ARG | 2007 | Pablo Fendrik
El Asalante/The Mugger handelt von einem älteren Mann um die 50, der in Buenos Aires freundlich, aber bestimmt Schulen überfällt, in dem er sich zuerst als Vater eines Kindes ausgibt.
Das kurze (67 Min.) Langfilm-Debut von Pablo Fendrik erzählt einen Ausschnitt aus dem Leben des titelgebenden Gentlemen-Räubers, insgesamt umfasst die Handlung wenige Stunden. Erzählzeit und erzählte Zeit sind bis auf ein paar kleine Zeitsprünge identisch. Die Kamera verfolgt den Protagonisten vom ersten Bild an unerbittlich, sie sitzt im sprüchwörtlich stellenweise im Nacken und erzeugt damit ein ungeheuer dichtes Portrait voll innerer Spannung. Der Film verzichtet auf jede Musik und nutzt nur O-Ton als Soundkulisse. Dieses minimalistische Konzept wird duch die "Echtzeit" der Ereignisse verstärkt. El Asalante ist Independent-Kino in der reinsten Form. "Billig" produziert, rau und ohne Kompromisse an narrative Konventionen. Hervorzuheben sind desweiteren das präsente Schauspiel von Arturo Goetz und die wirklich eindrucksvolle Kamera von Cobi Migliora, die wie ein Magnet an dem Protagonisten klebt und selbst verzwickte Situationen, wie das Einsteigen in ein Taxi, ohne Schnitt meistert. Eine raue, "realistische" Perle. Sehenswert!
Bearbeitet von Manifesto, 12. Oktober 2007, 14:21.