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The CINE-PHILES


663 Antworten in diesem Thema

#451 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 03. Dezember 2007, 10:52

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THE LAST OF THE MOHICANS
(dt. Titel: DER LETZTE MOHIKANER)
USA, 1992
Morgan Creek Productions
Regie: Michael Mann
Produktion: Michael Mann, Hunt Lowry
Buch: Michael Mann, Christopher Crowe, nach dem Roman THE LAST OF THE MOHICANS von James Fenimore Cooper
Kamera: Dante Spinotti
Schnitt: Arthur Schmidt, Dov Hoenig
Musik: Randy Edelman, Trevor Jones
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Madeleine Stowe, Russell Means, Eric Schweig, Jodhi May, Steven Waddington, Wes Studi
Starttermin: 26. August 1992

Inhalt: Im 18. Jahrhundert kämpfen auf Nordamerikanischem Boden die Engländer gegen die Franzosen um die Vorherrschaft in der "Neuen Welt". Dabei machen sich beide Seiten die Ureinwohner zu Verbündeten. Während die Engländer mit den Mohikanern paktieren, nutzen die Franzosen deren Blutfeindschaft mit den Mohawks aus. Dabei verliebt sich der den Mohikanern angehörende Hawkeye (Daniel Day-Lewis) in die Aristokratin

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Auf Wunsch meiner Freundin musste mal dieses Indianerspiel von Michael Mann als Kuschelabendunterhaltung dienen. Und ich weiß schon, warum ich bisher nicht soviel damit anfangen konnte.

Es wird gekämpft und geliebt und geliebt und gekämpft. Herzschmerz, pompöse Musik, Schlachten, in denen der Held mit wallendem Haar in Zeitlupe angelaufen kommt und in letzter Sekunde seiner Holden das Leben rettet. Statt einer spannenden Geschichts- und Politiklehrstunde setzt uns Michael Mann eine Schmonzette vor, die alles von der großen Raffinesse dieses doch eigentlich hervorragenden Regisseurs vermissen lässt. Bildgewaltig und episch ist er zwar, kein wirklich schlechter Film, doch für mich ein ums andere Mal zu Nahe an der Grenze zum gepflegten Schmalz.

Für mich hat's sich gelohnt. Meine Perle vergoss ein paar Tränchen, war mir dankbar und alles weitere muss ich nun nicht ausführen. Das überlass ich eurer Phantasie.

#452 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 03. Dezember 2007, 13:44

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MEN IN BLACK II
(dt. Titel: MEN IN BLACK II)
USA, 2002
Columbia Pictures / Amblin Entertainment / MacDonald/Parkes Productions
Regie: Barry Sonnenfeld
Produktion: Laurie MacDonald, Walter F. Parkes
Buch: Robert Gordon, Barry Fanaro, nach dem Comic MEN IN BLACK von Lowell Cunningham
Kamera: Greg Gardiner
Schnitt: Steven Weisberg, Richard Pearson
Musik: Danny Elfman
Darsteller: Tommy Lee Jones, Will Smith, Rip Torn, Lara Flynn Boyle, Johnny Knowville, Rosario Dawson, Tony Shalhoub
Starttermin: 3. Juli 2002

Inhalt: Eine hochgefährliche extraterristische Schlampe namens Serleena (Lara Flynn Boyle) bedroht die Existenz die Erde, weil sie auf der Suche nach dem mysteriösen "Licht von Zartha" ist. Nur einer kann sie aufhalten: Agent Kay (Tommy Lee Jones). Nur blöd, dass sein Gedächtnis "geblitzdingst" wurde und er inzwischen bei der Post arbeitet. Sein ehemaliger Partner, Agent Jay (Will Smith), muss ihn wieder zurückholen.

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Ein typisches Sequel, dass nur entstanden ist, um nach einem erfolgreichen und guten ersten Teil noch einmal abzukassieren. Dabei ist er sicher nur was für Fans der "MIB", die von den Agenten Jay und Kay nicht genug bekommen können.

Die Story passt auf eine Briefmarke und das Ende ist saublöd. Zu dem muss man allerdings anmerken, dass es neu geschrieben und nachgedreht werden musste, da das ursprüngliche Finale auf dem Dach des World Trade Centers stattfand und aus wohlbekannten Gründen vor dem Start gecancelt wurde. Wie der ursprüngliche Schluss aussah kann ich nicht beurteilen, so ist der etwas unausgegoren und peinlich.

Der Film hat aber auch gewaltige Vorzüge. Er ist in seiner kurzen Laufzeit nämlich verdammt unterhaltsam. Gag reiht sich an Gag und der trockene Humor gefällt mir sehr, sehr gut. Jones, Smith und Torn sind in bester Spiellaune und der Hund Frank ist einfach klasse. Der Streifen geht also trotz Defiziten voll in Ordnung.

Bearbeitet von Cine-Phil, 03. Dezember 2007, 13:44.


#453 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 05. Dezember 2007, 16:01

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HALLOWEEN: RESURRECTIONI
(dt. Titel: HALLOWEEN - RESURRECTION)
USA, 2002
Dimension Films / Nightfall Productions / Trancas International Films
Regie: Rick Rosenthal
Produktion: Paul Freeman, Michael Leahy
Buch: Larry Brand, Sean Hood
Kamera: David Geddes
Schnitt: Robert A. Ferretti
Musik: Danny Lux
Darsteller: Jamie Lee Curtis, Brad Loree, Busta Rhymes, Bianca Kajlich, Sean Patrick Thomas, Daisy McCrackin
Premiere: 1. Juli 2002

Inhalt: Produzent Freddie (Busta Rhymes) ist ein Schelm, der ein Internetevent auf die Beine stellt, bei dem mehrere Teenies, begleitet von mehreren Webcams durch das Geburtshaus des Serienkillers Michael Myers tigern und Aufgaben lösen sollen. Die Kids kommen schnell dahinter, dass die Horrorrequisiten alle gefaket sind. Und so merken sie nicht, dass sich auch der echte Myers in das Gemäuer schleicht.

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Man muss als Horrorserienfan ja durchaus ein strammer Masochist sein. Wie erklärt es sich sonst, dass man sich den 8. Teil einer Reihe ansieht, die nach dem ersten schon deutlich abfiel und man schon genau weiß, dass das nichts werden kann?

Freddy, Jason, Pinhead und Michael machen ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die langwierigste Wiederverdauung des Horrorgenres. Der achte von inzwischen mit Rob Zombies Remake neun Teilen reiht sich ein in die sinnlose Dauerwurst und ist eine Teeniehorrormischpoke vom Allerübelsten.

Denkt man zu Beginn noch, Rick Rosenthal - Regisseur des bundesweit beschlagnahmten HALLOWEEN II - bringt ein wenig die Härte in die Reihe zurück, folgen den entzückenden Gewaltakten zu Beginn jedoch keine weiteren. Vergeblich wartet man auf Bluttaten, die den ganzen Humbug etwas erträglicher machen. Folgt dann endlich eine, ist sie selten dämlich (mit Küchenmesser den Kopf ab, wie durch Butter, ja sicher).

In einem an Peinlichkeit kaum zu überbietenden Auftakt macht die gute alte Jamie Lee Curtis das Beste, was sie machen kann: sie gönnt sich selbst einen unwiderbringlichen Abgang. Aber bei der Reihe weiß man ja nie... man hat schon Pferde kotzen sehen und immer wieder haarsträubenste Erklärungen für Myers' Wiederauferstehungen gefunden... Jamies glanzvoller Karriere hat die Rückkehr in die Serie in HALLOWEEN H20 ( 1998 ) ja mehr geschadet als genützt.

Jedenfalls ist Rosenthals Sequel ein übles Brechmittel mit erschreckend austauschbaren Darstellern in einer erschreckend austauschbaren Story. Eine dümmliche Aneinaderreihung von Klischees und Kopfschüttelmomenten. Und obendrein glaubt Rick Rosenthal (und wahrscheinlich auch nur er), dass er hier eine interessante Mediensatire geschaffen hat.

Nervtötend.

#454 Cine-Phil

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Geschrieben 05. Dezember 2007, 16:31

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BLOOD WORK
(dt. Titel: BLOOD WORK)
USA, 2002
Warner Bros. / Malpaso Productions
Regie: Clint Eastwood
Produktion: Clint Eastwood
Buch: Brian Helgeland, nach dem Roman BLOOD WORK von Michael Connelly
Kamera: Tom Stern
Schnitt: Joel Cox
Musik: Lennie Niehaus
Darsteller: Clint Eastwood, Jeff Daniels, Anjelica Huston, Wanda De Jesus, Tina Lifford, Paul Rodriguez, Dylan Walsh
Premiere: 6. August 2002

Inhalt: Auf der Jagd nach einen berüchtigten Serienkiller erleidet der angesehene FBI-Ermittler McCaleb (Clint Eastwood) einen Herzinfarkt. Sein Leben wird gerettet durch das Spenderorgan einer bei einem Überfall getöteten Mutter. Graciella Rivers (Wanda De Jesus), die Schwester des Opfers, appeliert an McCalebs Gewissen bittet den sich im Ruhestand befindlichen Mann um die Lösung des Falls. McCaleb findet heraus, dass die Mordserie, die dahinter steckt, sehr viel mehr mit seinem Schicksal zu tun hat, als er zunächst dachte.

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Dass Clint Eastwood das Altern, was in Hollywood gern tabuisiert wird oder von 80jährigen Actionstars, die sich wie Teenies gebähren ad absurdum geführt wird, in seinen Werken konsequent thematisiert, macht den alten Haudegen sehr sympathisch.

Das ist auch ein guter Ansatz für diesen Thriller, der allerdings völlig verpufft und in völliger Routine untergeht. Der Film ist arg konventionell und auf dem Niveau einer durchschnittlichen Tatort-Folge. Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Cop und Täter ist wie es schon zu häufig auf der Leinwand gesehen wurde. Das ist zwar recht spannend, was aber mit der plumpen Auflösung völlig ins Bedeuttungslose abfällt.

Nach der Auflösung kann man den Film völlig vergessen, bietet ein lahmes 08/15-Finale. Warum können eigentlich psychopathische Serienkiller in Filmen unerkannt unter uns weilen, sobald sie enttarnt sind, benehmen sie sich aber wie verhaltensgestörte Kinder?

Was den Film für mich noch erträglich gemacht hat ist Clint Eastwood, den ich einfach zu gern sehe. Aber nochmal muss ich mir den Film nicht ansehen. Der Mann hat als Schauspieler und Regisseur in seiner langen Karriere schon bedeutend bessere Filme abgeliefert.

#455 Cine-Phil

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Geschrieben 06. Dezember 2007, 14:38

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KEN PARK
(dt. Titel: KEN PARK)
USA/Niederlande/Frankreich, 2002
The Kasander Film Company / Marathon International / Lou Yi Inc. / Cinéa / Busy Bee Productions
Regie: Larry Clark, Edward Lachman
Produktion: Kees Kasander, Jean-Louis Piel
Buch: Larry Clark, Harmony Korine
Kamera: Larry Clark, Edward Lachman
Schnitt: Andrew Hafitz
Darsteller: James Bullard, Stephen Jasso, Tiffany Limos, James Ransone, Amanda Plummer, Wade Williams, Adam Chubbuck
Premiere: 31. August 2002

Inhalt: Ken Park (Adam Chubbuck) - ein Jugendlicher, der sich die Birne weggepustet hat. In dem trostlosen Kaff - stellvertretend für alle anderen trostlosen Orte dieser Welt - leben noch andere Kids, die halt-, orientierungs- und vorbildlos Richtung Abgrund rauschen: Shawn (James Bullard), der die Mutter seiner Freundin vögelt. Claude (Stephen Jasso), der von seinem Vater (Wade Williams) misshandelt wird. Peaches (Tiffany Limos), die von der Religiosität ihres Vaters (Julio Oscar Mechoso) erdrückt wird. Und Tate (James Ransone), der unter seinen viel zu gutmütigen Großeltern leidet.

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Larry Clark ist wieder in seinem Element. Nach dem durch seine narrative Erzählweise eher milden ANOTHER DAY IN PARADISE besinnt er sich auf die dokumentarische Stärke, die schon sein KIDS ausgezeichnet hat und treibt sie auf eine schmerzhafte Spitze.

Clarks Zusammenarbeit mit Ed Lachman ist tabuloses, radikales Kino, das wohl polarisiert wie kaum Vergleichbares und geht dahin wo's wehtut. Clark bringt es auf den Punkt, wenn er uns die seelische Verwahrlosung seiner Protagonisten vor Augen führt - oder auch das Gegenteil: übertriebene Fürsorge. Eine Verzweiflungstat am Ende, von einem der Kids, nach dem sich seine Umwelt verzweifelt fragt, wie es überhaupt soweit kommen konnte - man hätte sich doch gut um ihn gekümmert. Von ihm hätte man es als letztes erwartet.

Ja, es sieht keiner genau hin, bis es zu spät ist. Man redet sich alles schön. Clark tut das nicht. KEN PARK ist Kino, wie es den wenigsten gefällt, aber ungemein wichtig ist. Werdende Eltern sollten sich den auf jeden Fall ansehen. Um Oscarchancen buhlen Clark und Lachman mit solch drastischen und plastischen Szenenfolgen nicht. Sympathisch. Dafür wurde in den letzten Jahren kaum ein Film so kontrovers diskutiert, zensiert und in einer unüberschaubaren Zahl von Ländern verboten wie KEN PARK.

PS: Und ich hab's geschafft, über den Film zu schreiben, ohne auf seine Hardcoreszenen einzugehen und mich auf solche Oberflächlichkeiten zu versteifen.

#456 Cine-Phil

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Geschrieben 06. Dezember 2007, 18:21

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PHONE BOOTH
(dt. Titel: NICHT AUFLEGEN!)
USA, 2002
Fox 2000 Pictures / Zucker/Netter Productions
Regie: Joel Schumacher
Produktion: David Zucker, Gil Netter
Buch: Larry Cohen
Kamera: Matthew Libatique
Schnitt: Mark Stevens
Darsteller: Colin Farrell, Kiefer Sutherland, Forest Whitacker, Radha Mitchell, Katie Holmes, Paula Jai Parker
Premiere: 10. September 2002

Inhalt: Die Welt von Promoter Stu Shepard (Colin Farrell) ist eine aus mehr Schein als Sein. Er ist arrogant, ein Möchtegern und er hintergeht seine Frau. Das bekommt er zu spüren, als er wie jeden Tag von einer Telefonzelle aus seine Geliebte (Katie Holmes) anruft. Die Zelle verlässt er so schnell nicht. Dafür sorgt ein Heckenschütze, der Stus Verfehlungen genau kennt und ihn zwingt, Buße zu tun.

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Da musste ich mir schon vor Verwunderung die Augen reiben: tatsächlich - Joel Schumacher, einer meiner Hassregisseure Nr. 1, hat hier wirklich (und das schafft er höchstens alle zehn Jahre) einen brauchbaren Film abgeliefert.

Ein hintersinniges Kammerspiel voll Spannung ist ihm geglückt, auch wenn die Vergleiche mit Meister Hitchcock selbstredend viel zu hochgegriffen sind. Die Vergleiche kommen daher, dass Drehbuchautor Larry Cohen bereits mit Altmeister Hitch einen spannenden Telefonzellenthriller kreiieren wollte. Es fehlten ihm jedoch die Ideen, heraus kam aber zumindest ein großer Klassiker: DIAL M FOR MURDER. Nun hatte er es tatsächlich geschafft und ein Drehbuch verfasst, dass die Handlung auf einen winzigen Raum - besagte Telefonzelle - beschränkt. Dazu läuft der Film noch in Echtzeit ab, was ja auch immer ein nicht zu verachtender Thrill-Faktor ist.

Auch wenn das Ende dem dichten (auf seiner sehr kurzen Laufzeit) Treiben nicht wirklich nicht die Krone aufsetzen will, kann man sich etwas über eine Stunde blendend unterhalten lassen, wobei dem Script sogar ein paar künstlerische Rafinessen gelingen (aber auch deutliche Schwächen vorhanden sind). Ich warte noch immer auf den Film, der komplett auf dem Lokus spielt.

Glück im Unglück hatte man letztendlich mit dem Veröffentlichungstermin. 2000 drehte man den Streifen bereits, mit einem unbekannten Schauspieler namens Colin Farrell in der Hauptrolle. Der erste Veröffentlichungsversuch platzte, da angesichts der Ereignisse vom 11. September ein in New York spieldender Terrorfilm unangebracht erschien. Ein weiteres Mal wurde er verschoben, als ein tatsächlicher Heckenschütze Schlagzeilen machte. Im Spätsommer 2002 feierte PHONE BOOTH endlich Premiere - und zu dem Zeitpunkt war Farrell bereits ein Superstar.

Ein Wunder, dass so ein Film in der Mobile-Generation noch Wirkung erzielen kann. Nur dieses Motiv des "therapeutischen Killers" im Film ging mir schon vor SAW auf den Senkel.

Bearbeitet von Cine-Phil, 06. Dezember 2007, 18:22.


#457 Cine-Phil

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Geschrieben 06. Dezember 2007, 21:56

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CABIN FEVER
(dt. Titel: CABIN FEVER)
USA, 2002
Tonic Films / Black Sky Entertainment / Deer Path Films / Down Home Entertainment
Regie: Eli Roth
Produktion: Eli Roth, Lauren Moews, Sam Froelich, Evan Astrowsky
Buch: Eli Roth, Randy Pearlstein
Kamera: Scott Kevan
Schnitt: Ryan Folsey
Darsteller: Rider Strong, Jordan Ladd, James DeBello, Cerina Vincent, Joey Kern, Arie Verveen
Premiere: 14. September 2002

Inhalt: Fünf Collegeabgänger wollen ihre neue Freiheit auf einer abgelegenen Waldhütte feiern. Doch wirkliche Stimmung kommt erst gar nicht auf. Zuerst erscheint ein seltsamer, von einer grauenvollen Krankheit befallener Eremit (Arie Verveen), dann machen sich auch schon erste Infektionen in der Gruppe breit. Einer nach dem anderen gibt den Löffel ab. Paul (Rider Strong) weiß gar nicht mehr, wo ihm der Kopf steht.

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Da bin ich dem Roth-Hype bis heute erfolgreich aus dem Weg gegangen. Für meine lange aufgeschobene erste Begegnung mit dem polarisierenden Genreregisseur war es erst einmal gut, dass etwas Ruhe einkehrt und das laute Gebrüll beider Seiten sich legt. So bin ich tatsächlich bis jetzt ohne ausgekommen.

THE EVIL DEAD, DELIVERANCE, THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE, NIGHT OF THE LIVING DEAD, FRIDAY THE 13TH, THE LAST HOUSE ON THE LEFT... die Vorbilder, die Eli Roth sind eindeutig wiederzuerkennen. Er zitiert unentwegt. Eigentlich zitiert er sich durch die komplette Teenyhorrorhistorie, weiß sich teilweise nur mit solchen über die Runden zu retten.

Alle Klischees sind da. Roth weiß weder, sie besonders zu variieren noch ihnen etwas neues hinzuzufügen. Auch wenn die natürlich vorhandenen inzestiösen Rednecks nicht die Hauptübeltäter sind, läuft ein postmoderner, festgefahrener Automatismus ab, der zu überraschungslosen Unausweichlichkeiten in der Handlung führt.

Nein, inhaltich ist der Film keine Erneuerung des Genres. Von Evolution oder gar Revolution ist man meilenweit entfernt. Der Hype um den Macher nicht wirklich gerechtfertigt (ich hatte mir den Film sowieso weit blutrünstiger vorgestellt). Was man Roth zugute halten kann ist, dass er wenigstens die handwerkliche Seite seines Berufes versteht. CABIN FEVER ist außerordentlich atmosphärisch, an ein paar Stellen sogar spannend geraten, nicht frei von Selbstironie und hat sogar ein paar kleine (wenn auch nicht weltbewegende) Überraschungen parat. Und für einen leidensfähigen Genrefan ist das oftmals mehr als man in einem halben Jahr zu sehen bekommt. Manchmal gibt man sich auch mit kleinen Dingen zufrieden.

#458 Cine-Phil

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Geschrieben 07. Dezember 2007, 14:51

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RED DRAGON
(dt. Titel: ROTER DRACHE)
USA/Deutschland, 2002
Universal Pictures / MGM / Dino De Laurentiis Company / Scott Free Productions / Mikona Productions GmbH & Co. KG
Regie: Brett Ratner
Produktion: Dino De Laurentiis, Martha De Laurentiis
Buch: Ted Tally, nach dem Roman RED DRAGON von Thomas Harris
Kamera: Dante Spinotti
Schnitt: Mark Helfrich
Darsteller: Anthony Hopkins, Edward Norton, Ralph Fiennes, Harvey Keitel, Emily Watson, Mary-Louise Parker, Philip Seymour Hoffman
Premiere: 30. September 2002

Inhalt: Einst hatte FBI-Ermittler Will Graham (Edward Norton) den berüchtigten Kannibalen Hannibal Lecter (Anthony Hopkins) zur Strecke gebracht. Das musste er beinahe mit seinem Leben bezahlen und zog sich traumatisiert vom Dienst zurück. Jetzt sind die Fähigkeiten des angeshenen Spezialisten wieder gefragt. Ein Serienkiller, der sich selber "Roter Drache" nennt, aber von der Polizei und Presse als "Zahnfee" verspottet wird, hat zwei Familien bestialisch abgeschlachtet. Widerwillig nimmt sich Graham dem Fall an. Als er nicht weiterkommt, geht Graham einen noch unliebsameren Schritt: er wendet sich an sein Trauma Hannibal Lecter, um von dem brillianten Psychologen Hilfe zu erfahren.

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Eine Neuverfilmung von Thomas Harris' ersten Lecter-Roman, die nur aus zwei Gründen entstanden ist: a. um Anthony Hopkins mal wieder als Hannibal Lecter vor die Kamera zu bringen, um damit b. noch einmal kräftig abzukassieren.

Da Michael Manns Adaption MANHUNTER von 1986 an den Kinokassen floppte, war das eine gute Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen wollte. In meinen Augen eher überflüssig, da Manns sträflich unterschätzte Version einfach brillant ist und auch ohne den hier viel zu präsent ausgeschlachteten Hopkins auskommt.

Dabei wollte man hier nach Ridley Scotts zwiespälig aufgenommenen HANNIBAL (2001) wieder zurück zu dem, was THE SILENCE OF THE LAMBS so populär gemacht hat. Spannung, eine morbide Story und hervorragende Darsteller. Dabei wurde aber vergessen, dass SILENCE weit mehr als nur ein auf Suspense setzender Thriller war. RED DRAGON bleibt eher oberflächlich, aber wenigstens leidlich spannend.

Mir gefiel auch Scotts oft gescholtener Hannibal besser, der auf subtile Art makabren Humor versprühte, während Ratner eher plump vorgeht. Man muss bedenken, dass der Kerl vorher RUSH HOUR gedreht hat - und jetzt soll er auf einmal etwas feinsinniges drehen?

Auch schauspielerisch ist der Film enttäuschend. Norton, Hopkins, Keitel, Fiennes, Watson, Hoffman - alles hoch dekorierte Darsteller. Da sollte man doch mehr als nur solide Präsenz erwarten. Die Erwartung erfüllen sie alle nicht wirklich, wirken eher lustlos. So bleibt der Film zumindest im gehoebenen Mittelmaß, was ja nicht schlecht ist, aber an seinen eigenen Ansprüchen scheitert. Hier wird das Lecter-Universum erstmals zum Fastfood. Angesichts eines HANNIBAL RISING allerdings fast noch ein cineastischer Hochgenuss.

Bearbeitet von Cine-Phil, 07. Dezember 2007, 14:54.


#459 Cine-Phil

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Geschrieben 08. Dezember 2007, 00:21

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JACKASS: THE MOVIE
(dt. Titel: JACKASS - THE MOVIE)
USA, 2002
Paramount Pictures / MTV Films / Dickhouse Productions / Lynch Siderow Productions Inc.
Regie: Jeff Tremaine
Produktion: Spike Jonze, Johnny Knoxville, Jeff Tremaine
Buch: Jeff Tremaine, Spike Jonze, Johnny Knoxville
Kamera: Dimitry Elyashkevich
Schnitt: Mark Hansen, Liz Ewart, Kristine Young
Darsteller: Johnny Knoxville, Bam Margera, Steve-O, Chris Pontius, Ryan Dunn, Dave England, Jason Acuna, Preston Lacy
Premiere: 30. September 2002

Inhalt: Ohne auch nur eine Spur Selbstachtung ziehen die masochistischen Jungs von Jackass wieder vom Leder. Ob Elektroschocks anne Klöten, Silvesterraketen oder Spielzeugautos in der Puperze, exhibitionischte Attacken , Güllebäder bis zum Kotzen oder Seiltänze über einem Krokodilgehäge: Johnny Knowville und seine Kumpels sind sich für nichts zu schade - hauptsache die Kamera hält alles für die Nachwelt fest.

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Schrecken aller Spießer, Alptraum aller Erziehungsberechtigten. Eigentlich war das Thema JACKASS bei mir schon durch. Brachte die anarchische MTV-Serie zunächst noch infantilen Spaß zwischen Lachanfällen und ungläubigem Kopfschütteln, war der Trend auch schon wieder so schnell durchgeritten, wie er gekommen war.

Trotz des steigenden Desinteresses konnte ich es mir verkneifen, mir den vor kurzen Erschienenen JACKASS: NUMBER TWO zuzulegen. Aber bevor ich zu dem komme, wollte ich mir mit dem ersten Ausflug auf die große Leinwand das alte Feeling wenigstens nochmal ansatzweise wiederholen. Das ist auch geglückt. JACKASS: THE MOVIE ist eigentlich eine langgezogene TV-Folge, nur dass hier weder das F-Wort wegepiept noch irgendwelche Genitalien verpixelt wurden.

Besonderes Feature auf der DVD: die Deleted Scenes, die die Laufzeit des Films noch fast verdoppelt hätten und ihm auch recht gut zu Gesicht gestanden hätten.

#460 Cine-Phil

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Geschrieben 08. Dezember 2007, 18:53

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28 DAYS LATER
(dt. Titel: 28 DAYS LATER)
Großbritannien, 2002
DNA Films / UK Film Council
Regie: Danny Boyle
Produktion: Andrew Macdonald
Buch: Alex Garland
Kamera: Anthony Dod Mantle
Schnitt: Chris Gill
Musik: John Murphy
Darsteller: Cillian Murphy, Naomie Harris, Christopher Eccleston.Brendan Gleeson, Megan Burns, Stuart McQuarrie
Premiere: 1. November 2002

Inhalt: Ein von Menschenhand geschaffener Virus befällt die Menschen, die durch ihn zu rasenden Bestien. Schnell verbreitet sich eine Epidemie auf der ganzen Welt. Nur wenige überleben und müssen sich gegen die Übermacht der untoten Infizierten zur Wehr setzen. Besonders schwierig für Jim (Cillian Murphy), der Wochen nach einem Unfall aus dem Koma erwacht und feststellt, dass England menschenleer ist. Fast jedenfalls.

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Mehr als 24 Jahre - fast ein Vierteljahrhundert sind vergangen seit Romeros Zombiefilminitialzündung DAWN OF THE DEAD. Seither schwappte das Subgenre mit massenweisen Vertretern über uns hernieder. Die meisten davon eher hundsmiserabel. Trotzdem waren die Untoten nicht totzukriegen. Auch wenn der große Trend zu Beginn der Achtziger wieder im filmischen Nichts versandete gab es doch immer mal wieder bemerkenswerte Filme, die als Bluttransfusion für das immer wieder totgesagte, aber bei den Fans nie vergessene, Sujet herhielten. 1985 war es Romeros DAY OF THE DEAD, 1987 brachten uns die Zombies mit RETURN OF THE LIVING DEAD erstmals (beabsichtigt) zum Lachen, was Peter Jackson 1992 mit seinem BRAINDEAD auf die Spitze trieb.

Es gingen noch einmal zehn Jahre ins Land, dann kam der Regisseur des Überfilms TRAINSPOTTING auf die glorreiche Idee, wieder auf den ernsthaften, kritischen Zombiefilm in der Coleur eines Romero zu setzen. Auch wenn 28 DAYS LATER kein expliziter Zombiefilm ist, ist er doch durch die deutlichen Hommagen Romeros Trilogie (damals war es noch eine) deutlich als einer solcher zu identifizieren.

Damit steht Boyle an der Spitze einer erneuten Zombiewelle, die wieder einen aufsehenerregenden Vertreter nach dem anderen zum Vorschein bringt. Sei es etwa die ebenfalls im Königreich entstandene Parodie SHAUN OF THE DEAD oder auch Romeros Comeback mit LAND OF THE DEAD bzw. demnächst DIARY OF THE DEAD.

Dabei ist Boyle tatsächlich einer der intelligentesten Beispiele für das Subgenre geglückt. Von Beginn an baut er eine besondere, beklemmende Atmosphäre auf und sogar der von mir nicht so geliebte Digicamlook passt sich gut der Postapokalyptischen Stimmung an. Die Eingangssequenz, in der Jim durch ein menschenleeres London streift, gehört für mich zum beeindruckensten und besten, was je über eine Leinwand gelaufen ist. Eine ganz starke Szenerie. Leider baut der Film danach Stück für Stück ab. Bis zum letzten Drittel hält er sich noch wacker, dann holt Boyle leider den Holzhammer raus und torpediert den perfekten Filmgenuss. Das Ende, deutlich inspiriert von DAY OF THE DEAD ist eine Enttäuschung.

Aber ich will nicht meckern. Wenn man sich jahrzehntelang mit solchem Kram wie ZOMBI 3, LA NOTTE EROTICHE DEI MORTI VIVENTI und weiß Gott noch mit viel übleren Fetzen rumschlagen musste, der wird vor 28 DAYS LATER in Ehrfurcht niederknien.

Bearbeitet von Cine-Phil, 08. Dezember 2007, 18:54.


#461 Cine-Phil

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Geschrieben 10. Dezember 2007, 23:41

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GOJIRA TAI MEKAGOJIRA
(dt. Titel: GODZILLA AGAINST MECHAGODZILLA)
Japan, 2002
Toho Company
Regie: Masaaki Tezuka
Produktion: Shogo Tomiyama
Buch: Wataru Mimura
Kamera: Masahiro Ôshima
Schnitt: Shinichi Natori, Shinichi Fushima
Musik: Michiru Ôshima
Darsteller: Yumiko Shaku, Shin Takuma, Kana Onodera, Koh Takasugi, Yûsuke Tomoi, Jun'ichi Mizuno
Premiere: 2. November 2002

Inhalt: Da staunen die Japaner nicht schlecht: ein neuer Godzilla ist augetaucht, um aus Tokio wieder Kleinholz zu machen. Premierministerin Tsuge (Kumi Mizuno) plant die Gegenwehr. Militär und Wissenschaftler entwickeln aus Rückenmarks-DNA des ersten Godzilla, einem Haufen Blech und japanischer Hi-Tech-Elektronik einen der Echse ebenbürtigen Riesenroboter. Allerdings wirkt sich das Godzilla-Erbgut negativ auf den Knaben aus, so dass dieser ein ungeahntes Eigenleben entwickelt.

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Storytechnisch hat der vierte Teil der "Milleniums"-Serie im Grunde keine Spur Neues zu bieten. Es sind nur die minimalsten Nenner aller Godzilla-Filme vorhanden: Militär, Wissenschaftler, ein Mann, eine Frau, ein Kind.

Auch gegen seinen blechernden Pendant hat Godzi bereits zweimal gekämpft, 1974 in GOJIRA TAI MEKAGOJIRA (KING KONG GEGEN GODZILLA) und 1993 in GOJIRA VS MEKAGOJIRA (GODZILLA VS. MECHAGODZILLA II). Grob gesagt handelt es sich um ein Remake des 74er-Trash-Flicks von Jun Fukuda, macht aber alles anders.

Fukudas Welt war die Naive, die Bunte, die Primitive - also eine völlig liebenswerte (sind in der langen Godzilla-Historie meine absoluten Favoriten). Die Adaption von 2002 ist überraschend ernst und bietet perfekte Special-Effects auf. Sofort lässt er es krachen und dürfte jedem Kaiju Eiga-Fan zum Jubeln bringen. Dadurch, dass sich mit der Geschichte nicht lang aufgehalten wird, haben die bombastischen Monsterkämpfe einen ausführlichen Platz im Film. Zu Beginn bekommen wir auch noch in Rückblicken ein paar Godzilla-Gegner der Sechziger und Siebziger präsentiert. Damit dürfte dann auch jeder zufrieden sein.

Bearbeitet von Cine-Phil, 10. Dezember 2007, 23:46.


#462 Cine-Phil

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Geschrieben 11. Dezember 2007, 20:40

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HARRY POTTER AND THE CHAMBER OF SECRETS
(dt. Titel: HARRY POTTER UND DIE KAMMER DES SCHRECKENS)
Großbritannien/USA/Deutschland, 2002
Warner Bros. / Heyday Films / 1492 Pictures
Regie: Chris Columbus
Produktion: David Heyman
Buch: Steve Kloves, nach dem Roman HARRY POTTER AND THE CHAMBER OF SECRETS von J.K. Rowling
Kamera: Roger Pratt
Schnitt: Peter Honess
Musik: John Williams
Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Richard Harris, Robbie Coltrane, Kenneth Branagh, Alan Rickman
Premiere: 3. November 2002

Inhalt: Trotz ernsthafter Vorwarnungen kehrt Zauberschüler Harry (Daniel Radcliffe) zum zweiten Schuljahr nach Hogwarts zurück. Rund um die geheimnisvolle "Kammer der Geheimnisse" geschehen seltsame Vorkomnisse, in deren Mittelpunkt der kleine Held steht. Er wird für die schrecklichen Geschehnisse verantwortlich gemacht und zusammen mit seinen Freunden Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit.

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Düster geht es zu um der zweiten Adaption des erfolgreichsten Hexenschülers aller Zeiten. Und er gefällt mir deutlich besser als der erste Teil, der sich meines Erachtens zuviel mit Erklärungen und Introduktionen aufgehalten hat.

Jetzt geht's endlich richtig zur Sache. Zu sehr für die FSK bzw. für Warner, die für eine Freigabe ab 6 die deutsche Fassung verstümmeln ließen. Aber wozu gibt's die Schweiz? Der deutsche Titel ist mal wieder sehr kreativ. "Chamber of secrets" mit "Kammer des Schreckens" zu übersetzen... ts ts.

Gut gefielen mir auch die illustren Nebendarsteller. Allen voran Alan Rickman und Kenneth Branagh. Nur der Hauptdarsteller selber bleibt wieder blass. Als ich den Film das erste Mal sah, ging die Story noch völlig egal an mir vorbei. Diesmal gefiel sie mir sogar richtig gut, da steckt doch was hinter. Aber Harry Potter ist noch nicht wirklich meine Baustelle.

Witzig ist die Reaktion der Russen auf die Figur des Dobby, empörten sich, dass sie sehr viel Ähnlichkeit mit ihrem Präsi Putin hätte.

#463 Cine-Phil

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Geschrieben 13. Dezember 2007, 20:05

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DIE ANOTHER DAY
(dt. Titel: JAMES BOND 007: STIRB AN EINEM ANDEREN TAG)
Großbritannien/USA, 2002
Eon Productions / Danjaq / MGM / United Artists
Regie: Lee Tamahori
Produktion: Michael G. Wilson, Barbara Broccoli
Buch: Neal Purvis, Robert Wade, nach Charakteren von Ian Fleming
Kamera: David Tattersall
Schnitt: Christian Wagner, Andrew MacRitchie
Musik: David Arnold
Darsteller: Pierce Brosnan, Halle Berry, Toby Stephens, Rosamund Pike, Rick Yune, Judi Dench, John Cleese, Michael Madsen
Premiere: 18. November 2002

Inhalt: Bonds (Pierce Brosnan) Auftrag in Nordkorea gerät aus den Fugen. Dabei springt Colonel Moon (Will Yun Lee) über die Klinge, was dessen Vater General Moon (Kenneth Tsang) verständlicherweise etwas erzürnt. So lernt 007 erst einmal, was die Koreaner unter "Exzessen im Folterkeller" verstehen. Nach über einem Jahr Eiswasser und Streckbank wird Bond nicht nur seine Peiniger los, sondern auch noch seinen 00-Status. M (Judi Dench) kann ihren besten Mann dennoch gebrauchen, ist er doch der einzige, der eine Verbindung zwischen den Blutdiamanten des britischen Jungsnobs Gustav Graves (Toby Stephens) und den Ereignissen in Nordkorea herstellen kann. Und dazu muss er ersteinmal nach Kuba.

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Lang nicht mehr so gelacht! DIE ANOTHER DAY ist der trashige Tiefpunkt nach 40 Jahren JAMES BOND. Ich meine, Unfreiwillige Komik, übertriebene Darstellungen und hanebüchne Stories waren der Reihe noch nie fremd - im Gegenteil. Was man uns 2002 aber verkaufen wollte, geht gar nicht mehr.

Angefangen bei der haarsträubend lächerlichen Geschichte. Ich hörte ja schon zu Beginn der "Handlung" sämtliche Nachtigallen trapsen, aber dass die Macher dies tatsächlich in voller Konsequenz durchziehen würden, für so dämlich hatte ich sie nicht gehalten. Doch sie waren es!

Dabei fing das ja so nett an. Bond wird 14 Monate lang gefoltert (und trägt hinterher trotzdem 'ne beachtliche Wohlstandswampe vor sich her). Das interessante Potential, was sich daraus erschöpft wird nicht im geringsten berührt, es wird sofort fallengelassen und ist für den Verlauf der Handlung völlig egal.

Was dann folgt ist der Höhepunkt der Films: die Opening Credits. Ja, richtig. Die obligatorische psychedlische Reizüberflutung ist tatsächlich, das beste, was wir in den zwei Stunden zu sehen bekommen. Und das obwohl, wir mit Madonnas Titelsong drangsaliert werden, der eine furchtbare Aneinanderreihung schiefer Töne darstellt, die ich nicht im entferntesten als Musik identifizieren kann. Dagegen wirkt A-Has dürre Plürre THE LIVING DAYLIGHTS aus dem gleichnamigen Bond von 1987 wie ein Opus.

Schlimmer kann es eigentlich nur kommen, wenn die Dame tatsächlich noch einen Gastauftritt im Film hätte. Und den hat sie. Er ist zwar recht kurz, aber die Laune ist trotzdem unwiderruflich versaut. Was weiter folgt sind müde darstellerische Leistungen, allen voran die lustlosen Brosnan und Dench. Wir bekommen mit Gustav Gans den wohl blassesten Bond-Bösewicht vorgesetzt (vor dem hätt' nicht mal meine Oma angst) und Halle Berry ist einfach eine unattraktive Grätsche.

Das Panoptikum der Peinlichkeiten wird im Verlauf völlig ausgereizt. Insbesondere im letzten Drittel, das zugeknallt ist mit Special Effects, die allesamt grottig umgesetzt sind und damit besonderes komödiantisches Potential auftun. Getoppt wird das aber nur noch von dem unsichtbaren Auto.

Ich könnte mich noch über soviel mehr Unzulänglichkeiten auslassen, aber ich möchte keinem Trash-Fan die Freude am Entdecken dieser Unglaublichkeiten nehmen. Für jede andere Filmreihe hätte so ein verkorkstes Jubiläum (20. Film, 40. Jahrgang) das unwiderrufliche Ende bedeutet, doch unser Superagent macht natürlich aus dem Titel ein Omen und stirbt an einem anderen Tag. Immerhin blieb es für Pierce Brosnan gottseisgedankt der letzte Auftritt. Er überließ Daniel Craig das Feld, der 2006 in CASINO ROYALE sein Glück versuchen durfte.

Bearbeitet von Cine-Phil, 13. Dezember 2007, 20:10.


#464 Cine-Phil

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Geschrieben 15. Dezember 2007, 02:30

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THE LORD OF THE RINGS: THE TWO TOWERS
(dt. Titel: DER HERR DER RINGE - DIE ZWEI TÜRME)
Neuseeland/USA/Deutschland, 2002
New Line Cinema / WingNut Films / Lord Zweite Productions Deutschland / The Saul Zaentz Company
Regie: Peter Jackson
Produktion: Peter Jackson, Fran Walsh, Barrie M. Osborne
Buch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Stephen Sinclair, Peter Jackson, nach dem Roman THE TWO TOWERS von J.R.R. Tolkien
Kamera: Andrew Lesnie
Schnitt: Michael Horton, Jabez Olssen
Musik: Howard Shore
Darsteller: Elijah Wood, Viggo Mortensen, Ian McKellen, Sean Astin, Orlando Bloom, John Rhys-Davies, Christopher Lee
Premiere: 5. Dezember 2002

Inhalt: Die Gefährten des Ringes gehen getrennte Wege. Während Frodo (Elijah Wood), mit der Dreifachbelastung Ring, Sam (Sean Astin) und Gollum (Andy Serkis) ausgestattet, den beschwerlichen Weg nach Mordor auf sich nimmt, versucht Aragorn (Viggo Mortensen) alte Bündnisse zwischen Völkern und Königreichen zu schließen, um sich dem bevorstehenden Angriff Sarumans (Christopher Lee) zu erwehren. Dieser stellt eine übermächtige Armee zusammen, um die Menschen ein für allemal aus Mittelerde zu radieren.

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Auch wenn der Titel Assoziationen wecken könnte: nein, Peter Jackson hat keinen Beitrag zum Thema 9/11 gedreht. Das überließ er dann doch lieber den richtigen Leuten.

Der zweite Teil der voluminösen Fantasytrilogie ist bei mir weniger ein Wechselbad der Gefühle wie noch der vorhergehende THE FELLOWSHIP OF THE RING sowie dem nachfolgenden THE RETURN OF THE KING. Er gefällt mir nämlich durchweg recht gut. Wenn Pathos und Pomp (und unfreiwillige Komik) auch hier vorhanden sind, so hält sich Jackson doch im Vergleich zu den beiden anderen Teilen hier damit erfreulicherweise zurück.

Die Stimmung des Films ist eher ruhig und bedrohlich, bietet ein paar starke Momente auf. Er hat zwar auch Längen (ich sehe selbstverständlich stets die Special Extended Edition) und ich nicke jedesmal zwischendurch ein wenig ein, jedoch finde ich THE TWO TOWERS den besten Film des Tolkien-Dreiers.

#465 Cine-Phil

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Geschrieben 16. Dezember 2007, 23:10

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STAR TREK: NEMESIS
(dt. Titel: STAR TREK - NEMESIS)
USA, 2002
Paramount Pictures
Regie: Stuart Baird
Produktion: Rick Berman
Buch: John Logan
Kamera: Jeffrey L. Kimball
Schnitt: Dallas Puett
Musik: Jerry Goldsmith
Darsteller: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Brent Spiner, LeVar Burton, Michael Dorn, Tom Hardy, Marina Sirtis
Premiere: 9. Dezember 2002

Inhalt: Rumble in the Neutrale Zone. Die Crew der Enterprise stösst auf Seltsames: man findet Teile eines Androiden, der ihrem Data (Brent Spiner) bis aufs Haar gleicht. Das ist erst der Auftakt, denn schon bald steht Captain Picard (Patrick Stewart), einem jungen Hallodri (Tom Hardy) gegenüber, der ein junges Ebenbild Picards darstellt. Es ist ein Klon, erschaffen aus Picards Genen. Durch einen Defekt jedoch krank und von begrenzter Lebensdauer. Das versucht er mit Machtphantasien und Sadismus kompensieren.

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Auch so ein Film, bei dem ich regelmäßig einschlafe und bis heute nicht in einem Stück ohne gesundes Nickerchen geschafft habe.

Wirklich viel verpasst habe ich wohl auch nicht. Man hätte der Crew von Picard schon einen besseren Abgang als diesen gewünscht. Die Art als alterweise Weltraumphilosophen mit verlogenen Waschküchenweisheiten um sich zu werfen, wirkt nur noch erbärmlich und ärgerlich. Die STAR TREK-Filme scheinbar ein Relikt aus einer anderen Zeit darzustellen. Man hat es verpasst, sich selbst zu erneuern, schmiert nur neuen Lack auf alte Krusten.

Der Spaß hält sich bei diesem Abenteuer deutlich in Grenzen. Der gewollt-aber-nicht-gekonnt düstere Look schafft keine Atmosphäre, der Bösewicht lächerlich und für die Erkenntnis, das der Mensch das ist, was seine Erfahrungen aus ihm macht, braucht man gefühlte drei Stunden. Und dafür hätte ich nicht den Film gebraucht.

Mal sehen, ob der für's nächste Jahr geplante 11. Teil der Reihe wieder was rausreißen kann. Das angekündigte Wiedersehen mit Leonard Nimoy als Mr. Spock kann wahrscheinlich für einige nostalgische Freude sorgen, aber nach der dringend benötigten Erneuerung im Trekkie-Universum klingt das nicht. Bin mal gespannt.

#466 Cine-Phil

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Geschrieben 17. Dezember 2007, 16:48

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CHICAGO
(dt. Titel: CHICAGO)
USA/Deutschland, 2002
Miramax Films / Producers Circle / Kalis Productions
Regie: Rob Marshall
Produktion: Martin Richards
Buch: Bill Condon, nach dem Musical CHICAGO von Maurine Dallas Watkins
Kamera: Dion Beebe
Schnitt: Martin Walsh
Musik: Danny Elfman
Darsteller: Renée Zellweger, Catherine Zeta-Jones, Richard Gere, Queen Latifah, John C. Reilly, Christine Baranski
Premiere: 10. Dezember 2002

Inhalt: Roxie Hart (Renée Zellweger) ist eine naive Landpomeranze, die in der Großstadt vom großen Ruhm träumt. Nach dem Mord an einem Liebhaber kommt sie in den Bau und es droht der Galgen. Ein paar Zellen weiter sitzt die populäre Sängerin Velma Kelly (Catherine Zeta-Jones) deren Mordanklage ihrer Berühmtheit den gewissen Schub gegeben hat. Roxie wendet sich an Staranwalt Billy Flynn (Richard Gere), der das Mädel wiederum zu einer landesweiten Berühmtheit macht.

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CHICAGO ist einer solchen Filme, auf die man sich in der gewissen Stimmung wirklich einlassen muss. Ansonsten droht eher großes Ungemach. So wie das bei mir war.

So sehr ich doch von der technischen Brillanz des Films beeindruckt war und vor den großen Leistungen der Darsteller den Hut ziehen muss, so genervt war ich leider auch von dem Treiben. CHICAGO bedeutete eine Renaissance des in Hollywood so beliebten und fast schon ausgestorbenen Genre des Musicalfilms. Für mich sind die Dinger meist ein rotes Tuch.

Filmen mit gelegentlichen (moderaten) und ironischen Gesangs- und Tanzeinlagen bin ich ja nicht von vornherein abgeneigt. Der satirische Ansatz von CHICAGO ist auch nicht zu übersehen und gibt dem Film noch ein paar Pluspunkte, jedoch ging mir das ständige Geträller, was eine echte Stringenz in der Erzählstruktur verhinderte und keine Atempause lässt, gehörig auf den Senkel.

Die betont überzogenen Darstellungen haben mich ebenfalls gegen den Strich gebürstet, die Zellweger ein Fall zum in die Fresse kloppen. Nach soviel bonbonbunten Gehopse stand mir dann doch der Sinn nach einem reinen Urmännerfilm der Marke RAMBO 2, um mir meiner Heterosexualität wieder sicher zu sein.

Objektiv gesehen ist der Film wirklich hervorragend, wirklich ein Meisterstück an Regie, Musik und Darstellung. Subjektiv aber ein hartes Brot. Und das der bei den Oscars so groß abräumte ist nun wirklich die Überraschung des frischen Jahrtausends, haben doch Musicals mehr als nur ein Stein im Brett bei der Academy.

#467 Cine-Phil

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Geschrieben 17. Dezember 2007, 23:30

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MOU GAAN DOU
(dt. Titel: INFERNAL AFFAIRS)
Hong Kong, 2002
Media Asia Films / Basic Pictures
Regie: Andy Lau, Alan Mak
Produktion: Andy Lau
Buch: Alan Mak, Felix Chong
Kamera: Lai Yiu Fai, Andy Lau
Schnitt: Danny Pang, Pang Ching Hei
Musik: Chan Kwong Wing
Darsteller: Andy Lau, Tony Leung, Anthony Wong, Eric Tsang, Kelly Chen, Sammi Cheng, Edison Chen
Premiere: 12. Dezember 2002

Inhalt: Lau Kin Ming (Andy Lau) ist ein Bilderbuchpolizist mit einer Vorzeigekarriere. Er ist über alle Zweifel erhaben und bei seinen Vorgesetzen beliebt. Chan Wing Yan (Tony Leung) steckt tief drin in den Geschäften des Triadenbosses Sam (Eric Tsang) und ist zu allen Schandtaten bereit. Die Wahrheit sieht jedoch ein wenig anders aus. Lau gehört nämlich zu Sams Bande und wurde von ihm in den Polizeidienst geschleust, um über Ermittlungen gegen ihn stets informiert zu sein. Chan ist Undercoverpolizist und wurde von Chefinspektor Shing (Anthony Wong) auf Sam angesetzt. Beide sollen den jeweiligen Maulwurf in ihren eigenen Reihen ausfindig machen und eliminieren.

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Das ist er: INFERNAL AFFAIRS. Nicht weniger als einer der besten Filme des neuen Jahrtausends und ein Lichtblick in den vom Klassikern gut bestückten aber in den letzten Jahren arg überstapazierten Gangsterfilmgenre.

Hochspannend, hochdramatisch und sehr intelligent ist der Film einfach ein Hochgenuss. Vom herrausragenden Drehbuch, von der technischen Brillanz, vom Darstellerischen. Tony Leung und Andy Lau sind in ihrer Heimat nicht umsonst Superstars wie Anthony Wong, meinem erklärten Lieblingsleinwandpsychopathen, der auch in der Rolle als Polizist eine gute Figur macht.

Solch perfekte Filme brauchen selbstverständlich kein Remake. Aber da sich der Amerikaner scheinbar weigert einen Film mit Schlitzaugen zu besuchen, machte sich kein geringerer als Martin Scorsese an die mit Superstars bestückte Neuadaption des Stoffes, die zuletzt auch noch mit dem Oscar für den Besten Film ausgezeichnet wurde. Was in meinen Augen eher für die geniale Vorlage spricht, die einfach all das richtig macht, woran soviele Konkurrenzprodukte vor und nach ihm gescheitert sind.

#468 Cine-Phil

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Geschrieben 19. Dezember 2007, 00:10

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GOODBYE LENIN!
Deutschland, 2003
X-Filme Creative Pool / WDR / arte
Regie: Wolfgang Becker
Produktion: Stefan Arndt, Andreas Schreitmüller, Katje De Bock
Buch: Bernd Lichtenberg, Wolfgang Becker
Kamera: Martin Kukula
Schnitt: Peter R. Adam
Musik: Yann Tiersen
Darsteller: Daniel Brühl, Katrin Saß, Chulpan Khamatova, Maria Simon, Florian Lukas, Burghart Klaußner, Stefan Walz
Premiere: 9. Februar 2003

Inhalt: Im Herbst 1989 wackelt die DDR. Demonstrationen und Ausreisewillige bringen die Staatsmacht in Bedrängnis. In der Zeit erleidet Mutter Kerner (Kathrin Sass) einen Herzinfarkt und liegt im Koma. Nach ein paar Monaten kommt sie wieder zu sich und Sohn Alex (Daniel Brühl) holt sie nach Hause, unter der strengen Auflage, jede Aufregung von ihr fernzuhalten. Leicht gesagt, hat doch die aufrechte Sozialistin die Wende verpennt. Alex kommt auf die abenteuerliche Idee seiner bettlägrigen Mutti vorzugaukeln, die DDR würde noch existieren, was zu einigen turbulenten Verwicklungen führt.

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Ich bin schon froh, dass ich mir GOODBYE LENIN! erst mit etwas Abstand ansehen konnte und nicht gleich, als ein viel zu großer Wirbel um diesen kleinen, netten Film gemacht wurde.

Falscher konnten die Erwartungen durch die Medien gar nicht aufgebaut werden. Rechnete man mit einer unbeschwerten Komödie, wird man überrascht sein, dass es sich eher um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit großen und kleinen Wiedervereinigungen und den damit verbundenen Problemen handelt, deren Humor aber eine bedeutende und wichtige Zutat ist.

Sieht man ersteinmal von dem absurd konstruierten Plot hinwegsieht, der als Aufhänger für die Gags, aber auch als Rahmen dient, bietet der Streifen gelungene Unterhaltung auf hohem Niveau. Geschickt vermeidet der Film jegliche Fallen von ostalgischer Verklärung oder einseitiger Schuldzuweisung, in die schon jeder andere filmische Versuch zu dem Thema getreten ist. Ohne Trübsal oder bitterbösen Untertönen zeigt er die Schattenseiten der "Wiedervereinigung" (oder besser: Übernahme durch den Osten?). Mir gefällt das Gedankenspiel, es wäre alles anders gekommen und wir im Westen hätten jetzt den Sozialismus. Da bekommt die angeborene Arroganz, die ich als "Wessi" gegenüber dem "Ossi" trage doch einen erheblichen Knacks.

So kann man sich vor ernsten Hintergründen gut unterhalten lassen. Dabei ist der Film jetzt nicht DER Lichtblick im Deutschen Kino, wie es immer behauptet wird, sondern ein guter Vertreter seines Landes. Aus deutschen Landen kamen schon viel bessere Filme auf den Tisch, nur wird das gern vergessen und verneint.

Das R-Rating for brief language and sexuality, dass GOODBYE LENIN! in der USA bekam, soll mir aber einer mal erklären. Die selbe Einstufung wie THE LAST HOUSE ON THE LEFT, hm hm...

#469 Cine-Phil

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Geschrieben 19. Dezember 2007, 15:15

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HOUSE OF 1000 CORPSES
(dt. Titel: HAUS DER 1000 LEICHEN)
USA, 2003
Spectacle Entertainment Group / Universal Pictures
Regie: Rob Zombie
Produktion: Andy Gould
Buch: Rob Zombie
Kamera: Martin Kukula
Schnitt: Sean K. Lambert, Robert K. Lambert, Kathryn Himoff
Musik: Rob Zombie
Darsteller: Sid Haig, Bill Moseley, Sheri Moon, Karen Black, Chris Hardwick, Erin Daniels, Jennifer Jostyn, Rainn Wilson
Premiere: 13. März 2003

Inhalt: Das hatten sich Jerry (Rainn Wilson) und seine Freunde auch nicht so gedacht, als sie auf der Suche nach makabren Attraktionen im texanischen Hinterland in die Fänge einer extrem üblen Familie geraten, die Halloween auf ihre ganz eigene Weise zelebrieren.

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Als die ultimative Horrorhommage versteht White-Zombie-Frontmann Rob Zombie sein Regiedebüt. Der klassische Horror, der Slasher, das Backwoodgefilde und der Teeniesplatter sind die geliebten Objekte des Enthusiasten, der sich hier tief vor seinen Vorbildern verbeugt.

Das die Story diesbezüglich eher 08/15 ist, eigentlich gar nichts Neues hergibt
und damit verbunden einiges an Leerlauf bietet ist ein dicker Makel des Streifens. Doch fällt das Gesamtprodukt weit besser aus, als es auf dem Papier anmutet. Zwar ist der überbordende, grelle Stylemix (inspiriert von NATURAL BORN KILLERS, aber weniger substanziert - oder hat Zombie hier etwa eine unerkannte Gesellschaftssatire geschaffen?) eher selbstzweckhaft, was zu noch mehr Leerlauf führt, jedoch sind wir als Horrorfans schon mit soviel unterirdischem und grottigen Beworfen wurden, dass HOUSE OF 1000 CORPSES schon fast wie ein Meisterwerk wirkt.

Und wirklich schlechter als so manches B-Movie der Fünfziger, wie sie hier gefeatured werden, ist nun - Hand aufs Herz - auch nicht. Die Referenzen an TEXAS CHAINSAW MASSACRE und HALLOWEEN sind zwar ebenfalls schon recht abgedroschen, doch selten so pointiniert wie hier. Zudem ist die überkandidelte Horrorfamilie schon ein Selbstläufer geworden und Sid Haig als Oberhaupt einfach eine Wonne und besitzt für mich schon Kultstatus.

Wenn auch etwas überzogen und mit viel Augenzwinkern, wirkt der Gore trotzdem grimmig. Immerhin hat Universal noch kalte Füße gekriegt und das Projekt lieber abgegeben. Aber im Gegensatz zu seinem Sequel THE DEVIL'S REJECTS (in Deutschland uncut ab 18 freigegeben) hält sich HOUSE OF 1000 CORPSES (nur mit SPIO/JK-Freigabe) zurück. Falls man das in solchen Gewaltdimensionen noch sagen kann.

Ein gegen alle Vernunft doch sehr schöner Film, den ich mir beizeiten recht gerne gebe. Nicht zuletzt wegen Sid Haig und des (selbstironischen) Respekts, den Zombie hier dem durchgeknallten Horrorfan (der er selber auch ist) zollt.

Bearbeitet von Cine-Phil, 19. Dezember 2007, 15:19.


#470 Cine-Phil

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Geschrieben 20. Dezember 2007, 18:15

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THE MATRIX RELOADED
(dt. Titel: MATRIX RELOADED)
USA, 2003
Warner Bros. / Village Roadshow Pictures / Silver Pictures / NPV Entertainment / Heineken Branded Entertainment
Regie: Andy Wachovksi, Larry Wachovski
Produktion: Joel Silver
Buch: Andy Wachovksi, Larry Wachovski
Kamera: Bill Pope
Schnitt: Zach Staenberg
Musik: Don Davis
Darsteller: Keanu Reeves, Laurence Fishburne, Carrie-Anne Moss, Hugo Weaving, Jada Pinkett-Smith, Monica Bellucci
Premiere: 7. Mai 2003

Inhalt: Die Bewohner Zions rüsten sich zum Krieg gegen die Maschinen. Der von den Menschen als Heiliger verehrte Neo (Keanu Reeves) wird von Todesvisionen seiner Geliebten Trinity (Carrie-Anne Moss) geplagt, von einer ganzen Armada Smiths (Hugo Weaving, Hugo Weaving, Hugo Weaving, Hugo Weaving und noch sehr viele Hugo Weavings mehr) verfolgt und verzweifelt daran, dass er scheinbar als einziger die ganzen Zusammenhänge nicht versteht. Er kann sich aber trösten: dem Zuschauer geht's genauso.

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Wie diese extrem hölzernen Darsteller mit Leichenbittermine ihre bedeutungsschwanger klingenden Reden schwingen und sich durch "revolutionäre", aber einfach immer nur miserable Effekte kämpfen, das ist schon lustiges Kasperletheater auf hohem Niveau.

Es ist schon erstaunlich, wie sehr durchkalkuliert und berechnend das ganze auf Gefallen ausgelegt ist und letztendlich einfach nichts funktioniert. Haben sich die Wachovskis etwa übernommen? Ich will ja nicht gehässig klingen, aber unter normalen Umständen würde mir bei solch einem peinlichen und dummen Film die Galle hochkommen. Aber irgendwie gönne ich es den Brüdern, wie derbe sie hier auf die Fresse klatschen.

Und - heidewitzke - sie haben es doch tatsächlich geschafft DAS HIER noch einmal zu unterbieten. THE MATRIX REVOLUTIONS ist sogar noch schlechter.

#471 Cine-Phil

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Geschrieben 20. Dezember 2007, 19:44

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WRONG TURN
(dt. Titel: WRONG TURN)
USA/Deutschland, 2003
Summit Entertainment / Constantin Film / McOne / Stan Winston Studio / Newmarket Capital Group / Regency Enterprises / DCP Wrong Turn Productions
Regie: Rob Schmidt
Produktion: Stan Winston, Robert Kulzer, Erik Feig
Buch: Alan B. McElroy
Kamera: John S. Bartley
Schnitt: Michael Ross
Musik: Elia Cmiral
Darsteller: Desmond Harrington, Eliza Dushku, Emmanuelle Chriqui, Jeremy Sisto, Kevin Zegers, Lindy Booth, Julian Richlings
Premiere: 18. Mai 2003

Inhalt: 'Ne Gruppe Teenies bekommt es im Wald mit inzestgeformten Hinterwäldlern zu tun.

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Sie kiffen, sie ficken, sie gehen rückwärts in den Wald, sie bücken sich zu toten Tieren, sie durchsuchen fremde Häuser. Haben diese Idioten noch nie einen Horrorfilm gesehen? Die Macher anscheinend schon oder zumindest nur eine handvoll und dachten sich das könnten sie nachdrehen.

2002/2003 wurde das Backwoodgenre wiederbelebt von Regisseuren, die THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE mit der Muttermilch aufgesogen haben und schwerbeeindruckt ihre eigene Variante drehen wollten. Soweit so gut, konnte man Eli Roths CABIN FEVER noch ein gewisses Etwas an Originalität bescheinigen und suhlte sich Rob Zombies HOUSE OF 1000 CORPSES noch in liebevollen Hommagen, so ist WRONG TURN ein elender Bastard von Film. Keine Referenzen, sondern ein plattes Plagiat für pickelige Puberierende, die in der Hochphase des Subgenres von ihren Eltern noch nicht einmal geplant waren.

Alles schon einmal besser gesehen ist der Film ein dämlicher und selten vorhersehbarer Stinker. Angesichts der ganzen Dummheiten kann man echt nur den Kopf schütteln. Am besten noch die CD, die nach dem Herausfallen aus dem Autoradio an der selben Stelle wieder weiterspielt. Unglaublich.

Es wird wie schon tausendemale gekrochen, gekraucht, geschrien und geflohen - und das ohne jeglichen Anflug von Spannung. Normalerweise würde ich einem Horrorfilm dieses Sujets den Verzicht auf Humor, eine gewisse Grimmigkeit und Gradlinigkeit sowie das im-Unklaren-lassen der Motive hoch anrechnen. Doch WRONG TURN bricht es das Genick. Irgendeine Erklärung (und wenn sie noch so banal gewesen wäre) für den Unsinn wär mir lieb gewesen. So spult er das übliche Programm ab und ist totlangweilig. Zu Beginn des Films habe ich das Niveau noch knapp oberhalb der schlechteren Vertreter der FRIDAY THE 13TH-Reihe vermutet, doch mit anhaltender Laufzeit fiel mir kein Argument mehr ein, der ihn davon abheben würde. Nein, die ollen Jason-Kamellen der Mittachtziger haben noch weit mehr Charme.

Und wie es dieser völlig von tiefergehenden Metaebenen freien Kacke auch noch gelingt, eine völlig faschistische und reaktionäre Botschaft rüberzubringen, da kann man dann auch nur staunen. Der Film ist nichts, weniger als nichts. Weniger Wert als der Dreck unter meinem Fingernagel. Und ich hielt schon JEEPERS CREEPERS für unerträglichen Müll.

#472 Cine-Phil

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Geschrieben 21. Dezember 2007, 01:46

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DOGVILLE
(dt. Titel: DOGVILLE)
Dänemark/Schweden/Norwegen/Finnland/Großbritannien/Frankreich/Deutschland/Niederlande, 2003
Zoetrope Entertainments
Regie: Lars von Trier
Produktion: Vibeke Windelov
Buch: Lars von Trier
Kamera: Anthony Dod Mantle
Schnitt: Molly Marlene Stensgard
Darsteller: Nicole Kidman, Paul Bettany, Lauren Bacall, Ben Gazzara, Stellan Skarsgard, Chloe Sevigny, Jeremy Davies
Premiere: 19. Mai 2003

Inhalt: Unter den paar Einwohnern des winzigen Dorfes Dogville in den Rocky Mountains, herrscht Aufregung als die fremde Grace (Nicole Kidman) auf der Flucht vor Gangstern in ihrer vermeintlichen Idylle landet. Widerwillig nimmt die Bevölkerung, die kaum in der Lage ist über ihren eigenen Tellerrand zu schauen, Grace bei sich auf. Doch nicht ohne Gegenleistung - die Arme muss für die Menschen schuften. Sie lässt alles über sich ergehen und scheint langsam anzukommen. Doch plötzlich schlägt die Stimmung wieder um und die Lage eskaliert.

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DOGVILLE ist das Paradebeispiel dafür, dass das beste Kino im Kopf stattfindet. Und mit Lars von Trier gibt es für diese Zwecke den Meister. Den Meister des Minimalistischen. Keine Mätzchen, kein Firlefanz.

Damals im Kino war ich nur kurz irritiert über die Theaterhaftigkeit der Inszenierung, über die kleine Bühne, auf der die Handlung stattfindet mit den aufgemalten Umrissen von Gebäuden und Straßen. Doch sehr schnell stellte sich gerade diese "unfilmische" Hervorgehensweise als der Clou heraus. Schon nach wenigen Minuten konnte man die transparenten Wände von Dogville bereits sehen. Obwohl sie nicht existent waren, wurden sie immer enger und Graces beklemmende Situation wurde für mich als Zuschauer schmerzlich fühlbar.

Die größte Stärke dieses, im wahrsten Sinne des Wortes, Autorenfilms liegt jedoch in dem intelligenten und vielschichtigen Drehbuch, das wie aus einem Guss wirkt. Ein jeder, der ein wenig Grips im Kopf, ein Herz in der Brust und Eier in der Hose hat, sollte zum nachhaltigen Grübeln angeregt werden. Der Film ist nunmal eine "Veranschaulichung". DOGVILLE ist ein bis zu seinem kathartischen Ende unbequemes Meisterstück der Filmkunst (welches sogar Nicole Kidman wie eine großartige Schauspielerin wirken lässt). Eine (im positiven Sinne) dreistündige Tortur, die eins gewiss nicht ist: langweilig. Starke Tobak, der mehr an die Nieren geht als jeder Horrorfilm und einer der wirklich wenigen herausragenden Filme dés noch jungen Jahrtausends.

#473 Cine-Phil

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Geschrieben 23. Dezember 2007, 18:36

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MYSTIC RIVER
(dt. Titel: MYSTIC RIVER)
USA, 2003
Warner Bros. / Village Roadshow Pictures / NPV Entertainment / Malpaso Productions
Regie: Clint Eastwood
Produktion: Robert Lorenz, Judie Hoyt, Clint Eastwood
Buch: Brian Helgeland, nach dem Roman MYSTIC RIVER von Dennis Lehane
Kamera: Tom Stern
Schnitt: Joel Cox
Musik: Clint Eastwood
Darsteller: Sean Penn, Tim Robbins, Kevin Bacon, Laurence Fishburne, Marcia Gay Harden, Laura Linney, Kevin Chapman
Premiere: 23. Mai 2003

Inhalt: Als Kinder waren sie noch Freunde, Jimmy (Sean Penn), Sean (Kevin Bacon) und Dave (Tim Robbins). Nachdem Dave in das falsche Auto gestiegen ist und vier Tage lang von mehreren Männern missbraucht wurde, driften ihre Biographien auseinander. Jimmy hat eine kriminelle Karriere hinter sich, Sean ist Polizist geworden und Dave versucht als Familienvater sein Trauma zu vergessen. Das Leben führt ihre Schicksale wieder zusammen als Katie (Emmy Rossum), die Tochter von Jimmy, ermordet wird.

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Ein knappes Jahr nach seinem eher durchschnittlichen Thriller BLOOD WORK bewies Clint Eastwood mit seiner nächsten Regiearbeit MYSTIC RIVER, dass er es doch weit besser kann.

Ein spannender und atmosphärischer Krimi ist bei rausgekommen, der ganz vorzüglich ist. Eastwood zeigt Gespür bei der Charakterisierung seiner Figuren und sowohl Sean Penn als auch Tim Robbins, die beide für den Film mit dem Oscar ausgezeichnet wurden, zeigen was sie als Darsteller auf dem Kasten haben.

Bis zum Finale ist MYSTIC RIVER ein überdurchschnittlich guter Thriller geworden, längst nicht so konservativ wie etwa der eingangs erwähnte BLOOD WORK. Eine der besseren Regiearbeiten des alten Haudegens, die nur unter Schwächen der Vorlage leidet.
Spoiler
Nichtsdestotrotz niveauvolle Unterhaltung.

#474 Cine-Phil

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Geschrieben 23. Dezember 2007, 19:11

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THE LOST BOYS
(dt. Titel: THE LOST BOYS)
USA, 1987
Warner Bros.
Regie: Joel Schumacher
Produktion: Harvey Bernhard
Buch: Janice Fischer, James Jeremias, Jeffrey Boam
Kamera: Michael Chapman
Schnitt: Robert Brown
Musik: Thomas Newman
Darsteller: Jason Patric, Corey Haim, Dianne Wiest, Kiefer Sutherland, Jami Gertz, Corey Feldman, Edward Herrmann
Starttermin: 31. Juli 1987

Inhalt: Michael (Jason Patric) gerät am Strand von Santa Clara an die skurrile Rockerbande von David (Kiefer Sutherland), der ihn zu einem der ihren macht. Nein, kein Hell's Angel, sondern ein waschechter Vampir. Michaels Bruder Sam (Corey Haim) riecht den Braten. Zusammen mit den beiden halbwüchsigen Möchtegernvampirjägern Edgar (Corey Feldman) und Alan (Jamison Newlander) möchte er den geliebten Bruder von der untoten Last befreien. Zur Erlösung muss der Obervampir vernichtet werden. Doch wer ist es?

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Ein wahres Kind der Achtziger, der Film. Nicht nur zu erkennen an den unvermeidlichen Coreys Haim und Feldman, sondern vor allem an schwer verdaulichen Frisur- und Klamottenverbrechen. Womit wir schon bei den größten Schockmomenten wären. Denn Horror bleibt dem oberflächlichen Produkt des oberflächlichen Joel Schumacher völlig fern. Aber als trashige Horrorkomödie taugt THE LOST BOYS durchaus.

Und das sehr gut. Mit zunehmender Laufzeit macht der Film immer mehr Spaß. Besonders Corey Feldman und Jamison Newlander als pfählende Comicnarren sorgen für Laune. Ernstnehmen kann man das Spektakel sowieso nicht im geringsten. Die Effekte waren für die damalige Zeit schon schlecht, die Spannung hält sich deutlich in Grenzen und am Ende geht alles so Schlag auf Schlag, dass für Tiefgang sowieso kein Platz ist. Nach einem überhasteten Ende ist dann plötzlich alles vorbei. Aber nicht ohne das Gefühl, sich gerade gut amüsiert zu haben.

Was meine Freundin und mich besonders zum Lachen brachte, war die homosexuelle Komponente des Films, die einem alles andere als unterschwellig mit dem Holzpflock um die Ohren gehauen wurde. Da verharrt die Kamera allzu oft auf knackigen Kerlen oder den pickelfreien Gesichtern gebräunter Collegejungs. Da ist das Verhältnis zwischen den Brüdern so zärtlich, dass es schon nicht mehr brüderlich ist. Da sind die Chippendales-Vampire mit gestählter Brust und schwarzer Lederjacke. Und den Vogel schießen zu Beginn gleich der eingeölte Sänger auf der Beach Party sowie das Poster, welches Corey Haim an seinem Schrank hängen hat, ab. Auffällig, dass für das (heterosexuelle) männliche Auge dagegen sogut wie gar nichts geboten wird. Jami Gertz mag in jungen Jahren ja noch ganz hübsch gewesen sein, ihr Auftritt ist aber mehr frigide im Gegensatz zu den halbnackten Jungs in dem Streifen. Ehrlich und konsequent wär's gewesen, hätte die Gang am Strand noch eine Einlage "Y.M.C.A." gegeben. Aber man kann ja nicht alles haben.

#475 Cine-Phil

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Geschrieben 23. Dezember 2007, 23:00

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HULK
(dt. Titel: HULK)
USA, 2003
Universal Pictures / Marvel Enterprises / valhalla Motion Pictures / Good Machine
Regie: Ang Lee
Produktion: Gale Anne Hurd, Avi Arad, Larry J. Franco, James Schamus
Buch: John Turman, Michael France, James Schamus, nach den Comics von Stan Lee und Jack Kirby
Kamera: Frederick Elmes
Schnitt: Tim Squyres
Musik: Danny Elfman
Darsteller: Eric Bana, Jennifer Connelly, Sam Elliott, Josh Lucas, Nick Nolte, Paul Kersey, Cara Buono, Todd Tesen
Premiere: 17. Juni 2003

Inhalt: Bruce Banner (Eric Bana) ist das Resultat eines missglückten genetischen Versuchs seines Vaters (Nick Nolte). Wenn immer Bruce wütend wird, verwandelt er sich in einen übergroßen grünhäutigen Wüterich, der unaufhaltsam alles platt macht, was sich ihm und seiner Liebe Betty (Jennifer Connelly) in den Weg stellt.

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Wenn ein Regisseur wie Ang Lee, der vorher durch Werke wie DAS HOCHZEITSBANKETT, EAT DRINK MAN WOMAN oder TIGER & DRAGON auf sich aufmerksam machte, sich plötzlich in die Niederungen der Comicverfilmungen begibt, sollte man nicht zu streng mit ihm umgehen.

Schließlich kann man solche Auftragsarbeiten gut von seinen Kunstwerken trennen, sprechen sie doch nicht annähernd dasselbe Zielpublikum an. Durch solche Cash-Ins ermöglicht er ja auch die Finanzierung seiner eigenen Visionen. Und das ausgerechnet ein Regisseur wie Ang Lee für die Realisierung eines solchen Projekts verantwortlich ist, kann man wohl als einziges Indiz deuten, der den Film noch ins Erträgliche hievt.

An der hausbackenen Story, die in der zweiten Hälfte im Nichts verpufft, den imperfekten Effekten und an dem ständig doof aus der Wäsche blickenden Hauptdarsteller (der wohl wegen seines Namens gecastet wurde - toller Gag, Jungs!) kann es nicht liegen, dass der unglaubliche "die Unterhose passt immer" Hulk nicht völlig im fillmischen Nichts versackte. Stelle man sich das Ganze von Michael Bay verfilmt vor. Wäre gar nicht gegangen.

Es ist vor allem Lees visueller Stil, der mit seiner Bildgestaltung und seinem meisterhaften Einsatz von Split-Screens ähnlich dem Aufbau von Comic-Book-Frames eine konsequente Pre-SIN-CITY-Comic-Strip-Atmosphäre auf die Leinwand zauberte, wie sie vorher noch keine Produktion vermochte. Auch die Charakterisierung geht etwas über die Genrestandards des zerrissenen Superhelden hinaus (alleine auch schon deswegen, weil Hulk zwar tragisch, aber eben kein Held ist).

Ansonsten bietet der Film leider nur ermüdenden Lärm. Mich konnte er zumindest nicht über die volle Laufzeit bei der Stange halten. Sympathiepunkte konnte er trotzdem einfahren. Auch trotz des viel zu kurzen Durchsbildhuschens des Original-Hulks Lou Ferrigno, zu dessen Zeiten noch das Aufplatzen der Hemdnähte für Thrill sorgten, wie es kein CGI hinbekommt.

PS: Der Darsteller, der den jungen Bruce Banner verkörperte heißt Paul Kersey. Noch so'n toller Gag, Jungs!

#476 Cine-Phil

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Geschrieben 23. Dezember 2007, 23:40

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HAUTE TENSION
(dt. Titel: HIGH TENSION)
Frankreich, 2003
Europa Corp. / Alexandre Films
Regie: Alexandre Aja
Produktion: Robert Benmussa, Alexandre Arcady
Buch: Alexandre Aja, Grégory Levasseur
Kamera: Maxime Alexandre
Schnitt: Baxter, Al Rundle, Sophie Vermersch
Musik: Francois Eudes
Darsteller: Cécile De France, Maiwenn, Philippe Nahon, Franck Khalfoun, Andrei Finti, Oana Pellea
Starttermin: 18. Juni 2003

Inhalt: Die Freundinnen Marie (Cécile De France) und Alex (Maiwenn) wollen Alex' Eltern besuchen, um auf in der Abgeschiedenheit des Landhauses zu Büffeln. Doch bereits in der ersten Nacht werden sie mehr geprüft, als sie sich es hätten vorstellen können. Ein unheimlicher Serienmörder (Philippe Nahon) macht einen kleinen Abstecher zu besagten Anwesen.

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Der perfekte Start in ein besinnliches Weihnachten. Und der perfekte Beweis nach Jahrzehnten Z-Grade-Rotz bis hin zu allenfalls durchschnittlichem, dass intelligente Filme mit grimmigen Splatter-Effekten im Genre möglich sind.

Solche Beispiele gibt es viel zu wenig. Nichts gegen einen Funsplatter, doch damit sind wir doch schon überversorgt, oder? HAUTE TENSION zeigte mir endlich, dass es auch anders geht. Damals bei Erstansicht brannte er sich als einer der verstörensten Psychotrips ins Gedächtnis, die ich je vor Augen bekommen habe. So ungefähr muss es dem damaligen Hitchcock-Publikum gegangen sein, als er Norman Bates erstmals auf die Duschenden losließ.

Ajas Inszerierungsstil löste eine atemlose Hochspannung und eine intensive Beklemmung aus, wie ich es selten zuvor vernehmen konnte. Davon war beim zweiten Mal selbstverständlich nicht mehr viel übrig. Und da kam der Plottwist ins Spiel, der zunächst nur für verwundertes Kopfschütteln gesorgt hatte. Jetzt bekam man einen völlig neuen Film zu sehen. Ein puzzleartiges Kunstwerk, das mit ein wenig Kenntnis in Sachen Filmsprache und auch etwas Wissen im tiefenpsychologischen Bereich ein bizarres und erschütterndes Dokument darstellte.

Definitiv der beste Horrorfilm dieses Jahrtausend. Nicht zuletzt auch wegen der wirklich fiesen Gewaltszenen, die von niemand geringerem als Giannetto De Rossi stammen, der in den Gore... äh glorreichen Zeiten des Italohorrors zu Beginn der Achtziger für Betriebsamkeit in den deutschen Gerichten sorgte, in dem er die "perversen Gewaltfilmen" von Lucio Fulci, Joe D'Amato und Consorten veredelte. Nicht zu vergessen, dass er auch seine Finger im aktuellen Bond, bei Bertoluccis NOVECENTO, RAMBO III, ASTÉRIX ET OBÉLIX CONTRE CÉSAR, DUNE und noch einigen anderen populären Box-Office-Hits im Spiel hatte. Nur leider hat die imdb immer noch nicht begriffen, dass Gianetto und Gino de Rossi ein und dieselbe Person sind.

#477 Cine-Phil

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Geschrieben 25. Dezember 2007, 17:59

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BLADE RUNNER (internationale Kinofassung)
(dt. Titel: DER BLADE RUNNER)
USA/Singapur, 1982
The Ladd Company / Shaw Brothers / Blade Runner Partnership / Run Run Shaw
Regie: Ridley Scott
Produktion: Michael Deeley
Buch: Hampton Fancher, David Peoples, nach dem Roman DO ANDROIDS DREAM OF ELECTRIC SHEEP? von Philip K. Dick
Kamera: Jordan Cronenwirth
Schnitt: Marsha Nakashima
Musik: Vangelis
Darsteller: Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Edward James Olmos, M. Emmet Walsh, Daryl Hannah, William Sanderson, Brion James
Starttermin: 25. Juni 1982

Inhalt: Rick Deckard (Harrison Ford) ist Polizist, darauf spezialisiert Replikanten, künstliche Menschen, die nach mehreren Zwischenfällen auf der Erde illegal sind, in den "Ruhestand" zu schicken. Sprich: sie zu eliminieren. Mit Roy Batty (Rutger Hauer) hat er eine ganz harte Nuss zu knacken. Batty und seine Schergen gehören zu einer wirklich hundsgemeinen Sorte, die in ihrer Lebenszeit beschränkt, für eine längere Haltbarkeit über Leichen gehen.

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Die einfach geniale Tin-Box von Warner, die sage und schreibe fünf Versionen des Films beinhaltet, ermöglicht es, diesen Klassiker in nie dagewesener Qualität neuzuentdecken. Durch dieses umfangreiche Material (welches u.a. auch die Workprint-Fassung enthält) werde ich mich nun hindurcharbeiten.

Den Anfang macht dabei die internationale Kinofassung des Films. Der BLADE RUNNER, wie ich ihn kennen und lieben gelernt habe. In der deutschen Synchronisation wie ich sie damals schon auswendig mitsprechen konnte. "Sushi, so nannte mich meine Frau immer. Kalter Fisch.". Der Film-Noir-Voiceover von Harrison Ford, der nachträglich von den Produzenten eingefügt wurde, um dem unbedarften Publikum den Zugang zu erleichtern.

Der 1992 von Ridley Scott herausgegebene Director's Cut stellte sich als die einfach bessere Version des Films heraus. Jedoch ist der Kinocut auch nicht zu verachten, zeigt er uns den Film auch im rechten Licht. Schließlich war es bis dahin die einzig verfügbare Version des Films und ließ keine Wünsche übrig. Die Videokassette hatte auch so am Ende Abnutzungserscheinungen. Dabei hatte diese Kinofassung (im Gegensatz zu DC und US-Kinoversion) den Vorzug, auf einem unzensierten Unrated-Print zu basieren, der in seinen Gewaltszenen eine deutlichere Ruppigkeit an den Tag legte.

Inzwischen gibt es den Final Cut (zu dem mehr später) und damit haben wir hier fast so einen Fassungswirrwarr wie einst bei DAWN OF THE DEAD. Aber zum Film selber: der ist nach wie vor genial. Während George Lucas mit seiner ersten STAR WARS-Trilogie alle Rekorde brach und ein verspieltes Actionabenteuer für kleine und große Jungs darstellte, schickte Ridley Scott dessen Darsteller Harrison Ford in ein ernsthaftes, düsteres Szenario, das eher eine geistige Reife bei dem Publikum verlangte und schuf damit nach ALIEN seinen zweiten unumstößlichen Sci-Fi-Meilenstein. Man könnte sogar meinen, Scott habe den legitimen METROPOLIS der Achtziger (oder vielleicht sogar des Tonfilmzeitalters) erschaffen.

Gut, an Fritz Langs Meisterwerk gereicht es selbstredend nicht ganz, jedoch kenne ich kein Beispiel in der Filmgeschichte, welcher es näher an ihn herangebracht hätte. Das Szenario ist einfach perfekt in Szene gesetzt, die Vorlage von Dick kongenial auf die Leinwand adaptiert. Dabei ein filmtechnischer Hochgenuss voller Atmosphäre und starker Momente. Eigentlich ist der ganze Film von vorne bis hinten ein Magic Moment. Der Film erreicht allein durch seine philosopischen Aspekte eine Vielschichtigkeit, so sehr wie es Gene Roddenberry vielleicht immer sein wollte. Dabei funktioniert er aber auch als simpler Thriller noch ganz hervorragend.

Genug geschwärmt. BLADE RUNNER ist ein klarer 10-Punkte-Film, ein noch heute umwerfender Klassiker, einer der besten Filme aller Zeiten. Und das er von den Shaw Brothers mitproduziert wurde, macht ihn für mich persönlich nur noch sympathischer. Demnächst an dieser Stelle mehr zum Director's Cut als auch zum Final Cut.

#478 Cine-Phil

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Geschrieben 26. Dezember 2007, 20:52

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PIRATES OF THE CARIBBEAN: THE CURSE OF THE BLACK PEARL
(dt. Titel: FLUCH DER KARIBIK)
USA, 2003
Walt Disney Pictures / Jerry Bruckheimer Films / First Male Productions Inc.
Regie: Gore Verbinski
Produktion: Jerry Bruckheimer
Buch: Ted Elliott, Terry Rossio
Kamera: Dariusz Wolski
Schnitt: Arthur Schmidt, Craig Wood, Stephen Rivkin
Musik: Klaus Badelt
Darsteller: Johnny Depp, Geoffrey Rush, Orlando Bloom, Keira Knightley, Jack Davenport, Jonathan Pryce, Lee Aarenberg
Premiere: 28. Juni 2003

Inhalt: Der etwas "schludrige" Pirat Jack Sparrow (Johnny Depp) schmeißt sich mit dem jungen Schmied Will Turner (Orlando Bloom) zusammen um gegen die Piraten des Geisterschiffs "Black Pearl" anzutreten, die auf der Suche nach einem Goldstück sind, welches den Fluch beenden soll, der sie zu Untoten machte.

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Kommerzielle Renaissance der Piratenfilme aus dem Hause Bruckheimer. Perfektes Popcornkino vom Allerfeinsten.

Johnny Depp als von Stones-Gitarristen Keith Richards inspirierter tuntiger Jack Sparrow hat jetzt schon etwas ikonenhaftes. Und mit Geoffrey Rush hat er einen kongenialen Gegenspieler. Dagegen können alle anderen Figuren nur abstinken.

Höchst unterhaltsame Spaßbombe vom Feinsten. Bei den Geisterpiraten muss ich immer an die ARMY OF DARKNESS denken, die ich noch ein Stück besser finde.

#479 Cine-Phil

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Geschrieben 27. Dezember 2007, 01:01

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TERMINATOR 3: RISE OF THE MACHINES
(dt. Titel: TERMINATOR 3 - REBELLION DER MASCHINEN)
USA/Deutschland/Großbritannien, 2003
Intermedia Films / C-2 Pictures / IMF Internationale Film und Medien GmbH / Mostow/Lieberman Productions
Regie: Jonathan Mostow
Produktion: Hal Lieberman, Colin Wilson, Joel B. Michaels, Andrew G. Vajna
Buch: John D. Brancato, Michael Ferris
Kamera: Don Burgess
Schnitt: Nicolas De Toth, Neil Travis
Musik: Marco Beltrami
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl, Claire Danes, Kristanna Loken, David Andrews, Mark Famiglietti, Earl Boen
Premiere: 30. Juni 2003

Inhalt: Der Terminator (Arnold Schwarzenegger) ist zurück aus der Zukunft und hat für John Connor (Nick Stahl) wieder eine miese Nachricht im Gepäck: man habe damals die Apokalypse nicht verhindert, sondern nur hinausgezögert. John habe keine Wahl, er müsse sich seinem Schicksal stellen und soll Anführer der menschlichen Resistance werden und Generalstochter Kate (Claire Danes) soll dereinst sein Kind gebären. Dagegen hat aber jemand was - nämlich der T-X (Kristanna Loken) ein etwas weiter entwickelter Terminator mit weiblichen Reizen.

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So schlüpfte die Arnie "Stairische Eiche" 13 Jahre (und erstmals nach seiner Herz-OP) wieder in die Rolle seines Lebens. James Cameron tat aber recht daran, den Staffelstab weiterzureichen. Jonathan BREAKDOWN Mostow nahm die Herausforderung an, um aus zwei modernen Filmklassikern drei zu machen.

Wie erwartet steht T3 weit hinter den wuchtigen Meilensteinen zurück, ist aber längst nicht so schlimm ausgefallen, wie zu befürchten war. Hauptkritikpunkte wären die reichlich konstruierte Handlung, die eine eigentlich bereits abgeschlossene Geschichte noch einmal künstlich verlängern soll sowie die Tatsache, dass der Dörminäder hier mehr und mehr zur Witzfigur verkommt und für einige respektlose Gags herhalten muss, die die beeindruckende Kampfmaschine von 1984 doch deutlich demontieren.

Dass Arnold noch nie eine große schauspielerische Leuchte war, war bekannt und so ist sein überzogenes Spiel der Zerrissenheit im Finale schon fast wieder als Metagag zu verstehen. Jedenfalls konnte ich gut lachen, in dem Moment, der wohl der ernsteste und dramatischste im Film sein sollte. Ein Schauspielerfilm ist RISE OF THE MACHINES wirklich nicht. Zumindest ist Nick Stahl ein castingtechnischer Fehlgriff erster Kajüte. Ein unsympathisches und unansehnliches Würstchen von einem Schauspieler. Claire Danes war auch schonmal hübscher, aber das soll kein Kriterium sein, sie ist immer noch ein Lichtblick.

Aber auf so etwas kommt es bei solch einer überzogenen Comicunterhaltung nicht an. Bleibt als Fazit nur, dass RISE OF THE MACHINES ein unterhaltsames Stück Krawummaction darbietet - manchmal ins Lächerliche gehend und niemals auch nur ansatzweise die Atmosphäre der ersten beiden Teile erreichend. Dafür hat er ein beachtliches Ende zu bieten, das so den ein oder anderen Kloß im Hals verursacht und das ist doch auch nicht zu verachten.

Bleibt die Frage, wann Mr. Cameron mal wieder höchstpersönlich im Kinogeschehen Akzente zu setzen versucht.

#480 Cine-Phil

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Geschrieben 27. Dezember 2007, 15:38

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FREDDY VS. JASON
(dt. Titel: FREDDY VS. JASON)
USA/Italien, 2003
New Line Cinema / Cecchi Gori Group Tiger Cinematografica / Avery Pix / Sean S. Cunningham / WTC Productions / Yannix Technology Corportation
Regie: Ronny Yu
Produktion: Sean S. Cunningham
Buch: Damian Shannon, Mark Swift
Kamera: Fred Murphy
Schnitt: Mark Stevens
Musik: Graeme Revell
Darsteller: Robert Englund, Ken Kirzinger, Monica Keena, Jason Ritter, Kelly Rowland, Chris Marquette, Brendan Fletcher
Premiere: 13. August 2003

Inhalt: Bis jetzt ging die Totschweigetaktik auf. Die Menschen von Springwood haben Freddy Krueger (Robert Englund) vergessen und so lange hat er keine Kraft, sich wieder in die Alpträume der Kids zu schleichen. Aber Freddy ist ja nicht auf den Kopf gefallen. Er nutzt den Mutterkomplex seines Schlitzerkollegen Jason Voorhees (Ken Kirzinger), um für Angst und Schrecken rund um die Elm Street zu sorgen, bis man sich wieder an ihn erinnere. Der Plan läuft wie am Schnürchen, bis Jason allerdings Freddy immer öfter die Opfer vor der Nase wegmurkst. Das kann das Pizzagesicht nicht auf sich sitzenlassen und rüstet sich zum Kampf gegen den verhinderten Hockeytorwart.

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Mehr als ein Jahrzehnt geisterte die Kunde vom bevorstehenden Gipfeltreffen der beiden Dauerständer durch erwartungsfrohe Horrornerdköpfe. Aufs Jahr genau zehn Jahre nach der zarten Ankündigung am Ende von JASON GOES TO HELL, als schon keiner mehr dran geglaubt hatte, war es dann soweit.

Auf 17 Filme brachten es Freddy und Jason insgesamt. Und wir haben sie uns alle angesehen, obwohl sie teilweise unter aller Kanone waren. Dafür gab's eigentlich nie rational erklärbare Gründe, es war wohl einfach zur Gewohnheit geworden wie der Beischlaf in einer alten Ehe. Ein qualitativer Quantensprung war man bei dem Rip-Off eigentlich nicht wirklich erwarten, oder? Dennoch machte sich doch irgendwie Enttäuschung bei mir breit.

Nach mehr als einem Jahrzehnt Vorbereitungszeit war das das einzig brauchbare Drehbuch? Objektiv betrachtet ist das Script wohl das gewitzteste unter den unzähligen Jason-Plots. Doch wirklich Freude will nicht aufkommen. Zwei Drittel lang gibt's nervige Teenies, die das tun, was nervige Teenies im herkömmlichen Slasher nunmal so tun. Wenn man ohne Einschlafen überstanden hat, wie ein paar Jugendliche gegen das Einschlafen kämpfen, mag erst zum Ende dann ein wenig verhaltene Freude aufkommen, wenn das langerwartete Aufeinandertreffen stattfindet. Und auch das ist eher ernüchternd. Herr Krueger und Herr Voorhees schleudern sich wie wild durch die Gegend. Wenig erbaulich, sehr ermüdend, nicht wirklich toll.

Wenn's wenigstens die Goreeffekte rausreißen würden. Aber da hat man dummerweise auf CGI gesetzt. Zwar recht blutig, aber viel zu kurz und comichaft übertrieben. Wo ist Tom Savini, wenn man ihn mal wirklich braucht? Ich hoffe, dass FREDDY VS. JASON eine verspielte Ausnahme im Halbmainstreamhorrorsektor bleibt und kein Fingerzeig in künftige Genreentwicklungen ist. Dann könnte es nämlich düster aussehen. Da es aber auch heutzutage noch Filme gibt, die noch auf den nackten Terror alter Schule setzen, sehe ich dem optimistisch entgegen.

Bearbeitet von Cine-Phil, 27. Dezember 2007, 15:42.






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