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Das SchischamaxX - Filmforen.de - Seite 6

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Das SchischamaxX


348 Antworten in diesem Thema

#151 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 21. Februar 2007, 20:49

Broken Trail


USA 2006 / Walter Hill


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Die Zeiten stehen derzeit wohl nicht besonders gut, für den Fortbestand des amerikanischen Western. Nicht mal eine Hand voll davon, wagte in den letzten Jahren den Sprung auf die große Leinwand und großartige Filme wie Costners Open Range oder speziell Ron Howards The Missing mussten spätestens an den Kassen feststellen, dass der Markt für die einst im Wochen-Rhythmus in die Kinos gebrachten Genrefilme nahezu nicht mehr vorhanden ist. Umso erfreulicher fand ich es, dass einer der letzten großen Western-Regisseure Walter Hill, die Zeichen der Zeit erkannt zu haben scheint und sich die neu erwachende Rivalität zwischen Flimmerkiste und Big Picture gekonnt zu Nutzen macht. Vorbei sind die Zeiten knausriger Budget-Eskapaden und Filmstar-Allergien. Das Fernsehen ist salonfähig geworden und kaum einer zweifelt mehr an den aufkeimenden Qualitätsansprüchen amerikanischer Sender-Riesen. Hill, der diesbezüglich schon mit HBO und deren exzellenter Western-Serie Deadwood gute Erfahrungen machte, konnte hier also aus dem vollen Schöpfen und schuf mit Broken Trail einen großen Western, der sich einerseits allen Genre-Gepflogenheiten bereitwillig hingibt und andererseits aber auch sehr viel Neues bietet.

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Onkel Walter!


Die auf Tatsachen beruhende Geschichte, führt uns in das Jahr 1898. Print Ritter (Robert Duvall) und sein Neffe Tom Harte (Thomas Haden Church) kaufen mit dem Nachlass ihrer verstorbenen Schwester/Mutter eine große Pferdeherde um sie 800 Meilen weiter in Sheridan gewinnbringend verkaufen zu können. Kurz nach dem Aufbruch geraten sie ungewollt in Gesellschaft fünf junger Chinesinnen, die auf dem Weg in ein Bordell von Ihrem „Einkäufer“ übelst misshandelt wurden. Die Anfangs fremden, kaum englisch sprechenden, Frauen wecken schnell die Sympathie ihrer Helfer und auf dem folgenden langen Weg stellt sich ihnen so manche, nicht nur sprachliche, Hürde in den Weg.
Was sich hier in den drei Stunden Spieldauer im SchischamaxX präsentierte, war großes Kino in Reinkultur und besser als 90 Prozent von allem was die Multiplexe dieser Welt in den letzten Jahren aufzuführen hatten. Mit Robert Duvall und Thomas Haden Church in den Hauptrollen perfekt besetzt, legt der Film ein sehr gemächliches Erzähltempo vor. Hill gönnt seiner Geschichte viele kleine Pausen und füllt diese entweder mit wunderschön photographierten Landschafts- und Pferdeaufnahmen oder historischen Gespenstern wie z.B. dem sog. Small-Pox-Bob, der mit Pocken-Viren verseuchte Decken an die Indianer verkaufte und so tausende mit der todbringenden Krankheit infizierte. Hill wäre aber nicht Hill, würde er uns nicht auch hier ein gewisses Maß an Action servieren. Nicht oft, aber wenn nötig von durchschlagender Intensität und Spannung. Dem zu Gute kommt, ein mit dem erstklassigen Chris Mulkey besetzter Bösewicht, der endlich mal wieder allen Anforderungen eines zünftigen Schurken nachkommt und seine Auftritte für erfreulich wohliges Unbehangen sorgten. Somit ist Hill`s Film eine echtes Sahnestückchen des Westernkinos. Auch, weil sich Hill in Bezug auf das von Ihm (und natürlich auch mir!) so verehrte Westerngenre als „Last Man Standing“ einem hoffentlich nicht schon verlorenen Kampf hingibt!


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Meine Wertung: 9,5/10



#152 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 22. Februar 2007, 15:44

Emperor of the North


( Ein Zug für zwei Halunken)


USA 1973 / Robert Aldrich


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Im Amerika der 30er Jahre, bildeten sich, auf Grund der Weltwirtschaftskrise und immer katastrophaler werdender Lebensbedingungen, verschiedene Gruppen am Rande der Gesellschaft. Eine davon, die Hobos, hausten entlang der großen Bahnlinien und lebten vom Müll der Eisenbahn. Die größte Leidenschaft dieser Menschen bestand im Wetten. Wetten auf diejenigen, die sich wagen auf die vorbeifahrenden Züge aufzuspringen und ein möglichst großes Stück mitzufahren. Speziallist und ungeschlagene Nr.1 auf diesem Gebiet ist der Hobo A-Nr.1 (Lee Marvin). Er und der junge Cigaret (Keith Carradine) machen es sich zur Aufgabe, auf dem Güterzug Nr. 19 des Zugwärters Shack (Ernest Borgnine) mitzufahren. Shack seinerseits, hasst jedoch nur eines noch mehr als die ohnehin schon unbeliebten Hobos: Hobos die schwarz auf seinem Zug mitfahren wollen. Auch er ist auf seinem Gebiet die Nummer 1, denn bisher hatte es noch niemand geschafft, lebendig auf seinem Zug schwarz zu fahren.
Der Film, den ursprünglich Sam Peckinpah inszenieren sollte, hält sich nicht lange auf mit belanglosen Fragen über das Warum und Weshalb seiner Figuren. Selbst auf Namen wurde verzichtet und so tragen die Protagonisten nichts weiter als belanglose Zahlen oder Spitznamen. Der Film macht relativ schnell klar um was es ihm geht. Die Konfrontation seiner Figuren, Gut gegen Böse, Schwarz gegen Weiß! Dabei ist es völlig egal was sie antreibt. Robert Aldrich, einer der wohl vielseitigsten Regisseure seiner Zeit, inszenierte mit Emperor of the North einen einzigartigen Film über Männer die bereit sind Grenzen zu überschreiten, ja sogar zu töten, für etwas, das nichts weiter ist als ein Gespenst, ein Nichts, eben der Emperor of the North! Das Ganze wird verpackt in einem spannungsgeladenen Actionfilm, der von zwei ganz Großen des Fachs getragen wird: Lee Marvin als Schwarzfahrkönig A-Nr.1 und Ernest Borgnine als diabolischer Zugwärter Shack. Borgnine, dem für diese Nummer ein Oscar gebührt hätte, ist mit seinem schwarz gekleideten und mit einem Hammer bewaffneten Monster ein wahres Ereignis. Der Gute spielte sich hier wahrhaftig die Seele aus dem Leib und schuf so eine der wohl beängstigendsten Figuren der Filmgeschichte. Grundsätzlich geht es in dem meisterlich von Aldrich inszenierten Film nicht gerade zimperlich zu und bevor sich die Akteure das erste Mal gegenüber stehen, sieht man Shack mit offenem Mund bei seiner Arbeit zu. Ein Film, der dich wahrlich bei den Eiern packt und über die gesamte Laufzeit auch nicht mehr los lässt.

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Meine Wertung: 10/10



#153 Schischa

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Geschrieben 23. Februar 2007, 12:16

The Laughing Policeman


(Massenmord in San Francisco)


USA 1973 / Stuart Rosenberg


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Walter Matthau, hauptsächlich bekannt durch seine komödiantischen Auftritte an der Seite von Dauer-Filmkollege Jack Lemmon, drehte, vornehmlich in den 70ern, auch einige sehr gute, spannende Thriller. Darunter Klassiker wie Don Siegels Charley Varrick (1972) oder Joseph Sargents The Taking of Pelham One Two Three (1974), die speziell durch Matthaus schnoddrigen Charme ihre ganz eigene Klasse entwickelten. Ein unbekannterer Vertreter dieser Serie von Filmen ist der dazwischen entstandene The Laughing Policeman vom Regie-Veteranen Stuart Rosenberg, der neben einigen eher durchwachsenen Filmbeiträgen, meinen persönlichen Lieblings-Knastfilm Cool Hand Luke mit Paul Newman schuf.
Matthau spielt hier den Polizisten Jake Martin, der zu einer blutigen Schießerei gerufen wird, bei der (der reißerische deutsche Titel nimmt es vorweg) in einem Bus 8 Menschen erschossen wurden. Darunter auch sein Partner, der, wie Martin bei den anlaufenden Ermittlungen feststellen muss, nicht immer ganz ehrlich zu ihm war. The Laughing Policeman ist ein schnörkelloser Polizei-Krimi, der geradlinig inszeniert, den täglichen Wahnsinn polizeilicher Ermittlungsarbeit zeigt. Dabei fängt er, mit statischer Kamera, fast schon dokumentarisch die Arbeit des deprimierten und so gar nicht lachenden Cops Martin ein. Zusammen mit seiner Einheit, dem Neuling Larsen (sehr gut: Bruce Dern) und dem schwarzen James Larrimore (noch besser: Louis Gossett Jr.) erschließt sich ihm ein weitreichender Fall, der von alten Mordfällen, dem Porno Business bis hin zu Dynamit Dealern alles beinhaltet und das Attentat auf den Bus als geplante Hinrichtung erscheinen lässt.
Großes Plus des Filmes ist, neben den guten Darstellern, die grandiose Kulisse des San Francisco der 70er Jahre. Die Stadt ist wie gemacht für einen Film dieser Art und gibt ihm den richtigen Ton. Nach dem überaus blutigen Intro, das auch gut in einen Dirty Harry Film gepasst hätte, gibt sich der Film eher ruhig und nüchtern, gelegentlich unterbrochen durch die ein oder andere Actioneinlage welche den Film aber nicht dominieren. So gibt es für alle Fans des gepflegten 70er Jahre Cop-Films, einen sehenswerten Streifen mit einem erstaunlich unlustigen Walter Matthau, was dem liebenwerten Knuddelgesicht auch noch sehr gut steht.


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Meine Wertung: 8/10



#154 Schischa

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Geschrieben 24. Februar 2007, 10:52

Death Hunt


(Yukon)

USA 1981 / Peter Hunt



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Da wollten es die zwei Herren, Charles Bronson (60) und Lee Marvin (56), auf Ihre alten Tage noch mal so richtig wissen und drehten zusammen einen Neo-Western im 80er typischen Action-Gewand, der so richtig den Busch wackeln lässt. Bronson spielt hier, wie verwunderlich, den wortkargen Einzelgänger, der sich ungeschickter Weise mit einigen Dog-Fight Veranstaltern anlegt. Da diese Burschen nicht klein beigeben können und ihr Rädelsführer (Ed Lauter, wer sonst) permanent eine dicke Lippe riskiert, dauert es auch nicht lange, bis Albert Johnson alias Charles Bronson für Ruhe sorgt und die ersten aufgeplatzten Schädel und ausgeschlagenen Zähne die Runde machen. Das ganze Durcheinander ruft wiederum denn Mountie Edgar Millen (Lee Marvin) auf den Plan. Dieser, eigentlich ein Mann klärender Worte, sieht sich, nach dem der Leichenberg immer größer wird, genötigt die Jagd auf Johnson zu eröffnen.
Death Hunt, wie nicht anders zu erwarten, ist ein astreiner Actioner, der die verschiedenen Versatzstücke des Genres lediglich in einem Western-Gewand präsentiert. So geht es auch von Anfang an gleich ordentlich zur Sache und die beiden Altstars dürfen zeigen, dass sie noch immer zu den ganz harten Männern ihrer Zunft gehören. Da stört es auch nicht wirklich, dass Marvin-Liebchen Angie Dickinson nur hübsches Beiwerk und Co-Stars wie Carl Weathers, William Sanderson oder der schon genannte Ed Lauter zum namhaften Kanonenfutter verkommen. Uterhalten hab ich mich jedenfalls prächtig.

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Meine Wertung: 7,5/10



#155 Schischa

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Geschrieben 25. Februar 2007, 11:34

Cat Ballou


( Cat Ballou – Hängen sollst Du in Wyoming )

USA 1965 / Elliot Silverstein



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Ein wunderbarer Film, der gleich haufenweise gute Laune verbreitet. Die zauberhafte Jane Fonda spielt die Titelgebende Cathrine Ballou, die den Tod Ihres Vaters rächen will und dabei zur Verbrecherin wird. Unterbrochen wird die Geschichte von den schmissigen Musiknummern der legendären Musiker Nat King Cole und Stubby Kaye und macht aus Cat Ballou eine mehrfach Oscarnominierte Musical-Komödie. Der Film wäre jedoch nur halb so gut ohne Lee Marvin. Marvin, der hier nach Burt Lancaster und Kirk Douglas nur dritte Wahl war, spielt eine grandiose Doppelrolle als skrupelloser Gangster und Mörder Tim Strawn und dauer-besoffener Ex-Revolverheld Kid Shelleen und kassierte hierfür den ersten und einzigen Oscar seiner Karriere. Der Film sprüht nur so vor witzigen Einfällen und Slapstick-Nummern und, währe er in Schwarz-Weiss gedreht, er würde wohl als Folge aus Western von Gestern durchgehen. Unverzichtbar für Lee Marvin Komplettisten und knallbuntes Western-Komödien-Bonbon für Nostalgie-Fans.


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Meine Wertung: 9/10



#156 Schischa

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Geschrieben 26. Februar 2007, 19:11

Snakes on a Plane


USA 2006 / David R. Ellis



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Da hat doch tatsächlich jemand mit angesehen, wie ein böser Verbrecher (Terry Chen) sich eines unliebsamen Staatsanwaltes entledigt. Und da auf „normalem“ Killerweg dem jungen Kronzeugen Jones (Nathan Phillips) dank FBI-Bulle Flynn (Samuel L. Jackson) nicht beizukommen war, wird eben mal ganz tief in die blutige Verbrecher-Trickkiste gegriffen und das Transferflugzeug mit angriffslustigen Schlangen verseucht. Was dabei heraus kam, war ein mäßig spannender Vertreter des Tier-Horror-Genres, der seinen großen Trumpf Samuel L. Jackson nicht auszuspielen weiß. Zu verbissen versuchte man hier den Genrekonventionen gerecht zu werden und vergaß dabei eine der grundlegenden Zutaten für einen derartigen Film: Spaß! So ist alles recht anschaulich inszeniert, die Effekte sind von erträglicher Qualität und die Figuren vereinen genügend Klischees um diese treffsicher aufs Korn nehmen zu können. Doch hier versagt der Film kläglich und lässt so ziemlich jede Möglichkeit aus, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und mit Genrehighlights wie z.B. dem von mir in dieser Hinsicht sehr geschätzten Deep Rinsing gleich zu ziehen. Was bleibt ist ein leidlich spannender Schlangenthriller, mit einigen guten Ideen und einem Sam Jackson unter Wert!


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Meine Wertung: 6/10



#157 Schischa

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Geschrieben 02. März 2007, 13:37

State of Grace


( Im Vorhof der Hölle)


USA 1990 / Phil Joanou



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Ein Film der von Mal zu Mal besser wird und trotz seiner mittlerweile unglaublichen 17 Jahre, keinerlei Alterserscheinungen aufweißt. Im Gegenteil, auf Grund des aktuellen Oscar-Segens für den mit seiner Undercover-Polizistengeschichte ähnlich gelagerten The Departed und dem Ehren-Oscar für Ennio Morricone, der auch den Score zu State of Grace lieferte, erscheint der Film aktueller denn je.
Sean Penn, spielt hier den Undercover-Cop Terry Noonan, der zurück in seiner ehemaligen Heimat, dem irischen Hell`s Kitchen Viertel New Yorks, die Gangster und ehemaligen Freunde Frankie (Ed Harris) und Jacky Flannery (Gary Oldman) ans Messer liefern soll.
Regisseur Phil Joanou (U2: Rattle & Hum) drehte mit State of Grace ein wahres Meisterwerk des an großen Filmen nicht gerade armen Gangsterfilm-Genres. Die innere Zerrissenheit Noonans, gepaart mit dem aufkeimenden Konflikt der Iren mit einer italienischen Mafia-Familie, gibt dem Film eine Riesenpackung Zündstoff und entfesselt eine wahre Flut düster, blutiger Geschehnisse inmitten des pulsierenden Lebens des Big Apples. Mit vielen Details versehen, zeichnet Joanou die Lebensgepflogenheiten der irischen Einwanderer, was in einem geradezu inflationären Verbrauch von Bier und Whiskey gipfelt und uns mit U2, den Pogues , Sinead O`Connor und Van Morrison auch musikalisch den Kleeblattgeschmack förmlich spürbar macht. Das Sahnehäubchen sind dann natürlich die grandiosen Darsteller. Herausragend in seiner Rolle als versoffen-wahnsinniger Jacky Flannery ist Gary Oldman geradezu eine Augenweide und über die Qualitäten eines Sean Penn oder Ed Harris braucht sowieso nicht mehr diskutiert werden. Doch der Film bietet noch so viel mehr und ist dann konsequent mit Robin Wright Penn, John Turturro, John C. Reilly oder Burgess Meredith (dem Mickey aus Rocky) bis in die letzte Haarspitze großartig besetzt. Zu guter letzt präsentiert uns der Film dann noch ein Finale, dass sich wahrlich gewaschen hat und es wird, sprichwörtlich ernst genommen, reinen Tisch gemacht. Ein ganz großes Meisterwerk, bei dem ich nur Eines auch nach der x-ten Sichtung immer noch nicht kapiere: Warum saufen Iren in einem so um Authentizität bemühten Film eigentlich Bourbon-Whiskey?

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Meine Wertung: 10/10



#158 Schischa

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Geschrieben 02. März 2007, 15:33

The Long Riders


USA 1980 / Walter Hill



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Die Geschichte der James-Younger-Gang, in Vorgänger-Filmen wie z.B. Kaufmann`s The Great Northfield Minnesota Raid als verklärter Helden-Mythos dargestellt, wurde hier von Walter Hill als geschichtlich akkurate Bestandsaufnahme des modernen Westerns inszeniert.
Dabei beschränkt sich der Film größtenteils auf die Auseinandersetzung und Verfolgung der Brüder durch die Pinkertons, die durch die Raubzüge der Gang großen Schaden nahmen. So entgeht Hill dem oft begangenen Fehler sich in zu vielen Details zu verzetteln und vermeidet unnötige Längen. Einerseits gefällt der Film durch seinen in der Filmgeschichte wohl einmaligen Besetzungscoup mit dem die zentralen Figuren durch die Brüderpaare Keach, Quaid und Carradine besetzt wurden. Andererseits inszenierte Walter Hill den Film unverkennbar in der Tradition seines großes Vorbildes und Lehrmeisters Sam Peckinpah. Hill spielt geradezu mit den Versatzstücken des Genres, gibt sich den großartigen Landschaftspanoramen Missouris hin und inszeniert Zeitlupen Shootouts mit lange nicht mehr gesehener, überaus blutiger, Intensität. Erwähnenswert in jedem Fall auch der Soundtrack. Von keinem geringeren als Ry Cooder eingespielt, wurde dessen finales Jesse James später so kongenial von den Pogues auf ihrer Rum, Sodomy & the Lash interpretiert. Westernherz was willst Du mehr!

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Meine Wertung: 9/10



#159 Schischa

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Geschrieben 02. März 2007, 16:48

La Collina degli stivali


(Hügel der blutigen Stiefel)


Italien 1969 / Giuseppe Colizzi



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Dritte von vier Arbeiten des Regisseurs Colizzi mit dem Gespann Hill / Spencer und einmal mehr restauriertes Schnippelwerk deutscher Filmverleiher. Ursprünglich unter dem Titel Hügel der blutigen Stiefel in den Kinos, wurde auch dieser Prä-Erfolgs-Western des Darsteller-Duos in umgeschnittener und neu synchronisierter Fassung unter dem Titel Zwei hau`n auf den Putz nochmals in die Lichtspielhäuser gebracht. Anders als bei Dio perdona... Io no!, hatte sich die Schneidearbeit bei diesem Werk aber durchaus gelohnt, denn die lahme Zirkusgeschichte kommt nicht wirklich in Gange und die später nachgelegte Spass-Synchro gewinnt der Geschichte wenigstens noch einen Funken Kurzweile und Originalität ab. Hätte aber Angesichts des beachtlichen Darstelleraufgebots auch durchaus gut gehen können, denn Genrekönner wie Woody Strode und George Eastman oder Altrecke Lionel Stander bürgen durchaus für Qualität. So bleibt letztlich aber nur ein unterdurchschnittlicher Italowestern, der aus dem Gegebenen einiges mehr hätte rausholen können und neben einigen netten Close Ups der stahlblauen Hill-Augen nicht wirklich viel zu bieten hat.

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Meine Wertung: 4,5/10



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Internationaler Titel


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Deutscher Re-Release Titel



#160 Schischa

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Geschrieben 03. März 2007, 18:25

Django


Italien-Spanien-Frankreich 1966 / Sergio Corbucci


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Django, ein Mann dessen einzigen Freund er in einem Sarg hinter sich her zieht, retten eine junge Frau vor den Foltereien einiger Männer und nimmt sie mit in eine Stadt, in dem ein skrupelloser Grundbesitzer sein Unwesen treibt. Nachdem er sich des Problems scheinbar entledigt hat, raubt er zusammen mit mexikanischen Banditen den Goldvorrat eines Armeeforts. Als sich Django mit der Beute aus dem Staub machen will, stellt sich ihm neben den Banditen auch der hartnäckige Grundbesitzer in den Weg.
Corbuccis Western, war zusammen mit Leones Dollar-Trilogie der Wegbereiter für die Geburtsstunde eines neuen Genres, dem Italo-Western. Mehr noch als Leone, widerspricht Corbuccis Film den bis dato gängigen, amerikanisch geprägten, Genre-Vorgaben und inszenierte mit schmalem Budget einen kleinen, dreckigen und blutüberströmten Film. Helden gibt es in diesem Film keine. Django ist getrieben von Geldgier und Rachsucht und macht sich auch aus der Zuneigung einer Frau recht wenig. Hauptdarsteller Franco Nero, wurde durch die Rolle zum Weltstar und sollte in der Folge noch zwei weitere Western mit Corbucci drehen, die jedoch nicht an sein Meisterwerk Il Grande Silenzio aka Leichen pflastern seinen Weg heranreichen. Für sich genommen, bietet Django gute Italowestern-Unterhaltung, die rückblickend ziemlich ungewöhnlich anmutet und fast schon groteske Züge annimmt.

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Meine Wertung: 8/10



#161 Schischa

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Geschrieben 04. März 2007, 10:20

Edge of Eternity


(Der Mann aus Arizona)


USA 1959 / Don Siegel



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Nette Krimigeschichte von Altmeister Don Siegel um Goldschmuggler, Polizistenehre und Fledermaus-Scheiße. Der Polizist Les Martin (Cornel Wilde), wird mit der Aufklärung eines Mordfalles beauftragt. Noch bevor er den Fall lösen kann, werden immer mehr Leute in einem sonst eher verschlafenen Städtchen am Rande des Gand Canyon umgebracht.
Eigentlicher Star des im Hitchcock-Stil gedrehten Filmes ist die grandiose Kulisse des Grand Canyons, die selten so beeindruckend auf Film gebannt wurde. Das wunderbare 60er Jahre Setting tut dann sein übriges um den Film weit über die normale Krimiskost dieser Zeit zu heben. Auch die Darsteller, neben Hauptdarsteller Cornel Wilde ist das hauptsächlich der schön schräge Jack Elam als verschrobener Guano-Minenarbeiter und die viel zu früh verstorbene, zauberhafte Victoria Shaw überzeugen mit ihren charmanten Charaktern. Handwerklich perfekt in Szene gesetzt von Don Siegel, ist das Frühwerk des Dirty Harry Schöpfers dann auch einigermaßen spannend und ausreichend undurchsichtig, um bis zum Schluss der knapp 80 Minuten zu fesseln. Dann nämlich präsentiert uns der Film noch einen beeindruckenden Showdown auf einer Minenseilbahn, der in Schwindel erregender Höhe für ein echtes Herzschlagfinale sorgt. Feiner Old-School-Krimi, der völlig zu Unrecht im Gesamtwerk Don Siegels untergeht!

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Meine Wertung: 7,5/10



#162 Schischa

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Geschrieben 04. März 2007, 21:03

Johnny Guitar


USA 1954 / Nicholas Ray



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Ein Western, der zunächst durch seine ungewöhnlich starken Frauenrollen beeindruckt. Joan Crawford als Vienna und Mercedes McCambridge als Emma Small geben zwei verbissene Rivalinnen, die sich aufs Durchtriebenste bekämpfen. Dazwischen befindet sich Sterling Hayden (Terror in a Texas Town) als Johnny Guitar, der nach Jahren der Abwesenheit zu seiner alten Liebe Vienna zurückkehrt und diese bei ihrer Auseinandersetzung mit Rivalin Emma und den sich gegen sie verschworenen Landbesitzern unterstützen soll.
Die verkehrten Rollenbilder, die ungewöhnliche Charakterisierung seiner Figuren und der nicht zu übersehende gesellschaftskritische Hintergrund, machen aus Johnny Guitar einen ungewöhnlichen Film und Western, der mit seiner unbequemen Haltung seiner Zeit einiges voraus hatte. Das führte dann auch zu einer fast schon legendären Verrisswelle unter den liberalen amerikanischen Filmkritikern und einem mehr als beachtlichen Erfolg im damals noch schwer kriegsgebeutelten Europa. Francois Truffaut hielt den Film seiner Zeit sogar für den besten Western aller Zeiten. Wie auch immer! Ein ungewöhnlicher Film, den es sich anzuschauen lohnt. Als besonderes Schmankerl, gibt es dann noch einen herrlich auf dicke Hose machenden Ernest Borgnine und das Leinwanddebüt eines Herrn Dennis Hopper, bei dem man auf Grund der Kürze aber etwas genauer hinschauen sollte.

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Meine Wertung: 9/10



#163 Schischa

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Geschrieben 05. März 2007, 19:27

Broken Arrow


( Der gebrochene Pfeil )


USA 1950 / Delmer Daves



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Delmer Daves, ein weiterer großer Wegbereiter des amerikanischen Western, der in den 50er Jahren Filme wie The Last Wagon oder den großartigen 3:10 to Yuma schuf. Der 1950 entstandene Broken Arrow markierte den Anfang dieser Serie feiner Genre-Werke und tat einen wegweisenden Schritt in der Sichtweise des US-Western auf die amerikanischen Ureinwohner. Somit kann man Broken Arrow auch als eine Art frühen kleinen Bruder zu Kevin Costners Der mit dem Wolf tanzt sehen. Auch, weil Broken Arrow seinerzeit mit nicht weniger als drei Oscar Nominierungen bedacht wurde. James Stewart spielt den ehemaligen Armee-Spurenleser Tom Jeffords, der, nachdem er einem Apachen das Leben gerettet hat, zwischen den verfeindeten Weisen und den Indianern zu vermitteln versucht und sich dabei mit dem Apachen Häuptling Cochise (Vorzeige-Indianer Jeff Chandler) anfreundet. Während er immer mehr Zeit bei den Apachen verbringt, verliebt er sich in die schöne Sonseeahray (Debra Paget) und heiratet diese.
Neben der, zugegeben heute etwas angestaubt wirkenden, Sichtweise, bietet der Film ein großartiges Westernszenario, mit in schönstem Technicolor eingefangenen Bildern. Stewart spielt einmal mehr den von ihm so unnachahmlich dargestellten ehrlich-aufrechten Kerl und ist damit die Idealbesetzung für Jeffords, der das komplette Sammelsurium amerikanischer Grundwerte darstellt. Nicht ganz ohne Tragik, den wie ich kürzlich in einer Biographie Stewarts zu lesen bekam, war der Mime ein gewichtiger Vertreter rechtslastiger Sichtweisen und somit alles andere als ein Führsprecher kolonialer Integrationspolitik. Der Film selbst, ist mit seinem anerkennenswerten nostalgischen Wert ein spannendes Stück Western-Kino, das zudem den Grundstein für eine erfolgreiche Western-Regisseur-Karriere legte.

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Meine Wertung: 8/10



#164 Schischa

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Geschrieben 06. März 2007, 12:59

The Killers


( Rächer der Unterwelt )


USA 1946 / Robert Siodmak



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Ich war eigentlich nie ein großer Verehrer des Film Noir. Werke wie John Hustons The Maltese Falcon taugten bestenfalls als gelegentliche Nachmittagsunterhaltung. Wenn sich das Genre aber mit einer derartigen Fülle an wegweisenden Details präsentiert und dazu noch so liebevoll wie auf der vorliegenden DVD Version aus dem Hause Criterion zeigt, dann kommt der Filminteressierte Zuschauer nicht umhin den düsteren Werken allergrößten Respekt zu zollen. Die Geschichte aus der Feder Ernest Hemingway`s wurde im Laufe der Jahrzehnte mehrfach verfilmt. Neben dem Erstling des Nazi-Flüchtlings Siodmak, waren dies, eine russische Interpretation aus dem Jahre 1958 und die bekannte Don Siegel Version von 1964. Alle drei Versionen zu finden auf der prächtigen Code 1 DVD und darum auch an anderer Stelle mehr dazu.
Die Version von Robert Siodmak, der Ende der 30er Jahre zusammen mit Kollegen wie Fritz Lang oder Billy Wilder vor dem Nazi-Regime in die USA flüchtete, ist ein Vorzeigewerk in Sachen Storyaufbau. Burt Lancaster, der hier sein beachtliches Leinwanddebüt gab, spielt den Ex-Boxer „The Swede“, der gleich zu Beginn des Filmes von zwei Profikillern ermordet wird. Im Verlauf des Filmes, eröffnet sich einem ermittelnden Versicherungsagenden (Edmond O'Brien) eine verschachtelte Geschichte, bei der ein großer Raubüberfall, eine Gangsterbande und die schöne Kitty Collins (Ava Gardner) eine große Rolle zu spielen scheinen. Die in Rückblicken erzählte Geschichte, die aus immer neuen Blickwinkeln und von verschiedenen Personen erzählt wird, war mit eine der ersten, die einem nicht linearen Aufbau folgten und lediglich durch die Ermittlungen des Agenden zusammengefügt werden. Unterstützt durch den Noir Stil, mit seinem fortwährenden Spiel aus Licht und Schatten, fügt der Film dann erst gegen Schluss die Ereignisse zu einem Ganzen zusammen und gipfelt in einem großartig gefilmten, spannenden Schluss. Erstaunlich für einen Regisseur, dessen einzig mir bekanntes Werk bis dato der knalle bunte, ebenfalls mit Burt Lancaster verfilmte, Rote Korsar war. Alleine für den, minutenlangen und ohne Schnitt gefilmten, großen Raubüberfall auf eine Firma, gebührt den Machern allergrößten Respekt. Für mich in jedem Fall ein deutlicher Wink, dem Film Noir eine gesteigerte Portion Anerkennung zukommen zu lassen.

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Meine Wertung: 9/10



#165 Schischa

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Geschrieben 09. März 2007, 10:12

Ubiytsy (Убийцы)


(The Killers)


Sowjetunion 1958 / Andrei Tarkovsky



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Die zweite Interpretation des Hemingway Stoffes, wurde als klassischer Drei-Akter inszeniert und war die Uni-Abschlussarbeit des späteren Solaris-Regisseurs Andrei Tarkovsky. Der knapp 20 minütige Kurzfilm beschränkt sich auf die drei Schlüsselszenen der Geschichte und legt seinen Fokus auf die Eröffnungsszene, in der die beiden Titelgebenden Killer in einem Imbiss ihrem Opfer auflauern wollen. Novum der damaligen Zeit war, dass Tarkovsky mit Genehmigung des Politbüros, der erste russische Filmemacher war, der eine westliche Romanvorlage verfilmen durfte. Das gelingt ihm in der kürze der Zeit auch recht gut und die Laiendarsteller, allesamt aus dem Kommilitonen-Fundus rekrutiert, geben ihr Bestes. Zur Gesamtbetrachtung des Stoffes in jedem Fall sehenswert. Übrigens war Tarkovsky in der Vergangenheit nicht der einzige, der die Hemingway Story als Kurzfilm inszenierte. In Spanien und Dänemark, wurde der Stoff erst letztes Jahr nochmals in Form von 10 bzw. 30 minütigen Filmen für die Leinwand adaptiert. Auf Grund der Kürze, werde ich hier mal auf eine Wertung verzichten!

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#166 Schischa

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Geschrieben 09. März 2007, 13:59

The Killers


(Der Tod eines Killers)


USA 1964 / Don Siegel



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Die `64er Siegel-Version der Hemingway Kurzgeschichte, unterscheidet sich gravierend von seinen beiden Vorgängerwerken. Handwerklich als auch storytechnisch nahmen Don Siegel und sein Drehbuchschreiber Gene L. Coon (Die Straßen von San Francisco) einige Veränderungen vor. So liegt der Fokus des in Farbe gedrehten Filmes erstmals auf den beiden titelgebenden Killern, die herausfinden wollen, wer und warum ihnen der Auftrag zum Mord an dem Ex-Rennfahrer Johnny North (im Vorgänger noch „The Swede“ und Boxer) gegeben wurden. So nimmt dann auch der unsinnige deutsche Titel die große Schluss-Pointe vorweg, in der die beiden Auftragsarbeiter, nachdem sie den Hintergründen der Geschichte auf die Schliche gekommen sind, aus dem Weg geräumt werden sollen. Das Grundgerüst der Vorlage beibehaltend, erzählt auch die `64er Auflage die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln und lässt den Zuschauer erst ganz langsam mit vielen Rückblicken die wahren Hintergründe für den Mordauftrag erahnen. Siegel verzichtet bewusst auf die Stilmittel seiner Vorgänger und würzt die Geschichte stattdessen mit viel Action und einer, für einen 64er TV-Film ungewohnten, Portion Gewalt, die dann auch dazu führte, dass dem Film eine TV Auswertung versagt blieb. Der Film währe aber wohl nur halb so gut ohne seine Darsteller. Lee Marvin als Killer Charlie Strom spielt grandios und nimmt mit seiner Darstellung viel seines 3 Jahre später entstandenen Walker in Point Blank vorweg. Bezaubernd wie immer auch Marvins langjährige Weggefährtin Angie Dickinson. Dazu Alt-Präsident Ronald Reagan in seiner letzten großen Filmrolle und John Cassavetes, der mit Marvin später im Dreckigen Dutzend auftrat und eine klasse Leistung mit der tragischen Figur des Johnny North hinlegt. Somit ist die `64 Version der Killers für mich das Sahnehäubchen in einer Serie großartiger Referenzen an die Geschichte Ernest Hemingways und ein ganz dicker Fisch für Lee Marvin Verehrer wie mich!

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Meine Wertung: 9/10



#167 Schischa

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Geschrieben 10. März 2007, 11:28

Two rode together


(Zwei ritten zusammen)


USA 1961 / John Ford


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Der späte Ford-Western, wiederholt letztlich nur das Thema aus dem 5 Jahre zuvor entstandenen The Searchers. James Stewart als saufender, geldgieriger Marshal Guthrie McCabe, der zusammen mit seinem alten Freund, dem Armeeangehörigen Lt. Jim Gary (Richard Widmark) von den Indianern entführte Siedler zurück bringen soll, ist nichts weiter als eine Karikatur Ethan Edwards. So nimmt sich Ford in einer ungewohnt lockeren Art und Weise dem Thema an und besetzte seine beiden Hauptdarsteller Stewart und Widmark entgegen ihrem angestammten Rollentypus. Sehr zum Vorteil Stewarts, der hier eine seiner besten Leistungen in einem Western ablieferte. Ansonsten ist der Film ganz Ford. Die bekannte, einseitige Sichtweise des weiß-roten Kulturkonfliktes hatte sich auch in diesem spät entstandenen Werk nicht verändert. Typische dramatische Elemente, welche zugunsten einer eher lustigen Gangart deutlich zurückgefahren wurden, sind noch zu Genüge vorhanden und die große Schar Ford`scher Weggefährten gibt sich ein lockeres Stelldichein. Two rode together, ein sehenswertes,handwerklich perfektes Werk eines Western-Idols.

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Meine Wertung: 8/10



#168 Schischa

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Geschrieben 10. März 2007, 20:04

The Man who shot Liberty Valance


(Der Mann, der Liberty Valance erschoss)

USA 1962 / John Ford



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Der letzte große Western John Fords und die, bis auf eine kleine Ausnahme, erste und letzte Zusammenarbeit der beiden Western-Ikonen James Stewart und John Wayne. Dieser letzte und 13te Film in meinem persönlichen Gesamtüberblick aller Western die James Stewart als Hauptdarsteller in seiner fast 50 jährigen Schaffenszeit drehte, ist dann auch die offizielle Zepterübergabe im SchischamaxX an den Duke, der ab sofort des Öfteren hier in seinen großen Westernrollen zu finden sein wird. Mit Liberty Valance trat dann auch ein echtes Glanzstück in Erscheinung, das die beiden Haudegen perfekt zusammenführt und nach geschätzten 15 Jahren Verzicht ein beeindruckendes Comeback in meinem Heimkino hinlegte. Ford beschränkt hier seine beliebten Genre-Elemente aufs Allernötigste und erzählt in einfachen schwarz-weiß Bildern seine Geschichte, die auch abseits des Western gut funktioniert hätte.
Der alternde Senator Stoddart (James Stewart) kehrt in seine Heimatstadt zurück, um bei der Bestattung seines ehemaligen Bekannten Tom Doniphon (John Wayne) dabei zu sein. Als ihn ein Reporter nach einem Interview fragt, erzählt er von seinem Leben und dem Mann, der Liberty Valence erschoss. Fortan erzählt der Film in Rückblenden wie Stoddart seinen Weg in das kleine Örtchen Shinbone fand und es zum Tod des üblen Liberty Valance kommt.
Regisseur John Ford schafft es abermals seinen Darstellern gute bis sehr gute Leistungen abzuringen. Dabei überrascht es weniger, dass Stewart in einer für ihn so typischen Rolle glänzt, sondern dass der Duke mit seiner doch arg limitierten Schauspielerei seinem tragischen Helden ein unerwartet hohes Maß an Tiefe und Dramatik zu verleihen versteht und beweißt, dass seine Leistung in The Searchers keine Eintagsfliege war. Der Rest von Liberty Valance ist mehr oder weniger bekannte Geschichte. Sei es Lee Marvin als schmierig cooler Liberty Valance oder ein früher Auftritt der späteren Italowestern-Legende Lee Van Cleef. Auch die handfesten Schimpftiraden James Stewarts über Woody Strode sind ein fest mit der Entstehungsgeschichte verbundenes Anekdötchen und untermauern den bei mir zwischenzeitlich sehr fragwürdigen Status der Leinwandlegenden Stewart und Wayne. Doch da halte ich es mittlerweile ähnlich wie ein sehr geschätzter Kollege aus dem Filmforum: Kein Duke ohne Western und kein Western ohne Duke und selbiges trifft auch für den alten Jimmy Stewart zu! Alles Andere wäre gelogen!

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Meine Wertung: 9/10



#169 Schischa

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Geschrieben 11. März 2007, 10:16

The complete Western History of James Stewart


(by Schischa)



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1939 ~ Destry Rides Again (Der große Bluff) George Marshall (6/10)

1950 ~ Winchester`73 Anthony Mann (9/10)

1950 ~ Broken Arrow (Der gebrochene Pfeil) Delmer Daves (8/10)

1952 ~ Bend of the River (Meuterei am Schlangenfluss) Anthony Mann (9/10)

1953 ~ The Naked Spur (Nackte Gewalt) Anthony Mann (9/10)

1954 ~ The Far Country (Über den Todespass) Anthony Mann (8,5/10)

1955 ~ The Man from Laramie (Der Mann aus Laramie) Anthony Mann (9/10)

1957 ~ Night Passage (Die Uhr ist abgelaufen) James Neilson (7,5/10)

1961 ~ Two rode together (Zwei ritten zusammen) John Ford (8/10)

1962 ~ The man who shot Liberty Valance (Der Mann, der Liberty Valance erschoss) John Ford (9/10)

1962 ~ How the West Was Won (Das war der wilde Westen) John Ford, Henry Hathaway, George Marshall, Richard Thorpe (-/-)

1964 ~ Cheyenne Autumn (Cheyenne) John Ford (-/-)

1965 ~ Shenandoah (Der Mann vom grossen Fluss) Andrew V.McLaglen (7/10)

1966 ~ The Rare Breed (Rancho River) Andrew V.McLaglen (6/10)

1968 ~ Firecreek (Die fünf Vogelfreien) Vincent McEveety (-/-)

1968 ~ Bandolero! Andrew V. McLaglen (9/10)

1970 ~ The Cheyenne Social Club (Geschossen wird ab Mitternacht) Gene Kelly (-/-)

1976 ~ The Shootist Don Siegel (-/-)

#170 Schischa

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Geschrieben 11. März 2007, 11:46

Zatoichi – The Tale of Zatoichi continiues (Zoku Zatoichi monogatari)


Japan 1962 / Kazuo Mori



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Im zweiten Teil der berühmten japanischen Film-Serie, kriegt der sympatische blinde Masseur und Schwertkämpfer Zatoichi gleich von mehreren Seiten Ärger. Als er bei einem Massage-Auftrag zufällig mitbekommt, dass das Oberhaupt einer einflussreichen Familie geisteskrank ist, soll eine Hand voll Auftragskiller dafür sorgen, dass das Geheimnis gewahrt bleibt. Damit noch nicht genug, denn als Ichi (so der richtige Name Zatoichis) sich in einem Bordell vor seinen Verfolgern versteckt, trifft er auf seinen Bruder, der ihm vor langer Zeit das Mädchen ausspannte und ihn abgrundtief hasst. Als Zatoichi dem Grab des verstorbenen Samurai Hirate (den er in Teil Eins tötete) einen Besuch abstatten, treffen er, das Killerkommando und sein Bruder aufeinander.
Der zweite Teil legt in allen Belangen nochmals zu. Die Story ist komplexer, die Schwertkämpfe ausgedehnter und die Charakter, speziell der Zatoichis, ausgefeilter. Der Mix aus melodramatischen Elementen, unaufdringlicher Komik und kerniger Samruai-Action hält sich perfekt die Waage und Hauptdarsteller Shintarô Katsu scheint sich sichtlich wohl zu fühlen in seiner Rolle. Der obligatorische Showdown ist großartig inszeniert und wenn auch nicht so explizit blutig wie viele seiner Genre-Kollegen, von herausragender Eleganz. Einzig die viel zu kurze Laufzeit von knapp 80 Minuten, trübt den gelungenen Filmgenuss etwas, denn ehe man sich versieht, ist auch der zweite Zatoichi schon wieder vorbei!

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Meine Wertung: 8,5/10



#171 Schischa

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Geschrieben 12. März 2007, 19:47

Yojinbo


(Yojimbo,der Leibwächter)


Japan 1961 / Akira Kurosawa



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Ein Film, der wie kein Anderer die östliche mit der westlichen Filmwelt verbindet. Regisseur Akira Kurosawa, glühender Verehrer solcher Regielegenden wie John Ford und Howard Hawks, mischt in seinem Yojimbo gekonnt Elemente aus dem amerikanischen Western mit der Tradition japanischer Samurai Filme. Das Ergebnis gelang bekanntlich derart beeindruckend, dass ihn `64 Sergio Leone mit Für eine Hand voll Dollar und `96 Walter Hill in seinem Last man standing nahezu 1:1 kopierten.
Für mich grenzt Yojimbo an ein perfektes Filmerlebnis. Toshirô Mifune, dessen umwerfendes Charisma schier die Leinwand sprengt, spielt den Ronin Sanjuro mit einer unnachahmlichen Coolness, an der selbst die Leistung eines Clint Eastwood zu scheitern droht. In schwarz-weißem Cinemascope eingefangen werden die Gesichtzüge Mifunes fast zu einem Gemälde und erscheinen, auch auf Grund der bestechenden Qualität dieser Neuauflage, wie in Stein gemeißelt. Zu Stein droht man auch beim Anblick des hünenhaften Namigoro Rashomon zu werden, der, einst Alptraumgestalt meiner Jugendtage, mit seinen 2,20m und einem riesigen Holzhammer, einen bleibenden, aber auch leider einzigartigen, Eindruck hinterlässt. Untermauert von einem genialen Perkussion-Score, der sowieso schon lange zu meinen Favoriten gehört, ist Yojimbo für mich ein Meilenstein der Filmgeschichte, der bei jeder Neusichtung nochmals an Wert gewinnt und entscheidend dazu beigetragen hat, dass ich heute Filmfan bin.

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Meine Wertung: 10/10



#172 Schischa

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Geschrieben 15. März 2007, 10:26

Tsubaki Sanjûrô


(Sanjuro)


Japan 1962 / Akira Kurosawa


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Der überwältigende Erfolg von Yojimbo,`61 schon fast so was wie ein Blockbuster, brachte das Duo Kurosawa / Mifune dazu, nur ein Jahr später die Fortsetzung der Geschichte um den herrenlosen Samurai Sanjuro nachzulegen. Die optischen Raffinessen des Vorgängers werden zu Gunsten einer umfangreicheren Handlung deutlich reduziert und machen aus Sanjuro einen komplett anderen, aber nicht weniger interessanten Film. Das Erzähltempo ist recht hoch und eine Vielzahl neuer Figuren halten die Spannung auf hohem Niveau. Mifune darf einmal mehr beweisen, dass er einer der charismatischsten Schauspieler überhaupt ist und wenn es darum geht, Können und Eleganz im Umgang mit der Metallklinge zu zeigen ist er auch dabei ein wahrer Meister. Überrascht war ich bei einer Szene, in der Sanjuro eine ganze Armee an Schwertkämpfern ins Jenseits befördert und welche überdeutlich Vorbild für Uma Thurman's Kampf gegen die „Crazy 88“ in Kill Bill war. Glücklicherweise kam ich auch erstmals in den Genuss des ungeschnittenen Endkampfes, in dem Kurosawa das beliebte Thema „Blutfontäne“ etablierte und die Messlatte sogleich Literweise in extremer Höhe festmachte. Auch in schwarz-weiß ein beeindruckendes Stilmittel. So ist die Fortsetzung des Yojimbo ein nicht weniger gelungener Film, den man unbedingt gesehen haben sollte. Nicht ganz so einflussreich wie sein Vorgänger aber mit seinem tollen Hauptdarsteller und der überragenden Regiearbeit Kurosawas ein ganz wichtiger Film aus dem Land der aufgehenden Sonne!

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Meine Wertung: 9/10



#173 Schischa

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Geschrieben 24. März 2007, 19:52

Seua khaap daap


(The Tiger Blade)

Thailand 2005 / Theeratorn Siriphunvaraporn


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Was für ein schlechter Film! Grundsätzlich immer aufgeschlossen für Actionware aus Asien, konnte mich an dem Film rein gar nichts begeistern. Die Geschichte um geflohene Häftlinge, unverwundbare Bösewichte und ein magisches Schwert ist einfach nur dämlich. Die Darsteller agieren hölzern bis gar nicht und die exzessiv eingesetzten Bildverfremdungen rückten ein frühzeitiges Abschalten in gefährliche Nähe. Selbst die unzähligen Actionszenen, großes Plus von Landsmännern wie Ong-bak oder Born to Fight, sind vornehmlich geprägt von billigsten Computereffekten oder, im Falle der Martial Arts Fights (wenn man dieses üble Gefuchtel überhaupt so nennen kann), auf allerhöchstem Mortal Kombat-Niveau. Wers braucht…

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Meine Wertung: 3,5/10



#174 Schischa

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Geschrieben 01. April 2007, 15:10

Casino Royale


USA – Großbritannien – Tschechien 2006 / Martin Campbell



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Zu diesem Film wurde ja bereits alles gesagt und geschrieben! Der neueste Spross der unendlichen Geheimagenten-Serie und Reanimator einer todgemolkenen Franchise-Kuh, kommt mit neuem Hauptdarsteller und erfreulich ernster Herangehensweise recht gut aus den Startlöchern und gefällt mit einer gelungenen Mischung aus Spannung und Action. Diese wiederum überzeugt durch ihre erfrischende Ehrlichkeit und den fast völligen Verzicht auf (offensichtlichen) Computereinsatz. So vergehen die mehr als zwei Stunden ohne nennenswerte Durststrecken und ordnen Casino Royale im eher dünn besiedelten oberen Drittel meiner Bond Favoritenliste ein. Auch, weil ich Musterknabe Jürgen Tarrach fast übersehen hätte und mich dann um so mehr über seinen Auftritt gefreut habe!

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Meine Wertung: 7,5/10



#175 Schischa

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Geschrieben 01. April 2007, 16:33

Uomini si nasce, poliziotto si muore


(Eiskalte Typen auf heißen Öfen)


Italien 1975 / Ruggero Deodato



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Regisseur Ruggero Deodato war, seine Filmarbeit betreffend, schon immer ein ziemlich harter Hund. Mit seinen Kannibalen-Filmen, speziell dem 1980 entstandenen Cannibal Holocaust, spaltete er die Filmwelt und entfachte eine Diskussion über Sinn und Unsinn filmschöpferischer Extremwerke, wie sie gerade im Italien der späten 70er und frühen 80er zu Haufe produziert wurden. Für den geneigten Zuschauer (zu denen ich mich durchaus zähle) war er zu allererst aber einmal ein anerkannter Garant für Filme, in denen bisweilen höchst explizit, aber mit nicht zu verleugnendem Unterhaltungswert ordentlich auf den Busch geklopft wird. So geht es auch in seinem ersten und einzigen Ausflug ins Polizeifilm-Genre nicht gerade zimperlich zu und die, moralisch mehr als fragwürdig handelnden Cops, bringen ihre unzähligen Gegner nach allen Regeln des Exploitation-Kinos zur Strecke. Herrlich politisch unkorrekt, wird auch mal eben ein Blindenhund überfahren oder dem, noch nicht ganz ins Jenseits beförderten Handtaschendieb das Genick gebrochen. Hartes Durchgreifen scheint im Rom der 70er Jahre aber durchaus geboten, denn die zwei Polizisten Tony (Ray Lovelock) und Fred (Marc Porel, der nur wenige Jahre nach dem Film im Alter von nur 34 Jahren verstarb) müssen mit ansehen, wie ein übler Mafiaboss einen alten Freund und Kollegen kaltblütig hinrichten lässt. Daraufhin lässt der Chef der Polizeieinheit (Adolfo Celi , im Film liebevoll immer „the Boss“ genannt) die beiden Speziallisten von der Leine um „Bibi“, so der Name des ungeliebten Ganoven, zur Strecke zu bringen. Bis es dann letztlich aber wirklich soweit ist, erlegen unsere beiden, auch verbal sehr schlagfertigen Cops, noch schnell ein komplettes Verbrechersyndikat, beenden eine brutale Geiselnahme und beglücken im Vorbeigehen noch den kompletten weiblichen Cast des Filmes. Es ist also bestens gesorgt für 1 ½ Stunden kernig-wüster Unterhaltung im bekannten Stil italienischer Polizeifilme.

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Meine Wertung: 8,5/10



#176 Schischa

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Geschrieben 04. April 2007, 09:40

Mannaja


(Mannaja, das Beil des Todes)


Italien 1977 / Sergio Martino



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Mannaja, Kopfgeldjäger und Einzelgänger, dessen liebste Waffe ein Beil ist, legt sich in dem kleinen Städtchen Suttonville mit dem ortsansässigen Schurken Waller und dessen Chef, dem ausbeuterischen Minenmogul McGowan an. Als Waller McGowans Tochter entführt, lässt sich Mannaja auf einen Handel ein und erhält so die Gelegenheit eine alte Rechnung zu begleichen.
Sergio Martino, bevorzugt Fachmann im Gialo- und Polizi-Dschungel, bot mit diesem spät entstanden Italo-Western nochmal alles auf, was das, zu der Zeit schon mächtig ausgelutschte Genre, zu bieten hat. Dabei geht es überraschend düster zu in der Nebel verhangenen Westernwelt des Beileschwingers. Unterstützt von einem einzigartigen Musikmix aus Gothic- und Western-Elementen, macht der Film mit seiner professionellen Machart ordentlich Eindruck. Der oft zitierte Vergleich mit dem ein Jahr früher entstandenen Keoma trifft zwar weitestgehend zu, die vielen eleganten Kameraeinstellungen und die spannende Geschichte geben dem Film jedoch einen mehr als berechtigten und herausragenden Platz im Wirrwahr unzähliger Genrewerke. Zumal der Film mit dem viel zu früh verstorbenen Maurizio Merli einen wirklich erstklassigen Hauptdarsteller und mit Margheriti-Spezi John Steiner einen ebensolchen Gegenpart in Petto hat. Überraschender Weise wurde der Film sehr zurückhaltend und mit einem glänzenden Wolfgang Hess synchronisiert und rettet so die düster-spannende Atmosphäre mit in die hervorragende deutsche Synchronisation. Somit gefällt Mannaja als sehenswerter, düster-blutiger Schlussakzent einer großen Ära.

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Meine Wertung: 8/10



#177 Schischa

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Geschrieben 06. April 2007, 17:10

The Culpepper Cattle Company


(Greenhorn)


USA 1972 / Dick Richards



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Der junge Ben Mockridge (Gary Grimes) wünscht sich nichts mehr, als Cowboy zu sein. Als der Chef einer Gruppe von Viehtreibern, Frank Culpepper, ihn als Koch-Gehilfen einstellt, geht ein scheinbarer Traum in Erfüllung. Die Illusion währt jedoch nicht lange und schnell muss der Junge erfahren, dass die von Ihm so verehrten Männer nichts weiter sind, als gewissenlose Diebe und Mörder.
Der Beste Film, den Sam Peckinpah nie gedreht hat! Was der damalige Jungproduzent Jerry Bruckheimer da 1972 zusammen mit Regisseur Dick Richards geschaffen hat, grenzt an ein wahres Wunder. Von der Filmwelt nahezu unbeachtet, schufen sie einen grandiosen Western, der Vergleiche mit Filmen wie The Wild Bunch geradezu heraufbeschwört. Dazu finden sich in dem Film, neben dem grandiosen Billy Green Bush als ultracoolem Cowboy-Chef Frank Culpepper, mit Bo Hopkins und Matt Clark auch einige verdiente Peckinpah Recken und ergänzen perfekt die ohnehin schon sehr gut gecastete Darsteller-Riege.
In seinen viel zu kurzen 90 Minuten zelebriert der Film geradezu den in allerschönsten Marlboro-Werbespot-Bildern eingefangenen Cowboy Mythos. Er legt ihn sich förmlich zu Recht, um ihn dann äußerst gewalttätig wieder zu demontieren. Das macht er, wie einst auch Peckinpah, nach allen Regeln der „Männer“ Kunst und zieht dabei eine verdammt blutige Spur hinter sich her. Auch wenn ich gelegentlich das Gefühl hatte, der Film währe an einigen Stellen zwanghaft verkürzt worden, ist The Culpepper Cattle Company ein wahres Fest für Western Fans und ein ganz dicker Geheimtipp!


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Meine Wertung: 9/10



#178 Schischa

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Geschrieben 08. April 2007, 18:34

The Last Hard Men


(Der letzte der harten Männer)

USA 1976 / Andrew V. McLaglen



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Die Geschichte der letzten harten Männer, ist schnell erzählt. Zach Provo, ein übler Gangster türmt aus einem Strafgefangenenlager. Besessen von nur einem Gedanken: Rache! Rache am alternden Ex-Sheriff Sam Burgade, der ihn einst hinter Gitter brachte und dabei seine Frau erschoss. Dazu ist Provo jedes Mittel recht und um den alten Recken herzufordern, entführt er seine Tochter und verschanzt sich mit ihr in einem Indianer-Reservat.
Gespickt mit Charlton Heston und James Coburn, zwei ganz Großen des Western Faches, gefilmt vor tollen Kulissen in superbreitem Cinemascope und der gelungene Soundtrack von Altrecke Jerry Goldsmith, täuschen nicht darüber hinweg, dass der Film von Western-Spezi Andrew V. McLaglen nur sehr gemächlich zu Potte kommt. Kommt es dann endlich zur lange erwarteten Konfrontation der beiden Hauptakteure, ist der Film relativ schnell zu Ende und lässt den Zuseher mit einigen ungelösten Fragen zurück. Von einem schlechten Film zu reden wäre aber weit übertrieben und neben den schon erwähnten Vorzügen überrascht der Film, gerade im letzten Drittel, mit einigen überdeutlichen Exploitation-Anleihen und rechtfertigt mit einer üblen Vergewaltigungsszene und viel Blut seine 18er Freigabe. Ein Film, den ich leider etwas besser in Erinnerung hatte als er letztlich ist, der aber neben seinem etwas unglücklichen Spannungsaufbau genügend Western ist, um Fans wie mich zu unterhalten.

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Meine Wertung: 7/10



#179 Schischa

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Geschrieben 09. April 2007, 19:16

Un uomo chiamato apocalisse Joe


(Spiel dein Spiel und töte, Joe)


Italien-Spanien 1970 / Leopoldo Savona



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Das Western-Genre, wer behauptet es zu kennen, wird regelmäßig eines Besseren belehrt. Anfangs der Woche noch geplättet ob der Erstsichtung des grandiosen Culpepper Cattle Company, folgte gestern Abend gleich der nächste Hammer in Form des mir bis dato unbekannten Italo-Western Spiel dein Spiel und töte, Joe.
Schon nach wenigen Minuten entpuppte sich der Film als wahrer Partykracher und maximal unterhaltsamer Action-Western. Italo-Mime Antonio de Teffè, besser bekannt unter dem Namen Antony Steffen, spielt den dürren Revolverschützen Joe Clifford irgendwo zwischen Eastwood und Fonda, der seine Kontrahenten vor ihrer Reise ins Jenseits gerne mal mit einem Shakespear Zitat beglückt. Als Joe sein Erbe in Form einer Goldmine antreten will, muss er feststellen, dass ein Gauner Namens Berg sich diese bereits unter den Nagel gerissen hat und sie nur höchst widerwillig wieder hergeben mag. Erschwert wird das Ganze durch die Tatsache, dass Berg eine ganze Armee schießfreudiger Banditen um sich versammelt hat und auch vor dem örtlichen Sheriff wenig Respekt zeigt. Da nimmt Joe sich der Sache an und macht reinen Tisch im kleinen Wüsten-Städchen Dodge City. Was dann folgt, ist Western-Action in Reinkultur und ein schier unendlicher Showdown, der Bestmarken in Sachen einfallsreiches Sterben und Bodycount setzt. Dabei spart der Film weder an zünftigen, Spencer/Hill würdigen Schlägereien, noch an bleihaltigen Feuergefechten. Dazu der erstklassige stilgerechte Soundtrack von Bruno Nicolai, der als Bonus mit auf der tollen deutschen DVD enthalten ist und eine abermals erstklassige deutsche Synchronisation, die einerseits genügend Wortwitz mit sich bringt, sich andererseits in den entscheidenden Momenten aber auch zurückhalten kann. Erfreulich zudem, auch mal wieder die Urstimme Clint Eastwoods Klaus Kindler als Joe zu Gehör zu bekommen. Ein Mann der sein Handwerk wahrlich verstand.
So beschloss ich meine Western-Woche mit einem kleinen unbekannten Juwel, das ob seiner immensen Partytauglichkeit sicher nicht den letzten Auftritt im SchischamaxX hatte.


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Meine Wertung: 8/10



#180 Schischa

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Geschrieben 10. April 2007, 20:18

Dirty Mary, crazy Larry


(Kesse Mary, irrer Larry - Auf Risiko ist kein Rabatt)


USA 1974 / John Hough



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Noch bevor Burt Reynolds 1980 mit Smokey and the Bandit und `81 mit Cannonball Run, die amerikanischen Highways unsicher machte, war es Peter Fonda als cooler Gelderpresser und ehemaliger Rennfahrer Larry, der Land auf Land ab die Cops in ihren schwarz-weißen Schüsseln das Fürchten lehrte. Am Anfang des Filmes steht aber erstmal eine Entführung. Larry und sein Kumpane Deke, entführen Frau und Tochter eines Kaufhaus Managers (Roddy McDowall), erpressen eine dicke Tüte voller Geld und machen sich mit der Beute aus dem Staub. Unnötiges Anhängsel dabei, ist der One Night Stand von Larry, die anhängliche und dauer-quasselnde Mary (Susan George am Rande des Wahnsinns), die sich selbst zur anstehenden Flucht vor der Polizei einlädt. Was dann noch an Handlung folgt, ist nicht mehr der Rede wert. Vielmehr sollte man sich zurücklehnen und eine der wahnwitzigsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte genießen. Die Verfolgten, auf der Flucht in einem wunderschönen geklauten grasgrünen Dodge Charger, liefern ihren Verfolgern eine köstliche Hasenjagd und was der Film anno 1974 an Stunts aufbietet ist mehr als beachtenswert. Ohne Tricks und doppelten Boden, gibt es jede Menge toll gefilmter Actionszenen zu bestaunen und das finale Strassen-Duell mit einem Hubschrauben gehört seit gestern zu meinen ganz persönlichen Action-Highlights. Hut ab vor dem damaligen Stunt-Team! Zusätzlich hervor heben den Film seine glänzend aufgelegten Darsteller, neben vielen bekannten Gesichtern dieser Zeit, ist das, natürlich, Peter Fonda. Der, wie er in einem aktuellen Interview bestätigt, beim Dreh des Filmes, den Spaß seines Lebens hatte. Der Mann scheint einfach über allem zu stehen, herrlich! Abgerundet wird das Ganze dann noch von einem echten Schlussknaller, der mitten in die Magengrube trifft und in der Form nur in einem Film aus den 70ern vorkommen kann. Zusammen mit den Candy Snatchers, die Entdeckung der letzten 12 Monate aus einer leider längst vergangenen Zeit. Zum Heulen schön!

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Meine Wertung: 10/10







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