When there's no more room in hell...
#151
Geschrieben 27. März 2004, 16:47
Nach dem Ende des Films war ich doch ziemlich baff,
ob der Opulenz vieler Bilder, welche in einem größer
kaum erreichbarem Kontrast stehen, zu der Geschicht
über das Unperfekte, des Rohen (Kaspar).
Herzog ist es wie auch schon bei "Herz Aus Glas" gelungen
eine beinahe surreale Atmosphäre auf zu bauen ohne dabei
in großem Maße auf optische oder erzählerische Verfremdungen
zurück zu greifen (Die Szenen die durch aufsatz von Weit-
winkelobjektiv in Verbindung mit noch einem normalem
Teleobjektiv entstanden sind die einzigen die optische
Verfremdung beinhalten)
Das große plus von "Kaspar Hauser" ist es allerdings
seine Geschichte breit zu schlagen, der Zuschauer weiß
von Anfang an alles, da der Film von einem Text eingeführt
wird, der an episches Theater erinnert. Darauf sind alle
groben Vorkommnisse bereits aufgelistet. Und auch während
des Films wird nie groß die Verwirrungsmasche durchgekaut.
Die Atmosphäre hier ist "echt" durch den Einsatz von
Bruno S. der ein ähnliches Schicksal wie Kaspar erleiden
musste und sich so komplett in seine Rolle einfühlen
konnte spührt man so etwas wie nennen wir es mal Pseudo-
realität. Das wird durch die oft Dokumentarische Kamera-
führung noch verstärkt.
Und da Herog sich diesesmal nicht zu schade war an der
richtigen Stelle prachtvolle Aufnahmen im Panoramaoptik
einzufügen verhalf dieser Kontrast (ob gewollt oder
ungewollt) dem Film seine Stimmung zu erweitern, und
das aus der Geschichte bereits hervorgehende Bild der
Gegensätze zu einem einheitlichen Ganzem zu vollenden.
Werner Herzog beweißt mit diesem Film eindrucksvoll,
dass er auch ohne einen großen Darsteller (Klaus Kinski)
in der Lage ist einen fantastischen Film zu drehen.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#152
Geschrieben 01. April 2004, 12:27
Godard versuchte hier wohl einen zu quälen mit
ungeheuer schönen Bilder (in der ersten Hälfte)
zu langweilen, und mit hässlichen Farbübersteuerten
Dv-Aufnahmen (Hälfte zwei) zum Würgreitz zu bringen.
Viel mehr kann ich nicht über dieses Werk sagen, da
mir die ständige Schwarzblenderrei und die nichts-
sagenden Dialoge zu sehr auf die Nerven gingen.
Ohne Schnellvorlauf ist ein Nervenzusammenbruch
hier nicht auszuschließen!
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#153
Geschrieben 01. April 2004, 18:46
Mario Bava verzichtet mal wieder weitestgehend auf einen
nachvollziehbaren Spannungsbogen und mischt stattdessen
einen bunten Mix aus Serienkiller- und Geisterstory.
Schon in den ersten zehn Minuten wird klar, dass Bava
zwar ein Meister seines Faches war, doch ebenso im
inneren ein kleines verspieltes Kind (ganz und garnicht
Negativ gemeint) oder wie soll man sich solche ansich
unutzen Szenen wie die mit dem verkehrt herum gehaltenen
Fernglas erklären?
Oder der Schnitt am Anfang im Zug, wo im Sekundentakt
zwischen Ich und Verfolgerperspektive hin und her
geschnitten wird, einfach grandios anzusehen...
Die Story und deren Verlauf bleiben dagegen und erst
recht gegen die für Bava übliche Blau/Rot Beleuchtung
blass, man weiß wie bei den meisten Hitchcock's schon
wer der Mörder ist, erlebt das Geschehen gar aus dessen
Perspektive und wird zudem per Off-Kommentar über seine
Beweggründe aufgeklärt, die Suspense die sich somit
leicht bilden ließe bleibt allerdings weitestgehend
aus, da auf sogenante Storyhöhepunkte bewusst verzichtet
wird.
Der Film verläuft dadurch fließend und auch der Bruch
der Genres als nach dem Mord seiner Frau diese als
Geist wiederkommt kann dem nichts entgegensetzen.
Wer allerdings auf klassische Thrillermotive, eine
am Schluss vollends Stimmige und in sich geschlossene
Story und für dies Genre üblich Inszinierung pocht wird
wohl mit dem Ergebniss nicht viel anfangen können.
Offenherzig an die Sache herangehen und man findet
vielleicht ein neues "Lieblingsspielzeug" welches
man sich direkt neben "Blutige Seide" oder den Filmen
Argentos stellen kann.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#154
Geschrieben 02. April 2004, 11:45
zu den Werken dieses kauzigen, kleinen Kerlchens immer
kaum bis wenig einfällt hier einfach mal eine obligatorische
Liste!
01. Love & Death
02. Manhattan
03. Annie Hall
04. Shadows And Fog
05. The Curse Of The Jade Scorpion
06. Sweet And Lowdown
07. A Midsummer Night's Sex Commedy
08. Radio Days
09. Zelig
10. What You Ever Wanted To Know About Sex...
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#155
Geschrieben 03. April 2004, 14:54
Einen derart perfektionierten Film habe ich seit
"Once Upon A Time In The West" nicht mehr gesehen,
mit dem Unterschied das "The Sacrifice" niemals
gezwungen, nie maniriert oder gar gestellt wirkt.
Er wirkt schlicht und ergreifent wie die ausgereifteste
Form von Film die man sich vorstellen kann, wenn
Mensch und Maschine, Wille und Gedanke in Einklang
kommen und das Perfekte seinen willkürlichen Lauf
nimmt.
Wenn man bei einem Film, der knappe zweieinhalb Stunden
dauert nie eine Sekunde gelangweilt wird, man wie
paralysiert dasitzt vor sich starrt und im Geschehen
einsinkt, mit den Charakteren leidet, sich freut und
jede Situation miterleben kann ohne sich dabei als
bloßer Betrachter vorzukommen...
So, so you think you can tell heaven from hell, blue skies
fom pain. Can you tell a green field from a cold stell rail?
A Smile from a veil, do you think you can tell? And did they
get you to trade your heroes for ghosts? Hot ashes for trees?
Hot air for cool breeze? Cold comfort for change? And did you
exchange a walk on part in the war for a lead-role in a cage?
How I wish, how I wish you were here. We're just two lost
souls, swimming in a fish bowl, year after year. Running over
the same old ground. What have we found? The same old fears.
Wish you were here. (Pink Floyd - Wish You Were Here)
...wenn die einzigen technischen Mängel die einem auf-
fallen eine leicht verwackelte Kamerafahrt in einer
Szene die ohnehin 15 Minuten ohne Schnitt auskommt
und ein! vergleichsweise deplaziert wirkender Schnitt
sind...
We sample from the shelves, tore a page out from this chapter.
Deface the essays in the book that you're reading, we are the
leaches that stop the bleeding. Deficit attention program by
any means necessary. Blare sirens to the libary, whisper
instructions to the book-wormed glossary. Is it heavier than
air, tell me is the black box lying? Aeronautics hacked the
spine of paragraphs prepare to indent, a coma that read-
floating in a soundproof costume. Here comes the monolith brass
knuckles for the hissie fit, an abbreviation for the landing of
fleets incoming. Position the stiches- like miles of torpedoes.
Permission was hinted lungs that hollered in a sleeper hold. Is
it heavier than air, tell us ist the black box lying.
(At The Drive-In - Cosmonaut)
...wenn eine Darstellerin einen mit ihrer bloßen Angst
vor dem gewissen Tod und darauf folgedem Entsetzen dazu
bringt Tränen zu vergießen, wenn man sich in einer längst
vergangenen Zeit zu befinden scheint und durch Stilbrüche
(Autos, Fernseher, Stereoanlage) auf Zeitreise versetzt
wird...
Strange and bizzar, when neverending slavery is all faked.
And now you see to what you were, sliding from the memory
cake, is all faked. Noone else's sun. Days are after when
neverending purity was all faked. And now you see what you
werem hiding from the beatuy in your cake, it's all faked.
Noone else's sun. And someone else is gone. And you'll be
left whiteout. A Toy is left to shout. Strange and bizzar,
when neverending secrecy is all faked. And now you see to
what you were, sliding from the memory in cake.
(Scumbucket - 15:20 Soldering Point)
...wenn man weiß, man hat einen neuen Lieblingsfilm...
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#156
Geschrieben 05. April 2004, 12:24
Selbst stilgetränke Werke wie die von Michael Mann
wirken gegen Oliver Stone's Überstilisierung bei
"Any Given Sunday" wie abgefilmtes Theater.
Dieser Film ist eine unerträgliche Sammlung aus
all dem was den amerikanischen Mainstream Film der
letzten Jahre so schlecht machte.
Schnitte bis man bekloppt wird, wo hinten und wo
vorne ist interessiert nicht, erkennen tut man eh nichts,
ist auch besser so. Die Kamera zeigt zig Perspektiven,
von denen jede sich noch schöner als Poster machen würde als
die andere, nach Milisekunden sind diese Bilder wieder
vergessen. Der Sountrack springt mal so von Metallica
zu DMX und ähnlichem, insgesamt werden so geschätzte
50 Songs in dem Film eingesetzt, Eins schlimmer als
das Andere. Slo Mo wird zum krönen des Patriotismus'
benutzt und die Gags sind so unlustig man könnte heulen.
Mittend drin tanzt irgendwo Al Pacino rum und bringt
eine seiner unbedeutensten Leistungen.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#157
Geschrieben 06. April 2004, 09:18
Der erste Film von Allen den ich vorzeitig abgeschaltet hab!
Weder sonderlich lustig, noch mitreißend plätschert der
Film so vor sich hin und erzählt eine total hanebüchne Geschichte
die an Walt Disney-Märchen erinnert, aber nichtmal deren
Qualität erreicht.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#158
Geschrieben 06. April 2004, 19:01
Nun also auch die fünfte und letzte Zusammenarbeit
zwischen Werner Herzog und Klaus Kinski sehen können
und irgendwie will mir nicht so recht einleuchten,
warum dieser für die Schwächste gehalten wird.
Sicher, ganz an "Aguirre" oder "Fitzcarraldo" kommt
"Cobra Verde" nicht heran, dazu fehlt ihm ein bisschen
vom großartigen Schaffensgeistes Herzogs, der an-
scheinend oft nur unter besonderen Situationen
zustande kommt. Hier ist der Dokumentarische Touch
den "Aguirre" hatte nicht vorhanden, aber auch das
Monumentale von "Fiztcarraldo" findet sich nur selten
hier entstand etwas was zwischen den beiden liegt.
Einfach ein toller "Spielfilm" mit einem herausragendem
Klaus Kinski, weshalb ich "Cobra Verde" auf eine
Stufe mit "Nosferatu" stellen würde und vor dem viel zu
schemenhaften "Woyzeck".
Allerdings enthält dieser Film die für mich schönste
Szene aller Herzog/Kinski-Filme, die nämlich als
Kinski bei langsam androhender Abendröte im Knietiefen
Meereswasser gen Horizont sieht und die Wellen an ihm
vorbeischwappen, so hätte er von mir aus zwei Stunden
dort stehen können!
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#159
Geschrieben 11. April 2004, 12:06
Dieser an sonntagnachmittags Unterhaltung erinnernde
Film blieb mir total fremd! Weder konte ich mit den
Charakteren etwas anfangen, noch vermochte ich die
Geschichte zu dechiffrieren. Die hässlichen, durch
den Weichzeichner gezogenen Bilder in kombination mit
dem grauenhaften Soundtrack taten ihr übriges dazu.
In The Heat Of The Night (Norman Jewison) [1967] Crime / Drama
Guter mit sozialkritischen Untertönen bestückter
Thriller, der aber nach einmaliger Sichtung deutlich
an Qualität einbusen muss, da die Geschichte zu
durchschaubaur und die Inszinierung zu gewohnt daher
kommt.
The Odd Couple (Gene Saks) [1968] Comedy
Walther Matthau und Jack Lemmon in Höchstform, allerdings
in einer eher mäßigen Komödie, die den beiden viele
unlustige Gags in den Mund legt und filmisch nicht zu
überzeugen weiß.
Diary Of A Chambermaid (Luis Bunuel) [1964] Drama / Comedy
Bunuel weiß es geschickt seine Zoten zu reißen, die
Schwelle zwischen Drama und sarkastischer Komödie
zu durchdringen und zudem einen visuell höchst
anspruchsvollen Film abzuliefern.
The Abonimal Snowman (Val Guest) [1957] Adventure / Fantasy / Sci-Fi
Teils spannender, teils langweiliger Mix aus Abenteuer-
film mit leichten Fantasy/Horror Anleihen und einem
übelst lächerlichem Sci-Fi Ende.
Chitty Chitty Bang Bang (Ken Hughes) [1968] Musical
Sehr naive Comedykost, die aber durchaus zu unterhalten
weiß. Wären da nicht diese grauenhaften Musikeinlagen,
man könnte den Film direkt ins Herz schließen. So
muss man zumindest seine Fernbedinung griffbereit haben
um den Film genießen zu können.
Trainspotting (Danny Boyle) [1996] Drama
Auch nach der zweiten Sichtung als einen der schlechtesten
Filme die sich mit dem Thema "Drogen" auseinandersetzen
befunden. Die Mischung aus schwarzem Humor, Teeniedrama
und Drogenfilm weiß zu keiner Zeit zu überzeugen. Die
Darsteller geben sich des öfteren der Lächerlichkeit
preis und die pseudeo intelektuelle Inszinierung geht einem
spätestens nach zwanzig Minuten ziemlich auf die Nerven.
Happiness (Todd Solonz) [1998] Comedy / Drama
Eine Katastrophe dieser Film!
Das einzig positive was mir noch in Erinnerung ist, ist die
Anfangsszene, die wirklich lustig und traurig zugleich war
und die sehr gut durchdachte, differenzierte Inszinierung
die jedem Umfeld ihren eigenen Look gibt.
The Hound Of The Baskervilles (Terence Fisher) [1959] Horror / Crime
Sehr schöner Gruselfilm der alten Schule mit einem als
Sherlock Holmes glänzend agieredem Peter Cushing. Richtig
spannend ist der Film aber leider nur einmal.
Days Of Being Wild (Wong Kar Wei) [1991] Drama / Crime
Hier könnte ich Oskar's Eintrag zu "In The Mood For Love"
1:1 übernehmen. Ein Film der auf Biegen und Brechen versucht
so perfekt wie möglich zu wirken und dabei seinen eigenen
Dilletantismus nicht erkennt. Her Wei, dass können sie aber
viel besser!
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#160
Geschrieben 12. April 2004, 19:59
Netter B-Movie-Horror mit grauenhaft schlechten Darstellern
und katastrophalem Schnitt. Die Kameraarbeit ist an einigen
Stellen sehenswert, oft aber auch nur durchschnittlich.
Das Ende ist dann eine einzige Enttäuschung und schlicht
lächerlich.
The Mirror (Andrei Tarkovskij) [1975] Drama
Wunderschön gefilmtes Stück Celluloid, mit dem ich aufgrund
Unswissens bezüglich der Geschichte nicht wirklich viel
anzufangen wusste. Die Szene in der sich die Frau mit den
langen dunklen Haare diese wäscht und dabei in Zeitlupe
der Putz von der Decke kommt gehört mit zum schönsten
was ich von Tarkovskij kenne.
Pom Poko (Takahata Isao) [1994] Anime
Der bei Ghibli immer präsente Naturalismus wird hier ganz
klar zu weit getrieben, der Film verkommt sozusagen zur
reinen Naturschutzpropaganda ohne wirklichen Sinn oder
Charakteren die den Film sehenswert machen würden.
Heaven's Gate (Michael Cimino) [1980] Western
Der perfekteste aller Western!
Irma La Douce (Billy Wilder) [1963] Comedy / Romance / Drama
Eher einer von Wilders schwächeren Filmen, anfangs will
der Film nicht recht in Schwung kommen und später wirds
oft zu platt. Trotzdem hat auch Dieser, vorallem dank dem
perfekten Zusammenspiel zwischen Lemmon / MacLaine so seine
Szenen.
Cries & Whispers (Ingmar Bergman) [1972] Drama
"Rot ist die Farbe der Liebe"
Alice (Woody Allen) [1990] Fantasy / Comedy / Drama
Schon wieder so ein Allen-Disney-Kinderstunde Mit Michael-Scheiß.
Ganz so schlimm wie "The Purple Rose Of Cairo" ist's zwar nicht,
aber auch hier kommt weder Wortwitz noch Slapstick groß zum Zuge
und anspruchsvoll ist der Film vielleicht für Zehnjährige.
What's Up Tiger Lily (Woody Allen) [1966] Action / Crime / Comedy
So bescheuert die Idee zu Allens Regiedebüt auch klingen mag,
der Film ist teils wirklich saulustig.
Terminator 3 (Jonathan Mostow) [2003] Action / Sci-Fi
Sleeper (Woody Allen) [1973] Comedy / Sci-Fi
Woody Allen versucht sich weitestgehend erfolgreich im Slapstick-
genre. Einige Szenen sind zwar recht unlustig und die total
bescheuerte Story schließt sogut wie jeglichen Anspruch schon
im Voraus aus (kleinere Kritische Anspielungen auf die damalige
Lebensweise mal ausgenommen). Da aber auch Allens Wortwitz durchaus
oft durchkommt vermischt sich dies zu einem guten Ganzen.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#161
Geschrieben 14. April 2004, 12:58
Kitanos erster Film nach seinem schweren Autounfall ist
wohl auch sein persönlichstes, semi-autobiographisches
Werk.
Doch gehen wir es mal der Reihe nach an, alls Allererstes
fällt auf, über welch gefühlvolles Timing der Film verfügt,
die zumeist statischen Aufnahmen werden stets so montiert,
dass sie in sich fließend einen eigenen garnicht so behäbigen
Rythmus finden.
Dazu kommen natürlich die vielen kleinen Spiele mit Schnitt
contra Tonschnitt, wenn z.B. in der Szene als "Nishi" (Kitano)
sich zum ersten Mal komplett an den Mord zurück erinnert.
Er dem gerade ermordeten gegeüber tritt, dessen Kopf zur Seite
dreht und nochmal vier Schüsse auf ihn abfeuert. (Bei den ersten
beiden sehen wir "Nishi" abdrücken, die Schüsse drei und vier
sind nur noch audible warnehmbar und zeigen einen Close Shot
von "Nishi" mit cooler Mime und Sonnenbrille.
Diese Technik wird im Film mehrmals verwendet, z. B. bei dem
Unfall, wir höhren den Zusammenprall zweier Wägen, dann erst
erfolgt der Schnitt zum Geschehen.
Ebenso auffällig ist, dass der Film beinahe komplett ohne
Close Up's auskommt, lediglich bei dem oben erwähnten Mord
gibt es zwei Gesichter in Großaufnahme und die Blumen welche
sich in den Gemäleden wieder finden. (Eine der schönsten Szenen
des Films übrigens).
Bemerkenswert ist ebenfalls, mit welcher Leichtigkeit Kitano
es schafft einen Bruch zu erzeugen, zwischen den beinahe im
Dokumentarstil gedrehten Außenszenen (bei Tage) und den teils
heftig stilisierten Bildern nachts und den Innenaufnahmen.
Genauso bricht sich auch die erste Hälfte des Films mit der
Zweiten, während wir bei in der ersten Hälfte einen fast
gewalltfreien Yakuzafilm beizuwohnen scheienen bekommt man
es in der zweiten Hälfte mit einem blutigem Drama zu tun.
Weniger gelungen ist die Einführung in die genaue Situation
"Nishi's" am Anfang durch die drei Yakuzas, dies erschien mir
etwas zu betont und gezwungen, ebenso missfallen viele der
Dialoge, welche immer Bruchhaft und monoton wirken. Vielleicht
ist dies aber wieder ein Bruch zum wirkliche fantastischem Score
von Joe Hisaishi?!
Am Ende hören wir das rauschen des Meeres, die Kamera auf die
rauhe See gerichtet, der Ton höhrt langsam auf, es fallen
zwei Schüsse...
...und langsam setzt das Meeresrauschen wieder ein.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#162
Geschrieben 15. April 2004, 09:50
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#163
Geschrieben 16. April 2004, 09:53
Bananas (Woody Allen) [1971] Comedy
An nur sehr wenigen Stellen wirklich lustige Komödie.
Ebenso sieht man deutlich dass dies einer von Allens
ersten Filmen war, die Inszinierung ist die reinste
Katastrophe.
Bei der Gelegenheit gleich noch eine erweiterte Allen-Liste:
01. Love And Death
02. Manhattan
03. Annie Hall
04. Shadows And Fog
05. Sleeper
06. The Curse Of The Jade Scorpion
07. Sweet And Lowdown
08. A Midsummer Night's Sex Commedy
09. Radio Days
10. What's Up Tiger Lily
11. Zelig
12. Everything You Always Wanted To Know About Sex
13. Alice
14. Bananas
15. The Purple Rose Of Cairo
16. Crimes And Misdemeanors
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#164
Geschrieben 19. April 2004, 10:39
Wie man einen Abenteuerfilm nicht machen sollte zeigt
Gore Verbinski (der mir schon durch das unnötige Ring-
Remake negativ aufgefallen war) hier eindrucksvoll.
Allein die erste Szene (Kamerafahrt auf die Tochter des
Kapitäns) ist stilistisch gesehen beinahe unerträglich.
Danach werden schon in den ersten zehn Minuten so viel
Kitsch und Schmalz in unästhetische Bilder verpackt
dass einem ziemlich schnell klar wird, die eh schon
niedrig gesteckten Erwartungen von einem Anspruchslosen
aber unterhaltsamen Film werden wohl nicht eingehalten.
Die Handschrift Disney's prägt den Film ungemein, überhaupt
kam mir Pirates Of The Carribean vor wie ein Zeichentrick-
film, der Humor war da, die Dialoge und die komplette
Montagetechnik sind wie aus einem animierten Film entwendet.
Und ich sehe mich eigentlich als jemanden, der gerne
auch mal so gennante "Kinderfilme" ansieht (bevorzugt
Ghibli-Filme), doch dieses Machwerk sollte wirklich niemand
der den geistigen Stand eines Zehnjährigen überschritten
hat für gut heissen können.
Stil- und Sinnentleerte Langeweile der Marke Bruckheimer
mit einer unsäglich schlechten Darstellerriege und unnötig
vielen Computer-Effekten die das Bild des inszinatorischen
Chaos noch verdeutlichen.
Eindeutig der schlechteste Film den ich in diesem Jahr
bisher gesehen hab.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#165
Geschrieben 20. April 2004, 18:50
Bava's Regiedebüt, ein allseits anerkannter Klassiker des
modernen Horrorkinos konnte mich bei meiner nunmehr zweiten
Sichtung nicht mehr überzeugen.
Natürlich ist es klasse was Mario Bava hier mit verschiedenen
Lichtquellen anstellt, wie er seine Kamera geschmeidig durch
die prachtvoll ausgestatteten Sets fahren, zoomen und kreisen
lässt.
Doch was nützt all Dies bei einer Geschichte, die nie zu
gefallen weiß und nur an wenigen Stellen atmosphärische Dichte
erreicht?
So zog der Film komplett an mir vorbei, langsam stellten sich
ernsthafte Konzentrationsprobleme ein und ich musste zweimal
unterbrechen weil ich sonst eingeschlafen wäre.
An zu vielen Stellen merkt man einfach, dass Bava noch
nicht wirklich in der Lage war bei einem Film die Regie zu
übernehmen, die Darsteller agieren extrem hölzern und die
Story nimmt nie den Schwung einer gelungenen Szene mit um
mal richtig in Fahrt zu kommen.
Ich möchte nicht sagen, dass dies ein schlechter Film ist,
doch gut ist er zumindest Inhaltlich mit Sicherheit nicht.
Beim ersten Sehen haut er einen mit seiner ganzen visuellen
Opulenz ziemlich vom Hocker, doch für den wiederhohlten
Filmgenuss fehlt einfach der nötige Feinschliff und ein
Hauch von Tiefe.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#166
Geschrieben 20. April 2004, 19:09
Ich denke bei diesem in drei Teilen erzählten Episoden-
film merkt man deutlich, dass Bava was sein inszinatorisches
Geschick und dessen Verteilung angeht reifer geworden ist.
Mit Leichtigkeit vermag er es nun eine spannende Geschichte,
nein, gar deren drei zu erzählen. Dabei allen eine unterschiedliche
Grundstimmung zu geben und seine Darsteller bravourös durch
die Szenen zu lotsen.
Die Krönung dieser "Kurzfilmsammlung" ist natürlich die
dritte Episode "Der Wassertropfen", die trotz oder gerade
wegen den schlicht gehaltenen Effekten richtig Angst macht.
Doch auch die erste Folge "Das Telefon" weiß als gelunges
Kammerspiel mit schönem Twist und seiner voyeuristischen
Inszinierung zu gefallen.
Episode zwei "Wurdelak" fällt im Vergleich ein Wenig ab
und ist etwas zu lange geraten. Doch auch hier finden
sich viele gute Szenen (Rückkehr des Vaters, Schluss)
und die blaugefärbten Nachtszenen sind eine einzige
Augenweide.
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#167
Geschrieben 21. April 2004, 08:59
Gähnende Langeweile meets schlechte Darsteller meets
unfähigen Regisseur meets grauenhaft dilletantischen
Schnitt meets hässliche Kameraeinstellungen.
Die beste Szene des Films: Der Hauptakteur fährt mit
seinem Auto in die Schotterstraße ein, im Auto läuft
"If Only" von den Queens Of The Stone Age, es macht
einen Holperer und die Cd fliegt von alleine! aus dem
Player. Der Typ hebt die Cd auf, schiebt diese in den
Cdspieler und sie geht haargenau da weiter wo das Stück
aufhöhrte, dannach crasht der Idiot einen Wagen und wird
dadurch in allerhand grauenhaften Unfug verstrickt der
in schlechter B-Movie Qualität verfilmt wurde.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#168
Geschrieben 22. April 2004, 09:46
War schon Wes Anderson's neuestes Werk "The Royal Tenenbaums"
ein durchaus bemerkenswertes und liebenswertes Stück hyperaktiven
Erzählkinos, so ist "Rushmore" der Überfilm dieses "Sub-Genres".
Hier reiht sich in einem atemberaubenden Tempo eine geniale
Szene an die nächste, der Film bringt einen zum Lachen, zum
Weinen zum Mitfiebern und dazu komplett in Ihn einzutauchen.
Und all Dies wird zusammengehalten von einer prachtvollen
Inszinierung, sowohl Schnitt als auch Kameraarbeit gehören
in die oberste Liga, dazu gesellt sich ein besser kaum aus-
zuwählender Soundtrack vorrangig mit Rockklassikern der 60er
Jahre ausgefüllt und ein Essemble an Darstellern denen man
ihr Können genauso anmerkt wie den Spass den sie während
des Drehs gehabt haben müssen.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#169
Geschrieben 22. April 2004, 19:16
Eine frühe Version von "Fear And Loathing In Las Vegas"
möchte ich beinnahe sagen, wäre dieser Film nicht so gnadenlos
schlecht würde ich's sogar sagen...
Aber Roger Corman zeigt hier mal wieder sein gesamtes Inszi-
natorisches Unkönnen auf, welches seinen B-Horror-Filmchen oft
das letzte quäntchen Charm verlieh. Da er sich nun aber daran
versucht einen Pseudo-Anti?!-Drogenfilm zu machen ist ihm dieser
Bonus von vornherein nicht gegeben.
Und so fängts dann auch an, mit einer langweiligen Einführung,
knapp fünfzehn Minuten lang, uninteressant und nichtssagend.
Dann schmeißt sich der Typ, von dem wir trotz der langen
Einführung so gut wie nichts wissen und daher keinerlei
Sympathien oder Antisympathien für ihn empfinden eine Pille
ein (angeblich um zu sich selbst zu finden!).
Der Trip kann also beginnen, Kalaidoskop-Effekte leuten das
Ganze ein, welche zumindest für ein paar Sekunden recht
schick aussehen, aber da sie gänzlich den selben Strukturen
folgen und viel zu lang und oft eingesetzt werden hat man
sich daran schon schnell statt gesehen.
Auf jeden Fall beginnt der Typ dann richtig zu halluzinieren
und wir befinden uns an einem Strand. Der Film erzählt nun
einen Bruchteil einer anderen Geschichte, bevor wir das Geschehen
wieder aus der Perpektive des nicht unter Drogen stehenden
Betrachters sehen. Hier darf man nun teilhaben an den bestens
ausgedachten Spinnereien Jack Nicholson's Drehbuchs. Der
Zugedröhnte greift sich eine Orange und springt mit dieser
durch die Gegend, redet wirres Zeug von Kräften die aus ihr
Strömen, und dies sei die Sonne die er in Händen halte etc.
Nicholson wird schon gewusst haben was er da zu Papier bringt!
Jedenfalls wechselt der Film ab diesem Zeitpunkt nun ständig
hin und her zwischen den beiden Perspektiven, erzählt Teile
von Horror, Fantasy und Erotikfilmen ohne dabei irgendeinen
Zusammenhang, einen Spannungsbogen oder eine Inszinatorische
Gleichheit zu finden.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#170
Geschrieben 24. April 2004, 14:13
Es muss nun schon mindestens ein Jahr her sein, seitdem
ich "Halloween" das letzte mal gesehen hab, damals als
gut befunden, den oft zugesprochenen Klassikerstatus konnte
ich aber nicht ganz nachvollziehen. Dies sieht seit gestern
anders aus.
Als erstes begeistert die Anfangsszene, wusste garnicht mehr,
dass diese ohne Schnitt auskommt. Die Steadycam-Aufnahmen hier
sind wirklich meisterlich. Allerdings haben sich zwei ziemlich
krude Fehler eingeschlichen.
Als Michaels Schwester mit ihrem Freund nach oben verschwindet
und das Licht ausgeht beginnt Michael um die Ecke zu gehen,
ins Haus hinein und dann durch zwei Zimmer. Da dies ja nun
ohne Schnitt erfolgt muss man von Echtzeit ausgehen. Jedenfalls
kann man sich ja denken was oben im Zimmer gerade passieren sollte,
doch was sieht man da? Der sportliche, junge Mann kommt schon wieder
die Treppe runter und stüllpt sich sein T-Shirt über, nach knapp
einer Minute! Reife Leistung!!
Auserdem legt der Kerl die Maske, welche Michael kurz vor dem
Mord aufsetzt im Wohnzimmer aufs Sofa, aufgehoben wird sie dann
aber erst im Zimmer von Michael's Schwester.
Dies waren dann aber auch alle groben Ungereimtheiten die mirs im
Film aufgefallen sind, ansonsten glänzt "Halloween" geradezu durch
eine realistische Atmosphäre, die das Ganze so darstellt als könnte
es in deiner Nachbarschaft genauso passieren. Bis zum Ende, in dem
alles auf den Kopf gestellt wird, Michael mutiert zum unbesiegbaren
Übermenschen, den selbst mehere Pistolenschüße und Messerstiche nichts
anhaben können.
Dieser Bruch mag zwar etwas altbacken sein, wirkt hier aber ungeheur
gut. Die Szenen am Ende sind obwohl ihrer Vorhersagbarkeit spannend
wie Sau und Inszinatorisch mit das beste was das traditionelle
Slasher-Kino je hervorgebracht hat, man beachte nur das Spiel mit
den Schatten, den fantastischen Schnitt und die tollen Ausleuchtungen
der stets klaustrophobisch engen Räume.
Doch auch schon in der ersten Hälfte hat der Film sehr viel zu
bieten, was einen vorrangig erst bei einer zweiten Sichtung
auffallen kann. Zum Beispiel die kurzen Szenen, in denen Michael
für Sekundenbruchteile irgendwo im Hintergrund zu sehen ist,
manchmal auch nicht fokusiert, sondern nur von der Musik angedeutet.
Auch ist es sehr auffällig, dass Michael anfangs in den Szenen, in
denen man ihn vom Nahen sieht nie weiter als bis zur Schulter gezeigt
wird, während er bei den Weitwinkelperspektiven stets komplett
zu sehen ist, er dabei aber meist so weit entfernt steht das man
ihn nicht richtig erkennen kann.
Von solchen kleinen Spielereien mit Perspektiven, Brennweiten, Musik
etc. gibt es im Film noch unzählige weitere und ich würde sagen,
dass die kleinen Gimmiks im Nachhinein gesehen die Höhepunkte des
Films makieren, denn Diese machen Ihn wirklich zu etwas Besonderen,
nämlich zu dem Klassiker den ich bisher nicht in Ihm sah.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#171
Geschrieben 24. April 2004, 17:52
Nachdem ich mir wohl als einer von wenigen (zumindest hier im
Forum) den Kinobesuch des Films geschenkt habe (irgendwie hatet
mich dieses in zwei Teile aufsplitten ziemlich angenervt und an
bloße Geldmacherei erinnert).
Dem Kauf der Dvd konnte ich nun aber doch nicht wiederstehen.
Also gleich mal Vorweg, "Kill Bill" ist für mich nicht mehr
als das Armutszeugnis eines Selbstverliebten Nichtskönners,
der scheinbar durch Zufall ein gutes Filmkonzept zusammenkritzeln
konnte und seit nunmehr zehn Jahren darauf rumreitet und den
Ruhm einsackt.
Warum denn bitte benötigt ein Film, dessen Story so genial ist
wie die einer Folge "Derrick" eine unchronologisch angeordnete
Erzählstrucktur mit zig Zeitsprüngen, Rückblenden und was weiß
ich nicht alles?
Wo war das angepriesene Actionfeuerwerk? Was ich gesehen hab
waren leere Dialoge, noch mehr, noch "leerere" Dialoge die immer
bemühter wirkten möglichst noch einen "coolen" Spruch einverleibt
zu bekommen. Eine Uma Thurman die Spielt als würde sie das erste
mal vor der Kamera stehen und Actionszenen die so übertrieben und
gleichzeitig so schlecht sind wie sie die Welt vorher höchstens in
billigen Japan-Produktionen gesehen hatte. (Fudoh - The New Generation
ist als Vergleich mehr als naheliegend)
Nicht nur das Tarantino die selbe Erzählstruktur verwendet, die
er nun schon dreimal benutzte, nein er verwendet zig Einstellungen
und Stilmittel, die so schon in seinen anderen Filmen zu finden
waren und noch schlimmer sich nun sogar im selben Film wiederholen.
Die tollen Stilwechsel die der Film zu bieten hat sind nicht minder
mit Vorsicht zu genießen. Durch das ständige miteinbeziehen irgend-
welcher szenenspezifischer Aktionen (Augenzwinkern Thurman's und die
Farbe ist wieder da z. B.) lassen diese eigentlich als "Punk-Attitüde"
zu deutenden Aspekt des Films eher im Licht des "ich möchte verdammt-
nochmal das coolste Arschloch ganz Hollywoods sein" Einstellung von
Quentin deuten.
Somit kann man sagen, dass Tarantino's Vorhaben eine Hommage an
seine Filmischen Vorbilder zu schaffen gänzlich in die Hose ging.
Er zerlegt seine Vorbilder einfach, nimmt sich hier und da
einige gute Sachen, kommt mit seinen altem Drehbuch an, schreibt
dieses ein wenig um, würzt mit dämlichen Sprüchen und vielen
westlichen Einflüssen und fertig soll der Kultfilm sein?! Ne, ne
so einfach geht das nicht, hätte ihm sicherlich schon seine Mutter
sagen können.
Am Ende steht nämlich eine einzige Demontage seiner Idole da, die
von ihm eingeladenen Asian-Stars machen sich meist komplett zum
Affen, allen voran die "5,6,7,8's". Sonny Chibas Auftritt ist zwar
auch einer der lustigen Sorte, doch ist dies eine der wenigen
Szenen in der die Verbeugung klappt, da hier der Augenzwinkerhumor
deutlich spürbar ist, auch wenn Uma Thurman mit ihrem grausamen
Schauspiel einiges verdirbt.
Ein kleines Lob zumindest verdient sich der Soundtrack, der mit
einigen gut ausgewählten Stücken zumindest das Trommelfell verwöhnt,
während die Augen gequält werden. Aber wo im Film soll bitte "Super16"
von "Neu!" zu höhren sein? (Beim Kampf gegen Lucy Liu's Charakter?)
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#172
Geschrieben 26. April 2004, 20:28
Selten einen so offensichtlich schlechten Film gesehen, der
gerade aus diesem Attribut seinen Reiz und seine Klasse
bezieht.
Die Geschichte ist purer Trash. Die Charaktere haben soviel Tiefe
wie die in einem Comicheft dazu kommen noch sehr "verpeilt"
wirkende Aktionen der Akteure, z. B. lässt sich der Polizist von
ein paar Säufern verarschen, als er dann den Ratschlag bekommt
(durch ein paar Tritte in den Arsch) sich sowas nicht gefallen
zu lassen bringt er die beiden um.
Und Überhaupt wirkt der Umbruch des Hauptcharakters vom freundlichen,
Pascha-Cop zum Mordenden, vorausplanenden Denker sehr seltsam.
So bleibt der Film trotz seiner nihilistischen Ansichten stets
lustig, auf eine sehr obskure Art und Weise sogar.
Wann hat man schonmal einen Blinden einen Satz wie "out of my
sight" sagen hören. Die Frau des Polizisten, die ihn vor seinen
Augen betrügt (ihr Liebhaber wohnt in ihrem Haus! und spachtelt
ihm sein Essen weg!) aber nicht im Traum dran denkt ihm eine
Geliebte zu gestatten. (Was ihn natürlich nicht davon abhält
gleich zwei zu haben!)
Auch die Geschichte, die es ähnlich schon hunderte male gab wirkt
nie langweilig, durch die Inszinierung die komplett mit Steadycam-
shoots auskommt wird dem Film als nächstes Paradoxum sowas wie
ein dokumentarisches Feeling verliehen was sich mit der so un-
realistischen, skurrilen Szenerie zu einem absurden aber stets
gefälligen Ganzen paart.
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#173
Geschrieben 27. April 2004, 20:26
Zu Anfang wird man von einem ziemlich klischee überhäuften
Ausenseiterdrama empfangen, welches außerdem einen auserordentlich
unausgegorenen Stil inne hat.
Man findet auf Grund des unterkühlten, eintönig auf negativ gestimmten
Bild der Anfangsszenen recht schwer zugang zur Geschichte und bekommt
so auch die eh schon recht bescheuerten Motive die die Charaktere zu
Beginn verfolgen nicht richtig zu fassen.
Dieses ziemlich schlechte Bild des Films wandelt sich dann aber
glücklicher weiße recht schnell in das einer wirklich herzzer-
reißenden Liebesgeschichte welche im Minutentakt Horror-Elemente
einverleibt bekommt.
Auch der Stil des Films macht mit vortschreitender Länge immer
mehr Sinn, am Schluss steht dann sogar eine der interessantesten
Metaphern die ich seit langem gesehen habe. Der Schnitt bleibt
zwar verspielt wirkt aber professioneller als noch zu Anfang,
die Kameraarbeit hingegen bleibt durchschnittlich.
Die Hauptdarstellerin spielt ihre Figur (ein paar etwas übertrieben
wirkende Aktionen mal außen vor gelasen) mit Bravour, was man
leider nicht von allen Darstellern sagen kann. Besonders schlecht
fallen die Nebendarsteller auf, z. B. die Freundin von "May's"
Angebeten.
Der gesamte Film erinnerte mich, auch wenn inhaltlich nur ein geringer
Bezug vorhanden ist sehr an "Trouble Every Day" dessen Klasse erreicht
er zwar aufgrund der vielen kleinen Mängel nicht, doch ist er trotzdem
einer der besten Horrorfilme den ich aus diesem Jahrzehnt bisher kennen-
gelernt habe.
Kleine Randnotiz, das Aussehen des von "May" zusammengeschusterten
Monsters erinnert sehr an ein belibiges Band-Mitlgied von "Slipknot".
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#174
Geschrieben 28. April 2004, 16:42
Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht was Woody Allen
hier vorhatte, der Film wirkt gezwungen vulgär, unzusammenhängend
und unsympathisch.
Zwar haben sich auch einige sehr gute Szenen eingeschlichen,
Paradebeispiele dafür sind die Szenen in der Hölle, in der Schule
oder die mit Harry's Eltern.
Doch Allens gewohnt geniale Dialoge finden hier auf Grund des
ständigen Rumgefluches kaum statt. Es vergeht so gut wie
kein Satz in dem nicht ein "Fick"-Wort vorkommt, was in Anbetracht
Allens sonstiger Filme aufgesetzt und unlustig wirkt.
Hannah And Her Sisters (Woody Allen) [1986] Drama / Romance / Comedy
Nach jetzt doch einigen, schlechten Allen-Filmen in Folge mal
wieder ein guter. Zwar ist auch "Hannah And Her Sisters" nicht
seinen Besten zuzuordnen, doch funktoniert hier die Mischung
aus romantisch angehauchtem Drama, sarkastischer Familienszenerie
und gewohnt beschwingtem Humor über weite Strecken sehr gut.
Ebenfalls gefiel mir der Aufbau des Films, mit den wechselnden
Hauptcharakteren und damit verbundenem Genre-tausch und die
Einführenden Texttafeln sind ebenfalls meist sehr schön.
Allerdings geht dem Film in den letzten Minuten der für Allen
ungewohnt hohen Spielzeit von knapp zwei Stunden etwas die Puste
aus und sowohl die Spannung zwischen den Akteuren als auch die
Komödiantischen Szenen nehmen zunehmend ab.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#175
Geschrieben 30. April 2004, 10:43
Zuerst einmal, ich bin wahrlich kein Freund der zur Zeit über
uns hereinbrechenden Welle von Remakes klassischer Horrorfilme.
Doch "The Texas Chainsaw Massacre" hat mich wirklich positiv
überrascht. Trotz der meist gut gesinnten Kritiken hatte
ich meine Erwartungen auf ein Minimum herunter geschraubt,
und dies war im Nachhinein wohl auch richtig so.
Der Film bietet sehr ausgeklügeltes Terrorkino, welches zwar
nicht ganz die nervenzerreißende Klasse des Originals erreicht,
aber weit über dem liegt was einen normalerweiße bei Remakes
dieser Sorte erwartet.
Besonders lobend möchte ich den Schnitt hervorheben, dieser ist
mit einer solchen Brillianz eingesetzt und erzeugt mindestens
fünzig Prozent der gesamten Spannung, lediglich in einigen Szenen
war's mir etwas zu schnell, wodurch die Übersicht ziemlich gegen
null ging.
Ebenso gut gefallen haben mir die Darsteller der Familie "Hewitt",
allen voran der des Sheriff's. Die Akteure der Gruppe Jugendlicher
ist ordentlich besetzt, doch mag sich hier aufgrund vieler Inhaltlicher
und charakterischen Unfeinheiten kein richtiger Bezug aufbauen,
was zwar auch im Original ähnlich ist, doch hier waren wirklich
sehr große Störfaktoren dabei.
Einer davon ist der Charakter Jessica Biel's, der immer nach dem
legalen Weg sucht, so züchtig wie nur möglich denkt, selbst aber
rumläuft wie ne aufggeilte Schlampe und nur durch ihren Rechtseifer
die Gruppe in das Unglück treibt. Find ich sehr bedenklich diese Tendenz,
wie übrigens die gesamte Neudefinierung des Anfangs, welche im
Original wesentlich rätselhafter und auch unkomplizierter war.
Was an der Neuerzählung ebenfalls ziemlich daneben ging ist die
größere Rolle die "Leatherface" selbst hier spielt. Meiner Meinung
nach sieht man ihn im Film schon zu früh ausführlich, seine
Figur wird dadurch demonifiziert und verliert einiges an der unsichtbaren
Wirkung die ihn im Original noch so angsteinflößend machte.
Desweiteren halte ich es für ein ziemliches Unding zu Versuchen
ihm einen Namen zu geben, was soll dies, ebenso die Erklärungs-
versuche für sein Handeln, das Ausziehen der Maske. Alles unnötiger
Ballaststoff, der die Furcht des "Phantom-Killers" von ihm nimmt.
Ein paar weitere Fehler des Films sind das Einfügen dieser Neben-
story mit dem Kind, welches am Ende gerettet wird, die Verlagerung
des Endes aus reinen Stil- und Modegründen im Regen stattfinden
zu lassen und der Einsatz von sehr aufdringlicher Spannungsmusik.
Ein großes Lob verdient sich aber noch die Tatsache, dass dies
mal wieder ein richtig handgemachter Film ist, soweit ich das
beurteilen kann kommt kein einziger Computer-Effekt drin vor.
Die Masken-Effekte sind größtenteils sehr gelungen bis auf die
Szene in der "Thomas" (Leatherface) als Maske das Gesicht von
Erins (Jessica Biel) Freund trägt (dieser sieht übrigens am Schluss
nicht umbedingt so aus, als hätte man ihm seine Gesichtshaut enfernt!).
Nunja, alles in allem bin ich trotz vieler kleinerer Fehler durchaus
angetan vom Remake, doch trotzdem bin ich auch weiterhin der Meinung
dass es Solche (Remakes) nicht benötigt (so gut sie auch sein
mögen) und sage daher einfach mal das es reicht den Film einmal
gesehen zu haben und sich für mehr wieder dem Original zuwenden
sollte.
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#176
Geschrieben 01. Mai 2004, 13:19
"Following" macht den selben Fehler wie auch Nolan's zweiter
Film "Memento", er stellt seine Erzählstruktur eine Stufe
über das Erzählte. Dies wär nicht sonderlich schlimm, wenn
die Story trotzdem noch etwas zu bieten hätte, doch einen
so platen Vorwand auszudenken um seine dazu noch katastrophal
umgesetzte Struktur einsetzen zu können hat schon was
unverfrorenes an sich, ich wüsste nicht wann ich mir das letzte
mal so für dumm verkauft vorkam.
"Memento" konnte wenigesten beim ersten sehen durch das
Rückwärts laufen und die dadruch entstehende Ungewissheit
unterhalten, doch noch nichtmal dies funktioniert bei
"Following", von den formellen Unzulänglichkeiten brauchen
wir gar nicht erst anfangen zu sprechen.
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#177
Geschrieben 02. Mai 2004, 20:58
Ziemliche wirrer 70's Arthouse-Horror mit leichtem erotik
Touch. Ich hab zwar so halbwegs kapiert worum es in dem Film
geht, die Motive der jeweiligen Charaktere blieben mit jedoch
mitunter total fremd.
Das Merkwürdige ist allerdings, dass dies ähnlich wie bei den
Filmen Argentos hier nicht störend wirkt, es verstärkt eher
noch die fantastische Note des Films. Die minimalen Storyfäden
zerknäulen sich wie von allein zu einem Gewüllst von einer
undruchdringlichen Struktur.
Dazu kommen Darsteller die spielen als würden sie ansonsten ihr
Geld als Pantomimen auf der Strasse verdienen, eine total auf
"Artsy-Fartsy" getrimmte Montage mit Einbauten des Comics auf
dem dieser Film basiert und konfusen Schnittspielchen an den
undenkbarsten Stellen.
Wirklich dicht ist die Atmosphäre, die den Film trägt und einen
regelrecht hinneinzieht in den Strudel der irren Dinge die
da auf einen Warten, in einer Welt mit einer lesbischen Hexe die
auf Sadomaso-Spiele abfährt, tötenden Kameras und einem Loch
ohne Boden...
Überrascht hat mich zudem, dass der Film obwohl seiner recht
sleazy anmutenden Storyline in dieser Hinsicht richtig züchtig
wirkt. Es gibt eine Sexszene, die aber durch die oben erwähnte
Montagetechnik so gut wie nichts zeigt (erinnerte übrigens sehr
an die aus Roeg's "Don't Look Now") und einge nackte Mädels
wandeln durchs Bild. Ansonsten ist der Film die Brüdheit in
Person (Bitte nicht zu ernst nehmen)
Ebenso verzichtet wird auf jeglichen Einsatz von Blut, oder Mord-
szenen überhaupt. Dies Alles zeigt "Baba Yaga" in seiner eigenen,
ihm vorbehaltenen Methode, die nach anfänglichem Unverständniss
immer mehr zu begeistern weiß und gen Ende zum Staunen verleitet.
Totaler 70's weirdo eben, nur mal auf etwas anderer Art und
Weise.
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#178
Geschrieben 03. Mai 2004, 12:36
Nach dem recht ordentlichem Remake von "The Texas Chainsaw Massacre"
war die vorherige Angst vor diesen Neuverfilmungen genommen und ich
bin mal wieder ins Kino gegangen (das erste Mal seit ca. einem Jahr).
Die Ansprüche wieder schön auf ein Minimum gedrosselt um im Fall
eines Flopps ja nicht zu sehr enttäuscht zu sein und dies war
bei Zack Snyders Version von "Dawn Of The Dead" auch dringend nötig!
Dem Film geht beinnahe alles ab, was das Original noch auszeichnete,
die Sozialkritik ist so gut wie nicht mehr vorhanden, der geniale
Score wurde ausgetauscht gegen langweilige Spannungsmusik und ein
ziemliches Durcheinander von Pop-Musik.
Der Vorspann mit Cash's "The Man Comes Around" war so ziemlich das
unertäglichste am Film, die Musik verhielt sich zu den Bildern in
etwa wie zwei positiv geladene Magnete die gegeneinander gerichtet
sind...
Die ganze Vorgeschichte, mit der Stadt die außer Kontrolle gerät ist
sowas von lächerlich, warum müssen die Zombies in diesen neuen Filmen
eigentlich immer rennen? Warum erinnert die ganze Highwayszene an
"Alarm Für Cobra 11?" Wieso sind die Explosionseffekte mit hässlichem
Cgi dargestellt?
Das alles sind Fragen die niemand so recht beantworten kann, nach dem
Vorspann und mit Erreichen des Supermarktes wird der Film dann allerdings
etwas besser, auch wenn ich niemals verstehen werde wie man
aus der Geschichte soetwas machen kann. Mit Horrorfilm hat das Gezeigt
nämlich höchstens noch die Grundthematik gemein, der rest ist schnell
zusammengeschnippeltes Actionkino das nicht nur einmal an die Filme
Michael Bay's erinnert.
Dann haben sich auch hier wieder einige neuerdachte Sachen eingeschlichen,
die so unnötig wie peinlich sind, allen voran die Sidestory mit der
Schwangeren und dem Baby, aber auch die Szene mit der Fetten die zum
Zombie mutiert, ich dachte eigentlich Amerika sei dicken Leuten gegen-
über neutraler eingestellt als Deutschland, aber dies war eine der
diskriminirendsten Szenen in dieser hinsicht die ich kenne, das halbe
Kino stand Kopf vor Lachen...
...und überhaupt hat der Film eine ziemlich verachtenswerte Einstellung
zum Vorschein gelegt, was in den Szenen in denen sich die im Super-
markt Verbarikadierten eine schöne Zeit machen ihren traurigen Höhepunkt
findet.
Am Schluss kommt dann ein Abspann mit "coolem" Nu-Metal unterlegt und
zugegebenermaßen recht einfallsreicher Montage die den Verbleib der
nach einer Insel suchenden als Fake-Doku aufzeigt.
Nach dem das Licht wieder anging sah mich mein Kumpel jedenfalls auch
ziemlich ratlos an und meinte sofort "an das Original kommt der aber
nicht ran" beim folgedem Gesprächt kam dann zum Vorschein dass
wir uns hier ziemlich einig waren, als Horrorfilm getarnter Actionmüll, der mehr
and Japanische Filme ala "Junk" erinnert als an das Original und zudem vor
bedenklichen Tendenzen und formellen Unzulänglichkeiten nur so trieft.
"Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist kommen die Idioten als Regisseure
getarnt auf die Erde zurück"
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#179
Geschrieben 04. Mai 2004, 11:35
Nach der ersten Sichtung des neuen Kitanos stehen einige Dinge fest,
die ich so nicht umbedingt erwartet hatte. Zuerst einmal ist dies
Kitanos mit abstand "normalster" Film, ganz klar Mainstream, es ist
wohl auch sein Kurzweiligster bisher.
Doch da beginnen auch schon die Probleme einzusetzten, "Zatôichi" könnte
nämlich fast genauso von jedem anderen guten Regisseur japans stammen,
das einzig wirklich Kitanotypische das der Film noch inne hat ist der
wieder mal recht krude, ausgefallene Humor, an manchen Stellen wirds
sogar fast schon komödiantisch.
Die Actionszenen sind sauber und ohne große Umwege in verhältnismäßig
wenigen Einstellungen gedreht, wirken aber dennoch kraftvoll. Was weniger
gefällt sind die Cgi-Blutfontänen die sich nicht recht in den ansonsten
komplett ohne Effekte daher kommenden Film einfügen möchten.
Darstellerisch gibt sich Kitano's Neuster gewohnt gut, alle Schauspieler
beherschen ihre Kunst, selbst in der kleinsten Nebenrolle gibt sich
hier niemand die Blöße (Außer es wird von seinem Charakter gefordert,
der möchtegern Samurai ist da das beste Beispiel).
Die größte Schwäche des Films ist seine Geschichte, die im Gegensatz
zu Kintanos sonstigen Arbeiten zwar primär aufregender, spektakulärer
wirkt, aber auf dauer einfach zu simpel gestrick ist und daher nicht
wirklich zu Überzeugen vermag. Sehr schlecht fügen sich meiner Meinung
nach auch die Rückblenden in den Film ein.
Die Optik erinnerte mich weitestgehend an "Twilight Samurai", was
vorallem dem Farbentzogenen Bild zuzuschreiben ist. Einige sehr interessante
Inszinierungsgimmiks sind z. B. die musikalischen Feldarbeiter, die
mittels ihrer Hacken die Musik erweitern, ansonsten bleibt der Film
leider weitestgehend frei von solchen Spielereien und stagniert irgendwo
zwischen großer Kunst und hohlem Schrott.
Beim ersten Sehen ist "Zatôichi" als deutlich über Kitanos letztem Werk
"Dolls" einzustufen, ich bin mir aber sicher das spätetstens bei der
zweiten Sichtung diese Meinung revidiert werden muss und sich beide
Filme nicht viel nehmen, der eine ist etwas Unterhaltsamer, der andere
besser Insziniert und von subtilerer Wirkung.
"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard
#180
Geschrieben 05. Mai 2004, 19:02
Eins der besseren Frühwerke Allens, sehr beschwingte Komödie mit
vielen Gags bei denen einem die Luft weg bleibt vor Lachen. Gegen
Ende geht dem Film aber ziemlich die Luft aus. Sehr verwundernt hat
mich, dass die Inszinierung hier deutlich besser als bei dem zwei
Jahre später entstanden "Bananas" ist.
Manhattan Murder Mystery (Woody Allen) [1993] Comedy / Thriller
Der Film kommt zwar etwas langsam in die Gänge, wird dann aber
zu einer richtig unterhaltsamen, seichten Kriminalkomödie.
Allens Gags sind hier meist sehr zahmer Natur, dafür ist die
Story um einiges interessanter erzählt als beispielsweise bei
"The Curse Of The Jade Scorpion". "Shadows And Fog" bleibt aber
weiterhin mein Favourit seiner Kriminalkomödien.
Listenerneuerung
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20. Crimes And Misdemeanors
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