Jules et Jim (François Truffaut, 1962)
Ganz unsicher bin ich nun darin, wenn ich denn dazu gedrängt werden sollte, zu sagen ob mir das Gesehene gefallen hat oder nicht gefallen hat. Zurzeit behaupte ich aber, dass die Tendenz eher bei letzterem liegt. Um den Film aber nicht mit einem „geht so“ abzuspeisen, versuche ich etwas tiefer zu gehen als dieser erste Absatz erscheint.
Ein Problem, dass ich auch schon mit zwei vorherigen Filmen von François Truffaut hatte (Les Quatre cents coups und Tirez sur le pianiste), kristallisierte sich auch bei diesem auf, und zwar das es mehr zu hören gibt als zu sehen. Damit meine ich natürlich, dass ich den Eindruck habe, dass seine Filme zum größten Teil von ihren Dialogen leben. (Ich habe aber wie schon erwähnt, mit diesem, erst drei(!) gesehen)
Natürlich bedeutet das pauschal betrachtet nichts Schlechtes. Auf mich bezogen, denn ich muss zugeben, dass es mir bis heute schwer fällt Ästhetik in und an Sprache oder Kommunikation zu finden, (Einer der Gründe, dass ich bisher sehr selten, fiktionale Werke in Buchform konsumiert habe.) ist dieser häufige Einsatz von Worten etwas langatmig.
Jetzt kommt der Punkt an dem ich mich frage, wie sehr mich diese Geschichte um diese ungewöhnliche „Dreierbeziehung“ eigentlich interessiert oder reizt. Voreingenommen betrachtet eigentlich kaum, da ich aber der Ansicht bin, dass sich jeder Stoff egal wie brillant oder einfältig er ist, mit Hilfe von filmischen Mittel ansprechend umsetzen lässt, werde ich einen Film und diesen nicht darauf reduzieren.
Nun muss ich prüfen, ob der Film es geschafft hat, so umgesetzt zu werden, dass er mir gefällt, dass mich diese Geschichte packt oder mitreißt, was auch immer. Und da komme ich wieder auf die oben erwähnte Unsicherheit zurück, aufgrund meiner gesteigerten Aufmerksamkeit in Hinsicht auf die Dialoge, fiel es mir sehr schwer andere filmische Mittel (von einem subjektiven und qualitativen Standpunkt gesehen) zu entdecken, die mir sicherlich einen besseren Zugang hätten gewähren können. Ein paar Aufnahmen aus der Ferne, schöne Kulissen und Ortschaften, mehr kann ich gerade in meinem Gedächtnis nicht mehr finden. Schade!
Ein „rechtkräftiges Urteil“ kann ich also nicht fällen, allerdings schließe ich nicht aus das mir dieser Film in ein paar Jahren, ob später oder früher, doch noch gefallen könnte. Vielleicht schafft es ja ein Leser dieses Beitrags, diesen Zeitpunkt zu verfrühen.