The Diarrhoea Diary
#61
Geschrieben 20. Januar 2004, 15:48
USA 1997 Regie: Taylor Hackford
Ausgerechnet die untalentierte Holzfresse Keanu Reeves gegenüber charismatischen altgedienten Mimen wie Al Pacino oder Jeffrey Jones einzusetzen, war keine besonders gute Idee. Obwohl der Film eindeutig Bezug auf Rosemary’s Baby nimmt, scheinen die Verantwortlichen dieses Vorbild nicht verstanden zu haben und schmeißen willkürlich Spezialeffekte in die Suppe, weil ihnen aufgegangen ist, wie fad und unglaubwürdig das enthaltene Ehedrama um Herrn Holzfresse und Charlize Theron – eben noch geldgeile Geschäftsfrau, urplötzlich dann heulendes Heimchen – ist. Außerdem muß dem doofen Zuschauer ja klargemacht werden, daß böse Menschen auch immer irgendwie böse aussehen. Einzig Pacinos professionelle Performance rettet den Film davor, eine vollkommen belanglose Farce zu werden. Immerhin ist für amerikanische Verhältnisse erstaunlich viel Nacktheit drin, und die Traumsequenz geht auch in Ordnung.
#62
Geschrieben 23. Januar 2004, 12:32
Japan 2001 Regie: Naoyuki Tomomatsu
Leider verpulvert der Film seine besten Ideen und In-Jokes schon in den ersten 15 Minuten, danach fällt’s etwas ab mit zu vielen Wiederholungen. Die Lösung des Problems ist aber wieder sehr sympathisch und originell. Doch, alles in allem eine durchaus goutierbare, blutige Parodie auf die 80er Jahre-US-Zombiefilme.
#63
Geschrieben 23. Januar 2004, 13:29
Frankreich 1942 Regie: Maurice Tourneur
Ganz interessant, normalerweise mißt man ja immer die Arbeit von Söhnen an der ihrer Väter, hier verläuft es bei mir eher ansdersrum: Nach zahlreichen Filmen seines Sohnes Jacques kann ich jetzt auch mal eine Arbeit seines fleißigen Vaters sehen, der schon seit den Stummfilmzeiten u.a. auch in Hollywood aktiv war. Daß man es hier mit der späteren Arbeit eines Stummfilmregisseurs zu tun hat, sieht man hier an einigen Stellen ganz deutlich, anders als etwa bei den Tonfilmen Fritz Langs. Auch das Spiel mit den Schatten trägt hier noch deutlichere Züge von etwa Nosferatu oder Caligari, als die eher klaustrophobische Herangehensweise des Film Noirs, die Tourneur der Jüngere schnell beherrschte, wobei er aber bestimmt von seinem Vater gelernt hat. Schluß mit der historischen Vorlesung , kommen wir zum Film selbst: Eine wundervoll verspielte Adaption von Nervals spätromantischer Novelle mit einer Menge Humor und einer atemberaubenden, stark stilisierten Rückblende, in der die Vorbesitzer der Teufelshand maskiert dem Helden ihre Lebensgeschichten erzählen. Ähnlichkeiten zu Renoir werden geweckt, aber auch zum amerikanischen The Devil and Daniel Webster. Toller Film. Wird hoffentlich bald mal wieder von den dritten Programmen wiederholt.
#64
Geschrieben 23. Januar 2004, 13:31
GB 1967 Regie: Cliff Owen
Sowohl den Vorgänger als auch die Steinzeitfilme von Hammer hab’ ich mir ja nur der Vollständigkeit halber angeguckt, aber teilweise waren die ja doch noch recht unterhaltsam. Hier wird es dann aber streckenweise doch sehr dröge und ich wäre beinah ein paar Mal weggenickt. Das schicke Finale entschädigt einen etwas, aber man muß den Film wohl zu den lausigsten der Hammer-Produktionen zählen, die sich zu sehr auf die Oberweite der Hauptdarstellerin verlassen haben. Komisch, daß ausgerechnet der so früh in der Hammer-Edition veröffentlicht wurde. Ich habe danach jedenfalls noch mal Lust bekommen, einen besseren der unbekannteren Hammerfilme anzugucken. Demnächst in diesem Theater: The Nanny.
#65
Geschrieben 26. Januar 2004, 13:54
GB 1965 Regie: Seth Holt
Nach ihrem Comeback in Whatever happened to Baby Jane (dessen "Nachfolger" Hush, Hush, Sweet Charlotte ich ja sogar noch ein Stückerl besser finde) wurde Bette Davis auch für einen der besten Hammer-Psychothriller verpflichtet. Ihre stark betonten Augenbrauen lassen sie hier fast schon wie eine Karikatur ihrer selbst aussehen, was sich aber glücklicherweise nicht in ihrem Spiel äußert, denn das ist professionell wie gehabt. Die Show wird ihr allerdings vom jungen William Dix gestohlen, der den verzogenen Rotzbengel, der selbst vor vorgetäuschten Selbstmorden (als das Publikum ihn das erste Mal sieht, baumelt er an der Zimmerdecke) nicht zurückschreckt, um der verhaßten Welt der Erwachsenen – vor allem älteren Damen – eins auszuwischen, mehr als überzeugend rüberbringt. Britische Produktionen der frühen 60er hatten wohl die glaubwürdigsten diabolisch wirkenden Kinderdarsteller, hier sei noch Martin Stephens erwähnt, dessen Auftritte in Village of the Damned und dem Geisterfilm-Klassiker The Innocents, in dem er neben der auch hier agierenden Pamela Franklin zu sehen war (deren kurze Karriere fast nur aus Horrorfilmen und Psychothrillern bestand) keiner so schnell vergessen kann. Puh, der Satz war ja mal wieder viel zu lang. Das letzte Drittel des Films ist reiner Terror und bietet neben einem nervenstrapazierend in die Länge gezogenen Mord auch eine durch Kameraverkantungen geprägte Rückblende in ein von Armut und Verfall gezeichnetes Arbeiterviertel, die Erinnerungen an das sozialkritische Free Cinema der 50er wachruft. Wie das Mauerwerk dort zerbröckelt auch die Familie von innen heraus, was den verständnislosen Vater und Upper Class-Snob (brillant wie immer: James Villiers) aber nicht davon abhält auch gegenüber seiner nervenkranken Frau das Aufrechterhalten einer respektablen Fassade für das Maß aller Dinge zu halten.
The Nanny ist ein hervorragend fotografierter Psychothriller mit einem großartigen Ensemble, der seine Spannung aus der Ambivalenz der Figuren zieht: Eine von vielen Perlen, die die Hammer abseits ihrer Dracula- und Frankenstein-Serie produziert hat.
#66
Geschrieben 26. Januar 2004, 13:55
USA 1974 Regie: Milton Katselas
Ich mag diese düsteren 70s Cop-Thriller, hier gibt’s dann zu all der verdreckten Hoffnungslosigkeit auch noch ein paar rasante Verfolgungsjagden rund um den Times Square. Den schmuddeligen Charme der alten 42nd Street hätte man eigentlich unter Denkmalschutz stellen sollen, anstatt eine Touristenfreundliche Disneymeile draus zu machen. Der ewige Loser Michael Moriarty darf hier immerhin auch noch Richard Gere ordentlich verprügeln, der in einer kleinen Rolle als schmieriger dauergrinsender Zuhälter zu sehen ist.
#67
Geschrieben 27. Januar 2004, 12:08
Japan 1960 Regie: Yoshihiro Ishikawa
Nicht in der Oberklasse der Kaidan Eigas (oder, genauer, der „bakeneko mono“ = Katzengeistergeschichten, im Unterschied zu den „Frauen mit langen schwarzen Haaren“-Geistergeschichten, deren japanischer Begriff mir grad entfallen ist) anzusiedeln, aber durchaus einen Blick wert. Vor allem sticht mal wieder die hervorragende Kameraarbeit und Beleuchtung ins Auge, bei der einen oder anderen Totale, wo ein grün angeleuchteter Geist plötzlich bewegungslos zwischen dem Geäst sichtbar wird oder der titelgebende Tümpel rot vom Blut der dort entsorgten Leichen im Mondlicht schimmert, kann man nicht anders als zufrieden aufseufzen. Das Finale ist aber leider sehr holprig geraten, was zwar teilweise an der nicht mehr ganz intakten Kopie mit abrupten Sprüngen liegen kann, aber auch daran, daß zu viele Erscheinungen auf einmal reingeschmissen werden und der Überblick ein wenig verloren geht. Vor allem die Verwendung einer nicht wirklich überzeugenden pelzigen Katzenfrau zerstört dann doch die durch die stimmungsvolle Fotographie und den effektiven Score von Chumei Watanabe aufgebaute unheimliche Atmosphäre. Aber nett anzusehen ist das Ganze dann immer noch. Sogar sehr nett. Bin mal gespannt auf Nobuo Nakagawas s/w-Version des Stoffes von 1958, die gelungener ausgefallen sein soll.
#68
Geschrieben 28. Januar 2004, 01:28
Japan 1998 Regie: Takashi Miike
Wunderprächtiger Film voller Charme, Witz und Originalität. Mir fehlen die Worte.
#69
Geschrieben 28. Januar 2004, 03:19
Frankreich 1969 Regie: Claude Mulot
Howard Vernon hat hier zwar nicht die Stimme von Mr. Spock, aber eine geile Brille. Elisabeth Teissier ist eine eifersüchtige Zickenschlampe. Vielleicht auch eine Schlampenzicke. In dieser Rolle jedenfalls nicht sehr sympathisch, aber das war sie in der „Astro-Show“ auch nicht. Die mitspielenden Zwerge haben in entscheidenden Momenten auch nichts besseres zu tun, als um ein Feuer zu tanzen, aber immerhin behalten sie ihre Klamotten an. Texttafeln klären uns über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Geschehens auf. Man könnte sagen: Eine Version von Les Yeux sans Visage für Abende mit viel Alkohol und wenig Konzentrationsfähigkeit. Man könnte auch sagen: Klasse Film.
#70
Geschrieben 28. Januar 2004, 03:23
Japan 1986 Regie: Juzo Itami
Beinharte Männer auf der Suche nach der perfekten Nudelsuppe. Als dieser Film vor einer halben Ewigkeit zu meinen pubertären Zeiten im Fernsehen lief, war ich darüber verwundert, daß auch asiatische Frauen hübsche Brüste haben können. Vorher kannte ich nur die Nacktfotos von Yoko Ono, die mich nicht wirklich überzeugen konnten und zu falschen Verallgemeinerungen verleiteten. Itami ist jedenfalls ein Meister der leichtfüßigen Komödie, die sozialkritische Eier hat. Oder legt. Obwohl ich mittlerweile auch andere tolle Filme des Regisseurs gesehen habe, ist dieser nach wie vor mein Liebster, und wer bei diesem Film keinen Hunger bekommt, den versteh ich nicht. Gehört auf die Liste der appetitsanregendsten Filme überhaupt. Die anderen Aspiranten auf diesen Titel sind für Vegetarier weniger geeignet, aber auch asiatischen Ursprungs: Eat Drink Man Woman von Ang Lee und meine Lieblings-Hong Kong-Komödie Gai tung aap gong / Ente gut, alles gut.
#71
Geschrieben 31. Januar 2004, 12:48
USA / Deutschland 2003 Regie: Rob Schmidt
Backwoods-Gedöns wie gehabt. Teilweise erschreckend, wie viele Klischees hier zum x-ten Mal durchgekaut werden. Nun ja, auch wenn man teilweise jede nächste Einstellung erraten kann hat der Film zumindest noch einen ganz brauchbaren Unterhaltungswert, und zwei originelle Ideen, die beide was mit Augen zu tun haben. Das überraschendste an dem Ganzen ist wohl die 16er-Freigabe. Und noch ein kurzer spoilernder Kommentar in weiß: Es ist eigentlich verblüffend, daß der Gag mit dem unterbrochenem Abspann aus Demoni nicht schon öfter geklaut wurde.
#72
Geschrieben 31. Januar 2004, 12:50
GB / Italien / Liechtenstein 1969 Regie: Jess Franco
Glaubt man den beigefügten höchst amüsanten Interviews auf der Anchor Bay-DVD, ist das hier Herrn Francos teuerster Film. Zu schade, daß ihm die zwar niedliche, aber höchst untalentierte Romina Power als Hauptdarstellerin aufgezwungen wurde. Mit einer geeigneteren Schauspielerin wäre der Film wohl besser geworden, aber ich finde ihn auch so gut genug. Trotz des hohen Budgets, das einige Massenszenen, imposante Drehorte und eine klasse Besetzung ermöglichte, verzichtet Franco nicht auf seine ungewöhnlichen Kamerapositionen und die erotische Komponente, ohne die der Stoff wohl auch kaum adäquat umgesetzt hätte werden können. Die längere Drehzeit ermöglichte es auch, bei zahlreichen Innenaufnahmen die Verwendung von Farbfolien äußerst sorgfältig und stimmungsvoll zu gestalten. Das ganze ergibt einen äußerst kurzweiligen Reigen, der zwar harmloser als die literarische Vorlage daherkommt, aber dafür eine visuelle Reife besitzt, die nicht nur Francophilen eine Freude bereiten sollte. Die Auftritte von Kinski und Palance sind allerdings leider recht kurz ausgefallen, und Howard Vernon hat hier zwar nicht die Stimme von Mr. Spock oder eine geile Brille, aber eine lustige Beatnik-Perücke, die sogar zu seiner leider auch viel zu klein geratenen Rolle paßt.
#73
Geschrieben 31. Januar 2004, 12:51
GB / USA / Frankreich / Kanada 2002 Regie: Marc Evans
Cleverer Thriller über die Lust am Zuschauen, der zwar im letzten Drittel droht, doof zu werden, sich zum Ende hin dann aber doch wieder fängt. Bißchen unglaubwürdig bleibt das Ganze zwar immer noch, aber herrje, da hat man schon schlimmeres gesehen. Verbreitet nach dem etwas schleppenden Anfang jedenfalls eine prickelnde paranoide Stimmung, trotz häßlicher DV-Optik, die aber wie die oberflächlich agierenden Darsteller zum Konzept des ganzen paßt.
#74
Geschrieben 01. Februar 2004, 00:07
HORROR
Italien 1962 Regie: Alberto DeMartino
Das ist doch immerhin schon ein ziemlich präziser Filmtitel. Leider lag mir der Film nur in der italienischen Fassung ohne UT vor, so daß ich mir aufgrund mangelnder Kenntnisse dieser Sprache einiges selbst zusammenreimen mußte. Das wurde jedoch etwas vereinfacht durch den Umstand, daß der Hausherr eines finsteren Schlosses in Nordfrankreich „Roderick“ heißt. Aha, es darf ge-Usher-t werden. Im weiteren Verlauf der Handlung gibt’s dann noch mehr Poe: Lebendig Begrabene, Mesmerismus, Irrsinn. Zwischendurch läuft die junge Helga Liné im durchsichtigen Nachthemd durch endlose Korridore und pittoreske Ruinen. Ich kann nicht anders, als das gut zu finden. Eine Traumsequenz gibt es auch noch, die aber trotz viel Nebels leider etwas halbherzig ausgefallen ist. Hätte Barbara Steele die Rolle der Schwarzhaarigen (keine Ahnung, wer das war, die Familienverhältnisse habe ich nicht ganz durchschaut), wäre der Film wohl einiges besser und bekannter geworden. So ist er zwar keinesfalls ein übersehenes Meisterwerk, aber durchaus stilvolle Unterhaltung für eine stürmische Nacht wie diese. They don’t make ‘em like this anymore.
#75
Geschrieben 01. Februar 2004, 00:09
Japan 1957 Regie: Nobuo Nakagawa
Bei der Kamerafahrt direkt zu Beginn durch ein Dorf aus dem 18. Jahrhundert, auf das leise und langsam der Schnee fällt, hätte ich ja beinahe wie Homer Simpson laut „Juuhuuu!“ geschrieen und Bier verschüttet. Das hätte auch Kurosawa nicht viel schöner gestalten können. In den alten japanischen Horrorfilmen scheint es ja sowieso so häufig zu schneien, wie es in den aktuellen Produktionen dieses Landes regnet. Aber das nur nebenbei. Dieser Film hat leider ein bißchen wenig Außenaufnahmen, die S/W-Fotografie kann sich auch nicht mit der in Shindos Kuroneko oder Mizoguchis Ugetsu Monogatari messen. Aber wollen wir auch die Latte nicht zu hoch legen. Der Anfang und die letzten 20 Minuten sind jedenfalls sehr schön inszeniert, auch wenn der heutige Zuschauer die meisten Tricks durchschaut. Dazwischen gibt es eine recht sympathische tragische Liebesgeschichte, die verzwickt genug ist, um die Zeit zwischen den Geistererscheinungen zu überbrücken. Durchaus passabel mit glaubwürdigen Bösewichtern und einigen gelungenen Schrecksekunden. Der Regisseur Nakagawa sollte sich später noch steigern.
#76
Geschrieben 08. Februar 2004, 02:44
Italien 1980 Regie: Lamberto Bava
Ein weiterer Beweis dafür, daß der eigentliche Sohn Mario Bavas Dario Argento heißt, und nicht Lamberto B. Trotz einiger inspirierter Kamerafahrten und der einen oder anderen netten Kameraeinstellung will der Film nicht wirklich funktionieren. Übrig bleibt ein über weite Strecken glaubwürdiges Nekrophilie-Drama, von dessem Ende ich nicht ganz weiß, ob ich es absolut dämlich oder unverfroren genial finden soll.
#77
Geschrieben 08. Februar 2004, 02:56
GB / USA 1998 Regie: Bill Condon
Bei der ersten Sichtung habe ich mich ja ziemlich in diesen Film verliebt. Die guten Darstellerleistungen, und die liebenswerten Hommagen an die Originalfilme haben mich sehr in ihren Bann gezogen. Beim zweiten Mal fand ich die Melodramatik etwas überzogen, und ich finde es auch nicht gut, daß Boris Karloff nach dem "britischen Arschficker" in Ed Wood hier als Langweiler charakterisiert wird. Das hat er nicht verdient. Es wird Zeit für ein gerechtes Karloff-Biopic.
Aber trotzdem: Sowohl die liebenswerte Darstellung des exzentrischen Genies James Whale als auch die orgasmusfördernden Traumsequenzen sind definitiv nach wie vor ein abchecken wert.
#78
Geschrieben 10. Februar 2004, 13:02
Deutschland / Neuseeland / USA 2001 Regie: John Laing
Unterdurchschnittliche uninspirierte Dutzendware. Der Film ist sowieso ein einziger Spoiler seiner selbst, deswegen nehm’ ich da jetzt keine Rücksicht: Was Vorhersehbarkeit betrifft, werden hier neue Maßstäbe gesetzt. Von den drei Verdächtigen werden zwei so übertrieben rätselhaft bzw. böse gezeichnet, daß es eigentlich nur der Dritte im Bunde sein kann, und der ist es dann auch. Auch sonst wird an Klischees nicht gespart: Selbstbewußte Witwe als Hauptfigur mit niedlichen Töchtern in Gefahr, ein dämlicher Dorf-Sheriff, unsinnig festgefahrene Autos, Handys ohne Netz...noch ärgerlicher wird’s dann, wenn man bei der „Botschaft“ des Films angekommen ist, die da lautet: Wer als Kind Zeuge einer Bluttat geworden ist, kann nicht anders, als zum Psychopath zu werden und das Verbrechen zu wiederholen. Aber sicher.
Warum werden deutsche Produktionsgelder eigentlich für so einen Bockmist ausgegeben, der den harmlosen Look einer US-Fernsehproduktion hat und bei jeder Einstellung so aussieht, als hätte der Regisseur ein Buch „Thriller-Inszenierung für Dummies“ neben seinem Stuhl liegen gehabt? Es gab mal Zeiten, da wurden hierzulande noch innovative Genreproduktionen hergestellt, aber lang, lang ist’s her, und anscheinend ist man mittlerweile der Ansicht, lieber eine bestmögliche Kopie abzuliefern, als sich auf die eigenen Traditionen zu besinnen. Da kann man noch so viele Blondinen schreien lassen, so lange sie können, man bewegt sich doch nur im Kreis.
#79
Geschrieben 10. Februar 2004, 13:05
Thailand 2001 Regie: Thanit Jitnukul
Mir stand dann gestern noch der Sinn nach Historienspektakel. Die Schlachtszenen in dieser thailändischen Produktion sind bemerkenswerterweise ohne viel hippen Firlefanz recht klassisch inszeniert und werden Fans der Opulenz von etwa LOTR oder Hero wohl enttäuschen, aber hier haben wir es auch mit einem ganz anderen Budget zu tun, das allerdings doch zahlreiche Massenszenen und verblüffend blutige Details zu bieten hat. Die Burmesen kommen in diesem Film nicht besonders gut weg, aber die Siamesen/Thailänder haben auch definitiv die besseren Frisuren, Bärte und Klamotten. Nicht wirklich zu vergleichen mit anderen asiatischen Spektakeln, da visuell ziemlich zurückhaltend, aber durchaus interessant.
#80
Geschrieben 12. Februar 2004, 02:27
Japan 2001 Regie: Isao Yukisada
Eigentlich wollte ich keine Bilder mehr ins Filmtagebuch posten, aber, Scheiße, das muß jetzt sein, dachte ich, aber die schönsten waren leider viel zu groß oder funzten nicht.
An dieser Stelle also bitte ein Bild von Kou Shibasaki vorstellen, der ich die pathetischen Songs in Yomigaeri hiermit verzeihe. Einen Film aufgrund seiner geradezu bestürzend liebenswerten Hauptdarstellerin über’n grünen Klee zu loben, halte ich allerdings auch für unangemessen, damit macht man’s den Herren Regisseuren, Produzenten und Casting-Agenten dann doch zu leicht. Go ist über derlei Vorwürfe allerdings weit erhaben, denn er ist einer dieser typisch asiatisch-süßsauren Hybridenfilme voller Menschlichkeit, die ausgeglichen Sonnenschein und Regenschauer ins Herz des Zuschauers tragen. Yin und Yang eben, und wie die Welt sind hier auch die Figuren weder eindeutig gut oder böse, sondern beides gleichzeitig. Und jedesmal wenn der Film droht, etwas zu melodramatisch oder gar kitschig zu werden, wird dramaturgisch so geschickt das Mittel der Selbstironie verwendet, daß es eine wahre Freude ist. Vor allem im letzten Drittel wächst Yukisada über sich hinaus und düpiert die Erwartungshaltung des Zuschauers ständig, ohne ihn zu enttäuschen. Höchst empfehlenswerter, sehr, sehr schöner Film, und ich bin auch gar nicht mehr böse, daß ich deswegen Murder, my sweet nicht sehen konnte, der zeitgleich auf arte lief.
Auf den westlichen Zuschauer mag das hier zentrale Thema des japanischen Fremdenhasses etwas übertrieben erscheinen, aber das ist es wohl auch in der Realität: Als mein Onkel beispielsweise in den 60er Jahren eine Japanerin geheiratet hatte, haben die Leute selbst in den überfüllten Tokyoter U-Bahnen noch versucht, einen Sicherheitsabstand zu ihm einzuhalten, um sich nicht mit irgendwas anzustecken.
#81
Geschrieben 13. Februar 2004, 20:22
USA 1952 Regie: Otto Preminger
Hurra! Ein prächtiger Premium-Preminger, den ich noch nicht kannte, und Robert Mitchum spielt auch noch mit! Für einen Noir gibt es zwar nur relativ wenige schön schattige Bildkompositionen, aber dafür eine überzeugende Besetzung, neben Mitchum vor allem Jean Simmons - warum sind nur die dunkelhaarigen, bösen Mädchen immer so viel interessanter als die braven Blonden? Liegt entweder an mir oder in der vollen Absicht der Filmemacher. Obwohl der Film sich während der Gerichtsszenen etwas zieht, wird man spätestens am Ende dafür wieder entschädigt. Dieses ist zwar vorhersehbar, wird aber mit so einer kompromißlosen Härte ausgeführt, daß man doch sehr überrascht ist.
Otto find ich gut.
#82
Geschrieben 19. Februar 2004, 18:48
USA 1992 Regie: George Sluizer
Paradebeispiel eines überflüssigen Hollywood-Remakes, das bis auf die Abänderung des grandiosen Endes des Originals in 08/15-Mainstream-Gefilde dem Stoff überhaupt nichts neues abgewinnen kann. Schade um Jeff Bridges' wirklich hervorragende Performance.
#83
Geschrieben 22. Februar 2004, 17:52
Mexiko 1961 Regie: Miguel Morayta
Seit Baron Siegfried von Frankenhausen samt Tochter Brunhilde und Gehilfin Frollein Hildegard (gespielt von der Argentinierin Bertha Moss, die ein Jahr später in Buñuels Würgeengel mitmischen sollte) in der „Haunted Haçienda“ eingezogen ist, häufen sich die Todesfälle in einem mexikanischen Dorf. Trotz unbeholfener Dialoge vor allem in den Außenaufnahmen durchaus sorgfältig inszeniertes mexikanisches Vampir-Gothic mit einem interessanten experimentellen Score, der allerdings auch erst nachträglich in die „English Language Version“ von wo anders reingeklaut sein kann. Klingt ein bißchen nach Tristram Carys elektronisch verfremdeten Geräuschen aus Quatermass and the Pit, ist aber doch etwas anders und der gotischen Stimmung angepaßt. Carlos Agostí, später der Bösewicht in zig Santo-Filmen, ist leider nicht sehr überzeugend als Obervampir, liegt aber in einer hübsch gestalteten Gruft. Die hier recht pelzige Gummifledermaus wird im Vergleich zu dem in jeder Hinsicht überlegenen El Vampiro auch etwas zu oft eingesetzt, und vor allem hätte man auf die Close-Ups verzichten sollen, die das Ganze allerdings auf der Trash-Ebene recht unterhaltsam machen. Der Kopf sieht ein bißchen so aus wie der von Frank in Donnie Darko! Das letzte Drittel entschädigt einen jedoch wieder und kann in die Liste von Night of the Living Dead – Vorgängern eingetragen werden.
#84
Geschrieben 27. Februar 2004, 20:15
USA 2001 Regie: Richard Kelly
Obwohl ich ja sonst äußerst ungern das tu, was „alle“ machen, konnte ich doch nicht widerstehen und habe mir diese Woche die SE-Tin zugelegt und den Film zum zweiten Mal geschaut. Wie erwartet, konnte ich bei der zweiten Sichtung weitere Details und mehr Zusammenhänge entdecken, ohne das nicht immer noch einige Geheimnisse und Rätsel übrig blieben. Und das muß auch so sein – obwohl ich kein grundsätzlicher Feind von Audiokommentaren bin, werde ich mir diesen wohl nie anhören, denn auch bei der zweiten Sichtung fand ich den Film gerade deswegen große Klasse, weil nicht alles erklärt wird und mehrdeutig bleibt. Hatte mich bei der ersten Sichtung noch das Ende am meisten berührt, so war es jetzt die Partyszene, was einerseits damit zusammenhängen mag, daß ich das Ende schon kannte, andererseits wohl damit, daß 1988 das Jahr meines ersten Liebeskummers war, und gerade der Song von THE CHURCH erinnerte mich wieder stark daran. Damals habe ich das Lied nach einer Weile gehaßt, wie ich eigentlich jeden „Hit“ hasse, den ich öfter hören muß als ich ihn hören will und mein Musikgeschmack in dieser Zeit eher in Richtung SPERMBIRDS und MISFITS tendierte. Wenn man sich aber in Liebesdingen weiterentwickeln will, muß man da schon mal Kompromisse eingehen und so erweckte diese Szene die Erinnerung an einige Partys, wo das Lied abgenudelt wurde und emotional mal wieder alles schief ging. Und plötzlich gefällt mir „Under the milky way tonight“, obwohl ich den Song eigentlich noch mehr hassen müßte.
#85
Geschrieben 27. Februar 2004, 23:51
Türkei 1953 Regie: Mehmet Mutar
Gesegnet sei das Internet, durch das man über derlei Obskuritäten informiert wird. Wie in jeder Verfilmung des Stoffes wird auch hier einiges variiert: Dracula hat einen buckligen Butler mit einem irrwitzigen Schnurrbart (Nein, ich werde jetzt keine billigen Türkenwitze einbauen) und begibt sich, wie man dem Titel schon entnehmen kann, nicht nach London, sondern nach Istanbul. (Nein, ich werde jetzt keine Bemerkung über Knoblauch machen) Inszenatorisch ist das ganze stark an die Browning/Lugosi-Version (Nein, ich werde jetzt keine Anspielung auf Coro...ihr wißt schon) angelehnt, wird aber doch in vielerlei Hinsicht, z.B. was die Kamerapositionen betrifft, bemerkenswert anders ausgeführt. Die Dialog-lastigen Szenen wurden mir etwas fad, aber der Film kann nichts dafür, daß ich kein Türkisch kann. Die verhältnismäßig freizügigen Tanzszenen haben mich dagegen ziemlich überrascht. Der Dracula-Darsteller selbst ist älter als die bekannten Manifestationen der Figur und hat einen sehr durchdringenden Blick, der an Lionel Atwill (Nein, ich werde jetzt keinen belehrenden Gliedsatz einfügen) erinnert. Übrig bleibt ein historisches Dokument, das längst nicht so unbeholfen wirkt, wie man vermutet hätte. (Nein, ich werde jetzt nicht darauf hinweisen, daß dieser Film als erster die Vlad Tepes-Verbindung eingegangen ist.) Demnächst in diesem Theater: Die noch etwas freiere Stoker-Verfilmung Zinda Laash / The Living Corpse, ihres Zeichens Geburtsstunde des pakistanischen Horrorfilms.
#86
Geschrieben 28. Februar 2004, 01:06
USA 1951 Regie: Hugo Fregonese
Hmm, Western. Ein Genre, daß mir als junger Bursch recht imponieren konnte, später aber irgendwie nicht mehr interessiert hat. Seit mir ein Kumpel aber die LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG-DVD aufgedrängt hat, kann ich dem ganzen allerdings wieder etwas abgewinnen. Und warum habe ich mir jetzt ausgerechnet diesen unbekannten Film im Zuge meiner Western-Renaissance angesehen? Der Vorspann erklärt's, denn dort steht: PRODUCED BY VAL LEWTON. Das ist leider der letzte Film dieses großen Mannes, aber gerade der Genre-Unterschied zu seinen bekannteren Horrorfilmen macht deutlich, daß der Mann es einfach drauf hatte: Als im Finale des Films die wenigen Überlebenden eines kleinen Ortes sich in einer Kirche vor einer indianischen Übermacht verbarrakadiert haben und angstvoll den Kriegstrommeln lauschen, diese jedoch plötzlich verstummen, wird die Spannung unerträglich. Der Zuschauer sieht und hört nichts konkretes, wie die Protagonisten, keiner weiß was ihn erwartet. Das ist die vielzitierte Angst vor dem Unbekannten aus dem berühmten Lovecraft-Zitat, effektiv in einen anderen Genre-Zusammenhang transportiert. Die handwerkliche Perfektion, mit der dieser Höhepunkt inszeniert wurde, entschädigt dann auch für den 08/15-Plot, der jedoch mit interessanten Figuren angereichert ist. Übrigens sind auch nicht alle Indianer hier böse, genau wie die Afro-Amerikaner in den Lewton-Filmen der 40er auch schon richtige Charaktere waren und nicht nur augenrollende Sidekicks wie bei der Universal. Aber das nur nebenbei. Der Tod Val Lewtons hat eine Lücke hinterlassen, die bis heute nicht gefüllt werden konnte: Selten gab es einen Mann, der so konsequent qualitativ hochwertige B-Filme erschaffen hat, und dann noch nicht mal ein Regisseur war, sondern ein Produzent und Autor. Mist, ich befürchte, ich werde schon wieder sentimental.
#87
Geschrieben 29. Februar 2004, 03:30
Pakistan 1967 Regie: Khwaja Sarfraz
Hm, ich hatte mich von dem Prolog täuschen lassen, der mehr an Dr. Jekyll als an Dracula erinnerte, der Film ist doch relativ nah an der Vorlage, bzw. besonders nah der Hammer-Version von 1957, in S/W allerdings und mit den im Pakistanischen Kino üblichen Sing- und Tanzeinlagen von etwas molligeren Damen. Abgesehen vom Anfang, der erklärt, daß die lebende Leiche ein Professor ist, der ein Serum für das ewige Leben entdeckt hat und dieses lustigerweise mit den Worten „Death shall have no dominion“ ausprobiert und zum Vampir wird, und der Tatsache, daß dieser Film in der Gegenwart spielt, werden teilweise sogar Einstellungsgenau einige Szenen direkt aus Terence Fishers Film übernommen, und im Score finden sich auch ein paar Takte aus James Bernards großartiger Musik. Auch wenn man vorbereitet ist, trifft einen die erste Tanzszene doch ziemlich heftig: Bevor die Vampirfrau den Schloßgast beißt, tanzt sie ihm erst mal etwas vor, und das zu einem westlich klingenden 60’s-Surf-Beat-Instrumental. Leider schafft der Film es später nicht, einen ähnlichen „mit-offenem-Mund-auf-den-Bildschirm-starren-und-das-nicht-glauben-können“-Moment herbeizurufen, bleibt aber in den Gruselszenen durchaus solide mit schönen Totalen, die auf die Protagonisten im minimalistischen, aber effektiven Set hinunterblicken. Vor Bissen und Pfählungen wird allerdings abgeblendet, und was sie der einen Vampirdame unter die Spitzzähne geschmiert haben, mag alles mögliche gewesen sein, aber bestimmt kein Blut. Aber hat Spaß gemacht. Sehr zu empfehlen sind übrigens auch die dazugehörigen Dokumentationen auf der Mondo Macabro-DVD, da lernt man so einiges unglaubliches über die Bedingungen des pakistanischen Filmemachens.
#88
Geschrieben 29. Februar 2004, 03:34
Philippinen 1966 Regie: Gerardo de Leon
Der Obervampir in diesem Film sieht im Profil aus wie Marlon Brando in Apocalypse Now, der ja auch auf den Philippinen gedreht wurde. Manchmal trägt er aber auch einen Sonnenbrille. Interessanterweise ist der Mann auch hier gleichzeitig Mad Scientist, der mit einer putzigen Blubbermaschine seine Geliebte am Leben hält und den verständlichen Plan verfolgt, ihrer Schwester das Herz zu klauen, damit er mit seiner Liebsten wieder im Wald spazieren gehen kann. Der Film ist streckenweise eingefärbt und wirkt manchmal wie ein viragierter Stummfilm. Doch das ist nicht nur ein stilistisches Mittel, denn plötzlich sagen auch die Figuren: „Can you see this strange red glow?“ Eine rattenscharfe Idee, das, aber leider bleibt der Film in der Wahl seiner Filterfarben nicht unbedingt konsequent. Dafür läuft aber die Nebelmaschine volle Pulle, der Obervampir vergißt die Peitsche nicht und es gibt eine putzige Gummifledermaus namens „Basra“ mit einem lauten Tonspur-fiepen als Erkennungsmerkmal. Der Friedhof nebst Grüften sieht auch ungemein schick aus, selbst in diesem Trauerspiel von einem Master, in dem fast ständig ein weißer Streifen sichtbar ist. Nette Sache jedenfalls, und noch etwas sympathisch-altmodischer als die anderen Filipino-Horrorstreifen.
Hiermit endet erst mal unser kleiner Streifzug durch den exotischen Vampirfilm, hab nämlich keinen ungesehenen mehr auf Lager. Hm, ob der südkoreanische Ahkea Kkots aka Akui ggot noch irgendwo existiert?
#89
Geschrieben 02. März 2004, 23:06
Hong Kong 1997 Regie: Wellson Chin.
Hm. Nach einem typischen Haudruff-Anfang mit abgebissenem Polizistenfinger braucht der Film ein bißchen, bis er in die Gänge kommt. Primäres Element der Bedrohung ist ein kleines Mädchen (oder sinds zwei?), und ihr Ball mit einem Gesicht drauf. Das erinnert zwar an Bavas Operazione Paura, kann aber nur stellenweise überzeugen. Beim Showdown kommen dann plötzlich Spezialeffekte ins Spiel und ein paar Tote zurück ins Leben. Und während ich noch überlegte, was das alles soll und wo das alles hinführt und ob ich mich hätte besser konzentrieren sollen, um auch alle von diesen winzigen VCD-Untertiteln lesen zu können, wird sogar noch eine Auflösung angeboten, und schon ist aus. Nun ja. Stellenweise recht nett gemacht mit ein paar Überraschungen, aber das Finale hätte besser schon 20 Minuten früher angefangen. Ein bißchen so, wie wenn man beim China-Imbiß wider Erwarten eine viel zu kleine Portion bekommt.
#90
Geschrieben 04. März 2004, 19:26
USA 1976 Regie: Larry Cohen
Erschien mir gestern als DIE Alternative zu Gibsons fauliger Passionsfrucht. Einer meiner Lieblings-70er Jahre-Streifen und Regisseur Cohens Meisterleistung. Unglaublich, wie viele Ideen in diesem Plot stecken, dessen Auflösung so originell und abseitig ist, daß man es so leicht nicht vergißt, was bei einer erneuten Sichtung, selbst nach 10 Jahren, freilich etwas von der Spannung nimmt.
Immerhin kann man so nachverfolgen, wie geschickt die Handlung konstruiert ist, und wer alles von diesem Film abgekupfert hat, bewußt oder unbewußt, gut oder schlecht. Allein die Ausgangssituation ist schon fabelhaft: Mehrere Amokläufer berichten fröhlich darüber, daß Gott ihnen ihre Taten aufgetragen hat. Mehr von dem Plot zu verraten wäre Spielverderberei, für die, die den Film noch nicht kennen. Was ein großartiger Film, obwohl er sich mit visuellen Spielereien, die ich ja sonst sehr mag, ziemlich zurückhält. Daß der Film nicht den Kult-Klassiker-Status besitzt, den er verdient hätte, wundert mich allerdings schon. Steckt möglicherweise eine katholische Verschwörung dahinter.
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