The Tall T
(Um Kopf und Kragen)
USA 1957 / Budd Boetticher
Pat Brennan (Randolph Scott) ein Farmer, verliert bei einer Wette sein Pferd und muss sich zu Fuß auf den Weg durch die Wüste machen. Unterwegs liest ihn ein alter Freund mit seiner Kutsche auf. Als diese überfallen wird, gerät Brennan in Gefangenschaft.
Die Western Superlativen nehmen derzeit kein Ende. Das Beste kommt bekanntlich immer zum Schluss und so beendete ich gestern Abend meine kleine Randy Scott Filmmatinee` mit diesem Meisterstück von Budd Boetticher. Wie
Seven Men from Now lebt auch dieser Film von seinen starken Figuren und dem zentralen Konflikt zwischen seinen Protagonisten. Was sich in den Vorgängerfilmen schon mehrfach andeutete, tritt bei
The Tall T nun deutlich in den Vordergrund. Boetticher liefert mit seinen Figuren, die zerfressen sind vom Ehrencodex echter Männer irgendwo zwischen Gewalttätigkeit, Selbstzweifel und Ironie, die Steilvorlage für Leute vom Schlage eines Sam Peckinpah und begründete somit die Geburtsstunde einer neuen Generation Filmemacher. Auch, weil
The Tall T als erster „Adult Western“ für ein rein erwachsenes Publikum gemacht wurde und auf einem Westerngroschenroman beruht, den ein damals noch sehr junger Elmore Leonard (
Jackie Brown, Out of Sight) geschrieben hatte. So nahm man wenig Rücksicht auf die Kinogepflogenheiten des Jahres 1957 und reicherte die Geschichte mit einer ungewohnten Menge Blut und Gewalt an. Neben Scott gibt es auch in
Um Kopf und Kragen, wie es der deutsche Titel mal wieder so treffend ausdrückt, einige hervorragende Schauspielleistungen zu bewundern. Richard Boone als Brennans Widersacher Frank Usher glänzt als melancholischer Outlaw und ein Henry Silva konnte sich erstmals auf der großen Leinwand beweisen. Somit steht für mich fest, was seit
Seven Men schon klar war: Das Werk Boettichers ist untrennbar mit der Geschichte des amerikanischen Western verbunden und zusammen mit dem bereits genannten, halte ich
The Tall T für einen seiner Besten.
Meine Wertung: 10/10