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Das SchischamaxX - Filmforen.de - Seite 8

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Das SchischamaxX


348 Antworten in diesem Thema

#211 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 14. Juli 2007, 14:42

A Lawless Street


(Ein Mann wie der Teufel)


USA 1955 / Joseph H.Lewis



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Früher Spross der Ranown Western-Familie, wie gehabt mit Randolph Scott in der Hauptrolle, produziert von Harry Joe Brown. Scott spielt hier den Sheriff einer kleinen Stadt, die von einem üblen Banditen genervt wird. Als die Exfrau des Sheriffs auftaucht und diese vom Schurken den Hof gemacht bekommt, gibt es Ärger. Thorne, so der Name des Banditen, kriegt sehr bald spitz, dass zwischen dem Sheriff und dessen Ex noch längst nicht alle Lichter erloschen sind und lässt den Gesetzeshüter kurzerhand über den Haufen schießen. Ohne zu wissen, dass der Sheriff den Angriff überlebt hat, lässt er über die kleine Stadt das Chaos hereinbrechen. Zeit, dass jemand für Ordnung sorgt und so gibt es nach der Genesung des Sheriffs ordentlich was mit der Bleispritze um die Ohren geballert. Ein Mann wie der Teufel, ein schöner, in tollen Erdfarben inszenierter Klassik-Western, der zwar nie die Qualität der Boetticher-Scott Filme erreicht, trotzdem aber gut zu unterhalten versteht. Scott spielte sich warm, für den darauf folgenden Seven Men from Now und für Angela Lansbury gab es ein Leben vor Mord ist ihr Hobby.

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Meine Wertung: 7/10



#212 Schischa

    Sons of Anarchy Prospect

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Geschrieben 15. Juli 2007, 08:58

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Escape from New York


(Die Klapperschlange)


USA 1981 / John Carpenter



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Ein Flugzeug wird von Extremisten entführt und stößt beim Absturz gegen ein New Yorker Hochhaus! Da mischten sich zunächst mal zwei gewaltige Portionen Schrecken und Überraschung bei der gestrigen Sichtung ob der prophetischen Kraft des `81er Carpenter Klassikers. Die Assoziationen in Bezug auf den 11. September lassen sich aus den ersten 10 Minuten wohl nie mehr weg leugnen und liegen dem, vordergründig als Action-Spektakel inszenierten Film nicht gerade leicht im Magen. Doch spätestens mit der Einführung einer der coolsten Figuren der Filmgeschichte, gehören solch bittere Momente glücklicherweise schnell wieder der Vergangenheit an und bescheinigt dem Film wieder den herausragenden Status den er bei mir schon immer innehatte. Kurt Russel alias Snake Plissken liefert hier die Show seines Lebens und war in den folgenden 25 Jahren nie mehr besser. Plissken, ein Ex-Soldat soll im Jahr 1997, damals noch ferne Zukunft, den in Manhattan abgestürzten Präsidenten retten. Das Problem: Die Insel ist nicht mehr der beliebte Big Apple, sondern ein hermetisch abgeriegeltes Hochsicherheitsgefängnis. Flucht ausgeschlossen! Doch so lückenlos und brutal die Grenzen überwacht werden, so nachlässig ist man mit der Insel selbst. Mit der Zeit traute man sich nicht mal mehr einen Fuß darauf zu setzten und Lebensmittel wurden gar vom Heli aus abgeworfen. Da hinein schickt man jetzt also Snake Plissken und aus Angst das Schlitzohr aus den Augen zu verlieren, verpasst man ihm vor der Abreise noch zwei Mini-Sprengkapseln, die ihm bei einer Flucht oder wahlweise nach 23 Stunden, die Karotiden und somit sein Lebenslichtlein ins Jenseits befördern sollen.

John Carpenter und Kurt Russel, die sich zwei Jahre zuvor beim Dreh zu Elvis kennen lernten, wurden gleich mit ihrer zweiten Zusammenarbeit Kult. In der Folge entstanden Genre-Perlen wie das 82er Hawks Remake Das Ding aus einer anderen Welt und der nicht wenig gescholtene, aber meiner Meinung nach großartige Big Trouble in little China. Erst als man nach Jahren der Enthaltsamkeit versuchte, die Klapperschlange mit dem schrecklichen Flucht aus L.A. auf die Leinwand zurück zu bringen, endete die bis dato sehr wirkungsvolle Zusammenarbeit der Beiden.

Am erstaunlichsten an der Klapperschlange fand ich immer, wie der mit kleinem Geld gemachte Streifen es versteht auf dicke Hose zu machen. Carpenter schaffte es wie kaum ein anderer, sein minimales Budget äußerst effektiv einzusetzen. Ein paar inszenatorische Kniffe wie die fast ausschließlich Nachts stattfindende Handlung, die unzähligen (Lee Van Cleef, Ernest Borgnine, Isaac Hayes, Harry Dean Stanton, Donald Pleasence etc.) bekannten Darsteller und ein paar wenige aber sehr effektvolle SFX, lassen die Klapperschlange gar wie ein postmodernes Big Budget Movie aussehen. Daran hat auch der vom Meister höchstpersönlich eingespielte genial-minimalistische Syntie-Soundtrack einen ordentlichen Anteil. Zusätzliches Glück, die damals wie heute mächtig spannende Inszenierung und einige denkwürdige Szenen, die, wie z.B. der finale Keulenkampf gegen das Glatzenmonster, sich für immer in meinem Gehirn festgebrannt haben. War ich nach meiner Erstsichtung Mitte der 80er gar soweit, mir nach erreichter Volljährigkeit ne Schlange (im Falle Snakes war dies verwunderlicherweise eine Cobra) auf den Bauch tätowieren zu lassen. Ein deutliches Indiz für die nachhaltige Wirkung des Filmes. Glücklicherweise reifte mein Verstand mit den Jahren noch etwas nach, meiner Faszination an diesem Stückchen Film hat es allerdings nicht geschadet.


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Meine Wertung: 10/10



#213 Schischa

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Geschrieben 15. Juli 2007, 20:39

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Fire and Ice


(Feuer und Eis)


USA 1983 / Ralph Bakshi


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Frank Frazetta, ein wahrer Meister des Phantasy-Artwork, schuf die Figuren zu Ralph Bakshis Animations-Spektkel Feuer und Eis, der, nach dem finanziellen Misserfolg seines `78er Herr der Ringe Abenteuers, die künstlerische und vor allem ökonomische Rehabilitation bringen sollte. Doch wie zuvor die Tolkien Adaption, wurde der Film von den Kinogängern der damaligen Zeit geschmäht und konnte sich erst mit den Jahren an einigen verspäteten Lorbeeren erfreuen. Inhaltlich gibt der Film allerdings auch recht wenig her. Eine einfach gehaltene Fantasy-Story um Gut und Böse, einer entführt und geretteten Prinzessin und zweier schlagfertiger Helden, nötigte Kritikern damals wie heute wahrlich nicht zu Begeisterungstürmen. Was den Film dann aber doch zu einem recht kurzweiligen Erlebnis macht, sind zum einen die phantastischen, im Bakshi eigenen, sog. Rotoscope-Verfahren entstandenen Bilder...

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...und zum anderen die spitzenmäßige deutsche Synchonisation, die mit großem Aufwand gemacht, alle Größen der damaligen Spracheskunst vereinigt und maximal überzeugt. Heute würde ich sogar behaupten, das Feuer und Eis eine der besten deutschen Synchronisationen im Animationsfilm-Genre sein Eigen nennt. Ebenfalls sehr nett und für einen Animationsfilm, der zudem für Zuschauer ab 12 Jahre freigegeben war und in der 15 Uhr Nachmittagsvorstellung lief, eine große Seltenheit, ist die zünftige Gewaltdarstellung des Streifens. Es wird richtig gestorben in Feuer und Eis und wer mit Schwert, Messer oder gar Axt in Berührung kommt, darf auch mal richtig bluten. Eine kleine Sensation im damaligen Disney geprägten Genre. Und da die Teenie-Augen ohnehin schon ziemlich weit offen standen, tat die schnuckeligste aller gezeichneten Prinzessinnen in ihrem Tanga-Outfit ihr Übriges, um auch noch den Mund nur sehr schwer geschlossen halten zu können. Ein insgesamt schönes, sehr erinnerungsreiches Wiedersehen.

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Meine Wertung: 7/10



#214 Schischa

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Geschrieben 17. Juli 2007, 20:36

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Lo chiamavano Bulldozer


(Sie nannten ihn Mücke)

Italien - Deutschland 1978 / Michele Lupo



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1978, auf dem Zenit seiner Karriere, drehte Bud Spencer mit der Mücke einen seiner erfolgreichsten und auch besten Filme. Regisseur Michele Lupo, mit dem Spencer darauf in kurzer Folge vier weitere Filme realisierte, macht mit der Umsetzung der gewohnt einfachen Geschichte auch so ziemlich alles richtig, um den nach Buddy gierenden, vornehmlich deutschen Fan zufrieden zu stellen. Heute kaum mehr vorstellbar, bewegte der runde Italiener zu dieser Zeit unglaubliche Massen in die Lichtspielhäuser und sorgte selbst mit drei, vier oder gar fünffach wieder aufgelegten Streifen für klingelnde Kassen. Ein Film mit Bud Spencer, war ein echtes Event und Highlight einer jeden Sommerferien-Saison und um überhaupt mitreden zu können, musste ein solcher natürlich unbedingt gesichtet werden.
Die Geschichte um den alten Football-Profi, der sich nach einigem Gezicke, dazu breitschlagen lässt, eine jugendliche Straßenmannschaft für ihren Einsatz gegen ein ungeliebtes US-Armee Team fit zu machen, setzt man bei diesem Film als bekannt voraus. Trainer der amerikanischen Pappnasen, ist niemand geringeres als unser lieber Raimund Harmsdorf und da ihm das wilde Gekloppe sichtlichen Spaß bereitete, durfte er neben dem zünftigen Football-Duell („das ist kein Spiel, sondern ein Massaker“) noch gleich eine Runde Armdrücken veranstalten. Die hat sich dann allerdings gewaschen und Dackelgesicht Stallone hätte sich mal vor Over the Top lieber diesen Film angesehen. Spencer läuft, mit ordentlicher Hilfe des Herrn Hess und natürlich auch dem Brand, zur ganz eigenen Spitzenklasse auf und gibt sogar ein wunderbares Liedlein zum Besten, welches man ihm glücklicherweise auch in der deutschen Fassung zugesteht. Die restliche Musik stammt dann natürlich standesgemäß von den Zwiebel-Brü….äh Oliver Onions und gehört zu den ganz großen Klassikern. Wer kennt ihn nicht, den Bulldozer! Der Rest des Filmes ist Geschichte und wehmütig wie selten, beschließe ich diesen Dauerbrenner-Nachmittag. Allerdings nicht ohne den Hinweis, auf mindestens zwei weitere Filme im Dauerbrennerprogramm mit einem der sympathischsten Italiener aller Zeiten.

Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 17. Juli 2007, 20:40.


#215 Schischa

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Geschrieben 19. Juli 2007, 19:55

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Battlestar Galactica


(Kampfstern Galactica)


USA 1978 / Richard A. Colla



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1978, wir schreiben das Jahr Eins nach Star Wars. Land auf, Land ab schießen unzählige, mal mehr, mal weniger gelungene Trittbrettfahrerfilmchen aus der Kinolandschaft. Im Falle des Kampfstern Galactica, war eine TV Serie Ursprung des Kinoauftritts, dessen Pilotfilm man kurzerhand in die amerikanischen und auch deutschen Kinos brachte. Ein Glücksfall, den neben dem Sternenkrieg wurde die Galactica zu einem der prägendsten Science Fiction Filme meiner Jugend. Wie aufgestachelt waren wir seinerzeit und alles und jeder wurde zur blechernen Zylonengefahr erklärt. Namen wie Apollo, Starbuck oder Boomer, waren Synonyme großer Heldenfiguren und im täglichen Sprachgebrauch errangen Dinge wie ein Omeganebel eine zentrale Bedeutung. Einzig der ehrenwerte und jahrtausende alte Beruf der Soziolatrice erlangte erst später seine gebührende Aufmerksamkeit, war eine intergalaktische Nutte damals allerdings auch noch nicht jedermanns Sache.
Audiovisuell war der Kampfstern Galactica seinerzeit ein richtiger Überflieger. Neben den action-geladenen Raumschlachten und der, doch recht tragischen Geschichte der Vernichtung einer ganzen menschlichen Rasse durch das böse Robotervolk, war es vor allem der bombastische Soundtrack eines Stu Phillips, der auch heute noch für eine gepflegte Nostalgie-Gänsehaut gut ist. Zusätzlich sorgte der einzigartige Sensurround-Sound, für die erste eindrucksvolle Bekanntschaft mit einem Kino-Subwoofer und machte das schier unendliche Vorbeifliegen der Galactica zu einem echten Ereignis. So hat die Reise der letzten überlebenden Menschen zu einem Planeten genannt Erde, auch heute nichts von seiner Faszination verloren und ist ein wunderbar kurzweiliges Stückchen Kinovergangenheit.

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Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 19. Juli 2007, 19:57.


#216 Schischa

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Geschrieben 20. Juli 2007, 19:34

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Every which way but loose


(Der Mann aus San Fernando)


USA 1978 / James Fargo



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Clint Eastwood in einer Komödie! Alleine diesem Umstand gebührt gehöriger Respekt. Dass der Film nicht zu seinen Highlights gehört, lassen wir daher mal getrost unter den Tisch fallen, denn trotz der nicht gerade bahnbrechenden Geschichte und der ein oder anderen zähen Stelle, macht mir der Film auch heute noch ordentlich Spaß. Damals ein recht ansehnlicher Kassenerfolg, der sogar einen Nachfolger mit sich brachte, gab sich Eastwood in seiner langen Filmvergangenheit selten so locker wie in den beiden San Fernandos.
Clint gibt hier einen abgebrühten Trucker namens Philo Beddoe, der, um seine Haushaltskasse etwas aufzubessern, nach Feierabend am ein oder anderen Boxkampf teilnimmt. Logischerweise ist er hier der ungeschlagene Champ und wer es mit ihm aufnimmt, kriegt eine mächtige Tracht Prügel. Außer man heißt Clyde und ist ein ausgewachsener Orang Utan. Vor dessen linkem Haken muss selbst Philo die Löffel strecken und kassiert gleich zu Anfang eine ordentliche Tracht Prügel von seinem ungewöhnlichen Mitbewohner. Auch sonst ist Clyde eher der Typ Macho und zerlegt im Vorbeigehen schon mal eine Straßenkehrmaschine oder scheißt Philos Mama den Vorgarten zu. So dauert es auch nicht lange, bis die nette Wohngemeinschaft einigen Ärger am Hals hat. Philo, der bei Frauen eigentlich kein Kind von Traurigkeit ist („Ich nehme die Linke, die sich gerade die Fischsuppe ins Gesicht schaufelt!“), verkuckt sich in die hübsche Sängerin Lynn, die ihn auch prommt übers Ohr haut und mit seiner Kohle stiften geht. Noch nicht Ärger genug, legen sich die beiden auch noch mit einer fiesen Horde dummbeuteliger Motorrad-Nazis an, die natürlich Mann und Maus auffahren, um unseren außergewöhnlichen Helden eins auf die Mütze zu geben.
Es ist also für reichlich Spaß gesorgt, in der Action-Komödie von Dirty Harry (Teil 3) Regisseur James Fargo. Die zünftigen Faustkämpfe sind gut inszeniert, die Sprüche treffen größtenteils ins Schwarze und Eastwood nimmt sich gelegentlich gar selbst auf die Schippe. Dazu kommt die damals sehr gut harmonierende Verbindung mit Ex-Frau und Dauer-Cast Sondra Locke und, nicht jedermanns Sache, der witzige Orang Utan Clyde, der ja damals kein Unbekannter war im Schauspielfach.
Und die Tatsache, dass dem lieben Clint so ziemlich jeder den Film ausreden wollte, macht ihn umso sympathischer und zu einem schönen Beitrag im Dauerbrennerprogramm.

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Meine Wertung: 7/10



#217 Schischa

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Geschrieben 22. Juli 2007, 20:18

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1990 i guerrieri del Bronx


(The Riffs – Die Gewalt sind wir)


Italien 1982 / Enzo G. Castellari



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Filme wie die Klapperschlange oder Walter Hills Warriors, waren `82 direkte Paten für einen der ersten italienischen Beiträge zum, auch bei mir, sehr beliebten Endzeit-Kino. Dass Regisseur Castellari hierbei nicht gerade zimperlich zu Werke geht, war nach einigen gelungenen Western, dem fetzigen Racket und dem meiner Meinung nach völlig unterschätzten Dschungel Django, mehr als klar.
Wir begeben uns also in die Zukunft des Jahres 1990 (!), die Bronx ist ein heruntergekommenes Loch, in dem brutale Banden das Sagen haben. Hierhin flüchtet sich die junge Ann. Vom stinkereichen Papa die Schnauze voll, findet sie Unterschlupf beim Anführer der Riffs, Trash. Dieser, schon genug um die Ohren mit einem eskalierenden Bandenkrieg, muss fortan auch noch dafür sorgen, dass der durchgeknallte Cop Hammer, den Anns treu sorgender Papa von der Leine gelassen hat, die Finger von seinem Mädel lässt. Glücklicherweise muss sich Trash nicht alleine des ganzen Ärgers entledigen und so kriegt er Hilfe von den benachbarten Tigers und deren schlagkräftigem Anführer Ogre.
Dass der Film seinen übergroßen Vorbildern nicht das Wasser zu reichen vermag, versteht sich von selbst. Trotzdem schafft es der Film, mit ordentlich Tempo und fetziger Action, 90 Minuten gut zu unterhalten. Vom stocksteifen Hauptdarsteller Mark Gregory mal abgesehen, der zudem mit seinem fiesen Gockelgang und der dollen Arsch-frisst-Hose-Jeans sofort durchfällt, kann der Film zudem mit einigen netten Auftritten bekannter Genre-Größen aufwarten. Fred Williamson, dem seine Zigarren offensichtlich festgewachsen zu sein scheinen, leistet sich nach seinem gewohnt coolen Auftritt einen ebensolchen feurigen Abgang und Man-Eater George Eastman macht seine Sache ebenfalls sehr ordentlich. Dazu darf, für einen solchen Film standesgemäß, an allen Ecken und Enden ordentlich geprügelt, geblutet und gestorben werden und wenn man schon einem Film über Rockerbanden dreht, darf natürlich auch ein Auftritt der Hell`s Angels nicht fehlen, die sich im Vorspann gar als Verantwortliche für die Action Szenen nennen lassen. So kann man also auch heute noch ordentlich Spass haben mit den Riffs, auch wenn sie mittlerweile nicht mehr ganz so gefährlich sind wie zu alten Dauerbrenner-Tagen.


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Meine Wertung: 7/10


Bearbeitet von Schischa, 22. Juli 2007, 20:22.


#218 Schischa

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Geschrieben 23. Juli 2007, 16:09

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Più forte, ragazzi!


(Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle)


Italien 1972 / Giuseppe Colizzi



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Neben den beiden Trinity-Western, mein unangefochtener Favorit unter den unzähligen Spencer/Hill Erzeugnissen und ganz persönliches Erstlingswerk in der langen Haudrauf-Tradition der beiden Italiener. Diesmal verschlägt es die beiden in den südamerikanischen Dschungel, wo sie für ein paar Kröten desolate Flieger abschmieren lassen, um später dann die Versicherungen prellen zu können. Als die beiden Bruchpiloten wirklich abstürzen, treffen sie im Dschungel auf den Diamantenmogul Ears, der sich von niemandem in die Suppe spucken lässt und dem die zwei notgelandeten Kleinunternehmer äußerst ungelegen kommen. Dummer Weise, gefällt es den beiden aber ziemlich gut in Ears kleinem Reich und bald unterhalten sie eine gut florierende Luftbrücke zur zivilisierten Außenwelt.

Ein echter Jugend-Film-Klassiker! Spencer und Hill in der Aufstiegsphase ihres Ruhmes, ein Top-Hit für die Zwiebel-Brüder und mit Riccardo Pizzuti einen absoluten Könner unter den Genre-Fieslingen. Mit Colizzi einen Regisseur, der wusste, was er an seinen beiden Hauptdarstellern hatte und eine deutsche Synchro, die sich abermals gewaschen hat. Wo sonst werden noch Ansichtskarten aus Solingen verschickt und mit einem Vorschlaghammer Scheitel gezogen, einfach wunderbar.


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Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 23. Juli 2007, 16:15.


#219 Schischa

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Geschrieben 24. Juli 2007, 15:46

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Sap saam taai bo


(Die 13 Söhne des gelben Drachen)


Hongkong 1970 / Chang Cheh



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Einer der ersten frühen Großangriffe der berühmten Shaw Brothers Studios auf die westliche Kinowelt. Mit gigantischem Aufwand inszenierte man den über zwei Stunden langen Bruderzwist und erntete damit weltweiten Erfolg. Auch für mich war es einer der ersten Filme der berühmten Hongkonger Filmschmiede und einer der wenigen, in den frühen 80ern auch bei uns noch in den Filmspielhäusern zu sehenden Kung Fu Schinken.
Damalige Superstars wie Ti Lung oder David Chiang geben sich hier ein Stelldichein und können fast im Minutentakt ihr großartiges Können unter Beweis stellen. Feinste Martial Arts Kämpfe, bei denen das komplette Sammelsurium fernöstlicher Waffenkunst zum Einsatz kommt, wechseln sich ab mit großen Massenszenen, die toll choreographiert und nahezu perfekt von Regielegende Chang Cheh (Der Pirat von Shantung, die Eroberer) in Szene gesetzt wurden. Ein Augenöffner, damals wie heute, der rekordverdächtige, haushohe Leichenberg, den die intriganten und zerstrittenen Brüder vor sich her schieben. Gänsehautwürdig, der finale Brückenfight Ti Lungs und die brutale Vierteilung eines der, bedauerlicherweise, guten Brüder. Lediglich die, ansonsten spannend und überzeugende, gelegentlich etwas zerfahrene Geschichte, macht es nicht immer leicht, während der gesamten Laufzeit am Ball zu bleiben und wenn sich zwei der Sympathieträger 30 Minuten vor Schluss schon vom Geschehen verabschieden, lässt sich die Enttäuschung beim geneigten Zuschauer nicht verbergen.
Trotzdem, die 13 Söhne des gelben Drachen sind ein ganz großer Klassiker des Genres und machen, gerade im Zusammenhang mit den wunderbaren Filmen der letzten Tage, besonders viel Freude.


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Meine Wertung: 9/10



#220 Schischa

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Geschrieben 27. Juli 2007, 16:47

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Zombi 2


(Woodoo, die Schreckensinsel der Zombies)


Italien 1979 / Lucio Fulci



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Ach was wurde über diesen Film schon geschrieben, diskutiert und gestritten. Auch in unserem Kreis hier gibt es regelmäßig Kontroversen und verschiedene Ansichten über vorhandene (oder auch nicht) Meta-Ebenen oder differenter Interpretationsversuche. Aber, und dabei sind sich wieder alle einig, der Film ist ein echter Meilenstein, nicht nur im Genre der Zombie-Filme und wie auch immer er betrachtet wird, der Film gewinnt von Mal zu Mal an Gewicht und Bedeutung und wurde so mit den Jahren zu einem der einflussreichsreichsten und auch wegweisendsten Genre-Werke der 70er und frühen 80er.
Gelegentlich geläutert als Kopie des Romero Klassikers Dawn of the Dead, entstand die Idee zu dem Film tatsächlich schon Jahre zuvor und lediglich die New York Szenen am Anfang und Ende wurden auf Grund des extremen Erfolgs von Dawn zusätzlich gedreht und eingefügt. Den Film jedoch darauf zu reduzieren, würde ihm in keinster Weise gerecht werden, gefällt er doch mit seiner ganz eigenen, Fulci typischen Atmosphäre und einigen der wunderbarsten Zombie-Szenen überhaupt.

Einigkeit dürfte auch darüber herrschen, dass der Film eines der zugänglichsten Werke Fulcis ist. Das dürfte hauptsächlich darin begründet liegen, dass Fulci erst sehr spät in die Produktion einstieg und den abgesprungenen Enzo G. Castellari ersetzte, der sich dann lieber mit dem Haufen verwegener Hunde und dem Dschungel Django beschäftigte. So blieb dann auch eine weitestgehend linear und bodenständig erzählte Geschichte, die auf den surrealen und auf mich gelegentlich etwas wirr wirkenden Stil Fulcis fast vollständig verzichtet.
Nicht verzichtet hat Fulci dagegen auf sein großartiges Gespür für visuell ausgefallene und beinhart in Szene gesetzte Brutalitäten und so manche Szene dürfte sich auch heute noch, selbst bei unbefleckter Erstsichtung, direkt im Langzeitspeicher unter „unvergesslich“ ablegen. Dazu die, im Zusammenhang mit menschenfressenden Zombies fast schon unanständig-schönen Unterwasserbilder vom Zusammentreffen eines solchen mit einem, nicht weniger gefräßigen, Haifisch. Und immer noch stelle ich mir die Frage, wie so etwas inszeniert wurde, zumal dem Tierchen ganz augenscheinlich kein Härchen gekrümmt wurde, was italienischen Filmemachern dieser Zeit nicht gerade leicht gefallen sein dürfte.
So macht sie auch heute noch maximalen Eindruck die Schreckensinsel der Zombies und unterscheidet sich meiner Meinung nach ganz entscheidend von ihrem amerikanischen, nicht weniger sehenswerten Bruder. Einen der beiden zwingend in den Vordergrund zu stellen, verbietet sich schon auf Grund der völlig unterschiedlichen Inszenierungsweise. Zudem gefällt die Tatsache, dass Herr Fulci einen netten Gastauftritt (der Herr unten links mit Telefon) absolviert und dem nicht gerade kleinen männlichen Fankreis, mit den inselgerecht und sehr freizügig ge- bzw. entkleideten Darstellerinnen zusätzliche Sympatiepunkte entlockt. Einen perfekteren Dauerbrenner hat es nie gegeben!

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Meine Wertung: 9/10



#221 Schischa

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Geschrieben 31. Juli 2007, 09:53

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Dawn of the Dead


(Zombie)


USA 1978 / Georg A. Romero



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Was lag näher, als nach dem wunderbaren Wiedersehen mit der Todesinsel, auch den erfolgreichen großen Bruder aus Amerika, wieder einmal aufzulegen. Zumal als Dauerbrenner heiß begehrt und Auslöser für so manch großkupfertes Volljährigkeits-Spielchen mit der Kassenkraft des damaligen Dauerbrenner-Kinos. Unglücklicherweise hatten wir gerade bei diesem, wie auch bei der vorhergehenden Todesinsel, als halbwüchsige Jungs sehr schlechte Chancen eines der heiß begehrten Tickets zu erschleichen und so sah ich den Film erst Jahre später (ich meine es war so um `85 oder `86, jedenfalls kurz vor der Beschlagnahmung), als damals noch immer Minderjähriger, in einer ausverkauften Freitagabend-Spätvorstellung im, auch heute noch glückselig vor sich hin gammelnden, Bambi Kino. Dessen Tage wohl aber gezählt sind, denn in direkter Nachbarschaft wird kräftig gebaut, an einem Multiplexkino, wie es eine kleine 70.000 Einwohner-Stadt noch nicht gesehen hat.

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„Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück!“ Alleine schon der Werbespruch, der das deutsche Kinoplakat zierte, sorgte schon vor dem Kinobesuch für ein erstes wohliges Kribbeln in der Magengegend. Was dann den Zuschauer in den, für einen solchen Film unerwarteten aber zu keiner Sekunde langweiligen, zwei Stunden Laufzeit erwartet, ist Kinogeschichte pur und die wahre Geburtsstunde eines bis heute von Fans geliebten aber stets auch mächtig gescholtenen Filmgenres.
So legt der Streifen von Anfang an ein mächtiges Tempo vor. Die ersten Actioneinlagen, zunächst ohne die gefräßigen Untoten, lassen nicht lange auf sich warten und zeigen, dass Romero sicherlich auch kein schlechter Action-Regisseur geworden wäre. Es reihen sich Action- und Suspence haltige Szenen fast nahtlos aneinander und verflechten die, mit feinen gesellschaftskritischen Untertönen gespickte Geschichte zu einem nahezu perfekten Ganzen. Absolutes Highlight für mich, die mit Gutelaune-Musik unterlegte Hunting-Party gleich zu Beginn. Mann glaubt es kaum! Die Welt, verseucht von madigen Zombies und der letzte Rest Überlebender trifft sich zum Barbecue und erlegt nebenbei noch schnell ein paar Untote. Grandios in seiner Umsetzung, beschämend für all diejenigen, die Romeros Filme für oberflächliche und dumme Goreware hielten. Heute ist man sich glücklicherweise weitestgehend einig und kann sich erfreuen an einem Werk, das unbestritten Geschichte schrieb und für mich wunderbare Erinnerungen birgt, an eine, ich wiederhole mich, leider vergangene Zeit.


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#222 Schischa

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Geschrieben 02. August 2007, 17:43

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Tian xia di yi quan


Zhao - Der Unbesiegbare


Hongkong 1972 / Cheng Chang Ho



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Noch bevor Bruce Lee 1972 erstmals deutsche Kinos unsicher machte, brachte die Shaw Brothers-Legende Lo Lieh als Zhao den Kung Fu Film zu ersten internationalen Ehren und war zusammen mit dem Schwert des gelben Tigers, der erste Film dieser Art, der von einer großen internationalen Verleihfirma (damals die Warner Brothers) in Deutschland in die Kinos gebracht wurde. Die Geschichte, für einen Kung Fu Film fast schon Lehrbuch mäßig: Chao Chi-Hao, ein Kung Fu Schüler, wird von seinem Meister zum Verbessern und Vertiefen seiner Kampftechnik in eine Martial Arts Schule geschickt. Wie es der Zufall so will, trifft Chao gerade zu dem Zeitpunkt in der Schule ein, als ein brutaler Streit mit einer verfeindeten Schule zu eskalieren droht. Da zudem gerade ein wichtiger Wettkampf vor der Tür steht, schrecken die Streithähne auch vor dem ein oder anderen Mord nicht zurück und auch Chao wird böse in Mitleidenschaft gezogen. Mit zwei zertrümmerten Händen und dem Ansinnen auf Rache ob des zwischenzeitlich dahingemeuchelten Lehrmeisters, trainiert Chao die geheimnisvolle Kampfkunst der „eisernen Faust“, die ihm sein Lehrmeister vor dessen Tod mit auf den Weg gab und zieht anschliesend gegen ein wahres Großaufgebot an Gegnern zu Felde.
Vermutlich gibt es keinen anderen Film, der sich besser dazu eignet, das Kung Fu Film-Genre zu feiern wie Zhao. Sicher nicht das ganz große Highlight seiner Zunft, zählten die Five Fingers of Death, so der internationale Ur-Titel, trotzdem schon immer zu meinen ganz persönlichen Shaw-Favoriten. Im Gegensatz zu Kollegen wie Ti Lung oder David Chiang hatte der Kampfstil Lo Liehs immer etwas sehr Bodenständiges. Der weitestgehende Verzicht auf ausufernde Wireworks-Spielchen, rückte ihn schon deshalb immer in die Nähe eines Bruce Lee und machte seine Werke auch einem Publikum zugänglich, das mit den beliebten akrobatischen Mätzchen des Filmgenres eher weniger anzufangen wusste. Wenn bei Lieh die Handkanten fliegen, bersten Schädeldecken wie Walnüsse und selbst das Augenlicht der Gegner ist vor den, im warsten Sinne des Wortes, glühenden Fäusten unseres Helden nicht mehr sicher. Zhao ist auf diesem Gebiet ein echtes Sahnestückchen und versteht es zudem, mit einigen wild eingestreuten japanischen Samuraifilm-Elementen die Zuschauer maximal zu unterhalten. Und wenn Muskelberg Bolo Yeung, der später als Bösewicht in Enter the Dragon und Bloodsport fungierte, als finsterer Kirmes-Kämpfer auftritt, ist dies der Startschuss für ein erstklassiges Martial Arts Gewitter, das zudem mit einem ganz tollen Hauptdarsteller, wunderbar düsteren Sets und einer, bei aller Trivialität, gar nicht mal so dummen Geschichte, über die Jahre stets an Wert gewinnt und sich wunderbar für einen Auftritt im Dauerbrenner-Programm anbietet.

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Meine Wertung: 10/10



#223 Schischa

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Geschrieben 05. August 2007, 21:25

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Peur sur la ville


(Angst über der Stadt)


Frankreich –Italien 1975 / Henri Verneuill



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Ein Belmondo Film darf natürlich bei einem richtigen Dauerbrenner-Festival nicht fehlen. Und so fiel die Entscheidung dann auch relativ leicht, einen meiner persönlichen Favoriten aus dem großen Fundus des schnoddrigen Franzosen auszuwählen. Hier vereinte man erstmals alle Zutaten, die den kaltschnäuzigen Charme seiner erfolgreichen Actionfilme der späten 70er und frühen 80er ausmachten. Belmondo gibt den Pariser Bullen Letellier, der es hier gleich mit zwei Fällen zu tun hat. Einerseits verfolgt er den flüchtigen Bankräuber Marcucci, der bei einer wilden Verfolgungsjagd Letelliers Partner und einen unschuldigen Passanten erschossen hat und andererseits soll er einen mordenden Psychopaten unschädlich machen, der sich vorgenommen hat Paris von allem Laster zu befreien.
Besonders hervor hebt den Film natürlich die unnachahmliche Art Belmondos. Immer einen frechen Spruch auf den Lippen und bei den unzähligen halsbrecherischen Stunts unentwegt an vorderster Front, gibt es zwei Stunden lang nicht das geringste Anzeichen von Langeweile. Besonders gefällt der, zu heutigen Zeiten wunderbar politisch unkorrekte, gar inflationäre Umgang mit Tabakwaren. Es gibt wohl kaum einen zweiten, der sich derart lässig eine Fluppe zwischen den Lippen hin und her schiebt und währenddessen einen Drogendealer ausbluten lässt. Das kann nur Bebel und wenn er zudem in einem ganz großen Streifen wie diesem hier mitspielt, macht es ihn doppelt sympathisch.

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Meine Wertung: 9/10


Bearbeitet von Schischa, 05. August 2007, 21:28.


#224 Schischa

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Geschrieben 10. August 2007, 20:50

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Pink Floyd The Wall


Großbritannien 1982 / Alan Parker



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Als bekennender Pink Floyd Fan, fällt es mir nicht gerade leicht, eine, zumindest Ansatzweise nüchterne und von jeglichem Fan-Gesäusel befreite Wertung für diesen Film zu verfassen. Da the Wall aber fester Bestandteil eines jeden Sommerprogramms war und ich den Film auch mehr als ein Mal auf der großen Leinwand sehen durfte, will ich mich trotz oder gerade deswegen daran versuchen.
Inhaltlich entfernt sich der Film gleich zu Beginn meilenweit von gängigen Erzählmustern und reiht in loser Folge Realität und Wahnsinn im Leben des Rocksängers Pink aneinander, dessen Leben, geprägt von kindlichen Eltern-, Schul- und Kriegserlebnissen, völlig gegen die Wand gefahren ist. In einem Gebräu aus Drogennebel und schizophrener Gedankenwelt, manifestieren sich seine Ängste und Wahnvorstellungen in einer Reise zu den Dämonen der Vergangenheit und denen einer beängstigend düsteren Zukunft.
Anfang der 70er Jahre, nach dem Rausschmiss Syd Barretts bei Pink Floyd, stand die Band schon kurz vor ihrem Ende, als Roger Waters zusammen mit Neuzugang David Gilmour zwei der erfolg- und einflussreichsten Alben der Musikgeschichte vom Stapel ließen. The Dark Side of the Moon und das Ende `79 erschienene Meisterwerk the Wall haben seit Erscheinen einen festen Platz in den Musikcharts der verschiedensten Ländern und gehören auch im Haushalt Schischa zu den meistgehörten Scheiben der letzten 2o Jahre.
1982 wagte sich dann Alan Parker mit einem ehrgeizigen Projekt daran, dem Titel gebenden Album in einer filmischen Umsetzung gerecht zu werden und schuf zusammen mit Roger Waters und dem kongenialen Zeichner Gerald Scarfe, der die atemberaubenden Tricksequenzen schuf, ein einmaliges Stück Kinogeschichte, welches in unnachahmlicher Weise Film und Musik zu einem einzigartigen Ganzen verbindet. Die Songs, Another brick in the wall, Mother oder Comfortably numb, um nur die Bekanntesten zu nennen, sollten auch für diejenigen ein Begriff sein, die derlei Musik eher selten zu Gehör bekommen. Sie machen Dialoge nahezu unnötig und potenzieren die verstörenden Bilder eines völlig entfesselten Bob Geldorf als Pink zwischen Kindern die in riesige Fleischwölfe fallen, fickenden Blumen, Riesenklöse Shit oder der gezeichneten Inkarnation eines Arschgesichtes. Kurz: ein Meilenstein und perfektes Vorbild für die viel zu seltene Symbiose aus Musik und Film. Allerdings auch nicht jedermanns Sache, ein gewisses Maß an Aufgeschlossenheit gehört in diesem Falle schon dazu, ein einmaliges Erlebnis ist garantiert!

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Meine Wertung: 10/10



#225 Schischa

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Geschrieben 23. August 2007, 20:28

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Mad Max


Australien 1979 / George Miller


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Nach etwas längerer Pause wird es auch für mich Zeit, das diesjährige Dauerbrenner-Festival zum Abschluss zu bringen und so war es einmal mehr Zeit für einen Auftritt von Mad Max. Brachial-Einstand eines Herrn Mel Gibson im Film-Buiss und Paradebeispiel eines perfekten Actionkrachers. Der australische Outback bot hierfür die optimale Schaubühne und die endlosen Highways fordern es geradezu heraus, eine schier endlose Blechlawine auf ihnen entlang zu schieben. Die Story, eine Rachegeschichte nach Maß: Max Rockatansky, ein abgebrühter Highway-Bulle, gerät in die Schusslinie einer brutalen Motorradgang. Als er den Amoklauf eines ihrer Kollegen zu einem unsanften Ende bringt, schwören die durchgeknallten Rocker Rache und diese trifft nicht nur Max, sondern auch seinen besten Kumpel Goose und seine junge Familie. Aller Lebensinhalte beraubt, nimmt Max das Gesetz, wenn es das überhaupt jemals in diesem Film gab, in seine eigenen Hände und bringt Toecutter, den Anführer der Gang und seine unzähligen Mannen im Alleingang zur Strecke.
Regisseur George Miller zauberte anno 1979 mit minimalstem Budget einen Film aus der staubigen Wüste Australiens, der Actionfilm-Geschichte schrieb und Hauptdarsteller Mel Gibson als einen der herausragenden Filmköpfe der folgenden 25 Jahre etablieren sollte.
Die rasant inszenierten, handgemachten Actionszenen sind von schweißtreibender Perfektion. Die, nur wenige Zentimeter über dem Asphalt dahinrasende Kamera lässt einen unvermittelt nach dem Bremspedal suchen und wurde später für unzählige Filme gleichen Couleurs wieder verwendet. Selbst nach der X-ten Neusichtung gibt es an diesem Film wenig auszusetzen was seine nachhaltige, die Jahre überdauernde eigene Klasse unterstreicht. Angereichert wurde der atmosphärisch dichte Actionzauber mit allerlei kantigen Sleaze- und Gewalteinlagen und sorgt somit auch zwischen den Straßenschlachten für kurzweilige Unterhaltung. Zudem gibt es für Filmzitate-Sammler ausreichend nostalgisches Ohrenfutter und die Tatsache, dass mit dem Road Warrior ein überaus gelungener Nachfolger parat steht, verleiht dem Film einen nicht gerade kleinen Kultstatus im SchischamaxX.

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Meine Wertung: 10/10


Bearbeitet von Schischa, 23. August 2007, 20:36.


#226 Schischa

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Geschrieben 24. August 2007, 18:33

La Danza Macabra

Italien – Frankreich 1964 / Antonio Margheriti (Anthony Dawson)


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Zurück zu meiner kleinen Margheriti Werkschau und zurück in die 60er Jahre, in denen sich der Regisseur neben Bava als einer der wichtigsten Wegbereiter des Italo-Gruselfilms hervor tat. Zusammen mit dem ein Jahr früher entstandenen Schloss des Grauens, gelang dem Italiener hier die wohl beste Arbeit seiner Karriere und das Castle of Blood wurde so mit den Jahren zu einem wegweisenden Werk internationaler Gruselkunst. Dabei war Margheriti nicht maßgeblich am Entstehungsprozess des Filmes beteiligt und ersetzte nach einigen missglückten Versuchen den abgesprungenen Sergio Corbucci, der auch große Teile des Drehbuches verfasste. Schnell wurde aus der Auftragsarbeit eine große Leidenschaft, welche sich in einer groß angelegten Neuinterpretation des Poe-Stoffes sechs Jahre später als Dracula im Schloss des Schreckens neu manifestieren sollte.

So treffen wir zu Beginn des Filmes auf keinen geringeren als Edgar Allan Poe selbst, der auf einer Reise nach London den ungläubigen Schreiberling Alan Foster trifft. Ein Wort gibt das andere und schon ist Foster Mittelpunkt einer kleinen Wette, in deren Verlauf er eine ganze Nacht in einem von seltsamen Vorgängen geplagten Schloss verbringen soll. Schnell wird aus dem vermeintlichen Spaß bitterer Ernst und der anfänglich belächelte Spruch „Whatever happens tonight. You'll have to survive to the morning“, sollte sich als nahezu unmögliches Unterfangen erweisen.

Margheriti inszeniert seine schummrige Schauermär in wunderbaren schwarz-weiß Bildern, die den muffigen Filmsets (die übrigens die Selben sind wie im Schloss des Grauens) das letzte Quäntchen Authentizität abzuringen im Stande sind. Genregerechte Darstellergrößen wie der, ebenfalls aus dem Schloss des Grauens bekannte Georges Rivière und die zauberhafte Barbara Steele tragen zusätzlich ein gehöriges Maß zur Gänsehaut-Stimmung bei und der, gerade zu Entstehungszeiten, unerschrockene Stil Margheritis, der auch vor lesbisch bis barbusigen Details kein Halten kennt, machen das Castle of Blood zu einem herausragenden Genrewerk, welches mit mir völligem Unverständnis komplett an der deutschen Kinolandschaft der damaligen Zeit vorbei ging. Leider, so befürchte ich, gibt es nicht mal eine deutsche Synchronfassung. Ob es an der etwas fehl platzierten Enthauptung einer unschuldigen Schlange liegt? Unverzeihlich in jedem Fall und eine wärmste Empfehlung für die als Code 1 DVD erschienene Uncut Fassung.


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Meine Wertung: 9/10


Bearbeitet von Schischa, 24. August 2007, 18:37.


#227 Schischa

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Geschrieben 27. August 2007, 11:58

Joko, invoca Dio.. e muori

(Fünf blutige Stricke)

Italien – Deutschland 1968 / Antonio Margheriti (Anthony Dawson)



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Ein schief gegangener Goldraub, ein Verräter, ein gevierteilter Kumpel und ein auf Rache sinnender Bandit. Das ist die Ausgangssituation für Antonio Margheritis zweiten Ausflug ins Western Genre, dem, nach den eher durchwachsenen Vier Halleluja für Dynamit Joe, mit diesem `68er Werk ein schöner Rachewestern gelang. Wie ein Jahr später im Satan der Rache , kombiniert Margheriti hier Elemente seiner erfolgreichen Gruselstreifen mit dem klassischen Italowestern und gewinnt dem Genre einige schön anzusehende Eigenheiten ab.
Auch darstellerisch, gibt es recht wenig zu bemängeln. Richard Harrison, Genre erfahrener Zweitliga Mime, spielt in cooler Weise den von Rache erfüllten Rocco und Titelhelden und sorgt mal mit dem Schießeisen oder auch seinen Stiefel-Sporen für das schnelle Aus seiner Gegner. Von denen gibt es auch nicht gerade wenig und ein Werner Pochath, seines Zeichens deutscher Export-Bösewicht, beweist, dass nicht immer ein Herr Kinski für derartige Rollen erste Wahl war. Somit wurde aus den fünf blutigen Stricken ein unterhaltsamer Italowestern, der sich vor den unzähligen Konkurrenten nicht zu verstecken braucht und mit seiner düster-ernsten Machart und einigen denkwürdigen Bildern, immer wieder gerne im SchischamaxX gesehen ist.

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Meine Wertung: 7/10



#228 Schischa

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Geschrieben 30. August 2007, 14:35

Là dove non batte il sole

(Blood Money / In meiner Wut wieg` ich vier Zentner / Kung Fu im Wilden Westen)

Italien – Spanien – Hongkong 1974 / Antonio Margheriti (Anthony Dawson)


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Eine der letzten Western-Arbeiten Margheritis, dem nur noch der belanglose, dumm-witzige Whisky and Ghosts und der gelungene Blaxploitation-Hybrid Einen vor den Latz geknallt folgten. Mit Blood Money, so der mir geläufige ehemalige Videotheken-Titel, schuf man eines der wenigen Werke, bei dem versucht wurde, Italo-gefärbtes Western-Kolloried mit der beliebten Tradition Honkong-chinesischer Kung Fu Filme zu mischen. Dazu schickten die mitproduzierenden Shaw Studios mit Lo Lieh (Zhao, der Unbesiegbare) einen ihrer kassenträchtigsten Stars ins Rennen und hofften mit der Verbindung aus Regisseur Margheriti und Italo-Legende Lee Van Cleef ihren im selben Jahr mit der Hammer-Liaison begründeten, internationalen Ausbreitungsversuch, weiter fortsetzen zu können.
Mehr als ein leidlich gefälliger Versuch wurde daraus allerdings nicht, den so sehr der Film als kalauernder Spaßwestern Freude bereitet, so sehr scheitert er bei der Integration der beliebten Eastern-Elemente. Sobald in Blood Money das lose Mundwerk seiner Hauptdarsteller schweigt, die Revolver und Gewehre verstummen und die Zeit der fliegenden Handkanten losbricht, wird klar, das Margheriti hier seine Lektion nur zu Hälfte gelernt hat. Völlig undynamisch und belanglos präsentiert der sonstige Stahlfinger-Virtuose Lo Lieh seine waffenlose Kunst und lässt Genre-Kenner ob solch großartiger Werke wie sein bereits erwähnter Zhao nur ungläubig den Kopf schütteln. Eine ärgerliche Unzulänglichkeit, die er mit einem weiteren Vertreter seiner Zunft teilt, dem unlängst gesichteten Knochenbrecher im wilden Westen ergeht es hier nicht besser und so verspielen beide Streifen große Teile ihrer anfänglich hohen Sympathiewerte.
Glücklicherweise bietet gerade der Margheriti-Film einige zusätzliche, freundlich stimmende Details, die den Filmgenuss dann wieder auf ein erträgliches, größtenteils gar erfreuliches Niveau anheben.
Da gibt es z.B. die völlig abgedrehte Geschichte: Van Cleef spielt den Banditen Dakota, der beim Knacken eines widerspenstigen Safes den Chinesen Wang mit einer überdimensionierten Portion Dynamit ins Jenseits befördert. Dummerweise hat Wang, der von seinem Gebieter aus China einen dicken Batzen Geld bekommen hat, um diesen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gewinnbringend anlegen zu können, es leider vergessen, mitzuteilen wo denn die ganze Kohle abgeblieben ist. So schickt man den jungen Ho (Lo Lieh) nach Amerika, um nach dem Geld zu suchen und herauszufinden, wer dem alten Wang den Garaus gemacht hat. Ho`s einzige Spur führt zu Dakota, der dummerweise gerade wegen dem schief gegangenen Bankraub aufgehängt werden soll. Kurzerhand wird der Bandit von Ho befreit und gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach dem verschwundenen Geld. Hier wurden dann kurzerhand alle Grenzen der Drehbuch-schreibenden Zunft beiseite gelegt und bis zur völligen Aufklärung des Verbleibes der verchwundenen Kohle führt der Weg quer über die tätowierten Ärsche einiger hübscher leichter Mädels hin, zu nach alter chinesischer Kunst mit Rechenschiebern ermittelter Roulette-Zahlen.
Dass eine derartige Summe Geriebenes natürlich auch noch den ein oder anderen Konkurrenten auf den Plan ruft, versteht sich von selbst und so muss sich das ungleiche Paar neben jeder Menge üblen Raubvolkes, eines schießwütigen Priesters und eines zwei Meter großen Killer-Indianers erwehren. Für kurzweilige Western-Action ist also gesorgt und die launigen Wortgefechte, speziell eines Lee Van Cleef, der im Angesicht des Galgens gar ein Liedlein zum Besten gibt, tun ihr Übriges, um den Film dann doch zu einem weitestgehend gelungenen Beitrag aus der bunten Margheriti-Welt werden zu lassen. Nicht zuletzt, weil das zum Schluss aufgefahrene Maschinengewehr rekordverdächtige Maße aufweißt und einem Django zur Ehre gereichen würde, auch was die Anzahl der Leichen betrifft!

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Meine Wertung: 6/10


Bearbeitet von Schischa, 30. August 2007, 14:45.


#229 Schischa

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Geschrieben 04. September 2007, 18:07

Siu kuen wong – The King Boxer

(Karato – Fünf tödliche Finger)

Hongkong – Thailand 1971 / Kung Min



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Chiu Ping, Kung Fu-Granate und Meister einer Kampfsportschule, gönnt sich ein paar schöne Tage im sonnigen Thailand. Zusammen mit seiner Liebsten und der Urlaubsbekanntschaft Shan, einem Thaibox Champ, macht er nebenbei noch schnell einer Verbrecherbande die Hölle heiß und unterrichtet Shan in der Kunst der „fünf tödlichen Finger“, einer geheimnisvollen, waffenlosen Kampfkunst, mit der man selbst dickste Bäume wie Strohhalme zerteilen kann. Unterdessen gerät zu Hause Pings Schule in arge Bedrängnis, denn ein großmäuliger, japanischen Karate-Meister und Vollblut-Gangster Namens Harada vermöbelt das gesamte versammelte Schulpersonal und versucht dazu noch Pings hübscher Schwester an die Wäsche zu gehen. Doch Harada hat die Rechnung ohne Ping gemacht, den dieser, ob der Geschehnisse mächtig verärgert, bietet dem Japaner nach seiner Rückkehr die Stirn und besiegt ihn in einem brutalen Zweikampf.
Bietet der Film bis dahin die gewohnte, überraschend gut inszenierte Martial Arts Kost, wird aus Karato ab diesem Zeitpunkt ein beeindruckender Rachefilm, der den Vergleich mit den Großen aus dem Hause Shaw nicht zu scheuen braucht.
Der gedemütigte Harada kann sich mit der Niederlage in Pings Schule nämlich keines Wegs abfinden und inszeniert einen hinterhältigen Anschlag, in dessen Verlauf Ping von einer bis an die Zähne bewaffneten Meute in einem Restaurant ermordet wird. Es dauert nicht lange, bis die Nachricht vom Tod des jungen Meisters auch nach Thailand gelangt und Pings Freund Shan, macht sich auf den Weg nach China um mit Harada abzurechnen.
Trotz des augenscheinlich sehr geringen Budgets, gelang der kleinen Hongkonger Filmschmiede Intercontinental mit Karato ein beeindruckender kleiner Eastern. Beginnt der Film noch wie ein billig abgedrehtes Thai-Urlaubsvideo, wandelt sich der Film nach knapp der Hälfte zu einem blutig-düsteren Rache Krimi. Die Szene in der unser Held Ping wohl wissend in einen Hinterhalt und somit seinen Tod gerät, ist von beeindruckender optischer Brillanz und beschwört Vergleiche zu den großen Werken eines Chang Che (Pirat von Sahntung, Kuan) geradezu herauf. Untermalt vom Iron Butterfly Song In a gadda da vida, stielsicher, mit vielen Zeitlupen inszeniert, rückt speziell diese Szene den Film gar in die Nähe bekannter Italo-Western, die das beliebte Racheszenario ebenfalls sehr oft zitieren und gerne, die eigentlich genrefremden, Gitarrenriffs als Stielmittel einsetzten.
Dazu wurden auch vor die Kamera wahre Könner des Fachs geholt und der als japanischer Dauerschurke bekannte Yasuaki Kurata, war ein ehemals sehr gefragter japanischer Judo- und Karatemeister, Lai Nam (der Shan aus Thailand) mehrfacher Staatsmeister im Thai-Boxen und Pings Herzelein machte zuvor als Miß Thailand 1970 von sich Reden.
So gibt es einiges zu bestaunen in Karato und selbst als Shaw verwöhnter Eastern-Liebhaber, kann man dem Film, nach etwas zähem Auftakt, die ein oder andere wunderbare Eigenheit nicht absprechen. Zumal der Film, entgegen den meisten bisher erschienenen deutschen Shaw Releases, noch die wunderbare deutsche Original-Synchronisation sein Eigen nennt. Ein nicht zu verachtender zusätzlicher Pluspunkt.

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Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 04. September 2007, 21:28.


#230 Schischa

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Geschrieben 10. September 2007, 18:34

Hotel Rwanda

(Hotel Ruanda)

Großbritannien - USA 2004 / Terry George


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Als im Jahr 1994 im afrikanischen Ruanda ein Bürgerkrieg zwischen den Volksstämmen der Hutu und Tutsi ausbricht, ist das der Beginn eines der grausamsten Völkermorde des zwanzigsten Jahrhunderts. Mehr als 1 Million Menschen, größtenteils Tutsi verloren dabei ihr Leben und die westliche Welt, vertreten durch eine kleine Blauhelm-Armee, sah tatenlos zu. Hotel Ruanda, zeigt uns am Beispiel des schwarzen Hotel-Managers Paul Rusesabagina, der eine Art afrikanischen Oskar Schindler darstellt, wie der grausame Genozid aufgestachelter Hutu-Milizen seinen Lauf nimmt und sich eine riesige Flüchtlingswelle auf die angrenzenden Nachbarländer ergießt.
Neben dem unbequemen Thema, welches im Hause Schischa immer für übelste Kontroversen bezüglich Sinn und Unsinn kolonialer Altlasten sorgt, ist der Film ein erfreulich unpathetisch und spannend inszeniertes Stückchen Film. Hauptdarsteller Don Cheadle wurde zu Recht Oskar nominiert und Co-Stars wie Nick Nolte, Joaquin Phoenix oder Jean Reno stellen sich völlig unaufdringlich in den Dienst der nachhaltig wirkenden Geschichte. So ist Hotel Ruanda ein beklemmender Fingerzeig auf ein allzu gerne verdrängtes Stück jüngerer Vergangenheit und unterhält währenddessen noch mit einer spannend vorgetragenen Geschichte. Ein gehöriges Maß an Unbehagen lässt sich jedoch nicht vermeiden.

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Meine Wertung 8/10



#231 Schischa

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Geschrieben 17. September 2007, 18:41

Blood Diamond

USA 2006 / Edward Zwick

Nach dem, mit Hotel Ruanda begonnenen, Ausflug ins düstere Gewissen des schwarzen Kontinents, folgt mit dem aufwendig inszenierten Leonardo DiCaprio-Vehikel Blood Diamond gleich der nächste Film, der sich einem weiteren dunklen Kapitel Afrikas anzunehmen versucht. Doch wo Hotel Ruanda schlauerweise auf effekthascherischen Bombast verzichtet, gibt es bei Blood Diamond kein Halten und so inszeniert Regisseur Zwick vor dem Hintergrund versklavter Diamantensucher im Sierra Leone der 90er Jahre, ein reinrassiges Action-Adventure, das auf Grund seiner blutig-realen Ereignisse nicht selten völlig deplatziert wirkt. Das zu kompensieren schafft auch ein sichtlich bemühter Leo DiCaprio nicht, dem Co-Star Dijmon Hounsou allerdings permanent die Show stielt. Die hübsche Jennifer Connely wird zudem völlig verheizt, als Stichwortgeberin für eine unnötige Liebesgeschichte und der schnulzige Schluss ist an Herzschmerz kaum mehr zu überbieten. Für den haushohen Anspruch, den der Film schon vor Veröffentlichung erhob, hat er eindeutig zu wenige Kanten, um mit dem unbequemen Thema wirklich aufrütteln zu können und kann lediglich in seiner Form als Star-Abenteuer einigermaßen unterhalten.

Meine Wertung: 6/10



#232 Schischa

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Geschrieben 17. September 2007, 19:59

Inside Deep Throat

USA 2005 / Fenton Bailey - Randy Barbato


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Inside Deep Throat, ein netter Doku-Film über eine Zeit, als das gefilmte Liebespiel hoffähig wurde und sich anschickte, aus den Schmuddelecken anonymer Pornokinos, die große Leinwand zu erobern. Ehrlicherweise sollte erwähnt werden, dass Deep Throat keinen wirklich guten Vertreter seiner Zunft darstellt und mit seiner grenzdebilen Geschichte einer Frau, deren Klitoris sich in einem Anflug anatomischen Wahnsinns in den Hals verirrt, mehr schlecht als Recht ist. Die Tatsache allerdings, dass all der Gonzo, Virtual Sex und Woodman-Scheiss den man heutzutage als Pornounterhaltung geboten bekommt, Deep Throat als verkannten Oskar-Anwärter erscheinen lässt, gibt mächtig Anlass zur Trauer und beschert selbst einem eher mittelmäßigen 70er Jahre Porno durchaus verdiente Lorbeeren. Wie schön waren doch die Zeiten, als auf großer Kinoleinwand Debby nach Dallas und der Kuckuckskleber durch den Mörderbusch einer Frau Rombach rauschte.

Die inhaltlichen bzw. inszenatorischen Qualitäten des Filmes sind für die Doku aber glücklicherweise nicht von essenzieller Wichtigkeit. Vielmehr geht es um den handfesten Skandal, den der Film damals auslöste und höchstrangige, regierungseigene Sittenwächter auf die Bildfläche rief. Als Paradebeispiel amerikanischer Doppelmoral, scheuten diese nicht davor zurück, das komplette Filmteam nebst deren Hauptdarsteller vor Gericht zu zerren und oft gelobte amerikanische Werte mit scheinheiligen Füßen zu treten. Neben den im Michael Moore Stil dargebotenen Fakten, gibt es dazwischen immer wieder augenzwinkernde Geschichten und Anekdötchen, die sich um den profitabelsten Film der Geschichte ranken. Bei Produktionskosten von gerade mal 25.000$ spielte der Film mehr als 600 Mio an den Kinokassen ein. Doch kein seriöser Filmverleiher schob sich die exorbitanten Gewinne unter, sondern die amerikanische Mafia höchstpersönlich. Das ging soweit, dass sich bis heute ein Teil der Beteiligten um ein Statement drückt, was zu teils absurden und höchstamüsanten Szenen führt. Natürlich lernen wir auch Hauptdarsteller Harry Reems, den es bei der lächerlichen gerichtlichen Abstrafung am übelsten erwischte und die durch den Film zur Porno-Queen aufgestiegene Linda Lovelace kennen. Und wir sehen auch, warum der Film den Namen trägt, der ihn zur Legende machte. Eine Gabe der Lovelace, die sie zum Superstar der Szene machte und die sie in den Folgejahren noch sehr oft und detailliert zur Schau tragen sollte. Macht sie nicht gänzlich unsympathisch, der Tatsache aber, dass sie ihre Katze Hitler nannte, entzieht sich mein Verständnis nahezu vollständig und bestätigt wohl die These, dass neben der nach oben gewanderten Klitoris, das Gehirn der Lovelace aus Platzmangel wohl Reißaus genommen hat.

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Meine Wertung: 7/10



#233 Schischa

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Geschrieben 20. September 2007, 19:24

Bo sau – Vengeance

(Kuan der unerbittliche Rächer)

Hongkong 1970 / Chang Cheh


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Es gab Zeiten, da lies ich für einen Kung Fu-Streifen so manch anderes (filmische) Vergnügen sausen. Speziell in den späten 80er Jahren, als die große Kinozeit der Hongkong Filme bereits vorbei war, bestand das Programm des damaligen SchischamaxX zu großen Teilen aus Filmen, die der ehemaligen englischen Kronkolonie entstammten. Eine, in diesem Bereich gut sortierte Videothek gleich um die Ecke und ein Verleihmensch, der keine Probleme damit hatte, die vornehmlich FSK 18 gebrandmarkten Perlen auch an Minderjährige weiter zu geben, taten ihr Übriges. Mit der Zeit geriet die alte Leidenschaft aber zunehmend in Vergessenheit und erst das diesjährige Dauerbrenner-Festival, dem Herrn molotto sei Dank, brachte neuen Schwung in die etwas eingerostete Beziehung. So fand dann Gestern auch der unerbittliche Rächer erstmals seinen Weg ins SchischamaxX, dem, nach einem unsäglichen Schnittmassaker des deutschen Filmverleihers am ähnlich gelagerten Pirat von Shantung, ein deutscher Auftritt mehr als 35 Jahre lang verwehrt blieb.

Zum Film: Kuan Yo-lou, erfolgreicher Darsteller einer chinesischen Oper, muss mit ansehen wie der reiche Kung Fu-Schulen-Besitzer Feng Kai-shan seiner Liebsten den Hof macht. Als dieser sich nicht einsichtig zeigt sein Werben zu unterlassen, verpasst Kuan, der nebenbei auch Kung Fu-Kämpfer ist, dem nervigen Nebenbuhler nebst komplettem Schülerinventar eine ordentliche Abreibung. Derlei Niederlagen nagen natürlich mächtig am ohnehin schon ziemlich jähzornigen Feng und so inszeniert dieser einen fiesen Hinterhalt, während dem der gute Kuan zuerst sein Augenlicht und dann sein Leben verliert und die grandiose Rachegeschichte so ihren Lauf nimmt. Kurz nach Kuans Tod erscheint dessen Bruder Hsiao, den fortan nur noch die Rache am Tod seines Bruders antreibt. Als die Mörder sich schließlich auch noch an Kuans Freundin vergreifen, gibt es für Hsiao kein Halten mehr und Schuld oder Unschuld spielt für den unerbittlichen Rächer keine Rolle mehr.

Ein weiteres Highlight aus der großartigen Schaffensphase des so genannten „Iron-Triangle“ um Shaw Brothers Regielegende Chang Cheh und seinen beiden Darstellern David Chiang und Ti Lung. Dabei gelang ihnen ein düster-ernster Rachefilm, der eine kompromisslose Kaltschnäuzigkeit an den Tag legt. Von moralischen Bedenken völlig befreit, zieht David Chiang als düsterer Rächer eine rekordverdächtige Leichenspur hinter sich her, welche in einem grandiosen, zwanzigminütigen Finale gipfelt, welches gekonnt inszeniert und von Gänsehaut fördernder Dramatik ist. Nicht umsonst gilt Regisseur Chang Cheh als eines der großen Vorbilder und Lehrmeister einer anderen Hongkong-Legende: John Woo, dessen ausufernde Zeitlupen-Ästhetik direkt von Werken wie Vengeance abstammt. Für Shaw-Kenner sicher kein Geheimnis, gibt sich Kuan als ganz großes Werk einer großen Zeit und ist auch für Kung Fu-Verweigerer eine klare Empfehlung wert.

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Meine Wertung: 9/10



#234 Schischa

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Geschrieben 27. September 2007, 14:27

300

USA 2006 / Zack Snyder

Da war ich doch etwas überrascht, ob der frostigen Darbietung der Miller`schen Comic-Adaption. Mit viel optischem Blendwerk ausgestattet, nutzt sich das unendliche Schlachtengetümmel der dreihundert spartanischen Waschbrettbäuche recht schnell ab. Den ganzen audio-visuellen Schnickschnack beiseite geschoben, bleibt lediglich ein dummes, herzloses Paar dicke Eier, welches gelegentlich zwar hübsch anzuschauen ist, mir die Lust an aktuellen Kinoproduktionen aber gehörig verdorben hat und mir umgehend der Sinn war nach etwas mehr Wärme im SchischamaxX war.
Aber: Millionen von Kinobesuchern werden sich sicher nicht irren und vielleicht liegt meine Abneigung nur im derzeitigen Rückfall zu vergangenen Kinoepochen begründet und auch ich kann mich zu gegebener Zeit wieder an derlei Werken erfreuen.

Meine Wertung: 5/10


Bearbeitet von Schischa, 27. September 2007, 16:12.


#235 Schischa

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Geschrieben 27. September 2007, 16:50

Oh Rebuceteio!

Brasilien 1984 / Cláudio Cunha


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Zeit für eine Geheimwaffe aus der etwas anrüchigeren Ecke des SchischamaxX: Oh Rebuceteio!, garantierter Spassbringer und erotisches Meisterwerk der brasilianischen Antwort auf Tinto Brass: Cláudio Cunha.
Als Regisseur, Drehbuchschreiber und Darsteller in Personalunion, legte Cunha in seinen Werken, neben der Darstellung hocherotischer Liebesszenen, immer gesteigerten Wert auf eine funktionierende Geschichte und Darsteller die ein Mindestmaß schauspielerischen Könnens mit sich brachten. Im Falle von Oh Rebuceteio!, wird die Geschichte der jungen Leticia erzählt, deren Traum es ist, eine große Bühnen-Schauspielerin zu werden. Unterstützt von Ihrer Mama, macht sie sich auf den Weg, um an den berüchtigten Castings des Regiemeisters Garcia (Cláudio Cunha) teil zu nehmen. Wahnsinnig wie dieser nun mal ist, inszeniert er mit den Neuankömmlingen die wahnwitzigsten Szenen und verlangt ihnen neben geistigem auch den vollen körperlichen Einsatz ab.
Wie Cunha speziell diese Szenen inszeniert, ist wunderbar anzuschauen und überrascht mit Teils absurden Szenen, die jedoch immer witzig und im Falle der sehr zurückhaltenden Hardcore-Darstellungen maximal erotisch sind. So wird das gängige Repertoire von Hart bis Zart abgearbeitet und gipfelt in einer Caligula würdigen Massen-Szene und dem „geilsten“ Affenkostüm der Filmgeschichte. Verwunderlich zudem, wie offensichtlich doch die Parallelen zum ein Jahr später entstandenen A Chorus Line sind und die Vermutung, dass sich da Sir Richard Attenborough nicht wenig von Cunha inspiriert fühlte, ist nicht von der Hand zu weisen.

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Meine Wertung: 7/10



#236 Schischa

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Geschrieben 29. September 2007, 19:02

L' Ultimo Cacciatore

(Jäger der Apokalypse)

Italien 1980 / Antonio Margheriti (Anthony Dawson)


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Der wohl bekannteste und gleichzeitig auch berüchtigtste Film von Allround-Regie-Meister Antonio Margheriti. Mit diesem Film und dem Anfang der 80er Jahre, kam für den Italiener eine große Wende. Weg von den klassischen Stoffen seiner Western- und Gruselfilme, deren Zeit zwischenzeitlich vorbei war, hin zu den gefragten Auswüchsen amerikanisch und asiatisch geprägter Exploitation-Kunst und war so, zusammen mit Weggefährten wie Umberto Lenzi oder Enzo Castellari, einer der entscheidenden Mitbegründer eines erfolgreichen Sub-Genres, dem „Europloitation“.
Deutlich geprägt von übergroßen Vorbildern wie Ciminos The Deer Hunter und Coppolas Apocalypse Now, entwickelt der Film seinen ganz eigenen, sehr gefälligen Charme und erarbeitet sich so eine herausragende Position im undurchsichtigen Dschungel unzähliger, teils übelster Vietnam-Filme. Diese Tatsache gefiel wohl auch Margheriti und so lies er sich in der Folge zu zwei, nicht annähernd so gut geratenen, inoffiziellen Fortsetzungen (Höllenkommando zur Ewigkeit und Im Wendekreis des Söldners) hinreisen.
Die Geschichte bringt uns dann auch bekannter Maßen wenig Neues und orientiert sich größtenteils an seinem amerikanischen Namensvetter, dem er darüber hinaus auch gleich noch dieselben Drehorte abspickte. So erleben wir einen glänzenden David Warbeck in der Rolle des Captain Morris, der zusammen mit einer schlagkräftigen Truppe und einer Photographin beauftragt wird, im vietnamesischen Dschungel nach einem Radiosender zu suchen und diesen auszuschalten.
Neben Warbeck, dem trauriger Weiße nie der Sprung in die A-Liga gelang, treffen wir zudem auf einige weitere auserlesene Größen der, vornehmlich in Europa bekannten Szene. Tisa Farrow (übrigens die Schwester von Mia Farrow), gab hier ihre leider letzte Vorstellung und zog sich dann komplett aus dem Schauspielgeschäft zurück. Nach Knallern wie der Schreckensinsel der Zombies und dem Man-Eater, ein nicht zu unterschätzender Verlust für die Filmwelt. Darüber hinaus liefert ein John Steiner eine beängstigend gute Darbietung als verrückter Dschungel-Major Cash und Tony King etabliert den schwarzen Wash, als Sympatieträger schlechthin.
Einziger, technisch bedingter Patzer, ist die erstmals gesichtete englische Synchronfassung, die der mehr als gelungenen, frechen deutschen Fassung nicht das Wasser zu reichen vermag. Das wunderbare deutsche Gefluche und Gezeter von Wash geht dieser Fassung komplett ab und der Gute säuselt kurz vor seinem grandiosen Abgang statt des passenden For He's a Jolly Good Fellow nur einen belanglosen Brei. Ein mehr als deutliches Indiz für die leider vergangenen Qualitäten deutscher Synchronisationskunst. Umso mehr wenn dadurch ein Film diesen Kalibers noch zusätzlich veredelt wird.


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Meine Wertung: 8/10



#237 Schischa

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Geschrieben 10. Oktober 2007, 15:20

Apocalisse domani

(Asphalt-Kannibalen)

Italien 1980 / Antonio Margheriti (Anthony Dawson)


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Nach den erfolgreichen Zombie-Attacken aus dem Hause Romero und Fulci, machte sich Anfang der 80er Jahre eine Ware Flut blutrünstiger Untoter auf den Weg, die Gunst der Kinobesucher in aller Welt zu erobern. So war es auch für Margheriti an der Zeit mit den Asphalt-Kannibalen seinen zeitigen, jedoch einzigen, Beitrag zum Zombie- und Kannibalen-Film-Genre zu leisten. Doch wo Kollegen wie Lenzi, Deodato oder D'Amato in die Vollen gingen und ganze Tankzüge voller Blut und Gedärme über die Leinwände ergossen, übte sich Margheriti überraschend in Zurückhaltung und legte gesteigerten Wert auf eine funktionierende Geschichte. So sind seine Untoten nicht einfach nur Fleisch-lechzende Monster, sondern Opfer eines bösen Vietnam-Virus, der zwar unbändige Fleischeslust beschert, den Verstand seiner bemitleidenswerten Infizierten aber unberührt lässt. So nimmt sich Margheriti ausreichend Zeit seine Protagonisten einzuführen und gibt dem Schicksal des Ex-GI Norman Hopper (wunderbar dargeboten von John Saxon) eine zusätzliche tragische Note. Dass dabei etwas auf die Bremse getreten wird und die erwartete Action etwas zu kurz kommt, ist in Anbetracht der Thematik zwar ärgerlich, mindert aber den hohen Unterhaltungswert der spannend aufbereiteten Geschichte nur minimal. Erst mal in Fahrt gekommen, gibt es dann auch bei den Asphalt-Kannibalen das volle Programm an blutigen Kopf- und Fußball-großen-Durchschüssen, abgebissenen Zungen und dem ein oder anderen verloren gegangenen Körperteil. Dazu ist sich Margheriti nicht zu fein für Lenzi`s Nur drei kamen durch die Werbetrommel zu rühren und dem super-sympatischen John Saxon eine schnuckelige Nachbarin zu Seite zu stellen. Dass dieser das Mädel zum Fressen gerne hat, versteht sich hier von selbst.

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Meine Wertung: 7/10



#238 Schischa

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Geschrieben 15. Oktober 2007, 13:53

Death Proof

(Death Proof – Todsicher)

USA 2007 / Quentin Tarantino


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Grindhouse, ein amerikanisches Kino-Phenomen der 60er und 70er Jahre, bescherte den Besuchern Filmunterhaltung der allerfeinsten Art, dessen Programm sich vornehmlich dadurch auszeichnete, dass neben viel Terror, Blut und nackten Tatsachen, die Filme gleich im Doppelpack über die Leinwände flimmerten. Diesem Kult huldigte nun also Quentin Tarantino mit seinem Death Proof, welcher urspünglich zusammen Mit Robert Rodriquez Planet Terror ein ebensolches Grindhouse-Feature bildete. Die mauen Kassen im Ursprungsland Amerika, führten dann letztlich dazu, dass die beiden Filme nun getrennt und in verlängerten Versionen gezeigt werden, was im Falle von Death Proof zu einer satten Laufzeitverlängerung von über 20 Minuten führt.
Tarantino macht seinem Namen dann auch alle Ehre und serviert dem Zuschauer ein lässiges und gewohnt geschwätziges Filmchen, das sich aber überraschend zahm gibt und sich meinem Verständnis des Grindhouse-Kults etwas entzieht. Vielmehr hatte ich einen Film vom Schlage eines Devil's Rejects erwartet, mit dem Rob Zombie seine Huldigung des aktuell wieder sehr in Mode gekommenen Schmuddelkinos ablieferte. So fehlt es Death Proof zwar nicht an unzähligen Filmverweisen zum damaligen Grindhouse Programm (wobei Filme wie Dirty Mary, crazy Larry, Convoy oder Vanishing Point grundsätzlich eher zur A-Liga als zur Grindhouse C-Liga gehören), einem wunderbaren Kurt Russel und einigen toll gefilmten Autostunts (mit den größten Stars des Films in der Hauptrolle: ein Dodge Charger, ein Challenger und ein wunderschöner gelber Ford Mustang Mach 1), die bitterbösen und Teils ultrabrutalen exploitiven (schreibt man das so?) Elemente, die das Werk Zombies auszeichnen, fehlen hier jedoch fast vollständig.
Trotdem gelingt Tarantino mit Death Proof ein schön altmodisches Stückchen Kinounterhaltung, welches neben gelegentlichen Längen und dem fehlenden letzten Biss, noch genügend Unterhaltungswert bietet um auch in der fast zwei Stunden dauernden Langfassung gut zu unterhalten. Dass sich Tarantino zwischenzeitlich aber als unverbesserlicher Schwerenöter zeigt und offensichtlich mit all seinen Hauptdarstellerinnen in die Kiste hüpft (Zoe Bell ist unübersehbar eine deutlich bessere Stuntfrau als Schauspielerin), verzeihe ich ihm allerdings nie.

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Meine Wertung: 7/10



#239 Schischa

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Geschrieben 15. Oktober 2007, 16:04

Jjak-pae

(City of Violence)

Südkorea 2006 / Ryoo Seung-wan



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Tae-Su, ein Kommissar aus Seoul, kehrt auf Grund des Todes seines alten Freundes zurück in seine Heimatstadt. Kaum zurück, beginnt auch schon der Ärger. Nichts ist mehr wie es war. Aus alten Freunden werden Feinde und üble Verbrecher und der Tod, des bei einer Auseinandersetzung mit einer jungendlichen Straßengang getöteten Freundes, entpuppt sich als gezielte Hinrichtung.
Fan-Filme scheinen gerade sehr in Mode zu sein. Aufstrebende Jungtalente huldigen mit zitierfreudigen Werken ihrer großen Vorbilder. Wegbereiter dieser Modeerscheinung scheint kein geringerer als Quentin Tarantino zu sein, dessen Filme wie ein Best of der von ihm verehrten Filmemacher erscheinen. So macht auch der südkoreanische Jung-Regisseur Ryoo Seung-wan keinen Hehl daraus, wer seine großen Vorbilder sind und packt seinen City of Violence randvoll mit den mannigfaltigsten Filmliebereien. Mit gemischtem Erfolg. Die anfängliche Gangstergeschichte, die sich überdeutlich an den großen Scorsese Filmen orientiert, zündet nicht wirklich und die Aufarbeitung der Konflikte zwischen den einzelnen Strassengangs im Warriors-Stil, erscheint gar unfreiwillig komisch. Doch das Feuerwerk, das der Film in seinen letzten 20 Minuten abfeuert ist atemberaubend und entschädigt für so manch vorangegangene Unzulänglichkeit und ist der Beweiß dafür, dass das Martial-Arts Kino der großartigen Hongkong-Zeiten einer möglichen Wiedergeburt bevorsteht. Auch wenn sie diesmal in Korea stattfindet. Dass gelegentlich Parallelen zu Tarantinos Kill Bill auftauchen scheint gewollt und schlagen somit in genau die gleiche Kerbe wie diese, ebenfalls gelungen Reminiszenz an die große Zeit des Kung Fu. Auch wenn ich den Film nicht uneingeschränkt empfehlen kann, erscheint er mir wie die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches: Kung Fu is Back!

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Meine Wertung: 7/10


Bearbeitet von Schischa, 15. Oktober 2007, 16:07.


#240 Schischa

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Geschrieben 18. Oktober 2007, 19:19

Zatoichi – New Tale of Zatoichi (Shin Zatoichi monogatari)

Japan 1963 / Tokuzo Tanaka


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Zeit für eine neues Abenteuer mit dem blinden japanischen Masseur, Schwertkämpfer und Zockerkönig Zatoichi. Diesmal in Form des Films Nummer drei aus der 25 Teile (plus zwei Nachzügler) umfassenden Reihe. Erstmals ins Farbe, erfährt der Zuschauer im Verlauf der sehr ruhig erzählten Geschichte, einige essentielle Details aus dem Leben und Denken des sympathischen Recken. Nachdem sich Ichi auf dem Weg in sein Heimatdorf erneut seiner Vergangenheit stellen muss, kommen ihm große Zweifel ob der Richtigkeit seines lasterhaften Lebens. Er säuft, spielt, kauft Frauen und hat nicht gerade wenige Leben ausgelöscht. Genau zu diesem Zeitpunkt lernt er die Schwester seines ehemaligen Schwertkampflehrers, die hübsche Yayoi kennen und verliebt sich in sie. Fest entschlossen dem Leben in der bisherigen Form zu entsagen, beschließen die beiden zu heiraten. Doch das Paar hat die Rechnung ohne Yayois Bruder gemacht, denn dieser hat andere Pläne für seine Schwester im Sinn und hält vom lieben Ichi rein gar nichts. Aus dieser Konstellation entwickelt sich dann auch der zentrale Plot von New Tale und offenbart so das völlig zerrissene Seelenleben unseres Helden. So zeigt sich der Film weitestgehend von einer ruhigeren Seite und unterstreicht so die konsequente Weiterentwicklung seiner Figur und verleiht ihr eine wunderbare Tiefe. Dass der geneigte Zatoichi-Fan, zu denen ich mich zwischenzeitlich auch zähle, jedoch nicht völlig auf die, gekonnt inszenierte, Schwertkampf-Action verzichten muss, dafür sorgen diesmal einige übermotivierte Rachevögel, böse Räuber, ein netter Entführungs-Subplot und der bereits erwähnte Lehrmeister Zatoichis und so treten auch in seinem dritten, überaus gelungenen, Abenteuer ein gutes Dutzend seiner Kontrahenten die Reise ins Jenseits an.

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Meine Wertung: 8/10


Bearbeitet von Schischa, 18. Oktober 2007, 19:51.






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