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Das SchischamaxX - Filmforen.de - Seite 5

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Das SchischamaxX


348 Antworten in diesem Thema

#121 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 24. Dezember 2006, 12:47

Over the Hedge


(Ab durch die Hecke)


USA 2006 / Tim Johnson



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Gestern Abend mal noch schnell das Feiertags-Kinderprogramm abgecheckt. Glücklicherweise funktioniert der neueste Animationstreifen aus dem Hause Dreamworks auf mehreren Ebenen und empfiehlt sich so auch für den etwas gereifteren Zuschauer. Nach den bitteren Enttäuschungen die das Genre im letzten Jahr bot ( das Disney Machwerk Chicken Little war derart schlecht, dass ich ihm einen Tagebucheintrag versagte), ist Ab durch die Hecke eine richtige Offenbarung. Frech, witzig und charmant präsentieren sich die schrulligen Waldbewohner bei ihrem täglichen Kampf etwas Essbares zu ergattern. Dabei spart der Film nicht mit Seitenhieben auf unsere Fressgewohnheiten und das triste Kleinbürgertum. Perfekt im SchischamaxX platziert natürlich die geniale Homecinema Szene, in der ein THX Trailer das ganze Haus aufweckt. Da kriegt der überzeugte Fan doch glatt einen Spiegel vorgehalten! Auch die technische Umsetzung überzeugt mit fantastischem Detailreichtum und wunderbar flüssigen Animationen, die den Standart zwar nicht neu definieren, aber in einer Liga mit Klassenprimus Pixar spielen. So kann ich also ruhigen Gewissens die ganze Kinderschar ins SchischamaxX verfrachten und entspannt meine Geschenke auspacken, wenn auch Opa sich über die lustigen Gesellen amüsiert.

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Meine Wertung: 8/10



#122 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 25. Dezember 2006, 20:10

Bandolero!


USA 1968 / Andrew V. McLaglen



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Es gibt Film, die sind wie ein erlesener Wein. Edel, gereift und von zeitlosem Geschmack. Ein solches Meisterwerk war und ist für mich schon seit früher Jugendzeit der Spätwestern von Andrew V. McLaglen. Nüchtern betrachtet ein eher durchschnittlicher Western, hat der Film auf mich eine geradezu magisch wirkende Atmosphäre.

James Stewart als „Gangster wieder Willen“ Mace Bishop, der seinen Bruder Dee alias Dean Martin vor dem Galgen bewahrt und beide sich auf eine Flucht ins Nirgendwo begeben. Dabei nehmen sie die hübsche Witwe Maria Stoner (Raquel Welch) als Geisel und werden von dem verbissenen Sheriff Johnson, damals frisch Oskar prämiert: George Kennedy, quer durch die Wüste verfolgt.
Die ersten 30 Minuten des Films stellen auch gleich das Highlight und eine meiner absoluten Lieblingsszenen dar. Stewart verkleidet als Henker, befreit in einer genialen Aktion seinen Bruder und überfällt im Vorbeigehen gleich noch die örtliche Bank. Das Ganze wird mit einer derart beeindruckenden Leichtigkeit inszeniert, dass man am liebsten selbst sofort zum Outlaw werden möchte. Dazu der Soundtrack von Jerry Goldsmith, der zu meinen persönlichen Soundtrack Highlights gehört und ständig dazu verleitet noch etwas lauter zu drehen und die grandiosen Cinemascope Bilder die ihre Italo-Western Wurzeln nicht leugnen können. Mit zunehmender Laufzeit, wird dann der Film immer ernster und gipfelt in einem dramatischen Finale, bei dem nicht nur die Bösen einige Federn lassen müssen. Wie Anfangs schön erwähnt, kein Meilenstein des Westerngenres, aber einer meiner ganz persönlichen Favoriten und genau das Richtige für den ausklingenden Heiligabend.


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Meine Wertung: 9/10



#123 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 29. Dezember 2006, 11:55

Take a Hard Ride


(Einen vor den Latz geknallt)


Italien – USA 1975 / Antonio Margheriti


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Antonio Margheriti`s Filme sind eigentlich immer Garant für zünftige Unterhaltung. Sei es der grobschlächtige Kriegsfilm a la Jäger der Apokalypse oder der beinharte Italowestern vom Schlage der Fünf blutigen Stricke. Margheriti, der auch unter dem Namen Anthony Dawson in den USA Filme drehte, lieferte über drei Dekaden feinstes Genrekino und auch Take a Hard Ride liefert beste Unterhaltung und bietet mit seinen drei Hauptdarstellern Jim Brown, Fred Williamson und Jim Kelly gleich drei Ikonen des Blacksploitation Kinos der 70er.

Der Plot als solcher gibt sich recht dünn. Jim Brown als aufrechter Viehtreiber Pike, der sich nach dem Tod seines Chefs und Freundes auf macht, um den Erlös des letzten Geschäfts zur Familie des Verstorbenen zu bringen. Mit so viel Geld in den Taschen dauert es dann auch nicht lange, bis die ersten üblen Gesellen auftauchen um ihm das Geld wieder abzujagen. Zusammen mit dem hinterlistigen Zocker Tyree (Williamson) und dem Martial Arts kundigen Indio Kashtok (Kelly) macht er sich auf den Weg…

Obwohl der Film als Ganzes speziell als Western nicht wirklich gut funktioniert, macht es doch mächtigen Spaß das Trio (eigentlich ist es ein Quartett, aber Frauen haben in dem Film so gut wie keine Bedeutung) bei ihrem Ritt nach Sonora zu verfolgen. Das liegt zunächst an den glänzenden Hauptdarstellern, allen voran Jim Brown und Fred Williamson, die dank brandscher Synchronisationskunst auch zu Deutsch herrliche Wortduelle ausfechten und gemeinsam einer ganzen Horde von Gegnern die Hölle heiß machen. Wie liebe ich Oneliner wie „Sag mal raucht dein Pferd?“ „Nein!“ „Dann brennt der Stall!“.

Glänzend wie eh und je auch Lee van Cleef in der Rolle des zwielichtigen Kiefer. Einzig Jim Kelly bleibt etwas farblos in seiner Rolle als stummer Indio und mit seinem nervigen Gehopse (kein Vergleich zu seiner Performance in Enter the Dragon) sorgt er für zusätzlich unfreiwillige Komik. Somit ist Take a Hard Ride ein fast schon einzigartiger Hybrid aus Italo- und US-Western mit deutlichen Blacksploitationeinschlägen und gelegentlichem Kung Fu Gefuchtel. Kein Gassenhauer, aber ein prima Spassfilm mit glänzend aufgelegten Darstellern.


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Meine Wertung:8/10



#124 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 02. Januar 2007, 14:26

Nochnoi Dozor


(Wächter der Nacht)

Russland 2004 / Timur Bekmambetov



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Wie titelt das Cover der deutschen DVD: „Die russische Antwort auf Herr der Ringe!“ Na da haben die Coverdesigner den Mund etwas voll genommen, denn der zweite russische Spielfilm meiner persönlichen Filmhistorie nach dem großartigen Panzerkreuzer Potemkin, hat rein gar nichts mit den Ringkriegern gemeinsam. Optisch durchaus gelungen, mit schnellen Schnitten und schönen Bildern vermag der Film zunächst zu beeindrucken. Jenseits dieser Spielereien gelingt es dem Streifen allerdings eher selten den Zuschauer zu fesseln. Die banale Geschichte des immerwährenden Kampfes zwischen den Mächten des Lichts und der Dunkelheit hat nun wahrlich nicht mehr viel Neues zu bieten. Dazu einige völlig unpassende Szenen mit einem Bus der Saltos schlägt und Feuerfontänen aus seinem Auspuff spuckt. Da verwundert es auch wenig, dass die dunklen Gesellen als 08/15 Vampire daher kommen und unsere „Wächter der Nacht“ selbigen in bester Blade, Underworld oder „Was-auch-immer-Tradition“ den Garaus machen dürfen. Wenigstens bleibt der Film mit seinen 100 Minuten dann auch Laufzeit-technisch hinter Herr der Ringe zurück und gestaltet das Sehvergnügen so einigermaßen kurzweilig. Vielleicht war ich auch einfach nicht in der richtigen Stimmung für einen derartigen Film, kann mich momentan aber nicht mit den vielerorts lesbaren Lobeshymnen anfreunden.

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Meine Wertung: 6/10



#125 Schischa

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Geschrieben 05. Januar 2007, 00:18

Bullet Train - Shinkansen daibakuha


(Panik im Tokio-Express)

Japan 1975 / Junya Sato



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Ein Schnellzug, 1500 Passagiere und eine Bombe die explodiert, wenn der Zug langsamer als 80 km/h fährt. Die japanische Antwort auf die zur damaligen Zeit sehr angesagten amerikanischen Desaster-Movies wie Höllenfahrt der Poseidon oder Flammendes Inferno, war auch einer der wenigen Filme mit Japans Filmikone Sonny Chiba, dem auch bei uns eine Auswertung auf der großen Leinwand zugestanden wurde. Eher untypisch für den Altrecken gibt er hier den besonnenen Zugführer und darf außer ein bischen Bombengefummel nicht allzu viel seiner eher Körperbetonten Schauspielkunst zeigen. Star des Films ist dann eindeutig ein ganz anderer. Ken Takakura, vielen bekannt als Michael Douglas japanischer Polizeifreund in Black Rain, legt als Erpresser und Bombenleger eine klasse Leistung hin und erweißt sich neben den vielen spektakulären Actionszenen als der Star und Highlight des Films. In den 2 ½ Stunden Laufzeit (immerhin mehr als 1 Stunde länger als die ursprüngliche deutsche Kinofassung) nimmt sich der Film sehr viel Zeit für seine Figuren und erzählt in vielen Rückblenden die Vergangenheit seiner Figuren. Bei aller, wirklich ausgezeichneter Characterzeichnung, kommt die Action natürlich bei so einem Film nicht zu kurz und es gibt neben der obligatorischen Zugaction auch einige nette Verfolgungsjagden und Schiessereien. Alles natürlich auf bekanntem 70 Jahre Niveau und mit dem gelegentlich etwas dick aufgetragenen japanischen Humor. Und sollte sich jemand immer noch fragen woher ihm die Geschichte bekannt vor kommt: Schaut Euch gelegentlich mal wieder Speed an!

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Meine Wertung: 7,5/10



#126 Schischa

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Geschrieben 08. Januar 2007, 21:22

Be Cool


USA 2005 / F.Gary Gray



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Hier legt also John Travolta seinen zweiten Chili Palmer Auftritt hin. Diesmal verschlägt es den Gelegenheitsverbrecher und Filmproduzenten aus Get Shorty ins Musikbusiness, wo er es mit hartnäckigen Russen, Gangsta-Rappern und Aerosmith zu tun bekommt. Das Ganze, wieder aus der Feder von Elmore Leonard, kommt beim zweiten Aufguss allerdings nicht mehr ganz so gut weg wie sein Vorgänger, obwohl der mittlerweile zum Auftrags-Regisseur gewordene F. Gary Gray ein handwerklich gelungenes Filmchen hinlegt. Da täuscht auch die bombastische Starriege, angefangen mit der bezaubernden Uma Thurman, über den abgedrehten Vince Vaughn bis hin zum von mir sehr geschätzten Harvey Keitel, nicht darüber hinweg, dass Be Cool eigentlich „nur“ eine recht einfache, ziemlich überdrehte Komödie ist. Umso enttäuschender, da gerade ein Elmore Leonard in der Vergangenheit immer Garant für Geschichten mit tollen Figuren und feinem trockenen Humor war. Wenigstens dürfen Travolta und Thurman mal wieder eine flotte Sohle aufs Parkett legen und endlich endlich auch mal zusammen in die Kiste steigen. Von daher nicht die schlechteste Art zwei Stunden zu verbringen und wenn der Film an einer Stelle dem guten alten Sam Peckinpah und seinem Pat Garrett eine ehrwürdige Referenz erweißt, dann hat sich der Film mehr als gelohnt.


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Meine Wertung: 7/10



#127 Schischa

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Geschrieben 09. Januar 2007, 18:04

The Rare Breed


(Rancho River)

USA 1966 / Andrew V.McLaglen



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Routiniertes Cattle-Adventure mit Jimmy Stewart und Brian Keith als zwei holzköpfige Viehtreiber, die um die Gunst der schönen Maureen O`Hara und einen englischen Zuchtbullen wetteifern, der zu allem Übel zahm wie ein Hundchen ist und auf „God save the Queen“ hört. Das alles wäre nicht der Rede wert, hätte Regisseur McLaglen nicht einmal mehr eine feine Darstellerriege um sich versammelt, die bis zur kleinsten Rolle mit Genregrößen wie Jack Elam oder Ben Johnson aufwarten kann. Dazu eine schöne Cinemascope Westernlandschaft und ein gefälliger Score von John Williams und fertig ist ein Westernfilmchen mit leichtem Stallgeruch!


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Meine Wertung: 6/10



#128 Schischa

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Geschrieben 09. Januar 2007, 20:32

Soleil Rouge


(Rivalen unter roter Sonne)


Frankreich – USA 1971 / Terence Young



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Der von seinem Gang-Kollegen Gauche (Alain Delon) verratene Link Stuart (Charles Bronson) muss mit ansehen, wie sich seine Kumpanen mit einer Zugladung voll Geld und einem wertvollen Samurai Schwert aus dem Staub machen. Um seinen Anteil an der Beute doch noch zu bekommen, schließt er sich mit dem Samurai Kuroda (Toshiro Mifune) zusammen, der das gestohlene Schwert, das eigentlich ein Geschenk für den Präsidenten sein sollte, zurück bringen soll.

Der „Clash“ der Kulturen hätte so einiges parat um einen grandiosen Film entstehen zu lassen, doch Bond Regisseur Terence Young begnügt sich damit, wie später übrigens auch Jackie Chan mit seinem Shanghai Noon, lediglich die Klischees beider Genre zu einem „Unterhaltungsfilm“ zusammen zu fügen. Das macht er dann aber ganz ordentlich und lässt mit Bronson und Mifune Ikonen ihres Genres zusammentreffen.

Mit deutlich mehr Westernanteilen, hat der Film dann auch einiges zu bieten: Wilde Schiessereien, markige Wortgefechte zwischen den so ungleichen Protagonisten und mit Ursula Andress sogar noch was fürs Auge. Mifune glänzt mit dem ein oder anderen blutigen Schwerthieb und beweißt, dass Samurai die deutlich härteren Burschen sind. Für zünftige Unterhaltung immer wieder gerne im SchischamaxX gesehen, auch wenn deutlich mehr möglich gewesen wäre.

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Meine Wertung: 7/10



#129 Schischa

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Geschrieben 10. Januar 2007, 21:37

Destry Rides Again


(Der große Bluff)


USA 1939 / George Marshall



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James Stewart in einem seiner ersten Western als pazifistischer Hilfsheriff Destry, der sich gegen den betrügerischen Saloonbesitzer Kent zur Wehr setzen muss. Als dieser sich eine Farm ergaunert und Destry ein Auge auf Kents Komplizin Frenchy (Marlene Ditrich) wirft, können sich die Beiden nicht mehr aus dem Weg gehen.

Der große Bluff, nach dem ich übrigens den ganzen Film lang suchte (?), ist eine unbeschwerte Westernkomödie mit einem jungen schlacksigen Jimmy Stewart und einer wunderbar spröden Marlene Dietrich in den Hauptrollen. Mal davon abgesehen, dass ich mit den unzähligen Revuenummern der Dietrich überhaupt nichts anfangen kann, ist der Film glücklicherweise sehr kurzweilig geraten. Unzählige Kneipenschlägereien, altmodische Slapstickeinlagen und Brian Donlevy als hintertriebenes Schlitzohr Kent machen aus dem Film einen erträglichen Rückblick in die goldene Zeit Hollywoods.

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Meine Wertung: 6/10



#130 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 11. Januar 2007, 18:55

Night Passage


(Die Uhr ist abgelaufen)


USA 1957 / James Neilson



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Um die Lohngelder der Eisenbahn sicher an ihr Ziel zu bringen, engagiert die Gesellschaft den ehemaligen Sicherheitsmann Grant McLaine (James Stewart), der lange Zeit keine Waffe mehr in der Hand hielt, weil er einst einen Menschen erschossen hatte. Als der Zug mit dem Geld überfallen wird, kommt es zur Konfrontation da sich unter den Gangstern auch McLaines jüngerer Bruder befindet.

Der Film, der den Bruch zwischen James Stewart und Regisseur Anthony Mann brachte. Ursprünglich als sechster Western des Erfolgs-Duos gedacht, ersetzte Stewart, der unbedingt seinen Freund und Kriegshelden Audie Murphie in der Rolle des Bruders sehen wollte, den erbosten Mann durch den TV Regisseur James Neilson und beendete so eine lange und erfolgreiche Freundschaft. Die beiden drehten nie wieder einen Film zusammen.

Der Film atmet jedoch den Geist der Mann`schen Western mit jeder Minute. Spannend, düster und mit erdigen Farben erzählt, gehört der Film eindeutig zur A-Liga der Stewart-Western. Da sieht man auch darüber hinweg, dass Audie Murphie bei Leibe kein Besetzungs-Highlight war und Stewart wohl lieber auf Mann hätte hören sollen. Glücklicherweise gibt es daneben noch einige andere bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen wie die bezaubernde Dianne Foster oder den unvermeidlichen Jack Elam und da es sich um kein tiefgreifendes Charakterstück handelt, erfreuen wir uns an spannungs- und actiongeladener Westernunterhaltung.


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Meine Wertung: 7,5/10



#131 Schischa

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Geschrieben 12. Januar 2007, 20:20

The Ballad of Cable Hogue


(Abgerechnet wird zum Schluss)

USA 1970 / Sam Peckinpah



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Sam Peckinpah war bei Leibe kein guter Mensch. Es beschimpfte seine Freunde und Darsteller, soff und nahm Drogen. Doch Peckinpah, bei aller, vornehmlich oberflächlichen Raubeinigkeit, war auch ein hoffnungsloser Romantiker und Poet. In keinem seiner Werke zeigt sich das so deutlich wie in seiner Ballad of Cable Hogue. Zwar wird der Film immer als Komödie beschrieben, für mich ist und war das Ausnahmewerk aber schon immer eine der schönsten und melancholischsten Liebesgeschichten der amerikanischen Filmhistorie, dem höchstens der nur ein Jahr später entstandene McCabe & Mrs.Miller das Wasser reichen kann.

Gab es in der Vergangenheit oftmals lange Gesichter ob der fehlenden Peckinpah typischen schnellen Schnittfolgen und Zeitlupen Shootouts, so erfreue ich mich heute am feinen Spiel der Hauptdarsteller Jason Robards und Stella Stevens, dem sich im Gehörgang festsetzenden Butterfly Mornings von Richard Gillis und vor allem Sam Peckinpahs außergewöhnlicher Regiearbeit, die mehr über den Ausnahmeregisseur erzählt, als so manche Biographie. Ein Film, den man gerade als Peckinpahfan unbedingt sehen sollte. Nicht weil es sein Bester ist, sondern eine oft missverstandene Möglichkeit auch mal den Menschen hinter der Legende zu entdecken.

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Meine Wertung: 9/10



#132 Schischa

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Geschrieben 13. Januar 2007, 11:50

Shogun`s Samurai - Yagyû ichizoku no inbô


(Im Schatten des Shogun)


Japan 1978 / Kinji Fukasaku



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Japan im 17. Jahrhundert! Nach dem Tod des mächtigen Tokugawa Shogun, bricht ein erbitterter Streit der zwei Söhne Lemitsu und Tadanaga um dessen Nachfolge aus. Als sich heraustellt, dass der Shogun ermordert wurde, kommt es zum Kampf zwischen den beiden Brüdern.

Japans Herr der Yakuza-Filme und Battle Royal Schöpfer Kinji Fukasaku scherte 1978 eine Topriege japanischer Filmstars um sich, um diesen klassischen Samurai Film zu inszenieren. Großartig in Szene gesetzte Schlachten, tolle Kulissen und eine epische Geschichte, der man gelegentlich etwas schwer folgen kann, machen den Film zu einem waren Fest der Sinne, wie es nur in Japan entstehen kann. Die verschachtelte Story mit ihren vielen Wendungen und Verstrickungen ist spannend erzählt und das Swordplay von Genregrößen wie Sonny Chiba, Kinnosuke Nakamura oder Hiroki Matsukata (Battles Without Honor and Humanity) gehört zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Selbst Leinwandlegende Toshiro Mifune hat einen kleinen aber feinen Auftritt als mächtigen Lord von Owari. Wunderschön, episch und stellenweise mächtig brutal, ist Im Schatten des Shogun ein echtes Highlight japanischer Filmkunst.


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Meine Wertung: 8,5/10



#133 Schischa

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Geschrieben 14. Januar 2007, 11:30

Justice League (Season 2)

(Liga der Gerechten)


USA 2003 / Bruce W.Timm



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Mitte der 50er Jahre leitete die US Comic-Schmiede DC die Wiedergeburt ihrer Superhelden ein. In der Serie Showcase erlebten die Helden vergangener Tage wie Flash (1956), Green Lantern (1960) oder Hawkman (1964) ihre Wiedergeburt. Nach dem mehr als erfolgreichen Start, entschloss man sich ca. 1960 dann mit den Brave & Bold Comics ein Superheldenteam zu gründen. Die Erfinder Julius Schwartz und Gardner Fox tauften ihr Team das aus Superman, Batman, Wonder Woman, Aquaman, Martian Manhunter, Flash und Green Lantern bestand, Justice League of America.


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Die zweite Staffel der Comic Serie legt, was erwachsenengerechte Animationsunterhaltung angeht nochmals eine Schippe drauf. Die Geschichten haben größtenteils eine ansprechende spannende Geschichte und die Figuren überraschen mit einer unerwartet tief reichenden Charakterzeichnung. So wird z.B. Batmans ambivalente Beziehung zu seinen Superheldenkollegen mehr als deutlich, wenn er nicht mal seinem Freund Superman über den Weg traut und zur Sicherheit immer ein Stück Kryptonit mit sich trägt. Ein wahres Fest für Superheldeninsider und mehrfach Indiz für die haushoche Überlegenheit der gezeichneten Helden gegenüber den real Verfilmten.

Auch technisch erhebt die Serie deutlich mehr Anspruch. Erstmals wurde eine Zeichentrickserie in 16:9 produziert und steigert so das Filmfeeling nochmals deutlich. Auch bei den Sprechern wurde auf bekannte Darsteller mit Synchronerfahrung wie Ron Perlman, Powers Boothe, Mark Hamill oder Michael Dorn zurückgegriffen und Gastsprecher wie Jeffrey Combs, Virginia Madsen, Michael Ironside, Robert Englund oder Dennis Haysbert unterstreichen den herausragenden Status der Serie. So kann ich, auch wenn nicht alle Folgen hundertprozentig überzeugen können, die Serie nur wärmstens empfehlen und allen aufgeschlossenen Comicliebhabern ans Herz legen. Eine gewisse Sympathie für Gezeichnetes sollte man dann aber doch mitbringen.

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Meine Wertung: 9/10



#134 Schischa

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Geschrieben 21. Januar 2007, 10:34

Swords of Vengeance - Ako - Jo danzetsu


Japan 1978 - Kinji Fukasaku



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Am Vorabend der Zeremonie zur Amtseinführung des fünften Shoguns Tsuna Yoshi, bricht ein Streit zwischen zwei verfeindeten Lords aus. Lord Anaso, der seinen Kontrahenten dabei zwei Mal mit seinem Schwert verletzt, wird daraufhin vom Shogun zum Hara-Kira Tod verurteilt. Sein Gegner, der windige Lord Kira kommt, obwohl er den Streit angezettelt hatte, ungeschoren davon. Als der Shogun auch noch den Clan des toten Anasos auflöst und sich sein Hab und Gut einverleibt, schwören die treuen Samurai und deren Anführer Ohishi bittere Rache.

Die berühmte, schon mehrfach verfilmte, japanische Legende der „47 Ronin“ auf ihrem bitteren Racheweg, erfuhr 1978 unter Fukasaku eine groß angelegte Neuinterpretation, die auch unter dem Namen The Fall of Ako Castle bekannt wurde. Der knapp 3 Stunden lange Film, der zu keiner Sekunde langweilig oder in die Länge gezogen erschien, fegte mich dann auch fast aus dem Sessel. Die mitreisend erzählte Geschichte mit ihren Genre typischen Irrungen und Wirrungen bietet so ziemlich alles auf, was das klassische japanische Kino so faszinierend macht. Die Cinemasope Bilder sind wirklich atemberaubend (wie liebe ich Szenen im Schnee!) und die Actionszenen, bei denen Darsteller Sonny Chiba als Second Unit- bzw. Action-Regisseur fungierte, sind sensationell in Szene gesetzt. Speziell das fast 40-minütige Finale gehört seit Gestern zu meinen ganz persönlichen Highlights und wird allenfalls noch vom finalen Shootout in Wild Bunch getoppt. Noch nie hatte Selbstmord, was Hara-Kiri ja zweifellos ist, eine derart faszinierende und zugleich abschreckende Wirkung auf mich. Der alles beherrschende Codex von Ehre und Lojalität führt die gebrochenen Samurai direkt an den Abgrund und wissend ob der unausweichlichen Konsequenz, gehen sie auch diesen letzten Schritt mit unglaublichem Selbstverständnis. Parallelen zu Werken eines Akira Kurosawa oder Kihachi Okamoto kommen da nicht von ungefähr und obwohl z.B. Kurosawa weniger wert auf optische Brillanz legte, verlor auch er neben allem Anspruch, nie die Unterhaltung seines Publikums aus den Augen. Die Darsteller, größtenteils identisch mit denen aus Shogun`s Samurai sind ebenfalls Klasse und Hauptdartseller Kinnosuke Nakamura gibt sich neben dem schon erwähnten Sonny Chiba und Leinwandlegende Toshiru Mifune keine Blöse und glänzt als charismatischer Samurai Anführer Ohishi. Einziger winziger, technisch bedingter, Negativpunkt ist die Fülle an zu lesenden Untertiteln, die mangels deutsch bzw. englisch synchronisierter Alternative, gelegentlich dafür sorgten etwas den Überblick zu verlieren und so den Filmgenuss bei der großen Anzahl wichtiger Dialoge und verschiedener Personen etwas einschränkt. Eine Zweitsichtung ist daher dringend nötig!

Feines, großes Kino also, das einen faszinierenden Blick auf die traditionelle japanische Geschichte wirft und dabei auch noch bestens unterhält. So gut, dass selbst meine bessere Hälfte, die eigentlich gar nichts mit dem asiatischen Kino anfangen kann, dem Film einiges an Lob zollte.


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Meine Wertung: 9,5/10



#135 Schischa

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Geschrieben 22. Januar 2007, 20:18

Ad ogni costo


(Top Job – Diamantenraub in Rio)


Deutschland – Italien – Spanien 1967 / Giuliano Montaldo



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Prof. James Anders, ein alternder Schuldirektor, beobachtet seit vielen Jahren wie in einer Bank in Rio de Janeiro zwei Mal jährlich Diamanten im Wert von 10 Millionen Dollar zwischengelagert werden. Er engagiert ein Team aus vier Speziallisten um sich die Steine zu beschaffen: Einen Safeknacker, einen Söldner, einen Elektronikspeziallisten und einen französischen Gigolo um der Besitzerin des Tresorraumschlüssels Selbigen unbemerkt abzujagen.

Top Job gehört zusammen mit Dassins Rififi für mich zu den besten „Caper-Movies" der Filmgeschichte. Regisseur Montaldo versammelte eine international bekannte Darstellerriege und lässt diese vor der exotischen Kulisse der Copa Cabana ihren großen Coup bestreiten. Dabei fällt zunächst, natürlich, Klaus Kinski als Söldner und Mann fürs Grobe „Du Stück Scheiße, vielleicht kannst Du alte Jungfern aufgeilen, aber für echte Männerarbeit bist Du Strichjunge zu beschissen!“ positiv auf. Leider glänzt Kinski in der vorliegenden Videofassung mit akustischer Abwesenheit und man musste, leider, auf einen anderen Synchronsprecher zurückgreifen.
Das „Heist“-Quartet wird ergänzt von Ösi-Export Robert Hoffmann als schönen Franzosen, der die übel bebrillte Janet Leigh umgarnen soll und einem lässigen George Rigaud als Safeknacker, der, hat der Kampf mit dem „Grand Slam 70“ erst begonnen, alle Sympathien und Spannungsmomente auf seiner Seite hat. Auch kleinere Rollen wurden mit bekannten Gesichtern besetzt und so gibt es feine Auftritte von Leinwandlegende Edward G.Robinson und Feuerball Bösewicht Adolfo Celi zu bestaunen.

Handwerkliches vom Allerfeinsten, gibt es dann beim zentralen 45 minütigen Raubzug in der schwer bewachten Bank zu bestaunen. Dabei wechseln sich in einzigartigem Kontrast Szenen vom komplett geräuschlosen Inneren der Bank, mit den lauten Szenen des Karnevals in den Strassen von Rio ab. Selbst auf die, passend von Ennio Morricone komponierte, Musik wird verzichtet. Die Idee mit den geräuschempfindlichen Sensoren des Tresors, wurde später für die Einbruchsszene in Mission Impossible 1:1 übernommen.

Ein spannender und hervorragend inszenierter Film, der es endlich verdient hätte, in vernünftiger Qualität und im originalen Cinemascope Bild in Deutschland veröffentlicht zu werden.

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Meine Wertung: 9/10



#136 Schischa

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Geschrieben 23. Januar 2007, 11:25

Shogun`s Ninja - Ninja bugeicho momochi sandayu


Japan 1982 / Norifumi Suzuki



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Die sagenumwobenen Ninja-Kämpfer erfreuten sich in den frühen 80er Jahren, speziell beim männlich pubertierenden Zuschauerklientel großer Beliebtheit. Der Einsatz vielfältigster Waffen, akrobatischer Kampfeinlagen und pyrotechnischer Gimmicks, sorgte zu der Zeit auch bei mir für einen hohen Beliebtheitsgrad. Shogun`s Ninja, ein früher, eher klassisch gehaltener Ableger des Genres, war quasi die Mutter aller Filme der furchtlosen, zumeist in Schwarz gekleideten Partisanenkämpfer.

So lässt es Regisseur Suzuki, Schöpfer von Filmperlen wie Sex& Fury oder The Killing Machine, auch ordentlich krachen und brennt ein wahres Feuerwerk wahnwitziger Ninja-Stunts, kerniger Martial Arts Fights und japanischem Slapstick Humor ab. Der Film, der gelegentlich an die frühen Werke eines Jackie Chan erinnert, hält sich auch gar nicht erst auf mit der, zwar vorhandenen, aber nicht wirklich wichtigen Geschichte und glänzt daher vornehmlich mit den schwer blutigen und toll choreographierten Actionszenen. Überhaupt war der Film schon immer ein Graus im Sichtungsplan eines jeden FSK Prüfers und so werden dann auch munter Gliedmaßen und Köpfe abgehackt und gefoltert und gestorben was das Zeug hält.

Hauptdarsteller Hiroyuki Sanada (Last Samurai) hat genügend jugendlichen Charme um als Hauptdarsteller zu bestehen und über die Qualitäten eines Sonny Chiba, der den Bad Guy spielen durfte, besteht sowieso kein Zweifel.

Angesichts der tollen Matial Arts Action und dem, nicht geringen Nostalgie-Faktor, ein unterhaltsamer Film der jedoch mit seinen grabenden, fliegenden und wie Frösche hüpfenden Protagonisten mehrfach für betretenes Kopfschütteln sorgte. Auch weil der aufdringliche Porno Soundtrack so gar nicht zum Film passen wollte.

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Meine Wertung: 7/10



#137 Schischa

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Geschrieben 26. Januar 2007, 23:41

Zatoichi #01 - The Tale of Zatoichi (Zatôichi monogatari)


Japan 1962 / Kenji Misumi


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Zatoichi, der blinde Masseur und Samurai wurde in Japan quasi über Nacht zu einer kulturellen Ikone. Wie keine andere Filmfigur wurde und wird der Schwertkämpfer in seiner asiatischen Heimat kultisch verehrt. So brachte es Zatoichi zwischen 1962 und 1974 auf insgesamt 25 Filme. Darauf folgte eine sehr erfolgreiche, über 100 Folgen andauernde TV-Serie und zum 25 jährigen Jubiläum 1989 gab es nochmals ein Wiedersehen auf der großen Leinwand. Zusammen mit der Kitano Neuauflage aus dem Jahre 2003, bringt es Ichi, so der Vorname, auf Rekordverdächtige 27 Kinoeinsätze. Eine Leistung, der selbst ein James Bond nicht das Wasser reichen kann.

In seinem ersten Leinwandauftritt, bekommt es Ichi auch gleich mit einer richtig üblen Gangstertruppe zu tun. Sukejore, so der Name des Anführers, zettelt einen Kleinkrieg mit dem rivalisierenden Bandenchef Shigezo an und hofft, Ichi als Kämpfer für seine Zwecke kaufen zu können. Dieser macht unterdessen Bekanntschaft mit dem Samurai Hirate, der für Shigezo zu Felde ziehen soll. Als Ichi erfährt, dass Hirate bald sterben wird, erfüllt er Ihm einen letzten Wunsch und tritt, während um sie herum der Bandenkrieg tobt, in einem Duell gegen den Samurai an.

Der Beginn einer großen Freundschaft, kündigte sich schon Minuten nach Beginn der ersten Sichtung dieses tollen Filmes an. Zatoichi, ein zeitloser Held der jenseits aller kultureller Schranken zu gefallen weiß. Im Vordergrund steht nicht die, zwar vorhandene aber sehr spärlich vorkommende Action, sondern die Figuren und deren Fehler und Eigenarten. Herrlich wie unser Held, auf Grund seiner Blindheit, tollpatschig durchs Leben stolpert nur um dann als großmütiger Schwertkämpfer seinen Gegnern ein ums andere Mal treffende Lektionen zu erteilen.

Hervorragend gespielt wird Zatoichi von Shintarô Katsu (Hanzo the Razor) der, bis auf die 2003er Version, in allen Filmen den blinden Masseur gibt. Katsu stattet seine Figur mit so vielen sympatischen Ecken und Kanten aus, dass es einfach Spaß macht unseren Helden zu beobachten. Wenn es dann gegen Schluss zum Duell der beiden Schwertkämpfer kommt, werden auch Action-Fans belohnt, die jedoch von diesem ersten Zatoichi etwas enttäuscht sein werden und sich über den Großteil des Films in Geduld üben müssen. Regisseur Kenji Misumi, ein Meister seines Fachs und bekannt von so vielen Swordplay-Klassikern wie der Okami Reihe oder den Hanzo Filmen, weiß dann aber doch was er seinen Zuschauern schuldig ist und inszeniert einen tollen Showdown der, eingefangen im schönsten SW-Cinemascope, wunderschön anzusehen ist.

So zeigt sich bereits der erste Film der Reihe von außerordentlicher Qualität, die zwar noch steigerungsfähiges Potential aufweißt, mit seiner liebenswerten und faszinierenden Titelfigur aber sofort alle Sympathien auf seiner Seite hat.

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Meine Wertung: 8/10



#138 Schischa

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Geschrieben 31. Januar 2007, 15:09

Slither


USA 2006 / James Gunn



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Von Zeit zu Zeit überkommt es bemerkenswerter Weise auch mal ein amerikanisches Major-Studio und dann kommt, wie im Falle von Slither und Universal ein überaus gelungenes Genre-Werk zustande, das mit, für solche Filme unüblichem, hohem Budget, guten Darstellern und ansprechend gemachten SFX maximal zu unterhalten versteht.
Die Geschichte, ein Genregemisch aus 50 Jahren Horror- und Science Fiction Film um böse Alien Invasoren, die menschliche Körper in Besitz nehmen und sie zu Zombies verwandeln, wird ansprechend dargeboten und bietet alles, was ein derartiges Spaßfilmchen mitzubringen hat. Erfreulich zudem, dass es für den sympathischen Nathan Fillion ein Leben nach Firefly gibt und der wild fluchende Gregg Henry mit einigen zitierfreudigen Onelinern perfekt in die Rolle des grenzdebilen Bürgermeisters MacReady passt. Ein Film bei dem wahrlich kein Auge trocken bleibt und einen wohltuend frischen Wind durchs SchischamaxX wehte.

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Meine Wertung: 8/10



#139 Schischa

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Geschrieben 04. Februar 2007, 22:52

The Matador


(Mord und Margaritas)


USA 2005 / Richard Shepard



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Julian Noble ist ein anerkannter Profikiller. Während eines Auftrags in Mexiko überkommt den Einzelgänger eine Existenzkrise und er macht während einer Sauftour die Bekanntschaft des schwer vom Pech verfolgten Geschäftsmanns Danny Wright (Greg Kinnear). Als Monate später Noble selbst auf die Abschussliste seiner Arbeitgeber gerät, sucht er bei seiner Urlaubsbekanntschaft Unterschlupf.

Der gechaste Bond-Mime Pierce Brosnan glänzt in dieser kleinen aber feinen Thriller-Komödie als saufender, rumhurender und kaputter Auftragskiller Julian Noble und liefert mit beachtlicher Wandlungsfähigkeit eine unerwartet gute Performance ab. Die geschickt eingeflochtenen, leisen aber unübersehbaren dramatischen Untertöne heben den Film über das Niveau gängiger Genrekost und geben dem Streifen einen feinen, nicht zu bitteren Beigeschmack. Grundsätzlich sollte hier sowieso kein ausgemachter Schenkelklopferhumor erwartet werden. Trocken und zynisch kommt unser Profikiller daher und wenn sich Brosnan in einer Szene nicht zu Schade ist, mit Bauch, Unterhose und Lederstiefel durch eine Hotellobby zu marschieren, dann dürfte er selbst die letzten Zweifler von seiner Erstklassigkeit überzeugt haben.

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Meine Wertung: 8/10



#140 Schischa

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Geschrieben 05. Februar 2007, 09:48

The Da Vinci Code


(Sakrileg)


USA 2006 / Ron Howard



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Da war ich dann doch sehr enttäuscht über die Verfilmung des Bestseller Romans von Dan Browns Da Vinci Code. Obwohl die Erwartungshaltung ob der vielen sehr verhaltenen Kritiken eher gering war, hatte ich mir dann doch einen, zumindest Ansatzweise, spannenden Mystery-Thriller erhofft. Doch Regisseur Ron Howard, der öfter schon sein Gespür für Spannung und Suspence erfolgreich unter Beweiß stellte, langweilt den Zuschauer mit einem überlangen, unspannenden Stück Starkino. Hochkarätige Darsteller wie Tom Hanks, Audrey Tautou oder Jean Reno bleiben erschreckend blass in ihren Rollen und geraten zur unnützen Stafette in einem Film, der sich seinem Anspruch, einer werksgetreuen Umsetzung der Vorlagen, gnadenlos unterwirft und dabei mit wehenden Fahnen untergeht. Einzig Ian McKellen als Sir Leigh Teabing überzeugt mit einer guten Leistung und spielt mit seiner erdrückenden Leinwandpräsenz das komplette Darsteller-Ensemble an die Wand.
Sakrileg, ein klägliches Beispiel für die sich ausbreitende Einfallslosigkeit der Filmmaschine Hollywood und Mahnmal für alle nachfolgenden Romanverfilmungen.


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Meine Wertung: 5/10



#141 Schischa

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Geschrieben 06. Februar 2007, 11:42

La Fiancée de Dracula


(Draculas Braut)

Frankreich 2002 / Jean Rollin

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Nach langer Zeit, gab es gestern Abend ein Wiedersehen mit Frankreichs Regie-Exzentriker Jean Rollin. Diesmal, dem Trashfilm-Festival bei Arte sei Dank, in Form seines bis dato letzten Werkes La Fiancée de Dracula. Und wie erwartet, gab es auch diesmal keine wirklichen Überraschungen. Rollin bleibt seinem Stil treu und präsentiert uns ein mit symbol- und bedeutungsschwangeren Bildkompositionen gespicktes Werk, das sich dem Zuschauer nie zur Gänze erschließt und mehr durch seine beeindruckenden Szenen-Montagen als durch eine fesselnde, linear erzählte Geschichte zu unterhalten versucht. Unglücklicherweise muss ich zugeben, dass ich nie echten Zugang zu den Filmen Rollins fand und mir diese immer zu kalt und statisch erschienen. Ein Schicksal, dem sich übrigens auch das Werk eines Dario Argento nach mehreren Versuchen leider fügen musste. So blieb ich von Rollin`s Dracula Geschichte, den man übrigens so gut wie gar nicht zu Gesicht bekommt (es geht ja auch schließlich um seine Braut!), auch diesmal eher unberührt und werde mich in Zukunft wohl wieder den wärmeren, leichteren Werken eines Franco oder d'Amato hingeben und auch wenn ein direkter Vergleich etwas weit weg ist….bei der Auswahl der leicht bekleideten Darstellerinnen schenkt sich hier keiner was und das wollen wir ehrlicherweise ja auch sehen! Filmkunst hin oder her!

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Meine Wertung: 6/10



#142 Schischa

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Geschrieben 07. Februar 2007, 14:07

El Conde Dracula


(Nachts, wenn Dracula erwacht)


Spanien-Deutschland-Italien-Großbritannien 1970 / Jess Franco


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Nachts, wenn Dracula kommt, eine der werkgetreuesten Umsetzungen des bekannten Romans von Bram Stoker und ein netter Versuch des bekannten Euro-Trash-Filmers Jess Franco, abseits seiner normalerweise mit Sex und Gewalt gespickten Filme, einen ernstzunehmenden Beitrag zum Vampir Genre abzuliefern. Großer Pluspunkt hierbei ist die, im wahrsten Sinne des Wortes, phantastische Darsteller-Riege um Christopher Lee, Klaus Kinski, Herbert Lom und Fred Williams, die das inszenatorisch doch sehr eingeschränkte Talent Francos, einige dicke Drehbuchpatzer und ein offensichtlich minimales Budget zu großen Teilen wieder wett machen. Speziell um Kinski in der Rolle des wahnsinnigen Renfield ranken sich seit der Entstehung des Filmes die tollsten Geschichten von verspeisten Fliegen bis hin zu freiwilligen Nächten in alten Kerkern und unterstreichen den Status Kinski`s als einen der ersten wahren „Method-Actor“ und grenzwertig Wahnsinniger, der er nun einmal wahr. Christopher Lee hingegen, gibt sich auch in seiner x-ten Dracula Rolle gewohnt souverän, wenn er auch für mein Empfinden zu der Zeit schon etwas zu alt war für die Rolle des Blut saugenden Verführers. So ist Franco`s Interpretation des klassischen Stoffes zwar kein Meilenstein, aber ein erträglicher Genre Film mit guten Darstellern, Gummi-Fledermäusen und netter Schummeratmosphäre.

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Meine Wertung: 6,5/10



#143 Schischa

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Geschrieben 08. Februar 2007, 10:20

White Line Fever


(Straße der Gewalt)


USA 1975 / Jonathan Kaplan


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Carrol Jo Hummer, ein Ex Air Force Soldat, will sich als Trucker eine neue Existenz aufbauen. Als er für einen alten Freund Schmuggelware transportieren soll und dies verweigert, legt er sich auf der Suche nach Arbeit mit der Trucker Mafia an. Durch seinen Widerstand, der sich unter seinen Kollegen schnell rum spricht, wird Hummer zum Helden und seine Widersacher wollen ihn so schnell als nur möglich wieder von der Strasse verschwinden lassen.

Strasse der Gewalt ist ein früher Vertreter der in den späten 70ern und Anfang der 80er sehr beliebten Trucker Filme. Drei Jahre vor Peckinpah`s Convoy inszenierte der damalige Regie-Neuling Jonathan Kaplan den ungleichen Kampf des Einzelgängers Hummer gegen ein Transport Kartell, das seine Kreise bis in die höchsten Regierungsebenen zieht. Hummer, dargestellt von Jan-Michael Vincent, der den meisten aus der Airwolf Serie oder dem Bronson Vehikel Kalter Hauch bekannt sein dürfte, wird zur Lichtgestalt einer ganzen Bewegung auserkoren und gerät durch diesen Umstand immer stärker in Bedrängnis welche sich dann in letzter Konsequenz in einem gnadenlosen Rache- und Gewaltrausch entlädt. Somit sind auch hier deutliche Parallelen zur Biografie eines Rubber Duck erkennbar. Entgegen der Dramatik im Werk Peckinpah`s jedoch ist White Line Fever hauptsächlich und in erster Linie ein zünftiger Actionfilm, bei dem es ordentlich zur Sache geht. Der Highway wird da schnell zum Schlachtfeld und die Versuche den „Hummer-Truck“ von der Strasse zu fegen, erinnern gelegentlich sogar an die vergangenen Glanzzeiten eines Road Warriors. Eine weitere, fast schon dramatische Verbindung zum bereits genannten Convoy sind die Auftritte einer ganzen Schar ehemaliger Peckinpah Gefolgsleute. L.Q.Jones, Slim Pickens und R.G.Armstrong gaben hier dem Werk Kaplan`s den Vorzug und verweigerten Peckinpah somit die langjährige Gefolgschaft. Rückblickend ist Straße der Gewalt vielleicht sogar der bessere Film, weil er nicht mehr sein will als er ist…ein richtig guter Actionfilm!

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Meine Wertung: 8/10



#144 Schischa

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Geschrieben 09. Februar 2007, 11:54

Hellboy Animated – Sword of Storms


USA 2006 / Phil Weinstein


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Das Kreativ-Team hinter der Realverfilmung des Comics Hellboy präsentiert uns hier die gezeichnete Fortsetzung der Abenteuer des roten Teufels. Mike Mignola, der 1993 Hellboy erfand und Guillermo del Toro, Regisseur der Realverfilmung, erwecken den Geist der Comics abermals sehr gekonnt zum Leben. Dabei wurde die Mischung der bekannten Figuren und Geschehnisse aus dem Hellboy-Universum mit fernöstlicher Mystik und Tradition spannend, witzig und mit einer gehörigen Menge Action umgesetzt.
Ein Professor der übernatürliche Phänomene erforscht, öffnet mit einer alten japanischen Schriftrolle ein Tor in die Welt alter Dämonen und Geister. Hellboy, der sich auf die Suche nach dem zwischenzeitlich verschwundenen Professor machen soll, gerät, nachdem er ein altes verzaubertes Samurai Schwert gefunden hat, in diese Welt und muss sich gegen Hexen, Dämonen und sonstigem übellaunigem Getier zur Wehr setzen. Selbstredend, dass Hellboys Teamkollegen der B.P.R.D. (Bureau for Paranormal Research and Defense) dem roten Helden zur Hilfe eilen.
Als Nicht-Kenner der gezeichneten Vorlage, erfreut man sich zunächst an den flüssigen und detailreichen Animationen. Die, gelegentlich ans Anime-Genre angelehnt, ihren ganz eigenen Charme entwickeln. Als Synchronsprecher fungierte der komplette Cast des 2004er Spielfilmes und so gibt es ein erfreuliches Wiederhören mit Ron Perlman als Hellboy, Selma Blair als Liz Sherman und Doug Jones in seiner Rolle als fischiger Abe Sapien. Selbst John Hurt kehrt in seine Rolle als Professor Trevor Bruttenholm zurück und sorgt so für eine Kontinuität, die den Übergang zwischen Real- und Animationsfilm nahezu fliesend erscheinen lässt. Sword of Storms rockt! Die gelungene Action, die coolen zynischen Sprüche von Hellboy und die offensichtlich werkgetreue Umsetzung der Vorlage machen aus dem Film einen kurzweiligen, sehr unterhaltsamen und Kinderzimmer-untauglichen „Höllen“- Spaß!

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Meine Wertung: 8,5/10



#145 Schischa

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Geschrieben 10. Februar 2007, 22:01

Dio perdona... Io no!


(Gott vergibt, wir beide nie!)


Italien – Spanien 1967 / Giuseppe Colizzi


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In den 60er und 70er Jahren, wurde in Deutschland wahrlich nicht zimperlich mit Filmen, speziell den Spagetti-Western, umgegangen. Da wurde zensiert, geschnippelt und ummontiert was das Zeug hielt. Auch dieser erste gemeinsame Film (zuvor gab es noch einen Kurzauftritt der beiden im 1960er Hannibal) von Mario Girotti und Carlo Pedersoli, besser bekannt unter den Namen Terence Hill und Bud Spencer, wurde Opfer deutscher Schneidetisch-Rambos. Er wurde, als Folge des späteren großen Erfolgs des Duos, kurzerhand um mehr als 20 Minuten erleichtert und unter dem Namen Zwei vom Affen gebissen, mit neuer Synchronisation wieder in die Kinos gebracht. Ursprünglich als harter Western gedacht, wurde aus dem Film eine Western-Komödie im Stile der beiden "Trinity"-Western (Die rechte und die linke Hand des Teufels und Vier Fäuste für ein Halleluja). Erstaunlicher Weise funktionieren bei mir beide Versionen. Die Fun-Fassung nach Brandt`schem Muster, mit den bekannten Synchronsprechern Thomas Danneberg und Wolfgang Hess und die Western Fassung, welche mit eher unbekannten Synchronsprechern (obwohl Hess auch hier synchronisiert, nur eben Bud Spencer nicht). Letztere, zur Erstsichtung im SchischamaxX, überraschte mich dann als unterhaltsamer Old-School-Spagetti-Western, der recht wenig mit den bekannten Werken des Duos zu tun hat und eher an die echten Klassiker des Genres erinnert. Im Übrigen reduziert sich der gemeinsame Auftritt der beiden sowieso auf die letzten 40 Minuten. Zentraler Schwerpunkt der Geschichte bleibt einzig Hill`s Figur. Dies merkt man auch daran, dass der Film bei der deutschen Uraufführung Gott vergibt, Django nie! hies. Hill spielt in dem Film Django, der sich seinen Lebensunterhalt mit kleineren Gaunereien wie Falschspielen verdient. Dan (Bud Spencer) ist Kopfgeldjäger und ermittelt nebenbei für eine Versicherungsgesellschaft. Ein Überfall auf einen Zug, bei dem 300.000 Dollar gestohlen und alle Insassen getötet wurden, bringt die Beiden zusammen. Ihr Widersacher, der Verbrecher San Antonio (Frank Wolff, der als Brett McBain in Spiel mir das Lied vom Tod gleich zu Anfang eine unvergessliche Begegnung mit „Frank“ hat!), mit dem Django noch eine Rechung offen hat, steckt hinter dem Raub und will sich nur ungern von seiner Beute trennen.
Leider wurde die vorliegende Fassung mehr schlecht als recht zusammengestückelt und so trüben gelegentliche Schnitt- und Synchronisationsfehler das Sehvergnügen. Dennoch ist Dio perdona... Io no!, gerade in der Ur-Fassung, ein gelungener Vertreter des Italo-Western Genres, der nicht nur von Fans der beiden Hauptdarsteller gesehen werden sollte.

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Meine Wertung: 7,5/10



#146 Schischa

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Geschrieben 13. Februar 2007, 19:26

Spartan


USA – Deutschland 2004 / David Mamet



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Robert Scott, Ex-Soldat und Spezialagent der US-Regierung, soll die entführte Tochter eines hochrangigen Politikers wiederfinden. Als er kurz davor ist, die Vermisste aufzustöbern, wird sie tot auf einem Segelschiff gefunden. Am Tod der angeblich Ertrunkenen, kommen Scotts Partner Curtis und später ihm selbst jedoch schnell Zweifel.

David Mamet, ein ausgezeichneter Drehbuchschreiber (The Untouchables, Ronin) und verdienter Regisseur der Ausnahmeserie The Shield, liefert hier einen kleinen fiesen Thriller ab, der deutlich mehr zu bietet hat, als seine in Deutschland oft verschobene Videopremiere zu versprechen mag. Val Kilmer als abgebrühter Agent Scott war lange nicht mehr so gut wie hier und legt einen mehr als beachtlichen Auftritt hin. Die Geschichte, mit einigen netten Wendungen versehen, ist allerdings nicht gerade innovativ oder neu. Kilmer spielt seine Figur aber mit einer faszinierenden Kaltschnäuzigkeit und Brutalität, so dass seine Handlungen stets unberechenbar bleiben und der Film dadurch deutlich an Spannung gewinnt. Große Freude dann auch bei den Auftritten von William H. Macy und Ed O'Neill, die allerdings etwas zu schnell den weiteren Verlauf der Geschichte bestimmen und der Zuschauer den Plot sehr schnell durchschaut. Von einem Fachmann wie Mamet, hätte man da durchaus etwas mehr Mut in diese Richtung erwarten können. Auch den Fans von Kirsten Bell alias Veronica Mars sei ein genauerer Blick empfohlen, denn die ach so süße Hobby-Detektivin verwundert mit einer mehr als untypischen Rolle.
Spartan, wie ich finde, ein gelungener Thriller mit hohem Actionanteil und einem super coolen Val Kilmer, der trotz einiger storytechnischer Nachlässigkeiten bestens unterhält. Kann man in jedem Fall anschauen, auch öfter!

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Meine Wertung: 7,5/10



#147 Schischa

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Geschrieben 13. Februar 2007, 20:10

Crank


USA 2006 / Mark Neveldine - Brian Taylor


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Einen Film wie Crank, gab es vermutlich noch nie. Die Geschichte um den vergifteten Profikiller Chev auf der Suche nach dem Gegengift und dem, der ihm das eingebrockt hat, ist nicht mehr als loses Beiwerk für die Jagd nach dem Stoff, von dem der Film förmlich getränkt zu sein scheint: Adrenalin! Es hält unseren Protagonisten, trocken wie immer Jason Statham, am Leben und er ist bereit, dafür alles zu tun. Und so wird der Zuschauer mit einem 80-minütigen Dauerfeuerwerk an inszenatorischem Schnick-Schnack wie Schnitt-Stakkatos, Zeitraffer oder Splitscreens förmlich überschüttet. Da wird auch vor dem Zuschauer keine Rücksicht genommen und einem Liebhaber eher ruhiger und konventioneller Filmarbeit wie mir, ist das Ganze des Guten fast etwas zu viel. Glücklicherweise gibt es in Crank einige höchst amüsante Einfälle zu bestaunen und so konnte auch ich mich dem Gebräu aus blutigen Details, Dauererektionen, spontanem Sex und fetzigen One-Linern nicht entziehen und musste feststellen, dass der Actionfilm eine neue Evolutions-Stufe erreicht hat.

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Meine Wertung: 8/10



#148 Schischa

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Geschrieben 16. Februar 2007, 18:24

Gerd ma lui


(Born to Fight)


Thailand 2004 / Panna Rittikrai



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Das war sie also, die viel gepriesene Action-Sensation aus dem Film-Aufsteigerland Thailand. Der Story- und Schauspieler-technisch weit unter Mittelmaß liegende Film, kam mir vor, wie das Vermarktungsvideo einer asiatischen Stunt-Show, das pausenlos versucht, den Zuschauer von den einschlägigen Qualitäten seiner Protagonisten zu überzeugen. Innerhalb dieses selbst auferlegten Rahmens, bietet der Film eine Aneinanderreihung wirklich spektakulärer Stunts und Fightszenen, die an Schauwerten kaum zu überbieten ist. Waaghalsige Auto- und Motorrad-Stunts, in John Woo-Ästhetik gefilmte Zeitlupen Shootouts und die aus Ong Bak bekannten Muay Thai Fights, geben sich im Minutentakt die Klinke in die Hand und lassen wenig Zeit über Sinn oder Unsinn nachzudenken. Unterlegt mit pausenlosem Techno- und Metal-Soundtrack nutzt sich das Ganze dann aber relativ schnell ab und hält die Halbwertszeit des Gesehenen in überschaubaren Grenzen. Fügt dem Film allerdings auch keinen wirklichen Schaden zu, denn auf Grund der relativ kurzen Laufzeit, bereitet auch eine Zweitsichtung keine wirklichen Schwierigkeiten. Partystimmung verbreitet das Gesehene ja in jedem Fall!


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Meine Wertung: 7/10



#149 Schischa

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Geschrieben 17. Februar 2007, 13:20

Shôgun Iemitsu no ranshin – Gekitotsu


(Der Schatten des Shogun)


Japan 1989 / Yasuo Furuhata


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Die altehrwürdigen japanischen Toei-Studios, wollten es Ende der 80er Jahre noch mal wissen und produzierten mit Shogun`s Shadow, so der internationale Titel, einen Samuraifilm im ganz großen Stil. Leider, so muss man heute feststellen, war die Zeit mehr als ungünstig und so führte die folgende finanzielle Bruchlandung zum Niedergang der traditionsreichen Filmschmiede. Somit ist Der Schatten des Shogun das letzte Vermächtnis einer vergangenen Filmtradition und alleine deshalb unbedingt sehenswert. Mit Hiroki Matsukata, Ken Ogata und Sonny Chiba hatte man eine bekannte Darstellerriege verpflichtet, die ihre goldenen Zeiten zwar bereits hinter sich hatten, aber noch genügend Charme und Können besaßen um den Film zu tragen. Speziell die von Chiba choreographierten Schwertkämpfe, sind einmal mehr äußerst beeindruckend und überraschen mit einigen deftigen blutigen Details. Auch die Geschichte der Samurai, die den erstgeborenen Sprössling des Shoguns vor den Mordversuchen einiger Intriganten zu beschützen versuchen, bietet reichlich Action und Spannung um zwei Stunden lang kurze Weile zu garantieren. Gegen Schluss gibt es dann eine große Schlacht zwischen den verfeindeten Parteien bei der mal eben ein ganzes Dorf in Schutt und Asche gelegt wird und das finale Duell ihrer Anführer erinnert in seiner Machart angefangen von den Kameraeinstellungen bis hin zu den Sand durchwehten Sets, mehr an einen Italo-Western denn einen Samurai Film. Einzig die, für sich gesehen recht ansprechende und ohrgängige, aber für einen Film dieser Art mehr als unpassende, 80er Jahre Rock-Mucke, wollte sich nicht wirklich ins mittelalterliche Japan einfügen. Peanuts im Hinblick auf das dargebotene Spektakel und ein Tipp für alle Freunde der „Schwertschwinger-Zunft“!

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Meine Wertung: 7,5 / 10



#150 Schischa

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Geschrieben 17. Februar 2007, 22:51

The Naked Spur


(Nackte Gewalt)


USA 1953 / Anthony Mann



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Howard Kemp, einem Kopfgeldjäger, gelingt es zusammen mit dem alternden Goldgräber Tate (Ralph Meeker) und dem zwielichtigen Ex-Soldaten Roy Anderson (Milard Mitchell) den gesuchten Mörder Ben Vandergroat, auf dessen Kopf 5000$ Kopfgeld ausgesetzt sind, zu fangen. Auf dem Rückweg aus den Bergen, versucht Vandergroat, der noch in Begleitung seiner Freundin ist, die drei gegeneinander aufzubringen und zu flüchten.

Ganz großes Western-Kino, das in der Blütezeit der Mann/Stewart Freundschaft entstand und die dritte Zusammenarbeit des Regisseurs mit seinem Darsteller war. Zu Recht zweifach Oskar nominiert, gibt sich der Film für einen Western der damaligen Zeit recht unkonventionell. Die Action auf ein Minimum reduziert, wurde viel Wert auf eine ausgefeilte Charakterzeichnung gelegt, woraus der Film einen Großteil seiner Spannung gewinnt. James Stewart, wunderbar gegen den Strich besetzt als verbissener z.T. hysterisch agierender Kopfgeldjäger Howard Kemp, der mit dem Kopfgeld eine verloren gegangene Range zurückkaufen will und kompromisslos sein Ziel verfolgt, legt hier ohne Zweifel eine der besten Leistungen seiner Kariere hin. Glänzende Darbietungen gibt es aber auch vom restlichen, mit Namen wie Robert Ryan als Vandergroat und Janet Leigh als dessen Freundin Lina besetzten, Cast zu sehen. Mann verlässt sich bei der Inszenierung voll und ganz auf sein glänzend geschriebenes Drehbuch und inszeniert eine Art Western-Kammerspiel, das mit seiner bemerkenswerten psychologischen Differenziertheit nicht nur im Western-Genre einzigartig ist. Umrahmt von Mann typischen, prächtig photographierten Landschaftsaufnahmen ist The Naked Spur ein echtes Highlight und reiht sich ganz oben im persönlichen Mann/Stewart Ranking ein.


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Meine Wertung: 9/10







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