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The CINE-PHILES


663 Antworten in diesem Thema

#511 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 17. Januar 2008, 19:50

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ETT HÂL I MITT HJÄRTA
(dt. Titel: A HOLE IN MY HEART)
Schweden/Dänemark, 2004
Memfis Film / Film i Väst / Nordisk Film / SVT Drama, Göteborg / Svenska Filminstitutet (SFI) / Zentropa Entertainments
Regie: Lukas Moodysson
Produktion: Lars Jönsson
Buch: Lukas Moddysson
Kamera: Malin Fornander, Jesper Kurlandsky, Lukas Moodysson, Karl Strandlind
Schnitt: Michal Leszczylowski
Darsteller: Thorsten Flinck, Björn Almroth, Sanna Bråding, Goran Marjanovic
Premiere: 10. September 2004

Inhalt: Ein trostloses Leben führt der Verlierer Rickard (Thorsten Flinck), der in seiner Zweizimmerwohnung mit seinem Freund Geko (Goran Marjanovic) und der Möchtegernpornoqueen Tess (Sanna Bråding) Hardcorefilmchen für den Hausgebrauch dreht. Im Zimmer nebenan verkriecht sich Rickards introvertierter Sohn Eric (Björn Almroth), der seinen Vater abgrundtief hasst.

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Ein radikales Experiment jenseits des Mainstream. Klingt toll und ist vom Ansatz her auch recht gut. Ohne wrikliches Drehbuch treibt Moodysson seine Schauspieler zu exzessiven Selbstentblössungen.

Das Endprodukt wirkt aber auch dementsprechend etwas konzeptlos. Es wurde einfach drauflosgefilmt und einiges an Heftigkeiten festgehalten. Die dabei entstandenen Spannungen zwischen Regisseur und Darstellern (die man auch in der dazugehörigen Dokumentation "A second Hole in my Heart" begutachten kann) wirken so auch irgendwie positiv auf die nihilistische Stimmung dieses Loserdramas.

Nicht Moodyssons stärkster Film, aber sicher sein schonungs- und rücksichtslosester. Nur bin ich hinterher irgendwie ratlos, worauf der gute Mann eigentlich herauswollte. Es wirkt alles etwas unfertig.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 17. Januar 2008, 19:51.


#512 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 17. Januar 2008, 23:10

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GOJIRA: FAINARU UÔZU
(dt. Titel: GODZILLA - FINAL WARS)
Japan, 2004
Toho Company
Regie: Ryuhei Kitamura
Buch: Isao Kiriyama, Ryuhei Kitamura
Kamera: Takumi Furuya
Musik: Keith Emerson, Nobuhiko Morino, Daisuke Yano
Darsteller: Masahiro Matsuoka, Rei Kikukawa, Kazuki Kitamura, Don Frye, Akira Takarada, Kane Kosugi, Maki Mizuno
Premiere: 29. November 2001

Inhalt: Um die Erde vor etwaigen Monsterattacken zu beschützen wurde die Earth Defence Force gegründet, ein Team karateerprobter Mutanten. Die haben auch bald alle Hände voll zu tun, als ein paar garstige Extraterrestrier versuchen die Menschheit zu infiltrieren. Als Vorboten senden sie ein paar altbekannte Monster. Da kann nur einer helfen: der Erzfeind Godzilla.


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Die Vorraussetzungen konnten nicht besser sein. Zum 50. Dienstjubiläum des Monsterkönigs es nach allen Regeln der Kunst richtig krachen zu lassen, in einem unübertrefflichen Actionfeuerwerk.

Dazu konnte man mit Ryuhei Kitamura einen Regisseur verpflichten, der mit seinem etwas dünnen, aber immens stylischen VERSUS eine für das Toho-Flaggschiff ideale Visitenkarte abzugeben. Er lässt es sich auch hier nicht nehmen, ein buntes, ultraschnelles und überdrehtes Knallbonbon vom Stapel zu lassen, das einem nur schwindelig wird. Epileptiker sollten von dieser Anbiederung an durch Pokemon und Videogames ADS-infiltrierte japanische Preteens lieber die Finger lassen.

Dabei fängt das ja alles noch gut an. Bei einem ordentlichen GOJIRA darf man natürlich nicht nach Sinn und Logik fragen, auch hier halten sich die beiden Brüder meilenweit entfernt. Dafür lässt er's von Beginn an richtig krachen. Monster tauchen auf, die uns aus alten Auftritten der Echse bekannt sind. Sogar Dackelungetüm King Seesar, den Gott aller Trash-Monster gibt sich die Ehre. Doch als man anfangen will, Jubelschreie auszustoßen, ist der Spuk auch schon vorbei. Die Viecher so plötzlich weg, wie sie gekommen waren.

Und nu? Auftritt der Außerirdischen. Und der Spaß ist passé. Jetzt beginnen unendliche langwierige, an den Nerven zehrende Minuten, in denen wir mit einem Humbug konfrontiert werden, der den alten Fukuda-Streifen aus den glorreichen Siebzigern zu Ehren reichen würden. Das wäre ja ganz nett, wenn man in der Zwischenzeit das Ganze mit ein paar Monster-Clashes auflockern würde. Nur leider versteift sich der Film völlig auf die Weltall-Bananen, dass es nicht mehr feierlich ist.

Und wo ist Godzilla? Von dem ist tatsächlich bis kurz vor Ende des Films keine Spur zu sehen. Nur sein von den Fans so verhasster Sohn darf hier mal wieder richtig nerven. Wobei er mir noch zigmal sympathischer ist, als diese X-Männer für ganz Arme.

Nein, FINAL WARS, an den ich als Godzilla-Fan einige Erwartungen gehabt habe, enttäuscht auf der ganzen Linie. Ein Film, der einfach eine sträflich verpasste Gelegenheit darstellt und falsche Versprechen ohne Ende bietet. Schickt Kitamura in Rente oder lasst ihn Digimon-Folgen für's japanische Nachmittagsprogramm drehen. Aber bitte lasst ihn nie wieder an einem richtigen Kinogroßereignis versuchen. Das Ergebnis so radioaktiver Giftmüll wie FINAL WARS. Ein paar Gnadenpunkte gibt's noch für die paar Momente an denen er wirklich Spaß macht. Und die gibt's tatsächlich!

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#513 Cine-Phil

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Geschrieben 18. Januar 2008, 12:10

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OCEAN'S TWELVE
(dt. Titel: OCEAN'S TWELVE)
USA/Australien, 2004
Warner Bros. / Village Roadshow Pictures / Section Eight / Jerry Weintraub Productions / WV Films III
Regie: Steven Soderbergh
Produktion: Jerry Weintraub
Buch: George Nolfi
Kamera: Steven Soderbergh
Schnitt: Stephen Mirrione
Musik: David Holmes
Darsteller: George Clooney, Brad Pitt, Julia Roberts, Matt Damon, Catherine Zeta-Jones, Andy Garcia, Don Cheadle, Vincent Cassel
Premiere: 8. Dezember 2004

Inhalt: Daniel Ocean (George Clooney) und seine Jünger stecken in der Klemme. Terry Benedict (Andy Garcia) möchte sein Geld wiederhaben, welches die Jungs im ersten Teil von ihm erbeuteten - mit Zinsen. Vierzehn Tage Zeit haben sie, sonst schlafen sie bei den Fischen. Dumm nur, dass das meiste der Kohle schon verprasst wurde. Es muss ein neuer bedeutender Fischzug gelingen. Dazu verschlägt es sie nach Europa. Allerdings kommen ihnen dort sowohl der Meisterdieb Toulour (Vincent Cassel) als auch die ehrgeizige Polizistin Isabel (Catherine Zeta-Jones) in die Quere, was das Unterfangen deutlich erschwert.


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Das Sequel zu Soderberghs erfolgreicher Gaunerkomödie von 2001 gefällt mir noch einen Zacken besser als der erste Teil. Auch hier gibt's wieder nicht Revolutionäres, aber da es sich hier um kein Remake handelt, steht der Film auf soliden eigenen Füßen.

Ein paar nette Überraschungen hat das Drehbuch auf Lager und auch ansonsten macht man mit dem Streifen nichts falsch. Soderberg ist es gelungen, dass beneidenswerte Superstarcast noch um ein paar weitere überaus prominente Namen zu erweitern (sie aufzuzählen käme allerdings Spoilern gleich, man lasse sich überraschen). Wobei es mir wiedereinmal Vincent Cassel besonders angetan hat, den man hier einen beachtlich schrägen Fiffi verpasst hat.

Die Schlusseinstellung (mit Cassel) erinnert mich irgendwie frappierend an ZWEI ASSE TRUMPFEN AUF. Spencer/Hill-Fans wissen, was ich meine.

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#514 Cine-Phil

    Speckiger Latino, der in Tijuana Wunderkerzen verkauft

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Geschrieben 18. Januar 2008, 22:03

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BLADE: TRINITY
(dt. Titel: BLADE - TRINITY)
USA, 2004
New Line Cinema / Shawn Danielle Productions / Marvel Enterprises / Amen Ra Films / Imaginary Forces
Regie: David S. Goyer
Produktion: Wesley Snipes, Peter Frankfurt, Lynn Harris, David S. Goyer
Buch: David S. Goyer
Kamera: Gabriel Beristain
Schnitt: Howard E. Smith, Conrad Smith
Musik: RZA, Ramin Djawadi
Darsteller: Wesley Snipes, Kris Kristofferson, Dominic Purcell, Jessica Biel, Ryan Reynolds, Parker Posey, Mark Berry
Starttermin: 8. Dezember 2004

Inhalt: Blade (Wesley Snipes) bekommt es mit dem Obervampirfürsten Dracula (Dominic Purcell) zu tun, der unter dem Namen Drake gut getarnt in Amerika haust. Unterstützt von den beiden Nachwuchsvampirjägern Hannibal King (Ryan Reynolds) und Abigail (Jessica Biel) zieht er in den Kampf gegen den Cheffe.

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Ich mag die BLADE-Reihe nicht sonderlich. Ich verabscheue Jessica Biel. Ich kann Ryan Reynolds nicht ausstehen. Und Sequels stehe ich sowieso skeptisch gegenüber. Also beste Voraussetzungen von diesem Film nicht enttäuscht zu werden.

Tatsächlich wurde ich weder enttäuscht noch eines Besseren belehrt. Es ist tatsächlich der großspurige Stuss, den ich erwartet habe. Das ganze gestylte Krawumm kann die inhaltliche Leere kaum kompensieren. Es gab mal Zeiten, da war es für einen Film noch essentiell, eine Geschichte zu erzählen. Dafür nimmt sich BLADE: TRINITY überhaupt keine Zeit. Es kracht, es zischt - zu seh'n ist nüscht. Außer einem stinkenden Haufen übelster Pseudocoolness.

Einem echten Vampirfan können hier nur vor Schreck die Haare zu Berge stehen. Genau der richtige Film, für die die es nicht anders verdient haben. Für mich heute eine Art Selbstgeißelung.

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#515 Cine-Phil

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Geschrieben 19. Januar 2008, 13:42

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MILLION DOLLAR BABY
(dt. Titel: MILLION DoLLAR BABY)
USA, 2004
Warner Bros. / Lakeshore Entertainment / Malpaso Productions / Albert S. Ruddy Productions / Epsilon Motion Pictures
Regie: Clint Eastwood
Produktion: Tom Rosenberg, Albert S. Ruddy, Clint Eastwood, Paul Haggis
Buch: Paul Haggis
Kamera: Tom Stern
Schnitt: Joel Cox
Musik: Clint Eastwood
Darsteller: Clint Eastwood, Hilary Swank, Morgan Freeman, Jay Baruchel, Mike Colter, Lucia Rijker, Brian F. O'Byrne, Anthony Mackie
Premiere: 15. Dezember 2004

Inhalt: Frankie Dunn (Clint Eastwood) ist ein alternder Boxtrainer mit einer heruntergekommenen Boxschule. Er ist gut, verdammt gut. Nur der große Durchbruch ist ihm immer versagt geblieben, weil er seine Schützlinge zu sehr bemuttert und lieber abwägt, bevor er sie an Titelkämpfe lässt. Eines Tages taucht die ehrgeizige Maggie (Hilary Swank) in seinem Studio auf und möchte von Frankie trainiert werden. Widerwillig nimmt er sie unter seine Fittiche. Auch wenn es anfänglich gar nicht so aussah, hat das Mädel doch tatsächlich Talent und kämpft sich steil nach oben. Es winken Titelkämpfe und Frankie muss zum ersten Mal (aber nicht zum letzten Mal) über seinen eigenen Schatten springen.


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Seine Name ist Eastwood, Clint Eastwood. Eine Leinwandlegende. Als Schauspieler ist es ihm jedoch versagt geblieben, einen Oscar zu gewinnen. Als Regisseur ist es ihm mit MILLION DOLLAR BABY nach UNFORGIVEN bereits das zweite Mal geglückt, den nackten Goldjungen einzusacken. Beide bekamen auch die Trophäe für den Besten Film.

MILLION DOLLAR BABY basiert auf einem Drehbuch von Paul Haggis, dem die Ehre ein Jahr später zu Teil wurde (obwohl sein CRASH schon vor MILLION Premiere feierte) und gefällt mir doch um einiges besser, als sein eigenes Regiewerk.

Es ist aber ganz besonders der Inszenierungskunst Eastwoods und den hervorragenden Darstellern zu verdanken, so ein intensives Stück Film abgeliefert zu haben. Dabei klafft der Film in zwei Teile. Zunächst beginnt er wie ein handelsübliches Drama vom Aufstieg eines Boxers. Dann kommt ein krasser Bruch (wie es im Leben nun einmal so ist) und der Film läuft allen aufgebauten Erwartungen zuwider und wird zu einem Anti-ROCKY.

Ich werde auf das Ende nicht weiter eingehen, da jede Anspielung Spoiler hervorrufen würde. Es muss einen schon eiskalt und unvorbereitet treffen. Von mir sei nur soviel gesagt, dass es ein Beitrag zu einem der meistdiskutiertesten und umstrittensten Themen ist, zu dem MILLION DOLLAR BABY sehr eindeutig Position bezieht und von daher nicht ganz ohne Kontroversen von statten gehen kann.

Noch mal zur Oscarverleihung vpm 27. Februar 2005. Ich konnte sie mir nicht ganz ansehen, weil ich am nächsten Tag arbeiten musste. Da geht man mit dem sicheren Gefühl ins Bett, dass der favorisierte AVIATOR, der bis dahin abräumte, triumphieren würde und wacht mit MILLION DOLLAR BABY, der zu dem Zeitpunkt noch keinen einzigen einsacken konnte, auf. So verrückt kann's manchmal sein. Im Jahr darauf erging es mir ähnlich, als statt dem "sicheren Sieger" BROKEBACK MOUNTAIN sich plötzlich CRASH mit dem Golddildo schmücken konnte.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 19. Januar 2008, 13:43.


#516 Cine-Phil

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Geschrieben 21. Januar 2008, 13:00

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THE BIG BRAWL
(dt. Titel: DIE GROSSE KEILEREI)
USA/Hong Kong, 1980
Golden Harvest / Warner Bros.
Regie: Robert Clouse
Produktion: Raymond Chow, Fred Weintraub
Buch: Robert Clouse
Kamera: Robert C. Jessup
Schnitt: George Grenville
Musik: Lalo Schifrin
Darsteller: Jackie Chan, José Ferrer, Kristine DeBell, Mako, Ron Max, David Sheiner, Rosalind Chao, Lenny Montana, Pat E. Johnson
Premiere: 10. September 1980

Inhalt: Chicago in den 30er Jahren - Jerry (Jackie Chan) ist der Sohn eines chinesischen Restaurantbesitzers und der örtlichen Schutzgeldmafia ein Dorn im Auge. Denn anstatt Kohle gibt's Dresche von dem jungen Kung-Fu-Akrobaten. Die Methoden der Gangster werden immer rabiater, doch Jerry steckt nicht auf. Man kommt zu einem Deal. Jerry soll für die Gang bei einem hochdotierten Hinterhoffight teilnehmen, dafür winkt ihm und seiner Familie der Seelenfrieden. Ein Unterfangen, das einer konkurrienden Bande überhaupt nicht schmeckt.


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THE BIG BRAWL ist ein ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnittenes Vehikel und ein mehr als durchschaubarer Versuch den damals größten Hong Kong-Star auf dem lukrativen US-Markt zu etablieren.

Unter der Regie von Robert Clouse - einerseits für den ungeschlagenen Bruce-Lee-Klassiker ENTER THE DRAGON verantwortlich, andererseits aber auch für den Megatrash GAME OF DEATH - entstand eine völlig anspruchslose, aber rasante Actionklamotte, die nur für Jackie-Chan-Fans - und solche, die es werden wollen - geeignet ist. Akrobatik und Slapstick-Prügeleien satt - Chan kann seine Markenzeichen zur Genüge ausleben.

Mir macht dieses ruppige Filmchen immer wieder großen Spaß, auch wenn ich ihn nicht uneingeschränkt weiterempfehlen könnte. Ist schon eine sehr persönliche Liebe. Nicht zuletzt auch wegen der entzückenden Kristine DeBell, die hier dem Jackie als Beiwerk (unwichtiger kann ihre Rolle nicht sein) zur Seite gestellt wurde und durch ihre Rolle in MEATBALLS wohl zum ersten Leinwandschwarm meines Lebens wurde. Umso entsetzter war ich, als ich feststellte, dass dieses Engelsgesicht mit dem Unschuldsblick zuvor in dem Kultporno ALICE IN WONDERLAND die Hauptrolle spielte. Da brechen lebenslang aufgebauten Weltbilder zusammen. Ich brauch den Film auf DVD!

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#517 Cine-Phil

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Geschrieben 22. Januar 2008, 00:30

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WOLF CREEK
(dt. Titel: WOLF CREEK)
Australien, 2005
True Crime Channel / 403 Productions / Best FX / Emu Creek Pictures / Mushroom Pictures
Regie: Greg Mclean
Produktion: Greg Mclean, David Lightfoot
Buch: Greg Mclean
Kamera: Will Gibson
Schnitt: Jason Ballantine
Musik: Frank Tetaz
Darsteller: John Jarratt, Cassandra Magrath, Kestie Morassi, Nathan Phillips, Gordon Poole, Guy O'Donnell, Phil Stevenson
Premiere: Januar 2005

Inhalt: Ein ausgelassener Ausflug zum Wolf-Creek-Meteoritenkrater im australischen Hinterland sollte es werden für Liz (Cassandra Magrath), Kristy (Kestie Morassi) und Ben (Nathan Phillips). Doch dann springt das Auto nicht an und zuuufällig kommt ein hilfsbereiter und stinkfreundlicher Mechaniker (John Jarratt) des Weges, der den Dreien aus reiner Nächstenliebe helfen möchte. Wer kann denn ahnen, dass die folgende Nacht zum puren Horror werden würde?


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TCM im Outback. So könnte man WOLF CREEK beschreiben, ist er doch ein weiterer Vertreter der unzähligen Epigonen des Hooper-Klassikers, wie sie in den letzten paar Jahren wie Pilze aus dem Boden schießen.

Aber mit WOLF CREEK haben wir es wenigsten mit einem der herausragenden Filme dieser Spezies zu tun. Wo andere Streifen wie etwa WRONG TURN an ihrer eigenen Dummheit ersticken, schafft es WC tatsächlich einiges besser zu machen. Er bringt beispielsweise den nackten Terror zurück, der bei allen anderen Filmen zwar ein blutiges, aber letztendlich leeres Versprechen darstellen. Auch die Teenies sind etwas besser dargestellt als im gemeinen Teenslashergenre und sind den BLAIR WITCH-Studenten näher als den FRIDAY THE 13TH-Kanonenfuttern.

Aus dem Nichts an Handlung holt WOLF CREEK einiges raus und schafft es aus den Klischees heraus einige Erwartungen zu unterlaufen und den Zuschauer hin und wieder eiskalt zu erwischen. Die großen Überraschungen bleiben zum Ende enttäuschenderweise leider aus, WOLF CREEK bleibt aber unterm Stich als gradliniger und souveräner Genrevertreter in Erinnerung. Was weit mehr ist als die meisten anderen Versuche des Sujets.

Nach Regeln des Genres dürfen wir wohl die ein oder andere Fortsetzung in Zukunft erwarten.

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#518 Cine-Phil

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Geschrieben 22. Januar 2008, 16:55

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SOPHIE SCHOLL - DIE LETZTEN TAGE
Deutschland, 2005
Broth Film / Goldkindfilm
Regie: Marc Rothemund
Produktion: Christoph Müller, Sven Burgemeister, Marc Rothemund, Fred Breinersdorfer
Buch: Fred Breinersdorfer
Kamera: Martin Langer
Schnitt: Hans Funck
Musik: Johnny Klimek, Reinhold Heil
Darsteller: Julia Jentsch, Alexander Held, Fabian Hinrichs, Johanna Gastdorf, André Hennicke, Florian Stetter, Maximilian Brückner
Premiere: 13. Februar 2005

Inhalt: Sophie Scholl (Julia Jentsch) gehört zu einer harmlosen studentischen Bewegung, die sich die "Weiße Rose" nennt. Ihre Aktivitäten beschränken sich auf das Drucken und Austeilen von Flugblättern, die das Nationalsozialistische Regime kritisieren sollen. Beim Versuch diese Schriften in ihrer Universität zu verteilen, werden sie und ihr Bruder Hans (Fabrian Hinrichs) erwischt und inhaftiert. Ihnen droht wegen Hochverrats die Todesstrafe. Sophie und Hans stehen weiterhin voll hinter ihren Idealen, was die Obrigkeit erzürnt. In einem unfairen öffentlichen Schauprozess soll an ihnen ein Exempel statuiert werden.


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Das sollten schon alle Alarmglocken schrillen: ausgerechnet Marc Rothemund, der mit seinen Verbrechen HARTE JUNGS und DAS MERKWÜRDIGE VERHALTEN GESCHLECHTSREIFER GROSSSTÄDTER ZUR PAARUNGSZEIT einen erheblichen Beitrag zum anhaltenden Untergang der deutschen Kinolandschaft beitrug, soll sich einem historisch sensiblen Thema wie dem der Verurteilung der Geschwister Scholl annehmen?

Aber eine solche Ambition soll natürlich nicht von vornherein verurteilt werden und überaus wohlwollende Kritiken für DIE LETZTEN TAGE ließen doch auf eine geglückte Gratwanderung schließen. Doch leider stellten sich alle Befürchtungen als wahr heraus - und schlimmer noch. Ein anspruchsvolles Thema ohne Anflug von anspruchsvoller Umsetzung in schmerzhaft undifferenzierter Manier umgesetzt. Ein dilletantischer Gewissensbereinigungsfilm ist er geworden, wie die Deutschen ihn gerne dem Ausland vor die Nase halten, wenn es darum geht zu zeigen, das ja nicht alle so drauf waren.

Das mit holzhammerartigen Symbolen arbeitende Drehbuch ist so flach, dass es scheint, als sei es aus dem ersten Entwicklungsstadium nie hinaus gekommen. Überall Verbesserungsbedarf wo man nur hinschaut. Inszenierung und Darstellung eine Grütze. Nazis wie sie aus einem Ilsa-Film stammen könnten machen das Geschehen zu einer Farce. Auch die hochgelobte Hauptdarstellerin ist ein Ausfall. Ich habe ja nicht gerade melodramatische Gefühlsausbrüche erhofft, aber man sollte ja auch nicht gerade autistisch-gleichgültig in den unverdienten Tod gehen. Das Verhalten der Eltern schießt aber den Vogel ab. Man sei stolz und verdrückt ein paar scheinheilige Tränen der Trauer. Kein Gefühl dafür, dass die ihre beiden jungen Kinder an ein verhasstes System verlieren werden.

Das magenschmerzenverursachende Klischeebild der Nationalsozialisten ist kontraproduktiv und spielt seinen Kritikern deutlich in die Karten. Augen werden nicht geöffnet. Die, an die es gerichtet ist, werden sich absichtlich die Ohren zuhalten - und hätten gar nicht mal so unrecht. Eine Moral lässt sich angesichts des wahren traurigen Ausgangs auch nicht ziehen. Was will man uns sagen? Das sich Zivilcourage nicht lohnt? Ein guter Beitrag zu stets aktuellen Debatten ist Regisseur Rothemund beileibe nicht gelungen. Es ist eher für ein Publikum gedacht, dass zu Ende ein paar Tränen verdrückt und sich beruhigt sagen kann, dass es zu den Guten gehört.

Ich fühle mich in die schlimmsten Untiefen deutschen Nachkriegskinos zurückversetzt, die eigentlich schon ausgemerzt schienen. Gerade anhand des Status des Vorzeigefilms, den SOPHIE SCHOLL - DIE LETZTEN TAGE in der kurzen Zeit erhielt ist er erschreckend dumm - und somit gefährlich.

Leider trifft hier eine alte Weisheit wieder zu: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 22. Januar 2008, 16:57.


#519 Cine-Phil

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Geschrieben 24. Januar 2008, 16:40

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THE DESCENT
(dt. Titel: THE DESCENT - ABGRUND DES GRAUENS)
Großbritannien, 2005
Celador Films / Northmen Productions / Pathé
Regie: Neil Marshall
Produktion: Christian Colson
Buch: Neil Marshall
Kamera: Sam McCurdy
Schnitt: Jon Harris
Musik: David Julyan
Darsteller: Shauna Macdonald, Natalie Jackson Mendoza, Alex Reid, Saskia Mulder, MyAnna Buring, Nora-Jane Noone
Premiere: 11. März 2005

Inhalt: Eine illustre Frauentruppe möchte neue Welten in Form von unerforschten Höhlen entdecken. Die traumatisierte Sarah (Shauna Macdonald) folgt ihren abenteuerlustigen Freundinnen in das Abenteuer, was alle Mann äh Frau bald bereuen.


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Viel Licht und Schatten bei diesem mit einigem Lorbeer bedachtem Werk. Es fängt ja alles noch gut an, man scheint alte Genrekrusten erfolgreich abgeschleift zu haben. Statt dicktittiger Collegegirls bekommen wir es hier mit reiferen Muttis gesetzteren Alters zu tun und alleine diese Charakterisierung hebt sich schon einmal positiv vom Einheitsbrei ab.

Ich hab oft von einem innovativen Stück Film gelesen, THE DESCENT erfindet das Rad wahrlich nicht neu. "DELIVERANCE meets ALIEN" wäre die treffenste Beschreibung dafür. Dabei suhlt sich Regisseur Marshall so sehr in Anspielungen auf Filmklassiker wie APOCALYPSE NOW, CARRIE oder (natüüüürlich) THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE, dass er darüber beinahe seinen eigenen Film vergisst. Gut gesetzte Schock- und Schreckmomente können dieses Defizit aber wieder wettmachen. Das Auftauchen der bösen Giftzwerge fand ich dann zunächst befremdlich und ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Aber auch an diese hat man sich schnell gewöhnt und tut dem Spaß keinen Abbruch.

Etwas störend ist aber, dass die anfangs noch vielversprechende Figurenzeichnung nun völlig (entschuldigt den in dem Zusammenhang blöden Wortwitz) "unterirdisch" wird. Erst einmal fällt es schwer in der ganzen Action im Dreivierteldunkel den Charakteren zu folgen. Wer immer sagen, wem da gerade was passiert, der hat deutlich einen Preis verdient. Dann benehmen sich die anfangs so patenten Damen plötzlich so, wie es dem Klischees in chauvinistischen Männerköpfen entspricht. Ein paar grobe Dummheiten, bei dem nur "Frauen!" denken kann und ein Münden in Haareziehen, Kratzen und Beißen.

Dennoch hat der Film einigen Unterhaltungswert und ich würde ihn noch als im Genre knapp überdurchschnittlich einstufen. Vielleicht gefällt er mir nächstes Mal auch besser. Irgendwann bekommt er sich noch einmal eine Chance.

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#520 Cine-Phil

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Geschrieben 29. Januar 2008, 13:51

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SIN CITY
(dt. Titel: SIN CITY)
USA, 2005
Dimension Films / Troublemaker Studios
Regie: Robert Rodriguez, Frank Miller, Quentin Tarantino
Produktion: Elizabeth Avellán
Buch: Frank Miller
Kamera: Robert Rodriguez
Schnitt: Robert Rodriguez
Musik: Graeme Revell, Robert Rodriguez, John Debney
Darsteller: Bruce Willis, Mickey Rourke, Clive Owen, Jessica Alba, Benicio Del Toro, Rosario Dawson, Elijah Wood, Rutger Hauer, Josh Hartnett
Premiere: 28. März 2005

Inhalt: Basin City ist ein beschauliches Städtchen, in dem der Papst im Kettenhemd boxt. Ein modernes Sündenbabel, dass einzig von der Korruption regiert wird. Kriminalität gehört zum Alltag, Prostitution noch eine der geringeren Sünden. Einzig Hartigan (Bruce Willis) ist ein aufrechter Cop mit Idealen, mit denen er allerdings nicht weit kommt. Wie denn auch in einer Stadt, in der ein tumber Haudrauf wie Marv (Mickey Rourke), der den Tod einer ihm nahestehenden Nutte (Jaime King) rächen will noch zu den sympathischeren Zeitgenossen gehört und man Bullen wie Jackie Boy (Benicio Del Toro) den Tod wünscht?


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Kurz vor meiner Abreise nach Paris machte ich noch einen Zwischenstopp in einer anderen sündigen Stadt. Robert Rodrigeuz' grelle Adaption von Frank Millers gleichnamigen Kultcomics stand mal wieder auf dem Speiseplan.

Buhlen alle anderen der nahezu unzähligen Comicverfilmungen um die Gunst des Blockbusterpublikums, geht Rodriguez den konträren Weg. Mit tatkräftiger Unterstützung von Miller höchstpersönlich adaptiert er die Welt der schwarzweißgezeichneten Figuren in seine Zelluloidwelt, bis in die überwältigende und charakterischstische Bildgestaltung konsequent. In dieser innovativen Verpackung schlägt er düstere Tone und eine rauhe Gewaltverherrlichung an, die die breite Masse sicher verstören würde und schielt nicht auf den großen Box Office, was SIN CITY umso exklusiver und sympathischer macht.

Dabei schlägt er gekonnt wie kein anderer Film zuvor die Brücke zwischen dem klassischen Film Noir und dem postmodernen Pulpkino, zu dessen Gallionsfiguren er und sein Busenkumpel Tarantino nunmal unbestritten gehören. Dieser steuerte auch einen Teil dazu bei und inszenierte die Szene, in der der labernde Leichnam von Benicio Del Toro dem gestressten Clive Owen stark zusetzt. Eine gelungene Szene in einem gelungenem Film, der das gehobene triviale Popartkino um einen weiteren Höhepunkt bereichert.

Respekt auch vor der illustren Besetzung. In den kleinsten Nebenrollen erblickt man bekannte Gesichter, die jedoch nie wegen ihres Namens dabei, sondern handerlesen sind und entweder ihrem angestammten Rollenklischee entsprechen (Mickey Rourke gibt eine Art JOHNNY HANDSOME) oder völlig gegen ihr Image anspielen (z.B. Elijah Wood).

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#521 Cine-Phil

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Geschrieben 29. Januar 2008, 16:43

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THE DEVIL'S REJECTS
(dt. Titel: THE DEVIL'S REJECTS)
USA/Deutschland, 2005
Lions Gate Films
Cinerenta Medienbeteiligungs KG / Devil's Rejects Inc. / Firm Films / Entache Entertainment / Creep Entertainment International / Spectacle Entertainment Group
Regie: Rob Zombie
Produktion: Rob Zombie, Andy Gould, Mike Elliott, Marco Mehlitz, Michael Ohoven
Buch: Rob Zombie
Kamera: Phil Parmet
Schnitt: Glenn Garland
Musik: Rob Zombie, Tyler Bates, Terry Reid
Darsteller: Sid Haig, Bill Moseley, Sheri Moon Zombie, William Forsythe, Ken Foree, Matthew McGrory, Leslie Easterbrook
Premiere: 11. Mai 2005

Inhalt: Die Hölle hat sie wieder ausgespuckt, die Familie, die 1000 Leichen in ihrem Haus stapelte. Oberhaupt Captain Spaulding (Sid Haig) ist mit seinen überlebenden Sprößlingen auf der Flucht vor dem Gesetz, welches in Form des rachsüchtigen Sheriffs Wydell (William Forsythe) auftritt, einem harten Hund, der Vergeltung für den Tod seines Bruders will, ebenfalls ein Sheriff, der von der Familie bereits ins Jenseits befördert wurde.


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Rob Zombie erzählt die Geschichte seiner uns schon ins Herz gewachsenen Familie aus HOUSE OF 1000 CORPSES weiter. Und dabei ist kein deutlicher Qualitätsabfall zu bemerken.

Zombie nutzt weiter geschickt die technischen Möglichkeiten und erzählt seine Story mit zynischem Biss und bitterbösen Humor weit effizienter als es etwa ein Eli Roth vermag. Etwas störend dabei die Tatsache, dass Zombie mit Blick auf die Nerds die Familie von vornherein als Sympathieträger aufbaut und sie als Kindsköppe bei ihren Albernheiten vorführt. Dadurch verharmlost er die groben Gewaltdarstellungen und schürt damit das Vorurteil, dass Horrorfans ausschließlich aus blutgeilen Pantoffelpsychopathen bestehen.

Umso mehr verwundert mich die Tatsache, dass die FSK tatsächlich einmal einen verdammt großzügigen Tag erwischt und den Film mit einer KJ-Freigabe gesegnet hat. Unglaublich, noch vor zehn Jahren wäre das Ding so sicher wie das Amen in der Kirsche auf dem Index gelandet bzw. wäre Gefahr einer Beschlagnahme gelaufen. Jeder halbwegs strenge Richter kann hier deutlich einen Verstoß gegen § 131 StGB hineininterpretieren. Aber den Gefallen will man dem Provokateur Zombie wohl nicht tun.

Neben dem mal wieder überragenden Sid Haig sind gerade die Nebenrollen das Salz in der Suppe. William Forsythe darf mal wieder den kernigen White-Trash-Typen vom Dienst mimen. Diesmal auf der "guten" Seite des Gesetzes. Ken Foree als Bordellbesitzer erwärmt das Herz. Und Mutter Firefly wird gegeben von der POLICE-ACADEMY-Dicktitte Leslie Easterbrook.

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#522 Cine-Phil

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Geschrieben 30. Januar 2008, 16:19

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2001 MANIACS
(dt. Titel: 2001 MANIACS)
USA, 2005
Raw Nerve / BloodWorks / Velvet Steamroller Entertainment
Regie: Tim Sullivan
Produktion: Boaz Yakin, Eli Roth, Scott Spiegel, Christopher Tuffin, Brett W. Memeroff
Buch: Tim Sullivan, Chris Kobin
Kamera: Steve Adcock
Schnitt: Michael Ross
Musik: Nathan Barr
Darsteller: Robert Englund, Lin Shaye, Giuseppe Andrews, Jay Gillespie, Marla Malcolm, Dylan Edrington, Matthew Carey, Peter Stormare
Premiere: 12. Mai 2005

Inhalt: Auf dem Weg in die Ferien landen drei Pärchen, hineingelockt durch Umleitungsschilder in dem Südstaatenkaff Pleasentvalley. Überschwinglich werden die jungen Leute von Bürgermeister Buckman (Robert Englund) und den anderen 2000 Bewohnern des Ortes empfangen und werden verdutzt zu Ehrengästen des anstehenden Dorffestes eingeladen. Nachdem ein paar von ihnen bei ruppigen Späßchen der Einheimischen auf blutigste ihr Leben lassen mussten, dämmert es den Überlebenden, dass SIE das Barbeque darstellen sollen. Man plant die Flucht, doch es scheint keinen Ausweg aus dem Städtchen zu geben, in dem die Zeit stillgestanden zu sein scheint.


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Remakes über Remakes - eins überflüssiger als das andere. Doch auf die Idee, eine Neuauflage von Herschell Gordon Lewis' Perle TWO THOUSAND MANIACS zu drehen, muss man erstmal kommen.

Und so sah ich dem Ganzen doch etwas neugierig entgegen, obwohl Lewis' früher Funsplatter zu meinen Lieblingen gehört. Allzu hohe Erwartungen hatte nicht, aber trashig-charmanter Spaß sollte schon dabeisein. Und so kam's dann auch. Zwar geht dem der dilletantische Charme, den Lewis' Original versprühte völlig ab (was nicht heißen soll, dass 2001 MANIACS nicht voller inszenatorischer Unzulänglichkeiten wäre) und auch die psychedelische Note, die es noch ausmachte, vermisst man hier. Dennoch gibt es mal wieder politisch unkorrekten Splatstick der derberen Sorte. Robert Englund ist bestens aufgelegt und alleine sein Geld wert.

Dem Kenner des Originals wird zwar einiges an Leerlauf zugemutet, weil die Story kaum von der Vorlage abweicht, ein paar nette Überraschungen wie eine sehr makabre Schlußpointe hat er dennoch zu bieten. Etwas störend ist zwar, dass die Protagonisten hier eher dem Teenageralter zuzurechnen sind und auch nur ficken wollen, aber auch das ist nicht unironisch und geht letztendlich klar.

Kein geringerer als Peter Stormare gibt zu Beginn einen kurzen Auftritt und auch die Produzenten Eli Roth und Scott Spiegel sind mit obligatorischen Cameos dabei. Wer genau hinsieht kann noch "Jason" Kane Hodder ausmachen. Leider haben es die Szenen mit John Landis und David F. Friedman (Dauergeschäftspartner und Förderer von H.G. Lewis sowie Produzent dessen Gore-Pioniertaten, u.a. auch TWO THOUSAND MANIACS) nicht in den fertigen Film geschafft.

Das von Herschell Gordon Lewis komponierte Leitthema "The South is gonna rise again", das im Original immer wieder erklang, ist auch hier wieder - in einigen Variationen - dabei, unter anderem in einer Hard-Rock-Version! Das Sequel 2001 MANIACS: BEVERLY HELLBILLYS startet pünktlich zu Halloween in den USA.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 30. Januar 2008, 16:25.


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Geschrieben 30. Januar 2008, 19:39

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KISS KISS BANG BANG
(dt. Titel: KISS KISS BANG BANG)
USA, 2005
Warner Bros. / Silver Pictures
Regie: Shane Black
Produktion: Joel Silver
Buch: Shane Black, nach dem Roman BODIES ARE WHERE YOU FIND THEM von Brett Halliday
Kamera: Michael Barrett
Schnitt: Jim Page
Musik: John Ottman
Darsteller: Robert Downey Jr., Val Kilmer, Michelle Monaghan, Corbin Bernsen, Dash Mihok, Larry Miller, Rockmond Dunbar
Premiere: 14. Mai 2005

Inhalt: Harry Lockhart (Robert Downey Jr.) ist ein kleiner Gauner, der auf der Flucht vor dem Arm des Gesetzes in ein Casting platzt... und damit der Sprung nach Hollywood gelingt. Dort ist er ein Kandidat für die Hauptrolle in einem Detektivfilm. Für die Rolle will er sich bei dem schwulen Privatdetektiv Gay Perry (Val Kilmer) Nachhilfestunden in Sachen Schnüfflerei geben lassen. Unversehends gerät das ungleiche Duo in einen wahren, äußerst verzwickten Fall, in dem sich die Leichen türmen. Jetzt muss Harry handeln, hat doch alles irgendwie mit ihm zu tun, zumal seine Jugendfreundin Harmony (Michelle Monaghan) mit drin hängt und in Gefahr gerät.


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Shane Black ist längst ein Nummer unter den Hollywoodautoren. LETHAL WEAPON 1-4 und THE LAST BOY SCOUT machen sich gut auf der Visitenkarte. So ein Mann kennt auch die Gebahren der Traumfabrik.

Und die verarbeitet er in seinem Regiedebüt. KISS KISS BANG BANG gibt so bissige Kommentare in Richtung des Haifischbeckens inmitten Kaliforniens ab, dass man sich wundert, dass ein Tycoon wie Joel Silver für solch ein ans-Bein-pinkeln die Kohle locker macht. Aber Silver weiß schon, was er an Black hat und beweist damit auch, dass es doch einige zu Selbstironie fähige Anzugträger in der obersten Schicht der Unterhaltunsindustrie gibt.

In der Packung eines so gelungenen Films wie KISS KISS BANG BANG dürfte das dort auch verzeihlich sein. Zumal sich die meisten Zuschauer eher auf die vordergründigeren Qualitäten des Streifens konzentrieren.

Er mag zwar nicht wirklich innovativ sein, frischen Wind bläst das Buddy Movie aber allemal. Und er macht Spaß - viel Spaß. Der Humor ist intelligent, hintergründig und hält sich mit der spannenden Thrillerstory erstaunlich gut die Waage. Krönung des Films sind freilich die beiden Hauptdarsteller. Val Kilmer ist als bornierte Tucke ist ein reines Vergnügen, aber eine wirklich überragende Leistung liefert Downey Jr. ab, der einfach jeden Ton genau trifft. Dieser Mann hat echt was auf dem Kasten... wenn er nicht gerade zu bis in die Haarspitzen ist.

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Geschrieben 31. Januar 2008, 14:19

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STAR WARS: EPISODE III - REVENGE OF THE SITH
(dt. Titel: STAR WARS: EPISODE III - DIE RACHE DER SITH)
USA, 2005
Lucasfilm
Regie: George Lucas
Produktion: Rick McCallum
Buch: George Lucas
Kamera: David Tattersall
Schnitt: Ben Burtt, Roger Barton
Musik: John Williams
Darsteller: Ewan McGregor, Natalie Portman, Hayden Christensen, Samuel L. Jackson, Ian McDiarmid, Samuel L. Jackson, Jimmy Smits, Christopher Lee
Premiere: 15. Mai 2005

Inhalt: Es herrscht Krieg und die Republik nähert sich ihrem Ende. Die Jedi-Ritter bäumen sich gegen den drohenden Untergang auf, doch sind sie dem Verrat des Kanzlers Palpatine (Ian McDiarmid) unterlegen, der sich als der große Puppenspieler enttarnt, der bisher alle Fäden in der Hand hatte. Und alles läuft nach seinen Plänen. Auch den vom Zorn zerfressenen Anakin Skywalker (Hayden Christensen), der von der Ablehnung der Jedi ihm gegenüber enttäuscht ist, manipuliert er zu seinen Zwecken.

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George Lucas schlägt die Brücke zwischen seinen beiden STAR WARS-Serien und verschafft es mich mit der neuen Trilogie zu versöhnen.

Lucas ist es tatsächlich gelungen, die beiden so gechassten Vorgänger in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Wichtiger jedoch, dass REVENGE OF THE SITH eine große Sci-Fi-Oper geworden ist, bei der man über einige Schwächen hinweg sehen kann. Zum einen wäre sicher manchmal weniger mehr gewesen. Ein bißchen weniger Bombast, deutlich weniger Effekte und eine zuweilen unfreiwillig komische Theatralik trüben das stimmige Gesamtbild, jedoch nicht nachhaltig. Ich kann sogar mit Hayden Christensen leben, dessen Zerhackstückelung durch Ewan McGregor für jeden seiner unsäglichen Auftritte mehr als entschädigt.

Leicht hat es Lucas selbstverständlich nicht bei seinen alten Fans, zu denen ich nun mal gehöre. Aber etwas Verständnis muss man für den Mann schon aufbringen. Seine ersten STAR WARS-Filme haben damals ganz neue Maßstäbe gesetzt und die Sehgewohnheiten von mir und ganz vielen meiner Altersgenossen überhaupt erst geprägt. Dass diese erst einmal befremdlich reagieren, wenn Lucas erneut neue Wege gehen möchte, ist schon klar und mag auch nicht in jeder Augen gelungen sein. Der Mann ist ja auch kein Zauberer, trotz der ganzen von ihm in den letzten drei Jahrzehnten geschaffenen Kinomagie (auch außerhalb seiner Regiearbeiten).

Für mich persönlich ist REVENGE OF THE SITH ein großer Wurf geworden, der es versteht mich emotional zu packen. Besonders die "Order 66"-Szene,
Spoiler
nimmt mich dermaßen mit, dass ich mit den Tränen nicht an mir halten kann. Da beginnt sich eine Gänsehaut zu regen, die sich bis nach den Abspann nicht legen will.

Ian McDiarmid darf nach all den Jahren endlich zeigen, was für einen genialen Schauspieler der Schorsch da hinter der Latexmaske versteckte und dominiert auf diabolische Weise den ganzen Film (ja überhaupt im Nachhinein die ganze neue Trilogie).

Am Ende sind dann alle Fragen beantwortet, alle Fäden zu den alten Filmen geknüpft (auch wenn nicht ganz alles ohne Logikfehler abläuft - wie kann sich Leia in RETURN OF THE JEDI an ihre Mutter erinnern?) und George Lucas hat das geschafft, was man als alter STAR-WARS-Jünger nicht mehr für möglich gehalten hätte: er hat einem fast 30 Jahre alten Kinomythos, den man schon bis zum Erbrechen wiederholt hat, ganz neue Facetten gegeben. Er schafft es, diese wohl am häufigsten konsumierten Filme meines Lebens mit neuen Augen zu sehen. Er füllt Phrasen mit Leben und Bildern. Hätte nicht wirklich sein gemusst, aber schön ist es alle mal. Fatal ist nur, dass er einen der glamorösesten Filmbösewichte als Tucke entmystifiziert hat.

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Geschrieben 31. Januar 2008, 17:53

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A HISTORY OF VIOLENCE
(dt. Titel: A HISTORY OF VIOLENCE)
USA/Deutschland, 2005
New Line Productions / BenderSpink / Media I! Filmproduktion München & Company
Regie: David Cronenberg
Produktion: Chris Bender, J.C. Spink
Buch: Josh Olson
Kamera: Peter Suschitzky
Schnitt: Ronald Sanders
Musik: Howard Shore
Darsteller: Viggo Mortensen, Maria Bello, Ed Harris, William Hurt, Ashton Holmes, Peter MacNeill, Stephen McHattrie
Premiere: 16. Mai 2005

Inhalt: John Stalls (Viggo Mortensen) lebt ein beschauliches Leben in einem idyllischen Städtchen als glücklicher und liebender Familienvater. Als er in Notwehr zwei Gangster erschießt, wird er von den Medien als Held gefeiert. Die Nachrichten locken allerdings auch finstere Gestalten in das Dorf, die John für jemanden namens Joey Cusack halten. Eine Verwechslung oder wird John von einer Vergangenheit eingeholt, von der seine Familie nichts ahnt?

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Dreht der Kronenberch eigentlich auch mal schlechte Filme? Auch dieser hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen.

Zu erst einmal fällt bei A HISTORY OF VIOLENCE auf, dass er für Cronenberg-Verhältnisse recht gefällig und gradlinig inszeniert wurde. Er macht es sich mit seiner Figurenzeichnung zunächst recht einfach und verlässt sich sehr auf die gängigen Klischeebilder glückseliger Familienidylle. Aber Cronenberg wäre nicht Cronenberg, wenn er nicht noch ein paar Eisen im Feuer hätte.

Sprich: die Stärken liegen selbstverständlich im Subtext und mit dem "unfilmischen" Handlungsverlauf gegen Ende zeigt der gute David dem einfältigeren Teil des Publikums eine lange Nase. Über die Inhalte von A HISTORY OF VIOLENCE lässt sich sicher gut referieren und er wird noch einige Male bei mir laufen, bis er wie eine Zitrone ausgepresst ist. Aber im Moment bin ich noch geplättet von einem hervorragenden Ritt der intelligenten Sorte.

Natürlich geizt Cronenberg auch nicht mit kräftigen Schockmomenten und zu Beginn fühlte ich mich etwas an SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD erinnert, als
Spoiler

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Geschrieben 31. Januar 2008, 23:02

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BATMAN BEGINS
(dt. Titel: BATMAN BEGINS)
USA, 2005
Warner Bros. Pictures / Syncopy / DC Comics / Legendary Pictures / Patalex Productions
Regie: Christopher Nolan
Produktion: Larry Franco, Charles Rowen, Emma Thomas
Buch: Christopher Nolan, David S. Goyer, nach Charakteren von Bob Kane
Kamera: Wally Pfister
Schnitt: Lee Smith
Musik: Hans Zimmer, James Newton Howard
Darsteller: Christian Bale, Michael Caine, Liam Neeson, Katie Holmes, Gary Oldman, Cillian Murphy, Tom Wilkinson, Rutger Hauer, Morgan Freeman
Premiere: 10. Juni 2005

Inhalt: Der durch den Doppelmord an seinen Eltern in seiner Kindheit traumatisierte Bruce Wayne (Christian Bale) erlernt in Tibet durch den Meister Ducard (Liam Neeson) die Kunst der Ninja. Zurück in der "Zivilisation" Gotham Citys will der Milliardenerbe das Böse bekämpfen und entwickelt mit Hilfe seines Butlers Alfred und dem Wayne-Enterprises-Wissenschaftler Fox (Morgan Freeman) ein ganzes Arsenal an Superwaffen. Die brauch er auch. Gotham ist nur so von finsteren Gestalten bevölkert. Als da wären der alle Fäden in der Hand haltende Pate Falcone (Tom Wilkinson), der zwielichtige Gerichtspsychologe Crane (Cillian Murphy) und der Geschäftsführer von Wayne Enterprises, Earle (Rutger Hauer), der zumindest ein Arschloch ist. Aber alle sind sie nichts gegen den wirklichen Tyrannen, der plant den Schandfleck Gotham auszuradieren.

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Mit den Prequels, ein Trend losgetreten durch George Lucas' STAR WARS-Vorgeschichte, macht es sich Hollywood ziemlich einfach. Man erzählt Geschichten in epischer Breite, die im Grunde schon einmal - in aller Kürze erzählt wurden. Und mit einer Comic-Adaption ist man dieser Tage ja sowieso auf der sicheren Seite.

Die Reaktivierung eines der größten Papiertiger, Batman, ist in der noch immer anhaltenden Welle natürlich kein Risiko. Der Box Office scheint gesichert, aber wie sieht es mit der Qualität aus? Noch eine Comicverfilmung braucht niemand. Man nehme einen reputierten Regisseur, hier Christopher Nolan, der mit seinem umjubelten MEMENTO den glauben an das US-Kino zubrachte. Dazu eine Besetzung, die bis in die Nebenrollen mit gestandenen Starschauspielern gespickt ist.

Da könnte doch was draus entstehen, könnte man meinen. Neugierig auf die Nolan-Version eines nicht zuletzt durch die Burton-Filme zu einem meiner Favoriten aufgestiegenen Superhelden. Das Ergebnis war dann jedoch eine Ernüchterung.

Der Beginn zieht sich hin. Man möchte uns die zerrissene Seele des Helden vor Augen führen, drangsaliert uns mit trivialen Weisheiten und naiven Philosophien und wieder einmal beklaut man fernöstliche Lehren und Kampftechniken zur Freude des Blockbusterpublikum. Nur leider vergisst es Nolan hier das Publikum zu unterhalten. Der ganze langgezogene Anfang ist zweckmäßig, aber nicht gerade pfiffig. Wenn man wenigstens was Interessantes zu erzählen hätte, wär's ja noch zu verkraften. Aber hier will man Epik vortäuschen, wo gar keine ist.

Dann legt der Film aber zu. Jedoch können wohl nur eingefleischte Batman-Fans den subtilen Charme erkennen, wenn Bruce und Alfred die Waffen und Rüstungen schmieden, die den meisten schon wohlbekannt sind. Was folgt ist Routine, bis zum unvermeidlichen Showdown, der leider ein dramaturgischer Missgriff geworden ist. In dem ganzen Tohuwabohu verliert man schnell den Überblick und bevor was wirklich erwähnenswertes geschehen kann, ist es auch schon vorbei. Keine Ahnung, vielleicht sind mir die Antworten auf meine vielen Fragen in der Action entgangen. Ein weiteres Ansehen wird nötig sein, um das zu klären. Das wird auf jeden Fall geschehen, genug Potential hat BATMAN BEGINS allemal, um ihm noch einmal eine Chance zu geben. Es fehlen zwar die wirklich innovativen Ideen, die selbstironische Coolness und Verspieltheit eines Tim Burton und vor allem die Berechtigung für die Geschichte, aber die Qualität ist da.

Ganz am Ende wird dann der Grundstein gelegt für das obligatorische und zu dem Zeitpunkt fest geplante Sequel THE DARK KNIGHT, welches ja demnächst kommt und durch das plötzliche Ableben des Jokers Heath Ledger schon jetzt mythisch aufgeladen ist. Tragisch, dass solche Unglücksfälle das Interesse an einer Produktion massiv steigern. Auf wenn der junge Mann noch leben würde, wäre ich schonmal gespannt auf THE DARK KNIGHT, da kann mich auch die (halbe) Enttäuschung aus BATMAN BEGINS nicht von abhalten. Zum Glück verzichtet man ja nächstes Mal auf Mrs. Mr. Scient010gy Katie Holmes.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 31. Januar 2008, 23:03.


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Geschrieben 01. Februar 2008, 15:43

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RENEGADE
(dt. Titel: RENEGADE / RENEGADE - TERENCE HILL UND DER FAULSTE GAUL DER WELT)
Italien, 1987
Paloma Films / Cinecittà
Regie: E.B. Clucher (= Enzo Barboni)
Produktion: Lucio Bompani
Buch: Marco Barboni
Kamera: Alfio Contini
Schnitt: Eugenio Alabiso
Musik: Mauro Paoluzzi
Darsteller: Terence Hill, Robert Vaughn, Ross Hill, Norman Bowler, Donal Hodson, Beatrice Palme, Lisa Ann Rubin, Luisa Maneri
Starttermin: 13. November 1987

Inhalt: Luke (Terence Hill) ist ein moderner Landstraßencowboy, der nur zwei Dinge wirklich schätzt: sein Pferd Joe Brown und seine Freiheit. Widerwillig nimmt er Matt (Ross Hill), den minderjährigen Sohn seines im Knast sitzenden Freundes Moose (Norman Bowler) unter die Fittiche. Luke soll den aufsässigen Teenager zu dessen vom Vater überschriebenen Farm bringen. Die beiden kommen sich auf dem Weg näher und müssen sich schließlich brutalen Spekulanten erwehren, die es auf das Land abgesehen haben.

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Nach dem öden und von den Fans nicht gerade freundlich aufgenommenen MIAMI SUPERCOPS (DIE MIAMI COPS) von 1985 legte Terence Hill seine Erfolgspartnerschaft mit Bud Spencer erst einmal auf Eis und wandelte wieder auf Solopfaden.

RENEGADE ist wieder ein erster Schritt in Richtung der eigenen Wurzeln. Sein Charakter hat wieder die Züge eines Cowboys und die Regie führte Enzo Barboni alias E.B. Clucher, der den beiden Haudraufs mit seinen Comedywestern zu ersten Erfolgen verhalf. Konsequenterweise spielte Hill ab diesem Zeitpunkt fast nur noch in Italowesternkomödien, der Tatsache trotzend, dass sie längst nicht mehr den Stellenwert von einst haben und nur noch eine Randerscheinung darstellen.

So gesehen stellt RENEGADE ein Bindeglied zwischen den letzten Spencer-Kollabos und der Rückkehr zu den Anfängen da. Wie in seinen letzten Filmen mit Buddy Bud träumt RENEGADE den Traum des Italieners von der Freiheit US-amerikanischer Landstraßen und verklärt die Südstaaten als romantischen Ort der raubeinigen Trucker und Viehzüchtern. Eben den Cowboys von heute.

RENEGADE ist kein wirklich großer Wurf und bietet für den eingefleischten Fan eher die Sparflamme. Die Prügeleien halten sich in Grenzen und auch Synchronsprecher Dannenberg tritt auf die Bremsen, beides ist aber letztendlich noch in ausreichender Portion vorhanden. Aus dem nostalgischen Blickwinkel macht er nämlich noch Riesenspaß. Die Sprüche sind gut und alles ist rund. Besonders den Running Gag mit "Hier stimmt so!" "Da fehlen aber noch zwei Dollar..." finde ich klasse. Das hier wieder eine aufgesetzte sozialkritische Komponente vorgeschoben wird, mag man verzeihen. Letztendlich ist es der letzte Hill-Film, den mal getrost als "gut" bezeichnen kann. Seine Filme der Neunziger sind in meinen Augen ungenügende Versuche an alte Erfolge anzuknüpfen. Zudem sieht man hier das letzte Mal den ausgelassenen Terence, wie wir ihn so lieben.

Denn danach schlug das Schicksal zu. Während der Vorbereitungen zu seinem nächsten Film LUCKY LUKE, bei dem Hill auch wieder Regie führte, geriet sein Adoptivsohn Ross, der in RENEGADE die Rolle des unfreiwilligen Ziehsohns an der Seite seines Vaters stand und einen großen Part in LUCKY LUKE übernehmen sollte, mit einem guten Freund in einen Autounfall. Sowohl sein Kumpel als auch Ross selber kamen dabei ums Leben. Ross wurde gerade einmal 16 Jahre alt. Terence Hill brauchte lange, um den Schlag zu verkraften und versuchte sich mit Arbeit abzulenken. Bis heute hat er das noch nicht so ganz verarbeiten können.

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Geschrieben 01. Februar 2008, 22:44

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WAR OF THE WORLDS
(dt. Titel: KRIEG DER WELTEN)
USA, 2005
Paramount Pictures / DreamWorks SKG / Amblin Entertainment / Cruise/Wagner Productions
Regie: Steven Spielberg
Produktion: Kathleen Kennedy, Colin Wilson
Buch: Josh Friedman, David Koepp, nach dem Roman WAR OF THE WORLDS von H.G. Wells
Kamera: Janusz Kaminski
Schnitt: Michael Kahn
Musik: John Williams
Darsteller: Tom Cruise, Dakota Fanning, Miranda Otto, Justin Chatwin, Tim Robbins, Rick Gonzalez, Yul Vázquez, Lenny Venito
Premiere: 13. Juni 2005

Inhalt: Ray (Tom Cruise) ist eher ein verantwortungsloser Vater und Ex-Ehemann. Vom Besuch seiner beiden Kinder Rachel (Dakota Fanning) und Robbie (Justin Chatwin) fühlt er sich eher gestört und überfordert. Doch als plötzlich eine groß angelegte Alien-Invasion sich daran macht die Menscheit auszurotten übernimmt Ray erstmals die Bürde und versucht seine beiden Schützlinge in Sicherheit zu bringen.

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Steven Spielbergs Remake zum Film zum Hörspiel zum Roman. Ob das sein gemusst hätte, zumal der zugegeben schon etwas angestaubte Sci-Fi-Klassiker von 1953 sich noch immer Beliebtheit erfreut, will ich jetzt nicht noch einmal aufwerfen. Das wird, fürchte ich, eine unendliche Invasion sein.

Konzentrieren wir uns auf Spielbergs Version. Es scheint als habe sich das ewige Kind nach penetranten Oscarambitionen und bedeutungsschwangeren Sci-Fi-Großflops wieder auf seine Stärken besonnen. Man hält sich mit aufgesetztem philosophischen Diskursen zurück und setzt uns einem bedrückenden Alien-Invasions-Szenario aus, das sich gewaschen hat. Es rumst, die Effekte sind wieder perfekt. Strukturen und Dramaturgie sind nicht neu, sondern fest ihrem Genre verwurzelt - und sie funktionieren noch immer so gut wie in den Goldenen Fünfzigern. Jedoch nimmt die Klasse mit zunehmender Laufzeit ab. Zunächst noch völlig eingenommen, verlagert sich mein Interesse immer mehr von der Leinwand weg und ich kämpfe gegen das Einschlafen. Solange die Angreifer noch ein Mysterium waren, war es faszinierend. Aber je mehr wir über sie erfahren, umso weniger bleibt für die eigene Fantasie. Zumal die Geschöpfe wieder echte Spielbergsche Ausgeburten im negativen Sinne sind. Dass das Ende wieder zuckersüß und kitschig ist, muss man bei einem Spielberg nicht mehr erzählen. Damit rechnen wir, das bekommen wir auch. Nur was hat man sich bei der Auflösung gedacht? Wer weiß, wieviel Pfirsichschnaps da geflossen ist. Da kommt dann doch leider wieder der Philosophie-Oberlehrer im Steven durch, obwohl auch zugegeben, auch einiges davon auf die Vorlage vom Wells, dem H.G., zurückzuführen ist.

Also keine Panik wie bei Welles, dem Orson. Und was sagen wir zu Tom Cruise ohne das böse S-Wort in den Mund zu nehmen? Am liebsten gar nichts. Die Klappe zu halten ist manchmal das Beste.

Spielberg kehrt hier seine versöhnliche Extraterrestrienbegegnung in CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND ins totale Gegenteil um. Auch von E.T. (bis auf ein paar stilistische Elemente) keine Spur. War ENCOUNTERS noch geprägt vom Friedenswunsch der Kalten-Kriegs-Generation wirkt hier die Angst, vor allem der jüdischen US-Bevölkerung, vor dem Terror nach 9/11 vor.

"What is it? Is it terrorists?"
"These came from some place else."
"What do you mean, like, Europe?"
"No, Robbie, not like Europe!"

Das lässt noch andere Antwortmöglichkeiten zu.

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Geschrieben 02. Februar 2008, 21:48

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LAND OF THE DEAD
(dt. Titel: LAND OF THE DEAD)
USA/Kanada/Frankreich, 2005
Universal Pictures / Exception Wild Bunch / Atmosphere Entertainment MM / Romero-Grunwald Productions
Regie: George A. Romero
Produktion: Peter Grunwald, Mark Canton, Bernie Goldmann
Buch: George A. Romero
Kamera: Miroslaw Baszak
Schnitt: Michael Doherty
Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek
Darsteller: Simon Baker, John Leguizamo, Dennis Hopper, Asia Argento, Robert Joy, Eugene Clark, Joanne Boland, Tony Nappo
Premiere: 18. Juni 2005

Inhalt: Im feudalen Ort Fiddler's Green haben sich die Überlebenden der Zombieapokalypse ihr eigenes Ghetto geschaffen. Mit eiserner Hand regiert dort Kaufman (Dennis Hopper), der dafür sorgt, dass die Zweiklassengesellschaft auch in der Postapokalypse bestehen bleibt und nicht jeder X-beliebige in seinen Luxuswolkenkratzer einzieht. So lehnt er auch das Werben des ehrgeizigen Zombiejägers Cholo (John Leguizamo), dessen erklärtes Ziel es einmal war, seinen Lebensabend im Luxus zu begehen. Eine Schmach für diesen. Er erpresst Kaufman, indem er das Hochhaus als steinerne Geisel nimmt. Kaufman beauftragt Cholos ehemaligen Weggefährten Riley (Simon Baker) diesen Aufzuhalten. Riley nimmt an, nicht um den schmierigen Kaufman einen Gefallen zu tun, sondern um die Menschen der Stadt vor einer Katastrophe zu bewahren - und um seinen Truck wiederzubekommen. Als ob drei Parteien nicht schon genug wären, gibt es da ja auch noch die Untoten. Und die sind hungrig.

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Es spricht besonders für seine unumstößliche, bahnbrechende Untotentrilogie, dass der Name George A. Romero trotz aller Flop die er seither fabrizierte nichts an seiner Zugkraft eingebüßt hat und noch immer voller Stolz groß auf Plakaten und Covern prangt. Generationen von Horrorfans ist er noch immer mehr als nur ein Begriff.

Nur Erfolg und Qualität seiner Werke schwankte seither. So besann er sich auf das, was ihn groß gemacht hat und gibt den Fans, das worauf sie seit zwei Jahrzehnten sehnlichst warten - eine Weiterführung seiner Zombiereihe. Doch offene Türen einrennen alleine reicht nicht. Kratzt er vielleicht an dem Mythos der Serie? Man kann sich beruhigt zurücklehnen. LAND OF THE DEAD schwächelt nicht, er passt sich gut in die jetzt Quadrologie ein. Romero geht mit der Zeit, unterwirft sich aber zum Glück nicht dem Zeitgeist. Er begeht nicht den Fehler, sich an das zuvor erschienene Remake seines eigenen DAWN OF THE DEAD von Zak Snyder zu orientieren und geht seinen eigenen Stil. Statt augenkrebserregender Shutterkamera und Stakkatoschnitte legt Romero ein wohltuend gemächliches Tempo vor.

Zum Glück hat Romero erkannt, dass die Botschaft, der Mensch sei das wahre Monster aus den drei Filmen für den geneigten Zuschauer kein Geheimnis mehr ist. Statt sich diese bereits bekannte Moral für das Ende aufzuheben, setzt er es als bekannt voraus und baut darauf seinen Film auf. Das dabei die Zombies zu Nebenfiguren verkommen, schmälert das nicht. Gore galore ist reichlich vorhanden und am Ende übernehmen sie doch den Film. Und sie haben sich weiterentwickelt. Zunächst einmal äußerlich. Von den von Menschen nicht zu unterscheidenden Leichen in NIGHT, über die blaugesichtigen in DAWN und den verfallenden in DAY sind die Untoten in LAND schon reichlich mumifiziert und verledert. Viel Arbeit für die Makeup-Abteilung also. Eine weitere Entwicklung ist in der Lernfähigkeit der Zombies auszumachen. Der Bub aus DAY OF THE DEAD ist nicht der einzig konditionierbare Untote, langsam werden sie patent, lernen Waffen und Werkzeuge zu gebrauchen. Wie die Menschen in 2001: A SPACE ODYSSEY. Was mag da im geplanten DIARY OF THE DEAD noch kommen?

Bei aller Lobhudelei muss man aber auch realistisch sehen, dass LAND OF THE DEAD für sich gesehen kein Klassiker werden würde. Dazu fehlen ihm vor allem die Identifikationsfiguren wie sie noch etwa Roger, Peter, Steve, Fran oder auch Ben und Barbra waren. Zumindest sind sie in der Figurenzeichnung rund und glaubhaft, im Gegensatz zu der krampfhaft charakterisierten Schablonenclowns beim Sackschneider. Wir haben nicht mehr 1978. So schnell wird ein Film nicht mehr unsterblich. Aber der richtige Film zur richtigen Zeit ist LAND OF THE DEAD geworden. Es hätte auch anders kommen können. Danke, George!

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#530 Cine-Phil

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Geschrieben 03. Februar 2008, 14:29

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[B]THE BROTHERS GRIMM/B]
(dt. Titel: BROTHERS GRIMM)
Großbritannien/Tschechien/USA, 2005
Mosaic Media Group/Daniel Bobker / Dimension Films / Reforma Films / Metro-Goldwyn-Mayer / Summit Entertainment / The Weinstein Company
Regie: Terry Gilliam
Produktion: Daniel Bobker, Charles Roven
Buch: Ehren Kruger
Kamera: Newton Thomas Sigel
Schnitt: Lesley Walker
Musik: Dario Marianelli
Darsteller: Matt Damon, Heath Ledger, Lena Headey, Peter Stormare, Jonathan Pryce, Monia Bellucci, Roger Ashton-Griffiths
Starttermin: 26. August 2005

Inhalt: Die Gebrüder Grimm, Wilhelm (Matt Damon) und Jakob (Heath Ledger) ziehen durch das Deutschland des späten 18. Jahrhunderts um mit einer gemeinen Masche Geld von naiven Städtern abzuzocken. Sie täuschen Hexenangriffe vor, die sie dann gegen ein gewisses Salär mit einigem Brimborium beenden. Die französischen Besatzer wissen jedoch genau bescheid, den Grimms droht die Todesstrafe. Es sei denn sie lösen das Rätsel um verschwundene Mädchen im Thüringer Wald. Dabei stoßen die beiden Feiglinge auf einen echten Fluch und bald auf ihre Grenzen.

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So schlecht, wie es die Kritiken befürchten ließen, fanden ihn jetzt wirklich nicht. Klar könnte diese Auftragsarbeit nicht weiter davon entfernt sein, ein guter Gilliam zu sein.

Doch der Mann hat einige Narrenfreiheit bei mir und eine unterhaltsame wie bitterböse Horrorgroteske vorgelegt, die an einigen Stellen deutlich seine Handschrift trägt. Gilliam lässt seinen Stil oftmals aufblitzen und der mittelalterliche Dreck, der es ihm so angetan hat (siehe MONTY PYTHON AND THE HOLY GRAIL oder JABBERWOCKY), ist hier in Hülle und Fülle vorhanden.

Leider verpufft die zweite Hälfte völlig in Leerlauf und Beliebigkeit, doch wirklich schlecht wird der Film zu keinem Zeitpunkt. Nur etwas austauschbar. Vieles hätte auch von Tim Burton inszeniert worden sein können, aber das ist ja auch nichts schlechtes. Jedenfalls war ich auch von diesem Gilliam nicht enttäuscht, da ich ja schon auf einiges gewappnet war. Demnächst kommt jedoch TIDELAND an die Reihe, von dem ich einiges mehr erwarte.

Auch wenn ihre Zusammenarbeit nicht wirklich greifbare Früchte wie Kritikerlob oder Kassenerfolg bedeutete, verpflichtete Terry Gilliam Heath Ledger ein weiteres Mal für eine Hauptrolle. Die Dreharbeiten zu THE IMAGINATION OF DOCTOR PARNASSUS hatten gerade begonnen, als der junge Senkrechtstarter auf tragische Weise ums Leben kam. So furchtbar die Tatsache ist, so sehr passt sie doch in die unendliche Geschichte von Gilliam und das Pech, was an seinen Projekten geradezu klebt. Wer sich mit dem Regisseur einmal beschäftigt hat weiß, was ich meine. Jedenfalls springt in DOCTOR PARNASSUS Johnny Depp, der für Gilliam bereits im epochalen FEAR AND LOATHING IN LAS VEGAS alles gab, für Ledger ein. Auch nicht schlecht.

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#531 Cine-Phil

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Geschrieben 03. Februar 2008, 17:23

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HOSTEL
(dt. Titel: HOSTEL)
USA, 2005
Next Entertainment / Raw Nerve / Hostel LLC / International Production Company
Regie: Eli Roth
Produktion: Eli Roth, Chris Briggs, Mike Fleiss
Buch: Eli Roth
Kamera: Milan Chadima
Schnitt: George Folsey Jr.
Musik: Nathan Barr
Darsteller: Jay Hernandez, Derek Richardson, Eythor Gudjonsson, Barbara Nedeljakova, Jan Vlasák, Jana Kaderabkova
Premiere: 17. September 2005

Inhalt: Drei arrogante amerikanische Rucksacktouristen machen Europa unsicher und benehmen sich wie die Axt im Walde. Weil sie ihrem Voruteil aufsitzen, die Osteuropäerinnen hätten die feuchtesten Möschen, machen sie sich auf in eine Herberge in Bratislava. Dort bekommen sie deutlich mehr als sie wollten.

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Meine Fresse! Was dieser Eli Roth dringend brauch: einen Psychotherapeuten.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 03. Februar 2008, 17:35.


#532 Cine-Phil

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Geschrieben 03. Februar 2008, 21:03

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SAW II
(dt. Titel: SAW II)
USA, 2005
Twisted Pictures / Evolution Entertainment / Got Films / Lions Gate Films / Saw 2 Productions
Regie: Darren Lynn Bousman
Produktion: Mark Burg, Gregg Hoffman, Oren Koules
Buch: Leigh Whannell, Darren Lynn Bousman
Kamera: David A. Armstrong
Schnitt: Kevin Greutert
Musik: Charlie Clouser
Darsteller: Tobin Bell, Shawnee Smith, Donnie Wahlberg, Dina Meyer, Erik Knudsen, Franky G, Glenn Plummer, Emmanuelle Vaugier
Starttermin: 28. Oktober 2005

Inhalt: Eric Matthews (Donnie Wahlberg) ist ein Cop, aber nicht gerade ein leuchtendes Beispiel für seine Zunft. Das weiß Jigsaw (Tobin Bell), in dessen Fall Matthews - nicht zufällig - ermittelt und hat sich für ihn was besonderes ausgedacht. Jigsaw hat acht Leute in ein Haus gesteckt, gespickt mit Rätseln und tödlichen Fallen. Einer von ihnen: Eric Sohn Daniel (Erik Knudsen).

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Als ich 13 oder 14 war, so zu Beginn der Neunziger Jahre, hätte die Kluft zwischen Jungs und Mädels nicht größer sein können. Die erste Boyband, die New Kids On The Block, vergifteten den Verstand unserer Bravo-verseuchten Mitschülerinnen. Alle Mädchen liebten sie, alle Jungs hassten sie - also die New Kids (die bei uns schnell New Kids under the Block hießen). An Klassenkameradinnen war für uns Pickelgesichter kein rankommen. Sie warteten auf ihren Joey - oder auch auf ihren Donnie. Und letzterer versucht sich jetzt als Schauspieler. Die Erinnerungen sind noch nicht gekillt, umso mehr das Vergnügen, dass sich der große Bruder von Calvin-Klein-Model "Marky" Mark, vergeblich abmüht. Während der Typ mit dem "Funky Bunch" schon eine Oscar-Nominierung in der Tasche hat (wer hätte das vor zehn Jahren noch gedacht?), ist Donnie noch weit davon entfernt.

Genug gelästert. Wie ist SAW II, der bekannteste Film in der Walzwerg nun die Hauptrolle spielt? Nicht besonders gut. Etwa so gut (oder mies) wie der erste Teil, aber hält immerhin das Niveau. Nach dem so zu einem vorgeblichen Phänomen aufgeblasenen Nichts von einem Film habe ich für Teil 2 auch nichts erwartet. Und genau das bekommen. Mehr und mehr folgt man einer Videospieldramaturgie mit Levels und Maniac-Mansion-ähnlichen Aufgaben sowie dem obligatorischen "Game Over". Spannung, Einfalssreichtum und Unterhaltungswert sind gleich null. Irgendwie kommt kein Leben in den kalkulierten Budenzauber.

Egal, SAW II ist ein Film zum Vergessen. Ich hab mich eh schon nicht mehr erinnern können, worum's ging, bevor überhaupt der Abspann eingesetzt hat. Ich erinnere mich nur noch, dass ich Dina Meyer, die stets mit einem selbstverliebten Grinsen neben übelst zugerichteten Leichen steht, gerne mal eins in die Fresse geben würde.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 03. Februar 2008, 21:03.


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Geschrieben 04. Februar 2008, 17:53

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HARRY POTTER AND THE GOBLET OF FIRE
(dt. Titel: HARRY POTTER UND DER FEUERKELCH)
Großbritannien/USA, 2005
Warner Bros. / Heyday Films / Patalex IV Productions
Regie: Mike Newell
Produktion: David Heyman
Buch: Steve Kloves, nach dem Roman HARRY POTTER AND THE GOBLET OF FIRE von J.K. Rowling
Kamera: Roger Pratt
Schnitt: Mick Audsley
Musik: Patrick Doyle
Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Michael Gambon, Brendan Gleeson, Alan Rickman, Robbie Coltrane, Maggie Smith
Premiere: 6. November 2005

Inhalt: Zum Unmut aller soll Harry Potter (Daniel Radcliffe) an dem Trimagischen Turnier teilnehmen, einem lebensgefährlichen Wettkampf der Zauberschulen. Drei schwere Aufgaben warten auf den Teilnehmer. Der neue Lehrer Prof. "MadEye" Moody (Brendan Gleeson) bereitet Harry auf die einzelnen Wettbewerbe vor. Während des Finales passiert es Harry, dass er sich plötzlich an einem unheimlichen Ort wiederfindet und dort wird er Zeuge der Rückkehr eines dunklen Mythos.


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Im vierten Potter wird der Staffelstab der Regie mal wieder weitergereicht. Diesmal darf Routinier Mike Newell (FOUR WEDDINGS AND A FUNERAL) beweisen, dass er versteht, die Leinwand zu verzaubern.

Von mir aus, hätte Alfonso Cuarón noch einmal eine Chance bekommen können, mir gefiel HARRY POTTER AND THE PRISONER OF AZKABAN bisher noch am besten aus der Reihe. THE GOBLET OF FIRE ist auch nicht schlecht, Newell macht nichts falsch. Aber ein großer Wurf ist er auch nicht geworden.

Er ist spannend und kurzweilig wie gehabt. Eben gute Routinearbeit. Positiv zu vermerken ist, dass es endlich mit der Story vorangeht. Hielten sich die ersten drei Bände/Teile mit Andeutungen auf einen großen Höhepunkt auf, dringt dieser jetzt mit aller Macht in die Geschichte. Endlich geht's richtig los, kann man da nur sagen. Mal gespannt, was die letzten Potters da noch zu bieten haben.

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Geschrieben 05. Februar 2008, 00:00

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SYRIANA
(dt. Titel: SYRIANA)
USA, 2005
Warner Bros. / Section Eight / 4M / MID Foundation / Participant Productions
Regie: Stephen Gaghan
Produktion: Michael Nozik, Georgia Kacandes, Jennifer Fox
Buch: Stephen Gaghan, nach dem Buch SEE NO EVIL von Robert Baer
Kamera: Robert Elswit
Schnitt: Tim Squyres
Musik: Alexandre Desplat
Darsteller: George Clooney, Matt Damon, Amanda Peet, Susan Allenback, Nicholas Art, Randall Boffman, David Clennon, Chris Cooper
Starttermin: 23. November 2005

Inhalt: Korruption in den USA, Terror im Mittleren und Nahen Osten, Großkonzerne, CIA, Scheichs und der Koran. Alles ist verzahnt, wie ein perfekt geschmiertes Laufwerk. Und worum dreht es sich, das Laufwerk? Um das Blut dieser Erde, das Schwarze Gold: dem Öl. Dazwischen ein CIA-Agent (George Clooney), der von seiner Behörde fallengelassen wird und ein Wirtschaftsberater (Matt Damon), der dem tragischen Unfalltod seines kleinen Sohnes einen lukrativen Millionenjob verdankt.


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Realfiktion im Stile von TRAFFIC, dessen Drehbuchautor Stephen Gaghan hier seine zweite Regiearbeit vorlegt. George Clooney, mit Rosenkohl im Gesicht und beachtlicher Wampe, erwirtschaftet sich seinen Oscar.

Der Film ist bemüht authentisch, hochkomplex und serviert diverse parallele Handlungsstränge, die eine hohe Aufmerksamkeit des Zuschauers vorrausetzen. Meine konnte sie aber gestern nicht erlangen. SYRIANA ist nicht der richtige Film nach einem anstrengenden Arbeitstag um 22.00 Uhr.

Ich habe nach gefühlten dreieinhalb Stunden die Segel gestrichen und werde keine Beurteilung des Gesehenen wagen. Der Film bekommt aber noch einmal eine Chance, soviel ist sicher.

Definitiv ein Film, an den man denken wird, wenn das nächste Mal wieder die Benzinpreise erhöht werden.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 05. Februar 2008, 00:01.


#535 Cine-Phil

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Geschrieben 07. Februar 2008, 18:17

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KING KONG
(dt. Titel: KING KONG)
Neuseeland/USA/Deutschland, 2005
Big Primate Pictures / Universal Pictures / WingNut Films / MFPV Film
Regie: Peter Jackson
Produktion: Peter Jackson, Fran Walsh, Jan Blenkin, Carolynne Cunningham
Buch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, nach dem Originaldrehbuch von Merian C. Cooper und Edgar Wallace
Kamera: Andrew Lesnie
Schnitt: Jamie Selkirk
Musik: James Newton Howard
Darsteller: Naomi Watts, Jack Black, Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Colin Hanks, Andy Serkis, Evan Parke, Jamie Bell
Premiere: 5. Dezember 2005

Inhalt: Um möglichst spektakuläre Bilder einzufangen, lots der rücksichtslose Produzent Carl Denham (Jack Black) eine gesamte Filmcrew zur berüchtigten Insel Skull Island. Das ganze Team gerät dort in Lebensgefahr und wird dezimiert von Eingeborenen, Dinosauriern und anderem ungemachen Getier. Schauspielerin Ann Darrow (Naomi Watts) fällt in die Hände eines der seltsamsten Launen der Natur: einem hausgroßen Gorilla. Der zeigt anderweitiges als hungriges Interesse an seiner blonden Beute.


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Eigentlich durfte ich diesen Film gar nicht mögen. Der einzig wahre KING KONG ist das Original von 1933. Einer der ersten Meilensteine des jungen Tonfilms und vielleicht der erste Blockbuster der Filmgeschichte. Das Meisterwerk der Stop-Motion-Technik hinterließ immerhin so einen Eindruck, dass es niemand geringeren als Ray Harryhausen zu dessen Arbeit inspirierte und in einem gewissen Jungen namens Peter Jackson den Wunsch aufkommen ließ Filme zu machen.

Der Junge ist nun groß und macht tatsächlich Filme. Er bereicherte inzwischen das Splattergenre um einen großen Klassiker und hat inzwischen einen Oscar für die beste Regie in der Tasche (natürlich nicht für den Splatter). Mit der Neuverfilmung erfüllte sich der Neuseeländer damit nun einen langgehegten Traum. Ein Remake des unumstößlichen Klassikers wäre natürlich nicht nötig gewesen, meine Vorbehalte muss ich jedoch revidieren. Auch wenn ich die gute alte Stop-Motion-Technik ihres Charmes wegen immer dem schnöden CGI vorziehen werde, muss ich doch respektvoll anerkennen, dass insbesondere der Kampf mit den Dinos mich dermaßen geplättet hat wie sonst irgendwas. JURASSIC PARK war vorgestern, soviel steht fest. Beruhigend zu sehen, dass auch CGI noch nicht seine Perfektion erreicht hat und die meisten Tricks als solche erkennbar bleiben. So erhält sich die Produktion doch noch ein wenig Sympathie.

Ansonsten lebt der Film von seinen hervorragenden Darstellern und seiner Liebe zum Detail. Jackson ist es tatsächlich gelungen, den Film aussehen zu lassen, als hätte man ihn damals gedreht - mit den technischen Möglichkeiten von heute. Den Subtext des Originals hält er bei. Auch bei Jackson geht es in erster Linie um die Reflektion des Filmemachens. Jack Black als besessener Filmemacher mit Hang zum Wahnsinn könnte als Alter Ego Jacksons ins Rennen geschickt worden sein, sagt man ihm doch solche Attribute desöfteren zu. Andererseits ist KING KONG nach wie vor eine Warnung vor der Ausbeutung der Natur und des Unbekannten. In erster Linie aber natürlich ein ungewöhnliches, vielschichtiges Liebesdrama. Jackson hat alle Faccetten der Originalstory - der wohl weltweit bekanntesten Edgar-Wallace-Verfilmung - studiert und breitet sie in epischer Breite aus.

Abstriche müssen allerdings auch gemacht werden. Zum Einen ist der Film sehr langgezogen, ich bin hin und wieder eingenickt und habe dabei nichts entscheidendes verpasst. Zum anderen ist Jackson zu sehr bemüht gewesen, dem Zuschauer mit seinen Bildern den Atem zu rauben. Eine eindrucksvolle Einstellung reiht sich an die Nächste und das Publikum läuft höchste Gefahr von der Macht der Bilder erdrückt zu werden. Mir ging's zumindest die meiste Zeit so. Es war oft einfach zuviel des Guten. Weniger ist oft mehr.

Der Kong wird übrigens wieder von Andy "Gollum" Serkis gegeben und ist mit seinen Gesichtsausdrücken einfach ein Wunderwerk der Computeranimation. Manchmal sorgt auch der PC für Magic Moments.

Der originale KING KONG bleibt natürlich weiterhin bestehen, da gibt's nichts dran zu rütteln. Das wird auch immer so bleiben. Dagegen kann man das einst großangelegte, aber letztendlich gefloppte John-Guillermin-Remake von 1976 schweigend zu Grabe tragen und vergessen. Jackson ist zumindest ein äußerst gelungener und liebenswerter Vertreter für den Bereich Monsterfilm gelungen. Die Dinos und alles andere Kriechtier bleibt positiv in Erinnerung.

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#536 Cine-Phil

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Geschrieben 08. Februar 2008, 18:56

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RUNNING SCARED
(dt. Titel: RUNNING SCARED - RENN ODER STIRB)
USA/Deutschland, 2006
Media 8 Entertainment / International Production Company / MDP Filmproduktion / Pierce / Williams Entertainment / True Grit Productions / VIP 1 Medienfonds / VIP 2 Medienfonds
Regie: Wayne Kramer
Produktion: Sammy Lee, Brett Ratner, Mark Williams
Buch: Wayne Kramer
Kamera: Jim Whitaker
Schnitt: Arthur Coburn
Musik: Mark Isham
Darsteller: Paul Walker, Cameron Bright, Vera Farmiga, Chazz Palminteri, Karel Roden, Johnny Messner, Ivana Milicevic, Alex Neuberger
Starttermin: 6. Januar 2006

Inhalt: Joey (Paul Walker) versteckt in seinem Keller eine Waffe, mit der seine Komplizen mehrere Polizisten erschossen haben. Leider gerät die Knarre in die Hände des Nachbarjungen Oleg (Cameron Bright), der damit versucht, seinen verhassten Vater (Karel Roden) zu erschießen. Joey fährt durch die Nacht, um den Jungen mit der fatalen Pistole ausfindig zu machen. Hinter ihm seine Gang, die Russenmafia und der korrupte Bulle Rydell (Chazz Palminteri).


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Ich muss zugeben, dass ich mit den bisherigen Filmen Paul Walkers nicht im geringsten vertraut bin. THE FAST AND THE FURIOUS hat mich immer einen Scheiß interessiert und auch alle andere seiner Arbeiten sind bisher meinen Player ferngeblieben.

Eher zufällig geriet ich nun an RUNNING SCARED und der hat mich zumindest gut unterhalten können. Was Nettes für Zwischendurch, etwa so gehaltvoll wie eine Milchschnitte. Zumindest als kleines B-Action-Movie passabel, als Versuch eines großen Mainstreamerfolgs eher lachhaft. Vor 10 oder 15 Jahren noch hätte man sich gefreut, wenn man eine solche Perle aus den Direct-to-Video-Neuerscheinungen der heimischen Videothek rausgefischt hätte.

Eigentlich sind es nur zwei Szenen, die den unspektakulären, aber runden Gesamteindruck schmälern. Das eine wäre die Pädophilensequenz, die in keiner Weise durch die Story gerechtfertigt ist, irgendwie zusammenhanglos reingebracht und dabei erzreaktionär. Mir tut sich der Verdacht auf, hier wollte man mit aller Macht nach Szenenapplaus beim niederen Fußvolk einheimsen. Auch das Ende wirkt reichlich unlogisch und vor allem aufgesetzt. Aber darüber sollte man sich selber ein Bild machen.

Einmal gesehen und gut is'.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 08. Februar 2008, 22:29.


#537 Cine-Phil

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Geschrieben 10. Februar 2008, 15:26

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KNALLHART
Deutschland, 2006
Boje Buck
Regie: Detlev Buck
Produktion: Claus Boje
Buch: Zoran Drvenkar, Gregor Tressnow
Kamera: Kolja Brandt
Musik: Bert Wrede
Darsteller: David Kross, Jenny Elvers-Elbertzhagen, Erhan Emre, Oktay Özdemir, Kida Ramadan, Arnel Taci, Kai Müller, Hans Löw
Premiere: 12. Februar 2006

Inhalt: Der 15jährige Michael (David Kross) und seine Mutter (Jenny Elvers-Elbertzhagen) werden von ihrem reichen Stecher (Jan Henrik Stahlberg) aus dessen Villa geworfen. So finden sich die zwei in Neukölln wieder, in dem sie versuchen müssen, ihr neues Leben zu meistern. An der Schule wird Michael von einer Gang um sein letztes bißchen Geld erpresst. Um seine Peiniger bezahlen zu können greift er zu verzweifelten Mitteln und behilft sich mit Einbrüchen und Diebstählen. Bald werden Drogenhändler auf den mutigen Jungen aufmerksam, die ihn als Laufburschen anheuern. Für David ein Spiel mit dem Feuer, dass in die sichere Katastrophe führt.


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Schnoddrige Komödien aus der norddeutschen Provinz zeichneten Detlev Bucks erfolgreiche Frühwerke aus. Demnach ist KNALLHART für ihn eine 180°-Wendung, die von einem KARNIGGELS nicht weiter entfernt sein könnte.

Buck tauscht das Ländliche gegen das trostlose Pflaster der Großstadt. Zu Lachen gibt's hier gar nichts, im Gegenteil. Er zeichnet ein realistisches, schroffes Bild einer verkorksten Jugend. Gerne möchte man vieles als Klischee abtun, doch leider entspricht es doch zu sehr der Wahrheit. In Zeiten, in denen die Jugendkriminalität als Wahlkampfthema missbraucht wird (wobei es Roland Koch wohl hauptsächlich darum geht, Stimmung gegen Ausländer zu machen und Stimmen am rechten Rand zu fischen, wodurch niemandem geholfen wird), kann solch ein Drama um sozialen Absturz, zu dem die Kinder am wenigsten können, zur allgemeinen Diskussion viel beitragen können.

Für mich der beste Film Detlev Bucks, eines Regisseurs, den ich sehr schätze. Auch Buck selbst hält KNALLHART für seinen besten und wichtigsten Film und beklagt sich, dass er gleichzeitig auch der am wenigsten erfolgreiche ist. Das deutsche Publikum würde viel lieber Eskaipistisches sehen, um sich von der grauen Wirklichkeit abzulenken. Dabei sind gerade solche Filme äußerst wichtig und stets brandaktuell.

Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2006 bekam er die Auszeichnung in Silber, die er sich mit REQUIEM teilte, dem sich mein nächster Tagebucheintrag widmen wird.

PS: Jenny Elvers, der "ordinäre Fickschlitten" (Zitat Lotto King Karl) kann ja doch ein wenig schauspielern. Da hat der Buck sicher viel Geduld und Takes aufbringen müssen. Bin positiv überrascht.

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#538 Cine-Phil

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Geschrieben 10. Februar 2008, 22:06

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REQUIEM
Deutschland, 2006
23/5 Filmproduktion GmbH / Bayerischer Rundfunk (BR) / Südwestrundfunk (SWR) / Westdeutscher Rundfunk (WDR) / arte
Regie: Hans-Christian Schmid
Produktion: Hans-Christian Schmid
Buch: Bernd Lange
Kamera: Bogumil Godfrejóf
Schnitt: Hansjörg Weißbrich, Bernd Schlegel
Darsteller: Sandra Hüller, Burghart Klaußner, Imogen Kogge, Anna Blomeier, Nicholas Reinke, Jens Harzer, Walter Schmidinger
Premiere: 17. Februar 2006

Inhalt: Die 21jährige Michaela (Sandra Hüller) ist psychisch krank. Neben epileptischen Wahnvorstellungen mehren sich Wahnvorstellungen, in denen sie davon überzeugt ist, von Dämonen besessen zu sein. Trotzdem wünscht sie sich nichts mehr als ein selbständiges Leben zu führen, weit ab von ihrer herrischen Mutter (Imogen Kogge). Ihr Vater (Burghart Klaußner) hilft ihr soweit es geht, hat aber gegen die gestrenge Regentin auch nichts zu melden. Als die tiefgläubige Michaela gegen den Willen ihrer verständnislosen Mutter ein Studium in Tübingen beginnt, scheint sich alles zum Guten zu wenden. Sie findet schnell Anschluß und auch die erste echte Liebe tritt in ihr Leben. Doch mit erhöhtem Stress kehren auch ihre Anfälle wieder. Immer apartischer werdend hält sie selbst einen Exorzismus bald für die richtige Lösung.


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Jugendliche, die aus ihrer verständnislosen Umgebung aus- oder an ihr zerbrechen - das ist das Thema, dass sich durch die Werke Hans-Christian Schmids zieht.

REQUIEM ähnelt in seiner Art dem großartigen 23 - NICHTS IST SO WIE ES SCHEINT, der nach wie vor zu meinen Lieblingsfilmen zählt und wie dieser frei nach einer wahren Begebenheit erzählt wird. Wie auch in 23 gelingt es Schmid hervorragend die Geschichte in einem zeitgeschichtlichen Kontext zu setzen. Ließ er dort die Achtziger wieder aufleben, versetzt er uns hier in die Siebziger.

Aber nicht in die Siebziger, die mit bunten Schlaghosen, Afri-Cola, Ilja Richter und Glam-Rock verklärt werden, sondern in einen beklemmend engen Kleinbürgermief einer der kleinen Städte auf dem Land, zu denen die 68er noch nicht durchgedrungen sind. Hier treffen die Generationen "Totschweigen" und "Aufbruch" aufeinander und Opfer gibt es auf beiden Seiten. Die Hauptprotagonistin, der man in einer wirklich aufgeklärten Gesellschaft hätte helfen können, zerbricht an einer Welt, in der die Bedurfnisse der eigenen Kinder unwichtiger sind, als das was die "Nachbarn denken könnten".

Wieder ein großer Wurf von Hans-Christian Schmid. Sensibel, einfühlsam, unspektakulär und in jedem Moment einfach großartig. Kleine deutsche Filme, wie dieser oder der im letzten Eintrag behandelte KNALLHART sind es, die uns helfen uns selbst und unsere engste Umwelt besser zu verstehen. Gerade dadurch, dass sie aus unserem Leben gegriffen zu sein scheinen und Themen ansprechen, die uns wirklich angehen, gehen mir solche Filme wirklich nah (zumindest, wenn sie gut gemacht sind). Man kann aus solch einen Film wie REQUIEM unheimlich viel mitnehmen, aber die Masse wird es leider immer in 150 Millionen Dollar teure Hollywoodschinken ziehen, in denen sich außerirdische Killerroboter in Autos verwandeln.

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Bearbeitet von Cine-Phil, 10. Februar 2008, 22:08.


#539 Cine-Phil

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Geschrieben 11. Februar 2008, 20:42

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THE HILLS HAVE EYES
THE HILLS HAVE EYES - HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN
USA, 2006
Craven-Maddalena Films / Dune Entertainment / Major Studio Partners
Regie: Alexandre Aja
Produktion: Wes Craven, Peter Locke, Marriane Maddalena
Buch: Alexandre Aja, Grégory Levasseur, nach dem Originaldrehbuch THE HILLS HAVE EYES von Wes Craven
Kamera: Maxime Alexandre
Schnitt: Baxter
Musik: tomandandy
Darsteller: Aaron Stanford, Kathleen Quinlan, Vinessa Shaw, Emilie de Ravin, Dan Byrd, Tom Bower, Billy Drago, Robert Joy
Starttermin: 10. März 2006

Inhalt: Eine amerikanische Großfamilie verunglückt bei der Durchreise in der Wüste von New Mexico. In dem Gebiet, in dem die US-Regierung vor Jahrzehnten Atombombentests durchführen ließ, geraten die guten Leute an eine blutrünstige Bande Verstrahlter und müssen sich ihrer Haut erwehren.


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Eine Regiehoffnung auf dem Prüfstand: wenn ein Nachwuchsfilmemacher wie Alexandre Aja seinen Durchbruch mit nicht weniger als den wohl besten Horrorfilm des neuen Jahrtausends hinlegt, dann wird sein nächstes Werk naturgemäß heiß erwartet auch kritisch beäugt.

Ich sage mal ganz zweckoptimistisch: dass THE HILLS HAVE EYES eine Enttäuschung ist, schiebe ich mal nicht auf bereits verschossenes Pulver eines Instant-Talents, sondern auf typische Symptome einer US-Auftragsarbeit.

Wes Cravens Original von 1977 ist ein angestaubter, schroffer Genreklassiker aus der zweiten Reihe, der sich heute vor allem durch eins definiert: durch Langeweile. Dabei ist er gar nicht schlecht, nur reichlich zähflüssig. Sollte man meinen, dass dies von Aja anno 2006 wieder ausgebügelt wurde. Denn warum sonst sollte man ein Remake dieses kleinen Terrorfilmchens drehen? Die Antwort bleibt man uns leider schuldig. Denn weder konnte man hier schwung reinbringen (auch Ajas Werk zeichnet sich durch eklatante Längen aus, vor allem für Kenner des Originals) noch kann er dem Urwerk etwas grundlegend Neues und Revolutionäres hinzufügen.

Im Gegenteil: weder dem Genrefan im Allgemeinen noch dem Kenner der Vorlage im Speziellen bietet die Exposition des Films in irgendeiner Weise etwas aufregendes. Die ersten zwei Drittel des Films halten sich akribisch ans Original, Sinn und Zweck bleibt mir ein Rätsel. Das letzte Drittel wird dann noch mieser als Cravens Story.

Versteckt der gelernte Psychologe Craven seinen Angriff auf die amerikanischen Grundwerte tief im Subtext versteckt, holt Aja den Holzhammer raus, wobei dann schonmal das Stars'n'Stripes-Banner als Mordwaffe hinhalten muss und einem Seitenhiebe an die aktuelle US-Regierung penetrant aufdringlich um die Ohren gehauen werden.

Keine Sorge, Ajas Talent scheint auch in THE HILLS HAVE EYES durch, so dass dieser zu keinem Zeitpunkt ein wirklicher Rohrkrepier wird, nur hätte man deutlich mehr erwarten können als schnöden Genredurchschnitt. Zugute halten muss man Aja, dass er dem Schwiegersohn keine Hotpants verpasst hat, wie es einst Craven tat. Dafür handelt es sich bei dem Darsteller um ein James-Blunt-Lookalike mit ähnlichen Weichei-Attitüden.

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#540 Cine-Phil

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Geschrieben 12. Februar 2008, 00:08

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DAS LEBEN DER ANDEREN
Deutschland, 2006
Wiedemann & Berg Filmproduktion / Creado Film / Bayerischer Rundfunk / arte
Regie: Florian Henckel von Donnersmarck
Produktion: Max Wiedemann, Quinn Berg
Buch: Florian Henckel von Donnersmarck
Kamera: Hagen Bogdanski
Schnitt: Patricia Rommel
Musik: Gabriel Yared, Stéphane Moucha
Darsteller: Martina Gedeck, Ulrich Mühe, Sebastian Koch, Ulrich Tukur, Thomas Thieme, Hans-Uwe Bauer, Volkmar Kleinert
Premiere: 15. März 2006

Inhalt: Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) ist Hauptmann der Staatssicherheit. Er reißt sich persönlich darum, den linientreuen, aber durch kritisches Hinterfragen ins Visier geratenen Schriftsteller Georg Dreyman (Sebastian Koch) zu überwachen. Rund um die Uhr nimmt Wiesler am Leben der Anderen teil. Und es wird ihm wichtiger als sein eigenes kümmerliches Leben. Sogar so wichtig, dass er seiner Behörde gegenüber Fakten unterschlägt, die den Autoren, der einen regimekritischen Text im Westen veröffentlicht hat, belasten könnten.


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Deutscher Filmpreis in Gold, Bayerischer Filmpreis, BAFTA, César, Europäischer Filmpreis, Oscar - nur ein winziger Bruchteil der Auszeichnungen die das Debüt von Florian Henckel von Donnersmarck einheimsen konnte.

Was soll ich über einen Film mit einer solch internationalen Reputation und in null komma nix eingefahrenen Klassikerstatus schreiben, der mich zudem zutiefst sprachlos zurücklässt, als einfach nur: großartig!

In allen Belangen: grandios! Das Lob schließt den Cutter aus, für den wohl die Hörfilmfassung für Blinde auf der DVD gedacht ist.

Ein glorioses Vermächtnis und ein Denkmal für den wunderbaren Ulrich Mühe (+ 22.07.2007).

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