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"Früher hatte ich ein Leben, heute habe ich die CinemaxX-Card...." - Filmforen.de - Seite 17

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"Früher hatte ich ein Leben, heute habe ich die CinemaxX-Card...."


551 Antworten in diesem Thema

#481 Hagen

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Geschrieben 01. März 2009, 16:51

Überlege gerade, ob diese ganzen 3rd-person-shots, die man besonders am Anfang von The Wrestler sehen kann, vielleicht eine erste Auswirkung von Computer-Spielen sind -- gab es solche Aufnahmen bei älteren Filmen häufiger? Mir fällt im Moment nur Elephant als weiteres Beispiel ein, aber der ist ja nun wirklich nicht alt - mir geht aber gerade auf, dass diese Aufnahmen in dem Film nicht nur ein Mittel sind, dem Zuschauer den Blick ins Gesicht der Protagonisten zu verweigern und mithin das Ablesen ihrer Gedanken und Emotionen an der Mimik verhindern, sondern, dass zwischen dem finalen Amoklauf und Videospielen, die ja durchaus eine Rolle in der Fantasiewelt von jugendlichen Amokläufern spielen, mit dieser Inszenierung gewissermaßen auch eine Verbindung hergestellt wird. (Wurden solchen Einstellungen auch bei den Nicht-Tätern benutzt? Falls "ja", passt das ja trotzdem als Metapher dafür, wie man die den Alltag in Highschools auch ohne Amoklauf empfinden.)
Will fragen: Ob es für die jetzt heranwachsenden Regisseure wohl viel selbstverständlicher und ihren Medien-Seherfahrungen entsprechender sein wird, die Kamera häufiger hinter ihren Protagonisten zu platzieren, als man es bisher tut?

#482 Hagen

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Geschrieben 06. März 2009, 12:36

Den Mystic River-Text deswegen ausgegraben, weil ich bei Million Dollar Baby und aktuell bei The Changeling und Gran Torino ähnliches fühlte: Dass Eastwood in all diesen Filmen ein grimmiges Bild der Welt zeichnet, dass er, vielleicht seines Alters wegen, sich keine Illusionen mehr über den Lauf der Dinge macht und auch keine Filme machen will, die so etwas tun. Freudlos sind diese Filme nie, aber man muss aufpassen: je mehr Eastwood den Zuschauer einlullt, desto schlimmer wird alles werden. Mystic River habe ich schon länger nicht gesehen, auch weil er mir zu sehr Angst macht, weil er ein völlig niederschmetterndes Bild der Welt zeigt, in der es nur Täter und Opfer gibt -- und weil der Film das, so wie ich ihn verstehe, am Ende in einer kalten, beiläufigen Szene kulminieren lässt, in der sich die Täter wohlfühlen. Eastwood heißt das nicht gut, er zeigt es nur ins einer vollen Zwiespältigkeit: Dass ein Mann, der seine Tochter verloren hat, eine andere Familie zerstört und nachher, nachdem sein Rachedurst gestillt ist -- am falschen Mann, aber: egal! --, mit seinem Leben weitermachen kann. Die letzte Szene sagt nicht "The show must go on", sie sagt: "The show will go on" und das ist eigentlich viel furchtbarer, weil es keine Absichtsbekundung ist, sondern ein automatischer Prozess, an dem Opfer keinen Spaß haben, aber es geht ja nicht um die Opfer: Es geht um die Täter und die Unbeteiligten, und das sind diejenigen, die gerne und oft Schlussstriche ziehen.
Million Dollar Baby, die Iwo-Jima-Filme, Changeling: alles Filme, die an irgendeiner Stelle das Weiterlebenmüssen thematisieren, sei es wenn Eastwood am Ende alleine, um einen weiteren Verlust reicher, in einem Diner sitzt, sei es ein alter Mann, der kurzzeitig verwirrt die Namen von Freunden ausruft, die vor Jahrzehnten "im Krieg geblieben sind", sei es eine Mutter, die den ungeklärten Verbleib ihres Kindes ertragen muss -- Hoffnungen gibt es in den jüngeren Filmen Eastwoods immer, aber der Zuschauer tut gut daran, sich nicht zu sehr an sie zu halten. Die underdog-Geschichte in Million Dollar Baby, ist ja die Geschichte vom späten Triumph zweier sonst Erfolgloser -- eine tolle Hollywoodgeschichte, die bei Eastwood nur eben einen ganz anderen Ausgang findet. Und auch wenn bspw. am Ende von The Changeling für die Protagonistin Hoffnung aufflackert, kann sich der Zuschauer dem nicht anschließen - ein upbeat-Ende ist das nun wirklich nicht.
Letztlich kommt mir Eastwood mit diesen Filmen (aber auch schon mit Unforgiven oder Perfect World) wie einer der letzten "New Hollywood"-Regisseure vor, zu denen er früher natürlich eher nicht zählte. Aber schon alleine dieses Interesse an allem, was kein happy ending hat, spricht für mich dafür, ebenso die Art und Weise, wie Eastwood sich diesen Geschichten nähert, dieses oft Ernsthafte, Erwachsene, Unzynische.
Interessant wäre für mich, frühere Filme Eastwoods unter diesem Gesichtspunkt abzuklopfen, Bird, den ich bisher nur einmal gesehen habe, Weißer Jäger, schwarzes Herz, die mir noch unbekannten Breezy und Midnight in the Garden of Good and Evil. Letzten Endes bleibt es für mich einer der größten Glücksfälle der Filmkunst, dass es so jemanden wie Eastwood überhaupt gibt, dass eine Person an so vielen, so unterschiedlichen Filmen mitgewirkt haben kann und dass so viele davon dann auch noch gut sind.

#483 Hagen

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Geschrieben 06. März 2009, 20:56

Patton Oswalt hat einen neuen Lieblingsschauspieler und besingt ihn in seiner Gay-them for Statham. Das Fazit des Textes ist unschlagbar schön.

#484 Hagen

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Geschrieben 08. März 2009, 19:59

Right now our president is a cool young black guy, looks really good, always wears a sharp suit, usually smart, can actually complete sentences. [...] And our vice president is cranky old Joe Biden, [...] who's been doing this for 40 years, knows all the ins and outs. Do you realize that the next four years our country is going to be a cool 80s cop flick, do you realize that?

Patton Oswalt

#485 Hagen

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Geschrieben 08. März 2009, 21:20

Okay, Hosen runter: "Macbeth" -- Three adaptations by Orson Welles, Akira Kurosawa and Roman Polanski

Die Endnote war besser als "Gut", was mich freut, mich aber nicht davon abhält, Warnungen auszusprechen: In einem so langen Text lassen sich, gerade bei prokrastinationsbedingter Torschluss-Tipppanik, Fehler nicht vermeiden, die in einer anderen als der Muttersprache um so blöder wirken. Desweiteren ist die Arbeit auch nicht besonders stark von eigenen Thesen durchzogen -- ich bilde mir ein, zu dem wild kompilierten Informationsberg gerade in den mittleren Kapiteln zu jedem Film einige interessante Eigenbeobachtungen hinzugefügt zu haben, aber sonst gibt es oft ausufernde Anmerkungen aus dem Pre- und Post-Production-Bereich: Zeilenschinderei halt.

Sollte irgendjemand das Teil je wirklich lesen, wäre ich an Rückmeldungen natürlich interessiert, an Diskussionen über die Filme sogar noch viel mehr. Also: Viel Spaß damit.

#486 Hagen

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Geschrieben 09. März 2009, 19:46

Wie lieb, dass man bei www.kids-in-mind.com immer so schön mitzählt. Sollte also demnächst bei Cocktail-Parties die Frage aufkommen, wie schlimm in Eastwoods Gran Torino eigentlich geflucht wird, kann man jetzt korrekt antworten:
"About 77 F-words and its derivatives, 1 obscene hand gesture, 8 sexual gestures, 25 scatological terms, 41 anatomical terms, 35 mild obscenities, 53 derogatory terms about Asians, Italians, African Americans, Mexicans, Caucasians, etc., name-calling (idiot, barbarians, morons, punk, stupid, dimwit, nuts, glutton, bonehead, old man, goon), 7 religious profanities, 17 religious exclamations."

#487 Hagen

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Geschrieben 13. März 2009, 21:39

Und noch ein Stand-Up-Comedian-Beitrag: Dieses Mal geht es um diesen exzellenten Clip von und mit Zach Galifianakis, der auch gut als Trailer zu einem sehr seltsamen Actionfilm passen würde: http://vids.myspace.com/index.cfm?fuseacti...ideoid=44289909

#488 Hagen

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Geschrieben 18. März 2009, 22:14

Gimme Sympathy von Metric gibt sich anfänglich etwas langweilig und findet dann schnell einen netten Kniff, um den Clip doch interessant zu machen: http://vids.myspace.com/index.cfm?fuseacti...ideoid=54175479

(Mein Lieblingsvideo der Band bleibt vorerst aber immer noch jenes inoffizielle zu Empty, das ein Fan beigesteuert hat -- die dort vorzufindende Mischung aus niedlich und traurig kann bekommt man wohl nur mit plüschigen Puppen hin.)

#489 Hagen

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Geschrieben 20. März 2009, 17:21

Das Video zu Empty:

#490 Hagen

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Geschrieben 21. März 2009, 22:48

Also... dieses Jahr kommt endlich der dufte aussehende britische Action-Kracher The Tournament raus, dazu gibt es den ebenfalls wild scheinenden Give 'em hell, Malone, das Adkins/Florentine-Vehikel Ninja und natürlich den wahrscheinlich völlig jenseitigen Crank 2 -- und als ob das alles noch nicht genug wäre, gibt es auch noch... ein russischen Remake (!) von Commando(!!!): http://www.joblo.com...russiancommando Ich sag mal: Pretty fuckin' awesome!

Bearbeitet von Hagen, 21. März 2009, 22:53.


#491 Hagen

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Geschrieben 15. April 2009, 11:57

telefonische Terminabsprachen / Crank

Judith: "Am Donnerstag kann Thorsten nicht, da ist seine Freundin in der Stadt und sie wollten ins Kino gehen..."
Hagen: "Bestimmt in Crank 2, der läuft doch da an!"
J: "Na, das glaube ich eher weniger. Er meinte, sie wollen sich da einen Witwenfilm ansehen, der liefe nur donnerstags."
H: "Einen Witwenfilm?"
J: "Hat er so gesagt. Darunter kann ich mir allerdings auch nichts vorstellen."
H: "Vielleicht was indisches..."
J: "Oder doch Crank 2 - man muss es nur aus der Perspektive der vielen Hinterbliebenen sehen, denen der Hauptdarsteller die Ehemänner erschießt. Findest du Crank eigentlich gut?"
H: "Ja. Ich höre heraus, dass es dir da anders geht."
J: "Ja. Mir war der einfach zu blöd. Der Transporter-Typ ist ja nicht ohne, und die Transporter-Filme machen ja auch Spaß, aber Crank ist mir zu entfernt von jeglicher Logik."
H: "Dich stört doch bestimmt bloß, dass der Hauptdarsteller nicht so schöne Anzüge wie in den Transporter-Filmen trägt."
J: "Vielleicht. Er hat in Crank aber sehr schöne Schuhe an!"
H: "Das wiederum war mir bisher entgangen."
J: "Siehste mal. Was ich ja eigentlich sagen wollte: Wegen dem Witwenfilm kann Thorsten also nur am Freitag."


Once Upon a Texas Train (Die "Glorreichen" Neun)

Dass sich hinter der Billig-DVD, die mein Vater da gekauft hatte, ein Burt-Kennedy-Film versteckte, nahm ich erst einmal als positive Überraschung an, dass sich der Film als, optisch sofort als solches zu erkennendes TV-Produkt der 80er zu erkennen gab, dämpfte die Freude etwas, ebenso wie der Film selbst, der zwar durchaus launig beginnt, dem aber nach und nach die Luft ausgeht.
Für den Western-Komplettisten sicherlich, mit Augen-zu-Drücken und nettem Sichtungspartner, ein durchaus erträgliches Endprodukt, aber letztlich sind Filme wie dieser eher Zeugnis des langsamen Sterbens des Westerns.


Petroleummiezen

Euro-Western der scherzigen Art, mit der Bardot und der Cardinale sehr hübsch besetzt, mit Michael J. Pollard und Bardots Mädchengang auch in den Nebenrollen überzeugend (letztere gehören natürlich auch in die Abteilung "Augenweide", ersterer sorgt für Humor).


Bonanza

Weil sie so billig waren, hat mein Vater auf gut Glück die ersten drei Staffeln auf DVD gekauft. Ein ziemliches Wagnis, weil weder er noch ich bisher überhaupt irgendeine Episode gesehen hatten: Bonanza war bisher völlig an uns vorbei gegangen. Um so interessierter stellten wir fest, was sonst wahrscheinlich bereits Kulturallgemeinwissen ist, nämlich, dass die Serie sich, zumindest in den Folgen, die wir bisher gesehen haben, ja überhaupt nicht wie eine "Familien"-Serie aufführt, sondern tatsächlich eine lupenreine Westernserie ist, die mal einzelne Mitglieder oder die gesamte Familie in Geschichten einbezieht, die auch ohne Kenntnis anderer Folgen zu verstehen sind und die jeweils auch gut als Gerüst für einen 90-Minuten-Western funktioniert hätten. Schauen wir mal, wie sich die Serie in den nächsten Seasons entwickelt.

Bearbeitet von Hagen, 15. April 2009, 11:58.


#492 Hagen

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Geschrieben 15. April 2009, 20:52

Warner öffnet seine Archive auf eine interessante Art und Weise (Erklärung bspw. hier: http://dvdbiblog.wordpress.com/2009/03/23/...et-in-den-usa/) und die ersten Titel sind schon verfügbar. Beim ersten Reinschauen ist mir schon mal ein Tourneur/Randolph-Scott-Western aufgefallen -- das Angebot könnte sich also wirklich lohnen.

http://www.wbshop.com/Warner-Archive/ARCHI...tml?adid=wacurl

#493 Hagen

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Geschrieben 17. April 2009, 10:03

Crank 2

Der beste Beweis, dass auch seltsame und abgefahrene, mit gewolltem Trash-Faktor kokettierende Filme gute Drehbücher brauchen, zumindest aber rigide Schnittmeister, die wenigstens den überflüssigsten Ballast rausschneiden. Trotz neuen, sympathisch abgefahrenen Ideen und (gefühlt) gesteigertem Action-Anteil hat der Film einige Durchhänger, einige Szenen, die zu lang gezogen wurden, einige Gastauftritte von Charakteren aus dem ersten Teil, die unnötig sind, einige neue Figuren, bei denen man ganze Szenen rausschmeißen hätte können, ohne, dass es dem Verständnis des Films geschadet hätte -- letzteres wäre der Notfallplan eines guten Cutters gewesen, der aber nicht notwendig gewesen wäre, hätten die Drehbuchautoren den Figuren auch Material gegeben, dass sie unabdingbar macht. Da sie das aber nicht taten, einige der neuen Figuren einfach nicht skurril, witzig oder wichtig für den Film sind, wird der Film mehrfach ausgebremst. Das gilt auch für einige Szenen Amy Smarts, die sich anfühlen, als wären aus dem sympathischen Wunsch der Macher entstanden, der Schauspielerin ein paar Szenen mehr zu geben -- nur hätte man diese Szenen dann auch pointierter schreiben sollen, weil sie weder Smart dazu einladen aufzudrehen, noch den Film vorantreiben, ihn im Gegenteil sogar ausbremsen.
Trotzdem eine eingeschränkte Empfehlung für Freunde des ersten Teils. Sollte es eine dritten Teil geben, sollte der bitte nicht länger als 80 Minuten dauern und wenn möglich sollten Gastauftritte auf ein Minimum reduziert werden (absolutes no go: Bai Ling). (Was man evtl. auch mal abstellen könnte: Das ständige über-den-Haufen-Schießen von unbewaffneten Bikinibabes.)

#494 Hagen

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Geschrieben 22. April 2009, 07:35

Marylin Chambers (1952-2009)

#495 Hagen

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Geschrieben 22. April 2009, 09:09

Frage: Könnte es sein, dass die Coens auch deswegen die Verfilmung von Michael Chabons The Yiddish Policemen's Union übernommen haben, weil einer der Lieblingsfilme des Protagonisten dieses alternative history-Romans Orson Welles' Heart of Darkness ist?

#496 Hagen

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Geschrieben 26. April 2009, 13:32

Ein von Adam Berg inszenierter Werbefilm:

(Bevor jemand nach Ansicht des Kurzfilms fragt: Es geht wohl um Fernseher.)

#497 Hagen

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Geschrieben 08. Mai 2009, 11:44

Beitrag anzeigenHagen sagte am 21.03.2009, 23:48:

Also... dieses Jahr kommt endlich der dufte aussehende britische Action-Kracher The Tournament raus, dazu gibt es den ebenfalls wild scheinenden Give 'em hell, Malone, das Adkins/Florentine-Vehikel Ninja und natürlich den wahrscheinlich völlig jenseitigen Crank 2 -- und als ob das alles noch nicht genug wäre, gibt es auch noch... ein russischen Remake (!) von Commando(!!!): http://www.joblo.com...russiancommando Ich sag mal: Pretty fuckin' awesome!

Ey, Hagen, wenn du schon Florentines Ninja auf der Liste stehen hast, dann solltest du dir erstens den jetzt veröffentlichten Trailer dazu ansehen und, zweitens, dann alle restlichen Trailer zu Florentine-Filmen ansehen! (Und außerdem auch die wunderbaren Abenteuer von Ninja Bunny, wobei besondere Beachtung den wunderschönen Comics im Shop gewidmet werden sollte!)

#498 Hagen

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Geschrieben 08. Mai 2009, 11:45

Beitrag anzeigenHagen sagte am 08.05.2009, 12:44:

Beitrag anzeigenHagen sagte am 21.03.2009, 23:48:

Also... dieses Jahr kommt endlich der dufte aussehende britische Action-Kracher The Tournament raus, dazu gibt es den ebenfalls wild scheinenden Give 'em hell, Malone, das Adkins/Florentine-Vehikel Ninja und natürlich den wahrscheinlich völlig jenseitigen Crank 2 -- und als ob das alles noch nicht genug wäre, gibt es auch noch... ein russischen Remake (!) von Commando(!!!): http://www.joblo.com...russiancommando Ich sag mal: Pretty fuckin' awesome!

Ey, Hagen, wenn du schon Florentines Ninja auf der Liste stehen hast, dann solltest du dir erstens den jetzt veröffentlichten Trailer dazu ansehen und, zweitens, dann alle restlichen Trailer zu Florentine-Filmen ansehen! (Und außerdem auch die wunderbaren Abenteuer von Ninja Bunny, wobei besondere Beachtung den wunderschönen Comics im Shop gewidmet werden sollte!)

Oh, danke, das sind ja sehr hilfreiche Tipps, auf die ich alleine nicht gekommen wäre!

#499 Hagen

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Geschrieben 14. Mai 2009, 09:17

Action Erection short list 2009

Game [Gamer], D: G. Butler, R: die Crank-dudes
Give 'em hell, Malone!, D: Thomas Jane, Ving Rhames, Russel Mulcahy
The Expendables, D: jeder, der zählt, R: Sly
Inglorious Basterds, D: bekannt, R: auch
Ninja, D: Scott Adkins, R: Isaac Florentine
Ninja Assassin, D: unwichtig, R: egal, P: Joel Silver
The Tournament, D: Scott Adkins et alii, R: unwichtig
Weapon - D: Van Damme, Vinnie Jones, R: Russel Mulcahy


Anhang: diesjährige Seagalfilme:

Driven to Kill
The Keeper



Irgendwie sieht das kommende Action-Jahr sehr verheißungsvoll aus, wie meine kleine alphabetische Liste darzulegen versucht.
Bei "Game"/"Gamer" wird es darauf ankommen, dem interessanten Konzept mehr abzuluchsen als nur Action, wie es auch spannend zu sehen sein wird, ob sich die Regisseure auf einen anderen visuellen Stil einlassen können, als bei den "Crank"-Filmen.
"Give 'em hell, Malone" wäre auch ohne die bisherigen Trailer wegen Russel Mulcahy gesetzt, weil ich nun mal so berechenbar bin, jedem verlässlichen Arbeiter im blood-squib-Business immer wieder Vorschusslorbeeren zukommen zu lassen. Mulcahy hat mit "Resident Evil 3" für meinen simplen Geschmack bewiesen, wie man die Reihe von vorneherein hätte aufziehen sollen, nämlich mit viel Pfeffer, der für das pleasure in guilty pleasure sorgt. Nur deswegen steht auch der VanDamme-Film auf der Liste: JCVD und Vinnie Jones als konkurierende Auftragsmörder klingt gut, aber erst mit dem Regisseur wird der Film etwas, dass ich gespannt erwarte.
Zu den "Expendables" kann ich nichts sagen, weil ich ohnehin viel zu viel von dem erwarte. Und von dessen Sequel erst!
Die beiden Ninja-Titel sind schon mal deswegen interessant, weil es eben Ninja-Filme sind: Wer hätte sowas im 21ten Jahrhundert noch mal erwartet! Vom Silver-Film verspreche ich mir im Moment übrigens weniger als vom Adkins/Florentine-Vehikel, denn letzterer sieht (siehe "Roof top"-Kampf-Szene, die man u.a. auf Youtube sehen kann) schon mal sehr fein und kompetent gemacht aus und scheint aus dem kleinen Budget eine sehr tolle Optik herausgekitzelt zu haben. (Wegen Adkins ist auch "The Tournament" gesetzt, der aber auch von der Story her ein absoluter Selbstläufer sein sollte.)
Bleibt noch Seagal: Da hört man ja, dass "Driven to Kill" wieder in die Kategorie der anschaubaren, wenn nicht sogar guten Filme gehöre. Schaun 'mer mal.

#500 Hagen

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Geschrieben 21. Mai 2009, 10:27

Two Minute Warning

Blindlings gekauft, weil Howie den Film so arg empfohlen hat und ich außerdem Charlton Heston mag. Letzteres sollte für andere hestonfreundliche Kaufinteressierte nicht unbedingt ausschlaggebend sein, weil Heston in dem Film eine verhältnismäßig kleine Rolle spielt -- oder sagen wir: eine dem Ensemble gleichwertig beigefügte. Denn der Film hat tatsächlich keine Hauptfigur, sondern stellt mehrere Menschen in den Mittelpunkt, in dem er in kurzen und prägnanten Szenen deren Leben vorstellt und sie dann alle in einem Footballstadion versammelt, in dem ein irrer Sniper Amok zu laufen droht.
Um den Film mit anderen Katastrophenfilmen zu vergleichen, fehlt mir die Kenntnis des Genres. Der im Booklet der Koch-DVD befindliche kurze und informative Text legt aber nahe, dass das Studio den Film tatsächlich als Genrebeitrag verstand und sich sehr viel von ihm erwartete. Katastrophenfilm + Football = Kassenschlager. Die Rechnung ging leider nicht auf, was ich dann aber relativ leicht nachvollziehbar finde, weil es in anderen Katastrophenfilmen doch eher um Unglücke und Unfälle geht -- Two Minute Warning hingegen setzt als Quelle der drohenden Katastrophe (Panik im 90.000-Mann-Stadion) auf einen motivlosen Irren mit einem Scharfschützengewehr. Angesichts von realen Amokschützen von Charles Whitman kann ich mir gut vorstellen, dass diese Prämisse des Films für Unbehagen beim Publikum sorgte, zudem eine von einem solchen Täter ausgelöste Panik in einem Stadion zusätzlich zu real wirken mag. Irre Sniper und Footballstadien wünschte man sich wohl lieber in Dirty Harry thematisiert.
Nette Kleinigkeiten am Rande: 1) Das Casting! Man schaue nur die Darsteller an, dann die Komparsen im Footballstadion -- und dann frage man sich: Würde man in einem heutigen Remake so viele ältere/alte Menschen sehen - vom Quarterback über die SWAT-Mitglieder bis hin zum normalen Fan kann man soviele mindestens 40jährige sehen, dass einem die heutige Jugendfixierung im Kino (man denke nur an den aktuellen Star Trek) nur noch schlimmer vorkommt.
2) Wenn wir schon beim SWAT sind: Wie martialisch die Kerle für den damaligen Zuschauer gewirkt haben müssen und wie weit sie dennoch von dem durchmilitarisierten Bild ihrer gegenwärtigen Leinwandkollegen entfernt sind. (Gibt es eigentlich Arbeiten zu dem Thema, wie sich das die SWAT-Teams und deren Darstellung im Kino über die Jahrzehnte verändert haben?)
3) Reporter, die etwas entdecken, dass eine Panik auslösen UND die Einschaltquoten erhöhen könnte, und trotzdem sofort die Polizei einschalten und ihre Entdeckung nicht live über den Äther gehen lassen -- was waren das noch für Zeiten, in denen man als Zuschauer so etwas für realistisch hielt und halten konnte!

Alles in allem, ist Two Minute Warning auf jeden Fall ein spannender, handwerklich hervorragend gemachter Film, bei dem mir tatsächlich der Fokus auf eine Figur fehlt, was ich aber als Folge des Konzepts akzeptieren kann. Empfehlung für Freunde des Spannungs-, Terror- und Katastrophenkinos.

(Und lobende Erwähnung in meiner noch zu schreibenden "Geschichte des blood squibs im amerikanischen Kino". Regisseur Peerce hat da wirklich geklotzt und nicht gekleckert -- und das auch noch mit dem gewünschten, schockierenden Effekt.)

#501 Hagen

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Geschrieben 21. Mai 2009, 10:38

Die "Welt" über QTs neuen Film: "Hollywood geht mit seinen Großproduktionen gern ins billigere Ausland, aber dass es fremde Sprachen einen seiner Mainstream-Filme dominieren lässt, dürfte es noch nicht gegeben haben."

Mel Gibson ist da nicht mal einen "mit Ausnahme von..."-Nebensatz wert? Und Eastwood auch nicht, weil er -- vielleicht? -- ja keinen Mainstream-Film mit Japanern über den zweiten Weltkrieg gemacht hat? Ach, egal, weiter im Text.

Zu den eher amüsant als ernst gemeinten Hitler-, Goebbels- und Nazidarstellungen im Film: "Auf jeden Fall manifestiert sich in „Inglourious Basterds“ ein Einschnitt in der Behandlung des Dritten Reichs durch das Kino. Die Nazis sind kein lastender Schatten der Vergangenheit mehr, aus ihnen ist Genre-Spielmaterial geworden, so wie Dschingis Khan oder King Kong oder Winnetou (die alle drei in den „Basterds“ auch vorkommen)."

Der große Diktator? Indiana Jones? Frühling für Hitler? Agenten sterben einsam? Ein Käfig voller Helden (TV)? Von den vielen anderen zur Kriegszeit gedrehten Filmen und Zeichentrickfilmen der Amerikaner (bspw. dem amüsanten Bogart-Film Agenten der Nacht & dem Donald-Kurzfilm Der Fuehrer's Face) ganz zu schweigen.

Was ich eigentlich sagen will: Die Zerstörung der hochwertigen deutschen Filmkritik durch die vielen Online-Blogger -- bei der "Welt" scheint sie gerade im vollen Gange zu sein.


____
Quelle: http://www.welt.de/kultur/article3772894/T...ltkrieg-um.html

Bearbeitet von Hagen, 21. Mai 2009, 10:53.


#502 Hagen

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Geschrieben 21. Mai 2009, 13:27

Dead Bang

Besonders clever ist der Film nicht, weil seine Antagonisten, der Protagonist und deren jeweiliges Vorgehen nicht gerade den Oscar für Glaubwürdigkeit abräumen könnten, aber da kann man fröhlich drauf scheißen, denn: mehr als souveränes Handwerk, feiner Score, Tempo, Ernst, knackige Actionszenen und ein fein versiffter Held -- was will man denn mehr von einem 80er-Jahre-Polizei/Actionfilm, den man im Jahr 2009 zum ersten Mal sieht? Eben.


Scary Movie 4

Die Kids durften selber aussuchen, welchen Film sie sehen wollten. Einer hatte die Beverly-Hills-Cop-Trilogie dabei (sehr beachtlich für 6st-Klässler!), der Rest das zu erwartende Repertoire aus Oberschul-Musicals, ohrlosen Hasen und dem Simpsons-Film. Weil keine Mehrheit zustande kam, entschied die größte Minderheit und Scary Movie 4 wurde geschaut. Die Filmanspielungen gingen, mit Ausnahme von Saw, alle an den Kindern vorbei -- was auf mehreren Ebenen traurig ist. Mike-Tyson-Ohrabbeiß-Gags? Was sollen denn Menschen des Jahrgangs '97 damit anfangen? Ipod-Tripod-Wortspiele? Vergebene Liebesmüh. Japanische Dialoge, die nur aus Markennamen/Nippon-Klischee-Kauderwelsch bestehen? Appellieren an Allgemeinbildung, die nicht da ist. Ad nauseam wiederholte visuelle Gags, bei denen jemand Dinge gegen den Kopf geworfen bekommt? Bewegen nach dem vierten Mal nicht mal mehr diese Zielgruppe zum lachen. Der Rest? Die Art von Film, die ich das nächste Mal garantiert nicht unter meiner (Teil-)Aufsicht durchgehen lasse, FSK-Freigabe hin oder her. Nein, sowas passiert nicht noch mal, not on my watch!

#503 Hagen

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Geschrieben 21. Mai 2009, 18:32

Tequila Sunrise

J.T. Walsh ist tot, und immer, wenn ich es am wenigsten erwarte, läuft er mir in einem neu zu entdeckenden Film über den Weg, und dann werde ich oft ein wenig traurig.
Walsh spielt hier mal wieder den für ihn typischen Charakter des, so Leonard Maltin laut Wikipedia, "stillen boshaften angestellten Widerlings", der hier als Polizist seinem Kollegen Kurt Russell Dampf macht, damit dieser seinen, Russells, Freund - Mel Gibson - endlich einlocht, weil dieser, Gibson, schon zu lange als Drogendealer unbehelligt seinem Tagwerk nachgehe, was dieser, Gibson, aber leugnet, weil er diese Tätigkeit aufgegeben habe, was er, Russel, ihm zwar glaubt, Walsh ihm, Gibson, hingegen aber nicht abnimmt, und was noch komplizierter wird, weil sowohl der eine, Gibson, als auch der andere, Russell, sich in Michelle Pfeiffer vergucken, die, so ein Amazon-Rezensent, "in diesen [sic] Film mal grad nicht "umwerfend" aussieht", was, so Hagen, "absolut falsch beobachtet ist", weil sie in dem Film, so immer noch ich, mal wie eine hübsche Karrierefrau aus den 80ern, mal wie ein sich vom Leben nicht kleinkriegendes Powermädchen aus dem Film Noir, immer aber fabulös aussieht.
Kurz: Ein angenehmer Hochglanz-Thriller aus der Zeit der Yuppies und wunderschön eckigen US-Wagen, mit tollen Dialogen und Einzel-Szenen, die man von Drehbuchautor und Regisseur Robert Towne erwarten kann.

#504 Hagen

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Geschrieben 27. Mai 2009, 08:53

Für Großstadtmenschen mag es ja zur Selbstverständlichkeit gehören, ein gutes, umfassendes und nicht nur Aktualitäten umfassendes Kinoprogramm geboten zu bekommen, aber als von Freiburg nach Kehl gezogener Mensch hat es mir eben die Sprache verschlagen, als ich gerade das Kinoangebot des benachbarten Strasbourg angeschaut habe: Johnnie Tos Vengeance läuft da schon, In the electric mist (mit Tommy Lee Jones), Chris Waitts unglaubliche Nabelschau-Doku A complete history of my sexual failures, Raimis Drag me to hell ist schon angelaufen, Spielbergs Duel kann bewundert werden, ebenso Murnaus Sunrise und Don Siegels The Verdict. Es lebe die deutsch-französische Freundschaft, mindestens aber: Busfahrkarte.

Edit: Hat hier jemand schon Vengeance gesehen und kann mir verraten, ob in der OV viel oder wichtigen Stellen französisch und kantonesisch gesprochen wird? Anders gesagt: Die letzten beiden Sprachen beherrsche ich nicht -- ergebe der Film für mich im Kino in OV also noch Sinn?

Bearbeitet von Hagen, 27. Mai 2009, 09:22.


#505 Hagen

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Geschrieben 03. Juni 2009, 20:28

Sitcoms: die britische The IT Crowd* ist tatsächlich wesentlich lustiger als ihr wesensverwandter und auch nicht gerade unamüsanter US-Kollege The Big Bang Theory. How I met your Mother zeigt für mich nur deswegen Ermüdungserscheinungen, weil der namengebende Rahmen der Serie kaum noch im Serienkonzept eine Rolle spielt - und wenn doch, dann nicht so, dass man sich, wie in früheren Folgen, angenehm zum Spielball eigener Erwartungen und geschickt sadistischer Erzählkunst gemacht fühlt, sondern so, dass man als Zuschauer von vorneherein nicht mehr bei diesem Spiel mitmacht, weswegen die Bemühungen der Macher auch verpuffen.
Einen sehr schweren Start hat Seinfeld bei mir gehabt - weil es die erste Staffel sehr günstig zu kaufen gab, habe ich einen Blindkauf gewagt, kann bisher aber nicht sagen, dass die ersten drei, vier Folgen mich gereizt hätten. Neben dem für mich noch nicht zündenden Humor, stört mich besonders, dass die Serie zu sehr als Produkt erscheint. Will sagen: ich halte es für eine langweilige Idee, die auf den Comedian zugeschnittene Sitcom so auszulegen, dass seine Figur auch in der Serie ein Comedian ist. Mal schauen, ob ich meine Investition abschreibe oder den restlichen Folgen noch eine Chance gebe, aber besonders motiviert bin ich nicht.

___
* Hier dank dem FTB von Johnny Favourite entdeckt. Demnächst muss ich mal alte Ausgaben der Titanic durchforsten und auf Hans Mentzens Humor-Kritiken achten, in denen ja durchaus des öfteren Britcoms erwähnt werden.

Bearbeitet von Hagen, 03. Juni 2009, 20:49.


#506 Hagen

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Geschrieben 05. Juni 2009, 09:52

Young Billy Young

Burt Kennedy, Robert Mitchum, David Carradine, Angie Dickinson - das sollte ausreichen, um dem Genrefreund diesen Western schmackhaft zu machen. Und tatsächlich wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht: Kennedys Interesse am Italo-Western scheint an ein paar Stellen durch, ein paar amüsante Dialoge/Situationen gibt es auch und der Rest ist dank der Besetzung und routinierten Regie ein Selbstläufer. Kein Meisterwerk, aber ein schöner Zeitvertreib.


Bandidas

Schöner Zeitvertreib, die zweite. Klassischer Stoff aus der Luc-Besson-Schmiede, nämlich gut gemachte, flotte Unterhaltung. Das Subgenre des humoresken europäischen Mädchenwesterns ist jedenfalls um einen würdigen Eintrag reicher. (Frage: Wie viele Einträge sind das eigentlich? Vier? Fünf? Frage (2): Gibt es auch das Subgenre des humoresken amerikanischen Mädchenwesterns?)


The International

Toll gefilmter Thriller von Tom Tykwer. Ähnlich wie in Michael Clayton wird hier durch die ernste Inszenierung die ein oder andere Storyschwäche der "kapitalismuskritischen" Geschichte überspielt, wogegen nichts einzuwenden ist, zumal es hier auch noch eine schöne Schießerei zu bestaunen gibt.

#507 Hagen

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Geschrieben 11. Juni 2009, 08:06

Driven to kill

Vor circa einer Woche habe ich den neuen Film von Steven Seagal gesehen und ich kann mich jetzt schon kaum noch daran erinnern. Was ist hängen geblieben: Der Eindruck, einen handwerklich recht kompetent gemachten B-Film gesehen zu haben (davon konnte bspw. bei "Kill Switch" keine Rede sein). Die tolle Einführung von Seagals Figur in einem Dialog mit seiner Freundin. Das allgemeine "war schon okay"-Gefühl.
Negativ: mindestens eine Szene, in der eine unschuldige Person von Seagal das Gesicht zermanscht wird. (Das widerspricht dem Code des Actionkinos, in dem man sich gefälligst für jede vom Helden zerlegte Figur vorher ausdenken sollte, warum diese Person es, konservativ formuliert, "verdient" habe, so behandelt zu werden.) CGI-Elemente bei Schießerein (mäßig) und Nahkampf (seltsam schlechte, unscharfe Blutfontänen).
Driven to kill ist für mich leider ein unerwarteter Fall: er hat einerseits genau die handwerklichen Qualitäten anzubieten, die ich erwarte - er hat andererseits bei der Inszenierung von Action/Gewalt Defizite, die mir nicht gefallen. Meine Begeisterung ist also eher lauwarm, obwohl der Film zusammen mit Urban Justice und Deathly Weapon zu den wieder vorzeigbaren Seagal-DTVs gehört. Was mir zum Glücklichsein hier fehlt, ist einfach die sichere, routinierte Handschrift eine älteren Regieveterans, aber das ist ja mittlerweile ein sehr altes Lied...

___
edit: der vielversprechende Trailer für Seagals nächsten Film The Keeper:

Bearbeitet von Hagen, 11. Juni 2009, 08:21.


#508 Hagen

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Geschrieben 12. Juni 2009, 21:33

Drag me to hell

Tiefschwarzhumorige, oralfixierte, die Nerven durchaus angreifende Achterbahnfahrt, die trotz allem Aufwand nur wie eine Genre-Fingerübung wirkt und zudem weniger CGI-Effekte vertragen hätte.

#509 Hagen

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Geschrieben 14. Juni 2009, 13:10

Über Kriege, die nicht stattfinden, und Soldaten, die keine Mörder sein dürfen.


Kriegsfilm. Filmkrieg.

Es gibt eine wunderbare Sequenz in Jarhead, in der Soldaten im Kino sitzen und sich Apocalypse Now ansehen: Es läuft gerade der Teil, in dem die Hubschrauber, mit donnernder Orchesterbegleitung von Wagners „Ritt der Walküren“, auf ein vietnamesisches Wehrdorf zufliegen und es angreifen. Die Soldaten – die im Zuschauerraum des Kinos – fiebern mit, johlen, feuern ihre Leinwandkollegen an. Das Irritierende an dieser Szene ist, dass Francis Ford Coppolas Apocalypse Now zu Recht als einer der Filme gilt, die den Wahnsinn des Krieges abbilden und die das amerikanische Scheitern während des Vietnamkrieges auf allen Ebenen (moralisch, politisch, militärisch) präzise darstellen. Und dennoch sitzen amerikanische Elite-Soldaten in diesem Film – und jubeln. Sie applaudieren der falschen Figur, nicht dem Protagonisten des Films, sondern dem furchtbaren Hubschrauberkommandanten Kilgore und seinen Aktionen. Was Jarhead damit unweigerlich klar macht, ist das Dilemma eines jeden Kriegsfilms. Es ist Analyse vergangener Filme, aber zugleich auch das Eingeständnis, dass sich die Macher von Jarhead, einem deutlich kritischen Film, sehr wohl bewusst sind, dass auch der kritischste Film einen Teil des Publikums „falsch“ (also: in seiner Botschaft verändert) erreichen wird. Der Zuschauer pickt sich heraus, was er sehen, was er verstehen will. Diese selbstanalytische Botschaft wird dadurch untermauert, dass später im Film Bezug auf The Deer Hunter [Die durch die Hölle gehen] genommen wird, einen weiteren kritischen Vietnamfilm, den die Soldaten in Jarhead offenbar trotz seiner Haltung sehr mögen: Einem der Soldaten wird der Film als Video geschickt und sogleich wird entschlossen, dass alle ihn sich anschauen werden. Kein Gemaule, keine Kritik, kein Seufzen: Der militärkritische Vietnamfilm verursacht den US-Soldaten keine Bauchschmerzen – Jarhead antizipiert sein eigenes Scheitern in gewissen Zuschauerkreisen.


The waiting is the hardest part.

Jarhead übernimmt in seiner Grundstruktur das Kriegsfilmschema, dass sich schon früh in der Kriegsfilmgeschichte herausgebildet hat. Dieses Schema ist simpel und funktioniert beim Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues genauso gut wie beim kritischen Vietnamfilm oder beim eher konservativen Actionheuler (beispielsweise Clint Eastwoods Heartbreak Ridge): Die Soldaten werden erst durch die Ausbildung gejagt, dann in den Krieg geschickt. In welchem Tonfall beide Teile geschildert werden, hängt von der Denkungsart der Filmemacher ab: Mal ist die Grundausbildung schikanöse Hölle, mal ist sie harte, aber notwendige Vorbereitung für tapfere Bewährung im Krieg. Mal ist der Krieg Abenteuerspielplatz für echte Kerle, mal eine Knochenmühle, die nur physische und psychische Krüppel ausspuckt.

Bei Jarhead ist es neben der – nicht eben grundlegend neuen und eher rasch abgehandelten – Darstellung der Grundausbildung (Drill, seltsame Initiationsriten etc.), die Darstellung des Krieges, die neue Wege beschreitet. Der Golfkrieg, also der alliierte Militäreinsatz gegen die von Saddam Hussein befohlene Besetzung und Annexion Kuwaits, wird aus der Sicht des Marines Swofford (Jake Gyllenhaal) gezeigt und stellt sich dabei als wahrer „drôle de guerre“, als seltsamer Krieg, dar. Die mit Fugzeugen der Airline TWA eingeflogenen Marines (großartige Szene, die als harscher Kontrast direkt an die Szene im Soldatenkino anschließt) werden erst einmal zum Sitzkrieg verdammt. Sie wissen, dass der Krieg kommen wird, aber nicht wann. Ein Haufen junger Männer sitzt in der Wüste und wartet auf den Krieg. Man muss Zeit totschlagen. Jeder größere Haufen junger Männer mutiert, auf sich alleine gestellt und aufgabenlos, geradezu notwendigerweise zur Idiotenbande. Besonders beim Militär, besonders fern der Heimat. Zur Untätigkeit verdammt zu sein, bekommt keinem gut. Auch unserem Helden dem Marine Swofford nicht, der zwischendurch auch am Wüstenkoller krankt, obwohl er Scharfschütze ist und bei deren Kriegshandwerk – ironischerweise – größtenteils des Warten im Vordergrund steht.


Stell dir vor es ist Krieg...

Schließlich: Erlösung. Krieg! Aber die erhoffte Erlösung von der ewigen Warterei erweist sich als unbefriedigend. Der Krieg, wie ein Marine am Vorabend des amerikanischen Vormarschs sagt, bewegt sich zu schnell für den Soldaten am Boden. All der Frust des Wartens, all die angestauten Aggressionen der Männer, all die in unmenschlichem Drill erlernten Fähigkeiten des Kriegshandwerks – die Männer brennen darauf losschlagen zu können.

Aber der moderne amerikanische Krieg lässt den auf Heldentum gepolten Männern keine Chance zur Bewährung. Die Kriegsmaschine – „Maschine“!; die Metapher spricht Bände – läuft gleich einem nahezu industriell-automatisierter Vorgang. Luftwaffe und Marschflugkörper zerstampfen aus größter Distanz und Sicherheit alles, was als Ziel markiert wird. Was den Marines übrigbleibt, ist den Spuren der infernalischen Luftschläge zu folgen. Wo man auch mühsam hinmarschiert, waren die unsichtbaren Helden der Luftstreitkräfte schon da und haben Tod gesät. Wo man auch hinkommt sind alle schon tot: Stell dir vor es ist Krieg und du kannst niemanden erschießen. Wie deprimierend.

(Frage: Wenn man Swoffords Spezialisierung als Scharfschütze als Omen für die Warterei vor dem Krieg nehmen will – eben weil der Scharfschütze mehr Warten als Schießen können muss –, kann man dann auch die schon erwähnte Szene im Soldatenkino als Fingerzeig auf den Verlauf des Krieges nehmen? Schließlich sehen wir dort wie die Marines einer Filmszene zujubeln, in der Luftstreitkräfte einen Angriff fliegen, während Swofford und seine Kameraden sich nachher im Krieg über eben diesen Teil der Armee beschweren werden, weil die massiven Luftschläge den Marines die Möglichkeit zum Kämpfen rauben.)

Jarhead bildet einen modernen Krieg ab, der sich aus Sicht des einfachen Soldaten eigentlich nicht mehr als Krieg darstellt. Der traditionelle Drill, den die Soldaten mitgemacht haben, lässt ihrer Frustration kein Ventil mehr, denn der Krieg selbst ist denkbar unkonventionell. Sie kommen nicht mehr dazu Menschen zu töten, müssen zwar nicht mit der Belastung des Tötens leben, aber sind dennoch gezeichnet – nicht nur weil sie die Entmenschlichung der Ausbildung mitgemacht haben, sondern auch weil ihnen die Ansicht des Krieges nicht erspart blieb. Man kann, wie Swoffords voice-over am Anfang und am Ende des Films betont, nicht unverändert bleiben, wenn man Soldat war. Und schon gar nicht, möchte man hinzufügen, wenn man die Hölle abgeschritten und gesehen hat, was Swofford und seine Kameraden gesehen haben.


Sex

Wie nicht anders zu erwarten, geht es in Jarhead auch um Sex. Das hängt einerseits damit zusammen, dass hier eine Geschichte von einem Verein junger Männer erzählt wird (wie kann es da nicht um Sex gehen?) und wird andererseits dadurch verstärkt, dass diese Männer fernab von allen Möglichkeiten zur heterosexuellen zwischenmenschlichen Intimbetätigung sind. Weniger seltsam gesagt: Was bleibt den Männern ohne ihre Freundinnen und noch dazu in einem Land ohne florierenden Prostitutionsmarkt übrig, als permanent an Sex zu denken? Schließlich sind sie den ganzen Tag von – Binsenweisheit der Hausmannspsychologie aber deswegen nicht unbedingt unzutreffend – Phallussymbolen umgeben, müssen mit der Angst leben, dass ihre Freundinnen des Wartens vielleicht überdrüssig werden (der nächste „Dear John...“-letter könnte schon unterwegs zu ihnen sein) und sehen sich außerdem mit einem Krieg konfrontiert, der sich als endlose Warterei präsentiert. Und um alles noch schlimmer zu machen, kommt man am Ende dann doch nicht zum Schuss, was als Redewendung zumindest im Deutschen praktischerweise die sexuelle Konnotation noch mal untermauert. Der Krieg als ewiges Vorspiel, bei dem man nicht zur third base vorgelassen wird. Was bleibt den Soldaten da anderes übrig, als sich ihre Befriedigung selbst zu suchen, wie am Ende des Films, als alle Soldaten kollektiv ihre Waffen abfeuern: Gruppenmasturbation mit anderen Mitteln.


Heute wird wie gestern sein...

Eine letzte Frage: Wie sehr zielt Jarhead auf die Gegenwart? Natürlich muss man die Unterschiede zwischen der Motivation für die beiden Kriege gegen den Irak berücksichtigen. Der eine Präsident Bush schlug einen Irak zurück, der das letzte Tabu des Völkerrechts überschritten hatte, nämlich die Annexion eines anderen Landes. Dass es auch um den Einfluss auf Öl ging kann nicht ignoriert werden und dass die USA Hussein jahrelang auf alle erdenkliche Art und Weise unterstützt hatten, soll nicht unerwähnt bleiben. Beides darf aber nicht den Blick dafür verstellen, dass Saddam Hussein mit der verkündeten Einverleibung Kuwaits einen Schritt gewagt hatte, der von der Staatengemeinschaft nicht gebilligt werden konnte. Dass die Situation bei der neuerlichen Invasion des Irak unter einem anderen Präsidenten Bush gänzlich anders lag, muss sicher nicht extra ausgeführt werden.

Man wird in Jarhead, dem Film über einen Golfkrieg, Nadelstiche finden, die beide Kriege betreffen. Wenn ein Soldat sich beschwert, als man ihm vorschreibt, was er in einem Interview zu Reportern zu sagen hat, dann zielt das auf die Pressezensur, die Lenkung der öffentlichen Meinung, die in beiden Kriegen praktiziert wurde. Wenn am Ende (des Films und des Kriegs) ein Soldat sagt, dass er raus aus diesem Land und nie wiederkommen wolle, dann ist das ein Fingerzeig auf den seltsamen Verlauf der Geschichte, der US-Soldaten eben doch wieder in dieses Land geführt hat.

Und überhaupt dürften sich die beiden Kriege und ihre Vor- und Nachbereitung für den Soldaten im Feld ähnlich anfühlen: Die Textur des Films (die Langeweile und elendige Warterei der Soldaten, ihre Abschottung von den Einheimischen und ihre Paranoia beim seltenen Umgang mit diesen, der rücksichtslose Einsatz von Luftwaffe und größtmöglicher Vernichtung um amerikanische Verluste zu minimieren, koste es was es wolle) – diese Textur passt ebenso auf den gegenwärtigen Militäreinsatz im Irak wie auf den, den der Film zeigt.

Und dass sich an der Einstellung der Soldaten viel geändert haben dürfte, steht zu bezweifeln: Fuck politics. We're here. All the rest is bullshit. Der Soldat von heute glaubt nicht an die noble Sache, für die er streitet, sie kümmert ihn nicht, ja, er hat vielleicht noch nicht mal von ihr gehört. Vielleicht ist das schlimmer als aus dem falschen Grund in den Krieg zu ziehen: Für und wegen nichts in den Krieg zu ziehen.




[ursprünglich veröffentlicht auf http://www.filmbespr...php?FilmID=2084; für die Rechtsabteilung: das Copyright, siehe Ende des verlinkten Textes, liegt bei mir]

#510 Hagen

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Geschrieben 14. Juni 2009, 13:29

Alter Text zu o.k. (Michael Verhoeven, Deutschland 1970) findet sich da: http://www.kino.de/community/forum/filme/o...-goldzahn_57425

Ich wollte es nur noch mal erwähnen, weil die Suchfunktion zu dem Filmtitel keine Informationen ausspuckt und ich den Film sehr gerne habe. Auf eine DVD zu diesem deutschen Vietnamkriegsfilm wird man wohl auch eine Weile warten dürfen...





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