Azazel is watching.....
#91
Geschrieben 14. Oktober 2008, 13:59
Was ist los mit CSI , oder besser mit CSI Miami ?
Ich erinnere mich noch als die ersten CSI Episoden über den Bildschirm flimmerten. Bin mir nicht sicher, aber hieß das damals nicht schlicht „CSI“ ? Gut, heute heißt es eben „CSI Las Vegas“. Klar, gibt`s mit „CSI Miami“ und „CSI New York“ doch bereits 2 Ableger die im Grunde die gleiche Serie darstellen, nur eben an anderen Orten und mit anderen Teams (mittlerweile ja weit verbreitet, man schaue sich nur mal „SOKO“ an).
Anfangs habe ich auch den MIAMI Ableger gerne gesehen, ja, ich fand den teilweise sogar besser. Eine „nettere“ Atmo durch das sonnige Miami, gute und sympathische Darsteller und wie immer (zum Anfang) interessante, spannende Fälle. Caruso als Horatio Caine war spitze und der Rest des Teams….gut und vor allem gut anzusehen !
Doch jetzt, nach ein paar Jahren, wie siehst da aus ? „NY“ habe ich mir größtenteils gespart, sorry, aber es gibt nun mal noch andere Dinge als CSI und TV. 3 Abende verbringe ich dann doch nicht wegen CSI vor der Glotze und NY war der mich am wenigsten ansprechende Vertreter.
Nun und Miami….entwickelt sich immer mehr zum Witz.
Die einstige Leitfigur, Horation Caine, tappst umher wie einst Jesus ! Ehrlich, der Kerl sieht, hört und weis alles. Was er sagt, ist Gesetzt und tritt für gewöhnlich auch genau so im Laufe der jeweiligen Episode ein. Er ist fast unfehlbar, unbestechlich, hart im Urteil und gleichzeitig gütig zu seinen „Untergebenen“. Einzig seine Quasimodo Haltung konnte er nicht korrigieren. Schlimmer, das ganze wird zum Dauerzustand ! Ich behaupte ja, Caruso kann gar nicht richtig geradeaus laufen, er läuft prinzipiell seitwärts um dann in der nächsten Kameraeinstellung schön von der Seite gefilmt werden zu können. Den Kopf leicht gesengt, die fast festgewachsene Sonnenbrille im Gesicht und dann melodramatisch den Kopf heben. Gibt’s wahlweise auch anders herum, also melodramatisch den Kopf senken. Pahhhhh, nervig !
Der Rest des Teams ist ganz nett, mittlerweile würde ich sagen: zu perfekt. Herausgeputzt und gekleidet in den modischsten Klamotten scheinen sie eher vom Laufsteg zu kommen. Die Gehaltschecks würde ich auch gerne sehen denn nach allem was man (auch aus den USA) so hört verdient man als Polizist eigentlich nicht so wirklich gut.
Wo wir schon beim Geld sind würde mich auch das Budget der CSI Abteilung interessieren. So ein Hummer kostet nicht gerade wenig und Caines Team hat sogar mehrere.
Naja, was solls, alles nicht so wichtig. Allerdings waren auch die Fälle schon mal interessanter. Die meisten neueren Episoden wirken schrecklich konstruiert und enden immer gleich. Auch das ist ermüdend. Sicher, das „Happy End“ mit überführtem Täter gehört nun mal irgendwie zu einem Krimi, jedoch laufen fast sämtliche Folgen mittlerweile nach Schema F ab. Täter finden, einbuchten, wieder frei lassen und am Ende wird er doch wieder verhaftet (beim 2. Schema F ist`s eben Verdächtiger Nummer 2 wobei Caine das dann natürlich von Anfang an wusste). Da helfen auch ein paar Techtelmechtel auf Teenie Niveau nicht mehr und die Storyline um Caines Sohn ist schon nach kurzem eher störend und langweilig.
CSI Miami mutierte in den letzten Jahren zum reinen Blender. Für mich ist`s BAYWATCH als Krimi. Aber selbst da schaue ich mir, aus Nostalgie und Spaßgründen, lieber BAYWATCH NIGHTS an.
Zum Glück gibt es noch immer das Original CSI LAS VEGAS. Hier ist zwar auch nicht alles Gold was glänzt, insgesamt befindet sich das Original aber noch immer auf einem hohen Niveau während sich MIAMI im freien Fall befindet und NEW YORK für mich immer noch völlig uninteressant ist.
So, das musste ich mal loswerden.
#92
Geschrieben 15. Oktober 2008, 08:59
Nachdem die X-Men sehr erfolgreich eine neue Welle von Comicverfilmungen losgetreten haben, kommen jedes Jahr zahlreiche Filme dieses Genres in die Lichtspielhäuser. Auch 2008, neben dem 2. Teil von „Hulk“ und dem ersten Auftritt von „IronMan“ eben auch Nolans 2. Batman Abenteuer „The Dark Knight“. Im Vorfeld war es kaum möglich sich diesem Film zu entziehen. Zum einen weil bereits der Vorgänger „Batman Begins“ von Puplikum UND Kritikern überschwänglich gelobt wurde und man mit Teil 2 noch eine Steigerung erwartet, zum anderen und wohl viel wichtigeren Teil wegen dem frühen Tod des Joker Darstellers Heath Ledger. Es mag geschmacklos klingen aber nichts ist für die Bekanntheit eines Filmes besser als tragische Geschehnisse um deren Darsteller. Der Tod ist dabei auch noch da tragischste was eintreffen kann.
Storytechnisch schließt man mit „The Dark Knight“ nahtlos an den Erstling an. Wayne Manor ist zerstört, die Beziehung von Bruce und Rachel dahin und man kämpft weiter gegen das Verbrechen. Mit Harvey Dent gibt es einen charismatischen, harten neuen Staatsanwalt und Bruce alias Batman sieht in ihm den neuen Helden von Gotham. Den „weisen Ritter“, ein Gesicht und Name mit dem die Einwohner sich identifizieren können und der „legal“ mit dem Verbrechen aufräumt. Der neue „Superschurke“ in diesem Film ist der von Ledger verkörperte Joker.
Düster und realistischer kam Nolans erster Batman Film vor ein paar Jahren daher. Vorbei die Zeiten der überdrehten Comicaction und quitschbunten Kostüme. Viel fantastisches gab es ebenfalls nicht denn neben dem sehr menschlichen Helden Batman, warteten auch die Superschurken Scarecrow und Ras-Ahl-Gul mit durch und durch irdischen und recht realistisch anmutenden Waffen und Tricks auf. Gotham City war ein leicht verfremdetes Moloch, regiert vom Verbrechen.
„The Dark Knight“ geht noch eine Schritt weiter. Neben einem menschlichen Helden ohne Superkräfte und ebenso „normalen“ Schurken sieht auch das neue Gotham City wie eine normale Stadt der USA aus. Haftete Gotham City aus „Batman Begins“ vor allem gegen Ende des Films noch ein starker Comiccharakter an, könnte dessen Pendant aus „Dark Knight“ so in jedem Staat Amerikas zu finden sein.
Absicht, denn Nolan versuchte hier einige Parallelen zu unserer Welt aufzubauen. So schmeißt man hier und da immer wieder die Frage in den Raum ob das Verbrechen, so wie es der Joker darstellt, ein hausgemachtes Problem ist da man die Gangster in die Enge getrieben hat. Beim skrupellosen Vorgehen des Jokers der, wie man uns im Film des Öfteren aufs Auge drückt, diese Dinge nur tut damit die „Welt brennt“ erinnert sehr an die Bombenanschläge moderner Terroristen deren Motive und Skrupellosigkeit dem ein oder anderen auch ein Rätsel sind (tatsächlich ja aber schnell erklärt sind). Nolan lässt seinen Helden sogar soweit gehen alle Handybesitzer als Spitzel zu nutzen. Theoretisch könnte er so jegliches Geschehen überwachen. Gar nicht so weit hergeholt, sind wir mit zunehmender Telefonüberwachung und immer mehr Überwachungskameras doch auf dem besten Wege zum Überwachungsstaat. Mit Lucius Foxx (Morgan Freeman) baute man aber gleich den erhobenen Zeigefinger ein. Ihm ist es zu verdanken das diese Vorrichtung am Ende, vermeintlich, zerstört wird. Wie sagt er so schön ? Es ist zuviel macht für eine Person…..wohl auch für einen Staat, Nolan bezieht hier klar Stellung, zeigt zwar auf wofür man diese Technologie nutzt oder nutzen kann, aber zerstört sie wieder.
Neben viel Blabla, fast schon zuviel, gibt es auch Action. Logisch, denn ohne die kommt eine Comicverfilmung nun mal nicht an. Diese ist sehr gut in Szene gesetzt, es kracht und rummst das es eine wahre Freude ist. Bereits die Eröffnungssequenz am Anfang weist eine Intensität auf wie ich sie seit der Einleitung von „Password Swordfish“ nicht mehr erleben durfte. Auch die übrigen Actionszene, sei es das kidnappen des Asiaten in dessen Heimat oder die Gefangenenüberführung von Harvy Dent. Alles klasse, alles spannend und alles zumindest so realistisch das man die Szenen ähnlich auch im neuen James Bond sehen könnte. Langweilig wird es also nie, solange einem das Gerede und die ständigen Parallelen zu den realen USA nicht auf den Sack gehen.
Die Darstellerriege des 1. Films kehrte komplett zurück. Bale, Caine, Freeman, Oldman übernehmen wieder ihre alten Rollen. Caine als väterlicher Butler hat, dank trockenem Humor und gut platzierten Sprüchen die Lacher auf seiner Seite. Freeman und Oldman spielen ihre kleinen Nebenrollen ebenfalls gut aber ohne viel Tiefe. Mehr gibt das Drehbuch aber auch nicht her. Der eine findet es schade oder doof, dem anderen ist es wurscht. Schließlich ist dies ein Actionfilm und keine Charakterstudie. Zudem handelt es sich eben nur um Nebenrolle. Wichtige zwar, aber es bleiben Nebenrollen.
Die Rolle des Harvey Dent wurde, wie ich finde, ebenfalls gut besetzt. Allerdings wird diese, incl. dessen bösem Alterego Two Face, zugunsten des Joker Plots völlig sinnlos verheizt. Nicht so schlimm wie in Tim Burtons 1. Batman, aber für eine in den Comics so wichtige Figur doch eher mau (auch wenn diese Figur in einer Fortsetzung wieder auftauchen sollte).
Zunächst positiv fand ich das wegfallen von Katie Holmes. Deren Figur der Rachel ging mir im 1. Film einfach auf den Senkel. Unwichtig und blöd bremste die Beziehungskiste zwischen ihr und Wayne den 1. Film teilweise aus. Die Rolle gibt es zwar noch immer, diesmal übernimmt jedoch eine bessere Darstellerin das Ruder. Maggie Gyllenhall. Das Holmes die Rachel mies spielte scheint aber im nachhinein doch am Drehbuch und/oder Regisseur zu liegen denn Gyllenhall macht das ganze nicht besser. Erneut bleibt die Figur fade, platt und fast überflüssig wenn sie nicht gegen Ende eine wichtige Rolle übernehmen würde.
Bleibt der vielgelobte Heath Ledger als Joker. Mir fällt dazu nur eins ein: gut. Aber das Überragende konnte ich schlicht nicht sehen. Nach wie vor behaupte ich das viele andere Darsteller mit diesem Makeup eine ähnlich gute, diabolische Darstellung hätten abliefern können. Zwar übertrifft er Nicholsons Joker aus Burtons „Batman“ um längen, liegt aber auch daran das die beiden zwei völlig verschiedene Joker Versionen darstellen. Der eine ist eine überdrehte Comicfigur, der andere ein durchaus realistischer Schurke mit „ungewöhnlichen“ Make up.
„The Dark Knight“ ist düster, spannend und in großem Maße „realistisch“. Zwar nicht 100% aber dennoch vorstellbar (wenn man den Fledermausmann weg lässt). Man kann ihn analysieren, hinterfragen was Nolan damit zeigen wollte. Man interpretieren und sich Gedanken machen oder man nimmt den Film einfach als Actionfilm, als Comicverfilmung. Beides funktioniert, beides unterhält. Sowohl als reine Unterhaltung als auch als intellektueller Film der zum Nachdenken anregt. Die Figuren sind hier nicht das wichtigste, sondern die Story. Für den ein oder anderen auch die Action. Bei mir hats geklappt, zwar kann man auch hier (man ich schäme mich schon fast das zu sagen) ca. 20-30 Minuten kürzen damit der Film straffer wird, aber so hat mich auch prächtig unterhalten. Gelangweilt habe ich mich keine Minute.
#93
Geschrieben 16. Oktober 2008, 09:03
Mal im Ernst, ich liebe Star Wars ! Oder besser: Die klassische Trilogy. Was George Lucas danach aus Star Wars gemacht hat ist ja eher zum heulen. Das der werte her mit seiner Idee Kohle scheffeln will ist natürlich legitim, würde wohl niemand anders machen. Die Figuren habe ich als Kind ja noch geliebt (zugegeben, ich habe auch heute noch welche und kaufe hin und wieder auch Neue), die beiden „Ewoks“ Filme (obwohl unglaublich kitschig) und TV Serien wie „Droids“ (ebenfalls nur für die ganz kleinen) habe ich ebenfalls gesehen und ich war einer der ersten der damals in „Episode I“ gerannt (ja, wirklich gerannt) ist. Wahrscheinlich war ich auch einer der ersten der maßlos enttäuscht wurde. Abgesehen von ein paar Namen und Sounds verband ich in Episode I nichts mit Star Wars. Für mich gabs kein Widererkennungsmerkmal und der Film war langweilig.
Episode II machte es etwas besser, immerhin gab es mit den Clone Krieger Figuren die stark an Stormtrooper erinnerten (klar, sind ja deren Vorgänger) und Macregor sieht diesmal mehr nach Obi Wan aus. Teil 2 kommt auch nicht annähernd an den Unterhaltungswert der alten Filme heran, kann aber noch recht passable unterhalten.
Episode III schließlich bot von allem mehr, vor allem mehr Effekte. Konnte mich aber von allen 3 Filmen am wenigsten überzeugen. Zu sehr auf ein junges Puplikum zugeschnitten, überwiegend lächerlich und Effektüberladen. Lediglich die letzten 10 Minuten, welche die Brücke zu den alten Filmen schlägt brachten das ersehnte Star Wars Feeling. Zuwenig, ein mieser Film.
Aber immer noch lässt sich massig Kohle mit Star Wars verdienen. Neben Figuren, Spielen und weis der Geier was entstand eine mehrteilige CGI Serie deren Pilotfilm George Lucas nun ins Kino brachte.
Die Story ist dünn, aber das war sie bei Star Wars schon immer. Angesiedelt zwischen Episode II und III muß Anakin Skywalker den Sohn von Jabba the Hut befreien. Entführt von Count Dooku möchte man die Jedi in Verruf bringen damit der Clan der Huts kein Kriegsentscheidendes Bündnis mit diesen eingeht.
Punkt aus. Massig Schlachten und Lichtschwertduelle sind die Folge bis man am Ende das erwartete Happy End sieht. Statt Darsteller aus Fleisch und Blut setzte man auf CGI. Ein Hochglanzprodukt wie die Pixar oder Dreamworks Streifen gibt’s, trotz des Technik Know Hows der Lucas eigenen Effekte Schmieden nicht zu sehen. Wozu auch ? War das ganze doch als TV Serie für ein recht junges Publikum ersonnen. Auch hier hat der Erfinder selbstverständlich das Recht sein Produkt zu vermarkten wie er will. Dennoch freue ich mich über die deftige Bauchlandung welche „Clone Wars“ Weltweit im Kino hingelegt hat. Das ganze wollte nämlich kaum wer sehen. Gut so, sonst würden in den nächsten Jahren billige CGI Produktionen das Kino überschwemmen.
Obwohl man sagen muß: So schlimm ist es nicht. Im Gegensatz zum US Publikum bekommt der deutsche Fan alle Originalsprecher der Kinofilme zu hören. Die Animationen sind nicht weltbewegend, Haare bestehen zum Beispiel aus einer „Masse“. Die Schlachten sind fulminant und stehen denen in den Episoden 1-3 in nichts nach, dafür ist der ganze Rest ziemlich detailarm. Klar, ist ja auch für den heimischen TV Schirm und nicht fürs Kino gedacht aber selbst Schuld wenn man den Film dann genau dahin bringen muß.
Fans werden sich freuen, die Kids wohl auch. Wer mit den Episoden 1-3 nichts anfangen konnte wird hiermit auch nichts anfangen können und so ziemlich jeder Erwachsene dürfte mit dem kindgerechten, blutleeren CGI Film ebenfalls seine Probleme haben.
Ich als Fan habs aber auch schwer. Zum einen passen einige Dinge geschichtlich einfach nicht. So habe ich nie etwas von einem Sohn Jabbas gehört, Anakin hat eine Schülerin obwohl er mehr oder minder kein richtiger „Jedi Meister“ ist. Ganz davon abgesehen das von diesem Padawan im „Nachfolger“ Episode 3 kein Wort mehr zu hören ist. Aber so ist das nun mal wenn man eine komplette Serie mit an die 100 Folgen zeitlich zwischen zwei Filmen ansiedeln möchte. Die Kontinuität stimmt nicht.
Ging man bereits bei den Episoden 1-3 in die unnötige, unpassende „hippe“ Richtung, so setzt sich das auch hier fort. Fetzige, „coole“ Sprüche und übermenschliche Kletter- und Sprungeinlagen wollen so gar nicht zu dem mystischen Bild der Jedi passen das Alec Guinness Obi Wan vermittelte. Leider auch ein Zugeständnis an das junge Publikum.
Um es kurz zu machen: Die „Star Wars Abnicker“ werden sich begeistert auf die „Clone Wars“ stürzten, der Rest wartet auf die TV Ausstrahlung oder lässt sie gleich links liegen. Als halbstündige Episoden ist das ganze bestimmt ganz net, so aber nicht wirklich.
#94
Geschrieben 17. Oktober 2008, 16:31
Es kann nur einen geben !
Schreien sich die Unsterblichen in Russel Mulcahys Erstling entgegen wenn einer dem anderen gerade die Rüber runterhackt. Hätten sich die Macher der „Highlander“ Reihe auch mal dick hinter die Ohren schreiben sollen, oder besser fett auf die Stirn denn dann hätten sie morgens beim Blick in den Spiegel gleich wieder gewusst was sie nicht machen sollen: eine Fortsetzung zu besagtem Film !!!
Doch da sich in Hollywood niemand an so was hält wenn`s ums liebe Geld geht, steht mit „Highlander – The Source“ der nunmehr 5. Teil an.
Teil 1 war keine Quelle von Innovation, die Story interessant aber dünn, der Ablauf eher 08/15. Was den Film so besonders machte war die Inszenierung, die damals neuartige Videoclip Ästhetik, die tolle Action und die überzeugenden Darsteller.
Nach dem immensen Erfolgte begann aber bereits mit Teil 2 der rapide Abstieg. Aus den Unsterblichen wurden kurzerhand verbannte Aliens (ja richtig, Aliens !!!). Wer hier stirbt stirbt nicht wirklich, sondern wird wieder auf den Heimatplaneten versetzt. Ein kluger Schachzug, konnte man so doch den heimliche Star aus Teil 1, Sean Connery, problemlos in die Fortsetzung transferieren (trotz seines Ablebens in Teil 1). Der Highlander kämpft in einer fernen Zukunft gegen seine Artgenossen um ein angebliches Schutzschild zu zerstören welches die Menschheit vor Jahren vor der überhand genommenen Sonneneinstrahlung schützt. Wie man erfahren hat gibt es diesen Schutz aber nur weil man mächtig Kohle damit scheffeln kann denn die Sonnenstrahlung ist wieder zurück gegangen, die Ozonschicht hat sich reanimiert. „Highlander 2“ war ein peinlicher, in allen Belangen unterdurchschnittler Ökohumbug.
Wer dachte danach ist Schluß hatte nicht mit den Produzenten gerechnet. Es folgte „Highlander 3 – Die Legende“. Nach dem Debakel mit Teil 2 wollte man an die Anfänge zurück und so ignoriert „Die Legende“ den 2. Teil und schließt an Teil 1 an. Jahrhunderte in einer Höhle verschüttet werden 3 Unsterbliche befreit und setzten den Kampf nun fort. Conner Macloud muß erneut ran. Zwar orientierte man sich an Teil 1, konnte aber dennoch nicht an dessen Qualitäten anknüpfen. Die Story war ausgelutscht, die Darsteller, allen voran Lambert und van Peebles (damals eine beliebte Kombi) mau und auch die Effekte konnten nicht ganz überzeugen. Der Film war langweilig.
Danach gab es eine TV Serie. Statt Conner Macloud durfte man hier dessen Vetter Duncan Macloud beim Köpfe abhacken zusehen. Viele Änderungen in der Grundgeschichte wurden vorgenommen. Aus allen Ecken und Enden krochen Unsterbliche und damit der Strom niemals endet wurden kurzerhand ein paar Mittel Wege ersonnen wie es neue Unsterbliche geben kann. So wurde Duncan`s Sidekick Richie im Laufe der 6 (!) Staffeln, durch das köpfen eines Unsterblichen, ebenfalls unsterblich.
Es folgte um die Jahrtausenwende, Kinofilm Nummer 4: „Highlander – Endgame“. Das weglassen der Zahl im Titel hat seinen Grund. Teil 4 ignoriert nämlich Teil 2 und (!) 3. Soll also ebenfalls ein Teil 1 anschließen und gleichzeitig die sowohl die Fans des 1. Films als auch der Serie vereinen. Deshalb spielen diesmal auch Conner und Duncan die Hauptrollen. Erneut gilt es einige Unsterbliche zu töten von denen einer besonders mächtig wurde. Denn auch hier gibt es eine Neuerung: Es ist wichtig wen man tötet, denn nicht nur dessen Energie geht auf einen über sondern auch dessen komplettes Wissen und Fähigkeiten. Dies ist auch der Grund für die schwachsinnige Milchmädchen Rechnung am Ende des Films die wiederum dazu führt das Conner den Staffelstab endgültig an Duncan übergibt.
So kommen wir nun zu „Highlander – The Source“. Dieser ignoriert seinen Vorgänger zwar nicht wirklich, nimmt aber auch keinerlei Bezug auf diesen. Man befindet sich in einer nahen Zukunft. Die Welt ist ziemlich heruntergekommen. Warum weiß keine Sau, eine Erklärung für den Zuschauer hielt man scheinbar für unnötig. Erneut spielt Duncan die Hauptrolle und mit Jon Byrne sowie Methos gibt es weitere alte Bekannte aus der Serie. Warum diese gerade wo sind und wieso sie in der jeweiligen Verfassung/Stimmung sind erklärt man uns ebenfalls nicht. Ist ebenso. Punkt.
Zusammen mit 2 weiteren Unsterblichen, deren Bedeutung nicht weiter erklärt wird, machen sich Duncan und Methos auf die Suche nach der „Quelle“, die der Ursprung der Unsterblichen sein könnte. Wieso, weshalb, warum ? Man ahnt es schon, eine Erklärung gibt es nicht. Man hopst in der Gegend rum, watschelt sinnlos von Location zu Location und wird dabei von einem „Überunsterblichen“ mit sinnvollem Namen „The Guardian“ verfolgt. Dieser Beschützer, Verteidiger, was auch immer (richtig ! Wozu genau er da ist weiß ebenfalls keine Sau !!!) ist verdammt schnell, sieht bescheuert aus und robbt bescheuerte Sprüche. Auf dem Weg zur Quelle verändern sich die Persönlichkeiten unsere Protagonisten von gut zu böse, von gut zu irre und von gut zu tot. Auch hier gilt: Ne Erklärung gibt’s nicht, ist ebenso. Punkt.
Die Endzeit Gang darf auch hier nicht fehlen und da es wesentlich interessanter ist sind diese auch noch Kannibalen.
Bringt mich zu der Erkenntnis das einige Menschen auf die nächst beste Gelegenheit warten ihre Mitmenschen zu verspeisen. Mal ehrlich, man muß doch nicht alles fressen. Außerdem gibt’s genug Tiere die wesentlich einfacher zu erlegen und zu verspeisen sind. Ja und danach ist man noch nichtmal das Arschloch der Nation. Stellt euch das mal vor !
Am Ende erreicht man natürlich die Quelle, besiegt den Bösewicht und….ja….keine Ahung. Was die Quelle nun genau ist, was sie tut und warum man diesen Schrott gedreht hat bleibt unerklärbar. Ok, letzter Punkt ist klar: zum Kohle scheffeln ! Für die anderen Punkte bleibt man uns aber wieder eine Erklärung schuldig.
So, komm ich mal zum (verdienten) Abschluß: Nach Teil 2 dachte man ja schon es geht nicht mehr schlimmer. Die Schlaftablette „Die Legende“ bewies uns das Gegenteil. „Endgame“ war etwas unterhaltsamer, aber auf verdammt niedrigem Niveau. Lag das Franchise „Highlander“ nach diesen Film schon im Staub, tritt „The Source“ das ganze noch tiefer hinein, schüttet Wasser drauf und begräbt das ganze in Matsch und Schlamm bis man nichts mehr erkennen. Hoffentlich ist diesemal wirklich Schluß denn sollte ein weiterer Film folgen so grenzt das ganze schon an psychische Folter. „The Source“ steht auf Platz 2 der diesjährigen Filmkatastrophen. Viel schlechter geht es nicht mehr.
#95
Geschrieben 20. Oktober 2008, 16:06
ALONE IN THE DARK HORROR; BRD/USA 2004; Uwe Boll; 18.10.2008 (Wiederholung)
Da ich vor kurzem den grausam langweiligen und dämlichen „Alone in the Dark 2“ gesehen hatte, musste ich mir auch Teil 1 nochmals anschauen. Als ich ihn das letzte mal gesehen hatte konnte er mich überhaupt nicht begeistern. Tatsächlich stufte ich ihn als einen der schlimmsten Streifen ein den ich jemals sehen „durfte“.
Keine Ahnung ob es an meinem fortgeschrittenen Alter liegt oder ob ich in der Zwischenzeit einfach zu viele noch schlechtere Filme gesehen habe, Tatsache ist, diesmal fand ich ihn nicht ganz so mies.
Sicher, der Film ist nach wie vor größtenteils langweilig und krude zusammengemixt. Die Story ist verworren, die Darsteller überwiegend ein Witz und Bolls Dramaturgie quasi nicht vorhanden. Wie fast alle Bollwerke, so ist auch „Alone in the Dark“ platt, hohl und meist emotionslos. Christian Slater und vor allem Tara Reid sind nicht gerade Top Darsteller, eine bessere Leistung als die hier zur Schau gestellte hat man aber von beiden schon gesehen.
Dennoch bietet der Film ein paar nette Settings, sowie einige gelungene Effekte. Die CGI Monster sehen passabel aus und auch die Schlacht am Ende ist brauchbar und bietet den ein oder anderen Effekt für den Splatterfan (irgendwo muß die FSK 18 ja her kommen). Zwar ist auch diese Finaleschlacht völlig emotionslos, aber irgendwie macht das Dauergeballer auch ein wenig Spaß (die Betonung liegt auf „ein wenig“).
Bleibt noch zu sagen das Herr Boll der Meinung ist, er drehe die Filme so wie sie der Actionfan haben möchte. Ich behaupte eben einfach mal: Herr Boll dreht die Film so, wie sie ein Herr Boll gerne haben möchte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf plumper Action und Gewalt, was man immer dann besonders heraushört wenn man sich Bolls Regiekommentar (wie immer sehr unterhaltsam und das Beste am Film) anhört. Denn dort lässt er sich meist über die Effekte aus und reitet drauf herum wie toll sie doch aussehen und das ja Regisseur XY wesentlich mehr Budget zur Verfügung hat, dessen Effekte aber auch nicht besser aussehen. Naja, was solls. Zumindest ich kenne keinen Film der nur durch gute Effekte gerettet wurde.
etwas früher gabs Teil 2, weshalb ich den ersten ja nochmal gesehen habe
ALONE IN THE DARK 2 HORROR; BRD/USA 2008; Michael Roesch/Peter Scheerer; 07.10.2008
Fortsetzungen zu guten Filmen sind was Tolles. Fortsetzungen zu durchschnittlichen Filmen….evtl. brauchbar. Fortsetzungen zu schlechten Filmen…sind mies. Aber mit etwas Glück sind sie besser als der ohnehin schon schlechte Vorgänger ? Deshalb stürze ich mich immer wieder todesmutig auf solch potenzielle Gurken. Auch wenn es sich beim Vorgänger um einen Uwe Boll Film handelt und auch wenn ich bereits diesen Film grauenhaft fand.
Also wanderte dieses Wochenende „Alone in the Dark 2“ in den heimischen DVD Player. Uns Uwe fungiert hier nur als Produzent. Ein gutes Omen ?
Zu beginn verfolgt man eine dreiköpfige Gruppe. In einem atmosphärischen Setting versuchen diese einen Dolch vor einer unbekannten Macht zu verstecken. Alsbald wird eben jene Gruppe, völlig unmotiviert im Off gekillt während ein anderer Protagonist, durch seltsame Narben gezeichnet, durch die Gegend marschiert und auf Edward Carnby, seines Zeichens Held aus Teil und den Videospielen, trifft. Eine krude Geschichte rund um den Dolch, eine ominöse Gruppe und eine mordende Hexe nimmt ihren Lauf.
Hat der Fan Anfangs noch das Gefühl hier eine passable Verfilmung des neuesten Spiels für Heimkonsolen und PC (Alone in the Dark 5) zu sehen, stellt sich schnell heraus das der Film mit diesem ebenso wenig gemein hat wie mit Uwe Bolls Erstling. Abgesehen vom Hauptcharakter Edward Carnby gibt es keinerlei Gemeinsamkeiten. Statt Christian Slater turnt hier Rick Yune als Ed durch die Pampa was den Dibbelschisser in mir aufschreien lässt. Der Asiatische wirkende Mime passt so gar nicht in eine Rolle die nach 100 %-tigem Engländer klingt. Zudem ist Yune alles andere als ein Top Darsteller, in dieser tragenden Rolle wirkt er einfach (trotz mauem Drehbuch) hoffnungslos verloren. Der Film selbst wirkt als hätte ihn Boll persönlich inszeniert. Die Darsteller agieren allesamt hölzern (allen voran Ralph Moeller), plappern wirres Zeug und lassen den Zuschauer so zusätzlich im Dunkeln tappen.
Zwar versteht auch der dümmste das hier allesamt hinter einem ollen Dolch her sind, was genau nun aber die Beweggründe der einzelnen Parteien sind und warum sich einige gegenseitig helfen erschließt sich nicht wirklich.
So kann ich zwar nachvollziehen warum der Vater seine Tochter beschützen will, wer aber die Gruppe am Anfang war und warum der Vater von den anderen Personen unter Einsatz deren Leben unterstützt wird erklärt niemand. Ebenso bleibt die genaue Herkunft der Hexe ungeklärt.
Es ist immer wieder bewundernswert wie dillethantisch die meisten Boll Streifen, bzw. deren Nachfolger, heruntergekurbelt werden.
Darsteller die scheinbar keine Ahnung von ihrem Beruf haben und kontinuierlich mit dem gleichen Gesichtsausdruck durch die Gegend marschieren, eine krude, undurchsichtige Story, lieblos aneinander gepappte Szenen und das alles wird völlig platt, ohne jedwede Emotion präsentiert. Mitleid, Spannung, Furcht, nicht einmal der geringste Spaß will sich beim Zuschauer einstellen. Selbst die Zwischensequenzen der Videospiele haben einen größeren Unterhaltungswert und wirken weit liebevoller gestaltet als die besten Szenen vom Film.
Es scheint fast so als wäre ein Großteil der Boll Filme einzig dazu da Leute wie Zack Ward, Ralph Moeller und Michael Pare zu beschäftigen. Gerade um letzteren tut es mir leid, konnte er in den 80`ern mit „Moon 44“ und „Straße der Verdammnis“ Genrefans überzeugen.
War mal wieder absolut nix.
und als ob das nicht genügen würde, gönnte ich mir noch Uwe Bolls
SEED HORROR; BRD/KANADA 2007; Uwe Boll; 15.10.2008 DVD
Und fröhlich geht’s weiter mit dem nächsten Boll Streifen. „Seed“ fällt dabei etwas aus der Rolle denn es ist ausnahmsweise mal keine Spieleverfilmung. Boll hat sich hier mal selbst was ausgedacht und das ganze anschließend auf Zelluloid gebannt.
Das „selbst ausgedacht“ ist aber mit Vorsicht zu genießen denn bei SEED handelt es sich um nichts weiter als um ein weiteres Slashermovie. Im Vorfeld gab es viel Geplapper denn Boll stellte an sich selbst den Anspruch einen der härtesten Streifen der Filmgeschichte zu drehen…..naja zugegeben, den Vorsprach, in welchem Tiere gequält werden, habe ich übersprungen. Sinn und Zweck des ganzen erschließt sich mir auch nicht wirklich. Das gezeigte Filmmaterial wurde Boll von PETA zur Verfügung gestellt die dafür einen Teil des Gewinns abbekommen haben. Löblich, aber pure Effekthascherei denn mit dem Film haben diese Szenen nicht wirklich etwas zu tun.
Der Film startet recht schnell mit einem dämlichen Gemetzel an einer Polizeitruppe inklusive ebenso dämlicher Verhaftung von Maxwell Seed. Hier schüttelt der denke Zuschauer bereits den Kopf. Ein Massenmörder wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat (im Laufe des Films ist von 666 Opfer die Rede) soll von popeligen 6 Cops hopps genommen werden ? Sorry, selbst in den 70`ern wäre hier ein Großaufgebot der Polizei samt SWAT Team aufmarschiert !
Als ob das nicht schon genügen würde teilen sich diese Idioten auch noch komplett auf sodaß jeder alleine durch das Gemäuer spaziert und Seed leichtes Spiel hat. Umso unglaubwürdiger ist es dann, das er am Ende von einem einzelnen Cop verhaftet wird.
Danach gibt es noch ein weiteres, inspirationsloses Gemetzel an Gefängniswärtern bevor Seed hingerichtet wird. Klappt natürlich nicht weshalb er lebendig begraben wird. Doch hartnäckig wie er ist, buddelt sich der gute wieder aus um sich an seinen Peinigern zu rächen. Erneut beginnt ein Gemetzel welches an stoische Mordmaschinen wie Jason Vorhees erinnert, aber leider nicht dessen Klasse und Kultstatus erreicht. Aufspießen hier, zermatschen dort und das war`s schon.
Dabei hält sich Boll an die gängigen Regeln des Genres und setzt das ganze (welch Wunder !) halbwegs akkurat um. Nun gut, wir Horrorfans sind nicht gerade sehr kritisch und geben uns oft mit wenig zufrieden. Dennoch muß man eingestehen das Boll, im Falle von Seed, tatsächlich einen brauchbaren Streifen kreierte. Das Genre des Slasherfilms mit seinem (meist) formelhaften Ablauf und „leichten“ Regeln kommt unserem Uwe dabei freundlich entgegen und macht es ihm leicht.
Eine überschaubare Menge an Charakteren, ein good Guy (wahlweise eben Frau) und der böse Psychophat. Das bekommt sogar Herr Boll recht problemlos in den Griff. Er kopiert dabei, wie gesagt, bei bekannten Genrevertretern und so erinnert Seed sehr stark an Jason Vorhees. Für den ausgehungerten Fan als durchaus ein brauchbarer Film. Kann man sehen, muß man aber nicht. Bollhasse werden auf jeden Fall verhältnismäßig wenig zu meckern finden.
Das Ende ist, wie im Genre üblich, so gestaltet das eine Fortsetzung möglich ist (ok, ist in diesem Genre eh immer möglich). Den, oder einen der, brutalsten Streifen der Filmgeschichte hat Boll aber bei weitem nicht gedreht. Sicher, Blut spritzt viel aber das tat es auch in anderen Filmen zu genüge. Ich als Horrorfan habe nichts entdeckt was ich nicht bereits in anderen Streifen (auch zahlreicher und teilweise blutiger) gesehen hätte. Lediglich die, wie bereits geschrieben überflüssigen, Tierquäler Szenen zu beginn sind sehr heftig und Boll typisch reiner Effekt. Eine Sehempfehlung gibt’s auch für diesen Boll nicht, der ausgehungerte Horrorfan kann aber ruhig einen Blick riskieren. Da gab es in der Vergangenheit wesentlich schlimmere Streifen (nicht nur von Boll).
#96
Geschrieben 21. Oktober 2008, 15:37
Ich mag CGI Filme. Ob nun Pixar oder Dreamworks, die meisten konnten mich gut unterhalten, rühren, mitreißen. Kritisch wird es wenn man „richtige“ Filme statt mit Schauspielern komplett am PC entstehen lässt. „Final Fantasy“ zeigt vor einige Jahren das man zwar technisch beeindruckendes zustande bringen kann, die Gefühle jedoch auf der Strecke bleiben. Der Film kalt und erzählte zudem noch eine verworrene Geschichte. So herrschten dann auch 2 Stunden Langweile, der Film wurde ein katastrophaler Flop welcher den renommierten Videospielehersteller Square beinahe in den Ruin und zur Fusion mit dem ehemaligen Konkurrenten Enix trieb. Auch neuere CGI Streifen, wie der jüngst erschiene „Appleseed-Ex Machine“ sehen teilweise toll aus, können aber nur schwer Gefühle rüberbringen (dafür stimmte die hier die Action und die Story war verständlich).
Robert Zemeckis geht derweil etwas andere Wege. Nach dem „Polarexpress“ (der ebenfalls hinter den Erwartungen zurück blieb und teilweise derbe Kritik einstecken musste) ist „Beowulf“ sein zweiter komplett animierter Streifen. Anders als Final Fantasy nimmt er aber reale Darsteller, lässt sie ein wenig agieren und verwurstet das dann anschließen, als CGI Figuren, zum Film. So sehen König und böse Dämonin dann auch tatsächliche wie Anthony Hopkins und Angelina Jolie aus. Beim kraftstrotzenden, jungen Held Beowulf hingegen ist Ray Winston erst auf den 2. Blick zu erkennen. Das Gesicht passt halbwegs, jedoch ist Winston schon etwas älter und wer ihn in „Indiana Jones 4“ gesehen hat der muß hier schon 2 mal gucken um festzustellen das es sich um ein und die selbe Person handelt.
Die Animationen sind überwiegend fast perfekt, oft vergisst man das es sich hierbei um eine reine CGI Produktion handelt. Die Action ist klasse und das ganze wird nicht gerade zimperlich präsentiert. Die Geschichte selbst handelt zum größten Teil vom Kampf des nordischen Helden Beowulf gegen Grendel, Sohn einer Dämonin und eines Königs. Nahezu unbezwingbar mordert er die Soldaten des Königs. Bis Beowulf auftaucht und dem ganzen ein Ende setzt. In kurzen Rückblenden, im Film sind es Beowulfs Erzählungen, erhält man aber dennoch einen kleine Einblick in seine bisherigen Heldentaten.
Was in der Vergangenheit bereits für komplette Filme (schlechte bis mittelmäßige) Filme genügte, füllt hier knapp 2/3 des Films. Der Rest handelt dann vom Treffen Beowulfs auf die Dämonin (Jolie, wesentlich hübscher anzusehen als das Klappergestellt welches sie uns in „Wanted“ präsentiert) und seinen späteren Kampf gegen eine Drachen. Wie in der Sage ist dieser Kampf dann auch das Ende von Beowulf.
Das ganze wurde packend und spannend inszeniert. Ein paar Animationen wirken etwas hölzern, andere leicht „wackelig“. Dennoch wirkt es realistisch, mal abgesehen vom, CGI Filmen eben noch anhaftenden, Look.
Was man aber immer noch nicht wirklich hinbekommt sind Gefühle, dies war in „Final Fantasy“ ein Problem, machte dem „Polarexpress“ schwer zu schaffen und tötet auch in den Sentimentalen Szenen von Beowulf teilweise die Stimmung. Animierte Figuren sind nun mal keine Menschen, schaut man den Charakteren von Beowulf in die Gesichter so wirken sie meist leer. Sicher, die Gesichtsausdrücke sind passend und gut animiert, Gefühle selbst spiegeln sich aber nicht wirklich wieder. Alles wirkt recht steril. In den Actionszene stellt das natürlich kein Problem dar, jeder Gefühlvollen Szene, sei es das Aufeinandertreffen von Beowulf und der Königen, das Treffen von Beowulf und der Dämonin oder aber Beowulfs tot, bricht es aber das Genick.
Schade, wenn man das hinbekommen hätte wäre Beowulf der perfekte CGI Film für Erwachsene. Die „kleinen“ haben in dem Film der teilweise derbes Gemetzel zeigt, nichts verloren.
So bleibt es ein, in meinen Augen, guter aber nicht überragender CGI Film. Die überwiegend richtigen Verrisse und Hasstiraden welche über den Film verschüttet wurden kann ich ehrlich gesagt nicht mal ansatzweise verstehen. „Beowulf“ mit Christopher Lambert war ein schwacher Witz, „Beowulf und Grendel“ Mursk und „Der 13. Krieger“ recht langweilig. Zemeckis CGI „Beowulf“ ist für mich die mit Abstand beste filmische Interpretation des Stoffes.
#97
Geschrieben 24. Oktober 2008, 12:35
Filmfanatiker bin ich nicht erst seit gestern sondern seit frühesten Kindheitstagen (sollte ich mir wohl mal Gedanken drüber machen). Eine bleibende Erinnerung hinterließ beim kleinen Nickless ano dazumal John Carpenters „The Fog“. Ich hatte richtig Schieß ! Fortan liebte ich den Kerl. Er ist also Mitbegründer meines Filmfanatismus im Allgemeinen, als auch Schuldiger an meiner Vorliebe für Horrorfilme. Ob nun „Fürsten der Dunkelheit“, „Die Klapperschlange“ oder „Halloween“, die Carpenter Filme musste ich alle sehen und, von seinen neueren Werken abgesehen, fand ich sie allesamt gut bis sehr gut. Schon früh zählte Carpenters Remake von „Das Ding aus einer anderen Welt“, kurz: „The Thing“ zu meinen Carpenter Lieblingen.
Klar, vereint es mit Sci-Fi und Horror doch die beiden Genres, welche mir von jeher am ehesten zugesagt haben und die Fantasie eines Kindes besonders anregen können (positiv wie auch negativ). Witzigerweise bietet der Film auf den ersten Blick jedoch nichts anderes als zahlreiche andere auch. Die Geschichte selbst ist ein Remake, denn das ganze gab es in den 50`ern unter gleichem Namen schon einmal. Auch die Ausgangssituation ist bekannt und bei Carpenter beliebt. Wie auch in „Assault“ , gegen Ende von „The Fog“ oder bei späteren Werken wie „Fürsten der Dunkelheit“ und „Ghosts of Mars“ ist es eine klein Gruppe die sich abgeschnitten vom Rest der Menschheit, abgeschnitten von Hilfe, gegen einen Feind zur Wehr setzen muß.
Hier ist es eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler die sich in der Antarktis gegen einen unbekannten, oft unsichtbaren Feind verteidigt. Ausnahmsweise können sie mal nichts dafür denn es war ein Norwegisches Forschungsteam welches ein Alien aus dem Eis befreite. Im Original der 50`er metzelt sich ein gut sichtbarer, Außerirdischer Hüne durch die Forscher. Bei Carpenter ist es ein Formwandelndes Wesen welches jede erdenkliche Lebensform annehmen kann. Daraus bezieht der Film seinen Reiz und die enorme Spannung. Nie kann man sicher sein wer das Alien ist. Welche Person es bereits infiziert hat und ob überhaupt noch normale Menschen dort sind. Keinem kann man trauen und so überträgt sich die Anspannung und Verzweiflung wunderbar auf den Zuschauer. Während das Alien falsche Fährten legt, kommt man auch als Zuschauer ins grübeln….oder sind es gar keine falschen Spuren und unser Held ist bereits ein Alien ?
So schürt der Film die Paranoia der Protagonisten und des Zuschauers und passt mal wieder herrlich in die Zeit des kalten Krieges und die Angst vor Kommunisten. Das Remake weißt somit wesentlich deutlichere Parallelen zur Realität auf als es das Original vermochte. Zumindest ist die Angst vor dem Bösen, das überall verborgen sein könnte aber nicht sichtbar ist, doch wesentlich größer als die vor Dingen die man sieht.
Aufgelöst wird das ganze selbst am Ende nicht. Einerseits schade da man schon gerne gewusst hätte wer Alien und wer Mensch ist bzw. ob das Viech noch lebt, auf der anderen passt es wunderbar denn der Film versprüht von Anfang an eine herrliche, „carpenterische“ Atmosphäre. Nun und die ist oft bedrückend und ohne „richtiges“ Happyend (Snake Plisken überließ die Welt dem Chaos und warum Napoleon Napoleon heißt erfahren wir ebenfalls nicht, abgesehen davon wandert er trotz seiner Verdienste in den Knast).
Ich habe es schon bei der „Klapperschlange“ gesagt und wiederhole es hier noch mal: Carpenters Filme (zumindest die der 80`er) erkennt man meist auf den 1. Blick. Die Filme strahlen ihr ganz eigenes Flair aus, Bild und Musik (auch wenn sie in diesem Fall von Ennio Morricone stammt) sind einfach typisch Carpenter.
Sehr gut gelungene SFX fügen sich in das stimmige Gesamtbild ein. Aus heutiger Sicht sind zwar nicht alle perfekt, aber dennoch gut. Schleimige Mäuler, kroteske Kreaturen und furchterregende Schreie verdichten die ohnehin schon starke Atmosphäre. So greift ein Rad ins andere und am Ende hat man einen packenden, spannenden Shocker der mit einigen Überraschungen und Wendungen aufwarten kann. Fast zu schnell kommt dann der Showdown und kann nicht ganz das halten was der Film im Vorfeld aufbaut. Schade, führt zu einem kleinen Abzug in der B-Note. Doch wie wir wissen steht und fällt ein Film (in den meisten Fällen) mit seinen Darstellern und wie bei den meisten Carpenter Filmen hat man auch hier einen tollen Cast zusammenbekommen. Neben Carpenter Spezie Kurt Russel tummelt sich ein Haufen anderer Figuren auf der Leinwand die, zwar teilweise eher unwichtig sind aber dennoch allesamt glaubwürdig rüber kommen. Zwar fallen der allzu hibbelige, schwarze Koch, der kiffende Pilot und der durchdrehende Arzt in die Klischeekiste, schaden tun sie dennoch nicht.
Schreibt man (oder besser ich) Kritiken zu Filmen bei denen ich in Euphorie schwelge, so habe ich öfter das Problem das „Warum“ in Worte zu fassen. So kann ich Ende nur nochmals betonen das Carpenters „The Thing“ ein wirklich gelungener Horrorshocker ist. Wer Horror und Sci-Fi mag, der wird auch diesen Film mögen. Wer mit dem Genre bisher nichts anfangen konnte wird es nach diesem Film aber auch nicht unbedingt mögen. „The Thing“ ist und bleibt einer von Carpenters besten Streifen, auch wenn diese erste große Auftragsproduktion für ein großes Studio damals floppte.
#98
Geschrieben 29. Oktober 2008, 19:42
In den letzten Jahren ist es schwer einen deutschen Kinofilm zu finden der sich nicht mit Liebesbeziehungen, Teeniegedöhns oder dem 3. Reich beschäftigt. Von daher ist „Die Welle“ schon mal eine nette Ausnahme.
Obwohl, ganz ohne Drittes Reich geht es nicht. Der Film beschäftigt sich nämlich mit der Frage ob eine Diktatur auch heute noch, ohne weiteres in Deutschland zustande kommen könnte. Diese Frage stellt sich innerhalb einer Projektwoche an einer deutschen Schule. Da man ja „zu aufgeklärt“ sei sind die Schüler der Meinung, eine Diktatur wäre nie und nimmer möglich. Grund genug für den Lehrer ein dementsprechendes Projekt zu starten. Von den meisten unbemerkt, beginnt er die Schüler unterbewusst zu manipulieren. Die ersten Erfolge stellen sich schnell ein und scheinen durchweg positive Veränderungen mit sich zu bringen. Doch was der Lehrer nicht bemerkt ist die Tatsache, das sich sein Projekt verselbständigt und auch außerhalb des Klassenzimmers Wurzeln schlägt. Alsbald gerät das Schulprojekt außer Kontrolle.
Die Grundidee von „Die Welle“ ist toll, um nicht zu sagen klasse. Es ist schon interessant zu sehen, wie man Menschen manipulieren kann und es durchaus vorstellbar das so etwas irgendwann, irgendwo in einem ach so fortschrittlichen Land tatsächlich passieren könnte. Allerdings bräuchte es dazu wohl mehr als einen Jürgen Vogel, weise Hemden und Lockerungsübungen.
Zu Beginn stellt der Film die richtigen Fragen und gibt sogar die passenden Antworten, so wird zum Beispiel aufgeführt was die Entstehung einer Diktatur begünstigt, was nötig ist.
Auch die anfänglichen, subtilen Manipulationen des von Jürgen Vogel gespielten Lehrers sind interessant. Man bekommt wunderbar vor Augen geführt wie simpel man Menschen manipulieren kann. Dennoch hapert es gewaltig an der Umsetzung. Man spielt für meine Begriffe zu sehr mit überzeichneten Charakteren.
Es gibt einen Schüler, der sofort auf die „Veränderungen“ anspringt. Alles ist super, alles toll. Der junge Mann ist Feuer und Flamme, hinterfragt nichts und folgt seiner Leitfigur ohne den geringsten Zweifel.
Im Gegenzug gibt es eine Schülerin, der es schon zuwider ist den Lehrer mit „Herr“ anzureden. Sprich: Statt „Du“ heißt es „Sie“. Ein Punkt an dem ich persönlich mich gewaltig störe denn das „Sie“ gegenüber dem Lehrer sollte doch der Normalzustand sein. Naja, diese junge Dame rebelliert von vornherein gegen Alles, zieht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und macht von Anfang an Stunk. Also der Gegenpool zu unserem hörigen jungen Mann.
Wie gesagt möchte ich gar nicht anzweifeln dass das, was wir im Film sehen, in ähnlicher Form tatsächlich möglich ist. Nicht jedoch binnen 4 läppischen Tagen und dann in diesem Ausmaß. Der Großteil der Schüler beginnt bereits am 2 Tage mit der „Rekrutierung“ weiterer Mitglieder. Ehemalige „Feinde“ werden zu Freunden, Kameraden. Schüler verändern sich rasend schnell, man „beschmiert“ die ganze Stadt mit dem Emblem der Gruppierung. Hierbei hält man sich im Film eng an das Entstehen des 3. Reichs, was aber wie gesagt in Anbetracht der Kürze der Zeit mehr als unglaubwürdig wirkt.
Da helfen auch die guten Darsteller nicht, obwohl man Jürgen Vogel schon weitaus besser hat spielen sehen. Es sind nicht nur die Veränderungen innerhalb der Gruppenmitglieder, auch das Geschehen drum herum passt nicht wirklich. So leidet innerhalb dieser kurzen Zeitspanne (das komplette Geschehen des Films beginnt Montagmorgen und endet Samstag Mittag) die Beziehung des Lehrers enorm, steht sogar vor dem Aus. Lehrerkollegen beäugen ihn misstrauisch während die Rektorin hinter ihm steht.
Kurz: Der Film basiert auf einer sehr interessanten Idee, hat gute Darsteller die teilweise toll spielen, scheitert aber letzten Endes an dem unglaubwürdigen Zeitrahmen. Hätte man sich mehr „Zeit“, sowohl reine Spielzeit als auch Zeit innerhalb des Films, genommen wäre hier womöglich ein wirklich mitreisender Film geworden der zum Denken anregt.
So wurde es leider ein recht unlaubwürdiges Stück Film mit guten Ansätzen aber katastrophalen Fehlern in der Umsetzung. Da hatte ich einiges mehr erwartet.
#99
Geschrieben 30. Oktober 2008, 20:16
Als 1999 Stephen Sommers „Die Mumie“ wie eine Bombe einschlug, war die obligatorische Fortsetzung schnell beschlossene Sache. Teil 2 bot zwar nicht wirklich was neues, sorgte aber dennoch für prima Unterhaltung und volle Kinosäle. Dann kam das Spin Off mit „The Rock“ als „Skorpion King“. Dieses konnte zwar nicht an die Erfolge der „Mumie“ Filme anschließen, spielte aber genug Kohle ein um nicht als Flop dazustehen und erhielt vor kurzem immerhin ein eigeness Direct-to-DVD Prequel. Warum es also 7 Jahre dauerte bis „Die Mumie 3“ erschien ist nicht wirklich nachvollziehbar. Terminschwierigkeiten können es nicht wirklich gewesen sein. Weder Brendan Fraser noch Rachel Weisz waren in den letzten Jahren ständig in anderen Filmen zu sehen und auch Regisseur Stephen Sommers hatte nach „Van Helsing“ nicht mehr wirklich viel zu tun.
Nüja, 7 Jahre später sind ohnehin nur noch Jon Hannah und Brendan Fraser geblieben. Den Regiestuhl übernahm (leider) Rob Cohen und Weisz Rolle ging an Maria Bello. Statt Wüstensetting geht’s ab ins ferne China und eine „richtige“ Mumie gibt’s auch nicht.
Imhotep und seine vergammelten Kollegen sind Vergangenheit, ein böser chinesischer Kaiser und seine ach so unbezwingbare Terrakotta Armee sind die neuen bösen Buben. Wesentlich zahlreicher als die Mumien in den Vorgängern und mächtiger als der olle Immo versuchen sie (wie sollte es anders sein) die Weltherrschaft an sich zu reichen (nana, wenn Brain das wüsste…). Aber auch die Guten haben aufgestockt. Der O`Connell Jüngling ist erwachsen geworden und unterstützt nun seine Eltern ebenso wie eine chinesische Kämpferin und deren Magiermutter. Da dies aber nicht reicht und man auf die obligatorische Massenschlacht nicht verzichten wollte, beschwört man am Ende noch eine Untotenarmee welche auf der Seite der Guten kämpft. Yetis, ein dreiköpfiger Drache und irgendein anderes Monster sowie ein paar böse chinesische Soldaten vervollständigen die beiden Armeen.
Klingt in der Theorie noch ganz passabel, ist als Film aber nicht sonderlich gelungen. In erster Linie erwartet man, wenn man „Mumie“ hört, etwas anderes als Terrakottakrieger und einen Ton oder Metallkaiser. In dieser Form stapft der olle Jet Li bis kurz vor Schluß durch China, um sich dann, SFX sei dank, völlig unmotiviert in einen Drachen zu verwandeln. Wozu ist nicht wirklich ersichtlich, kämpft er am Ende doch wieder in Menschenform oder als etwas größeres Katzenirgendwas. Bei dem Drachen scheint es sich also einfach um einen netten aber überflüssigen Spezialeffekt zu handeln der keinen größeren dramaturgischen Sinn hat. Ok, der volle Titel des Film heißt schließlich „Mumie 3 – Tomb of the Dragon Emperor“ von daher sollte ja schon irgendwo, irgendwie ein Drache auftauchen. Tatsache ist das Story und Setting nicht so wirklich zur „Mumie“ passen wollen. Auch der Rest passt nicht so ganz. Statt sich, wie in den Vorgängern, erneut auf Rick und Evelyn O`Conell zu konzentrieren packte man nun noch deren Sohn (in einer größeren Rolle als noch in Teil 2) und dessen Love Interest samt deren Mutter hinein.
Das Privatleben der Familie O`Connell, das Liebesleben des Sohnes, ein Techtelmechtel zwischen Sohn und Kämpferin sowie die große Liebe zwischen deren Mutter und einem verstorbenen General….das ist zuviel, wird im Film alles nur oberflächlich behandelt und interessiert auch nicht wirklich.
Das lockere Flair der Vorgänger, ungezwungener Witz und Spaß sowie die tolle Chemie zwischen den Darstellern der Vorgänger fehlt im 3. Teil völlig.
Arnold Vosloo mag kein überragender Darsteller zu sein, doch sein Imhotep hatte Charismas, war bedrohlich und für viele auch erotisch zugleich. Jet Li hingegen ist blaß, wenig erschreckend kurz: doof. Kein wirklicher Gegner für die O`Connels. Wortwörtlich mit versteinerter Miene taucht er auf, spielt aber auch später ganz so als wäre er noch unter Stein/Ton verborgen.
Ansonsten versucht der Film in den besten Szenen seine Vorgänger (erfolglos) zu kopieren. Ja selbst der finale Kampf ist teilweise eine läppische Kopie des Massenkampfes in Teil 2. Ob da nun Terrakottakrieger gegen Untote kämpfen oder wie im Vorgänger die Armee des Skorpionkriegers gegen die guten Wächter. Macht keinen großen Unterschied, sah in Teil 2 aber wie ich finde noch um einiges imposanter aus. Statt den Effekteoverkill zu fabrizieren hätte man lieber „back to the roots“ gehen und sich am 1. Film orientieren sollen. Die wenigen neuen Ideen wie der Yetikampf im Eis sind zwar nett, passen aber ebenfalls nicht wirklich in die Welt der „Mumie“.
Es fehlt also an allen Ecken und Enden. Fraser und Hannah wirken, im Vergleich zu den Vorgängern, sehr steif. Auch hier fehlt das „lockere“, der Charme welcher die Figuren zu dem machte was sie sind bzw. waren. Hier wirken sie bemüht, weit weniger sympathisch und locker als vorher.
Fans müssen zusätzlich mit dem Verlust von Rachel Weiz zurechtkommen. In weiser Voraussicht hat sie die Rolle abgelehnt (angeblich wegen dem schlechten Drehbuch. Zu Recht !) und Maria Bello nahm ihren Platz ein. Zwar ist Frau Bello ebenfalls sexy und spielt ihrer Rolle passabel, doch Bello ist schon vom Typ her eine ganz andere „Art“ von Frau. Wo Weiz zart und zerbrechlich wirkte, es aber freilich nicht immer war, wirkt Bello teilweise verhärmt. Einfach hart, stellenweise sehr kühl und hier und da zu stark. Passt einfach nicht zu der Evelyn welche die Kenner der Filmreihe bisher erlebt haben. Der Stielbruch ist zu groß und wirklich harmonieren kann sie mit Fraser auch nicht.
Über den Rest der Darsteller hüllt man besser den Mantel des Schweigens. Bestenfalls fallen diese nämlich nicht auf, schlimmstenfalls nerven sie wie der Alex O`Connel Darsteller. Sollte der Staffelstab tatsächlich an ihn übergehen rechne ich mit einem völligen Abstieg der Filmreihe und einem verschwinden im großen Markt der Direct-to-DVD Veröffentlichungen.
Nachdem soviel nicht passt, das Drehbuch nicht das gelbe vom Ei ist, Regisseur und Darsteller allesamt nicht allzu viel gekostet haben dürften könnte man annehmen das viel Geld für SFX übrig blieb. Das mag sogar stimmen, aber allzu viel Mühe gab man sich dennoch nicht denn den ein oder anderen Patzer findet man auch hier. Im kalten Gebirge gibt es zwar Schnee, für popeligen CGI Eisatem hat es aber nicht gereicht. Sowas verstrahlt Studioflair.
Die erste Verwandlung des Kaisers in einen Tonkrieger sieht ebenfalls sehr übel aus. Das ganze wirkt eher als wäre er in ein Schokoladenfondue gefallen. Zum Glück wird dies im weiteren Verlauf des Films besser. Die Finale Schlacht, Yetis (auch wenn diese optisch nicht mit dem üblichen Yetibild übereinstimmen), Drache usw. sehen recht gut aus, können den Film aber nicht retten.
Der Versuch die erfolgreiche Mumienreihe nach knapp 8 Jahren fortzusetzen ist gescheitert. Die Qualität stimmt einfach nicht. Was bleibt ist ein 08/15 Abenteuerfilm der zu keinem Zeitpunkt die Qualität der Vorgänger erreicht. Schade.
#100
Geschrieben 01. November 2008, 14:45
Fortsetzungen entstehen ja im Normalfall nur dann, wenn man noch mehr Geld wittert. Kommt eine Fortsetzung ca. 20 Jahre nach dem Original, so verstärkt sich noch mehr der Eindruck das man hier nur mit einem bekannten Namen noch ein paar Dollar abgreifen will.
„Lost Boys 2 – The Tribe“ zählt zu den letzteren. In den 80`ern recht erfolgreich, konnte sich der 1. Film eine beachtliche Fangemeinde sichern und wird auch heute immer wieder als einer der besseren Vampirfilme genannt. Kiefer Shuterland überzeugte in diesem Streifen der das alte „Dracula“ Schema gekonnt in die Neuzeit und das Teeniemilieu umlegen konnte. Joel Schumacher drehte einen tollen Genrefilm in welchem von den Darstellern, über die Erzählung bis hin zur Musik alles wunderbar zusammen passte. Es gab Witz, Spannung und auch eine gehörige Portion Splatter. Eben einer jener Streifen der sich einem (zumindest dem Fan) ins Gedächtnis brennt.
20 Jahre später versucht man diesen Erfolg zu wiederholen. So wundert sich wohl niemand darüber das uns Teil 2 quasi die gleiche Geschichte noch mal auftischt. Statt zwei Brüdern verschlägt es diesmal Bruder und Schwester in die, erneut, von Vampiren unterwanderte Stadt. Wieder gerät eines der Geschwister in den Bann des Obervampirs und wieder versucht der andere Teil, gemeinsam mit einem der Frog Brüder, die Brut zu vernichten.
Soweit, so schlecht. Da dauert es also 20 Jahre bis man eine Fortsetzung spendiert bekommt und dann wird die alte Geschichte einfach wiedergekäut. Zeugt nicht gerade von Einfallsreichtum und zeigt das man hier (wie sollte es auch anders sein) nicht mit dem Herz bei der Sache war. Dennoch könnte auch ein „Remake“ unterhaltsam sein. Leider fehlen dem Film aber gute Darsteller. Kein Kiefer Shuterland, kein Jason Patrick und selbst das Feldman/Haim Duo vermisst man. Zwar kehrt der olle Feldman in seiner Rolle als Frog Bruder zurück, der Witz fehlt jedoch gänzlich. Als Kinderdarsteller war der Junge ja ok und die Frog Brüder stellten die „lustige Nebenrolle“. Als fast 40 jähriger Vampirjäger ist Feldman aber nun mal überhaupt nicht mehr witzig. Das treffen auf seinen „verlorenen“ Frog Bruder macht zwar Lust auf mehr, wird aber scheinbar für einen eventuellen dritten aufgespaart.
Der Rest des Films wurde, um es höflich auszudrücken, an das heutige Publikum angepasst. Soll heißen: Viel Blut und (möchtegern) coole Typen.
Der Vampir von heute ist Surfer und Biker. Gibt die Story mal nicht viel her (was sie oft tut), zeigen wir den Kids eben überflüssige Stuntszenen auf Surbrett, Bike und Skateboard. Dazu gibt es ein paar Vollsaufpartys mit nackten Mädels und sinnfreie Szenen in welchen sich die Vampire, Jackass like, selbst verstümmeln und ihre Späße robben.
Der Jugend von heute mag das gefallen, ich empfand diese Szenen als dämlich, überflüssig und meist störend (zumal man dann ruhig hübschere Mädels hätte nehmen können).
Nett war Tom Savinis Cameo Auftritt samt seiner (dramaturgisch jedoch völlig überflüssigen) Massakrierung.
Für Vampirfreunde bietet der Film brauchbare Unterhaltung, Fans werden jedoch enttäuscht sein. Ich schau lieber das Original.
#101
Geschrieben 02. November 2008, 12:15
Kein Kommentar zu einem Film, aber habe gerade auf Kino.de festgestellt das der User Toktok zu dumm zum lesen ist. Mault rum und regt sich über etwas, scheinbar ohne zu wissen worum es geht. Zeigt sein abschluß Post welches wieder völlig am Thema vorbei geht.....pah und solch Nicks rennen dort mittlerweile zu Hauf rum.....würgs.
#102
Geschrieben 03. November 2008, 16:36
Die Zeit um Halloween ohne Horrorfilme zu verbringen geht einfach nicht. Zwar hat es an Halloween selbst mit dem Kinobesuch nicht geklappt, einen Tag danach aber schon und so fand ich mich Samstag Abends mal wieder im Kino ein um mir „Mirrors“ zu betrachten.
Ajas Erstling „High Tension“ gefiel mir zwar aufgrund des völlig versauten Endes überhaupt nicht, sein Remake zu „Hills have eyes“ aber schon. Da sollte mit einer halbwegs interessanten Geschichte und der tatkräftigen Unterstützung Kiefer Shuterlands doch was positives raus kommen !
Doch weit gefehlt !
Das man durch den Titel, zumindest teilweise, verrät woher die Gefahr kommt ist noch zu verschmerzen und kommt recht häufig vor. Wenn man dann aber auch noch in den ersten Minuten fast das gesamte Pulver verschießt und schon hier in die derbe Splatterkiste greifen muß, so lässt das Böses erahnen….ja und so kam es dann auch.
Der Plot um Shuterlands Figur, einen gepeinigten und psychisch nicht sonderlich gefestigten Ex Cop, ist noch ganz passabel. Als Nachtwächter in einem alten Gemäuer, stößt er auf seltsame Dinge die scheinbar von den überall im Gebäude verteilten Spiegeln ausgeht. Klingt doch ganz nett ! In Kombination mit dem tollen, heruntergekommenen Kaufhaus hätte man hier einen richtig gruseligen „old school“ Horrorhausstreifen machen können. Aja hätte das ganze modernisieren und hier und da ein paar derbe Effekte einstreuen können. Gut, die derben Effekte braucht man nicht unbedingt, aber das (idiotische) Kiddieklientel von heute braucht halt seinen Splatteranteil…sonst ist der Film ja nicht interessant.
Nun, zumindest die derben Effekte haben es, in kleinem Maße, in den Film geschafft. Alles andere nicht. Aja spult hier einen Film nach Schema F ab wie er sich zu hunderten in den örtlichen Videotheken, meist als direct-to DVD Produktionen, findet.
Held kommt, Held entdeckt Böses, Held will Leute warnen, keiner glaubt ihm, Held kommt hinter das Geheimnis, Showdown.
Vor kurzem habe ich auf meinem PC das Spiel „The Movies“ installiert (ja ich bin spät !). Man leitet ein Filmstudio und kann gleich ein Drehbuchbüro bauen. Hier packt man seine Drehbuchautoren reinpacken und fortan in Akkordarbeit Drehbücher schreiben lassen….wie ich nun feststelle scheint das in der Realität exakt so abzulaufen. Irgendwo gibt’s ein Büro mit ein paar Angestellten und diese hauen wöchentlich ein paar Horrordrehbücher mit gleicher Handlung raus.
Gut, kleine Unterscheide gibt’s: Mal ist der Held ne Frau, mal ein Mann. Mal kommt die Bedrohung aus dem Fernseher, mal von einem Haus, mal von einem Telefon und hier eben aus dem Spiegel.
Immer gibt es eine mysteriöse Vergangenheit welche unser Held, milde belächelt von seinen Mitmenschen, aufdeckt und meist ist das Ende nicht wirklich positiv.
Aber in vielen Filmen wird das ganze, zumindest für den Fan, halbwegs passabel umgesetzt. Hier schlurft Kiefer Shuterland aber mehr recht als schlecht durch die verschiedenen Szenen und darf sich des öfteren aufführen wie der letzte Vollidiot. Wenn er, bereits nach kurzer Zeit, Schwester und Ex Frau erzählt in den Spiegeln lauere das Böse wundert sich auch der Zuschauer nicht das ihm keiner glaubt. So wirkt in „Mirrors“ alles plump zusammengestückelt. Am Anfang und im Mittelteil gibt es, unnötig brutale, Morde die scheinbar einzig dazu dienen den Zuschauer bei der Stange zu halten (nach dem Motto „huch, da passiert ja doch was!“). Ansonsten hält man sich bei den Schockmomenten ebenfalls an den Horrorbaukasten: Schnelle Bewegung hier, Fratze da, erschrecken BUH !
Hat man alles schon mal besser, spannender und logischer gesehen. Warum z.b. geschieht dem anderen Wachmann nichts ? Weil er nie in den Spiegel schaut ? Ja klar !
Warum kann das Böse jederzeit in jeder spiegelnden Fläche auftauchen ? Nur in einem Kloster nicht ? Warum wollte das Böse überhaupt aus den Spiegeln raus ? So wurde es doch erst verwundbar ? Warum kann das Böse jemanden Töten der gar nicht mehr vor dem Spiegel steht ?
Logiklöcher wohin das Auge blickt und was zum Geier sollte dieses verkackte, wie ich finde absolut unverständliche Ende ?
Ne danke, dann lieber Jack Bauer in Endlosschleife (und ich kann „24“ wirklich nichts abgewinnen).
„Mirrors“ ist ein langweiliger Streifen dessen „keine Jugendfreigabe“ etwas übertrieben anmutet. 2 brutale Stellen, ansonsten ist der Film wirklich harmlos.
Selbst Horrorfans sollten sich diese Schlaftablette sparen.
#103
Geschrieben 03. November 2008, 20:35
Manchmal freut man sich tierisch auf einen Film…..und wird dann ebenso tierisch enttäuscht. Nach dem ersten Trailer zu „Mutant Chronikles“ war ich Feuer und Flamme für das Filmchen. Die nicht gerade berauschenden Vorabberichte konnten meine Laune nicht wirklich trüben, selbst als statt eines Kinostarttermins direkt eine DVD Veröffentlichung angekündigt wurde war ich noch guter Dinge.
Auf dem Papier und selbst im Trailer sieht das ganze ja auch famos aus. Eine Geschichte um, die Menschheit überrennende Mutantenhorde, verfeindete Parteien die im Angesicht des neuen Feindes zusammenstehen müssen und ein Trupp von tapferen Helden ! Das sind Zutaten aus den Sci-Fi und Fantasy Epen gemacht werden.
Thomas Jane („The Mist“/ „The Punisher“), Ron Perlman („Hellboy“/ „Cronos“), Jon Malkovich (!) und einige andere, dem Genrefan bekannte Gesichter im Cast !
Eine Optik wie man sie bereits in „Sky Captain“ und „300“ zu sehen bekam, ein Mix aus 1. Weltkrieg und Sci-Fi….das klingt doch alles wirklich gut !
Unterhaltende Actionkost sollte doch mindestens drin sein !
So starten die ersten Minuten auch recht fulminant. Zugegeben, Ron Perlmans aktustische Einführung in die Geschichte wirkt sehr trashig, doch der Kampf der verschiedenen Parteien mit seinem tollen Mix aus 1. Weltkrieg Schützengrabenkampf und (leicht) futuristische Bewaffnung erquickt das Actionherz. Die Optik ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig und reicht von „visuell beeindruckend“ bis „ziemlich platt“. Teilweise ist das Schlachtfeld doch zu trist.
Wenn dann im weiteren Verlauf des Kampfes, ungewollt, die Mutantebrut befreit wird kommt, ganz kurz, sogar ein klein wenig Horrorstimmung auf. Das macht Lust auf mehr, stürzt aber leider kurz danach ins bodenlose und verschlackt in Langeweile.
Das überrennen der menschlichen Streitkräfte wird nur angedeutet und geht zu schnell. Man verliert völlig das Zeitgefühl und so wundert sich der Zuschauer im weiteren Verlauf des Filmes das alles in gerade mal 6-7 Tagen ablaufen soll. Weiter wundert man sich das die Mutanten brutal und schnell die Armeen der Menschen überrennen, wenige Meter weiter aber Zivilisten mehr oder weniger ihrem gewohnten Leben nachgehen. Ebenso darf man verwundert fragen wieso die gesamte Menschheit weiterhin auf der ausgebeuteten Erde verweilt wenn man doch Kolonien auf anderen Planeten besitzt…
Doch dies alles ist, obwohl stellenweise verworren und undurchsichtig, noch halbwegs interessant. Richtig öde wird der Film aber nachdem man, völlig unmotiviert ein illustres Trüppchen zur Rettung der Menschheit zusammengestellt hat.
Hier treffen, ganz heldenhaft, Soldaten der verschiedenen Parteien zusammen um gemeinsam die tödliche Bedrohung zu bezwingen. Angeführt von Ron Perlmen, der in diesem Film(das Ende mit eingerechnet) exakt 2 Gesichtsausdrücke zeigt, machen sich die Figuren auf den Weg die Mutanten produzierende Maschine zu vernichten. Bei der, öde, gesprochenen Vorstellung der Figuren kann man sich ein Lachen nicht verkneifen. Zumindest Perlmans deutscher Syncronsprecher labert, teilweise witzige, Hintergrundinfos halbwegs theatralisch herunter. Devon Aeokis Figur wird uns z.b. als Alleinerziehende Mutter präsentiert…“dabei ist so noch so jung“ O-Ton der Vorstellung. Klingt hier nicht so witzig, wirkt im Film aber zum kringeln.
Der Rest der Mannschaft wird ebenso plump vorgestellt. Macht aber nicht denn der größtenteils unsympathische Haufen wird recht flott nach dem 10 kleine Negerlein Prinzip, unmotiviert und schneller als man Piep sagen kann, dezimiert. Die Reihenfolge in der sie sterben sollte sich dem Genrefan recht schnell offenbaren….wer zuletzt im Film auftauchte stirbt meist zu erst.
Ist einem aber wie gesagt auch wurscht denn Sympathieträger sehen anders aus.
Dies liegt nicht nur am, scheinbar, recht miesen Drehbuch sondern überwiegend auch an den Darstellern. Egal ob es sich um die, von Perlman und Jane, gespielten Hauptfiguren, oder um kurze Nebenrollen wie die von Jon Malkovich handelt: Sie alle wirken, als würden sie gleich einschlafen. Da watschelt man ständig mit dem gleichen Gesichtsausdruck durch die Gegend, frei nach dem Motto „wer zuckt, verliert !“.
So vermittelt man keine Emotionen, aber irgendwie passt es zum, insgesamt gesehen, tristen Erscheinungsbild des Films. Die Optik bewegt sich ja überwiegend in grau und braun Tönen.
Spannung kommt im übrigen bei dem vorhersehbaren und langweilig präsentierten Plot auch nicht auf. So weis man nicht nur recht genau wer stirbt und wann, nein, man kann sich auch sehr früh denken wir der Film ausgeht.
Kurz:
An Mutant Chronikels stimmt, leider, fast gar nichts. Immerhin beweist der Regisseur das Uwe Boll nicht der einzige ist der talentierte Darsteller in platten, kalten Filmen zu Dillethantischen Anfängern mutieren lässt.
Meiner Meinung nach kann man die Mutaten Chroniken nicht mal Genrefans empfehlen. Spart euch die Kohle !
#104
Geschrieben 10. November 2008, 17:31
Am Wochenende habe ich mal wieder 2 Dinge gelernt bzw. ins Gedächtnis gerufen bekommen.
1. man sollte nicht immer auf andere hören!
2. Geschmäcker sind wirklich sehr verschieden!
Grund für diese Erkenntnis war das betrachten des „Sternwanderer“. Bisher hatte ich über diesen Film ausschließlich schlechte bis gedämpfte Meinungen gehört bzw. gelesen.
„Langweilig, chaotisch, schlecht gespielt“ bis hin zu „schlecht getrickst“ und „wirre Story“ reichten die Kommentare.
Dabei bietet das Filmchen doch eine klassische Märchengeschichte.
Junger Mann zieht aus um seiner Angebeteten eine gefallenen Stern zu Füßen zu legen. Da sich dieser aber in einer Zauberwelt, hinter einer schlichten Steinmauer, befindet muß er allerlei Abenteuer durchstehen. So trifft er auf eine böse Hexe, verzauberte Menschen, mordlustige Prinzen und deren Geister, transsexuelle Luftpiraten und nicht zuletzt entpuppt sich der gefallene Stern als Frau aus Fleisch und Blut.
So präsentiert „Der Sternwanderer“ dem Zuschauer eine wunderschöne, herzerwärmende Fantasywelt mit ihren eigenen Gesetzen, ihrer eigenen Geschichte. Gezeigt wird das ganze in tollen Farben, Landschaftsaufnahmen die (wohl mit Absicht) an die „Herr der Ringe“ Filme erinnern und tollen Spezialeffekten. Ob nun die Verwandlungen der Hexe und ihrer Opfer, das Schiff der Luftpiraten oder auch einfach die tollen Kostüme. Alles passt und wirkt in sich wunderbar stimmig.
Dazu kommt eine gehörige Portion Humor und so ertappte ich mich des öfteren beim herzhaften Lachen. Hier sticht besonders der Aufenthalt auf dem Luftschiff heraus…genau genommen wird es immer witzig wenn Robert De Niro als tuckiger Capitän auftritt. Nein, er versucht nicht Jack Sparrow zu immitieren.
Auch an Action und Kämpfen mangelt es nicht, dabei bleibt der Film aber immer ein Streifen für die ganze Familie. Für die ganz kleinen gibt es zwar die ein oder andere gruselig Stelle, kindgerecht folgt kurz darauf aber immer eine lustige oder zumindest „liebe“ Auflösung.
Zu guter letzt sollte man auch die gut aufgelegten Darsteller erwähnen, allen voran Claire Danes, Charlie Cox und nicht zu vergessen Robert De Niro die allesamt mit sichtlich viel Spaß bei der Arbeit waren.
„Der Sternwanderer“ präsentiert sich somit tatsächlich als unterhaltsames und von Anfang bis Ende gelungenes, modernisiertes Märchen.
Nicht perfekt, aber dennoch sehr gut.
Bearbeitet von Azazel2k, 10. November 2008, 17:31.
#105
Geschrieben 14. November 2008, 11:11
Bearbeitet von Azazel2k, 14. November 2008, 11:17.
#106
Geschrieben 21. November 2008, 12:20
Ich mag Stallone und das trotz Verbrechen wie GET CARTER und DRIVEN. Überragend seine Darstellung im jeweils ersten ROCKY und RAMBO. Zu spaßig sein DEMOLITION MAN und actionreich der CLIFFHANGER. Anfang des Jahres konnte mich dann auch JOHN RAMBO bestens unterhalten. In den letzten Jahre gab es kaum ein brachialeres Actionfeuerwerk und tritt er andere „alte Herren“ wie Willis in STIRB LANGSAM 4.0 problemlos in den Staub.
Klar das ich mich auch auf ROCKY BALBOA gestürzt habe. Ich wollte sehen wie er einem weiteren „alten Recken“ neues Leben einhaucht. Kritiker und User in verschiedenen Filmforen waren voll des Lobes, da kann doch nichts schief gehen.
Denkste, denn was ich sah war L-A-N-G-W-E-I-L-I-G !
Familiäre Probleme gab es schon in Rocky 5, nen aufstrebenden Youngster ebenfalls. Unsympathische Gegner hatte er bereits in ROCKY 3 und ROCKY 4. Der Film beginnt langweilig, erzählt uns langsam schleppend was in den letzten Jahren geschah und endet mit einem langweiligen Boxkampf der fast schlimmer als Rockys Kampf in Teil 5 ist. Einzig der Ausgang ist, im Rockyversum, etwas überraschend.
Dazwischen wird geredet und geredet, nicht unbedingt schlimm nur WAS da geredet wird interessiert nun mal keine Sau. Rocky labert im Restaurant von seinen Kämpfen, Rocky labert mit der jungen Frau über sein Leben und mimt den heiligen Samariter. In Bezug auf die Frau noch nachvollziehbar wirkt der kurze Nebenplot mit deren Sohn aufgesetzt. Warum sich Rocky und der Junge alsbald gut verstehen….keine Ahnung und vollkommen unwichtig. Ebenso das überflüssige Vater-Sohn Gerede. Kennt man ebenfalls aus Teil 5.
Ne danke, wenn schon Rocky dann doch bitte „old school“, mit viel Boxen und Machosprüchen. Hat in RAMBO 4 wunderbar funktioniert, warum versucht man das nicht auch bei einem leichteren Thema wie ROCKY ?
Satz mit X, war wohl nichts. Bis es zum finalen (und einzig richtigen) Boxkampf kommt, ist die Hälfte der Zuschauer bereits weggenickt.
Die Rockyliste, allerdings frei aus dem Kopf (die meisten habe ich vor 15 Jahren das letzte mal gesehen):
1. Rocky
2. Rocky 3
3. Rocky 2
4. Rocky 4
5. Rocky 5
6. Rocky (6) Balboa
#107
Geschrieben 24. November 2008, 13:02
Manche Filme finde ich extrem gruselig. Nicht weil sie gruselig im Sinne von „gruselig“ sind, sondern weil sie so gruselig schlecht sind.
THE EYE ist ein solcher Film. Jessica Alba turnt in diesem, wie sollte es derzeit anders sein, US Remake eines Asiahorrorstreifens, nervig stöhnend und seufzend durch die Gegend.
Nicht das es in dem Film eine Sexszene mit Frau Alba gebe, nein dann besäße der Film wenigstens ein wenig Schauwert. Mit ihrem stöhnen und seufzen versucht sie uns, nach einer OP, möglichst glaubhaft zu vermitteln wie anstrengend alles sei.
Ganz toll Frau Alba, das nächste mal aber nicht so penetrant nervig.
Die Story klingt ganz ulkig: blinde Frau bekommt die Hornhaut (fürs Auge ! Nicht den Fuß !) einer Toten transplantiert und „erbt“ somit die Fähigkeit Geister zu sehen. Jippiii ! Ganz toll, ganz kreativ. Neben dem Asia Original (und dessen Fortsetzung) gabs etwas ähnliches auch schon mit Jeff Goldblum.
Um das amerikanische Publikum sowie die deutschen Teenies nicht zu überfordern gibt’s fortan „Horror“ (sofern man das so nennen kann) von der Stange. Geist hier, Fratze da, seltsames Geräusch. Versatzstücke aus „The Grudge“ und „The Ring“ finden sich an allen Ecken und Enden… insgesamt kopiert der Film aber tatsächlich einen anderen amerikanischen Film. Spätestens beim Ende denkt der Dauer-Horror-und-Thriller-Gucker „Dat kenn ick doch !“.
Richtig ! Vor ein paar Jahren turnte Oldie Richard Gere durch die sehr ähnlichen „Mothman Prophezeiungen“. Abgesehen vom medizinischen Hintergrund sind sich beide Filme sehr ähnlich und erzählen, bis hin zum Finale, fast die gleiche Geschichte.
Dumm nur das THE EYE zwischen Anfang und Ende so überhaupt nicht spannend, sondern vorhersehbar ist und dazu noch steif und öde agierende Darsteller präsentiert.
Weichspühler Horror ohne Tiefgang oder irgendein anderes, einprägsames Merkmal.
BRAUCHT-KEIN-MENSCH ! So nen überflüssigen Schrott. Also links liegen lassen bitte !
#108
Geschrieben 01. Dezember 2008, 18:20
Im Zuge der die Leinwand überflutenden Comicverfilmungen versuchte sich bereits 2004 Ang Lee an einer Umsetzung. Eigentlich komisch das es überhaupt so lange gedauert hat. Immerhin lief in den 80`ern recht erfolgreich eine TV Serie über den grünen Riesen.
Bei genauerer Betrachtung hätte man sich aber lieber noch mehr Zeit gelassen denn Ang Lees 2004`er Version war überwiegend langweilig, langatmig, bot zu wenig Action und wenn es mal welche gab handelte es sich um grauenhaft schlechte CGI Animationen.
Nun haben wir 2008, der erste HULK war auch finanziell nicht gerade ein Highlight und so drehte Marvel selbst (wie schon beim IRON MAN) einen neuen Film. Bezug zu Teil 1 nimmt man nicht, die Darsteller wurden komplett ausgetauscht und auch der Regisseur ist ein anderer.
Der fertige Film ist seinem Vorgänger witziger Weise sehr ähnlich. In Teil 1 von Eric Bana dargestellt, darf sich diesmal Charakterdarsteller Edward Norton an Bruce Banner versuchen. Liv Tyler spielt dessen Angebetet, William Hurt den zwiespältigen General Ross und Tim Roth den Bösewicht welcher später zu HULKS Gegner Abomination mutiert.
Bevor es zum Showdown der beiden (CGI) Monster kommt gibt es, wie schon im 1. Teil, viel Leerlauf. Wenn auch nicht soviel wie bei Ang Lee. Erneut versucht man uns die gepeinigte Seele des Herrn Banner vor Augen zu führen. Aufregen darf er sich nicht, denn sonst wird er zum unkontrollierbaren HULK. Ständig auf der Flucht vor dem Militär verlässt er Freundin und Heimat um nach einem Gegenmittel zu suchen. Natürlich wird er aufgespürt und just als er (scheinbar) ein Heilmittel gefunden hat taucht Abomination auf. Einzig mögliche Rettung: der HULK !
Das wars, bisschen Action hier, etwas gebabbel dort. Lustig und dramatisch wird es wenn man als Zuschauer sieht wie der HULK Banners Leben verändert. Denn nicht nur Wut erhöht seinen Puls, nein, Sex gehört auch dazu. Somit kann Banner seine großen Liebe auch körperlich nicht so nahe kommen wie das in einer Beziehung eigentlich der Fall wäre. Ansonsten interessiert die Handlung leider genauso wenig wie ano 2004 in Ang Lees Version.
Richtig schlimm ist die Tatsache das, 4 Jahre technischen Fortschritts zum Trotz, der CGI HULK und die CGI Kämpfe genauso mies aussehen wie im Vorgänger. In Anbetracht moderner PC, PS3 und 360 Spiele kann nun wirklich guten Gewissens sagen: Das sieht aus wie ein Videogame.
So bleibt`s auch beim 2. Mal nur bei einem Versuch die komplexe Figur des HULK adäquat auf die Leinwand zu transferieren. Meiner Meinung nach ist sogar die betagte Serie insgesamt um einiges besser. Eine Steigerung zum Vorgänger stellt der neue HULK aber schon da. Die Action weis besser zu gefallen, Edward Norton gefällt mir wesentlich besser als Bana (er beherrscht das Schauspielen eben doch besser) und die kleinen Verneigungen vor Comic (die Hosen welche Banner von seiner Freundin bekommt) sowie der alten TV Serie (Cameo von Lou Ferrigno sowie das einspielen der Serien Musik) wissen zu gefallen.
Insgesamt ist HULK aber doch ein eher schwacher Vertretet im Bereich der Comicverfilmungen.
Weil es so schön passt und ich Listen liebe hier eine Liste mit Einschätzung der von mir gesichteten Comicverfilmungen:
Sehr gut:
X-Men 2
Spiderman 2
Batman Begins
Batman – The Dark Knight
Gut:
Spiderman
X-Men
X-Men 3
Blade 2
Geht so:
Spiderman 3
Batman (Burton)
Schlecht:
Blade 3
Batman returns
Batman Forever
Batman & Robin
Spawn
Dick Tracy
Außen vorgelassen habe ich Filme bei denen die Sichtung schlicht zu lange her ist und Filme welche auf kurzen Comicserien oder gar einzelnen Bänden basieren (z.b. 300, 30 Day`s of Night).
#109
Geschrieben 16. Dezember 2008, 10:29
Fazit: Brrrrrrr…..war das schon immer so schlimm ? Die üblichen Idioten RIKSCHAFAHRER, DERKAI, TOKKER & Co. walzen, die immer gleiche Phrasen aufsagend und ohne groß was zum Thema Film zu schreiben durchs Forum, pöbeln Stammuser wie z.b. Don Logan an und gut is.
DESPERADO verlässt ausnahmsweise mal den Charttipp Thread um seine Meinung zur allgemeinen Situation abzulassen und wird dafür gesteinigt. Resultat ? Seitdem hat man von ihm nichts mehr gelesen. Schade !
Es setzt sich also fort, die Stammuser verschwinden. Kein Wunder bei den Idioten die dort überwiegend rumhopsen. Traurig das die alten Stammuser nicht mal halbwegs zusammenhalten (siehe die Steinewerferei auf Despi). Aber gut, geht’s eben weiter den Bach runter, der RED ist ja eh alles egal solange die täglichen Klicks stimmen.
Bye Bye Kino.de und mein Beileid an die verbliebenen Stammuser.
#110
Geschrieben 16. Dezember 2008, 10:30
Will man halbwegs brauchbaren Horror der sich vom Hollywood Einerlei abhebt, so ist Spanien mittlerweile eine sichere Bank. Frohen Mutes griff ich also beherzt zur DVD von THE COLD HOUR. Bei 7,99 EURO kann nicht viel schief gehen.
9 überragende Darsteller sowie einen tollen Mix aus Endzeit, Alien und Romeros Dead Filmen verspricht der DVD Rücken.
BULLSHIT !
Einzig 9 Darsteller stimmt. Überragend sind die allerdings nicht. Eher zweckdienlich und akzeptabel spielen sie meist zumindest auf TV Niveau. Die Gemeinsamkeiten mit ALIEN beschränken sich auf die Tatsache das sich die Handlung meist in engen Räumen und schmalen Gängen abspielt, aus Romeros Filmen gibt es schlecht geschminkte, zombieähnliche Kreaturen und die Endzeit wird einem nur durch überflüssiges Gebabbel vermittelt. Zu sehen gibt es davon nichts.
Was noch ? Ach ja, ein „schockierendes Ende“ steht noch auf dem DVD Rücken. Schockierend ? Irgendwie schon, nämlich ebenfalls schlecht getrickst und öde. Von daher war ich schon schockiert das auch dieser Teil des Films versemmelt wurde.
Mal im Ernst. Es gehört mehr zu einem guten Film als ein paar 08/15 Darsteller durch ein altes Gemäuer schlurfen zu lassen. Der wirren Story, die den Zuschauer durch überflüssiges Gebabbel zusätzlich verwirrt, kann man kaum folgen. Wir wissen das es einen Krieg gab, wir wissen das es „Infizierte“ gibt.
Warum der Krieg ?
In welcher Zeit befindet man sich ?
Wer sind die Leute überhaupt ?
Und was sind das für Geist Viecher die neben den Zombiekreaturen auftauchen ?
All das wird nicht erklärt. Die Langweile wird noch dadurch verstärkt das die ersten 40 Minuten (!) von ca. 80, absolut NICHTS GESCHIEHT ! Langeweile hoch zehn in der man krampfhaft versucht uns die uninteressanten Charaktere näher zu bringen. Klappt aber leider nicht da sie schlicht langweilig, uninteressant und deren Motivation meist im Dunkeln bleibt.
Ein Film zum abgewöhnen, eine Schlaftablette in Filmform die mir eindrucksvoll beweist das man auch bei einem Preis von 7,99 EURO viel falsch machen kann.
#111
Geschrieben 17. Dezember 2008, 18:57
Seit dem enormen Erfolg der HERR DER RINGE Trilogy ist es ein unausgesprochenes Gesetz zur Weihnachtszeit, potenzielle Fantasyblockbuster ins Kino zu bringen. Einer der ersten, im Fahrwasser von HDR veröffentlichten Filme, war DIE CHRONIKEN VON NARNIA.
Der 2. Teil wurde, unverständlicher Weise, ins undankbare Sommerprogramm der deutschen Kinos aufgenommen und von den meisten zerrissen.
Warum kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sicher, wer den 1. Teil doof fand wird auch mit dem 2. Film nicht warm. Doch ansonsten bietet auch Episode 2 alles, was ein guter Fantasyfilm braucht.
Das man dabei auf mittlerweile zum Standart gewordene Elemente zurück greift, ist zu verschmerzen.
Nachdem unsere kindlichen Helden und Heldinnen in Teil 1 Narnia von der bösen Hexe und ihren Schergen befreit hatten, kehrten Sie, nach vielen Jahren der Regentschaft, als Kinder in ihre eigene Welt zurück. Doch Narnia haben sie nie vorgesessen.
Dort sind zwischenzeitlich hunderte von Jahren vergangene. Alle Freunde sind tot und das Königreich Narnia wird nun von Talmaren, Menschen, beherrscht. Narnias ursprüngliche Bevölkerung, Fabelwesen, sind tot oder leben versteckt im Wald. Unter den Menschen kommt es immer wieder zu Machtkämpfen, Ränkeschmieden steht an der Tagesordnung. Eher durch Zufall denn Absicht ruft der junge Prinz Kaspian, rechtmäßiger Tronfolger, die alten Könige und Königinnen zu Hilfe.
Schwups, und plötzlich stehen die jungen Helden wieder in Narnia. Doch diese Welt ist ihnen fremd geworden. Viel hat sich verändert und außerdem sind nach wie vor Kinder. Erneut müssen sie die Bewohner von Narnia einen um einem, scheinbar übermächtigen Gegner entgegen zu treten und alle zu retten.
Die Story kaut uns erneut das alte Gut gegen Böse Schema vor und verlässt die ausgetretenen Pfade nicht. Wer am Ende als strahlender Sieger erscheint ist von Anfang an klar, ein Verräter darf ebenso wenig fehlen wie die nach Schema F abgespulten Hochs und Tiefs. Selbstverständlich geht der erste, von unseren Helden entwickelte Plan, tierisch in die Hose. Doch ebenso klar ist, das nach diesem Tiefschlag alsbald die fröhliche Erlösung naht. Überraschungen gibt es selten….oder besser gar nicht. Einzig der Miniauftritt der bekannten Hexe ist überraschend, denn diese wird einfach verheizt.
Was sich hier negativ liest, ist aber nicht wirklich negativ gemeint. Sicher, keine Überraschungen, Story nach Schema F und die Vorhersehbarkeit sind alles andere als positive Punkte. Dennoch weiß auch der 2. Narnia Teil zu unterhalten. Sogar mehr als der 1. denn mit einer Laufzeit von 2 Stunden ist der Film etwas kürzer als Teil 1 und bietet erfreulich wenig Leerlauf. Überwiegend erlebt man einen kleinen, aber feinen Actionfilm im Fantasygenre.
Es ist alles da, strahlende Helden und böse Schergen. Toll getrickste Spezialeffekte, ne gehörige Portion Emotion und Dramatik sowie die obligatorische Massenschlacht. Die Zutaten stimmen, zwar sind sie nicht mehr taufrisch und gegen die HERR DER RINGE Filme kommt man nicht an, aber dennoch genügt das gezeigte um einen weiteren Abend in einer fremden Welt zu versinken.
Am Ende fühlte ich mich wunderbar unterhalten und so warte ich gespannt auf den hoffentlich erscheinenden 3. Teil. Die Einspielergebnisse des 2. blieben ja leider weit hinter den Erwartungen zurück…
#112
Geschrieben 17. Dezember 2008, 19:06
#113
Geschrieben 19. Dezember 2008, 12:18
(Umfasst Kino, DVD und TV Erlebnisse )
Das Jahr 2008 steht kurz vor dem Ende und wenn ich so zurück blicke kann ich für mich persönlich sagen: Noch kein Kinojahr ging so rasant und uninteressant an mir vorbei wie dieses.
Nach einem, für mich, guten Start mit I AM LEGEND ging es rapide bergab. Die groß angekündigten Highlights fehlten.
Bei den Comicverfilmungen gab es keinen Spiderman und keine X-Men. Dafür den neue HULK und IRON MAN.
Während erstere dahingehend überraschte das er tatsächlich eine, kleine, Steigerung zum langweiligen Erstling darstellte, freilich aber immer noch bestenfalls Durchschnittliche Unterhaltung bot, entpuppte sich der im Vorfeld gelobte IRON MAN als Langweiler mit verschenktem Potenzial.
BATMAN – THE DARK KNIGHT rettete schließlich das Kinojahr, geriet zum größten Erfolg 2008 (was aber meiner Meinung nach einzig auf den tragischen Tod Heath Ledgers zurück zu führen ist), aber sorgte gleichzeitig (ist zumindest eine Theorie) für das Verschieben des neuen HARRY POTTER Streifens. Danke auch !
Zumindest stimmte die Qualität, TDK bietet tolle Unterhaltung, stellt eine Steigerung zum Vorgänger da und mach Lust auf Teil 3…..die aber durch grauenhafte News Meldungen wieder zerstört werden. Rachel Weisz als potentielle Catwoman geht noch in Ordnung. Das man evtl. Robin einführen will lässt böses erahnen und erinnert an BATMAN FOREVER (welcher den 1. Untergang der Batman Kinoreihe einläutete), Eddie Murphy als Riddler würde dem Faß allerdings den Boden ausschlagen. Kann, wie ich finde, nur in die Hose gehen…
Das Actiongenre hat es, den Filmen die ich gesehen habe, 2008 scheinbar ganz schlimm erwischt. DEATH RACE 3000 (habe ich noch nicht gesehen) sieht bereits in Trailer Form grottig aus, Uwe Boll präsentiere mit FAR CRY und TUNNEL RATS gleich 2 „Granaten“ die ich zwar ebenfalls noch nicht gesehen habe, aber bereits die Trailer versprechen „typische Boll“ Streifen. Für mich bestimmt unterhaltsam (alleine schon wegen den Regiekommentaren), für die Allgemeinheit aber eher Katastrophen. Die Zuschauerzahlen waren jedenfalls verschwinden gering.
WANTED fällt sowohl in die Action-, als auch in die Comicverfilmungskategorie. Enttäuscht aber in beiden gewaltig. Eine abgemagerte, kränkliche Angelina Jolie welche in diesem Film nichts, aber wirklich gar nichts, von ihrem Sexappeal verstrahlt den sie mal hatte (möchte hier nur an ihre TOMB RAIDER Auftritte erinnern). Eine 08/15 Story mit bedenklicher Aussage und nicht immer überzeugende Actionsequenzen machen den Film zu dem was er ist: zu Müll ! Der ähnliche SHOOT EM UP war wesentlich kurzweiliger, spaßiger und vor allem: unterhaltsamer !
Das es scheinbar kein wirkliches Highlight gab sieht man daran, das mir schon jetzt kein weiterer Titel einfällt….Michael Bay hatte dieses Jahr ebenfalls nichts zu zeigen, sein TRANSFORMERS 2 erwartet uns eben auch erst 2009.
Im Fantasy und Abenteuer Bereich sah es aber schon besser aus. DIE MUMIE 3, INDIANA JONES 4, DER GOLDENE KOMPASS oder auch DER STERNWANDERER. Zwar kein neuer HDR aber immerhin.
Während der GOLDENE KOMPASS trotz Staraufgebot eher langweilte und Brendan Fraser mit dem dritten Mumien Film (ohne Mumie) nicht an alte Erfolge und Qualitäten anschließen konnte, war zumindest INDY 4 ein gelungener Streifen…sofern man gut 10-15 Minuten vor Ende abschaltet. Der STERNWANDERER entpuppte sich schließlich als kleines Highlight. Nicht immer logisch, aber dafür richtig Märchenhaft. Das weckte Erinnerung an kleine Genre Perlen wie DIE BRAUT DES PRINZEN. Nicht ganz so gut, aber immerhin.
CGI wurde auch dieses Jahr wieder groß geschrieben und verdrängte weiter den klassischen Zeichentrickfilm. HORTON HÖRT EIN HUH, BEE MOVIE, WALL-E, TINKERBELL (auf DVD only) und aktuell MADAGASCAR 2 buhlten um die Zuschauergunst. Flops war keiner der Filme, klarer Gewinner (und noch am laufen) ist aber MADAGASCAR 2. Ausgerechnet den habe ich noch nicht gesehen. Teil 1 zählte für mich aber nicht zu den ganz Großen.
Der Rest konnte mich durchweg gut unterhalten, doch selbst WALL-E riss mich nicht zu Begeisterungsstürmen hin. Tolle Unterhaltung, aber das große Highlight fehlte mir auch hier. Hervorheben sollte man aber gerade TINKERBELL, denn für eine Direct-to-DVD Produktion ist der Disney Film wirklich gut gelungen. Obwohl er auf die üblichen, altbekannten Disney Schemata ausgiebigst zurückgreift.
Als Horrorfan fühlte ich mich dieses Jahr ziemlich vernachlässigt. Neben den, mittlerweile zum Standard gewordenen, Asia Remakes wie TÖDLICHER ANRUF und THE EYE gab es nicht sehr viel zu sehen. Zumindest der TÖDLICHE ANRUF war, bei aller Hirnrissigkeit, recht unterhaltsam was man vom öden und mies gespielten THE EYE überhaupt nicht behaupten kann.
SWEENY TODD mit Mr. Depp in der Hauptrolle war ebenfalls kurzweilig und unterhaltsam….aber bei weitem nicht gruselig.
Rob Zombie versuchte sich an Carpenters Klassiker HALLOWEEN und scheiterte in meinen Augen kläglich. Verwunderlich ist das nicht, transferierte er seine Hinterwäldlertruppe aus THE DEVIL REJECTS doch fast 1 zu 1 nach Haddonfield und lies sie auch so agieren wie man es aus einen vorangegangenen Filmen gewohnt war. Die ersten 2/3 des Films geraten so zu einem langweiligen und oft nervigen TDR 2, während das letzte Drittel eine schlechte Kopie des Carpenter Originals, mit leicht abgewandeltem Ende, darstellt. Der Allgemeinheit gefiel es und so werkelt man mittlerweile an Teil 2. Ich brauch den nicht.
Viel Versprochen hatte ich mir von MIRRORS. Allerdings geriet auch dieses Asia Remake langweilig, unlogisch und öde ! Ohne Grusel, dafür aber vorhersehbar wandelt der Film auf ausgetretenen Pfaden. Zwischendurch versucht man den Zuschauer durch 2 böse Mordszenen wach zu rütteln, gelingt aber nicht wenn selbst der Hauptdarsteller Kiefer Shuterland durch die Gegend marschiert wie Bela Lugosi in seinen letzten Filmen…abschalten lautet hier die Devise.
Wesentlich besser geriet da Romeros neuester Zombiestreifen DIARY OF THE DEAD, welcher es unverständlicher Weise bis heute weder zu einer dt. Kino-, noch einer DVD Auswertung geschafft hat. Zwar erzählt uns Romero erneut eine ähnliche Geschichte wie wir sie bereits aus NIGHT und DAWN kennen (sprich: wir begleiten eine kleine Gruppe zu Zeiten des „Seuchen“ Ausbruchs) und packt das auch noch in den (seit BLAIR WITCH PROJEKT immer mal wieder gern verwendeten) Pseudodokustile, kann aber dennoch gut unterhalten und teilweise gruseln. Romero weis eben was er tut, in seinen Händen verkommt das Zombiethema weder zur bloßen Actionfarce, noch zum Trashmovie. Gelungen, wenn auch nicht so gut wie der quasi Vorgänger LAND OF THE DEAD.
Ähnlich gelagert, aber wesentlich schlechter: ZOMBIE DIARYS. Dieser schaffte es interessanter Weise in die deutschen Videotheken. Kommt aus England, hat ein paar brauchbare Szenen, verkommt aber insgesamt zu einer kruden, teilweise wirren, Aneinanderreihung von eher langweiligen Erzählungen zu Zeiten eines Zombieausbruchs. Dramaturgisch und Effekttechnisch spielt der Film einige Klassen unter Romeros Streifen.
Ansonsten wurde man Anfang des Jahres noch mit SAW 4 gefoltert. Bereits Teil 3 war Murks, der 4. setzt noch eins drauf. Horrorthriller zum abgewöhnen, viel ist von der Faszination des 1. Teils nicht geblieben und mit dem anstehenden 5 Teil dürfte man endgültig am Boden angekommen sein (Teil 6 befindet sich dennoch bereits in der Mache).
Ein Film konnte mich jedoch in mehrfacher Hinsicht überraschen. THE MIST !
Überraschung Numero Uno: eine gelungene Verfilmung eines Stephen King Horrorromans ! Das gab es schon lange nicht mehr !
Überraschung Numero Zwo: Gute Darsteller und interessante, wenn auch nicht ganz neue, Story ! Gibt es in der Kombi im Horrorgenre ebenfalls eher selten !
Überraschung Numero Drei: Das Ende ! Hatte ich in dieser Härte in einem Hollywood Film einfach nicht erwartet ! Respekt ! Lediglich DEPARTED konnte ähnlich schonungslos auftrumpfen.
Insgesamt ein sehr guter Film, sehr starker Anfang, ein leider teilweise schleppender Mittelteil und dieses krasse Ende. Wurde auch umgehend auf DVD gekauft.
Erwähnen sollte man noch [REC], nicht umwerfend aber immerhin brauchbar sollte der Film als derjenige in die Geschichte eingehen, der am schnellsten ein US Remake erhalten hat. Ebenfalls Respekt ! ....aber überflüssig.
Der Komödienbereich wurde erneut von dummdreisten Filmchen dominiert. Zugegeben, in der Vergangenheit habe ich mich über DATE MOVIE prächtig amüsiert. MEINE FRAU, DIE SPARTANER UND ICH war aber auch für mich zu viel. Zwar konnte ich hier und da tatsächlich lachen, insgesamt fand ich den Film aber, wortwörtlich, zu billig und schlecht gespielt.
Etwas besser machte es da SUPERHERO MOVIE der sich zum größten Teil auf die Veräppelung der SPIDERMAN Filme beschränkt. Hier gab es mehr Lacher und bessere Effekte. Dennoch geriet auch dieser Streifen zu großen Teilen recht langweilig.
So, im Großen und Ganzen war es das sogar schon wieder mit meinem Kinojahr 2008. Was ebenfalls zeigt wie ereignislos es doch war. Sicher, das liegt zu großen Teilen auch an meinem persönlichen Filmgeschmack, meinen Vorlieben und meiner Filmauswahl die, was den prozentualen Anteil filmischer Katastrophen angeht, meist ne sichere Bank ist. Den größten Schrott hat sich Azazel bestimmt angesehen.
Dennoch, ganz langweilig war das Jahr 2008 in Sachen Filme nicht weshalb ich meinen „Kinorückblick 2008“ kurzerhand in „Filmrückblick 2008“ umbenenne (und auch deshalb weil ich bei einigen Filmen schlicht nicht weis ob sie nun 2007 oder 2008 gestartet sind….und zu faul bin nachzusehen).
Im Gedächtnis geblieben sind dann noch die Actionauftritte der „alten“ Herren.
Bruce Willis kämpfte sich durch einen viel zu langen und dämlichen 4. STIRB LANGSAM Aufguß und Stallone schlurfte in ROCKY BALBOA ebenfalls zu Tode langweilend durch die Gegend. Während STIRB LANGSAM 4 in meinen Augen absolut nichts mit den Vorgängern zu tun hat und auch schlicht Movie X heißen könnte, besitzt der 6 ROCKY zumindest einen gewissen Widererkennungswert. Dennoch ist das gezeigte einfach langweilig und wie habe ich in der Kritik zum Film geschrieben ? „beim Boxkampft ist das Publikum bereits weggenickt“. Ein unrühmlicher Abschluß (?) für den alten Rocky.
Im Gegensatz dazu konnte Stallone mit JOHN RAMBO (Teil 4 der Reihe) punkten. Kompromisslose Action im Stile der 80`er. Derb, brutal, ohne wenn und aber. Zweifellos nicht für alle geeignet, aber ich fand es klasse. Wenn schon Fortsetzungen, dann bitte solche ! Leider liest man schon einiges über einen eventuellen 5. Teil. Nun und was man da liest hört sich furchtbar an. Sieht ganz so aus als wolle Stallone auch dieses Franchise an die Wand fahren….warten wir es ab.
Nachgeholt hatte ich auch BEOWULF. Im Vorfeld quasi nur schlechtes gelesen um dann am Ende positiv überrascht zu werden. Fand auch dieses Filmchen überaus unterhaltsam, toll erzählt und gut gemacht. Zwar wirken die Figuren, wie schon im Polarexpress, teilweise recht „tot“. Insgesamt ist BEOWULF aber weitaus besser als das Frühwerk FINAL FANTASY.
Die meiste Zeit verbrachte ich damit einige Filme der Italotrash Zeit nachzuholen oder wieder anzusehen (hierzu gibt es ja auch hier ein paar Texte). Die REITENDEN LEICHEN, ASTARON und RIFFS Streifen gaben sich ebenso die Klinke in die Hand wie Cormans DEATH RACE, HOUSE ON HAUNTED HILL und zahlreiche andere „alte“ Schinken aus den verschiedensten Zeiten und Ländern. Eine Liste mit Lieblingsfilmen (mei was ein Wort) folgt evtl. noch, vergleiche ich diese mit von mir erstellten Listen in anderen Foren kann ich aber sagen das sich da in den letzten Jahren nicht viel geändert hat.
Neben Filmen kaute ich dann erneut die englische ROBIN HOOD Serie aus den 80`ern durch (Michael Praed rulez !) und befinde mich seit Wochen wieder im ER Fieber. Bin nun am Ende der 9 Staffel. Bis dahin ist es immer noch eine Top Serie, auch wenn sich viele Geschichten mit anderen Figurenkonstellationen wiederholen. Schade das nach Staffel 15 nun definitiv Schluß ist.
Bearbeitet von Azazel2k, 19. Dezember 2008, 12:25.
#114
Geschrieben 11. Januar 2009, 14:20
Hier gibts wieder einen sinnfreien Text eines 2. oder 3. oder 4. Nicks eines, leider zu gut bekannten, Users
http://www.kino.de/c...s-brennt_89868/
in welchem eben jener zum X-mal seine dämliche Sicht zum Film preis gibt....jaja, ein klasse Niveau auf Kino.de. Passt ja aber auch wenn immer mehr Stammuser, die über Jahre interessante Beiträge und Diskussionen gebracht habe, vertrieben werden.
P.S.: Ey Despi, habe leider noch nix von dir gehört...
#115
Geschrieben 20. Januar 2009, 19:55
Heile Welt der 80`er ! Zumindest für mich und in Bezug auf die damaligen Filme. Mag sein das ich mit meinen nostalgieverklärten Augen die, zweifellos vorhandenen, zahlreichen Gurken ignoriere, aber im Gedächtnis sind mir überwiegend die guten Erfahrungen geblieben.
Dieser Umstand führte auch dazu dass ich beim Anblick der TAG DES FALKEN DVD beherzt zugriff.
Bereits der Anfang ist stimmig, obwohl er, betrachtet man den Film an sich, völlig unpassend ist. Angesiedelt in einer Zeit, als die Kirche das sagen hatte, bepackt mit schönen Frauen, frechen Dieben und Rittern, beginnt der Film mit einem typischen 80`er Synthesizer Instrumenten Mix (der nun mal nicht zur gezeigten Zeit passen will) und entführt uns in seine Welt.
Erzählt wird eine klassische „Gut / Böse“ Geschichte. Der Held, oder besser die Helden Navarr und Philippe bekämpfen einen bösen Kardinal. Grund für das böse Blut ist ein Fluch den der Kardinal über Navarr und seine Angebetete aus Eifersucht sprach. Bei Tag verwandelt sie sich in einen Falken, Navarr hingegen verwandelt sich des Nachts in einen Wolf. Auf ewig verdammt nebeneinander aber nicht miteinander leben zu können schwört Navarr Rache. Seine Chance sieht er in dem Strolch Maus, ein Tunichtgut und kleiner Dieb der es aber, dank seiner Schläue, geschafft hat aus dem Gefängnis des Kardinals zu fliehen. Mehr gezwungen denn freiwillig arbeiten Navarr und Maus zusammen um den Fluch doch noch zu brechen.
Eine kurze, aber schöne Geschichte wie ich finde. Minimalistisch, wie eigentlich der ganze Film. Denn von dem, selbst in einigen 80`erJahre Filmen zu findenden Bombast ist „Der Tag des Falken“ weit entfernt. Keine Massenkämpfe, keine teueren SFX und selbst auf die ganz großen Hollywoodstars hat man verzichtet.
Rutger Hauer hatte zwar schon ein paar gute Rollen, Michelle Pfeiffer war noch recht unbekannt und Matthew Broderick stand ebenfalls noch am Anfang seiner Karriere. Dennoch, oder gerade deshalb hat man den Eindruck die drei wären mit besonderem Eifer bei der Sache gewesen. Es macht spaß ihnen zuzusehen, die Rollen werden glaubhaft verkörpert und der Zauber greift auf den Zuschauer über. Michelle Pfeiffer ist in ihren Szenen eine wahre Augenweide (selbst mit Pfeil in der Brust), Broderick ist witzig, spaßig aber nie lächerlich und präsentiert (wie ich finde) einen netten Mix seiner Rollen aus „Ferris“ und „Der Name der Rose“ während Rutger Hauer seine beste und überzeugendste Leistung nach „Blade Runner“ zum besten gibt.
Dazwischen gibt es immer wieder den ins Ohr gehenden Soundtrack welcher gerade in den Actionszenen mitreist und den Film von der ersten Sekunde als Kind der 80`er zeichnet.
Es mag schwer sein einem Teenie der heutigen Zeit oder einem Freund des modernen Kinos diesen Film schmackhaft zu machen. Verglichen mit modernen Vertretern des Fantasy oder „Ritter“ Films wirkt er doch recht behäbig, ja aufgrund der fehlenden SFX und Schlachten sogar etwas billig. Bei erfüllt der Film dennoch seinen Zweck denn der Film wird nun mal von der schönen Geschichte und seinen Darstellern mehr als gut getragen und zählt somit zu meinen All-Time-Favs…
#116
Geschrieben 28. Januar 2009, 17:31
Ich muß zugeben, auch ich war Anfangs alles andere als Begeistert von Operation Walküre. Ein Hollywoodfilm, der sich um Graf Schenk von Stauffenberg und das von ihm durchgeführte Hitler Attentat dreht ? Tom Cruise in der Hauptrolle ?
Der Rummel um Cruise und seine Scientologyzugehörigkeit ist mir, in Bezug zu seinem Filmen, ehrlich gesagt völlig wurscht. Dennoch hielt ich ihn für völlig ungeeignet diese Rolle zu spielen. Weiter war ich der Meinung, dass dieser Stoff von Deutschen in Deutschland verfilmt werden müsste. Gut, wurde er in der Vergangenheit bereits, dennoch war ich der Hollywoodproduktion sehr misstrauisch eingestellt.
Nach dem gestrigen Kinobesuch kann ich sagen: Meine Skepsis war völlig unbegründet, besser und packender hätte man das ganze nicht inszenieren können.
Vom kleinen „Intro“ in Afrika, über Stauffenbergs Verwundung, zur Planung des Attentats bis hin zur Erschießung im Bendlerblock. Obwohl ich den Ausgang bereits kannte, war ich über weite Teile des Films angespannt, drückte den Männern die Daumen und fieberte mit als die Bombe explodierte. Ich hoffte, bangte und wünschte ihnen das es gelingen möge. Aber gut, an der Geschichte kann man nichts ändern.
Der Film selbst verzichtet tatsächlich auf die üblichen Heldenklischees. Weder Stauffenberg noch eine der anderen handelnden Figuren wird näher beleuchtet. Frau und Kinder des „Helden“ zu sehen ist das einzige was uns die Macher zu bieten haben. Kein ständiges Tränen vergießen, kein Schwall an patriotischen, heroischen Reden. Die Figuren handeln. Nicht mehr, nicht weniger. Sie wollen Hitler aus dem Weg räumen. Warum genau war zu dieser Zeit im Grunde egal.
Der Film ist auch nicht krampfhaft bemüht, die Weste der Deutschenallgemeinheit rein zu waschen. Die meisten Männer um Stauffenberg und auch Stauffenberg selbst dienten unter Hitler, dienten Hitler. Einige teilten den Judenhass, viele befürworteten den Krieg an sich. Die Richtung, welche der Krieg 1944 bereits eingeschlagen hatte, die gefiel ihnen jedoch nicht.
Es mag schon sein das da auch „einige Ratten da sinkende Schiff“ verließen. Aber wäre der Anschlag gelungen, so wäre der Welt zweifellos viel Leid erspart geblieben.
Regisseur Bryan Singer verzichtet zwar nicht 100%-tig auf die typischen, hollywoodschen Filmspielereien. Natürlich kann man hier und da ein paar klischeehaft besetzte Figuren entdecken. Ein paar der richtig bösen Nazis sind bereits an ihrem Gesicht zu erkennen, die meisten deutschen Darsteller finden sich zudem auf Seiten Hitlers wieder. Aber was solls, genau kann ich ohnehin nicht beurteilen in wie fern das „Klischee“ oder eben doch „geschichtlich war“ ist. Ich war nun mal nicht dabei.
Sicher kann sich der ein oder andere auch über historische Fehler beschweren. Mein Vater z.b. störte sich an den, am Anfangen zu sehenden, Panzern des Afrikacorps. Solche Panzer hätte Deutschland dort wohl nicht eingesetzt…keine Ahnung, ich kenn mich nicht aus. Aber ehrlich: Ob da nun ein historisch akkurater Panzer steht oder nicht ändert nichts an der Intensität des Gesehenen.
Im Nachhinein ist es sogar richtig gewesen diesen Stoff nicht von Deutschen verfilmen zu lassen. Tom Cruise mag mittlerweile eine umstrittene Person sein. Dennoch wirkt der Film so noch weniger wie der Versuch eine Nation besser dazustellen als sie evtl. war. Es sind Amerikaner die persönlich nicht wirklich etwas mit dem Thema zu tun hatten und diese Amerikaner zeigen ihren Landsleuten nun das eben nicht jeder Deutsche zu dieser Zeit ein Monster war. Er zeigt das es sogar einen recht Großen Widerstand gab, das viele Hochrangige Personen versuchten, Hitler zu stürzen.
Doch, ganz blauäugig denke ich dass kein anderer soviel mit diesem Film bewirken könnte wie Tom Cruise. Nein, ich denke nicht dass uns die Amerikaner ab sofort, allesamt mit anderen Augen sehen. Aber zumindest ein Teil.
Von daher hat der Film seinen Zweck in meinen Augen voll erfüllt. Das ganze dann auch noch auf extrem spannende und fesselnde Art. Für mich das erste Highlight des jungen Kinojahres 2009.
#117
Geschrieben 09. Februar 2009, 19:41
Am Wochenende gab es Horror pur, den Anfang machte Resident Evil Degeneration. Als bekennender Fan der Spiele, welcher sogar mit den Realfilmen etwas anzufangen weiß, war ich begeistert als ich zum ersten mal etwas von diesem CGI Film erfuhr.
Der Beginn ist dann auch ganz gut gelungen. Insgesamt kann man, verglichen mit den Realfilmen sage „back to the roots“. Keine Endzeitstimmung wie in Extinction, keine neue Heldin. Mit Leon S. Kennedy und Claire Redfield bekommt der Fan die Protagonisten des 2. RE Games in schicker CGI Montur präsentiert.
Die Story selbst ist gewohnt dünn, genügt aber um den Film zutragen. Erneut dreht sich alles um den T bzw. G-Virus der Umbrella Corporation. Der Film selbst schließt dabei teilweise die Lücke welche nach der Zerstörung von Racoon City am Ende von Resident Evil Nemesis (3. Teil der Spielereihe) entstand und erklärt kurz was mit der Firma geschah. Nach deren Niedergang wird der Virus von Bioterroristen genutzt und so kommt es das ein Flughafen von Zombies überrannt wird.
Die Action steht hier klar im Vordergrund und so wird recht früh im Film recht viel geballert. Das ganze geht, trotz schöner CGI Zombies ziemlich gesittet zu, die FSK 16 Version ist nämlich ungeschnitten.
Degeneration ist wahrlich kein Zombiehighlight, die Dramaturgie ziemlich flach, die Dialoge stellenweise dürftig. Für Fans der Games hingegen ist`s ein Fest.
Technisch kann man zwar nicht mit Pixar Filmen konkurrieren, allerdings muß man Degeneration auch zugestehen das er nicht für den Kinoeinsatz gedacht war. Dennoch sind die Figuren schön animiert, die Zombies überzeugen und somit kann man immerhin problemlos mit „Final Fantasy – Die Mächte in Dir“ mithalten.
Was bleibt ist wie gesagt ein Film, der das Herz der Spielefans höher schlagen lässt und viel mehr sollte er wohl auch gar nicht bewirken. Der Film dient eben einfach als Werbung für den kommenden 5. Teil der Spielereihe. Nett, aber gebraucht hätte es den Film nicht.
DEAD SPACE - DOWNFALL Trickfilm/Horror USA 2008; Chuck Patton 07.02.2009 DVD
Schlägt, wie Videospieler wissen, in die gleiche Kerbe. Sprich: Werbefilm zum Film ! Statt CGI haben wir es hier aber mit einem „traditionellen“ Trickfilm zu tun, auch wenn er in Sachen Story alles andere als einen Kinderfilm darstellt.
Die Geschichte über ein im Weltall gefundenes Artefakt, welches Menschen in blutrünstige Bestien verwandelt ist dabei alles andere als neu. Im Kern erzählte schon Scotts „Alien“ das gleiche. Dazu mischte man noch etwas Invasionsfilmthematik und fertig wäre ein 08/15 Sci-Fi Actioner den man auch „Doom-The Movie“ betiteln könnte (genau, gibt’s schon).
Wie auch der Resident Evil Streifen wurde das „Intro“ recht kurz gehalten. Nach wenigen Minuten regiert die Action. Blut spritz Hektoliter weise, das FSK 18 Rating ist wirklich gerechtfertigt (es sei denn, man vertritt die Meinung ein Trickfilm dürfe generell kein 18`er Rating bekommen). Die handelnden Figuren sterben schneller als man sich ihre Namen merken kann und bevor man sich versieht ist der Film auch schon wieder zu Ende.
Danach stellt man fest: ganz nett, aber auch diesen Film hätte es nicht unbedingt gebraucht. In diesem Genre gibt es nun mal weitaus bessere Streifen. Auch Fans des Spiels werden wohl nicht vollends zufrieden gestellt. Zwar stellt der Film die Vorgeschichte zum Spiel da (und endet quasi mit dem Beginn des Spiels), sonderlich viele neue Informationen erhält man aber nicht.
So bleibt zu sagen: Beide Filme kann man sich ansehen, muß man aber nicht. Lediglich beinharte Fans werden vor der Glotze jubeln.
Into the Mirror Horror/Thriller; Korea 2003; Kim Seong-Ho 07.02.2009 DVD
Wer hier sofort an den letztjährigen möchtegern US Grusler „Mirrors“ denkt liegt richtig. Bei „Into the Mirrors“ handelt es ich um das asiatische Original und dieses kommt (fast) komplett ohne die bösen schwarzhaarigen Mädels der Marke „Ringu“ oder „Ju-On“ aus.
Wie Kollege Shuterland dreht sich auch hier alles um einen traumatisierten Ex-Cop der nun als Wachmann in einem Kaufhaus arbeitet. Ebenfalls gemeinsam haben die beiden Streifen den aus dem Spiegel kommenden Tod.
Das war`s aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Im Original wurde das Kaufhaus, nach einem verheerenden Brand, wieder aufgebaut und steht kurz vor der Wiedereröffnung (in der US Version ist es nach wie vor in seinem ausgebrannten Zustand). Bevor es dazu kommt, geschehen seltsame Morde. Alles deutet auf Selbstmorde hin doch nach und nach decken der Held und einer seiner Ex-Kollegen Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern auf. So kommt man nach und nach hinter das Geheimnis um Mord und schmierige Geschäfte.
Im Original sucht man die plumpen Schockeffekte und derben Morde des US Remakes vergebens. Auch taucht der Geist hier lediglich im Kaufhaus auf und kann nicht, wie im Remake, in allen spiegelnden Flächen, überall auftauchen.
Ein 1 zu 1 Remake ist zwar ziemlich überflüssig, warum man in diesem Falle aber alles verschlimmbesserte ist mir nicht klar.
Während oftmals die Originale, wie eben Ringu 2, für den westlichen Zuschauer ziemlich undurchschaubar und/oder nicht verständlich sind, ist es hier genau anders herum. „Into the Mirrors“ bietet ein wesentlich besseres Bild, die Story und das Geschehen ist einfach zu verstehen und selbst das Ende (obwohl dem Ende der US Version sehr ähnlich) wird hier besser erklärt.
Zwar lässt „Into the Mirrors“ oftmals das passende Tempo vermissen und man hätte ruhig ein oder zwei richtige Schockmomente reinpacken können, dennoch ist es ganz klar der bessere Film. Im Gegensatz zum grottigen „Mirrors“ kann dieser Film richtig unterhalten.
#118
Geschrieben 27. April 2009, 16:27
FARCRY Action; BRD 2008; UWE Boll 25.04.2009 DVD
Der unter Filmfans gehasste Uwe Boll…jaja, zahlreiche Nominierungen für die goldene Himbeere, unzählige Hasstiraden im Internet und massig finanzielle Kinoflops. Dennoch dreht er unermüdlich weiter Filme, vornehmlich Videospielverfilmungen. Durchhaltevermögen hat er ja und wie schon Ed Wood vor ihm scharrt auch er eine Fangemeinde um sich.
Mit FARCRY erschien jüngst sein neuestes Werk auf DVD nachdem auch dieser Bollstreifen im Kino völlig untergegangen ist. Auf die üblichen, in den meisten Bollwerken vorhandenen großen Schauspielernamen, hat er diesmal verzichtet. Mit Till Schweiger, Udo Kier und Ralph Moeller tummeln sich jedoch Namen welche die meisten deutschen Kinogänger bereits gehört haben sollten. Nach dem, nach einer eigenen Idee entstandenen SEED, handelt es sich bei FARCRY wiederum um eine Videospielverfilmung. Berücksichtigt man diese Tatsache und hält sich die „Qualität“ älterer Bollwerke wie POSTAL, ALONE IN THE DARK oder auch BLOODRAYNE vor Augen, so ist dies mehr ein Grund zur Flucht.
Schon das Spiel FARCRY ist alles andere als tiefsinnig und kommt mit einem Minimum an Story daher. Kein Wunder, handelt es sich doch im Grunde um einen „simplen“ Ego Shooter. Jack Carver (Till Schweiger), im Film zu einem deutschen Ex Soldaten mutiert, verdient sich seinen Lebensunterhalt als Skipper. In dieser Funktion bringt er eine junge Reporterin auf eine abgelegene Insel. Dort unterhält ein zwielichtiger Forscher (Udo Kier) ein Labor, bewacht durch eine Privatarmee. Ziel der Forschungen ist das erschaffen von Supersoldaten. Da man sich bei so was nicht gerne auf die Finger schauen lässt, bläßt der Badscientist alsbald zur Attacke auf Jack und seine attraktive Begleitung.
Diese dünne Story dient also als Aufhänger für zahlreiche Actionszenen. Schießereien, Martial Arts, viel Bumm Bumm und kaputtes Blech geht einher mit flotten Sprüchen.
Ob man glaubt oder nicht: Der Film funktioniert soweit ganz gut. Hirn aus, Augen auf und berieseln lassen von dieser, zugegeben sinnfreien, Action. Im Gegensatz zu Totalausfällen wie POSTAL oder den beiden anderen genannten Filmen präsentiert Boll hier einen geradlinigen Action-B Film. Während Boll bei DUNGEON SIEGE viel zuviel Leerlauf, durch überflüssiges und plattes Gelabere, integrierte, konzentriert er sich hier auf gut überwiegend gut inszenierte Action.
Die üblichen und für einen Bollfilm schon fast obligatorischen Logiklücken finden sich zwar auch hier, aufgrund der konstanten Action fallen sie aber schlicht nicht ins Gewicht. Zudem waren die meisten Darsteller sichtlich mit Spaß bei der Sache.
Wo in der Vergangenheit gestandene Hollywoodgrößen wie Ben Kingsley, Ray Liotta oder Jason Statham nahezu jegliches Talent, jeden Funken von Ausdruck vermissen ließen, spielt ein Till Schweiger überzeugend den Actionhelden mit Witz. Udo Kier agiert „wie immer“, Moeller ebenso (hat nach seiner „Umwandlung“ aber auch ne verdammt einfache Rolle) und der Rest spielt dem Genre angemessen.
Eine bedingungslose Empfehlung für FARCRY gibt es nicht. Gerade im Kino hat der Film wirklich nichts verloren, als B-Actionfilm bietet er aber zumindest bessere Unterhaltung als die meisten Direct-to-DVD Produktionen der letzten Jahre. Fans des Genres werden gut unterhalten, der Rest sollte sich das ausleihen (oder den Kauf) zweimal überlegen. Mit FARCRY übertrifft Boll seinen, ebenfalls brauchbaren, SEED nochmals und liefert in meinen Augen seinen bisher besten Film ab. Das gibt Grund zur Hoffnung !
#119
Geschrieben 04. Mai 2009, 17:58
Horrorfilme sind einfach mein Ding, mein Genre. Umso mehr ärgere ich mich, dass es ausgerechnet in diesem Bereich (und dem Sci-Fi bzw. überhaupt dem Bereich Fantastik) soviel Murks gibt.
Nun denne, in der Not frisst der Teufel Fliegen weshalb man auch zu Filmen greift welche man sonst eher stehen lassen würden.
100 FEET ist so einer. Eher ödes Cover und bereits der Trailer lies eine 08/15 Geister Story erwarten.
Mit Famke Jansen und Boll Spezie Michael Pare ist der Film jedoch halbwegs passabel besetzt. Besonders im Falle von Pare freut es mich, ihn mal wieder außerhalb des (meist) Bollschrotts zu sehen.
Dumm nur dass er hier den bösen Geist spielt und somit nur wenige Sekunden wirklich komplett zu sehen ist.
Die Story ist schnell erzählt, aber vom Prinzip her für einen Geisterhorror/Horrorhaus Film etwas ungewöhnlich. Die von Jansen verkörperte Frau hat ihren Mann, einen Polizisten, in Notwehr getötet. Natürlich glaubt ihr das niemand weshalb sie zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wird. Nachdem sie einen großen Teil der Strafe verbüßt hat, darf sie die Reststrafe mit Fußfesseln in ihrem eigenen Haus, dem Ort des Mordes, absitzen. Ne tolle Idee, wäre da nicht der ruhelose Geist ihres toten Ehemannes. War dieser bereits im Leben ein brutaler Tyrann, so läuft er nun zur Hochform auf und macht vor nichts und niemandem halt.
Klingt das Geschehen soweit noch halbwegs interessant, entpuppt sich der Film bereits nach wenigen Minuten als genau das, was der Genrekenner bereits erwartet hatte: ein langweiliges, nicht mal durchschnittliches Geisterfilmchen mit der ein oder anderen, unnötigen, blutigen Szene.
Vorhersehbar, stellenweise einfach nicht nachvollziehbar und hier und da einfach doof. Für das wenige, was am Ende in Sachen Spannung, Horror und Splatter aufgefahren wird, lässt sich der Film am Anfang einfach zu viel Zeit. Die Folge ist: zuviel Leerlauf. Da kann auch das durchaus überzeugende Spiel von sexy Famke Jansen nichts mehr retten.
Man merke: Das nächste Mal, trotz Alternativenmangel, auf die innere Stimme hören und stehen lassen !
3 / 10
THE STRANGERS Thriller/Horror, USA 2007; Bryan Bertino 26.04.2008; DVD
The Strangers zählt zu der, seit Jahren, recht beliebten torture Horrorwelle. Das gesamte Subgenre ist nicht wirklich mein Fall, abgesehen vom 1. „Hills have eyes“ Remake konnte ich keinem der Filme wirklich was abgewinnen. TCM, WT und Hostel fand ich allesamt grottig und Saw begann schon mit dem 2. Teil zu langweilen. Warum genau ich mir dann diesen Film ins Hause holte ? Nun, siehe 100 Feet: es gab keine Alternativen !
So betrachtete ich das junge Paar mit ganz bösen, bösen Beziehungsproblemen (wen juckts ???) auf ihrem Weg in ein abgelegenes Haus (ach neeeeeee…..). Dort gab`s viel zu lange Minuten sinnloses Blabla bis dem Zuschauer endlich (?!?) erklärt wurde warum die beiden Darsteller konstant betröppelt dreinblicken müssen (und noch mal: wen juckts ?).
Schließlich der Auftritt einer jungen Frau welche ihre Freundin sucht (nachts um 4 ??? Da macht kein normaler Mensch die Tür auf !!! abgesehen davon dass dies, in dieser abgelegenen Gegend noch weniger nachvollziehbar erscheint !). Alsbald beginnt der Terror ! Klopfen, klingeln und verschwundene Sachen. Natürlich glaubt der Mann der Frau zu diesem Zeitpunkt erstmal nicht (klar…die alte mutiert ruck zuck zum Psycho und denkt sich das alles einfach mal aus….), bis es schließlich zu spät ist.
So, wunderbar….und nun ? Nichts, viel mehr geschieht im Film nicht. Am Ende haben wir ein paar Tote zu beklagen, was nicht wirklich überrascht, da es der Regisseur für eine gute Idee hielt den Film mit dem Ende beginnen zu lassen. Suuuper ! Der Film ist schon langweilig genug, da muß man mir das Ende nicht schon am Anfang präsentieren.
Alles in allem kopiert THE STRANGERS auf billige, plumpe Art den sehr ähnlichen, aber wesentlich besseren und spannenderen Film THEM.
Hollywood packte einfach ein paar halbwegs bekannte Jungdarsteller in die Handlung von THEM, reicherte das Geschehen mit (wie sooft) ein paar wenigen, unnötigen, blutigen Szenen an, präsentierte uns alles mit dem Holzhammer und lässt die Protagonisten zusätzlich überflüssige Sprüche abgeben die uns die Handlung erklären sollen.
Nein danke, Film stehen lassen und den wesentlich besseren THEM ausleihen !
1/10
#120
Geschrieben 04. Mai 2009, 20:47
Einer gegen das Imperium gehört zu der von mir geliebten Italotrashsparte der 80`er. Neben Zombie, Alien, Terminator und Mad Max Plagiaten bediente man sich Anfang bis Ende der 80`er auch sehr gerne bei Conan.
So handelt es sich auch hier um einen weiteren Conanclon der, schnell zusammengeschustert, massig Kohle in die Kasse spülen sollte.
Die Formel für einen Conanclon ist schnell erklärt:
Man nehme einen durchtrainierten Hünen, ne sexy Amazone und wahlweise einen flinken Dieb oder weisen Magier. Diese schickt man auf die Suche nach einem königlichen Schatz, der eigenen Vergangenheit oder schlicht um nen ganz bösen Buben zu plätten. Das ganze platziert man in einer mittelalterlich angehauchten Welt. Fertig.
So knapp, so einfach das Rezept. Doch wie beim lapidaren Rührei, bringt das beste Rezept nichts wenn der Koch sich extrem dämlich anstellt. So muß es auch hier gewesen sein.
Statt einem Muskelprotz nahm man einen „Dummdreistdauergrinser“, stellt ihm eine sexy aber untalentierte Amazone an die Seite welche den überwiegenden Teil des Filmes damit beschäftigt ist in Schwierigkeiten zu geraten, sowie einen älteren, unförmigen Sack der….ja, keine Ahnung was genau ist aber eben immer mitläuft. Tatsächlich sucht unser Held einen Hinweis darauf, woher er kommt. Das man am Ende noch nen bösen Buben killen muß ist ne nette Dreingabe. Bevor man zum Final Fight gelangt, hangelt man sich noch durch einige andere, recht plump aneinandergereite Szenen.
Diese laufen meist nach Schema F: Held trifft auf nette Leute, betritt deren Dorf, Dorf wird überfallen, Leute gemeuchelt und weiter geht’s zum nächsten Dorf bis man schließlich in der Stadt des Obermotzes eintrifft. Hier ging die Fantasy mit den Machern durch, denn die Stadt des Obermotzes ist eine Sci-Fi Welt mit Robotern, Strahlenwaffen und Raumschiffen. Selbstverständlich geht am Ende alles gut, der Held überlebt, der Böse nicht und fertig ist das Happy End.
Somit ist Einer gegen das Imperium schon ne ziemliche Gurke, die allerdings, wie viele andere Filme dieser Ära, einen gewissen Charme besitzt.
Klar ist die Story geklaut, sicher sehen viele Szenen billig aus (taten sie schon damals) und die Darstellerriege rekrutiert sich zu 99 % aus untalentierten Knallchargen. Hinzu kommt das der normale Filmfan hier und da, wie bei Italotrashstreifen oft, Probleme hat zu verstehen warum gerade was passiert. Wahrscheinlich wusste das nicht mal der Regisseur und drehte die betreffenden Szenen einfach weil es ihm gerade in den Kram passt (eine Eigenschaft die sich uns Uwe Boll, 20 Jahre später, ebenfalls angeeignet hat). Wer Trash, im Sinne von Müll, was abgewinnen kann, der sollte auch hier einen Blick riskieren. Die (grottige) DVD gibt’s bereits für knappe 5 Euro und damit hat man ne ziemliche Spaßgranate für Filmabende mit Gleichgesinnten die sich dabei noch ordentlich einen hinter die Birne kippen. Alle anderen sollten die Finger von dem Streifen lassen, akutes Hirnversagen könnte die Folge sein.
Als Italotrashfreund vergebe ich noch passable 6/10, der Otto Normalfilmgucker ist wohl mit 2/10 besser bedient.
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