Regie: Michael Haneke
Gesehen Am: 14.2.2004
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So mein erster Haneke, nachdem Ich nun schon nen wenig was von seinen Streifen gehört habe, die ja angeblich ziemlich provozierend und/oder brutal sein sollen. Gleichzeitig auch mein erster österreichische Film, aber zum Glück hält man sich hier doch mit dem Akzent sehr weit zurück (nicht so wie z.B. in "Hundstage", zwar nur reingeschaut bis jetzt, aber da verstand Ich zuerst nicht so besonders viel).
Die Story ist schnell erzählt. Eine anscheinend einigermassen wohlhabende Kleinfamilie (Mann, Frau, 1 Kind & Hund) kommen in ihrem (riesigen) Ferienhaus an einem kuschligen kleinen See an. Dort werden Sie nicht nur von ihren Freund & Nachbar freundlich begrüsst, sondern auch von 2 recht aufdringlichen jungen Leuten, angeblichen Bekannten des Nachbarn. Nach einen von den 2 jungen Leuten konstruierten und für die Familie sehr nervenaufreibenden Streitgespräch, um das Ausleihen von 4 Eiern, passiert es auch schon. Die 2 Fremden brechen dem Vater mit einem Golfschläger das Bein und nehmen den Rest der Familie auch gleich gefangen. Der Rest des Films befasst sich dann mit den "lustigen Spielen" die, die zwei Fremden mit der Familie treiben, dessen Versuche sich zu wehren oder zu flüchten, jedesmal zu Nichte gemacht werden. Um nichts vorweg zu nehmen stoppe Ich jetzt hier Mal was die Story angeht.
Nun gut, das Fundament für einen guten Film wäre durchaus geschaffen, das Szenario ist nicht wirklich neu, aber lässt durchaus Platz für interessante Story- und Charakterentwicklungen, oder zumindest für einige verstörende Gewaltszenen. Dieser wird aber nicht genutzt. Absichtlich natürlich. Anstatt dessen versucht Haneke zu provozieren (oder was Er sonst damit bezwecken wollte), indem Er den 2 Fremden kein wirkliches Motiv gibt. Warum Sie töten, warum Sie quälen etc. Ausserdem lässt Er einen der 2 Täter ab und zu Mal in die Kamera blicken, um das Publikum direkt anzusprechen mit Sätzen á la ,,Was würden Sie tun?". Allerdings frag Ich mich da als Zuschauer ,,Was soll das?!" Während der Film selbst durchaus seine starken Momente hat, in denen die Atmosphäre ziemlich gut rüber kommt und man vor Spannung fast schon mitfiebert, vermasselt Haneke durch diese Art "Experiment mit dem Zuschauer" den Film irgendwo, zudem kommt noch das all diese Szene einen Hauch von Lächerlichkeit inne haben. Der Höhepunkt der Lächerlichkeit ist eine Szene, in den einer der Täter sich die Fernbedienung nimmt und das gerade Geschehene zurückspult, um die Szene doch noch zu seinen Gunsten enden zu lassen. Was Haneke dem Zuschauer damit zeigen wollte ist mir nicht ganz klar geworden. Es passt nur nicht ganz ins Bild vom Rest des Films (ebenso wie die anderen besagten Szenen). Es verstörte mich nicht, weder provozierte es mich. Es wäre interessant zu lesen was Haneke dazu selbst sagt, aber es ist mir nicht bekannt das Er dazu jemals etwas ausgesagt hat (wenn doch, dann kann mans mir ja Mal mitteilen per PM). Mir persönlich fielen ebenso die so hochgelobten "Real-Time" Szenen auf, allerdings negativ. Die 10 minütigen Szenen in denen man nur Mutter & Vater verstört auf den Boden knien sieht, bringen mir den psychischen Terror und Schmerz auch nicht näher. Sie machen den Film unnötig länger und langatmig. Ich hab ein paar Sekunden vorgespult, weils mir nach 3 Minuten doch zuviel wurde irgendwo
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Fazit: Der Film ist ganz in Ordnung, aber die genannten Szenen überzeugen nicht, sondern gehen sogar richtig daneben. Naja, zumindest haben Sie die Wirkung, das man den Film durch diese Szenen ein wenig länger in Erinnerung behält, als andere Filme von dieser Machart und Qualität. Aber was solls, sieht man über diesen Schwachpunkt hinweg bekommt man einen (noch) überdurchschnittlichen spannenden Film mit akzeptablen Schauspielern...aber irgendwo fehlt dem Ganzen etwas...anschauen kann mans sich allerdings auf jeden Fall Mal...