SKINHEADS
D 1996
Regie: Klaus Farin & Rainer Fromm
freitag nachmittag:
ehrlich gesagt war ich skeptisch als mir ‘Skinheads’ zur rezension angeboten wurde. zu häufig wurde das thema in der vergangenheit verklärerisch und schwammig aufgearbeitet, als das ich an eine ernsthafte, schonungslose und ehrliche dokumentation zu glauben gewagt hätte. von heißen eisen wie rassismus und faschismus distanzierte man sich zum beispiel all zu gerne durch dubiose und fragwürdige ‘wir sind unpolitisch’ floskeln, welche beim betrachter sofort assoziationen an billiges alibigewäsch hervorriefen. Klaus Farin und Rainer Fromm begehen weder diesen noch andere fehler bei ihrer durch und durch kompetenten retrospektive einer szene, deren wurzeln weiß gott tiefer reichen, als das plakative öffentlichkeitsbild des ausländer jagenden schläger-idioten. ihre auseindersetzung mit dem thema ist kritisch, kennt keine tabus, und findet in den gesprächspartnern überwiegend intelligente köpfe, die in ihrer offenen art vor keinem brisanten themenkomplex die augen verschließen. wenn ich hier von überwiegend intelligent spreche, dann klammert das natürlich jene zeitgenossen aus, von denen sich die traditionell orientierten skins ohnehin deutlich distanzieren. den boneheads wird bei Farin und Fromm aber sowieso nur so viel präsentationsfläche geboten, wie aus veranschaulichungsgründen nötig ist. viel gewichter sind da schon die durchdachten ausführungen einiger weiblicher skins zu problematiken wie sexsimus und dem bereits angesprochenen graubereich des unpolitisch seins. bedauerlich ist eigentlich nur der umstand, dass einiger analytischer käse unkommentiert im raume stehen gelassen wird. so wäre es zum beispiel wünschenswert gewesen von seiten der interviewer nachzuhaken, als das problem von nazi skins ausschließlich an der medienberichterstattung festgemacht wurde. dem ist in meinen augen nämlich keineswegs so. in der regel schafft es die jugendliche krüppel-psyche noch ganz gut alleine, sich eine maßgerecht erscheinende subkultur auszusuchen. und dass hier gerade die skin bewegung mit ihrem teilweise martialischen äußeren mehr als prädestiniert erscheint, sollte eigentlich nicht weiter verwunderlich sein. wenn man also im zerebralen hardware bereich ohnehin ein bisschen schwach bestückt ist, dann sind traditionelle szene ursprünge schnell über bord geworfen und durch ein neues selbstverständnis ersetzt, welches von den alt eingesessenen skins viel früher massiven gegenwind hätte erfahren müssen. die schuldfrage sollte in aller erster linie mal bei sich selbst gesucht werden. die skin szene ist schließlich nicht die einzige subkultur, die in der vergangenheit mit infiltrationsproblemen von nazi-schlägern zu kämpfen hatte. das Leipziger Conne Island kann davon zum beispiel im hardcore bereich auch ein liedchen singen. nach dem jahrelang der 'unpolitische´ NYHC markt bedient und gefördert wurde, war man plötzlich überrascht, vor dem problem eines massiven rechtslastigen zulaufs zu stehen. medienberichte waren daran bestimmt nicht schuld. eher schon der unkritische umgang mit offen zur schaugetragen machismen und männerkultigem kraftprotzgehabe. Aber zurück zum thema. die hier vorliegende doku setzt nicht nur auf das manchmal dröge element des frage und antwortspiels, sondern wird auch durch musikalische einlagen von Bad Manners, Stage Bottles, Blechreiz, Judge Dread und noch einigen anderen vertretern hüftschwung orientierter kurzhaartunes aufgelockert. es bleibt zwar letztlich der eindruck, als sei ‘Skinheads’ mehr ein erzieherischer lehrfilm über das idealbild der skinheadbewegung denn tatsächliche bestandsaufnahme der selbigen. aber das ist letztlich auch egal, denn wenn unterm strich klar und deutlich steht, dass es aufgrund des traditionellen selbstverständnisses der bewegung eines nur schwerlich nachzuvollziehenden grades an schizophrenie bedarf, um skinheadtum mit rassismus zu vermengen, dann nehme ich das frappante ungleichgewicht in der darstellungsbreite der einzelnen szenegruppierungen gerne in kauf....
TERROR FIRMER
USA 1999
Regie: Loyd Kaufman
Cast: Lunachixs, Toilet Boys, Kabukiman, Toxie etc.
freitag abend:
ich hatte besuch, ein isländer aus hannover. Sigtrygur hatte viel zu erzählen und stand damit deutlich in konflikt zur rezeption des films. es war einfach interessanter zu erfahren, wie es war, 1999 im vorprogram von Sonic Youth durch europa zu touren. wenig verwunderlich war der film dann plötzlich zu ende und das bierkontingent um 6 einheiten geschrumpft.
TÜRKISH STAR WARS
Türkei 1982
Regie: jaja
Cast: egal, halt so plüschmonstahz und anderes gestrüpp
wenngleich wir eigentlich hätten beide sprachlos sein müssen aufgrund der geschehnisse im 'film´ wurde munter über new york city, Jim O'Rourke, Richard Kern, Kim Gordon, Thurston Moore, plattensammeln, gemeinsame bekannte und allerlei anderen unsinn geschwätzt. die kehlen wurden mit gutqualitativen hopfengetränken aus Prag und Weihenstephan feucht gehalten. selbstverständlich bedurfte es hiervon rauer mengen, sahen wir uns doch schließlich einer fatalen konstellation aus außerordentlichem leinwandmüll und unbändigem rededurst ausgeliefert. komischerweise war auch dieser streifen irgendwann zu ende, was wir beide sehr bedauerten, denn wir fühlten uns inspiriert!
siehe auch
SINGLES
USA 1992
Regie: Cameron Crowe
Cast: Bridget Fonda Matt Dillon etc.
habe ich kurz mal die ersten 3 minuten von angespielt, denn es ist unfair, wenn nur einer den ganzen abend lang angeben darf. jetzt stand es also 1:1 und wir konnten mehr bier trinken, was gut geklappt hat. das tanzbein zuckte und die schwingungen übertrugen sich auch auf das abendliche filmprogram...
DISCO GODFATHER
USA 1976
Regie: J.Robert Wagner
Cast: Rudy Ray Moore
zweifelsohne müssen die macher des film mindestens so betrunken gewesen sein wie wir, denn da tanzten überall leute rum und machten wenig sinn. vielleicht haben sie aber auch nur die drogen genommen um die es im film ging, keine ahnung. wir jedenfalls waren sehr neidisch davon nichts abzubekommen und sind aus einer anarchistischen protesthaltung heraus mehrfach eingeschlafen. das bier war dann alle und der film zu ende. das einzig schlimme an der geschichte ist, dass der nächste tag kommen musste...
THE RETURNER
Japan 2002
Regie: Takashi Yamazaki
Cast: Ann Suzuki etc.
...ja, und der tag kam dann auch wie nichts gutes. ich war beim fussball, obwohl ich nun alles andere als eine innige fanbeziehung zu einem club pflege. trotzdem schien es mir an der zeit, meinem heimatverein die nötige unterstützung im abstiegskampf zukommen zu lassen. eigentlich wars dafür viel zu kalt und das bier war auch zu teuer und genützt hat es auch nicht, denn die idioten haben 1:0 verloren, was 21.234 leute nicht gut fanden. ich fand mal in allererster linie nicht gut, dass mir kalt war und dass da so'n komisches gefühl im kopf umherschwirrte, dass von schmerzen und müdigkeit erzählte. nicht so 'ne kleine kurzgeschichte wie ihr jetzt vielleicht denken mögt. nein, ganze romane wurden da rezitiert. ich sprang nach dem abpfiff also schnell ins auto und fand mich 60 minuten später auf einer mollig warmen couch in lübbecke wieder. schmerzen hatte ich keine mehr, aber das möbelstück erkannte eiskalt meine verwundbare stelle und blies sofort zum ultimativen großangriff. um ca. 20:35 war der krieg verloren. The Blob's geheimwaffe, The Returner, sah sich einer unbezwingbaren macht hilflos gegenüber. nichtmal das obligatorische ‘ spiddsenfilm’ war mir abzuringen, denn die einzige form der artikulation beschränkte sich auf robuste sägegeräusche aus den tiefen des rachenraumes, woran der film sicher nicht ganz unschuldig war...
BLOODSUCKING PHARAOS IN PITTBURGH
USA 1991
Regie: Dean Tschetter
Cast: Dean Tschetter
nachdem the returner eine wahrgenommene gesamtlauflänge von ca. 10 minuten hatte, sollte es das nächste elaborat auf satte 18 bringen. außerdem wurde diverse male bemerkt, dass es sich hier ja um einen spiddsenfilm handeln täte. Die anschuldigungen, es habe sich dabei lediglich um fadenscheinige ablenkungsversuche von der wahren bewußtseinsebene des tippers gehandelt, weisen wir mit aller entschiedenheit zurück
den nächsten morgen gabs dann neben der feststellung, lange nicht mehr so GUT geschlafen zu haben, eine runde hundequälen und als belohnung frühstück. das war gut, denn 100 kilometer später gabs zwar neues kühlwasser aber kein mittag. das schmeckte nämlich nicht und sah unlecker aus. ausserdem roch's nicht gut, wie's eben immer so ist bei den filmverkaufsveranstaltungen. geld gespart hamwa trotzdem nicht, denn wer schon nichts zu essen kauft, hat ja geld über für menschenfresser, bienenstich im liebesnest, typen mit irren blicken im doppelpack, weissen elefanten tempeln, krieg mit infras (wobei, der war gratis), klassentreffen in 1984, ohne dollars keinen sarg, death game, tomboy, massaker in klasse 13 (voll 666) und zum abschied natürlich ein totenhemd. gesprohen wurde auch, vorzugsweise mit tornhill, knackwurst und den sein begleitah, bertucci, jorge, stefan von und zu K und nochn paar andere heinis...
zu hause war ich auch noch irgendwann...