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Das SchischamaxX - Filmforen.de - Seite 7

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Das SchischamaxX


348 Antworten in diesem Thema

#181 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 16. April 2007, 09:51

Black Mama, White Mama


(Frauen in Ketten)


USA – Philippinen 1972 / Eddie Romero



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Was wäre das Kino der 70er Jahre ohne Pam Grier?! Eine Filmwelt ohne Granaten wie Coffy, Foxy Brown oder Friday Foster, für mich undenkbar und unverzichtbares Synonym für ein ganzes Filmgenre. Bevor Grier jedoch ihre größten Erfolge feierte, drehte sie mit Eddie Romero (Mad Doctor of Blood Island), einem Mann fürs ganz Grobe und gänzlich unverwandt mit dem lieben George, den WIP-Knaller Frauen in Ketten.
Zusammen mit Superblondine Margaret Markov, muss sie sich in einem philippinischen Inselknast zunächst einer hartnäckigen Aufseher-Lesbe erwehren. Nachdem das komplette Knastprogramm incl. Duschen, Foltern und Drogenkonsum abgearbeitet ist, darf sie diese recht flott ins Jenseits befördern und, zusammengekettet mit Markov, ihre Flucht vor allerlei üblem Inselfolk antreten. Dabei geht es dann recht knackig zur Sache und die ausschließlich männlichen Verfolger bringen sich größtenteils gegenseitig zur Strecke. Besonders gefällt hier Rob Zombie Gefährte Sid Haig als durchgedrehter Insel-Pimp und Möchtegern-Cowboy Ruben, der so manchen Lacher für sich verbuchen kann. So gefallen die Frauen in Ketten als Frühwerk einer Kino-Ikone und Genrefilm für ein vornehmlich Männer geprägtes Zuschauerklientel. Das, ich gebe es zu, sich köstlich über viel nackte Haut und blutige Gewalttätigkeiten amüsiert. Immer im Rahmen des Erträglichen und der limitierten Möglichkeiten eines solchen B-Genre-Filmes.

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Meine Wertung: 7/10



#182 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 19. April 2007, 13:34

Man of the West


(Der Mann aus dem Westen)


USA 1958 / Anthony Mann



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Nach dem Zerwürfnis Anthony Manns mit James Stewart im Vorfeld der Dreharbeiten zu Night Passage, musste sich Mann für sein Nachfolge-Projekt einen neuen Hauptdarsteller suchen. Fündig wurde er mit dem zweifachen Oskarpreisträger und zu dieser Zeit schon sehr gereiften Gary Cooper (immerhin 57 Jahre alt). Und so entstand Man of the West, der letzte große Western Anthony Manns und neben High Noon, gleichzeitig einer der besten Filme Gary Coopers.
Cooper gibt hier den Ex-Gangster Link Jones, der nach einem Überfall auf einen Zug, zusammen mit einer hübschen Sängerin und einem Spieler in die Hände seiner ehemaligen Mitstreiter gerät. Um die junge Dame vor den Übergriffen seiner Kumpanen zu bewahren, erklärt sich Jones dazu bereit, mit der Bande einen neuen, großen Raubüberfall vorzubereiten.
Wie auch seine fünf Vorgänger, gehört der Mann aus dem Westen zu den ganz großen Werken amerikanischer Westernkunst. Mann typisch, mit psychologisch ausgefeilten Figuren und großartigen Landschaftsbildern inszeniert, unterstützt von allerfeinsten Cinemasope-Bildern und einer erstklassigen Darstellerriege, gehört der Film zum unbedingten Muss eines jeden Western-Fans. Für mich war die neuerliche Sichtung auch einmal mehr Paradebeispiel für die gravierenden Unterschiede zwischen den amerikanischen Western, speziell der 50er und frühen 60er, und der erwachenden europäischen Konkurrenz, vornehmlich aus Italien. Sympathie empfinde ich für beides, verliebt bin ich aber in den echten, den amerikanischen Western.

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Meine Wertung: 9/10



#183 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 22. April 2007, 20:48

The Descent


Großbritannien 2005 / Neil Marshall



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The Decent, ein größtenteils gelungener Horrorstreifen von der Insel, der bei mir als bekennendem Klaustrophoben seine Wirkung nicht verfehlte und mehr als einmal für wohliges Unbehagen sorgte. Anfangs kommt der Film mit den sechs hübschen Höhlenkletterinnen noch ganz ohne übernatürliche „Gefühlsverstärker“ aus und steuert schon nach einer knappen halben Stunde auf einen spannungstechnischen Höhepunkt zu. Kommen dann die nett anzuschauenden und glücklicherweise handgemachten Grottenolme ins Spiel, legt der Film nochmals einen Gang zu und präsentiert ein zünftiges Finale, welches geprägt von üblen Knochenbrüchen, Einspickelgematsche und Menschenfressertum das Zeug zum ganz großen Spannungskino der härteren Sorte hätte. Marshall macht jedoch bei all dem optisch sehr wirkungsvoll inszenierten Höhlenterror den Fehler, den Geschehnissen durch hektische Schnittfolgen noch mehr Tempo abringen zu wollen, was gewaltig in die Hose geht. Denn die ohnehin durch die dauernde Dunkelheit extrem eingeschränkte Wahrnehmungskraft, versagt hier ihren Dienst und es entsteht ein heilloses Durcheinander. Glücklicherweise weißt der Film eine Tonspur der akustischen Extraklasse auf und kompensiert größtenteils auf diesem Weg die verloren gegangenen Details. Somit gefällt the Descent als effektives Spannungskino, verschenkt durch unnötige Schnitt- Eskapaten aber das Zeug zum ganz großen Genre-Highlight.


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Meine Wertung: 7/10



#184 Schischa

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Geschrieben 27. April 2007, 21:56

Comanche Station


(Einer gibt nicht auf)


USA 1960 / Budd Boetticher



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Dem westdeutschen Rundfunk sei Dank, erstrahlten in den letzten Wochen die Werke Budd Boettichers in bisher nie da gewesener Qualität. Auf DVD von der Rechteinhaberin Columbia (heute natürlich Sony) aufs sträflichste vernachlässigt, wurde so auch dieser letzte Western des bewährten Gespannes Boetticher - Scott, im phantastisch restaurierten Cinemascope und erstmals ungeschnitten im deutschen Fernsehen aufgeführt. Eine Dummheit, sich hiervon keinen Mitschnitt zu archivieren und seit langem wieder Indiz für die nicht hundertprozentige Verschwendung meiner Rundfunkgebühren.
Comanche Station selber, ist einmal mehr Boetticher at it`s best. Die gewohnt effektiv, minimalistische Ranown Produktion, vereinte ein letztes Mal das bewährte Gespann und schuf einen hervorragenden Western, der ganz in der Tradition der in den 60er und 70ern, auch in Deutschland, sehr beliebten Western-Groschenromane steht. Daher wurde auch erneut Drehbuchschreiber Burt Kennedy engagiert, der es wie kein anderer verstand, innerhalb der sehr beschränkten Möglichkeiten, ein Maximum an Handlung und vor allem Unterhaltung in 70 Minuten Film zu packen. Eine Tatsache die übrigens alle Western Boettichers miteinander verbindet.
Scott spielt hier einen Mann Namens Jeff Cody, der auf der Suche nach seiner von Indianern entführten Frau, die weiße Nancy Lowe aus den Händen von Comanchen befreit. Nicht wissend, dass der Ehemann von Nancy auf deren Befreiung 5000$ Belohnung ausgesetzt hat, versucht nun Codys ehemaliger Freund Ben Lane (Claude Akins) zusammen mit seinen Kumpanen ihm die Beute streitig zumachen. Dabei würde auch der Tod der Befreiten und ihres Beschützers keine Rolle spielen.
Als glühender Verehrer Boettichers, trifft der Film bei mir natürlich voll ins Schwarze. Dabei überrascht vor allem der immense Unterhaltungswert, den der Film zu bieten hat. Scott spielt seine bekannte Rolle abermals großartig und überrascht bei aller Ehre und Integrität mit einigen schlagfertigen Boshaftigkeiten. Allein die Szene, in der Scott sich alleine gegen eine anrollende Comanchen Horde zur Wehr setzten muss und in Ermangelung eines Schießeisens einen seiner Gegner mit seinem eigenen Sattel außer Gefecht setzt, ist von allerfeinster inszenatorischer Güte und unterstreicht den besonderen Status, den die Herren Boetticher und auch Scott, mittlerweile in meiner Gunst einnehmen. Toller Western!


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Meine Wertung: 9/10



#185 Schischa

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Geschrieben 02. Mai 2007, 13:17

Catch-22


(Catch-22 - Der böse Trick)


USA 1970 / Mike Nichols



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Captain John Yossarian (Alan Arkin), ein Fliegerbomben-Schütze im Zweiten Weltkrieg, versucht sein Leben dadurch zu schützen, indem er versucht sich Krank schreiben zu lassen. Erschwert wird das Unterfangen durch eine obskure Regel, dem „Catch-22“! So kann beispielsweise nur nach Hause geschickt werden, wer einen an der Waffel hat. Wer aber deswegen verlangt nach Hause geschickt zu werden, kann nicht geistesgestört sein, denn der Wunsch durch Drückebergertum den Krieg zu überleben, ist Indiz für einen funktionierenden Verstand.

Catch-22, die Verfilmung des Joseph Heller Bestsellers ist, genau wie seine literarische Vorlage, ein zynisches und bitterböses Stückchen Kriegssatire. Mike Nichols, der zuvor den Oskar für seine Reifeprüfung einheimste, hält sich weitestgehend an die populäre Vorlage und war mit dem Film einer der Wegbereiter des „New Cinema“ der 70er Jahre, welches Regiegrößen wie Francis Ford Coppola oder Martin Scorsese den Weg ebnete. Wie auch zwei Jahre später Altman mit M*A*S*H, nährte Catch-22 die aufkeimenden Vietnam-Resentiments in der amerikanischen Bevölkerung und wurde so zur Pflichtübung einer sich formierenden Protestbewegung. Entgegen dem Altman Film, erschließt sich Catch-22 jedoch nur sehr langsam und auch nach der mittlerweile vierten Sichtung, bin ich mir meiner Ansichten immer noch nicht sicher. Sicher bin ich mir aber beim Lob der großartigen Darsteller. Neben Hauptakteur Alan Arkin und Sangeslegende Art Garfunkel, geben sich Stars wie Orson Welles, Anthony Perkins, Jon Voight oder Martin Sheen die Klinke in die Hand und untermauern mit ihren Auftritten den besonderen Status des Filmes. Der böse Trick, wie der Streifen zu Deutsch so passend betitelt wurde, ist ein Film den man nicht lieben muss, aber eines der Werke, das man zweifelsohne gesehen haben sollte.

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Meine Wertung: 8/10



#186 Schischa

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Geschrieben 04. Mai 2007, 21:52

Il mio nome è Shanghai Joe


(“Knochenbrecher im wilden Westen” oder “Der Mann mit der Kugelpeitsche”)


Italien 1972 / Mario Caino



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Einer der wenigen Vertreter des, bei mir sehr beliebten, Genre Crossover aus Western und Eastern. Entgegen dem sehr gelungenen Margheriti Streifen Kung Fu im wilden Westen mit Italo Spezi Lee Van Cleef und Shaw Brothers Veteran Lo Lieh, konnte mich dieser Beitrag nur bedingt begeistern. Erwähnenswert in jedem Fall, die recht hohe Dichte an prominenten Gastauftritten. Vornehmlich als Bösewichte, kriegen wir in allerkürzester Zeit einen Gordon Mitchel als Sam den Todengräber oder Klaus Kinski als Skalp Jack, serviert. Letzterer glänzt dann neben dem einzig echten Knock Out für unseren gelben Helden, mit perfekt eingedeutschtem Verbaldurchfall - Scheiß dir nicht auf den Schwanz – und der ein oder anderen „böser Mensch quält guten Mensch“ Szene. Da wir hier aber einen sehr schlagfertigen Helden haben, erlischt auch Klauses Lebenslicht relativ bald und der angepisste Menschenschinder Spencer muss andere Seiten aufziehen. Unser Held - Shanghai Joe – wollte ja eigentlich nur Cowboy werden, muss sich aber jetzt im 10 Minuten Takt solcher Grananten wie Pedro dem Kannibalen oder dem fiesen Falschspieler Trickie erwehren. Das geht alles recht fix und es gibt ordentlich was mit der groben Kelle, welche aber nicht wirklich effektiv inszeniert ist und so verpuffen die eigentlichen Highlights, die vielen Kung Fu Szenen, im bedeutungslosen Nichts. Zu wenig Western und zu schlechter Eastern lautet dann auch das Fazit und schlussendlich ist es neben den netten Gastauftritten, nur der gelungene Soundtrack eines Bruno Nicolai, der den Film über die Zeit rettet.

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Meine Wertung: 5/10



#187 Schischa

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Geschrieben 08. Mai 2007, 09:11

Spider Man 3


USA 2007 / Sam Raimi



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Peter Parker und sein Alter Ego Spider-Man haben jede Menge Ärger am Hals. Nicht genug, dass Peters Gelegenheitsjob als Photograph den Bach hinunter zu gehen scheint und sein Herzblatt Mary Jane ihm demnächst den Laufpass geben wird, gestaltet sich doch das Superhelden Dasein zum echten Fulltime-Job. Ex-Kumpel Harry tritt in die Fußstapfen seines Vaters (wir erinnern uns an Teil 1) und ein entflohener Häftling, der zudem noch als Mörder des geliebten Onkels in Frage kommt, wütet sich als infernalischer Sandsturm durch New York. Um den Bösewichter-Supergau zu komplettieren, flutscht noch ein schleimig schwarzes Etwas aus einem Kometen und nimmt Besitz von unserem spinnerten Freund.
Die dritte Fortsetzung der bekannten Comicreihe, präsentiert uns im Verlauf der fast 2 ½ Stunden Laufzeit einen bunten Querschnitt durch 30 Jahre Superheldendasein. Da verwundert es wenig, dass der Film erstmals die magische Grenze von mehr als einer viertel Milliarde Dollar an Produktionskosten verschlungen hat. Augenscheinlich soll hier nochmal ganz groß Kasse gemacht werden und der Verdacht, man wolle es der anstürmenden Piratenkonkurrenz so richtig zeigen, kommt nicht von ungefähr. Unglücklicherweise scheint die Rechnung auch zu funktionieren, denn Teil 3 bricht alle Rekorde und lässt so die aufkeimende Kritik, speziell die der "echten" Fans, verpuffen.
Ein schlechter Film ist Spider Man 3 aber definitiv nicht. Nach einem etwas zähen Auftakt, kehrt die Serie zu alter Stärke zurück und verbindet geschickt Handlung mit spektakulär inszenierter Action. Das gelingt Regisseur Sam Raimi zwar nicht so perfekt wie in den beiden Vorgänger Filmen, sorgt aber immer noch für einen überdurchschnittlichen Blockbuster-Film. Die Darsteller, allen voran Hauptakteur Tobey Maguire können abermals in ihren Rollen überzeugen und Gastauftritte eines Stan Lee oder des unvermeidlichen Bruce Campbell, sorgen für die ein oder andere witzige Einlage. Das tröstet auch etwas darüber hinweg, dass einige der unzähligen CGI-Effekte als Solche immer noch entlarvt werden können und der unausweichlich folgende vierte Teil wohl nicht mehr viel Neues bringen wird.

Meine Wertung: 7,5/10



#188 Schischa

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Geschrieben 13. Mai 2007, 21:34

The invincible Iron Man


USA 2007 / Patrick Archibald – Frank Paur



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Der Iron Man, ein gereifter und nahezu vergessener Held aus dem Marvel Comic Universum, erfährt derzeit gleich in doppelter Weise eine Wiedergeburt. Einerseits in Form einer im nächsten Jahr erscheinenden Realverfilmung mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle und andererseits als hier vorliegendes, aufwändig produziertes, Animations-Spektakel.
Seines Zeichens Alter Ego des Multimillionärs Tony Stark ähnelt der Iron Man stark seinem DC Kollegen Batman, welcher, wie auch der Eiserne, über keinerlei Superkräfte verfügt, sondern seine Glanztaten mit Hilfe vielfältigster Technik- Spielereinen vollführt. Im Falle Iron Mans sind das mehrere universal einsetzbare Roboter-Rüstungen, die alle die besondere Eigenart des Fliegens beherrschen. Bis hierhin folgt das Konzept des Filmes der Originalvorlage aus den Comics. Spätestens jedoch bei der Frage nach dem Ursprung beschreitet der Film dann aber eigene Wege und unterscheidet sich gravierend von seiner gezeichneten Vorlage. So bringt der tragische Verlust des Herzens von Tony Stark und dessen Ersatz, welcher auch Bestandteil der Comics ist, die völlige Abkehr von der Vorlage. Als weitestgehend unbefleckter Iron Man Zuschauer aber kein wirkliches Problem, denn der Film ist ein echtes Knallbonbon an Comicunterhaltung. Das größtenteils gelungene Gemisch aus Hightech Action und asiatischer Sagenwelt wurde spannend aufbereitet und ist für ein derartiges DTV Produkt von überwältigender Qualität. Herkömmlich Gezeichnetes wird gemischt mit feinen Computer-Animationen und das Batman Animated erfahrene Regiegespann weiß ganz offensichtlich, was es dem geneigten Zuschauer schuldig ist. So hebt der invincible Iron Man den bisweilen billigst produzierten DTV Animations Müll in eine neue, viel versprechende Liga und fördert, trotz einiger gravierender Abweichungen zum Original, die Vorfreude auf die anstehende Realverfilmung.


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Meine Wertung : 8/10



#189 Schischa

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Geschrieben 15. Mai 2007, 19:15

Willard


USA 2003 / Glen Morgan



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„Hallo McFly, jemand zu Hause?!“ Den Meisten dürfte Hauptdarsteller Crispin Glover noch aus seiner Rolle als George McFly in Zurück in die Zukunft bekannt sein. Dass der Mime auch in der Lage ist, mit einer feinen Charakter-Rolle einen ganzen Film zu tragen, das ist, zumindest für mich, neu. Willard, das Remake des `71er Ratten-Horror Streifens ist, neben den unzähligen vierbeinigen Akteuren, eine wahre One-Man-Show des schrägen Mimen. Ganz entgegen dem Original, setzt die Neuauflage weniger auf Thrill und Spannung, als auf die ausgezeichnet dargebotene Looser-Geschichte des vom Leben und seinem Umfeld schwer gebeutelten Willard Stiles. Sehr nett auch das düstere, mehr als nur einmal an einen Tim Burton erinnernde Set-Design und die fast völlig ohne CGI Einsatz realisierten Rattenszenen, welche sogar mit zwei netten eigenen Charakteren daher kommen. Willard, ein nicht nur gelungenes Remake, sondern auch ein schräges und ungewöhnliches Charakterstück. Sehr schön!

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Meine Wertung: 8/10



#190 Schischa

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Geschrieben 18. Mai 2007, 20:38

Dai-bosatsu tôge


(Sword of Doom)


Japan 1966 / Kihachi Okamoto



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Der Samurai Ryunosuke hat weder Gefühl noch Skrupel. Einzig der Kampf mit dem Schwert bedeutet ihm etwas und im Umgang mit diesem, ist er ein wahrer Meister. Für seine Gegner hat er weder Mitleid noch Gnade übrig und wenn es denn sein soll, muss auch schon mal eine Frau dran glauben. So befördert er bei einem Wettkampf auch den jungen Samurai Utsugi ins Jenseits (nicht ohne zuvor natürlich seine Frau zu missbrauchen) und macht sich damit seinen Bruder Hyoma und den Schwertmeister Shimada zu Feinden auf Leben und Tod.
Wie Regisseur Kihachi Okamoto seinen Antihelden zum Leben erweckt, ist ein echtes Sahnestück japanischer Filmkunst. Angefangen von großartigen Darstellern wie Tatsuya Nakadai oder Toshirô Mifune, über atemberaubende Bildkompositionen in wunderschönem schwarz-weiß Cinemascope, bis hin zu den perfekt choreographierten und schwer blutigen Schwertkämpfen, ist Sword of Doom für mich einer der wichtigsten Filme des Genres und sollte dringend, auch von Samurai-Verweigerern, einmal gesichtet werden.

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Meine Wertung: 10/10



#191 Schischa

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Geschrieben 21. Mai 2007, 14:33

Open Season


(Jagdfieber)


USA 2006 / Roger Allers - Jill Culton - Anthony Stacchi



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Ach was war ein sonntagnachmittaglicher Kinogang früher für eine Aufregung. Stunden vorher war klein Schischa schon mächtig von der Rolle und brachte vor lauter Aufregung keinen Bissen des mutterschen Sonntagsbraten runter. Traurig, dass der heutigen Jugend so ein Kinobesuch völlig abgeht. Was zählt ist das Main-Feature und man verschwendet keine Aufmerksamkeit mehr für liebevoll gestaltetes Kinoflair. Nichts ist mehr mit großblumiger Kinotapete, Stehlämpchen und Eiskonfekt vom Bauchladen. Verschwunden der Klingelknopf gleich neben dem Kippenbecher und „like ice in the sunshine“ existiert nur noch als Klingelton auf Papas Mobiltelefon. Dazu kommt, dass ein Kinobesuch mit der ganzen Mannschaft gleich einem Kurzurlaub in Malle kommt! Da wandert für 90 Minuten Multiplex-Spaß schon mal ein Hunni über die Theke. Bleiben wir diesmal also zu Hause und versuchen mit Aldi-Eis und Mikrowellen-Popkorn (schmeckt übrigens hervorragend) den Geist vergangener Tage ins SchischamaxX zu locken.
Auf dem Programm stand einer der letztjährigen CGI-Film-Auswüchse: Open Season von der neu gegründeten Animationsabteilung im Hause Sony. Dass sich mit so einem Film kein Retro-Blumentopf gewinnen lässt, war von Beginn an klar. Dennoch hatten die lieben Kleinen ihren Spaß und ich konnte mich, nach anfänglich aufkeimender Wehmut ob vergangener Bambi- und Dschungelbuch-Zeiten, über den ein oder anderen unkorrekten Witz und so manches Filmzitat erfreuen. Open Season, wie auch schon Dreamworks Over the Hedge, einer der besseren Vertreter der mittlerweile im Dutzendpack auftretenden CGI-Filmchen und wohl der einzige seiner Zunft der einem hier wohlbekannten Kettensägenfilm eine Referenz erweißt.

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Meine Wertung: 7,5/10



#192 Schischa

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Geschrieben 21. Mai 2007, 20:43

Children of Men


Großbritannien – USA 2006 / Alfonso Cuarón



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Ein unerwartet intensives Filmerlebnis bescherte mir der Mexikaner Alfonso Cuarón, der nach seinem Harry Potter Abenteuer offensichtlich Gefallen an der britischen Insel gefunden hat. Der Begriff einer Dystopie, war mir bis zur Lektüre der ersten Film-Reviews zugegebener Maßen wenig geläufig, beschreibt die Rahmenbedingungen der Geschichte um eine unfruchtbar gewordene Menschheit aber relativ genau. In erdig düsteren Bildern, erzählt der Film von einer äußerst beängstigend wirkenden Zukunftsvision, die bei mir Erinnerungen an Klassiker wie Soylent Green oder Logan's Run wach werden lässt und der durch einen wunderbaren inszenatorischen Kniff, bei dem sehr früh einer der vermeintlichen Hauptdarsteller aus dem Film verschwindet, noch zusätzlich Spannung erzeugt. Die Akteure, neben dem superben Clive Owen als Theo Faron, sind das vor allem Michael Caine als langhaarig kiffender Jasper und Julianne Moore als Farons Ex und „Freiheitskämpferin“, spielen mit viel Hingabe und beweißen, dass der altehrwürdige Sex Pistols Song Anarchy in the UK, noch immer von höchster Brisanz ist.


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Meine Wertung: 8,5/10



#193 Schischa

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Geschrieben 24. Mai 2007, 09:25

The Harder They Come


Jamaika 1972 / Perry Henzell



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Es gibt wohl sehr wenige Filme in der Geschichte, die einen derart gravierenden Einfluss auf die Verbreitung eines Musikgenres, ja sogar einer ganzen Art von Lebensgefühl hatten, wie The Harder they Come. Führte die Reggae-Musik in den 60ern eher ein Schattendasein, ebnete der Film den Weg für eine Bewegung, die Urgesteine wie Bob Marley berühmt machte und bis heute einen eigenen herausragenden Status in der Musikwelt inne hat. So funktioniert der Film zunächst als ausgezeichneter Musikfilm, der mit Hauptdarsteller Jimmy Cliff einen echten Profi aus dem Reggae-Genre vorzuweisen hat und egal ob Titel wie „You can get it if you really want“, „Rivers of Babylon“ (nein, nicht von Boney M !) oder das titelgebende „The Harder They Come“ aufspielen, man erwischt sich unentwegt beim mitwippen. Persönlich erhob ich den Soundtrack nach der gestrigen Sichtung gar in die Top Ten meiner Alltime-Favoriten. Der Film hat aber noch einiges mehr zu bieten und glänzt einerseits als ruppige Milieu-Studie, der Hauptdarsteller wandelt sich im Verlauf des Filmes schließlich von der Musik-Neuentdeckung zum Drogendealer, andererseits als halbdokumentarisches Kulturfragment, das Licht und Schattenseiten der jamaikanischen Rastafaris fest hält. Bewundernswerter Weise bedient sich der Film aller gängigen Klischees, die man mit den vornehmlich rasta-gelockten Inselbewohnern in Verbindung bringt, ohne diese jedoch vordergründig auszuschlachten. Sei es der unverwechselbare Jamaika-Slang, der eine Sichtung im O-Ton zwingend erforderlich macht, oder der, wahrlich exzessive, Gebrauch Sinne berauschender Substanzen, alles gehört irgendwie dazu und scheint selbstverständlich. Obwohl gerade letzterer Gepflogenheit wirklich ausgiebig nachgegangen wird. Die Jungs kiffen sich hier wahrlich die Krempe vom Hut, was, gerade in einer speziellen Szene, meinerseits für nachhaltiges Schmunzeln sorgte. So ist The Harder They Come ein nahezu unverzichtbares Stück Filmgeschichte, das ich nach einigen vergeblichen Anläufen in den 90ern, Gestern das Erste, aber garantiert nicht das letzte Mal gesehen habe.

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Meine Wertung: 10/10



#194 Schischa

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Geschrieben 25. Mai 2007, 19:01

La legione dei dannati


(Die zum Teufel gehen)


Italien-Spanien-Deutschland 1969 / Umberto Lenzi



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Vielerorts verspottet als billige Nachmacher-Kopie der zu der Zeit sehr angesagten amerikanischen War-Adventures wie der frühe Kanonen von Navarone oder der Aldrich Klassiker das dreckige Dutzend, hatte Lenzis Genre-Beitrag bei mir immer seinen eigenen gesonderten Platz. Das lag zum einen an der, zu Videotheken-Zeiten sehr angesagten 18er Freigabe und zum anderen an der recht kantigen Herangehensweise Lenzis. Wesentlich Neues gibt es natürlich nicht von der französischen Frontlinie kurz vor der Invasion der Alliierten. Col. Charley MacPherson alias Jack Palance soll mit einer Hand voll straffälliger Soldaten eine Riesenkanone der Nazis aus dem Weg räumen und so Platz für die anstehende Invasion schaffen. Da die Zeit drängt, wird auf die Ausbildung der Probanten verzichtet und sollte sich einer weigern seinen Auftrag durchzuführen, gibt’s kurzerhand was auf die Mütze. Um die Kameradschaft dann aber doch etwas zu festigen wird vorher noch ordentlich einen zur Brust genommen und ab geht die Reise mit U- und Schlauch-Boot zur französischen Atlantik-Küste. Wie immer bei solchen super-geheimen Geheimaktionen geht es kurz nach der feuchtfröhlichen Landung auch gleich ordentlich zur Sache und unsere Jungs müssen sich gegen ganze Heerscharen böser Nazis, die mit Curd Jürgens und Wolfgang Preiss auch zwei standesgemäße Anführer mitbringen, zur Wehr setzten. Bis die "dicke Berta" dann endlich in einem großen Feuerwerk untergeht, vergeht logischerweise der komplette Film und einige unserer Helden werden beim Showdown nicht mehr mitspielen dürfen. Macht aber nichts, denn auch wenn Lenzis Film nicht an die ganz großen des Faches heranreicht und er mit seinem `67er Fünf gegen Casablanca einen noch besseren Genre-Vertreter ablieferte, die zum Teufel gehen ist allemal sehenswert und für Freunde solcher Filme eine klare Empfehlung wert.

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#195 Schischa

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Geschrieben 27. Mai 2007, 09:33

The Shootist


(Der letzte Scharfschütze)


USA 1976 / Don Siegel



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Was liegt näher als zum 100. Geburtstag des Duke, einen seiner Filme ins SchischamaxX zu holen, hatte ich doch erst kürzlich meinen Frieden gemacht mit dem streitbaren Recken und den jahrelangen Verzicht auf des Dukes Werke beendet. Die Wahl fiel zunächst auf seinen letzten Film und Western the Shootist, inszeniert von Meisterregisseur Don Siegel. Siegel, der offensichtlich keinen Hehl daraus machte, den Duke nicht zu mögen, setzt den Altrecken nochmals standesgemäß in Szene. Dabei entstand einer der schwermütigsten Wayne Filme überhaupt und der, auch im wahren Leben sichtlich vom Krebs gezeichnete Titan, läuft nochmals zu Höchstform auf. Neben der ausgezeichneten Regiearbeit Siegels, stand zudem eine hochkarätige Darstellerriege zur Verfügung, die, vornehmlich aus verdienten Weggefährten bestehend, dem Duke dankbar die Bälle zuspielen. Da gibt es die wiederholte Zusammenkunft mit Jimmy Stewart oder der, etwas kurz gehaltene, Auftritt Richard Boones als miesepetriger Sweeney. So beschreitet Wayne als sterbender Revolverschütze John Books ein letztes Mal die große Westernbühne und legt einen mehr als würdevollen Abgang aufs Parket, den man von ihm in einer derart unspektakulär und zugleich sympathischen Art nicht unbedingt erwartet hätte.


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#196 Schischa

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Geschrieben 27. Mai 2007, 10:49

The Sons of Katie Elder


(Die vier Söhne der Katie Elder)


USA 1965 / Henry Hathaway



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Mit den Jahren hatte der Duke einen erlesenen Kreis an Stammregisseuren, mit denen er große Teile seiner Filmbiographie realisierte, um sich versammelt. Neben den zwei bekanntesten, John Ford und Howard Hawks, waren dies, vornehmlich in späteren Jahren, Andrew V. McLaglan und Henry Hathaway, der neben den Söhnen noch vier weitere Filme mit Wayne drehte und ihm vier Jahre später mit True Grit zu seinem ersten und einzigen Oscar verhalf.
Die vier Söhne der Katie Elder selbst ist ein wahres Prachtstück an amerikanischem Western und strotzt nur so vor feiner Wester-Action, kernigen Typen und großen Landschaftspanoramen und obwohl auch hier der Duke schon im fortgeschrittenen Alter agiert (unübersehbar fest zu machen an der Bauch-Beule in seinem Hemd), würde ich den Film als perfektes Einstiegswerk für alle "Duke-Anfänger" bezeichnen. Hathaway, bekannt für seine eher heiteren Werke, geht auch gar nicht erst den Weg Anspruch erzeugen zu wollen und belässt den Film als das was er ist: Unterhaltung. Die einfache Geschichte der vier Brüder auf der Suche nach dem Mörder ihres Vaters, eine mit Dean Martin und George Kennedy aufwartende Starriege und die schon erwähnte großspurig inszenierte Action, zeugen von den frühen Block-Buster Ansprüchen des Filmes und machen ihn zur leichten Beute jedes Western Fans.

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Meine Wertung: 8/10



#197 Schischa

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Geschrieben 29. Mai 2007, 20:06

Hundra


Spanien - USA 1983 / Matt Cimber



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Nach dem durchschlagenden Erfolg des ersten Conan Films, tummelten sich in den Folgejahren Unmengen üblen Barbarenvolkes durch die Kinos und Videotheken unseres Landes. Bis auf wenige Ausnahmen, konnte aber keiner der Filme seinem großen Vorbild das Wasser reichen. Eine dieser Ausnahmen war Hundra, die Feministinnen-Version des Schwarzenegger Streifens und einer der wohl gelungensten Nachahmerfilme dieser Zeit. Unsere Heldin, gespielt von der maskulinen Schönheit Laurene Landon, muss miterleben wie ihr Stamm von einer Horde brandschatzender Bösewichter beraubt, vergewaltigt und umgebracht wird. Fortan wandelt unsere Amazone als eiserne Jungfrau über die Erde, auf der Suche nach diesen Schurken und wird so zur Kämpferin für die Rechte der in dieser Welt unterdrückten Frauen. Es ist aber auch eine Schande mit den Männern in Hundra. Sollten sie mal nicht unserer Heldin ans Leder wollen, wird gesoffen, gerülpst und gefurzt was das Zeug hält. Kein Wunder also, dass unserer Schwertschwingerin Sprüche wie: „Außer einem Sattel kommt mir nichts zwischen die Beine“ oder „Nothing is penetrating my body! Not a sword or anything else“ über die Lippen kommen. Schwach wird sie dann irgendwann aber doch und dieser unglückliche One-Night-Stand, führt dann auch noch zur Geburt einer Tochter. Noch nicht mal trocken, wird diese dann auch sogleich vom Oberbösewichten und Priester-Pimp entführt und ebnet so den Weg für ein Finale, das jeder Emma-Leserin die Tränen ins Gesicht treiben sollte. Mal davon abgesehen, dass Hundra ein ziemlich Männer verachtender Film ist, gibt es jede Menge Eye-Candy für den geneigten Fantasy Fan. Regisseur Matt Cimber, früher ein Asistent Sergio Leones, inszenierte vor der prachtvollen Kulisse Almarias in Spanien, einen überaus gelungenen Barbaren-Film. Es gibt tolle Sets, wüste Schwertschlachten und einen wundervollen Morricone Soundtrack. Darüber hinaus sorgen prächtig photographierte Cinemascope-Bilder dafür, den Film weit über seiner Billig-Konkurrenz einzuordnen und ihn in Reichweite zum oben bereits zitierten Conan zu bringen. Dieser ist mir als Mann dann aber doch etwas lieber, denn auch er gibt sich bisweilen mal ordentlich die Kante und erfreut sich an des Mannes liebstem Geräusch: Dem Geschrei der Weiber!

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Meine Wertung: 8/10



#198 Schischa

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Geschrieben 30. Mai 2007, 16:11

The Departed


(Departed – Unter Feinden)


USA 2006 / Martin Scorsese



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Departed, ein großes Gangster-Epos wie es nur der Meister Himself Martin Scorsese zu inszenieren vermag. Allen Unkenrufen zum Trotz, ist ihm hier ein Werk gelungen, das sich vor Klassikern wie GoodFellas oder Casino nicht zu verstecken braucht. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist der defizitäre Einsatz an großen Darstellern, der dem Film nicht immer zum Besten gereicht. Zu auffällig die Leinwandansprüche eines Jack Nicholson und zu nichtssagend das Gesicht eines Matt Damon. Einzig DiCaprio fügt sich nahtlos ein als zerbrechender Undercover-Cop Billy. Alleine für die großartig montierte Knastszene zu Beginn und der tollen Referenz an Max Cady alias Robert de Niro in Cape Fear, gebührt dem erwachsen gewordenen Mimen allergrößter Respekt. Darstellerisches Glanzlicht war für mich dann aber ein ganz anderer: Ray Winstone als loyaler Handlanger Mr. French, erinnert in einer der besten Szenen an vergangene Gänsehaut-Darbietungen eines Joe Pesci. Großartig! Ansonsten bleibt alles im gewohnt grünen Scorsese-Bereich. Sei es die gewohnt souveräne Arbeit eines Michael Ballhaus, die perfekte Auswahl des Soundtracks oder der Einsatz übelster, aber Genre gerechter, Foul-Language. Scorseses Gangster-Epen sind einfach etwas Besonderes. Das wird auch durch die Tatsache des Remakes einer asiatischen Vorlage, welche ich persönlich für keinen schlechten Film aber völlig überbewertet halte, nicht geschmälert.

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Meine Wertung: 9/10



#199 Schischa

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Geschrieben 31. Mai 2007, 21:17

Blind Woman`s Curse - Kaidan nobori ryu


Japan 1970 / Teruo Ishii



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Wenn ein Regisseur wie Teruo Ishii (Female Yakuza Tale, the Executioner) und die Lotusblüte des asiatischen Kinos der 70er, Meiko Kaji einen Film drehen, kann zwangsläufig nur ein Werk wie dieses dabei zu Stande kommen. Ein wilder Genre-Mix aus Yakuza-, Samurai- und Horror-Elementen garantiert 90 Minuten Kino der allerfeinsten Sorte. Kaji, die noch am Anfang ihrer Kariere stand und Erfolge wie die Lady Snowblood und Female Scorpion Serien noch vor sich hatte, spielt den Yakuza-Zögling Akemi Tachibana. Noch bevor der Vorspann zu Ende geht, ist die Junge Dame schon mächtig dabei ihre Clanfeinde aufzumischen und während des exzellent inszenierten Schwertkampfes, geht neben jeder Menge Blut auch das Augenlicht einer jungen Frau verloren. Nicht schon Unglück genug, kommt auch noch eine schwarze Mieze vorbei und nascht vom Blut der erblindeten Aiko, so der Name der Frau. Schwer geläutert von so viel abergläubischem Unglück und einem langen Knastaufenthalt, kommt Akemi nach Jahren wieder zurück in ihre alte Heimat, wo auch gerade eine geheimnisvolle blinde Frau auftauchte. Kurz darauf beginnt es auch schon, das große Yakuza-Sterben und alle fragen sich wer hinter den mysteriösen Morden steckt. Die Auflösung bringt dann zwar keine allzu großen Überraschungen mit sich, der Weg, den Regisseur Teruo Ishii aber bis dahin beschreitet ist mehr als sehenswert. Visuell beeindruckend, ordentlich spannend und gelegentlich etwas abgedreht ist Blind Woman`s Curse ein gelungenes Filmerlebnis, noch treffender ausgedrückt: „a very guilty pleasure!“

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Meine Wertung: 8,5/10



#200 Schischa

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Geschrieben 03. Juni 2007, 19:33

Seraphim Falls


USA 2006 / David von Ancken



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Wenn in der aktuellen Kinolandschaft ein neuer Western auftaucht, freut mich das derzeit immer ganz besonders. Wenn dann noch namhafte Akteure wie Pierce Brosnan und Liam Neeson ihre Künste darin zum Besten geben, kann man da schon mal vorab einen Blick auf die frisch erschienene Code 1 DVD riskieren, zumal ein deutsches Kino-Release nach dem eher verhaltenen Einspiel im Mutterland eher fraglich erscheint.
Seraphim Falls ist dann auch fast genau das, was ich erwartet hatte. Ein toll inszenierter Film, der zwar keine Bestmarken setzt und sich auf den hinlänglich bekannten Western-Pfaden bewegt, dafür aber mit einer grandiosen ersten Stunde, einer wunderbaren Schneelandschaft und zwei großartig aufgelegten Hauptdarstellern, alle Sympathien für sich vereinnahmt. So reisst der Film dann auch gleich von der ersten Minute an mit. Ohne Einführung oder Erklärung beginnt ein brutales Katz und Maus Spiel, bei dem sich die zwei Hauptdarsteller bis aufs (wörtlich genommene) Blut durch die verschneiten Berge hetzen. Gesprochen wird in den ersten 30 Minuten so gut wie gar nicht und wer nach einer Erklärung oder einem Grund sucht, wird nicht fündig werden. Erst nach gut einer Stunde, lässt der Film hinter die Geschehnisse blicken und tritt, völlig unerwartet, auf die Bremse, was ihm dann beinahe auch das Genick bricht. Trotz dieser etwas unpassenden Vollbremsung, ist der Film mehr als gelungen. Pierce Brosnan beginne ich langsam wirklich gerne zu haben, Co-Stars wie der unverwüstliche Ed Lauter oder Michael Wincott passen perfekt in die Szenerie und die "Survival-Nummer" zu Beginn des Streifens ist wirklich erstklassig geraten. Sehenswert!


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Meine Wertung: 8/10



#201 Schischa

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Geschrieben 08. Juni 2007, 19:18

Rio Grande


USA 1950 / John Ford



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Dritter und letzter Teil der Ford`schen Cavalry Trilogie, der wie auch seine Vorgänger Bis zum letzten Mann und Der Teufelshauptmann, mit dem Duke als Hauptdarsteller aufwartet. Noch Bruchstückhaft von der letzten Sichtung in Erinnerung, war ich dann doch etwas schockiert, wie antiquiert der Film neuerlich auf mich wirkte. Die Lobgesänge auf das amerikanische Soldatentum, der Vater-Sohn Konflikt und die einseitige Darstellung der Indianer, haben den Film über die Jahre erschreckend stark altern lassen. Natürlich erfreut man sich auch heute noch an den imposanten Bildern des Monument Valley und der toll inszenierten Befreiungsaktion aus einer alten Kirche. Und auch John Wayne kann, trotz übelster Rotzbremse im Gesicht, zusammen mit Maureen O'Hara und seinen anderen, hinlänglich bekannten Weggefährten, noch überzeugen. Für eines der herausragenden Werke John Fords, war es dann aber ein sehr ernüchterndes Filmerlebnis, das ich liebend gerne etwas mehr gemocht hätte.

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Meine Wertung: 7/10



#202 Schischa

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Geschrieben 09. Juni 2007, 20:52

Sha jue


(Ti Lung – Das blutige Schwert der Rache)


Hong Kong 1977 / Hua Shan



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Die Studios der legendären Shaw Brothers, produzierten während ihrer Lebzeit von 1925- 1985 mehr als 1000 Filme. Einen Großteil davon während der Blütezeit des Kung Fu in den 60er und 70er Jahren. Ein Hohn, wenn ich erzähle, dass ich davon maximal 15 oder 20 Stück in meiner bisherigen Filmvergangenheit zu Gesicht bekam. Zu seeligen Videozeiten waren sie aber auch nicht leicht zu bekommen, die Schätze aus Honkong und so beschränkte sich mein Shaw Horizont auf die gängigsten Werke wie z.B. die 36 Kammern der Shaolin und dessen Nachfolger. Einen den man dabei des öfteren zu Gesicht bekam, war das Kung Fu Urgestein Ti Lung. Ein Darsteller, der neben seinem überragenden Können mit Schwert und Handkante, auch noch das nötige Charisma mitbrachte, um die, zumeist im superbreiten Shawscope präsentierten Streifen, auch jenseits der unzähligen Martial Arts Szenen interessant zu machen.
Mit dem späten Soul of the Sword, so der internationale Titel, kam dann auch wie nicht anders erwartet, eine echte Shaw Perle ins SchischamaxX. Ti Lung gibt hier einen namenlosen Schwertkämpfer, der, nach einem prägenden Jugenderlebnis, keinen größeren Wunsch hat, als den berüchtigten König der Schwerter zu besiegen. Bis er sein Ziel erreicht hat, stellen sich ihm die vielfältigsten Gegner in den Weg und Highlights wie der Badehaus Kampf gegen eine schwertschwingende Schöne, die im Verlauf des Kampfes auch noch Blank zieht, die zwei fiesen Buckligen oder der Schlusskampf in Regen und Zeitlupe, geben sich die Klinke in die Hand und lassen kaum Zeit Luft zu holen. So stelle ich mir einen zünftigen Martial Arts Film vor und wehe den vielen bekannten und unbekannten Shaw Perlen, die sich demnächst im SchischamaxX ein Stelldichein geben werden!

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Meine Wertung: 9/10



#203 Schischa

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Geschrieben 10. Juni 2007, 15:07

The Legend of the 7 Golden Vampires


(Die Sieben goldenen Vampire)


Großbritannien – Hongkong 1974 / Roy Ward Baker



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Anfang der 70er Jahre schlossen die britischen Hammer Studios mit den Shaw Brothers einen Vertrag zur gemeinsamen Produktion von drei Filmen. Nach dem eher bescheidenen finanziellen Erfolg der ersten beiden Werke, wurde ein dritter nie realisiert und die beiden traditionsreichen Filmschmieden gingen sehr bald wieder eigene Wege. Dabei konnte sich das Ergebnis dieser viel zu kurzen Zusammenarbeit wirklich sehen lassen. Die sieben goldenen Vampire, der erste der beiden Streifen, verbindet gekonnt britische Horrorelemente mit fernöstlicher Tradition und Kampfeskunst. Hammer Legende Peter Cushing, spielt einmal mehr die Rolle des Vampirjägers Van Helsing, den es auf der Jagd nach seinem alten Wiedersacher Dracula diesmal nach China verschlägt. Der alte Schwerenöter hat dort ganze Arbeit geleistet und die titelgebenden sieben Vampire nebst einer ganzen Armee wilder Untoter zum Leben erweckt. Diese, natürlich nicht untätig, drangsalieren fortan ein armes chinesisches Dörflein und Van Helsing nebst Sohnemann, hat alle Mühe das Blutsaugervolk wieder ins verdiente Jenseits zu befördern.
Hammer Regisseur Baker gelang mit dem Spagat zwischen britisch unterkültem Vampir Horror und traditionellem Martial Arts Streifen ein wirklich ansehnlicher Film. Die aus beiden Welten rekrutierte Darstellerriege, die in wunderschönen Rot- und Grüntönen ausgeleuteten Masken und Sets und die gewohnt faszinierende Handkanten-Action, machen die sieben goldenen Vampire zu einem immer wieder gerne gesehenen Bindeglied zweier wunderbarer Filmwelten und wenn ich mich richtig erinnere war dies in den frühen 80ern einer der Einstiegsfilme ins offenbar unendliche Shaw-Universum!

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Meine Wertung: 8/10



#204 Schischa

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Geschrieben 10. Juni 2007, 22:51

Shatter


(Ti Lung - Der tödliche Schatten des Mr. Shatter)


Großbritannien – Hongkong 1974 / Monte Hellman - Michael Carreras



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Der zweite Film aus der Shaw Brothers - Hammer Connection. Diesmal in Form eines Agenten/Martial Arts Crossovers. Bestückt mit den besten Darstellern die das jeweilige Studio zu bieten hatte, Peter Cushing und Ti Lung, einem zu der Zeit renommierten Hauptdarsteller Stuart Whitman und einem erfahrenen Regisseur Monte Hellman, war diesmal ganz offensichtlich die breite Masse im Fokus der Produzenten. Schon früh gab es jedoch Unstimmigkeiten zwischen dem Regisseur und den Geldgebern und wie immer bei einem derartigen Kreativdisput, zog der Regisseur den Kürzeren und wurde aus der laufenden Produktion genommen. Dass der Film nicht ganz Rund läuft, fällt dann auch von Beginn an auf und es dauert eine ziemliche Weile, bis die Geschehnisse in geregelten Bahnen verlaufen. Ti Lung, einer der Hauptgründe warum der Film dann doch sehr sehenswert geworden ist, lässt eine geschlagene ¾ Stunde bis zu seinem Auftritt vergehen und Peter Cushing kommt über einen, dafür sehr sehenswerten, Kurzauftritt nicht hinaus. Angereichert mit einigen tollen Martial Arts Szenen, einem zünftigen Killer-Intro von Whitmann und funkiger 70er Jahre Mucke ist Shatter dann aber doch ein überaus unterhaltsames Stückchen Genre-Kino, welches die kurze Liaison zweier Kult-Studios zu einem nicht ganz standesgemäßen Ende bringt.

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Meine Wertung: 6/10



#205 Schischa

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Geschrieben 13. Juni 2007, 13:33

She Wore a Yellow Ribbon


(Der Teufelshauptmann)


USA 1949 / John Ford



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Nach der etwas unglücklichen letzten Zusammenkunft mit Rio Grande, lies es mir natürlich keine Ruhe und so versuchte ich es Gestern mit dem zweiten Teil der Ford`schen Cavalry Trilogie, dem Teufelshauptmann. Schon kurz nach Beginn bestätigte sich auch gleich meine Vermutung, dass Rio Grande der schwächste Teil der Trilogie war. Hier läuft Ford endlich wieder zu seiner wahren Größe auf und inszenierte mit einem Duke in Bestform einen herausragenden Western, dem zwar immer noch ein Großteil der damaligen Klischees anhaftet, diese aber bei Weitem nicht so penetrant im Vordergrund stehen, wie bei seinem Nachfolger. Vielmehr gelingt es Ford mit einer wunderbar wehmütigen und mit rustikalem Humor durchsetzten Geschichte zu fesseln. Wayne spielt den alten Hauptmann Nathan Brittles (übrigens der gleiche Name, aber nicht die gleiche Figur wie in Rio Grande) der einen Tag vor seiner Pensionierung ein letztes Mal sein ganzes Können aufbringen muss, um einen bevorstehenden Indianerangriff abzuwehren. Erfreulicherweise, und das dürfte zu der Zeit schon fast als Novum gegolten haben, schafft es Brittles mittels einer feinen List, nicht nur das Leben seiner Soldaten, sondern auch das der unzähligen Indianer zu retten. Dazu gibt es einmal mehr die allerschönsten Postkartenmotive und wunderschöne, in feinstes Rot getauchte, Sonnenuntergänge. Zu Recht ausgezeichnet mit einem Oskar für die beste Kamera und so lässt es sich dann auch prima aushalten, mit zwei Film-Ikonen in Bestform und einem wunderbaren Western.


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Meine Wertung: 8/10



#206 Schischa

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Geschrieben 14. Juni 2007, 19:19

The Mechanik


USA – Russland 2005 / Dolph Lundgren


Da hat DTV-Gladiator Dolph Lundgren ja mächtig in die Actionfilm-Trickkiste gegriffen und einen ganz passablen Film inszeniert, bei dem er, welch Wunder, auch gleich noch die Hauptrolle mit besetzen durfte. Gut aufgepasst scheint er zu haben, der liebe Dolph. Ein bisschen Woo, eine Prise Bay und das Ganze mit vielen Zeitlupen und unendlich tragischer Musik vorgetragen, ist der Film rein optisch dann auch ein richtiger kleiner Leckerbissen. Den hauchdünnen Rache-Plot und die bescheidene Leinwanddarbietung des Muskel bepackten Nordlichtes beiseite gelassen, kann man sich gut von der ganz und gar unlustigen Action-Schlachtplatte 90 Minuten unterhalten lassen. Ein prima „Entfruster“ nach einem harten Arbeitstag!

Meine Wertung: 6/10



#207 Schischa

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Geschrieben 21. Juni 2007, 22:31

La Vergine di Norimberga


(Das Schloss des Grauens)


Italien 1963 / Antonio Margheriti (Anthony Dawson)


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Antonio Margheriti einer der vielseitigsten Regisseure Italiens, glänzte zu Lebzeiten nicht gerade durch innovative Filmideen. Vielmehr bediente er sich sehr freizügig bei bewährten Vorlagen und formte diese nach seinen eigenen Vorstellungen zu oftmals mehr schlechten als rechten Genrewerken. Gelegentlich fanden sich jedoch wahre Filmperlen im Genre-Sammelsurium Margheritis und so kam es, dass ein knappes Dutzend seiner Filme über die Jahre zu treuen Wegbegleitern wurden und nicht unwesentlich an der Prägung meines heutigen Filmgeschmacks beteiligt waren. Ein Gebaren, dessen sich übrigens viele seiner Kollegen zur Blütezeit italienischen Filmschaffens bedienten und so über zwei Jahrzehnte lang eine, speziell aus der deutschen Kinolandschaft, nicht mehr weg zu denkende Filmkultur schufen.
Einer dieser Filme, ist der früh entstandene das Schloss des Grauens, der zu Premierezeiten noch unter dem Titel die Gruft der lebenden Leichen und einer um 5 Minuten erleichterten Fassung bekannt wurde. Zweifellos standen hier Regiekollege Mario Bava und auch einige nahe englische Verwandte Pate, für eine toll inszenierte Gruselgeschichte. Die wunderbaren alten muffigen Schlossgemäuer, die liebevolle Arbeit der Maskenbildner und nicht zuletzt ein stocksteifer, aber sehr passend aufspielender Christopher Lee, fügen sich nahtlos ein, in die Geschichte um einen schrecklichen Kapuzenmann, der mit allerlei mittelalterlichem Folterwerkzeug bewaffnet und sehr zum Leidwesen der Schlossbewohner und Bediensteten, seine Opfer ins Jenseits zu befördern versucht. Hinter dem ganzen Gruselzauber steckt eine böse Vorgeschichte in der sogar Hitler ein gewichtiges Wörtchen mit zu reden hat und ganz in Schwarz-Weiß gehalten, sehr zur Gänsehautstimmung beiträgt. Somit ist das Schloss des Grauens ein wunderbar altmodisches Stückchen Gruselkino, bei dem fast der Staub auf den alten Schlossmauern zu riechen ist und das den Startschuss für eine kleine Werkschau mit Filmen des auf mich so einflussreichen Regisseurs ist.


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Meine Wertung: 9/10



#208 Schischa

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Geschrieben 22. Juni 2007, 18:55

Nude . . . si muore


(Sieben Jungfrauen für den Teufel)


Italien 1968 / Antonio Margheriti (Anthony Dawson)



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Mit den sieben Jungfrauen, präsentiert uns Margheriti einen netten Vertreter des italienischen Giallo-Genres, der einerseits stark nach Bavas Blutiger Seide riecht und andererseits unverkennbar durch die frühen Edgar Wallace Filme geprägt scheint, ohne jedoch wirklich deren Klasse zu erreichen. Trotzdem ist der Film ein sehenswertes und kunterbuntes Krimivergnügen, das nach dem bewährten „Who did it“- Muster zum Miträtseln einlädt. So folgen wir den titelgebenden Jungfrauen in ein mediterranes Mädchenpensionat, wo bereits mit der Ankunft der sieben unbefleckten Mädels die erste Leiche fein säuberlich in einem großen Koffer ankommt. Oder doch nicht? Zugegeben, so ganz zu durchschauen ist die Geschichte nicht, aber auf Grund der vielen undurchsichtigen Verdächtigen, da gibt es z.B. den adretten Reitlehrer, die maskuline Aufseherin oder den geilen Gärtner, gibt es selten Langeweile und die finale Auflösung glänzt mit einem wunderbar schrägen Einfall. Der obligatorische Kommissar kommt natürlich dann auch noch ins Spiel und darf, nach einigen zähen Verhören und überraschenden Leichenfunden, den Übeltäter dingfest machen. Die sieben Jungfrauen für den Teufel, kein ausgemachter Nervenzerrer, aber ein schön altmodischer Filmspass, der sehr gut ins Repertoire eines Antonio Margheriti passt.

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Meine Wertung: 7/10



#209 Schischa

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Geschrieben 30. Juni 2007, 17:53

E Dio disse a Caino


(Satan der Rache)


Italien – Deutschland 1969 / Antonio Margheriti (Anthony Dawson)



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Gary Hamilton, ein Ex-Gangster ist mächtig sauer! Hat er doch gerade einen 10-jährigen Steinbruchaufenthalt hinter sich, weil sein damaliger Kumpane Acombar ihn mit einem Mord ans Messer lieferte und sich mit der gesammelten Beute und Hamiltons Goldmine fortan ein Leben im Saus und Braus genehmigte. Geradewegs marschiert der auf Rache sinnende Scharfschütze Richtung Acombars Stadt und legt sich mit einer ganzen Horde seiner Leibwächter an. Sehr bald bricht in der kleinen Stadt das völlige Chaos aus und die gestressten Finsterlinge bringen sich vor lauter Panik selbst um die Ecke. Doch auch Acombar selbst, ist bald geplagt von gewaltigem Fracksausen und völlig außer Kontrolle geraten, legt er den ortsansässigen Priester und einen Großteil seiner eigenen Familie um. Last man Standing heißt es dann auch zum Schluss und die beiden ehemaligen Freunde stehen sich in einem feurigen Duell gegenüber.
Dass Antonio Margheriti es auch versteht Western zu inszenieren, bewies er schon ein Jahr früher mit seinen fünf blutigen Stricken, dass er einen solchen dann auch noch aus Elementen seiner früheren Gruselschinken zusammen bastelt, nötigte mir schon früh allergrößten Respekt ab. Zumal es auch nicht alle Tage vorkommt, dass ein Klaus Kinski in einer Hauptrolle zu sehen ist und so schaffte der düstere, vor christlicher Symbolik nur so strotzende Film abermals den Sprung in meine ganz persönliche Italo-Western-Top-Ten.


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Meine Wertung: 8/10



#210 Schischa

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Geschrieben 14. Juli 2007, 13:21

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Das Boot


Deutschland 1981 / Wolfgang Petersen


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“Von den 40.000 deutschen U-Boot-Männern des Zweiten Weltkrieges kehrten 30.000 nicht zurück...“
Als der Introtext zu Wolfgang Petersens Jahrhundertfilm am 10. Februar 1982 bei seiner USA Premiere über die Leinwand flimmerte, gab es tosenden Applaus. Der Beifall, ob der vermeintlich glorreich dahin gemetzelten Nazihorden, sollte dem Publikum alsbald jedoch sehr bitter im Halse stecken bleiben. Die Adaption des Bestsellers von Lothar-Günther Buchheim brachte den Wahnsinn und Schrecken des Krieges, den Verwunderlicherweise auch deutsche Soldaten erlebten, direkt vor die Nase des geplätteten US-Publikums und beeindruckte es so nachhaltig, dass selbst die Oscar Akademie 1983 nicht umhin kam, den Film für sechs Oskars zu nominieren. Leider sollte es "nur" bei diesen Nominierungen bleiben und bekanntermaßen kamen den amerikanischen Juroren die alliierten Freunde aus England mit ihrem Gandhi zu Hilfe und nahmen ihnen so die Schmach von der Seele, einen deutschen Film mit einigen ihrer Goldjungs adeln zu müssen. Ein bedauernswerter Umstand, doch die Tatsache, dass das Boot in diesem Jahr, 25 Jahre nach Entstehung, mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde, gibt uns erneut die Gewissheit, dass das überlange und nicht gerade wenig langweilige Gandhi-Biopic dem Boot nicht mal ansatzweise das Wasser zu reichen vermag. So was gibt dem geneigten Liebhaber die verspätete, aber bitternötige Genugtuung und macht selbst die X-te Wiederholung eines der erfolgreichsten deutschen Filme, zu einem faszinierenden, wenn nötig äußerst beklemmenden und schlussendlich auch tieftraurigen Filmgenuss.
Jenseits dieser, letztlich mehr als entbehrlichen Auszeichnungsehren, beglückt uns das Boot mit einigen höchst interessanten und sehr erfreulichen Fakten. Mit einem Budget von mehr als 32 Millionen D-Mark war der Film eine der teuersten jemals in Deutschland gestemmten Filmproduktionen. Das merkte auch die produzierende Bavaria sehr schnell und holte sich zur Mitfinanzierung zwei öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten mit ins Boot (wie passend!). Ein Umstand, dem wir heute die Existenz des hervorragenden, fast vierstündigen Director`s Cut zu verdanken haben, denn die mitproduzierte TV Serie lieferte 1997 das Material für die Erweiterung der ursprünglich 2 ½ stündigen Kinofassung und war Grundvoraussetzung des Produktionsdeals. Doch auch anderweitig sollten sich schon vor der `81er Uraufführung wieder Teile des Budgets refinanzieren lassen und so sieht man das detailgetreue Modell der U-96 überraschender Weise durch die Kulisse des ersten Indiana Jones Filmes schippern. Ein solches Großprojekt verlangte dann natürlich auch ein Großaufgebot an erlesenen Darstellern und so wurde eine einmalige, ausschließlich deutsche Truppe zusammengestellt, die es in dieser Form wohl nie wieder geben wird. Herbert Grönemeyer, Klaus Wennemann, Martin Semmelrogge, Heinz Hoenig, Uwe Ochsenknecht, Ralf Richter, Günther Lamprecht, Otto Sander und Jürgen Prochnow als „der Alte“ und Kaleun, um nur die Wichtigsten zu nennen. Selbst bei der gestrigen 9ten oder gar 10ten Sichtung entdeckte ich einige neue Gesichter, die, damals noch völlig unbekannt, heute aus der deutschen Film- und Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken sind. So war z.B. Manitu-Schmalzlocke Sky Dumont `81 noch kein wirklich hirngängiger Name, macht jedoch als geschleimter Marine Offizier während der Proviantaufnahme unserer Jungs, kurz vor dem versuchten Gibraltar-Durchbruch, seine Sache ganz ordentlich.

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Persönlich, war der Film für mich als jugendlicher Kinogänger (ich sah den Film erstmals bei einer Schulaufführung), jenseits aller realitätsnaher Kriegsdramatik, zunächst einmal ein waschechter Männerfilm. Es wurde geflucht, gefurzt und gesoffen was das Zeug hält und primäres Gesprächsthema war neben den vielen zitierfreudigen Onelinern der Besatzung, das fast schon legendäre La Rochelle Besäufnis gleich zu Beginn des Filmes. So könnte man noch endlos fortfahren mit kleinen inszenatorischen Details „…mehr Platz zum Fresse un weniger zum Scheisse, is aa ä Logik“, wundersamer Fakten wie z.B. dem gechasten Rudger Hauer oder einfach nur der verdienten Lobhudeleien. Das Boot ist und bleibt einer, wenn nicht der beste deutsche Film und ist somit ein mehr als würdiger Auftakt für das große Klassiker-Happening der nächsten Wochen.


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Meine Wertung: 10/10







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