A BRONX TALE
(dt. Titel: IN DEN STRASSEN DER BRONX)
USA, 1993
Tribeca Productions / Price Entertainment / Penta Entertainment / B.T. Films Inc.
Regie: Robert De Niro
Produktion: Jon Kilik, Jane Rosenthal, Robert De Niro
Buch: Chazz Palminteri, nach seinem Theaterstück
Kamera: Reynaldo Villalobos
Schnitt: David Ray, R.Q. Lovett
Musik: Butch Barbella
Darsteller: Robert De Niro, Chazz Palminteri, Lillo Brancato, Francis Capra, Taral Hicks, Kathrine Narcucci, Clem Carserta
Premiere: 14. September 1993
Inhalt: Busfahrer Lorenzo Anello (Robert De Niro) ist ein hart arbeitender Mann, der für seinen kleinen Sohn Calogero (Francis Capra) nur das Beste will. Er will ihn zu einem guten Menschen erziehen und von der Scheiße der Straße fernhalten. Doch Calogero ist fasziniert von dem gefürchteten Paten Sonny (Chazz Palminteri), der das Viertel unter seiner Kontrolle hat. Immer mehr zieht es Calogero zu Sonny hin, der wie ein Vater zu ihm ist. Für den ehrlichen Lorenzo ist das natürlich mehr als nur ein Dorn im Auge. So ziehen die Jahre ins Land und Calogero (Lillo Brancato), inzwischen 17, muss Entscheidungen treffen, die sein ganzes weiteres Leben bestimmen können.
Mit fast allen großen Regissereuren hat Überschauspieler Robert De Niro zusammengearbeitet. Eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis er selbst mal im Regiestuhl platz nahm. A BRONX TALE war dann der Stoff, der für ihn geschaffen schien und so kam es hier zum darstellerischen Duell der Kreativen. De Niro (Regie) auf der einen Seite - Palminteri (Drehbuch) auf der anderen.
Besonders die darstellerischen Leistungen der beiden sind hervorzuheben. De Niro und Palminteri sind wie gewohnt klasse. Etwas enttäuschend ist Brancato, der Darsteller des 17jährigen Calogero. Lichtblick dagegen ist der 9jährigen, Francis Capra, der mir gut gefiel, obwohl es Kinderdarsteller bei mir sehr schwer haben.
A BRONX TALE ist im Grunde der alte Kampf zwischen Gut und Böse. Er veranschaulicht besonders die innere Zerrissenheit eines aufwachsenden jungen Mannes, der Gefahr läuft, dem Reiz des Bösen zu erliegen. Der Teufel auf der einen Schulter spricht meist lauter als der Engel auf der anderen.
De Niros Regiedebüt lässt zwar ein wenig eigenen Stil und Handschrift vermissen, ist aber ein gelungenes und intensives Zeit- und Milleubild des New Yorker Problemviertels während der Sechziger Jahre. Die Bronx ist mehr als nur heimlicher Hauptdarsteller des Dramas, dass sich wohltuend vom Hoodfilmtrend der Neunziger abhebt. Passend zur Zeitspanne gibt es dann auch jeweils die beste Musik jener Periode zu hören.
Dabei kommt es zwar zu einem kleinen Fehler - der Beatles-Song "Come Together" von 1969 erklingt aus einer Jukebox in einer 1968 spielenden Szene - zerstört aber nicht die beste Szene des Films: die in der sich eine Motorradgang in Sonnys Kneipe verirrt und nach einigen Pöbeleien vom Italomob kräftig aufgemischt wird. Stark!
Da ich den Film schon länger nicht gesehen habe, hatte der Film dann am Ende doch noch eine Überraschung für mich parat. Der Kurzauftritt eines alten und immer wieder gern gesehenen Bekannten ließ dann mein Herz höher schlagen. Mehr sei nicht verraten...