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The Room-Files - Filmforen.de - Seite 40

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The Room-Files


1994 Antworten in diesem Thema

#1171 Mr. Room

    Man sagt, er sei ein guter Mensch

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Geschrieben 14. Januar 2007, 12:16

„Das Haus mit dem Folterkeller“ (USA 1976);
Regie: Michael Pataki

Liebes Tagebuch...
Der deutsche Titelt mutet genau so sinnlos, reißerisch und irreführend an, wie mit „Mansion of the Doomed“ der englische. Dabei geht es doch nur um einen Doktor Niemalsmüde (Richard Basehart), der mit seiner Tochter auf dem Beifahrersitz gegen einen Baum fährt woraufhin die junge Dame erblindet. Wie gut jedoch, daß ihr Papa ein anerkannter Forscher und Augenspezialist ist, der sofort im Keller die Geräte für sein wissenschaftliches Steckenpferd einschaltet: Augentransplantation.

Mit der Wahl der neuen Augen für seine Tochter hat er aber ein eher unglückliches Händchen. Geschah es aus Bequemlichkeit oder väterlicher Eifersucht heraus, als als Augenspender der Freund seiner Tochter (putzig: Lance Henriksen) herhalten muß? Der Zuschauer merkt dabei schnell, daß der Doktor auf seinem Fachgebiet doch nicht die Koryphäe ist, für die er sich zu halten scheint. Die erste Transplantation misslingt. Die zweite auch. Die dritte ebenso. Und so weiter, und so weiter. Ruhe- und rastlos schafft Doktor „Niemalsmüde“ wahl- und überlegungslos jedes Augenpaar heran, das im über den Weg läuft. Die entaugneten, noch immer lebenden Opfer verstaut er derweil in einer Gefängniszelle, die praktischerweise im Keller schon aufgebaut ist.

Bis hier überzeugt der Film eher durch seine unfreiwillig komischen Szenen, die sich durch wissenschaftliche Inkompetenz und halbgare Effekte sowie durch den überzogenen handelnden Doktor Leonard Chaney auszeichnen. Spätestens ab der Szene, in der der Hauptdarsteller ein kleines Mädchen kidnappen möchte (frische, unverbrauchte Augen), kann man dem Film eine gewisse Härte und somit auch eine gewisse Klasse nicht absprechen. Auch weil zur gleichen Zeit die Situation in der Gefängniszelle, vollgestopft mit augenlosen Menschen, immer bizarrer und abgründiger wird. So gesellt sich zu der trashigen Grundhaltung noch eine gewisse Diabolik, die diesen Film auf mehreren Ebenen doch recht unterhaltsam erscheinen läßt.

Mittwoch, 22.11.2006/21:15 - 22:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1172 Mr. Room

    Man sagt, er sei ein guter Mensch

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Geschrieben 14. Januar 2007, 12:32

„Silent Hill“ (CAN/FR/USA/JPN 2006), DVD (Concorde);
Regie: Christophe Gans

Liebes Tagebuch...
Tosend und tobend gibt sich diese Videospielverfilmung, die über weite Strecken kaum mehr bieten möchte, als bloßes Darstellen seiner Hauptfigur, die sich, ähnlich wie man Spieler selbst, alleine gegen überdimensionale aber bezwingbare Gefahren stellen muß. Dieser Erzählstil, der ohne eigenes Eingreifen eigentlich recht ermüdend wirken müßte, kommt hier aber äußerst effektiv rüber.

„Silent Hill“ ist gruselig und spannend geworden, wirkt manchmal vielleicht etwas zu effektüberladen, und bietet auf rein optischer Ebene ein überdurchschnittlich anspruchsvolles Spektakel, daß in seiner überraschend langer Laufzeit keine Langeweile aufkommen läßt. Erfreulich gut ist auch die Geräuschkulisse geworden, die genussvollen Adrenalinstreß bietet und so manche computergenerierte Übertriebenheit vergessen läßt.

Sonntag, 26.11.2006/14:45 - 16:45 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1173 Mr. Room

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Geschrieben 15. Januar 2007, 13:07

„Tatort - Das verlorene Kind“ (GER 2006), TV (Das Erste);
Regie: Jobst Christian Oetzmann

Liebes Tagebuch...
Auch „Tatort“-Regisseure und Autoren lassen sich von den großen Geschichten inspirieren, die sie im Kino sehen. So geschehen hier: Ein Rentner wird in seiner Wohnung erschlagen aufgefunden. Bald finden die ermittelnden Kommissare Batic, Leitmayr und Menzinger heraus, daß der alte Mann, wenn er mal außer Haus war, per Handy und Anrufbeantworter eine akustische Raumüberwachung aktivieren konnte. Und tatsächlich hören die Kommissare Geräusche in der verlassenen Wohnung. Carlo Menzinger wird demnach dazu verdonnert eine Nacht in der Wohnung zu verbringen um den vermeintlichen Eindringling abzupassen. Von Langeweile geplagt filmt sich der Kommissar für seine Freundin mit seinem Fotohandy bei seinem trostlosen Job. Dabei findet er sich einen schleichenden Schatten (Gruselalarm), der von dem titelgebenden verlorenen Kind stammt. In der Dachwohnung haust nämlich der jüngste Spross des Mordopfers - geistig zurückgeblieben und von der Außenwelt vollkommen abgeschottet. Für die Presse ist das natürlich ein gefundenes Fressen, auch weil der geistig behinderte Sohn aggressiv auf seine Umwelt reagiert. Das macht ihn natürlich zum Hauptverdächtigen, doch der Fall ist noch lange nicht gelöst.

Spannend, ironisch und ein wenig verschroben kommt dieser außergewöhnlich gute Film daher. Schon allein die Umsetzung des gut ausgearbeiteten Plots überzeugt. Hinzu kommen viele kleine witzige Details, wie zum Beispiel Klaus Doldingers Tatort-Thema das Ivo Batic als Handyklingelton hat. Das alles ergibt einen äußerst kurzweiligen und vor allem spannenden Film.

Sonntag, 26.11.2006/20:15 - 21:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1174 Mr. Room

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Geschrieben 15. Januar 2007, 13:07

„Die letzte Nacht des Boris Gruschenko“ (USA/FR 1975), DVD (MGM);
Regie: Woody Allen

Liebes Tagebuch...
Mit der letzten Nacht des Boris Gruschenko schuf Woody Allen wohl seinen lustigsten Film. Er hält sowohl Wortwitz und Klamauk, gepaart mit bizarren Einfällen, parat, welche hier in so gehäuftem Maße auftreten, daß sogar noch nach mehrmaligem Ansehen neue kuriose Details zum Vorschein kommen.

Verwunderlich, daß dabei noch Platz für ebenfalls groß ausgearbeitete Antikriegsdramatik bleibt. Eine rundum perfekte Mischung und Anspruch und Humor. Diese Balance hat Woody Allen weder vor noch nach diesem Film nochmal zu Stande gebracht.

Mittwoch, 29.11.2006/21:25 - 22:50 Uhr (zum wiederholten Mal gesehen)
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#1175 Mr. Room

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Geschrieben 15. Januar 2007, 14:18

„La Nuit des Traquées“ (FR 1980), DVD (Encore);
Regie : Jean Rollin

Liebes Tagebuch...
Diesen Film von Jean Rollin, den ich bis heute nie bewußt wahrgenommen hatte und zufällig auf der Filmbörse in der üblichen extrem schicken Encore-Aufmachung zu einem akzeptablen Preis entdeckte, bricht so ziemlich mit allen Sehgewohnheiten, die Jean Rollin bis dato mir entgegenschleuderte. „La Nuit des Traquées“ aka „Die Nacht der Gejagten“, dessen Titel eher oberflächlich wirkt und fehlinterpretiert werden könnte, handelt nicht von Vampiren oder Untoten, die in kargen Gemäuern ihr Dasein fristen oder nach Blut dürsten. Vielmehr spielt er in einer für uns Zuschauer nachvollziehbaren Realität, im undurchdringlichen Dschungel einer fremden Großstadt.

Dort trifft ein Mann auf eine verwirrte Frau im Nachthemd (Respekt: Brigitte Lahaie), die nicht weiß, wie sie heißt, wo sie ist oder wo sie hingehört. Schnell erkennt der Mann, daß die Frau seit einem Unfall offensichtlich kein Kurzzeitgedächtnis mehr hat und ständig von Angst, Desorientierung und Hilflosigkeit malträtiert wird. Kurzerhand nimmt er sie mit nach Hause. Hier muß er mitverfolgen, wie der Frau sämtliche neuen Erlebnisse und Erinnerungen aus den Händen gleiten. Bald treffen (für die Frau) zwei weitere Unbekannte ein. Es ist ihr Doktor und deren Assistentin, die sie wieder zurück „nach Hause“ nehmen. Dieses Zuhause ist eine Klinik, die voll mit geistig verwirrten Menschen ist.

Jean Rollin veranschaulicht hier detailgenau und schonungslos jene Situationen, die Betreuer aus einer Pflegegruppe mit Demenzkranken berichten könnten. Für klardenkende Menschen wirkt dieser Blick in einen von der Außenwelt abgeschotteten Bereich befremdlich. Für klardenkende Menschen, die schon mal mit Krankheiten wie diesen zu tun hatten oder sich darüber informiert haben, wirkt dieser Einblick schmerzlich und in höchstem Maße beunruhigend. Wäre „La Nuit des Traquées“ in heutiger Zeit gedreht worden, wäre sicher die Überalterung der Geschellschaft oder ein auf Endzeit getrimmter Virus schuld an den Gedächtnisstörungen der Klinikinsassen. Damals war Jean Rollin mehr mit ökologischen Problemen wie der Umweltverschmutzung beschäftigt. Ähnlich wie bei „Les Raisins de la mort“ aka „Zombis geschändete Frauen“/„Pestizide“ sind auch bei „La Nuit des Traquées“ die Ursachen der „Krankheit“ auf dem ökologischen Sektor zu suchen.

Trotz verändertem Umfeld ist auch dieser Film ein echter „Jean Rollin“. Die schlimme Geschichte wurde durch lange, aber niemals selbstzweckhaft wirkende Erotikszenen angereichert und die kalte Großstadtkulisse und das sterile Innere der geschlossenen Abteilung wirkt genauso unwirtlich, wie sonst die verlassenen oder verfallenen Schlösser, Burgen oder Gemäuer.

Obwohl sich Jean Rollin diesmal mit keiner ganz so abgefahrenen Geschichte abgibt, kommen auch hier diverse inhaltliche Ungereimtheiten zum Tragen. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, daß seine männlichen Helden auch hier nur allzu gerne zur Waffe greifen, was bei den ungeübten Darstellern meist recht unglaubwürdig aussieht. Davon mal abgesehen ist „La Nuit des Traquées“ ein schöner, aber auch schön trauriger Film, mit einer von Jean Rollins besten.

Sonntag, 03.12.2006/17 :25 - 18 :50 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1176 Mr. Room

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Geschrieben 20. Januar 2007, 11:11

„Tatort - Der Tag des Jägers“ (GER 2006), TV (Das Erste);
Regie: Niki Stein

Liebes Tagebuch...
Für die Kommissare Sänger (Andrea Sawatzki) und Dellwo (Jörg Schüttauf) scheint ihr neuer Fall zunächst vollkommen klar zu sein. Zuerst ist ein Hobbyschütze bei seinen Nachbarn eingedrungen, hat dann den Hausmeister im Hinterhof erschossen, die Nachbarin an Bett gefesselt und sich dann mit dem Nachbar als Geisel auf und davon gemacht. Bald kommen einem als Zuschauer aber Zweifel, daß es sich bei dem Flüchtigen und seinem unfreiwillig Mitreisenden um ein echtes Geisel/Geiselnehmer-Verhältnis handelt. Zweifel, die auch bald die Kommissare ereilen, nachdem sich der etwas aufdringliche Profiler van Boiten (Thierry van Werveke) aus Belgien bei ihnen gemeldet hat.

Ein Film voller Überraschungen, die weder weit hergeholt oder gestelzt wirken. Eine sich in Widersprüchen verfangende Nachbarin und eine extrem kooperative Geisel, die ihren Entführer ständig antreibt, die Flucht fortzusetzen. All das bürgt für einen außergewöhnlich wendungs- und temporeichen Fernsehkrimi in dem nicht nur die Kommissare mit schauspielerischen Höchstleistungen aufwarten.

Sonntag, 03.12.2006/20:15 - 21:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1177 Mr. Room

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Geschrieben 20. Januar 2007, 11:11

„Der Schläfer“ (USA 1973), DVD (MGM);
Regie: Woody Allen

Liebes Tagebuch...
Wenn man diesem Film in so kurzem Abstand zu „Die letzte Nacht des Boris Gruschenko“ begegnet, zeichnet sich schnell ab, daß er zwar in Höhepunkten ähnlich lustig ist, aber keinesfalls so rund und reibungslos abläuft. Die Witzchen erscheinen teilweise ziemlich platt und humoristische Spitzen werden seltener erreicht. Das zeugt immerhin von einer stetigen Verfeinerung von Woody Allens Talent. Das läßt sich auch verfolgen, wenn man die Filme vor „Der Schläfer“ der Reihe nach betrachten würde.

Mittwoch, 06.12.2006/21:55 - 23:20 Uhr (zum vierten Mal gesehen)
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#1178 Mr. Room

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Geschrieben 20. Januar 2007, 11:11

„Two Thousand Maniacs!“ (USA 1964), DVD (CMV);
Regie: Herschell Gordon Lewis

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Der zweite Film, den ich von Herschell Gordon Lewis gesehen habe. Und folgendes läßt sich abzeichen: Im Gegensatz zu „Blood Feast“ ist „Two Thousand Maniacs!“ handwerklich um einiges besser inszeniert worden. Mehr Darsteller tummeln sich vor der Kamera, die Musik scheint diesmal von einer ganzen Band eingespielt worden zu sein und die Erzählung der Geschichte wird von einer glaubhaften und anhaltenden Zynik durchzogen, welche in „Blood Feast, so glaube ich mich erinnern zu können, gefehlt hat. Daß aus heutiger Sicht das ganze Spektakel, ähnlich wie „Blood Feast“, auch einen kleinen unfreiwillig komischen Touch erhält stört hierbei wenig - macht das Filmchen sogar noch etwas charmanter.

Trotzdem halte ich „Blood Feast“ für den unterhaltsameren Film. Die Handlung kommt hier aufgrund ihrer Episodenhaftigkeit des Öfteren ins Stocken. Auch wirkt der Film teilweise zu lang (besonders nach dem Showdown), was mangels dramaturgischer Kniffe zu gewissen Hängern führt. Läßt man sich von dieser Rhythmuslosigkeit aber nicht beeindrucken kann man einen schön schmuddeligen und provokativen Film mit netten humoristischen Anspielungen sehen.

Samstag, 09.12.2006/14:00 - 15:25 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1179 Mr. Room

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Geschrieben 22. Januar 2007, 21:30

„Die Stunde der grausamen Leichen“ (ESP 1973), DVD (Anolis)
Regie: Javier Aguirre

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Der unterhaltsame Mittelpunkt dieses netten Filmes ist die medizinische Inkompetenz des reichlich größenwahnsinnig agierenden Doktors Orla (Alberto Dalbés), der dem überall gehänselten Buckligen Gotho eine neue Frau zusammenbasteln will. Das Labor, in dem das Unglaubliche geschehen soll, ist eine wahre Fundgrube für Fans des Mad-Scientist-Genres.

Weiter erfreuen überraschend brutale und gleichwohl herrliche naive Details und das ziemlich konfuse Voranschreiten der Geschichte. Das alles zusammen ergibt im klassischen Sinne natürlich keinen wirklich guten, aber einen dem Genre würdigen Film voller arglos ungemütlicher und übertrieben reißerischer Höhepunkte. Ein großer Spaß, der voll ins Programmschema des mittwöchlichen Videoabends paßte.

Mittwoch, 13.12.2006/21:55 - 23:20 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1180 Mr. Room

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Geschrieben 22. Januar 2007, 21:30

„Die fetten Jahre sind vorbei“ (GER/AUT 2003), DVD (Universum);
Regie: Hans Weingartner

Liebes Tagebuch...
Wunderware Revoluzzerfarce, die spannend und ereignisreich das Ungleichgewicht zwischen den Altachtundsechzigern und der aktuell jungen Generation auslotet. Das führt ihm ersten Teil des Filmes zu dramatisch mitreißenden Szenen, die problemlos einem Thriller zugeschrieben hätten werden können. Im zweiten Teil wird das Aufeinanderprallen der Generationen beschrieben, herzlich, zum Seufzen schön und amüsant. Auch wenn das nicht wirklich realistisch vonstatten geht, kann man sich als Zuschauer nur schwer, wohl nur mit viel Kraft sowie Händen und Füßen, gegen die positive Grundstimmung des Filmes wehren.

Mit den fetten Jahren, die vorbei sind kann man einen wunderbaren Film sehen, auch wenn man im eben beschriebenen zweiten Teil das eine oder andere Auge zuzudrücken hat. Und wie könnte das, im übertragenen Sinne, leichter sein, wenn man sich auf eine wunderbare Geschichte einlässt, die die Realität gegen Wunschdenken austauscht.

Samstag, 16.12.2006/13:00 - 15:10 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1181 Mr. Room

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Geschrieben 22. Januar 2007, 21:31

„Krieg der Eispiraten“ (USA 1984), DVD (Warner);
Regie: Stewart Raffill

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Eine etwas trashigere, aber unterhaltsam klamaukige Version von „Flash Gordon“. Der Inhalt, in dem irgendwelche vogelfreie Sternenritter nach wertvollen Eisblöcken Ausschau halten, spielt hier nur eine untergeordnete Rolle.

Hat man sich mal mit dem etwas gewöhnungsbedürftigem Flair der 80er Jahre abgefunden, in dem die teils recht platten Witze noch einen Zacken unterirdischer aussehen, kann man einen lustigen aber auch nicht weltbewegenden Film sehen. Knallbunt und mit schriller Musik angereichert kristallisieren sich aus dem Gehampel recht schnell einige muntere, immer gern gesehene und deshalb auch hoch zu lobende Running Gags heraus, die in der sonst eher belanglosen Unterhaltung ein paar Höhepunkte setzen.

Mittwoch, 20.12.2006/21:40 - 23:15 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1182 Mr. Room

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Geschrieben 22. Januar 2007, 21:31

„Lindenstraße - Finstere Weihnacht“ (GER 2006), VHS (TV/WDR);
Regie: Marcus Bartos, Hans W. Geissendörfer, Irene Gräf, Martin Hasenöhrl, Jasmin Khatami, Corinna Liedke, Carmen Losmann, Karin Maigut, Henning Ricke

Liebes Tagebuch...
Basierend auf dem aktuellen Stand der laufenden Serie kurz vor Weihnachten (Klaus Beimers Affäre mit Nastya/Tanja und Susanne ohne Wohnung) präsentierte Hans W. Geissendörfer im WDR-Fernsehen die etwas andere, alternative Weihnachtsfolge, die er zusammen im Rahmen eines Workshops für Film- und Medienstudenten mit der fast kompletten Darstellerriege der Serie inszenierte.

Ökoterroristen haben die bayerischen Atomkraftwerke gestürmt, 50 Geiseln genommen und dem Freistaat den Saft abgedreht. Vom Ministerpräsidenten Edmund Stoiber fordern die Terroristen nun den sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie und setzen ihm ein Ultimatum, was am 24.12.2006 um 18:00 Uhr abläuft. Das erfährt der Zuschauer nach und nach aus den Gesprächen der Lindensträßler und deren batteriebetriebenen Radios, die mit Olaf Klings überteuerten Batterien betrieben werden müssen.

Auf den Straßen Bayern herrscht Ausnahmezustand. Einbrecher streunen dort bewaffnet bis an die Zähne plündernd umher. Mutter Beimer sieht sich gezwungen Onkel Franz’ altes Jagdgewehr aus dem Keller zu holen um damit unterm Weihnachtbaum herumzufuchteln. Bei Dr. Flöter findet zur gleichen Zeit eine Weltuntergangsparty statt. Der Akropolis-Stammtisch verläßt die Hausnummer 3 um sich gegen den Wucherwichtel Olaf Kling zur Wehr zu stetzen. Doch alle warten sie eigentlich nur darauf, daß die Uhr endlich sechs schlägt. Denn da kommt nicht das Christkind, sondern Stoibers Rede zur Lage der Nation. Natürlich lenkt dieser nicht ein, wünscht seinem Volk aber in seiner absolut zynischen und von Diabolik geprägten Rede ein frohes Weihnachtsfest.

Beängstigend düstere und, weil es ja nicht mehr als ein fiktiver Spaß sein sollte, herrlich schwarzhumorige „Folge“ der Lindenstraße, die zum Ende hin leider ein klein wenig zu hektisch wird und den schwerwiegenden Ereignissen, die nach Stoibers Rede über das Königreich Bayern und die Lindenstraße hereinbrechen, nicht mehr genügend Zeit einräumen konnte. Ein interessantes und respektables Kuriosum bleibt dieser weihnachtliche Gegenentwurf trotzdem.

Samstag, 23.12.2006/11:30 - 12:00 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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Geschrieben 23. Januar 2007, 22:21

„Assault on Precinct 13“ (USA 1976), DVD (e-m-s)
Regie: John Carpenter

Liebes Tagebuch...
Am Beispiel von John Carpenters Thrillerklassiker sieht man, wie weh einem Film 30 Jahre tun können, wenn er diese auf seinem Buckel herumschleppen muß. Unbestritten stellt „Assault - Anschlag bei Nacht“ einen Meilenstein dar. Einen Meilenstein aber, dem schon viel Wind und Wetter um die Ohren gesaust ist. Wirkt er doch, gemessen an heutigen Maßstäben, antriebslos und gemächlich. Leider war das Budget damals nicht groß genug um die zur Genüge vorhandenen spannenden Elemente in eine einigermaßen flotte Erzählung einzubetten. Langweilig wird der Film nicht, aber irgendwie, so scheint es, passiert zu wenig um ein aktuelles Publikum bei Laune zu halten. Leider merkt man das auch, wenn man den Film an seinem Alter misst. So kam es zumindest vor, als ich den Film dieses Mal sah. Beim nächsten Mal kann das auch wieder anders aussehen. Schlimm genug, daß mich überhaupt Zweifel bei einem Film überkamen, den ich vor einigen Jahren (in der Tat schon einige mehrere Jahre her) sehr hoch geschätzt habe.

Dienstag, 26.12.2006/13:00 - 14:30 Uhr (zum wiederholten Male gesehen)
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Geschrieben 23. Januar 2007, 22:23

„Der Mann, der sein Gehirn austauschte“ (GB 1936), DVD (Starmedia);
Regie: Robert Stevenson

Liebes Tagebuch...
Eine DVD für 1,99 Euro nimmt doch gerne mal vom Grabbeltisch mit, besonders dann wenn sie vorgibt, so ein charmantes Mad-Scientist-Thema zu behandeln.

Der Film selbst entpuppt sich dann, wenn man in an seinem Alter misst, als gar nicht mal so unkluges und vor allem trashfreies Science-Fiction-Spektakel. Der Wissenschaftler Dr. Laurience hat einen reizvollen Menschheitstraum in die Wirklichkeit umgesetzt. Mittels seltsamen, und doch etwas trashig anmutenden Gerätschaften kann er die gespeicherten Erinnerungen vom Gehirn des einen Menschen auf das eines anderen transferieren. Ethisch vertretbar ist das natürlich nicht. Besonders dann nicht, wenn wie hier der experimentierende Professor recht schnell aus selbstzweckhaften Gründen handelt. Recht treffend ist da auch der Originaltitel dieses Filmes: „The Man, who changend his Mind“ - schnell wirft die Hauptfigur alle Skrupel über Bord und hält Ausschau nach einem neuen Körper für seine eigenen Erinnerungen.

Boris Karloff glänzt natürlich in der Rolle als zwielichtiger Hauptdarsteller und der spätere Walt-Disney-Regisseur Robert Stevenson („Mary Poppins“) hat den Film ordentlich, ja sogar etwas klischeewiderlegend in Szene gesetzt. Interessant!

Dienstag, 26. 12.2006/18:10 - 19:10 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1185 Mr. Room

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Geschrieben 23. Januar 2007, 22:24

„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ (GB/LUX 2003), TV (ZDF);
Regie: Peter Webber

Liebes Tagebuch...
Irgendwie kommt es mir vor als ob dieser Film zu hoch für mich wäre. Natürlich habe ich die bezaubernde Musik gehört und die von der Kamera malerisch eingefangenen Bilder gesehen. Weiter machte ich aber auch ne Menge unsinniger Nebenhandlungen aus und viele Schnitte waren zu hastig und kurz. Letzteres bezieht sich jedoch nicht auf das nur kurze Auftauchen des titelgebenden Bildes, welches eh erst zum Ende des Filmes in den Vordergrund der Handlung tritt. Hier hatte mich mit der seltsam sperrigen Erzählung sowieso schon arrangiert.

So bleibt abschließend auch zu sagen, daß dieser Film trotz eines distanzierten Herantretens an seine Zuschauer mit dem Voranschreiten der Spieldauer eine eigentümliche Faszination auf seine Konsumenten ausübt. Sicher liegt das zum großen Teilen auch an den guten Darstellern die zurückhaltend in der klinisch sauber gehaltenen Mittelalterkulisse agieren.

Dienstag, 26.12.2006/23:35 - 01:10 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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Geschrieben 23. Januar 2007, 22:26

„Session 9“ (USA 2001), DVD (Capelight);
Regie: Brad Anderson

Liebes Tagebuch...
Eine verlassene Anstalt voll mit Asbest. Eine Gruppe Handwerker soll in dem altehrwürdigen Gemäuer für Ordnung sorgen und sieht sich alsbald mit seltsamen Ereignissen konfrontiert. Ereignisse, die mich als Zuschauer mit der Zeit mehr und mehr verwirrten.

Die Location ist perfekt. Verlassene und heruntergekommene Flure, Hallen, Keller und Treppenhäuser sind der Schauplatz dieser höchst gruseligen, aber nicht übersinnlichen Geschichte. Der Regisseur und Drehbuchautor Brad Anderson streut mit der Zeit mehr und mehr Hinweise auf ein sich lüften wollendes Rätsel und legt dabei in bester „The Sixth Sense“-Manier viel Wert auf ein genaues Hinsehens seines Publikums, beziehungsweise weist es mit fortlaufender Handlung immer wieder darauf, daß es etwas nicht genau genug gesehen hat oder sich es noch mal genauer anschauen sollte. So weit, so gut. Irgendwie verpasste es Brad Anderson aber, die zur Auflösung nötigen Erklärungen zu liefern. Den Plottwist der Handlung bekommt man zwar mit, aber der Nährboden, auf dem er gediehen ist, wird meines Erachtens zu wenig beleuchtet oder zu verschachtelt dargestellt. Daß man sich trotzdem beim gebissklappernden Nägelkauen erwischen kann, läßt den Tag einer zweiten Sichtung in greifbare Nähe rücken.

Mittwoch, 27.12.2006/16:05 - 17:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1187 Mr. Room

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Geschrieben 23. Januar 2007, 22:30

„Crimen ferpecto“ (ESP/IT 2004), DVD (e-m-s);
Regie: Álex de la Iglesia

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Eigentlich ist der deutsche Titel „Ein ferpektes Verbrechen“ ein wenig irreführend. Schließlich thematisiert Álex de la Iglesia in seiner hyperaktiven schwarzen Komödie nicht irgendein perfektes Verbrechen. Hier geht es um das perfekte Verbrechen, den perfekten Mord, mit dem sich Alfred Hitchcock auch so gerne herumgeschlagen hat.

Der schmierige Verkäufer Rafael González (Guillermo Toledo) gerät mit seinem Kollegen Don Antonio Fraguas (Luis Varela) aneinander, weil dieser ihm den Abteilungsleiterposten weggeschnappt hat. Ein falscher Handgriff führt in dem Streit dazu, daß der neue Abteilungsleiter tot an einem Kleiderhaken hängt. Die verhuschte Kollegin Lourdes (Mónica Cervera) hilft Rafael beim Beseitigen der Leiche - jedoch nicht ohne danach Ansprüche zu stellen: schon seit Ewigkeiten in Rafael verliebt, holt sie sich ihn an seine Seite und wirft die Lebensplanungen des überforderten Mörders im Affekt über den Haufen. Bald steht für Rafael fest: seine Frau muß weg!

Álex de la Iglesia legt schon mit dem kuriosen Start der Geschichte und dem darauffolgenden Einführen der Figuren ein kurioses und zudem noch ein an Ideen übersprudelndes Tempo voraus. Als eines der vielen Highlights sei die kleine Schwester von Lourdes erwähnt: „Ich bin acht Jahre alt und wurde von meinem Sportlehrer vergewaltigt. Jetzt bin ich im dritten Monat schwanger!“ - „Aber wo wollt ihr denn wohnen? In der Turnhalle?“ :muhaha:

Nur kurz vor dem überraschend humanen Finale kommt die wahnwitzige Berg- und Talfahrt, rundum die Probleme, die ein perfektes Verbrechen mit sich bringen, etwas zum Stocken. Das Tempo der ersten Stunde war wohl einfach zu irre um es 90 Minuten lang durchzuhalten. So hätte man sich das Ende ruhig einen Zacken böser gewünscht. Zurück bleibt aber eine äußerst unterhaltsame Krawallkomödie - bislang der beste der drei Filme die ich von Álex de la Iglesia gesehen habe (2. „La Comunidad - Allein unter Nachbarn“, 3. „Aktion Mutante“). Das liegt zuletzt auch den beiden wirklich großartig spielenden und ebenso geführten Hauptdarstellern.

Mittwoch, 27.12.2006/21:45 - 23:20 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1188 Mr. Room

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Geschrieben 25. Januar 2007, 07:13

„Closer“ (USA 2004), DVD (Sony);
Regie: Mike Nichols

Liebes Tagebuch...
Vier Menschen treffen sich, vier Menschen verlieben sich, vier Menschen betrügen sich, vier Menschen trennen sich. „Hautnah“ ist ein klassischer Liebesreigen, mit Julia Roberts, Jude Law, Clive Owen und Natalie Portman prominent besetzt, der übrigens völlig überraschend im Abspann verrät, daß neben den vier Hauptdarstellern tatsächlich nur zwei weitere miniwinzigkleine Sprechrollen mitgewirkt haben. Eine Tatsache, die zumindest mir während des Filmes nie aufgefallen ist. Spielt der Film doch mitten in einer Großstadt.

„Hautnah“ will mit seinem Titel nicht nur beschreiben, daß sich die Körper der Charaktere teilweise ziemlich nahe kommen, sondern zeigt dem Zuschauer auch, wie hautnah man immer wieder erfährt oder erfahren könnte, wie eine Liebe stirbt, sich wandelt oder einfach nicht mehr bestehen will. Mike Nichols rückt dem Zuschauer auch hautnah auf die Pelle und konfrontiert ihn in entwaffnender Direktheit mit Details aus dem Beziehungs- und Liebesleben der teilweise recht entscheidungsfreudigen und drastisch agierenden Charaktere. Weiter wird man Zeuge eines Hardcore-Chats (interessanterweise eingedeutscht) und auch ohne PC unterhalten sich die vier Hauptdarsteller wahrlich nicht nur über das Wetter. Das erzielt beim Zuschauer einen berührenden aber auch bedrückenden Effekt, den die Anti-Romanze perfekt zwischen den Eindrücken stehen läßt, die man mit „Manhattan Love Story“ und „Intimicy“ verbindet, ohne letztere wirklich gesehen haben zu müssen.

Donnerstag, 28.12.2006/13:55 - 15:35 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1189 Mr. Room

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Geschrieben 28. Januar 2007, 13:08

„Departed - Unter Feinden“ (USA 2006), Kino (Cinecittà, Nürnberg);
Regie: Martin Scorsese

Liebes Tagebuch...
Wieso nur verführt ein Film wie „Departed - Unter Feinden“ dazu zu sagen, Martin Scorsese wäre wieder zurück, wo er doch nie richtig weg war. Sicher liegt es daran, daß „Departed - Unter Feinden“ sehr an die epischen Mafiafilme „Good Fellas“ und „Casino“ erinnert, für die das Publikum Martin Scorsese so schätzt, die aber auch schon ein paar Jährchen zurück liegen.

Obwohl Scorsese hier nur einen bereits verfilmten Stoff aufbereitete, liefert er Spitzenware ab. Nun kann ich zwar nicht vergleichen wie sich der Film von seinem Pendant „Infernal Affairs“ unterscheidet, ob er ihm nachläuft oder doch eher ein übergroßes Eigenleben führt, da ich „Infernal Affairs“ noch nicht gesehen habe. Da ich mich also nicht mit dem Vergleichen mit einem etwaig besseren Originals rumschlagen mußte, konnte ich völlig unvoreingenommen diese Geschichte über zwei Maulwürfe erleben, die sich lange Zeit nimmt um die Handlung ins Rollen zu bringen. Zeit, die man als Zuseher auch braucht, denn Scorsese schreckt nicht davor zurück, die Geschichte ein wenig kompliziert zu starten. Langsam aber stetig werden die Fronten ausgelotet und die Motive der Charaktere immer klarer. Fast unbemerkt, weil ebenfalls langsam dreht Scorsese die Spannungsschraube nach oben bis man sich in der Mitte des Filmes in einem schurkisch-verzwickten Katz- und Mausspiel befindet, dessen Diabolik nur von den erschreckend guten Leistungen der Schauspieler übertroffen wird. Im großen Finale, daß eigentlich gar keines ist, dreht Scorsese aber den Spieß um. Wer hier eine bleihaltige Actionachterbahnfahrt erwartet, wird - enttäuscht ist vielleicht nicht das richtige Wort - wird seltsam überrascht sein. Brachial und rücksichtslos werden die Erwartungen des Zuschauers zerstampft und den Regeln des Geschichtenerzählens die Hörner aufgesetzt. Das überaus dumme Publikum im Saale wußte die Härte des Gezeigten kaum zu schätzen. Ich zum Beispiel fand es nicht lustig, wie Jack Nicholson am Rad dreht. Brillant ja, total psychopathisch ja, sicher trägt das auch etwas Humorvolles in sich, aber ehrlich, laut lachen muß ich darüber nicht. Wenigstens einmal war das Publikum so geschockt, daß ihnen wirklich nichts mehr einfiel. Man wurde Zeuge eines echten Paukenschlages, der sogar den abgebrühtesten Zuschauer die Schuhe samt Socken auszog - Endlich war Ruhe im Kino eingekehrt.

Ich weiß nicht ob es eine Notwendigkeit darstellt, daß in dem Film ein teilweise so rauer Umgangston herrscht, der jetzt nicht nur hier auch immer mehr in der deutschen Synchronisation durchzudringen scheint. Mark Wahlberg ist ebenso klasse in seiner Rolle, doch sollte sich ein Charakter nicht nur dadurch definieren, daß er permanent vulgäre Dinge sagt. Das verwässert nur den Ausdruck mancher böser Worte und nimmt ihnen ihre noch vorhandene Härte.

Zum Schluß sei noch angemerkt, daß nicht nur Jack Nicholsons Spiel Angst macht, sondern auch Leonardo di Caprio hat ordentlich zugelegt, daß es ebenso beängstigend gut agiert.

Donnerstag, 28.12.2006/21:30 - 00:00 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1190 Mr. Room

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Geschrieben 28. Januar 2007, 13:11

„Todo sobre mi Madre“ (ESP/FR 1999), DVD (Kinowelt)
Regie: Pedro Almodóvar

Liebes Tagebuch...
„Alles über meine Mutter“ landet mit einer gewissen Regelmäßigkeit in meinem Player. Dadurch zeichnet sich immer ab, welche Filme man immer und immer wieder mal sehen möchte, während andere nicht gerade wie Blei aber fast fingerabdrucksfrei im Regal stehen bleiben, ohne daß sie wirklich missen möchte. Sind die anderen vielleicht nur liebgewonnener Ballast? Ich beantworte die Frage gleich selbst. Die anderen Filme können vielleicht nicht mit einer derartig großen Vielschichtigkeit aufwarten wie es das zum Beispiel „Alles über meiner Mutter“ schafft.

Heute habe ich die Wahl des Filmes aber nicht alleine getroffen. Eine liebe Freundin war da, die in dem Film eine Gelegenheit sah, ihre Spanischkenntnisse ein wenig aufzufrischen. Da konnte ich nicht nein sagen obwohl ich weiß Gott genügend andere Filmware aus Spanien, auch im O-Ton, zur Verfügung gehabt hätte. ;)

Der Film ist großartig. Vollgestopft mit Emotionen und Ereignissen wird man als Zuschauer mit schlimmen Geschichten, die so unglaublich schön erzählt sind, konfrontiert. Wie kann da noch ein Auge trocken bleiben?

Samstag, 30.12.2006/22:15 - 23:55 Uhr (zum wiederholten Male gesehen)
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#1191 Mr. Room

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Geschrieben 28. Januar 2007, 13:12

„Lindenstraße - Finstere Weihnacht“ (GER 2006), VHS (TV/WDR);
Regie: Marcus Bartos, Hans W. Geissendörfer, Irene Gräf, Martin Hasenöhrl, Jasmin Khatami, Corinna Liedke, Carmen Losmann, Karin Maigut, Henning Ricke

Liebes Tagebuch...
Da „Lindenstraßen“-Fans doch nicht an jeder Ecke zu finden sind (jedenfalls nicht an den Ecken, wo ich mich herumtreibe), passte der Moment ganz gut, wo eine „Lindenstraßen“-Fanin auf meiner Couch saß, um ihr diese schwarzhumorige Alternativ-„Folge“ zu präsentieren, während ich dieses selbstreflektierende Kuriosum ein zweites Mal sehen durfte, ja durfte.

„Finstere Weihnacht“ ist ein Geschenk für echte Fans. Für Fans, die wissen, daß Mutter Beimer regelmäßig an Weihnachten die Raben anbrennen. Für Fans, die wissen, daß regelmäßig unterm Christbaum Konflikte und den Lindenstraßen-Familien aufbrechen. Und für Fans, die wissen, daß trotz so mancher nicht mal so arg weithergeholter Streiterei der Hauch des Geistes der Weihnacht durch die Straße zieht, ohne daß dieser in kitschig anödender Gefühlsduselei zu ersticken droht. Schön und ebenso zynisch.

Sonntag, 31.12.2006/01:30 - 02:00 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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#1192 Mr. Room

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Geschrieben 28. Januar 2007, 13:14

„Das Haus an der Friedhofsmauer“ (IT 1981), DVD (Laser Paradise);
Regie: Lucio Fulci

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Silvester ist immer so ein Tag. Wenn man so einen Höhepunkt, wie den Jahreswechsel vor Augen hat, weiß, daß man sich bis Zwölf betrinken muß oder wird, weiß, daß es extrem spät werden, daß man von einer Katze angefallen werden oder man mal wieder in einen Busch fallen könnte, da kann man zurecht die Ruhe vor dem Sturm als ungeduldiges Warten bezeichnen. Nun sei dahin gestellt, ob man darauf wartet, daß es endlich beginnt oder endlich vorbei ist. Um dieses Warten zu verkürzen bietet sich jedenfalls dieser extrem unruhige und vor allem aufwühlende Film an.

Fulcis Terrorgranate, der mit „Geisterstadt der Zombies“ und „Ein Zombie hing am Glockenseil“ zu seinen besten Arbeiten gehört, fährt neben gruseliger Grundstimmung, leichtem Hauch von Übersinnlichkeit und diversen blümeranten Detailaufnahmen zudem noch eine gewaltige Portion an atemloser und vor allem actiongeladener Spannung auf, was „Das Haus an der Friedhofsmauer“ von den anderen zwei Fulci-Klassikern unterscheidet. Was hier im Keller abgeht, treibt sogar hartgesottenen Horrorkonsumenten die Schweißperlen auf die Stirn. Wie das wohl damals im Kino gewirkt haben mag?

Sonntag, 31.12.2006/15:50 - 17:15 Uhr (zum dritten Mal gesehen)
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#1193 Mr. Room

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Geschrieben 28. Januar 2007, 13:15

„Mendy - Das Wusical“ (GER 2003), DVD (Alive);
Regie: Helge Schneider

Liebes Tagebuch...
Silvester ist überstanden, der Kater hält sich in Grenzen und anderweitige Blessuren habe ich auch nicht davon getragen. Um meine Übernachtungsgäste bei Laune zu halten griff ich zu diesem von mir hoch geschätzten Wusical, daß abermals überraschende Entertainmentqualitäten inklusive Ohrwurmgarantie ans Tageslicht beförderte. Schräg und laut mit herrlichen Groschenromananleihen führt das Werk zu abenteuerlichen Neuinterpretationen gängiger Musical-Klischees. Helge Schneider königlich!

Montag, 01.01.2007/15:00 - 17:00 Uhr (zum dritten Mal gesehen)
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#1194 Mr. Room

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Geschrieben 05. Februar 2007, 21:57

„Tatort: Die Blume des Bösen“ (GER 2007), TV (Das Erste);
Regie: Thomas Stiller

Liebes Tagebuch...
Ein perfider Psychopath treibt in Köln sein Unwesen. Mit akribischer Genauigkeit pirscht er sich an Exfreundinnen von Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) heran, nur um diese dann umzubringen und seinem ehemaligen Peiniger somit einen Tritt in die Magengrube zu versetzten.

Max Ballauf und Freddy Schenk (Dietmar Bär) haben es also mit einem besonders bösartigen Menschen zu tun. Jürgen Schornagel glänzt in der Rolle des Mörders, der sich hier in einem reibungslos ablaufenden und sauber ausgearbeiteten Drehbuch bewegen darf. Einer der vielen Höhepunkte ist der Wettlauf mit der Zeit, in dem Max Ballauf durch Köln gescheucht und danach gezwungen wird, eine Sporttasche voll Geld mitten auf einem belebten Platz zu verbrennen, nur um das Leben einer seiner Verflossenen zu retten. „Saw“ läßt grüßen. In diesen Momenten bietet der Film Spannung pur. Genau so, als man als Zuschauer miterleben muß, wie der Rächer Ballaufs Nichte von der KiTa abholt um danach mit ihr durch den Zoo zu flanieren oder wie er deren Mutter im Krankenhaus einen denkwürdigen Besuch abstattet.

Durchaus ein Höhepunkt der, wie ich heute wieder feststellen mußte, glücklicherweise nicht enden wollenden Reihe.

Montag, 01.01.2007/20:15 - 21:45 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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#1195 Mr. Room

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Geschrieben 05. Februar 2007, 22:01

„Die fabelhafte Welt der Amélie“ (FR/GER 2001), DVD (Universal);
Regie: Jean-Pierre Jeunet

Liebes Tagebuch...
Was macht man, wenn man sich in absehbarer Kürze einen neuen Fernseher kaufen möchte und nun quasi Abschied von seiner Filmmerkiste in Sachen Hauptbildlieferant nehmen möchte? Man schaut sich etwas an, daß einem besonders am Herzen liegt.

„Die fabelhafte Welt der Amélie“ ist nicht nur durch eine großartige Fantasie sondern auch durch eine großartige Wahrheit geprägt. Jean-Pierre Jeunet schafft es, daß er (und ich glaube, ich liege da nicht völlig falsch) jedem Zuschauer aus dem Herzen spricht. Schon allein die Vielzahl an fantastischen Ideen, komprimiert auf einem 120minütigen Haufen sind kaum fassbar. Daß er dann aber noch so dermaßen das Gemüt des Zuschauers kitzelt und ihm trotz der aufgeführten alltäglichen Fehltritte ein gutes Gefühl auf den Weg gibt, stellt eine übergroße Leistung dar. Selten sind filmische Erzählungen so samt und anschmiegsam, so wahr und doch irgendwie irreal. „Die fabelhafte Welt der Amélie“ ist ein großes Wunschdenken. Perfekt für die Verabschiedung meines alten Fernsehgerätes.

Montag, 01.01.2007/22:30 - 00:30 Uhr (zum wiederholten Male gesehen)
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#1196 Mr. Room

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Geschrieben 05. Februar 2007, 22:02

„I, Robot“ (USA 2005), DVD (20th Century Fox);
Regie: Alex Proyas

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Was macht man, wenn sich einen neuen Fernseher gekauft hat und der Meinung ist, daß man trotz 19% Mehrwertsteuer schön viel Kohle gespart hat? Man schaut sich einen Film an, der so richtig im Karton rumpelt, der so richtig am Rad dreht, bei dem so richtig die Post abgeht.

„I, Robot“ kommt dem schon ziemlich nahe. Obwohl ich dem Film sein penetrantes Product-Placement, sowie seinen übercoolen Hauptdarsteller und die eine oder andere sinnlose Actionszene weiterhin nachtrage, ist „I, Robot“ doch ein schön unterhaltsames und mit Bauklötzen zu bestaunendes Event.

Dienstag, 02.01.2007/15:25 - 17:15 Uhr (zum dritten Mal gesehen)
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Geschrieben 05. Februar 2007, 22:05

„Revenge of the Warrior - Tom Yum Goong“ (Thailand 2005), DVD (e-m-s);
Regie: Prachya Pinkaew

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Die Tatsache, daß „Revenge of the Warrior“ ziemlich in die Hose gegangen ist, hat viele unterschiedliche, vor allem aber unabhängige Gründe. Zum einen wäre da das Bildformat, daß aufgrund einer Disharmonie zwischen TV-Gerät und DVD-Player trotz Origianl-DVD nur als Vollbild wiedergegeben werden konnte. Weiter wäre da die allgemeine deutsche Version des Filmes, die nicht nur keine Rücksicht auf thailändisch oder englisch gesprochene Texte nimmt, sondern auch noch um ganze satte 20 Minuten an Handlung erleichtert wurde. Vor allem zu Beginn des Filmes reiht sich eine sinnlose Szene an die nächste. Wieso der Film auf 86 Minuten heruntergekürzt wurde ist mir schleierhaft. Aber wenn ich mir den Film dann, so wie er in Deutschland herausgekommen ist, ansehe, wage ich zu behaupten, daß auch eine vollständige Version kaum mehr an Handlung zu bieten hat. Dafür konzentriert sich „Revenge of the Warrior - Tom Yum Goong“ zu sehr auf die Action-Szenen, schafft es aber in keiner Sekunde, sich von dem Auftrag, eine Geschichte erzählen zu müssen, freizusprechen.

Die Handlung ist schnell umrissen. Ein herzensguter, aber wendiger Elefantenfan (Tony Jaa), wird auf die Palme gebracht, als zwei seiner Lieblingstiere nach Sydney entführt werden, weil da eine asiatische Mafiahexe sich einen Altar aus den Elefantenknochen bauen will. So springt unser Held im Off oder in einer geschnittenen Szene nach Australien um dort die Elefanten zu befreien und die Menschen vom organisierten Verbrechen zu verkloppen. Jeder noch so dünne Handlungsgrashalm dient einzig und allein nur als Vorlage für abstruse Actionszenen, die mehr als einmal ungerechtfertigt, unnachvollziehbar und selbstzweckhaft wirken.

Bei all den choreographischen Einfällen scheint sich niemand Gedanken über den eigentlichen Verlauf der Geschichte gemacht zu haben. Das erscheint mir sehr mager, obwohl ich dem Film jene eine Szene hoch anrechne, in der sich der Hautdarsteller ohne einen einzigen Schnitt durch ein ganzes Treppenhaus kämpft. Da wurde geklotzt und nicht gekleckert, inklusive einer kleinen Kannibalismusandeutung. Der Rest erschien, trotz des Auffahrens von großer Kampfkunst, eher lapidar, was zuletzt nicht an dem grausam langweiligen Einsatz von Musik lag. Was man da zu hören bekam, war echt unterste Schublade. Abwertend in jeder Beziehung. Hinzu kam noch ein leichter Anflug von Elefantenkitsch und fertig ist eine filmische Magerspeise die trotz des großen Brimboriums von mir nur als mäßig eingestuft werden kann.

Dienstag, 02.01.2007/21:05 - 22:30 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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Geschrieben 05. Februar 2007, 22:07

„Kentucky Fried Movie“ (USA 1977), DVD (e-m-s);
Regie: John Landis

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1977 war der Begriff „surfen“ lediglich ein paar Extremsportlern vorenthalten und mit dem Wörtchen „zappen“ konnte man zumindest im deutschsprachigen Raum nichts anfangen. Das ist es aber genau, was „Kentucky Fried Movie“ auf einem, für damals gesehen, recht fortschrittlichem Wege tut. Er bietet einen buntgefächerten Einblick in die undurchschaubaren Auswüchse privater Fernsehkultur und setzt sowohl satirische wie auch klamaukige Höhepunkte. Aber der Film zeigt auch, daß Regisseur John Landis und die Krawallautoren Jim Abrahams, Jerry Zucker und David Zucker noch nicht komplett ihren Kinderschuhen entwachsen waren. Die Gestaltung des Filmes sowie der darin vorkommende Humor sind teilweise sehr handzahm. Auch läßt der Film viel Rhythmusgefühl vermissen und so manch ein irrwitziger Höhepunkt verpufft darin.

Des Weiteren muß ich gestehen, daß ich nie Fan des sogenannten Hauptfilms „A Fistful of Yen“ war (und es wahrscheinlich auch nie sein werde), bei dem ich auch dieses Mal regelrecht abgeschaltet habe. Seltsam, daß ich nach über zehn Jahren während des Hauptfilms wieder auf die gleiche Art und Weise auf Stand by in Sachen Aufmerksamkeit gewechselt habe. Ich wäre wohl wacher geblieben, wenn die Sache mit dem Mädchenpensionat Thema des Hauptfilms gewesen wäre...

Um den Hauptfilm herum tummeln sich aber einige sehr schöne, sehr böse, sehr mutige und sehr witzige Späße, die nicht immer rund ablaufen, aber immerhin freudig stimmen, auch weil der Regisseur und die Autoren für einige Jahre nach „Kentucky Fried Movie“ saubere, wenn nicht sogar bewundernswerte Arbeiten abgeliefert haben.

Ps.:
Ich finde es sehr nett, daß man damals überlegte, den Film „Kostenloses Popcorn“ oder „Wegen Umbau geschlossen“ zu nennen.

Dienstag, 02.01.2007/22:50 - 00:10 Uhr (zum zweiten Mal gesehen)
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Geschrieben 05. Februar 2007, 22:08

„The Machinist“ (ESP 2004), DVD (e-m-s);
Regie: Brad Anderson

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David Lynchs Erben 1. Teil:

Hinter dem etwas irreführenden Titel verbirgt sich ein verzwicktes Rätsel- und Ratespiel in bester David-Lynch- oder „Donnie Darko“- Manier. Aber nicht nur wegen dem viel an Aufmerksamkeit fordernden Inhalt, sondern auch wegen der erschreckend brachialen Leistung von Christian Bale setzt der Film Akzente, die weit über den sonst üblichen Sehgewohnheiten angesiedelt sind. Christian Bale, bis zur Unkenntlichkeit abgemagert, fasziniert in der Rolle des orientierungslosen Maschinisten, der die Kontrolle über sein Leben, aus Gründen, die der Film nach und nach preisgibt, verloren hat.

Suchte man bei „Session 9“ noch vergeblich nach Erklärungen, bekommt man diese hier häppchenweise vorgesetzt, ohne aber daß diese rückwirkend die Aura des Filmes zerstören oder sonst irgendwie negativ beeinflussen. Sicher spielt da auch das Quäntchen Spekulation eine große Rolle, was dem Zuschauer über die letztendlichen Zusammenhänge dieser paradoxen Geschichte überlassen wird.

„The Machinist“ ist ein meisterlicher Suspense-Thriller. Dafür sorgen Christian Bale, die faszinierend undurchschaubare und abschließend sich etwas lichtende Geschichte und eine der schönsten Geisterbahnfahrten der Filmgeschichte.

Mittwoch, 03.01.2007/14:00 - 15:40 Uhr (zum ersten Mal gesehen)
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Geschrieben 05. Februar 2007, 22:09

„The Descent - Abgrund des Grauens“ (GB 2005), DVD (Universum);
Regie: Neil Marshall

Liebes Tagebuch...
Der größere Fernseher erlaubte mir diesmal eine etwas größere Sicht auf „The Descent“. Beanstandete ich bei der ersten Sichtung auf DVD noch die Tatsache, daß man einzelnen Personen in dem Junge-Damen-Grüppchen kaum folgen kann, durfte ich heute feststellen, daß mir dies bei einer etwas vergrößerten Projektionsfläche ungleich leichter gelang.

Endlich konnte ich wieder die großartigen Lichtspiele erleben, die dieser Film bereit hält und die ich damals im Kino so genießen konnte. Leider rückten aber auch ein paar ziemlich eklige Knochen-Details näher an mich heran, die ich nur mit etwas Überwindung ein weiteres Mal über mich ergehen lassen konnte.

Mittwoch, 03.01.2007/21:00 - 22:35 Uhr (zum dritten Mal gesehen)
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