Shanghai Knights (USA 2003)
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Chun Wang (Jackie Chan) und Roy O`Bannon (Owen Wilson) reisen nach London um den Mörder von Wangs Vater zu schnappen und um einen Kristall, der gestohlen wurde wiederzubeschaffen. Unterstützt werden sie dabei durch Wangs Schwester. Als sie erfahren, dass der Mörder, der ein Erbe der Königin ist, einen anschlag auf Selbige verüben will um selbst auf dem Thron Platz zu nehmen, versucht das Gespann auch dies zu verhindern ...
Tja nach dem Kinobesuch sitz ich mit zwiespältigen Gefühlen vorm Monitor. Einerseits war der Film ganz witzig, andererseits wurde Jemandem, der Donnie Yen und Jackie Chan schon in anderen Filmen, Filmen aus HongKong, gesehen hat, die Talentverschwendung in jeder Szene bzw. in den wenigen Szenen, die Donnie Yen hatte, allzu deutlich vor Augen geführt. So sind alle "Kämpfe", die Jackie Chan bis zum Ende hinlegt, langweilig und .... naja es hat nicht mehr viel mit martial arts zu tun. In der Mitte des Films fragt ein kleiner Junge Chun Wang warum er so toll kämpfen kann. Da hab ich mich doch gefragt, was der Junge damit meint.... weiß er mehr als ich, wann hat er Wang gesehn, hab ich weggesehn? Vielleicht steht das auch im Zusammenhang mit dem Alter des Stars, was ich natürlich nicht weiß, weil mir der vergleich aus HK fehlt. Glücklicherweise erwartet uns ja 2004 der erste HK-Film seit langem (new police story, regie: Benny Chan) mit dem ehemaligen Wirbelwind aus Fernost. Wir werden sehen, ob er wegen des Alters nicht mehr klasse choreographiert action bietet, oder weil die amerikanischen Produzenten mehr wert auf Komik legten, denn auf gekonnte martial arts-Einlagen ...
Die wenigen witzigen Szenen haben wir Owen Wilson zu verdanken. Er ist wirklich gut drauf und ist, wie gesagt, für den einen oder anderen Lacher gut. Zu den anderen Darstellern: der Oberbösewicht erweist sich als krasse Fehlbesetzung. Dieser Typ hat nicht die geringste Ausstrahlung. Ein Fels mit ner riesigen Gel-Tolle hätte seinen Platz verlustfrei übernehmen können. Jackies filmschwester war ganz ok, eigentlich ganz sympatisch und wenn ich mich nicht irre hatte sie die meisten Kampfeinlagen im Film.
Zu Donnie Yen: Eine enorme Verschwendung seines Talentes. Diese martialarts-Legende hatte knapp 2 minuten screentime. Kämpfend verbringt er nur knapp die Hälfte dieser Zeit. Wozu dann Donnie Yen? Naja, solange er damit kommende hk-Kracher finanziert, solls mir recht sein ...
Positiv sind mir die Querverweise auf den ersten teil aufgefallen, was in übertriebener Form jedoch ziemlich schnell das Gegenteil bewirkt. So sind manche Szenen nahezu 1:1 kopiert worden! (Szene mit Geiern in Teil 1, Szene mit dem Schaf Teil 2).
Gefallen hat mir allerdings, dass wieder viele historische Ereignisse verarbeitet werden. So wird Jack the Ripper erwähnt, Sherlock Holmes geboren etc. auch gibt es wieder Gags in der Richtung :"John Wayne? das ist doch kein Name für nen cowboy" (Teil 1).
Auch die Ungereimtheiten nerven. Da fragt man sich doch, warum die Schwester von Wang, nachdem sie mit ihrem Vater am Anfang des Films chinesisch spricht, in der nächsten Minute englisch mit ihrem Erzeuger spricht.
Achja nochmal zu den martial arts .... man kann nicht verstehen wieso Wang für seine Kampfkünste gelobt wird. In einer Szenen (drehbare geheimtür) wird Wang, mit zwei Wachen kämpfend, für 2 Minuten ausgeblendet. Danach kämpft er immernoch mit diesen 2 Wachen und ist noch keinen Schritt weiter. Wir sprechen hier über einen Kampfvirtuosen. Verdammt, das ist Jackie Chan!
Es bleibt also zu sagen, dass es sich bei Shanghai Knights um einen recht witzigen Film handelt, der aber überschattet wird von der Tatsache, dass Donnie Yen und Jackie Chan ihre Brötchen in den USA verdienen.