrieben 04. Oktober 2006, 20:55
Chung Man Yee - HK, 2000
Sympathische RomCom nach altbewährtem Strickmuster. Viel mehr gibt's eigentlich nicht zu sagen. Die beiden Hauptdarsteller harmonieren gut, ist ja schonmal die halbe Miete für so einen Film. Aaron Kwok passt die Rolle des arroganten Radiomoderator wie angegossen und Kelly Chen darf wieder herrlich süß rumzicken. Schade nur das dem Film zum Ende hin ein wenig die Puste ausgeht, mit ein wenig mehr Mut zu neuen Ideen hätte der Film noch um einiges besser sein können. Erwähnenswert noch der Subplot um Eric Tsang und Teresa Mo, die beiden spielen herrlich und bilden fast einen Film im Film, nur leider wurde verpasst das ganze besser an den Hauptplot anzuarbeiten, so wirkt es etwas abgekoppelt vom eigentlichen Film auch wenn es für sich gesehen wunderbar funktioniert.
7/10
#88
Geschrieben 05. Oktober 2006, 23:58
Ringo Lam - HK, 1995
Ziemlich mittelmäßiger HK Actioner, das hat man alles schon viel besser gesehen und vor allem auch ambitionierter, die Darsteller wandeln lustlos wie Schlaftabletten durch's Geschehen und wirklich gelungene Szenen gibt es nur recht selten. Zumindest geht er recht kompromisslos zur Sache und am Ende kracht es nochmal ganz gut, ansonsten aber völlig belanglos.
5/10
#89
Geschrieben 06. Oktober 2006, 23:43
The New Option: The Campaign
Mein lieber Mann, das war wirklich mit Abstand das übelste was ich seit langem gesehen habe. Das spottet jeder Beschreibung, weiß gar nicht wie ich es geschafft habe mir 2 Filme aus der Reihe anzuschauen, ich kann halt keine Filme abbrechen, muss sie immer zu ende schauen wenn ich sie einmal begonnen habe. Naja, man muss auch mal den Bodensatz gesehen haben, dann lernt man die guten Filme erstmal wieder richtig schätzen.
1/10
#90
Geschrieben 07. Oktober 2006, 23:40
Ja, war wirklich ein böser kleiner Film. Am positivsten aufgefallen sind mir vor allem die Darsteller und da vor allem Ellen Page die den kleinen Racheengel spielt, sowas eindringliches sieht man wirklich nicht alle Tage, bis in jede Nuance überzeugend. Ebenfalls begeistern konnte mich die minimalistische Inszenierung die vor allem bei den wenigen Außenszenen eine ganz eigenartige und unterschwellig bedrohliche Atmosphäre erzeugt. Was dann aber nicht ganz so gelungen war ist die Charakterisierung bzw. die Motivation der Charaktere, das wird irgendwie nicht ganz optimal eingefädelt und auch nicht sonderlich befriedigend aufgelöst. Davon aber mal abgesehen ein wirklich spannender böser Psychothriller.
8/10
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