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Warte, bis es dunkel ist - Filmforen.de - Seite 13

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Warte, bis es dunkel ist


419 Antworten in diesem Thema

#361 Michael

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Geschrieben 07. März 2007, 14:30

ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG
(Deutschland/Schweiz/Spanien 1958 - Ladislao Vajda)

Was inspirierte diesen Durchgang: Zuerst die letzten Minuten "Hitlers nützliche Idole" im ZDF, dann ein paar Momente mit dem schmierigen Gero von Boehm und Berlinale-Chef Dieter Kosslick, die von Fischzubereitung und Liselotte Pulver schwärmten. Ich liebe Dürrenmatt, ich verehre Sean Penns THE PLEDGE, und ich konnte gestern wenig mit dem zum ersten Mal gesehenen Rühmann-Vehikel (wie es passend der Cinefacts-User Tornhill schimpft) anfangen. Der Film steht in der großen Tradition deutscher Filme über Serienkiller: M - EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER, NACHTS WENN DER TEUFEL KAM, DIE ZÄRTLICHKEIT DER WÖLFE oder auch DER TOTMACHER. Mehr eine pädagogische Komödie, in der Rühmann immer mit einem Lächeln auf den Lippen durch die statischen Bilder huscht. Der Ernst der Lage wird nie klar, die Abgründe sind mit seinem Dauergrinsen bedeckt. Nur Gert Fröbe in seinen zwei, drei Szenen als schwarzer Riese mit Kasperlpuppe bringt die Zerrissenheit auf den Punkt. Authentisch sind die schweizerischen Kinderdarsteller, die auch mal in die Kamera schauen. Klar der beste Moment des Films ist, als die Freundin der Ermordeten Rühmann vom Riesen und seinen kleinen Igeln erzählt. Danach noch ein bisschen in der Literatur gestöbert. Würde wirklich gerne mehr über die Heimatfilme der 1950er, die Erfolgsgaranten wie die Edgar Wallace-Reihe in den 1960ern und die Lederhosen- und Reportfilme in den 1970ern lesen. Besonders genauere Besucherzahlen würden mich interessieren.

#362 Michael

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Geschrieben 09. März 2007, 14:39

Soundtracks


Die letzte Hiobsbotschaft, die mich vom Projekt GRINDHOUSE ereilte, war, dass Senator jetzt sogar Rodriguez' Part aus dem April abgezogen hat. Postproduktion sollte dort längstens vorbei sein, also frage ich mich, was das Ganze soll. Egal.

Hier der offizielle DEATH PROOF-Soundtrack mit kleinen Anmerkungen:

"The Last Race" -- Jack Nitzsche
--> Aus Nitzsches (EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST, CRUISING) erstem offiziellen Filmscore für Mystery Science Theater-Legende Bert I. Gordon und seinem Film VILLAGE OF THE GIANTS. Klingt wie ein Italowestern auf Motorrädern.

"Baby, It's You" -- Smith
--> Im Original von der Motown-Gruppe The Sheirelles geschmettert, ist diese langsamere Coverversion vor allem cool.

"Paranoia Prima" -- Ennio Morricone
--> Sehr interessante Auswahl eines doch eher seltener bewunderten Morricone-Stücks aus DIE NEUNSCHWÄNZIGE KATZE. Ist zu vernehmen, als der Killer sich in der Dusche einer Angehörigen des Opfers versteckt.

"Planning & Scheming" -- Eli Roth & Michael Bacall
--> BlaBla.

"Jeepster" -- T Rex
--> Glam Rock meets Slasher.

"Stuntman Mike" -- Rose McGowan & Kurt Russell
--> Dialog.

"Staggolee" -- Pacific Gas & Electric
--> Keine Meinung.

"The Love You Save (May Be Your Own)" -- Joe Tex
--> Erinnert mich sehr an Al Greens "Let's Stay Together".

"Good Love, Bad Love" -- Eddie Floyd
--> Kenne ich nücht, und weiß ich auch nütscht drüber.

"Down In Mexico" -- The Coasters
--> Direkt ein Klassiker in meinem Player.

"Hold Tight" -- Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich
--> Geiler Oldie, der auch gut im STAND BY ME-Soundtrack vorkommen könnte.

"Sally and Jack (From the Motion Picture "Blow Out")" -- Pino Donaggio
--> Es soll eine japanische BLOW OUT-Pressung geben, auf der das Stück zu finden ist. Maestro Donaggio startete durch mit WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN und war dann unter anderem für fast jeden De Palma-Score in den 1980ern verantwortlich (CARRIE, DRESSED TO KILL, BODY DOUBLE).

"It's So Easy" -- Willy DeVille
--> Vom CRUISING-Soundtrack.

"Whatever-However" -- Tracie Thoms & Zoe Bell
--> Quarter Pounder with Cheese.

"Riot In Thunder Alley" -- Eddie Beram
--> ???

"Chick Habit" -- April March
--> Aus dem ziemlich witzigen Selbstfindungstrip BUT I'M A CHEERLEADER. Im Original geschrieben von Serge Gainsbourg, gecovert von April March.

#363 Michael

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Geschrieben 10. März 2007, 16:23

SWIMMING POOL - DER TOD FEIERT MIT ("The Pool")
(Deutschland 2001 - Boris von Sychowski)

Kommt schon! Natürlich ist das ein schlechter Film, aber eben einer, der Spaß macht. Und es ist ein brauchbarer Slasher. Der niederländische Geschäftsmann aus HOSTEL als total desinteressierter Kommissar? Die Donots-Songs? Die Rutschszene mit der Machete? Der Lüftungsschacht? Die Machete durch die Trennwand? Zitate wie "Das war die beschissenste Party meines Lebens"? Unlogisch, extrem simpel gestrickt, ja, aber ist es nicht auch eine gewisse Kunstform, so viele Unsympathen auf einem Haufen zu versammeln? Antipathie bekommt man nicht geschenkt. Und die Schwimmbad-Location ist originell, wenn auch visuell überhaupt nicht ausgereizt. Außerdem in Prag auf Englisch gedreht, was eines gewissen trashigen Charmes nicht entbehrt. Besser als FLASHBACK und ANATOMIE 2.



Grindhouse-Festival-Film # 1

TUNNEL VISION
(USA 1976 - Neal Israel & Bradley R. Swirnoff)

Abgedrehte Parodie auf das zukünftige amerikanische Fernsehen mit so prophetischen Formaten wie „The Pregnant Man“, „Celebrity Wrestling“ und der ersten inzestuösen Zigeuner-Sitcom „Ramon & Sonya“. Mit kurzen Gastauftritten von John Candy, Chevy Chase und Gerrit Graham (USED CARS, PARKER LEWIS). Ein Jahr vor KENTUCKY FRIED MOVIE mit ähnlichem Switch-Konzept unterwegs. Für mich nicht richtig witzig, weil viele Gags bekannt vorkommen, was ironischerweise wohl für ihre Originalität spricht: Simpsons und Co. zerren heute noch von den Schätzen der 1970er. Trotzdem ein sehr faszinierendes Projekt.

#364 Michael

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Geschrieben 11. März 2007, 19:29

Grindhouse-Festival-Film # 2

COONSKIN
(USA 1975 - Ralph Bakshi)

Mit stereotypischen Figuren spielender Experimental-Zeichentrickfilm, dessen Rahmenhandlung mit echten Darstellern (z. B. Barry White) um einen Gefängnisausbruch konstruiert wird, in der wiederum die eigentliche Cartoon-Geschichte von den drei Freunden Hase, Bär und Fuchs erzählt wird. Hat teilweise wunderschön poetische Momente, ist ansonsten angenehm provozierend im Vermischen und Kommentieren einer amerikanischen Geschichte der unterdrückten Minderheiten.



Grindhouse-Festival-Film # 3

TARZOON - SCHANDE DES DSCHUNGELS ("Shame of the Jungle")
(Frankreich/Belgien 1975 - Picha & Boris Szulzinger)

Siggi Freud hätte seinen Spaß damit: Ein Albtraum von so offensichtlichen sexuellen Deutungsmöglichkeiten; aber auch ein total überdrehter, abartig witziger Anarcho-Zeichentrickfilm voller Blut und hüpfender Penisse. Ich schüttle immer noch den Kopf vor lauter Ideenreichtum.

#365 Michael

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Geschrieben 11. März 2007, 20:22

Box Office

"Possibly nowhere outside of gay porn have so many broad shoulders, bulging biceps and ripped torsos been seen onscreen as in "300," a fact that will generate a certain bonus audience of its own; it's not even certain Steve Reeves, the original "Hercules," would have made the grade here."
(Todd McCarthy, Variety)

Zack Snyders 300 spielt am ersten Wochenende allein in den USA über 70 Millionen $ ein. Zum einen Freude über den Erfolg und inzwischen richtig Lust auf das Rumgesaue, zum anderen Skepsis, ob dieser Erfolg nicht viel zu viele zukünftige Hollywoodprojekte in die Green-Screen-Technologie treiben wird. Wie viele Frank Miller-Comics gibt's denn noch?

#366 Michael

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Geschrieben 12. März 2007, 16:47

WIR WUNDERKINDER
(Deutschland 1958 - Kurt Hoffmann)

Eine Generation wächst auf und entwickelt sich in den Zeiten des Wilhelminismus, des Dritten Reiches und des Wirtschaftswunders. Zwiespältig. Eindeutige Schwarz-Weiß-Malerei, die Nazi-Gräultaten ausblendend, mit platter Botschaft am Schluss. Gleichzeitig ist diese Botschaft aber extrem sympathisch und die satirische Rahmenhandlung mit den beiden Kinomachern und ihren Wortspielen befreiend, wie überhaupt solch ein Film mit solch einer Themenbehandlung in den 1950ern. Bin auf jeden Fall gespannt, wie sich der Film in einem zweiten Durchgang schlägt.



MÜNCHHAUSEN
(Deutschland 1943 - Josef von Bàky)

Bombastisch ausgestatteter Jubiläumsfilm der Ufa, traumhaft schöne Fantasie mit heute noch funktionierenden Effekten (Kanonenkugelritt, die Frau ohne Körper). Anbetungswürdige Dialoge, das tolle Drehbuch (u. a. Erich Kästner), aber vor allem ein unwiderstehlich ausgelassen spielender Hans Albers bleiben in Erinnerung. Ganz starke Szenen: das Kuckucksduell in vollkommener Dunkelheit; das Fechtduell; der schnellste Läufer aller Zeiten, der aber auch schnell Fett ansetzt, wenn er sich anpassen muss; der lustige Eunuch; Münchhausens Verhältnis zum schwarzen Magier; wie sein Gehilfe am Alterungsprozess auf dem Mond stirbt, und der erzählende Münchhausen diese Todesart als poetisch herausstellt; die Liebelei zwischen ihm und Katharina, der Großen; und natürlich dieser wunderwunderschöne Schluss, in dem Münchhausen seine Unsterblichkeit für die Liebe seines Lebens aufgibt: kitschig, aber so gelungen.

#367 Michael

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Geschrieben 14. März 2007, 15:07

Most-Wanted: Nazi- und Nachkriegskino

GEORG TRESSLER - Endstation Liebe, Das Totenschiff.
HANS ALBERS - Der Mann der Sherlock Holmes war, F.P. 1 antwortet nicht, Wasser für Canitoga.
HELMUT KÄUTNER - Große Freiheit Nr. 7, Der Hauptmann von Köpenick.
KARL HARTL - Der Engel mit der Posaune.
WOLFGANG STAUDTE - Rosen für den Staatsanwalt, Die Mörder sind unter uns.
JOSEF VON BAKY - Das doppelte Lottchen.
ERNST MARISCHKA - Sissi.

#368 Michael

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Geschrieben 15. März 2007, 17:26

Nachrichten zum Schmunzeln

Die ziemlich gute Zombie-Komödie DIE NACHT DER LEBENDEN LOSER ("Night of the Living Dorks") erfährt nach damalig eher enttäuschendem deutschen Kinostart doch noch Gerechtigkeit: Hollywood plant ein Remake. Nachdem sich der Film vor allem auf DVD und im Rahmenprogramm internationaler Festivals behauptet hat, scheint das jetzt der Höhepunkt des Erfolgs zu sein. Bitte Selma Blair in der Collien-Fernandes-Rolle besetzen!

(http://www.bloody-di...g.com/news/8413)

#369 Michael

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Geschrieben 16. März 2007, 18:10

Grindhouse-Festival-Film # 4

GOZAKKO - SEINE FÄUSTE TROMMELN DAS TODESLIED ("The Chinese Hercules")
(Hongkong 1973 - Choy Tak)

Der ON THE WATERFRONT des Martial-Arts-Films: Pierarbeiter wehren sich gegen die Machenschaften ihrer Arbeitgeber. Einer davon ist der charismatische Bruce Li (sprich: "Lei"), vielleicht der beste Bruce-Lee-Imitator, der im Film früher lieber trainierte anstatt zu schlafen und dadurch im Übermut den nervenden Bruder seiner Geliebten ins Jenseits kickte. Aus Scharm zerschmettert er sich vor rauschender See mit einem bloßen Stein die Hand, um ein neues Leben ohne Prügel beginnen zu können. Nervende Brüder gibt es aber überall. Bei seiner neuen Arbeit sind das ein gieriger Chef und sein Geschäftspartner: ein brutaler Gangster mit Bodyguard - dem titelgebenden Bolo Yeung, den Fans der ersten Stunde als Gegenüber von Bruce Lee, neuere Fans eher aus BLOODSPORT mit Jean-Claude Van Damme kennen. Der muskelbepackte Koloss in seiner primitiven Kampfart macht dann auch einen großen Reiz des ohne Gimmicks und Schnörkel inszenierten Kampfkunstfilms aus.




Grindhouse-Festival-Film # 5

THE REAL BRUCE LEE
(Hongkong 1973 - Larry Dolgin & Jim Markovic)

Ein Kuriosum. Bestehend aus Filmaufnahmen des ganz jungen Bruce Lee, wie er beispielsweise mit seinem Vater zusammen schauspielert, seines Begräbnisses und seiner Imitatoren und Nachfolger. Oben drauf packt die amerikanische Produktion einen Martial-Arts-Film mit dem selbsternannt besten Nachfolger Dragon Lee. Ein lupenreines FIST OF FURY-Rip-Off, aber was für eins. Ein vom Drang zur Unterhaltung getriebenes, nicht innehalten wollendes Machwerk, das keine Zeit für Trauer oder Tragik kennt. Immer voll auf die zwölf ist das Motto. Einfach nur möglichst brutales, kreatives Gekloppe, was sehr viel Spaß macht. Mit einem weißen Ninja, der sich den besten Fight des gesamten Films mit einem der bösen Deutsch-Japanern (alle mit Hitler-Bärtchen und strengem Seitenscheitel) liefert. Der weiße Ninja hat schmeißbare, messerscharfe Schuhsohlen, der Deutsch-Japaner aber spitze Radkappen - und gewinnt. Der Bruce-Lee-Imitator und Protagonist geht ab wie ein wild gewordenes Tier: er besiegt seine Gegner nicht nur, er demütigt sie bis zum letzten Atemzug. In seinen besten Momenten erinnert das Kung Fu und die zahlreichen Gimmicks an die Comic-Power eines Wang Yu. Nicht zu vergessen ist das tolle Musikthema der Bösen, was aus dem simplen Zusammenschlagen zweier Metallplatten besteht.

#370 Michael

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Geschrieben 17. März 2007, 04:44

Diese Fragebogen-Filmblog-Sache



1) What movie did you have to see multiple times before deciding whether you liked or disliked it?

Zweimal wäre einfach: Unzählige! Aber mehrfach ... FIGHT CLUB würde mir spontan einfallen als Film, der anfangs aufgrund unerfüllbarer Erwartungshaltung enttäuschte und mit jedem Durchgang schöner wurde. Oder FROM DUSK TILL DAWN (dank des Audiokommentars). Oder wie wär's mit FLUCH DER KARIBIK.

2) Inaugural entry into the Academy of the Overrated

Da nehmen wir doch einfach einen Großteil der letzten Oscar-Gewinner: CRASH, MILLION DOLLAR BABY, CHICAGO, A BEAUTIFUL MIND.

3) Favorite sly or not-so-sly reference to another film or bit of pop culture within another film.

Eine der gewitzten Selbstreferenzen liefert in meinen Augen Brian Trenchard-Smith mit DEAD-END DRIVE IN ab, wenn er im durchgehenden Schauplatz des Films, einem Drive-in-Kino, nur die eigenen Meisterwerke laufen lässt. Aber sehr gutes Thema.

4) Favorite Michael Powell/Emeric Pressburger movie

Äh, ich kenne nur zwei. Beide auf ihre Art genial. Ein bisschen bevorzuge ich PEEPING TOM, aber DIEB VON BAGDAD ist natürlich wunderschön.

5) Your favorite Oscar moment

Von denen, die ich bis jetzt live am Fernseher erlebt habe ... Marty war dieses Jahr schon nicht schlecht. 1997 war die erste Verleihung. Mhm. So sehr mir der Moment heute egal ist: Russell Crowe für GLADIATOR, weil keiner schöner im Boden eingeschmolzen ist.

6) Hugo Weaving or Guy Pearce?

Was für eine Frage. 1. Egal. Beide gut 2. Ich nehme mal Guy Pearce. Auf lange Sicht sind MEMENTO und THE PROPOSITION doch die cooleren Möglichkeiten, sich auszuzeichnen, als Elrond oder Agent Smith.

7) Movie that you feel gave you the greatest insight into a world/culture/person/place/event that you had no understanding of before seeing it

CRUISING. Nein. BEING JOHN MALKOVICH, wenn ich die Frage wörtlich nehme. Ich nenne mal eine Buchreihe. Richard Starks Parker-Romane. Ich will nicht behaupten, dass ich jetzt alle Gangster dieser Welt verstehe, aber Parker verstehe ich inzwischen, was ich anfangs nicht gedacht hätte, richtig gut.

8) Favorite Samuel Fuller movie

Aktuell SHARK wegen der Exklusivität, ansonsten PARK ROW.

9) Monica Bellucci or Maria Grazia Cucinotta?

Wer ist Cucinotta? Die imdb zeigt eine der Belucci sehr ähnliche Frau: IL POSTINO und so. Kenne ich nicht, aber gegen die Belucci hätte es so ungefähr jede andere Schauspielerin schwer.

10) What movie can take a nothing day and suddenly make it all seem worthwhile?

Immer der nächste Film.

11) Conversely, what movie can destroy a day’s worth of good humor just by catching a glimpse of it while channel surfing?

Können Filme einen Tag versauen. Na gut, dann eben langweilige Filme.

12) Favorite John Boorman movie

Ganz klar DELIVERANCE, noch vor POINT BLANK.

13) Warren Oates or Bruce Dern?

Bruce Dern hat den Duke erschossen. Beweisführung abgeschlossen. Ich bin für den Bad Guy.

14) Your favorite aspect ratio

Wie bitte?

15) Before he died in 1984, Francois Truffaut once said: "The film of tomorrow will resemble the person who made it." Is there any evidence that Truffaut was right? Is it Truffaut’s tomorrow yet?

Ich sehe nicht, dass Truffaut da etwas gewertet hätte. Zu allgemein, um das beantworten zu können.

16) Favorite Werner Herzog movie

MEIN LIEBSTER FEIND und AGUIRRE. Gebe auch gerne zu, dass ich viel mehr gar nicht kenne.

17) Favorite movie featuring a rampaging, oversized or otherwise mutated beast, or beasts

Aktuell THE HOST. Filmhistorisch entscheide ich mich mal für Chuck Russells THE BLOB.

18) Sandra Bernhard or Sarah Silverman?

Klar Bernhard, denn sie spielte bei Marty und Roseanne. Das können nicht viele von sich behaupten.

19) Your favorite, or most despised, movie cliché

No idea.

20) Indiana Jones and the Temple of Doom-- yes or no?

Definitives Ja. Ganz toll, ganz kultig.

21) Favorite Nicholas Ray movie

Ich nehme JOHNNY GUITAR, wobei IN A LONELY PLACE auch eine exzellente Wahl wäre.

22) Inaugural entry into the Academy of the Underrated

Peter Bogdanovichs SIE HABEN ALLE GELACHT und SAINT JACK.

23) Your favorite movie dealing with the subject of television

WAYNE'S WORLD? Oh, mir ist noch Hape Kerkerlings KEIN PARDON eingefallen.

24) Bruno Ganz or Patrick Bauchau?

Olala. Keine Meinung. Ganz war ganz gut in BROT UND TULPEN. Und Adi hat er hinbekommen.

25) Your favorite documentary, or non-fiction, film

A PERSONAL JOURNEY WITH MARTIN SCORSESE THROUGH AMERICAN MOVIES. Es gab eine Zeit, da bin ich fast immer damit eingeschlafen.

26) According to Orson Welles, the director’s job is to "preside over accidents." Name a favorite moment from a movie that seems like an accident, or a unintended, privileged moment. How did it enhance or distract from the total experience of the movie?

Ja, spannende Frage ...

27) Favorite Wim Wenders movie

Da hat aber auch einer Geschmack. Ich glaube, ich habe mal BUENA VISTA SOCIAL CLUB gesehen.

28) Elizabeth Pena or Penelope Cruz?

Hey, Elizabeth Pena hat in SIE HABEN ALLE GELACHT mitgespielt. Ich nehme sie aus Prinzip.

29) Your favorite movie tag line

Jaws with Paws. (GRIZZLY)

30) As a reader, filmgoer, or film critic, what do you want from a film critic, or from film criticism? And where do you see film criticism in general headed?

Vor allem Empfehlungen. Alternative Sichtweisen sind auch nicht schlecht. Und so lange der Kritiker seinen Intellekt nicht über den des Films stellt, lese ich fast alles ziemlich gerne.


(thanks to Sergio Leone and the Infield Fly Rule)

#371 Michael

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Geschrieben 20. März 2007, 22:03

THE HIDDEN - DAS UNSAGBAR BÖSE ("The Hidden")
(USA 1987 - Jack Sholder)

Knallharter, intelligenter Sci-Fi-Actioner. Karnevaleske, sehr witzige Überzeichnung menschlicher Vergnügungssucht. Vom unterschätzten Jack Sholder, der mit ALONE IN THE DARK einen der besten amerikanischen Slasherfilme der 1980er und mit dem zweiten Teil der NIGHTMARE ON ELM STREET-Filmserie die interessanteste Freddy-Krueger-Interpretation abgeliefert hat. Und wenn THE HIDDEN ein Hauptthema hat, dann sind das unverbrauchte, einprägsame Gesichter. Die Körper, welche der außerirdische Parasit als Partyzone missbraucht, hätten allesamt ihren eigenen Film verdient.





HENRY - PORTRAIT OF A SERIAL KILLER
(USA 1986 - John McNaughton)

Hinter den nächsten Klassiker ein Häkchen gemacht: einen Status, den der Film vollkommen zurecht hält. Intensiver und vielschichtiger Trip in die eigenen Abgründe - und in die zweier Serienkiller. Tom Towles, der im Film den monströsen Otis gibt, wurde nach seiner Serienphase in den 1990ern von Rob Zombie zurück auf die Kinoleinwand geholt. Er spielte Lieutenant George Wydell in HAUS DER 1000 LEICHEN und ist demnächst als SS-Offizier in WEREWOLF WOMEN OF THE SS zu bestaunen.

#372 Michael

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Geschrieben 22. März 2007, 08:21

Podcasts


Ich mag Podcasts; vor allem den von Ex-New York Times Kritiker Elvis Mitchell. Es ist schwer, entspanntere und damit gewinnbringendere Interviews im Internet zu finden. Im aktuellen Podcast spricht er mit Chris Rock (EVERYBODY HATES CHRIS), der gerade seinen zweiten eigenen Film I THINK I LOVE MY WIFE, ein sehr frei interpretiertes Remake des Eric Rohmer-Klassikers LIEBE AM NACHMITTAG, abgedreht hat. Der schwärzeste Film aller Zeiten sei LOST IN TRANSLATION, meint Rock, nirgendwo sonst könnte man besser nachfühlen, wie es ist, in Amerika als Schwarzer Erfolg zu haben. Auch sehr toll ist sein Vergleich von Hollywood und Baseball: gesellschaftliche Umwälzungen würden hier regelmäßig zehn Jahre zu spät ankommen. Lust auf den Film macht das Interview sowieso:


(http://www.kcrw.com/...70321chris_rock)

#373 Michael

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Geschrieben 25. März 2007, 11:57

DIE WILDEN SCHLÄGER VON ROCKERS TOWN ("Hell's Belles")
(USA 1970 - Maury Dexter)

Am Donnerstag in der Reihe "Bizarre Cinema" im Hamburger 3001-Kino bestaunt. Gemütliches Hinterhof-Kino mit riesigen roten Sesseln - habe dann auch die nächsten Tage nicht mehr irgendwo besser gesessen. Wirkte auf mich nach eingängiger Studie des hanseatischen Kinoprogramms wie das norddeutsche Äquivalent zum Münchner Werkstattkino, dem anderen träumerischen Fixpunkt Deutschlands. Die Handlung des Bikerfilms fasst das Programmfaltblatt perfekt zusammen: "Achsoja - es geht um ein gestohlenes Motorrad." Ebenfalls könnte man behaupten, es ginge um den Kampf zwischen Kunst und Kommerz, den schmalen Grat zwischen Liebe und Besitz. Die imdb weist darauf hin, dass es sich um ein Remake des Western-Klassikers WINCHESTER '73 handelt. In der James Stewart-Rolle sehen wir hier Jeremy Slate als Cowboy Dan, der Adam Roarkes Bikerbande verfolgt, weil sie sein gerade bei einem Motorradrennen gewonnenes Bike geklaut haben. Oder besser gesagt getauscht haben, denn Roarke lässt dem Cowboy dafür eine seiner Sexsklavinnen zurück: die immer schlecht gelaunte Cathy (Jocelyn Lane) mit ultrascharfem Outfit, aber ansonsten immer recht ähnlich ausfallenden Sprüchen. Der Cowboy und die Ausgestoßene (aufgrund ihrer angeblichen Untreue dem Rudelführer gegenüber) bilden eine Zweckgemeinschaft und jagen die Rocker durch die Wüste Arizonas. Besonders Steinschläge haben es dem Cowboy als effektive Zermürbungsstrategie angetan. Dem "Ten Little Indians"-Prinzip folgend holt er sich einen nach dem anderen heraus, schickt sie fürsorglich ins Krankenhaus und dezimiert so Adam Roarkes Truppe, bis diesem nichts anderes übrig bleibt, als sich mit dem Cowboy in einem Stahlketten-Duell auseinanderzusetzen. Adam Roarkes immer einfältiger werdende Pläne, den Cowboy zu stoppen und die aus heiterem Himmel erfolgende Umarmung der beiden Verfolger sind dabei nur zwei der zahlreichen Highlights dieser Trashperle. Der Film ist fast zu schlecht, um wieder gut zu sein, aber irgendwie bekommt er durch das extrem ambivalente Finale die Kurve. Noch publikumstechnisch erwähnenswert: die Reihe hinter uns stellt im letzten Drittel des Films fest, dass sie doch nicht John Carpenters DIE KLAPPERSCHLANGE sehen; und drei erste-Reihe-Sitzer geben regelmäßig lauthals bekannt, wer als nächstes Austreten geht. Meine Empfehlung hat der Film: Genau das richtige für den modernen Höhlenmenschen von heute. Und das 3001 ist sowieso empfehlenswert, aber das weiß wohl jeder, der in diesen winddurchpeitschten Nächten ins Kino pilgert.

#374 Michael

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Geschrieben 27. März 2007, 15:08

Sonstiges


Drei neu gekaufte DVDs: FLUCHTPUNKT SAN FRANCISCO, DUELL DER GIGANTEN, BLACK MARBLE.

Kommentar: Die ersten beiden Filme kenne und liebe ich bereits innig, den dritten habe ich als lange herbei gesehnten Kandidat zufällig in der Ramschkiste gefunden. Mhm, eigentlich wollte ich ja BRUCE LEE - SEIN TÖDLICHES ERBE aufstöbern ... aber dafür Harold Beckers Film entdeckt zu haben, ist ein fairer Ausgleich.

Thema 'aktuelles Kino': Weiterhin riesige Vorfreude auf Zack Snyders 300 und beim Blick über die deutschen Starttermine festgestellt, dass in nächster Zeit die Früchte des Wartens eingeholt werden können. Der neue Lynch (INLAND EMPIRE), der neue Tarantino (DEATH PROOF) und der neue Fincher (ZODIAC) innerhalb von drei Monaten. Das werden Festwochen. Interessant ist außerdem, welche zwei anderen Filme - wahrscheinlich - neben DEATH PROOF am 14.06. in Deutschland starten werden, nämlich HOSTEL 2 und HOT FUZZ. Ansonsten auch riesige Freude auf den 06.09. und das BOURNE ULTIMATUM: durch Agentenflash und Paul Greengrass Filmografie. Und dann ist auch schon wieder Cannes ...

#375 Michael

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Geschrieben 28. März 2007, 19:33

Catch-33


Der aktuelle Jahrgang wird wie immer ausgespart, es geht mir um Lieblingsfilme, die vor 2007 in die Kinos gekommen sind. Der Sehzeitraum umfasst die letzten vier Monate und stellt den Test dar, ob das eine wirkliche Alternative zu der ansonsten immer hoffnungslos überfüllten Jahresliste der Lieblingsfilme werden kann. In diesem Fall sind auch Mehrfachnennungen einzelner Regisseure möglich (wovon ich zwei Mal Gebrauch gemacht habe, nämlich bei Jack Sholder und Antonio Margheriti), und natürlich braucht so auch nicht die Stellvertreterstruktur zum Einsatz kommen. Im Zweifelsfall habe ich mich generell für den älteren Film entschieden. Und wie man anhand der Liste überdeutlich feststellen wird, bestimmten vor allem die Slasherfilme mein Programm, was angesichts des nahenden DEATH PROOF-Starts nicht verwundern dürfte. Dahinter dann bereits die deutsche Filmgeschichte mit drei Sexploitation-Filmen und zwei Klassikern, die noch unter den Nazis entstanden. Zu den Filmen DIE AUSGEBUFFTEN und SUMMER RENTAL die Anmerkung, dass ich beide Filme bereits kannte und schätzte, diese aber durch einen erneuten Durchgang noch mal einen so wesentlichen Schub erhalten haben, dass ich sie hier gesondert aufführen möchte.



DIE AUSGEBUFFTEN ("Going Places")
(Frankreich 1974 – Bertrand Blier)

DER BLOB ("The Blob")
(USA 1988 – Chuck Russell)

DIE BRAUT DES PRINZEN ("The Princess Bride")
(USA 1987 – Rob Reiner)

BRENNENDE RACHE ("The Burning")
(USA/Kanada 1981 – Tony Maylam)

CLAIRES KNIE ("Claire’s Knee")
(Frankreich 1970 – Eric Rohmer)

EIN ECHTER HAUSFRAUENFREUND
(Deutschland 1975 – Kurt Nachmann)

FORKE DES TODES ("The Prowler")
(USA 1981 – Joseph Zito)

FREITAG DER 13. – JASON KEHRT ZURÜCK ("Friday the 13th Part 2")
(USA 1981 – Steve Miner)

GEMINI 13 – TODESSTRAHLEN AUF KAP CANAVERAL ("Lightning Bolt")
(Italien/Spanien 1966 – Antonio Margheriti)

GETRENNT VON TISCH UND BETT ("Separate Tables")
(USA 1958 – Delbert Mann)

DIE GROSSE FREIHEIT NR. 7
(Deutschland 1944 – Helmut Käutner)

HENRY – PORTRAIT OF A SERIAL KILLER
(USA 1986 – John McNaughton)

THE HIDDEN – DAS UNSAGBAR BÖSE ("The Hidden")
(USA 1987 – Jack Sholder)

HÖLLENHUNDE BELLEN ZUM GEBET ("Death Rage")
(Italien 1976 – Antonio Margheriti)

ICH SPUCK' AUF DEIN GRAB ("I Spit on Your Grave”)
(USA 1978 – Meir Zarchi)

MAN-EATER – DER MENSCHENFRESSER ("Antropophagus")
(Italien 1980 – Joe D’Amato)

MANIAC
(USA 1980 – William Lustig)

MARTIN
(USA 1977 – George Romero)

MÜNCHHAUSEN
(Deutschland 1943 – Josef von Bàky)

MUTTERTAG ("Mother’s Day")
(USA 1980 – Charles Kaufman)

NACHTBLENDE
(Frankreich/Italien/Deutschland 1975 – Andrzej Zulawski)

NEW YORK RIPPER
(Italien 1982 – Lucio Fulci)

NIETEN UNTER SICH ("The Black Marble")
(USA 1980 – Harold Becker)

NIGHTMARE 2 – DIE RACHE ("Nightmare on Elm Street Part 2")
(USA 1985 – Jack Sholder)

OKTOBERFEST – DA KANN MAN FEST
(Deutschland 1973 – Hans Bilian)

PARTY DES GRAUENS ("House By the Lake")
(Kanada 1976 – William Fruet)

DIE RACHE DES PATEN ("Cry of the Prostitute")
(Italien 1974 – Andrea Bianchi)

THE REAL BRUCE LEE
(Hongkong/USA 1973 – Larry Dolgin & Jim Markovic)

SUMMER RENTAL – EIN TOTAL VERRÜCKTER URLAUB
(USA 1985 – Carl Reiner)

TEUFELSKREIS Y ("Twisted Nerve")
(UK 1968 – Roy Boulting)

T.N.T. JACKSON
(USA/Philippinen 1975 – Cirio H. Santiago)

TODESSCHREI AM TELEFON ("Don’t Answer the Phone")
(USA 1980 – Robert Hammer)

DIE WILDEN TÖCHTER VON GLÜCKSBURG ("The Swingin’ Pussycats")
(Deutschland 1969 – Alexis Neve)

#376 Michael

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Geschrieben 30. März 2007, 17:35

SILVESTER COUNTDOWN
(Deutschland 1997 - Oskar Roehler)

In meinem ersten selbst gekauften Filmbuch "Szenenwechsel - Momentaufnahmen des jungen deutschen Films" schwärmte Matthias Altenburg, nachdem er sich über Dietl-Kacke, den Buck, Mutter Dörrie, Dicklippe Makatsch und Sexsymbol Ochsenknecht lustig gemacht hatte, vom "schönsten Sexfilm aller Zeiten". Bis heute ist das einer der Texte geblieben, die nicht nur Lust auf Filme machen, sondern sich richtiggehend in mein Erinnerungssystem fest gefressen haben. Gestern dann zum ersten Mal gesehen. Ein schönes Filmerlebnis: so frisch und unbekümmert. Inspiriert durch die Großen der Filmgeschichte: CHUNGKING EXPRESS, DRESSED TO KILL, die Nouvelle Vague. Ein junges Berliner Pärchen liebt sich und dann wieder nicht, verreist nach Warschau, streitet sich, findet wieder zusammen. Das ist kindisch, nervend, aber auch ehrlich, intim und nachvollziehbar. Nicht ein Film über das Verliebt sein, sondern über das, was danach kommt: der Beziehungsalltag, das sich Gewöhnen, angestaute Konflikte, die wie Bomben auf der (Netz-)Haut explodieren. Hans Schifferle hat dazu eine - wie immer - tolle Kritik für das epd-Kinomagazin verfasst. So gut, dass ich eigentlich fast gar nichts mehr über den Film anmerken will. Außer, dass mir der Film einen Song zurück gebracht hat, den mein Gedächtnis freundlicherweise bereits verdrängt hatte: "Shut Up and Sleep with Me" von Sin with Sebastian war irgendwann in den 1990ern, als man auch holländischen Käse wie No Limits hörte; eben eine der vielen peinlichen Stationen des Aufwachsens. Nur, dass Oskar Roehler es fertig bringt, den Song wieder cool wirken zu lassen, obwohl er eigentlich kitschig schlecht ist. Einfach dadurch, dass er damit das Lebensgefühl zweier junger Menschen in Zeitlupe einfängt.

#377 Michael

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Geschrieben 02. April 2007, 00:59

Let's Go

US-Fachorgan Variety hat die erste DEATH PROOF-Kritik mit Gewicht vorgelegt. Todd McCarthy schreibt unter anderem, Tarantino sei der Joseph L. Mankiewicz des Trash-Talk. Außerdem erinnern ihn die Dialoge an die Qualitäten später Howard Hawks Filme wie EL DORADO oder HATARI.

#378 Michael

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Geschrieben 02. April 2007, 15:25

Bruce-Li-Double-Feature


TSCHANG FU - DER TODESHAMMER ("Fist of Fury II")
(Hongkong 1977 - Iksan Lahardi & Tso Nam Lee)

Würdige inoffizielle Fortsetzung des Bruce-Lee-Klassikers TODESGRÜSSE AUS SHANGHAI. Bruce Lee ist tot, lang lebe Bruce Li. Dieser kehrt als verschollener Bruder heim, um den Chinesen Ehre, Gerechtigkeit und Rache in genau dieser Reihenfolge zurückzubringen. Highlight des Wiederaufnahmeverfahrens ist der Endkampf zwischen Li und Oberbösewicht Lo Lieh (ZAOH - DER UNBESIEGBARE), der einen grimmigen Japaner gibt. Der offene Ausgang, die Intensität, das Charisma und der gegenseitige Respekt bringen das Gekloppe auf eine höhere Ebene.



GOODBYE BRUCE LEE - SEIN LETZTES SPIEL MIT DEM TOD ("Goodbye Bruce Lee")
(Taiwan 1975 - Pin Lin & Harold B. Schwartz)

Extrem bizarrer Wellenreiter der Bruceploitation. Bruce Li ist Sportler. Er und seine Freundin werden auf einem Spielplatz von dunklen Gestalten angefallen, die Li natürlich zu Apfelmus drischt. Das gefällt einem windigen Produzenten so gut, dass er ihn engagieren will, einen abgebrochenen Bruce-Lee-Film zu Ende zu drehen. Der Produzent und Li setzen sich ins Kino, um das bisherige Material zu sichten, und von da ab befinden wir uns im Film, der im Film läuft. Das Verwirrende ist, Bruce Lees Szenen im gezeigten Film spielt auch Bruce Li; also schaut sich Li quasi selbst zu und zwar für den Rest des gesamten Films, denn die Film-im-Film-Handlung wird bis zum Abspann nicht mehr verlassen. Das hat beinahe schon Escher'sche Qualitäten. Einigermaßen spannend wird's, wenn sich der Film-Bruce Li durch einen mehrstöckigen Tempel kämpfen muss, damit die gekidnappte Freundin frei kommt. Auf jeder Ebene wartet ein irrsinnig schlecht vorbereiteter Gegner aus einem exotischen Land mit noch exotischeren Kampfstilen: interessant ist die Rolle eines schwarzen Boxers, der in Mimik und Gestik stärker an Muhammad Ali (gerüchteweise sollte die Rolle einst dem echten Ali angeboten worden sein) erinnert. Es gibt einen tollen Titelsong, "King of Kung Fu", der leider in seiner Penetranz überstrapaziert wird. Die deutsche Synchronisation ist schön krude, dazu viele unmotivierte, aber sauber choreografierte Kämpfe. Und ein Bruce Li, der noch ganz dem Vorbild nacheifert: ekstatische Schreie während der Kämpfe, unkontrollierte Handgriffe ins Gesicht und im Turm darf er sogar Bruce Lees muffigen, gelben Turnanzug mit schwarzen Streifen aus GAME OF DEATH auftragen.

#379 Michael

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Geschrieben 02. April 2007, 16:10

Grindhouse-Festival-Film # 6

MÜSSEN MÄNNER SCHÖN SEIN ("Sex with a Smile")
(Italien 1976 - Sergio Martino)

Sehr, sehr geiler Episodenfilm, von dem sich deutsche Filmreihen wie SCHULMÄDCHENREPORT ruhig etwas abschauen hätten können. Es ist nicht die Frage, was du zeigst, sondern was du nicht zeigst. Ein Großteil der Erotik spielt sich im Kopf ab, was man Fantasie nennt, welche der Martino Film fast durchgängig anregt. Das heißt aber nicht, dass es nichts zu sehen gibt, wenn ich nur mal an die Edwige Fenech-Episode denke, aber der Reihe nach. Fünf locker-leichte, mit einer guten Prise Humor gewürzte Episoden voller sexy Situationen. 1. Barbara Bouchet spricht Schweizerdeutsch und wird mit Geld zu Sex erpresst. 2. Marty Feldman (FRANKENSTEIN JUNIOR) als aufdringlichster Bodyguard aller Zeiten. 3. Herrin-Chauffeur-Rollenspiele. 4. Edwige Fenech und Tomas Milian stiften sich gegenseitig zu aufreizenden Fantasien an. 5. Der beste Freund der selbstmordgefährdeten Frau ist ihr deutscher Schäferhund Othello. Die letzte Episode ist die schwächste, aber auch noch brauchbar. Davor übertrifft eigentlich jede Episode die vorangegangene, was die Originalität und erotische Würze betrifft. Cooler comichafter Vorspann, starker De Angelis-Score, Top-Besetzung sowie das richtige Verhältnis zwischen Humor und Sex - viel mehr kann man von einem Film nicht erwarten. Von einer italienischen Sexkomödie schon gar nicht.

#380 Michael

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Geschrieben 03. April 2007, 12:52

Giorgio-Ferroni-Reihe

DIE MÜHLE DER VERSTEINERTEN FRAUEN ("Mill of the Stone Women")
(Italien/Frankreich 1960 - Giorgio Ferroni)

So gruselig kann die Niederlande sein. Oder einer der gelungenen Startschüsse des farbigen Italo-Horrorfilms. Franjus AUGEN OHNE GESICHT kam im gleichen Jahr heraus; die Ideen ähneln sich: hier ist es ein verrückter Doktor, der nicht die Gesichter, sondern das Blut anderer Frauen stiehlt, um seine kranke Tochter am Leben zu erhalten. Ferronis Stil erinnert auch an die ersten Hammer-Produktionen dieser Zeit. Der Film ist beherrscht von waberndem Nebel, nicht ausmachbaren Lichtquellen und dem quietschenden Rad der Windmühle, in der der Schrecken regiert. Pierre 'Winnetou' Brice spielt den Jüngling zwischen den Schultern zweier wunderschöner Frauen, das ist aber nur Nebensache. Die Kamerafahrten, das sichere Auge und die Atmosphären sind der eigentliche Star.

#381 Michael

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Geschrieben 04. April 2007, 17:46

Giorgio-Ferroni-Reihe


EIN LOCH IM DOLLAR ("Blood for a Silver Dollar")
(Frankreich/Italien 1965 - Giorgio Ferroni)

In Bruckners "Für ein paar Leichen mehr" klang der amerikanische Einfluss auf Ferronis Italowestern eher abwertend. Tatsächlich empfand ich es als großen Gewinn, dass dieser Italowestern so wundervoll konstruiert und strukturiert ist. Bereits in den ersten paar Szenen werden von Ferroni die Fäden unsichtbar ausgeworfen, um sie später kunstvoll wieder aufzufangen. Es ist sicherlich kein Nachteil, sich von Howard Hawks' und Robert Aldrich' Erzählstil inspirieren zu lassen. Keine Anlehnung an die Blaupausen FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR oder DJANGO: das heißt eine richtige Geschichte, dessen Abzweigungen der Zuschauer nicht direkt erahnen kann. Überraschend, doppelbötig und clever. Mit interessanter und vor allem seltener Perspektive auf die verloren habenden Südstaatler. Außerdem mit Giuliano Gemma, genialem Score und einem Vorspann als Kunstwerk expressionistischer Comic-Klasse.


TAMPEKO - EIN DOLLAR HAT ZWEI SEITEN ("For a Few Extra Dollars")
(Italien/Frankreich/Spanien 1966 - Giorgio Ferroni)

Der bärenstarke, charismatische Nello Pazzafini, das sehr bekannte Gesicht aus unzähligen italienischen Genrefilmen, tritt in beiden Ferroni Filmen auf. Mal ein passender Zeitpunkt, sich den Namen einzuprägen. In TAMPEKO spielt er würdevoll den Nordstaatler, der die Südstaatler nicht aus Prinzip verachtet, sondern die Menschen nach ihren Taten beurteilt. Auch erwähnenswert ist die süße französische Schnecke Sophie Daumier, die den frechen Blondschopf gibt und dabei an eine junge Judy Geeson (HAMMERHEAD) erinnert. Das Folterlexikon wird um den Eintrag erweitert, das Opfer auf den Wüstenboden zu spannen, die Augenlider zu justieren und darauf zu warten, dass die Sonne blind macht. Ich mag Ferronis eingebaute Haken und Schlenker: eigentlich kann man keiner seiner Figuren trauen; fast immer sind sie nicht das, was sie zu sein scheinen. Natürlich wieder mit dem sympathischen Giuliano Gemma, der auch in Ferronis drittem bekannteren Italowestern, WANTED - FÜR DREI LUMPIGE DOLLAR, die Hauptrolle spielt.

#382 Michael

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Geschrieben 06. April 2007, 16:49

Most-Wanted: April '07
- frisches Blut -

VARIOUS - Das älteste Gewerbe der Welt.
JONATHAN KAPLAN - Straße der Gewalt, Night Call Nurses.
GEORGE ARMITAGE - Private Duty Nurses.
GEORGE MIHALKA - Flipper Girls.
JOHN HAYES - Grave of the Vampire.
HANS BILIAN - Liebesjagd durch 7 Betten, Die Jungfrauen von Bumshausen.
AL ADAMSON - Des Satans heiße Katzen.

CIRIO SANTIAGO - Blutiges Lang Mei, Firehawk.
RICHARD RUSH - Getting Straight.
BRIAN G HUTTON - Wild Seed.
DON EDMONDS - Bare Knuckles.
GORDON DOUGLAS - Rio Conchos.

JOSE MARIA FORQUE - Der Teufel mischt die Karten.
CHARLES B. PIERCE - The Town that Dreaded Sundown.
LAMBERTO BAVA - A Blade in the Dark, Dämonen 2, Das unheimliche Auge.

HELMUT KÄUTNER - Der Apfel ist ab.
GEORG TRESSLER - Endstation Liebe.
GEORG WILHELM PABST - Der letzte Akt, Kameradschaft.
DIETER WEDEL - Kampf der Tiger.
GLORIA BEHRENS - Bodo eine ganz normale Familie.

#383 Michael

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Geschrieben 07. April 2007, 17:08

CHILDREN SHOULDN'T PLAY WITH DEAD THINGS
(USA 1972 - Bob Clark)

Der Regisseur und seine Crew beschwören auf einer kleinen Insel mit Friedhof den Teufel. Gedacht war die Übung als perverse Verarsche der Schauspieler und Machtbeweis des Regisseurs, es endet aber in einer NIGHT OF THE LIVING DEAD. Sehr Low-Budget und nur mit einer Handvoll unbekannter Gesichter drehte Bob Clark diese zu zwei Drittel scharf-geschliffene Komödie, zu einem Drittel witzfreie Zombieabrechnung. Hat was, will ich noch mal sehen.




PORKY'S
(Kanada/USA 1982 - Bob Clark)

Hat eine der genialsten Szenen der Filmgeschichte zu bieten: Die Penis-Gegenüberstellung. In nur einer Einstellung gedreht. Im Vordergrund beschwört die beleibte Sportlehrerin den Direktor, dass sie den Sittenstrolch, der die Mädchendusche unsicher gemacht hat, anhand eines Muttermals auf seinem besten Stück erkennen kann. Im Hintergrund sitzen und prusten nach und nach die drei anderen Sportlehrer los, weil sie es einfach nicht mehr aushalten können.

#384 Michael

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Geschrieben 11. April 2007, 00:17

300
(USA 2006 - Zack Snyder)

Zum dritten Mal gesehen. Die Eindrücke bleiben: Gerard Butler ist ein Gigant. Und als ob Leni Riefenstahl Herodot verfilmt hätte. Auch wenn ich noch beim ersten Durchgang dachte, die Bilder würden zu perfekt aussehen und eben vom Fließband stammen. Dieses Gefühl verflüchtigt sich; die Bilder funktionieren wie das spritzende Blut der umherfliegenden Glieder: es passt einfach. SIN CITY war für mich das Agieren von Menschen vor leeren Wänden, die so tun, als ob sie in einem Film noir spielen würden. 300 ist organischer, und ich kann nicht einmal ganz genau beschreiben warum. Wahrscheinlich ist es die Farbe. Irgendwie schafft sie es, die Übergänge verschwimmen zu lassen. Ich glaube der Künstlichkeit, weil sie sich lebendig anfühlt. Ja, ich glaube dem Film, dass da zwei Millionen Perser samt Sklaven und Ungeheuer auf ein Häufchen Spatiaten losstürmen. Was ich aber nicht glaube, ist der einzige auffallende Schwachpunkt der Frank-Miller-Adaption: der Nebenplot mit Leonidas' Frau, der zu anbiedernd auf mögliche zahlende Zuschauerinnen angelegt worden ist. Das bringt dem Spektakel keine zusätzliche Tiefe oder Emotionalität. Dagegen halte ich die narrative Konstruktion mit dem überlebenden Einäugigen, der Propaganda und die Macht des Geschichtenerzählens reflektiert, für sehr gelungen. Und obwohl es diese einseitig erzählte Geschichte einer der vielleicht legendärsten Schlachten der Menschheit ist, findet sich genügend Ambivalenz in der Darstellung, um den Film nicht nur als unterhaltsamen Camp zu genießen, sondern ernsthaft seine Sympathien wandern zu lassen. Die Narration bietet dem Zuschauer die Spartiaten als Identifikationsperson an, nur um sie dann durch das bloße Zeigen ihrer moralischen Einstellungen nach und nach zu demaskieren. Letztlich landet man völlig zwischen den Stühlen, weil keine Identifikationmöglichkeit mehr übrig bleibt. Außerdem: Länger nicht mehr einen Film gesehen, der so viel Appetit auf Geschichte und Hintergründe gemacht hat.

#385 Michael

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Geschrieben 15. April 2007, 00:12

Are You Ready for the Sex, Girls?
- 80's Double-Feature -

DIE LETZTE AMERIKANISCHE JUNGFRAU ("The Last American Virgin")
(USA 1982 - Boaz Davidson)

Ziemlich genaue Eins-zu-eins-Kopie des EIS AM STIEL-Originals. Nur zeitlich und vor allem musikalisch in die 1980er verlagert, was bedeutet: anstelle von Little Richard gibt es The Commodores. Macht trotz fehlender Kreativschübe richtig Spaß, weil die amerikanische Besetzung wunderbar passt. Kleinere Ergänzungen wie das "Pink Pizza"-Taxi oder die zuckerhaltigen Drogen auf der Hausparty am Anfang des Films fügen sich stimmig ins Gesamtbild.


DIE RACHE DER EIERKÖPFE ("Revenge of the Nerds")
(USA 1984 - Jeff Kanew)

"We've got bush!" Seit AMERICAN SPLENDOR wollte ich den Film sehen. Kurz gesagt: die ultimative Hymne auf die Geeks dieser Welt. Mit kultigen Frühauftritten von John Goodman als Footballcoach, sowie Jefferson D'Arcy und dem "Ok, USA!"-Kerl aus BLOODSPORT als übertriebenste Sportler-Karikaturen der Filmgeschichte.

#386 Michael

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Geschrieben 16. April 2007, 16:24

Aliens-Double-Feature

E.T. – DER AUßERIRDISCHE („E.T. the Extra-Terrestrial“)
(USA 1982 – Steven Spielberg)

Robert Kolkers sehr interessante Spiegeltheorie beiseite gelassen, ist das in erster Linie einer meiner Lieblingskinderfilme. Nach so langer Zeit kenne ich noch fast jeden wichtigen Moment auswendig. Und ich erkenne auch die hinzugefügten Momente der nachbearbeiteten neuen Fassung, wie zum Beispiel E.T. in der Badewanne, weil sie aufgrund zu moderner Computertechnik herausfallen. E.T. ist im besten Sinne altmodisch; es geht letztlich um Beziehungen und Emotionen. Spielberg hat gesagt, sein bester Spezialeffekt wäre Elliots Träne am Ende des Films gewesen. Für ungefähr zehn Millionen Dollar preisgünstig gedreht, auf einem John-Sayles-Drehbuch basierend, welches die Außerirdischen als böse Bedrohung zeichnete. Von Spielberg, der Anfang der 1980er viel darüber nachdachte, selbst Kinder zu bekommen, weiterentwickelt in die Geschichte seiner Kindheit und die Auseinandersetzung mit der eigenen möglichen Vaterrolle. E.T. schauen ist, als ob man wieder Kind wäre. Ich liebe den aufsteigenden Dampf aus der Spüle, wenn Elliot am Abend die Teller wäscht und aus dem Fenster schaut. Ich liebe die Einführung in die Familie, den Spieleabend, die Pizza, den „Pimmelzwerg“, die freche Drew Barrymore und natürlich die unterschwellige Traurigkeit durch den fehlenden Vater, der irgendwo in Mexiko unterwegs sein soll. Wenn der Zuschauer Elliot ist und Spielberg E.T., dann gibt es wohl wenige andere Filme, in denen der Abschied zwischen Filmemacher und Publikum mehr weh tat.


UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART („Close Encounters of the Third Kind“)
(USA/UK 1977 – Steven Spielberg)

Gibt mir persönlich so gar nichts, und verstehe auch sehr gut, warum ich den früher nie richtig angerührt habe. Zumindest weiß ich jetzt, woher die Inspiration der Simpsons-Macher für das in Püree gehauene Zirkuszelt in der Clownscollege-Episode gekommen ist.

#387 Michael

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Geschrieben 18. April 2007, 13:49

HALF BAKED - VÖLLIG HIGH UND DURCHGEKNALLT ("Half Baked")
(USA 1998 - Tamra Davis)

Das "Along Comes Mary"-Video der Bloodhound Gang und stadtbekannte Kiffer - daher kannte ich den Film bisher. Typisches Erstlingswerk von Comedy-Talenten: anspruchslose Kifferkomödie ohne Handlung, dafür zugepflastert mit Popzitaten. Macht ziemlich gut Spaß, die Filmzitate herauszufiltern und an Serien wie BEZAUBERNDE JEANNIE, BATMAN oder MACGYVER erinnert zu werden. Der Subplot im Gefängnis mit dem, für das Töten eines zuckerkranken Pferdes zu langer Haft verknackten, Kiffer-Kollegen ist mein Highlight. Außerdem bietet der Film die biederste Sexszene, welche ich jemals in einem amerikanischen Mainstreamfilm gesehen habe. Und neben Protagonist Chappelle (Ja, der aus Chappelle's Show) gibt es viele Auftritte anderer TV-Berühmtheiten wie Oscar-Host Jon Stewart („Hast du dir die Rückseite der zwanzig Dollar-Note schon mal angesehen – auf Gras?“), Janeane Garofalo, sexy Sarah Silverman, Willie Nelson, Snoop Dogg und den Kerl auf der Couch.

#388 Michael

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Geschrieben 19. April 2007, 13:26

Filmfestivals

Das offizielle Wettbewerbsprogramm von Cannes wurde heute bekannt gegeben. Riesige Freude, dass es Fatih Akin mit AUF DER ANDEREN SEITE DES LEBENS reingeschafft hat. Ansonsten besonders gespannt auf Coens (NO COUNTRY FOR OLD MEN), Reygadas (STELLET LICHT), Seidl (IMPORT/EXPORT) und die Langfassung von DEATH PROOF.

#389 Michael

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Geschrieben 21. April 2007, 13:24

CHOPPING MALL
(USA 1986 - Jim Wynorski)

Sehr kurzer, von Julie Corman produzierter Science-Fiction-Horror über eine Gruppe von Jugendlichen, die nachts im Einkaufscenter Party machen wollen und dabei von neu angeschafften Sicherheitsrobotern terrorisiert werden. Manchmal ziemlich gorig zieht der Film überwiegend seine ironisch beißende Qualität aus dem Kontrast der abgeschlachteten Kunden und den fürsorglichen „Have a nice day“-Wünschen der Mechas. Mit Kurzauftritten von Gerrit Graham und Dick Miller.

#390 Michael

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Geschrieben 22. April 2007, 16:18

Grindhouse-Festival-Film # 6

STONER
(Hongkong/Australien/USA 1974 - Feng Huang)

Angeblich als nächster Bruce Lee Film mit Sonny Chiba und George Lazenby geplant gewesen, blieb nach Lees plötzlichem Tod nur der, durch einen Knebelvertrag an das Projekt gebundene, Lazenby übrig. Zur Seite stellte man ihm dafür die bezaubernden Angela Mao. Der Film ist dann auch eine überraschend schmackhafte Kombination aus James Bond und Martial Arts geworden. Die beiden werden auf die Jagd nach einem chinesischen Drogenbund geschickt, der plant, den Markt mit aphrodisierenden Happy Pills zu überschwemmen.


THE ARENA
(Italien/USA 1974 - Steve Carver & Joe D'Amato)

Wirkungsvoller und teilweise humoriger New World Gladiatorenfilm und gleichzeitig feministisches Pamphlet, angereichert mit viel nackter Haut. Mit dem unschlagbaren Duo Pam Grier und Margaret Markov, sowie meiner liebsten Italo-Göttin Rosalba Neri als peitschende Aufseherin.


EIN FREUND VON MIR
(Deutschland 2006 - Sebastian Schipper)

Sebastian Schippers Projekt mit Daniel Brühl und Jürgen Vogel nach ABSOLUTE GIGANTEN. Mochte ich sehr: als Film über die unergründlichen Wege, durch die Freundschaften entstehen können, und vor allem als gelungene FIGHT CLUB-Hommage. Beste Szene: die spanische Liebeserklärung.





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