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"Now it's dark!"


784 Antworten in diesem Thema

#31 Tornhill

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Geschrieben 01. Juli 2003, 14:55

THE CAT O'NINE TAILS (Italien/Frankreich/Deutschland 1971) - DVD (Anchor Bay)
Regie: Dario Argento


Interessant zu wissen, daß Argento selbst seinen zweiten Spielfilm am wenigsten von seinen eigenen schätzt. Er sagt, der Film hätte zuviele Elemente aus dem Western-Genre, wäre zu sehr nach einer Formel entstanden, die er mit BIRD WITH THE CRYSTAL PLUMAGE zum ersten Male angewandt hat.
Trotzdem wirkt der Film auf mich geschlossener als sein Regie-Debut. Viel mehr subjektive Kamera, viele Sequenzen die ohne Dialog sind und ganz auf das Visuelle abzielen. Zum einen zeigt Argento mit Bezug auf die Story auch witzige Szenen. Als sich z. B. James Franciscus beim Barbier rasieren lässt, regt dieser sich über einen Zeitungsartikel auf, in dem der Killer, der mit einem Rasiermesser zuvor jemanden umgebracht hat, wohl unter den Barbieren zu suchen ist. Daß Franciscus der Verfasser des Artikels ist, weiß der Barbier nicht und fuchtelt wütend mit dem Rasiermesser vor dem Gesicht von Franciscus umher.
Ausserdem hat mir die Beziehung von Karl Malden, welcher hier einen Blinden spielt, der zufällig etwas gehört hat, zu dem kleinen Mädchen gefallen.
Für die Freunde des Giallos gibt es auch ordentlich etwas zu entdecken. Hier wird stranguliert, geschnitten und jemand vor einen Zug geworfen, daß einem der Atem stockt. Ausserdem gibt es noch eine hervorragend gefilmte Autoverfolgungsjagd, die sich nicht vor der berühmten Sequenz aus BULLITT zu verstecken braucht.

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"Time kills critics my dear." (Lisztomania)
"The movie never changes. It can't change. But everytime you see it, it seems different because you are different. You see different things." (12 Monkeys)

#32 Tornhill

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Geschrieben 03. Juli 2003, 16:33

FOUR OF THE APOCALYPSE (Iatlien 1975) - DVD (Anchor Bay)
Regie: Lucio Fulci


Was habe ich mich über GLOCKENSEIL aufgeregt.:eek: Dem guten Lucio ist mit diesem Spaghetti-Western sofort wieder verziehen. Wer nicht glaubt, daß Fulci neben sadistischen Szenen (diese gibt es auch hier) auch zarte Momente bewerkstelligen kann, dem sei dieser Film ans Herz gelegt.
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Eine Story gibt es bei diesem Film eigentlich nicht. Es geht weder um Gold noch um Dollars. Der Film ist mehr eine Charakterstudie (wenn man bei Fulci davon sprechen kann) und ein Filme der durch gute Darsteller überzeugt. Auf der einen Seite hat man eine zusammengewürfelte Gruppe (Fabio Testi, Michael Pollard u. a.) von vier unterschiedlichen Personen. Ein Spieler, eine schwangere Hure, ein Betrunkener und ein Schwarzer der ständig Geister sieht. Und diese vier treffen auf Chaco (mit diabolischer Freude von Tomas Milian dargestellt), der die vier aus reinem Spass an der Freude fertigmacht.
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Wie die vier, nachdem sie Chaco entkommen sind, mit der Situation umgehen müssen macht das Kernstück des Films aus. Ein ganz toller Film, den ich Fulci nicht zugetraut hätte und den er persönlich zu seinen besten Filmen zählt.
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#33 Tornhill

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Geschrieben 04. Juli 2003, 17:34

BABA YAGA (Italien/Frankreich 1973) - DVD (Blue Underground)
Regie: Corrado Farina


Irgendwie haben diese netten Filme, die Blue Underground uns vorwirft, immer den Hang dazu kaum Informationen aus dem Netz preiszugeben. Das macht die Rezeption dieser Streifen so unheimlich spannend, weil man jungfräulich an diese Werke herangehen kann.B)
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Die Geschichte einer Mailänder Modefotografin, die von einer Frau names Baba Yaga langsam in ein Netz von Verführung und Perversion hineingerät ist natürlich bester Stoff für Exploitationsliebhaber. Das ganze ist aber so hervorragend präsentiert, das man nicht die Augen vom Schirm (in meinem Falle die Leinwand) nehmen kann. Hängt sicherlich damit zusammen, daß Regisseur Corrado Farina reichlich Erfahrung im Dokumentarfilmbereich sammeln konnte und mit HANNO CAMBIATO FACCIA (1971) ebenfalls einen vielbeachteten Genrefilm realisieren konnte. Das und seine Affinität zu den in den S/M-Bereich zählenden Comics von Guido Crepax auf dem dieser Film basiert machen den Film schon aussergewöhnlich.
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Der Film changiert, dank eines klugen Drehbuchs, zwischen der filmischen Realität der Protagonistin und einem Hineinziehen ihres Erlebens einerseits als Comicstrip oder als Wachtraum/Vision. Und das passiert der Fotografin nicht gerade selter. Sei es vor einem Liebesspiel mit ihrem Freund, vor einem Spiegel oder im Kino (Verdammt! Wann kommt DER GOLEM auf DVD).

Klug gefilmt und hervorragend montiert lädt der Film zum mehrfachen Anschauen an. Toll!
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#34 Tornhill

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Geschrieben 04. Juli 2003, 21:23

DAUGHTERS OF DARKNESS (Belgien/Italien/Frankreich/BRD 1971) - DVD (Blue Underground)
Regie: Harry Kümel


Wieder so ein toller unbekannter Film aus Europa.:vamp:
Irgendwie ist das doch komisch, daß ich jetzt so sehr auf die Gruselfilme abfahre...und ich finde die auch noch alle gut.:haeh:
Auch dieser Vampir-Film spielt gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers. Eigentlich bin ich mir gar nicht so sicher ob die beiden Damen (Delphine Seyrig u. Andrea Rau) überhaupt zu den Blutsaugern zu zählen sind. Es wird zwar gesagt, daß die Gräfin Barthory schon vor 40 Jahren in dem Hotel in dem der Film spielt Hof gehalten hat, aber so ganz kommt das nicht rüber. Vielleicht vom Regisseur (Kümel hat u. a. bei Josef von Sternberg studiert) so gewollt, daß er den Zuschauer hier bewusst im Dunkeln lässt.
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Wie diese beiden ein gerade frisch verheiratetes Paar um den Finger wickeln ist äußerst interessant anzuschauen. Dabei ist auch die Gespielin der Gräfin mit ihrem äußerst schnuckelig anzusehenden Körper eine große Hilfe. Sie becirct den Ehegatten während sich die Gräfin um die junge Frau kümmert.
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In Ostende in einem großen Hotel (wirkt von aussen wie ein Schloss) nach der Hauptsaison gedreht, schafft der Film mit seinem limitierten Raum eine unheimliche Atmosphäre, die aber nicht auf billige Bluteffekte abzielt, sondern an der Psyche der Figuren interessiert ist.
Die Beziehung des jungen Paares ist nämlich nicht nur eitel Sonnenschein. Dem Charakter des Ehemanns werden morbide, sogar gewaltätige Züge verliehen. Und aus irgendeinem Grund, welcher nie geklärt wird, will er einen Besuch bei seiner Mutter verhindern.
Auch ist die Beziehung der Gräfin zu ihrer Begleitung nicht ohne Konflikte, da Ilona die Gräfin von der Situation in der sie sich befinden angewidert ist und ihre Herrin verlassen will.

Ungewöhnlicher Film, den ich mir sicher öfter anschauen werde.
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#35 Tornhill

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Geschrieben 08. Juli 2003, 20:54

FERRIS BUELLER'S DAY OFF (USA 1986) - DVD (Paramount)
Regie: John Hughes


Mich würde ja interessieren warum man nichts mehr von John Hughes hört. Sind seine Filme irgendwann Flops geworden oder einfach nur ständige Wiederholungen ein un desselben Themas? Jedenfalls befand er sich mit FERRIS MACHT BLAU wohl auf dem Zenit. Zuvor war THE BREAKFAST CLUB ein Überraschungshit, der eine im Kern recht ähnliche Geschichte thematisierte. Nämlich die Ziellosigkeit und Angst der amerikanischen Jugendlichen vor dem was die Zukunft für sie bereithält und wie diese überwinden und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
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Doch davor muss zumindest Ferris, begleitet von seinem Kumpel Cameron und seiner Freundin Sloane zunächst die Schule blau machen und einen tollen Tag in Chicago erleben. Ein Museumsbesuch, ein Baselballspiel, ein pikfeines Restaurant, eine Parade oder der Sears-Tower sind ihre Ausflugsziele. Dabei werden sie sich ihrer Situation bewusst und wissen noch keinen Ausweg.
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Das sie ihre jeweiligen Probleme überwinden können ist dank des glaubhaften Drehbuchs von John Hughes zu verdanken. Er weiss wie er zum einen witzig Situation für alle seine Figuren kreiert, aber er verliert noch nie seine Message an die Jugendlichen aus den Augen. Das hat er auch seinen charismatischen Darsteller allen voran Matthew Broderick in der Titelrolle zu verdanken. Er spielt mit einer derart schelmische Lausbubenhaftigkeit, daß man ihm nie böse sein kann. Und er hat tolle Mitstreiter und Widersacher. Alan Ruck als Cameron, der Sohn als lieblosen Vaters und Ferris bester Freund, Mia Sara als Ferris' Freundin, dann noch Jeffrey Jones (er alleine ist schon Grund genug den Film anzuschauen) als Schuldirektor Edward D. Rooney, Jennifer Grey als seine Schwester, die ihn um jeden Preis des Blaumachens überführen will und jede Menge andere skurille Charaktere bereichern diesen tollen Film.
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Ich habe ihn bis jetzt bestimmt mehr als zehnmal gesehen, aber er wird nie langweilig weil er von tollen Sequenzen lebt (Museum, Parade, Eindringen ins Haus) und mit tollen Darstellern lebt.
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#36 Tornhill

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Geschrieben 09. Juli 2003, 21:14

WILD AT HEART (USA 1990) - DVD (Universal)
Regie: David Lynch


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O weiter, stiller Friede!
So tief im Abendrot,
Wie sind wir wandermüde
Is' dies etwa der Tod?


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#37 Tornhill

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Geschrieben 10. Juli 2003, 02:02

BROTHER (Japan/ USA 2000) - DVD (Film Four)
Regie: Takeshi Kitano

Es ist immer etwas ganz spannendes den ersten Film von einem Regisseur zu sehen den man bisher nicht kannte, aber von dem man weiss, dass er schon einige Filme inszeniert hat. Das er auch noch ein Auteur und vornehmlich das Yakuza-Genre bedient macht die Sache um einiges spannender.
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Die Geschichte vom Yakuza Yamamoto, der aus seiner japanischen Heimat flieht, weil dort ein bevorstehender Bandenkrieg ihm das Leben kosten und in den USA Fuss zu fassen versucht ist sehr nüchtern inszeniert. Das ist wohl der gängige, durch und durch japanische Stil den Kitano, der auch die Hauptrolle spielt, hier anschlägt. Er sucht Unterschlupf bei seinem jüngeren Bruder der Mitglied einer kleinen Gang ist. Schon bald aber übernimmt Yamamoto die Führung und legt sich mit jeder Strassengang der Stadt an. Schon bald sind sie so mächtig, dass auch die Mafia sie nicht mehr übersehen kann. Und auch innerhalb der Bande bahnt sich ein Machtkampf an.
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Was den Film für mich so faszinierend gemacht hat, war die völlige Andersartigkeit der Herangehensweise an eine Geschichte dieser Art. Ich hatte wilde Shoot-outs erwartet, stattdessen werden Schiessereien so im Vorbeigehen erledigt. Das wird auch nicht dramatisch ausgeschlachtet. Sie sind Teil des Lebens dieser Gangster. Immer wieder lockert Kitano diese doch recht herben und plötzlich hereinbrechende Gewaltakte, seien sich auch noch so kurz, mit absolut haarsträubend witzigen Zwischenspielen auf. Nach dem Motto: "Was macht ein Gangster, während er sich die Zeit vertreibt." :D :D :D
Das es auch noch eine interessante persönliche Geschichte zwischen Yamamoto und Denny gibt sei hier nur am Rande erwähnt, denn sonst bleibt ja nichts für jemand anderen zu entdecken, der diese Zeilen gelesen hat.
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#38 Tornhill

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Geschrieben 10. Juli 2003, 18:56

WALL STREET (USA 1987) - DVD (20th Century Fox)
Regie: Oliver Stone


Nach seinem großen Erfolg mit PLATOON zieht es Stone vom vietnamesischen Dschungel in den Dschungel der Finanzwelt und in ihr Zentrum die Wall Street in Manhattan. Und die Geschichte ist der von PLATOON nicht unähnlich.
Wieder steht ein junger Mann zwischen zwei Vätern. Dieses Mal wird die Dramatik erhöht, da einer der leibliche Vater ist, der ihm den Wert ehrlicher und harter Arbeit vermitteln will, und der andere ein Vater, der das Geld und Macht besitzt, von dem sich der Sohn nur allzu gern verführen lässt.
Das ganze Drumherum über die Machtspielchen der Börsenhaie bläst schon so dermassen theatralisch auf, daß es an alte Monumentalschinken erinnert. Und wenn dann Bud Fox, vom Reichtum und einer Nacht mit einer schönen Frau benebelt, auf einmal fragt was aus ihm geworden ist, muss man unwillkürlich ob dieser arg hölzernen Konstruiertheit der Szene lachen. Ein bisschen zuviel der Vereinfachung an dieser Stelle.
Aber um diesen Fehler mag man, ob des Gesamteindrucks, wohlwollend hinwegsehen, bekommt man doch wieder ein persönlichen Film von Oliver Stone geschenkt.

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#39 Tornhill

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Geschrieben 12. Juli 2003, 16:18

BUCKAROO BANZAI (USA 1984) - DVD (MGM)
Regie: W. D. Richter

Es gibt glaube ich wenige Filme, die sich mit diesem knallbunten Kaugummi von 1984 messen können. Schon aussergewöhnlich was die Popkultur alles hervorbringt. Die Geschichte des brillanten Neurochirugen Buckaroo Banzai (Peter Weller), Frontmann der Rockband "The Hong Kong Cavaliers" und gleichzeitig Testpilot für den Oscillation Overthruster, ein Gerät von seinem Vater entwickelt, dass es ihm ermöglicht durch feste Materie in die achte Dimension vorzustossen. Buckaroo ist der erste Mensch, der es schafft auch mental stabil aus achten Dimension zurückzukehren. Als allerdings sein Erzfeind, der verrückte Dr. Lizardo (John Lithgow) aus der Irrenanstalt ausbricht, müssen Buckaroo und seine Kumpels (Jeff Goldblum, Clancy Brown, Pepe Serna, Lewis Smith) alles daran setzen ihn zu stoppen.
Denn es gelingt Dr. Lizardo nicht nur den Oscillation Overthruster zu klauen, auch reisst er sich die hübsche Penny Priddy (Ellen Barkin) unter den Nagel auf die Buckaroo ein Auge geworfen hat. Mit dem Gerät schafft es Lizardo Aliens zu kontrollieren um so die Erde zu zerstören.

Eigentlich ein völlig bescheuerter Plot und nicht weiter beachtenswert, wenn die Geschichte nicht mit einem Augenzwinkern erzählt würde. Auch die vielen bekannten Darsteller, die völlig übertrieben ihre Rollen darstellen machen den Film irgendwie unangreifbar. Seien es auf der Seite der Bösewichter z. B. Christopher Lloyd als der schrullige John Bigbooté. Oder der an einem Streckbett gefesselte US-Präsident. :doof: :D
Eine Tüte Popcorn, ein paar Freunde und ein paar Bier zusammennehmen, Film schauen....Spass haben. B)

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#40 Tornhill

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Geschrieben 12. Juli 2003, 18:07

VICTOR/VICTORIA (USA 1982) - DVD (Warner)
Regie: Blake Edwards


Seitdem ich dieses Juwel das erste Mal (viel zu spät) sah bin ihm verfallen. Dieser Film hat mir (neben Blake Edwards' 10) klargemacht, dass seine berühmten PINK-PANTHER-Filme nichts gegen diese persönlicheren Geschichten sind. Man betrachte nur einmal die herausragende Besetzung Julie Andrews als Opersängerin Victoria Grant die zu Beginn des Filmes arm und hungrig durch das Paris im Jahr 1934 umherstolpert. Sie gibt sich später als Graf Grasinski aus, der in einer Varieté-Show auftritt und sich dort als Frau feiern lässt.
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Dann haben wir Robert Preston. Ihn kannte ich überhaupt nicht, aber ich werde ihn dank dieses Films auch nie wieder vergessen. Er spielt mit einer derartigen Hingabe den schwulen Toddy, dass man die ganze Zeit schmunzeln muss. Er ist am Anfang genauso abgebrannt wie Victoria, aber gemeinsam sind die beiden stark und tarnen sich als Liebespaar.
James Garner spielt den Macho King Marchand. Wie liebe ich seinen Gesichtsausdruck beim ersten Auftritt Victor/Victorias, wenn er herausfindet, das die Frau eigentlich ein Mann ist. :D
Er wird zum einen von seinem Leibwächter Squash (Alex Karras) begleitet einem Muskelpaket, das aber auch ein Herz hat und seiner ständig nervenden und dauergeilen Geliebten Norma (herausragend dargestellt von Lesley Ann Warren).
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Die Besetzung wird auch noch durch andere Darsteller verstärkt, die man aus anderen Filmen von Blake Edwards kennt, wie z. B. Graham Stark als ständig genervten Kellner in einem Restaurant (eine denkwürdige Szene) oder Michael Robbins als Hotelier (er spielte in einem Clouseau-Film den Butler Jarvis).
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Der Film lebt durch herrlichen Wortwitz, tollen musikalischen Darbietungen (Henry Mancinis Musik wurde mit dem Oscar ausgezeichnet), toller Ausstattung und Kostümen und herrlichen Sets (ist ein reiner Studiofilm). Der Film ist nicht nur eine einfache Komödie mit vielen Anleihen an Screwball-Geschichten, sondern auch für die Charaktere eine Suche nach ihrer eigenen Identität.

Für mich neben "10" mein Lieblingsfilm von Blake Edwards. :) :) :)
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#41 Tornhill

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Geschrieben 13. Juli 2003, 17:55

THE SHINING (Grossbritanien 1980) - DVD (Warner Bros.)
Regie: Stanley Kubrick


Ich weiss gar nicht wie lange ich es vor mich hergeschoben habe, die amerikanische Langfassung von THE SHINING (immerhin 142 Minuten) anzuschauen. Die Länge kann es nicht gewesen sein, wohl eher ist der Grund darin zu suchen, dass ich den Film in den letzten 11 Jahren sehr oft gesehen habe. Das war aber immer die von Kubrick selbst zurechtgestutzte Fassung für den Rest der Welt. Und dann auch immer nur in Deutsch. In Zukunft werde ich wohl nur noch die Langfassung schauen....solch einen Eindruck hat sie bei mir hinterlassen. Sie ist von deutlich mehr düsteren Vorahnungen geprägt, als die kurze Fassung bei der auf die Charaktere alles manchmal unerwartet hineinbricht. Es hat sehr viel Spass gemacht die längeren und auch für mich gänzlich neuen und unbekannten Abschnitte zu entdecken. Vielleicht finde ich bei späteren Rezeptionen des Films heraus in welchen Ecken Kubrick seine Geister für den Film rekrutiert hat. ;)
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#42 Tornhill

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Geschrieben 13. Juli 2003, 22:25

METROPOLIS (Deutschland 1927) - DVD (UFA/Transit)
Regie: Fritz Lang

Eine vollständige Rezeption ist ob des unvollständigen Films ja bekanntlich leider nicht möglich. Gut ein Viertel fehlen aus dem ca. 116 Minuten langen Film. Was mich erfreut ist natürlich das zeitweise atemberaubende Brillianz des restaurierten Bildes. Anfangs war es schwer Zugang zu dem Film zu bekommen. Zu lang lag die letzte Sichtung zurück (über 10 Jahre). Und damals war es die Fassung mit der Giorgio-Moroder-Musik. Aber der Film kann trotz seiner Lücken durchaus mitreissen, wenn auch manche theatralische Geste, die so üblich im Stummfilm war etwas Stirnrunzeln verursacht. Ich fragte mich noch während des Films ob man überhaupt das Yoshiwara zu Gesicht bekommt. Hatte auch keine Ahnung das das Bild mit den einzelnen Augen aus der Sequenz mit der tanzenden Babylon stammte. Eine für seine Zeit ganz schön heftige Szene.
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Was mich vor allem am Finale überrascht waren die durch die turbelenten Ereignisse ergrauten Haare von Joh Fredersen. Ich weiss ja nicht ob ich mich täusche, aber sah ich gewisse homosexuelle Anspielungen bei Freder und Josaphat? Sollte man einmal hier ausdiskutieren. Denn der Film ist ja keine reine Erlösergeschichte, sondern hat sicherlich viele tiefergehende Bedeutungen.
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#43 Tornhill

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Geschrieben 14. Juli 2003, 18:18

MEAN STREETS (USA 1973) - DVD (E-M-S)
Regie: Martin Scorsese


Es ist gefährlich wenn junge Männer heranwachsen und immer noch ihr kindisches Verhalten haben. Wenn dann noch Geld, Frauen und Waffen ins Spiel kommen ist zusammen mit dem heruntergekommenen Little Italy eine explosive Mischung am Brodeln, die jederzeit hochgehen kann. Da können noch sooft die Bars unsicher gemacht oder Paraden auf der Straße abgehalten werden. Irgendwann kommt der Zahltag. Zumindest einem wird es sofort bewusst. Trotzdem geht er in die Kirche. Das es nichts nützt ist die logische Konsequenz all dessen was ich oben aufgeführt haben.
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Wenn selbst das Umfallen eines Stuhls wie ein Pistolenschuss klingt, wenn einfach so ein Betrunkener auf der Toilette angeschossen wird oder die Kleinganoven sich in der Billiardhalle verdreschen ist man im Milieu der Verlierer. Nichts wird sie je retten.
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#44 Tornhill

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Geschrieben 15. Juli 2003, 07:10

SHOCK CORRIDOR (USA 1963) - DVD (Criterion)
Regie: Samuel Fuller


Wer erwartet, daß Reporter Johnny Barrett um einen Mordfall in einer Psychiatrie aufzuklären sich einweisen lässt und ohne Schaden davonkommt, dem sein ein anderer Film empfohlen. Er tut es nur um an den höchsten Preis seiner Profession zu kommen. Den Pulitzer-Preis. Doch schon am ersten Abend ahnt er, daß die Mächte die er heraufbeschwört hat zu mächtig sind als daß er sie bändigen könnte. Selbst seine Geliebte, die Stripperin Cathy, die mit verantwortlich ist, kann ihn nicht mehr retten.
Sam Fuller stellt das Amerika dieser Zeit in dieser geschlossenen Anstalt nach. Da gibt es den Schwarzen der den Ku-Klux-Klan gründet, einen Opernsänger, der zwischen seinen Gesangskünsten Johnny durchaus kluge Weisheiten beibringt, einen Kriegsveteranen des Korea-Krieges, der lieber alte Schlachten des Bürgerkriegs nachstellt. Ihnen allen begegnet er zunächst mit Distanz und einem gewissen Amusement, aber letztendlich ist es Johnny selber der sich in den Abgrund reisst.

Zeichnet sich EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST mit reichlich Theatralik aus, so hat hier der harte Realismus die Oberhand. Und das Ende ist nicht beschönigend oder hoffnungsvoll wie bei KUCKUCKSNEST.

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#45 Tornhill

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Geschrieben 15. Juli 2003, 21:13

AFFLICTION (USA 1998) - DVD (Kinowelt)
Regie: Paul Schrader


Man soll sich nicht mit einem wunden Hund anlegen. Das sagt selbst die Figur die Nick Nolte spielt. Auch wenn er bis jetzt nur knurrt wird er irgendwann zubeissen. Ein ganz tolle Szene, ein ganz toller Film. Umso erstaunlicher das überraschende Ende. Das im Netz kaum etwas über den Film zu finden ist zeigt wieder mal allzu deutlich wie manche Überlebende des New Hollywood und ihre Arbeit heute übersehen wird.
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Wie es Schrader schafft dem System immer wieder Filme abzustrotzen und finanziert zu bekommen ist schon eine beachtliche Leistung. Und wenn er dann noch einen solchen Filme bewerktstelligt kann man froh sein, dass er nicht ausgelaugt ist weitere Filme zu machen. Großartiger Ensemblefilm bei dem es keine Schwachpunkte zu finden gibt.
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#46 Tornhill

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Geschrieben 16. Juli 2003, 17:29

THE COMMITMENTS (Grossbritanien 1991)
Regie: Alan Parker


Ein richtig lebendiger Film über das Träumen und über das Leben dieses Traums. Daß er so kurz ist liegt an den übergroßen Egos vieler Beteiligter. Jimmy will ein großer Manager einer Soul-Band schafft es aber nicht das Geld dafür aufzutreiben. Dean spielt gerne Saxofon, aber doch eigentlich lieber in einer Jazz-Combo. Joey setzt Jimmy mit seinem Gerede über die "Großen" soviel Flausen in den Kopf, dass er letzendes nur schiefgehen kann. Nebenbei vernascht er auch noch die drei Backgroundsängerinnen. Deco hat mit seiner Reibeisenstimme soviel Erfolg, dass auch er letzten Endes abhebt. Ein Arsch ist er aber von Anfang an, von daher ist das nicht verwunderlich.
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Das der Film trotzdem funktioniert liegt an den klugen Wendungen und Schlänkern mit denen Alan Parker dieses kleine Juwel versehen hat. Die Songs sind mitreissend dargeboten und gefilmt, die Darsteller wegen ihrer kleine Fehler alle real und die Milieustudie mit scharfen Sinn für Details umgesetzt. Toller Film! :)
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#47 Tornhill

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Geschrieben 16. Juli 2003, 21:46

MANHUNTER (USA 1986) - DVD (Anchor Bay)
Regie: Michael Mann


Wenn ich daran denke was für bescheuerte Titel der Film in Deutschland (erst BLUTMOND und dann ROTER DRACHE nach dem Erfolg von LÄMMER) wird mir ganz anders. Das der Film doch einige Zuschauer fand ist dadurch noch erstaunlicher. Der ganz und gar unbedingte Stilwille Michael Manns macht auch vor diesem Thriller nicht halt.
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Er treibt die Handlung nicht voran, sondern dehnt die Auflösung der Kriminalgeschichte die Will Graham (etwas steif von William Petersen gespielt). Das er mit seinen Handlungen nicht nur sein Leben sondern auch das seiner Familie aufs Spiel setzt, macht die Sache für ihn zu einer Reise ins Herz der Finsternis aus dem er gerade entkommen ist. Denn er hat Hannibal Lecktor gefasst. Er tritt hier nur am Rande in Erscheinung (drei Szenen). Aber diese Szenen sind von einer solchen Intensität, dass man meint das der Bildschirm brennt.
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Dann haben wir noch Tom Noonan. Ihn kannte ich schon z. B. aus HEAT oder aus dem Juwel WOLFEN. Da spielt er nur kleine Rollen. Aber hier trägt ihr die Rolle des Serienkillers Francis Dollarhyde (was für ein Name). Das er nicht nur diabolisch, sondern auch überaus sensibel und zärtlich sein kann wird in seiner Liason mit der blinden Reba (Joan Allen) deutlich. Hier hatte er einen kleinen Strohhalm, den er nur hätte ergreifen hätte müssen um sich zu retten. Wahrlich fantastisch sind ihre beiden Szenen mit dem schlafenden Tiger (mir blieb der Atem weg) und die Verführungsszene als er sie wie ein Voyeur begafft, sie dann allerdings die Kontrolle übernimmt.
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Habe ich jemanden vergessen....oh, ja...Dennis Farina gibt eine solide Vorstellung als Jack Crawford ab, Stephen Lang ist eine helle Freude als Schmieren-Reporter Freddy Lounds und Kim Greist (BRAZIL) spielt eine tolle Rolle als Grahams Ehefrau.
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Ich kann noch nicht sagen, was ich von der Neuverfilmung ROTER DRACHE halten soll. Ich habe ihn bisher noch gar nicht gesehen und irgendwie scheue ich mich auch davor, weil er sich mit diesem stilistischen und darstellerischen Meisterwerk messen wird müssen.

P.S. Übrigens spielt der nette Aufseher Barney (Frankie Faison) aus LÄMMER und HANNIBAL hier eine ganz andere Rolle. ;)
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#48 Tornhill

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Geschrieben 17. Juli 2003, 21:38

NAKED LUNCH (Kanada 1991) - DVD (Opening)
Regie: David Cronenberg


Ich kann mich nicht erinnern wann ich diesen Film zuletzt gesehen. Es ist auf jeden Fall lange genug her gewesen um alles zu vergessen was in ihm passiert. Wenn man von dem geschmackvollen Vorspann in die Welt des Schädlingsbekämpfers getragen wird ist ja noch alles in Ordnung. Man nimmt es auch noch hin, dass sich seine Frau mit Drogen voll pumpt. Wenn man aber erfährt das es das Mittel zur Schädlingsbekämpfung (Bug-powder ist, dreht sich schon das erste Mal der Magen um. :eek:
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Schon wird William Lee (Peter Weller) von den Cops wegen Drogenbesitzes (wegen dem Bug-powder) eingebuchtet. Und von da an wird der Film zur Achterbahn. Ein ständiger Wechsel zwischen Halluzinationen und halluzinierter Realität. Geheimnisvolle Kräfte aus Lees Unterbewußtsein manifestieren sich in seine nach lange nicht mehr benutzte Schreibmaschine. Seine Arbeitskollegen empfehlen William einen angesehen Arzt, der schon viele solcher Fälle behandelt hat. Mit seiner Schreibmaschine bewaffnet, macht er sich nach Interzone auf. Aber erst muss er seine Frau beseitigen. Nach diesem lästigen Zugeständnis findet sich Lee in einer Welt von lebenden Schreibmaschinen, Homosexuellen und Drogenabhängigen wieder. Seine Abenteuer soll er dabei stets schriftlich festhalten. Das auch in Interzone nicht alles mit rechten Dingen zu geht wird auch seinem vernebelten Verstand bewusst...
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Cronenberg macht aus dem berühmten Buch von William Burroughs einen Film, der schwer zu greifen ist. Es gelingt Cronenberg dem Zuschauer ständig den Boden unter den Füssen wegzuziehen, wenn dieser sich gerade mit einer Sequenz vertraut gemacht hat. Das er da noch Zeit für Humor findet ist erstaunlich und äußerst efrischend. Die Szene mit Julian Sands und Peter Weller im Restaurant ist göttlich. :D
Der Film bedarf von meiner Seite aus sicherlich noch eine häufigere Betrachtung, da ich ihn jetzt als Heimkinofassung habe. Im TV laufen solch' sperrige Sachen seltenst.
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#49 Tornhill

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Geschrieben 18. Juli 2003, 17:18

HANA-BI (Japan 1997) - DVD (Momentum)
Regie: Takeshi Kitano


Es ist schwer seinen Platz in der Welt zu finden. Das Kitano damit hadert sieht man in diesem sehr persönlichen Film. Wohin soll er sich wenden? Zu seinen ehemaligen Kollegen der Polizei von Tokio, zu den Yakuza, die in anwerben wollen oder soll er seine an Leukämie erkrankte Frau pflegen.
Seinen Partner plagen ähnliche Dinge. An den Rollstuhl wegen einer Schiesserei gefesselt, weiß er nichts mit seiner Zeit anzufangen ehe er widerwillig die Malerei für sich entdeckt.
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Mit kontemplativen Bildern und einer sich auferzwungenen stilistischen Ruhe präsentiert Kitano eine rührende Geschichte, die am Ende in einem großartigen Finale gipfelt. Bewegend und niemals kitschig. Ein großer Film.
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#50 Tornhill

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Geschrieben 21. Juli 2003, 15:38

DEEP STAR SIX (USA 1988) - DVD (Kinowelt)
Regie: Sean S. Cunningham


Ein feines Genre-Filmchen präsentiert uns hier "Mr. Freitag-der-13." Sean S. Cunningham. Die Crew einer Unterwasserstation soll eine Raketenabschussrampe für das Militär errichten. Unter Zeitdruck geratend, muss eine Kaverne gesprengt werden. Allerdings gelingt durch die Sprengung ein Tiefseeungeheuer die Flucht aus dieser Kaverne und wittert sofort fette Beute unter den Menschen.
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Jetzt könnte man sagen: öde Story, dutzendmale Besseres gesehen. Falsch. Der Film hebt sich durch die sympathische Charakterisierung der Figuren vom Gros des Genres ab. Er spielt für mich in der gleichen Liga wie Ridley Scott's ALIEN. Denn die gesamte Darstellerriege liefert viel mehr als ein Pflichtprogramm ab. Vor allem Miguel Ferrer überzeugt als Navy-Soldat der zu lange unter der Meeresoberfläche gewesen ist und langsam aber stetig die Nerven verliert.
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Das der Film mit seinem Modellaufnahmen, Matte-Paintings und dem Pappmaché-Monster etwas veraltet wirkt hängt mit der Tatsache zusammen, dass nur ein Jahr später James Camerons Unterwasserepos THE ABYSS die Messlatte in schier unerreichbare Höhen legte. Aber während Cameron manchmal schon moralinsauer seine Moralpredigt über die agressive menschliche Natur abhält, zeigt Cunningham mehr ein Zusammenspiel echter Menschen in Extremsituationen.

Ein sympathischer Film. :)
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#51 Tornhill

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Geschrieben 21. Juli 2003, 22:15

THE NINTH GATE (USA/Frankreich/Spanien) - DVD (Artisan)
Regie: Roman Polanski


Also irgendwie bin ich ja skeptisch gewesen ob sich Polanski mit diesem Okkult-Film an seine Glanztaten TANZ DER VAMPIRE und ROSEMARY'S BABY vergeht oder eine guten Film hinbekommt. Und ich bin positiv überrascht. Er versieht seinen Filmhelden Johnny Depp mit reichlich bitterer Ironie, Sarkasmus und einem ekeligen Opportunismus, den man im normalen Hollywood-Kino sicherlich so nicht findet.
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Wie er ohne sichtliche Skrupel sich die Don-Quixote-Bücher weit unter dem tatsächlichen Wert unter den Nagel reisst ist bezeichnend. Ansonsten spielt er die Rolle eines Ahnungslosen, der nicht weiss oder wissen will was über ihn hineinzubrechen droht.
Interessanterweise verfolgt die Detektivgeschichte um die es sich augenscheinlich handelt viele Parallelen zu Polanskis CHINATOWN (1974). Das geht sogar soweit das Polanski ein explizites Ereignis aus CHINATOWN in diesem Film wieder aufgreift. Als Jack Nicholson in der Orangenplantage KO zu Boden geht, wird das Bild dunkel. Genau das gleiche geschieht auch mit der Figur Dean Corso.
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Die anderen Teilnehmer der Besetzung wie Frank Langella, Emanuelle Seigner und die unglaublich sinnlichee Lena Olin tragen neben Johnny Depp ebenso zum Gelingen dieses Films bei, der auch durch wunderbare Aufnahmen französischer Dörfer überzeugt.
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Geschrieben 22. Juli 2003, 17:11

PLANES, TRAINS AND AUTOMOBILES (USA 1987) - DVD (Paramount)
Regie: John Hughes


Auch bestimmt dutzende Male gesehen, aber immer noch für viele Schenkelklopfer geeignet. Das zeichnet diese hervorragende Komödie von John Hughes aus. Er profitiert von zwei glänzend aufgelegte Hauptdarstellern, vielen bekannten Gesichtern aus anderen Hughes-Filmen und haarsträubend komischen Situationen.
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Der ganz normale Wahnsinn zum Thanksgiving...nämlich die Feier mit der Familie bei besagtem Fest bringt viele Amerikaner in Reisewahn. Und was alles auf den Weg nach Hause schiefgeht, passiert ausgerechnet Steve Martin (immer genervt) und John Candy (in seiner wohl besten Rolle). Wenn sich Martin mit der Unterhose das Gesicht abputzt schreit man vor Ekel mit, wenn der ekelige Truckfahrer spuckt und wie ein Schwein grunzt wünscht man sich weit weg, wenn Candy während des Autofahrens versucht seine Jacke auszuziehen oder im Flugzeug sich die Schuhe auszieht, weiss man dass man einen tollen Film sieht. :D+
Und irgendwie ist es auch klar, dass die beiden am Ende dicke Freunde werden werden. :)
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Geschrieben 22. Juli 2003, 22:07

LA FEMME NIKITA (Frankreich 1990) - DVD (MGM)
Regie: Luc Besson



Als ich diesen Film vor Jahren das erste Mal sah, konnte ich mit Bessons Stil nicht allzu viel anfangen. Fand ihn also ziemlich langweilig. Dann sah ich das Remake POINT OF NO RETURN mit Bridget Fonda. Den fand ich einfach nur doof.
Jetzt habe ich schon einige Besson-Filme hinter mir gelassen (LÉON, JOAN OF ARC, THE FIFTH ELEMENT) und kann mich mit seinem unterkühlten Stil besser anfreuden. So finde ich LA FEMME NIKITA äußerst beeindruckend.Eric Serra hält sich hier mit seiner Musik überraschend zurück, aber die Kamera gleitet wie bei Besson üblich elegant durch die Räume. Die zeitlichen Übergänge in der Geschichte sind sehr geschickt umgesetzt worden (auf einmal überspringt der Film drei Jahre).
Die Story des weiblichen Junkies, die wegen Polizistenmordes zu lebenslager Haft verurteilt ist und von der Regierung eine zweite Chance erhält, wenn sie sich als Auftragskillerin zur bedingungslosen Verfügung stellt ist eine tolle Geschichte. Nikita denkt, dass sie mit einer neuen Identität ein ruhiges Leben an der Seite eines Mannes leben kann, doch wird sie mehr und mehr von ihrer Tätigkeit aufgefressen. Bis zu dem Punkt an dem sie sich endgültig entscheiden muss und sich ihrem eigenem Gewissen stellen muss. Das sie diesen Weg alleine gehen muss ist sehr traurig.

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Geschrieben 23. Juli 2003, 12:08

STAR TREK - NEMESIS (USA 2002) - Leih-DVD (Paramount)
Regie: Stuart Baird


Der erste ST-Film seit THE UNDISCOVERED COUNTRY den ich nicht im Kino gesehen habe. Ich habe mich anscheinend zu sehr von den schlechten Kritiken beeinflussen lassen. Dabei bietet der Film durchweg gute Unterhaltung. Das Thema des verkehrten Spiegelbilds betrifft wieder die zwei Hauptcharaktere Picard und Data. Jeder wird auf seine Weise mit diesem Konflikt fertig. Bei Picard ist es Gewalt um seinen Klon Shinzon zu stoppen. Bei Data ist es das Verständnis um ein ihn hoffnungslos unterlegenes Gegenstück.
Regisseur Stuart Baird (vorher Cutter bei Richard Donners SUPERMAN o. THE OMEN) schafft es bei einigen Szenen der Inszenierung seinen Stempel aufzudrücken. Da sticht vor allem die erste Szene hervor in der Shinzon eingeführt wird. Mindestens zwei Minuten versucht man Blicke auf dessen Gesicht zu erhaschen, was bei der Dunkelheit im Thronsaal des romulanischen Prätors nicht gelingt.
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Manche Szenen wirken aber auch recht plump dahingeklatscht, wie z. B. die Senatsszene zu Beginn, die zumindest über eine überraschende Wendung verfügt. Am ärgerlichsten fällt allerdings der harte Schnitt am Ende auf, als die befreundeten Offiziere um ein guten Freund trauern. Als man glaubt dass jetzt jeder mit einer kurzen Geschichte über die erste Begegnung mit diesem Freund berichtet, wird man schon nach der ersten Geschichte durch den Schnitt brutal aus diesem Moment des Innehaltens und Erinnerns gerissen.
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Was auffällig ist, dass nur vier Charakteren neue Züge vom Drehbuch bekommen. Das trifft neben Picard und Data noch auf Riker und Deanna zu, die zu Beginn des Films in den Hafen der Ehe einlaufen. Hier kann der Film etwas von dem warmherzigen und augenzwinkernden Humor präsentieren. Das ist bitter nötig, bei der dunklen Tönen, die bald die Oberhand gewinnen werden und sich auch nicht mehr das Blatt aus der Hand nehmen lassen.

Vielleicht der letzte Film der "Next-Generation"-Crew. Die Inszenierung am Schluss lässt dies aber offen.
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Geschrieben 27. Juli 2003, 16:03

THE MUSIC LOVERS (Grossbritanien 1970) - (VHS-Aufnahme)
Regie: Ken Russell


Also mir hat der Film bei zweiten Anschauen wesentlich mehr zugesagt als vorher. Er ist wild, roh, überbordend, schockierend, zärtlich, traurig, aber auch blöd, ekelhaft, nichtssagend. Eben eine Achterbahnfahrt wie man sie bei Ken Russell gewohnt ist.
Russell gelingt es bis etwa zur Hälfte des Films einen gewissen Stil zu schaffen, der dem Film durchaus gut steht. Besonders die Aufführung des Klavierkonzerts ist hier hervorstechend, zeigt sie doch wie die Musik Tschaikowskys (Richard Chamberlain) seine Mithörer in ihren Bann zieht und sie fantasieren und Bilder entstehen lässt. Da träumt die kapriziöse Nina (Glenda Jackson) von einem schneidigen Offizier, Tschaikowskys Schwester Sasha träumt von einem idyllischen Leben auf dem Lande und Tschaikowsky selbst träumt von seinem Geliebten.Das Klavierkonzert ist der Auslöser für die folgende Handlung des Films, denn es wird von der Gräfin Nadesha von Meck verfolgt die der Mäzen von Tschaikowsky wird.
Russell wirft achtlos die historischen Daten aus Tschaikowskys Leben in einen Topf und verquirlt in zu einer wilden Biografie, die man nicht allzu ernst nehmen sollte. Unterhalten wird man trotzdem. Es gibt einige recht fragwürdige Szenen, die hingeklatscht scheinen, da sie im Film selbst keine genügende Vorbereitung erfahren haben. Da gehört sicherlich die Heirat mit Nina dazu. Stark ist der Film aber dann wenn Russell seine Traum- und Visionsszenen zur Musik von Tschaikowsky ausspielt. Da werden Kanonen auf die Protagonisten abgefeuert, eine Menschenmenge dirigiert oder wilde Feste gefeiert.

Manchmal großartig brilliant, manchmal recht vereinfachend und dumm. Ich bin zwiegespalten. :unsure:
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Geschrieben 27. Juli 2003, 16:25

THE FEARLESS VAMPIRE KILLERS (USA 1967) - VHS
Regie: Roman Polanski


Das ist er und das wird er immer bleiben...einer meiner fünf Lieblingsfilme. Wieso? Irgendwann Mitte der 80er gehörte dieser Film, neben ALIEN und WOLFEN zu den Gruselfilmen, die immer am späten Samstag Abend in der ZDF-Reihe "Der phantastische Film" gesendet wurden. Ich habe ihn mittlerweile so oft gesehen, dass ich den Dialog schon mitbeten kann. Und dieser Film wird einfach nie langweilig. Die knapp 103 Minuten fliegen an einem nur so vorbei.
Immer wieder spiele ich virtuell die Flöte mit, wenn der steifgefrorene Prof. Abronsius in Chagalls Wirtshaus getragen wird. Ich kann mich jedes Mal über den Holzpflock-Test an dem Kissen amüsieren oder über Abronsius' Blicke zu seinem Gehilfen Alfred (Roman Polanski) vor Lachen auf den Boden wälzen.
Ich muss immer wieder seufzen, wenn Sarah ihr abendliches Bad nehmen will. Es erfüllt mich mit Schauder wenn Graf von Krolock (Ferdy Mayne) durch das Oberlicht gleitet und Sarah in der Wanne beisst oder wenn Abronsius und Alfred, mittlerweile im Schloss des Grafen, von Koukol zum Grafen geführt werden und dabei durch einen Gang passieren an dem links und rechts Porträts hängen.....

Ich könnte jetzt noch mehr Details auflisten, aber dann müsste ich den Film sofort noch mal anschauen. Hm, gibt es eigentlich Fledermäuse mit dem Namen "gerupus polli zerfallus"? :D

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#57 Tornhill

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Geschrieben 27. Juli 2003, 21:17

SMALL SOLDIERS (USA 1998) - DVD (Universal)
Regie: Joe Dante


Eine Quasi-Fortsetzung für GREMLINS (ebenfalls von Dante inszeniert) will diese Co-Produktion zwischen Universal und Dreamworks sein. Allerdings scheitert sie an der etwas zu glatten schnörkellosen Inszenierung und der ganz auf Marketingmasche ausgerichteten Produktion.
Der Film kommt auch einige Jahre zu spät, denn Disney konnte mit TOY STORY bereits erfolgreich Spielzeug auf der Leinwand lebendig machen. Natürlich machen sich Namen wie Tommy Lee Jones, Frank Langella, Ernest Borgnine und Bruce Dern gut auf der Liste der Namen, aber leider sind sie nur Sprecher der Spielzeuge, die darauf aus sind Krieg gegeneinander zu führen.
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Mit Mikrochips ausgerüstet, die eigentlich für das Militär bestimmt sind, bringen sie zwei Familien an den Rand des Todes. Denn die Commando Elite hat den Auftrag, die friedliebenden Gorgonites auszulöschen, die den Drang haben in die freie Natur flüchten.
Satirische Seitenhiebe auf die amerikanische Kultur gibt es genau wie bei GREMLINS. Nur wirken sie teilweise aufgesetzt. Ärgerlich ist vor allem das Ende, wie sich die Spielzeugfirma bei den durch die Kampfhandlungen der Spielzeugfiguren geschädigten Familien mit viel Geld freikauft. Wenn das ein Seitenhieb auf die amerikanische Gesellschaft sein soll, habe ich ihn anscheinend nicht verstanden.
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#58 Tornhill

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Geschrieben 28. Juli 2003, 16:39

ONCE UPON A TIME IN AMERICA (USA/Italien 1984) - DVD (Warner Bros.)
Regie: Sergio Leone


Puh, es ist sicherlich mehr als 10 Jahre her, seit ich Sergio Leones letzten Film gesehen habe. Und ich konnte mich nur noch an Bruchstücke erinnern. Ob das gut oder schlecht war wusste ich nicht, denn so konnte ich mir auch keine Meinung zu diesem Film bilden.
Ich habe das Gefühl als ob Leone tief in seinem Inneren wusste, dass dies sein Schwanengesang werden würde und ob er schon beim Drehen seinen Tod vor Augen hatte. Dass er dreizehn Jahre gebraucht hat um wieder einen Film zu realisieren ist traurig. Aber diesen Film hat er wohl mit seinen ganz persönlichen Ansichten über Freundschaft, Liebe, Melancholie, Verrat, unsäglicher Trauer und Resignation angehäuft, dass schon das Ansehen schmerzt.
Ein absolutes Meisterwerk in darstellerischer, formaler, ausstattungstechnischer Hinsicht. Man kommt sich trotz der monumentalen Länge von fast vier Stunden nicht verloren vor, sondern wird von der sicheren Hand Leones immer tiefer in diese Welt der Trauer geführt.

Grossartig zu Tränen rührend...

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#59 Tornhill

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Geschrieben 28. Juli 2003, 21:35

ROAD GAMES (Australien 1981) - DVD (Anchor Bay)
Regie: Richard Franklin


Äussert interessant was für kleine Filmperlen aus Australien kommen. Richard Franklin (Regisseur von PATRICK, LINK und PSYCHO II) versetzt mit dieser Geschichte eines Truckers (Stacy Keach), der einen Serienmörder von Anhalterinnen stoppen will im Prinzip einen klassischen Hitchcock-Stoff, nämlich REAR WINDOW, auf die Highways des australischen Outbacks.

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Und das ist absolut hervorragend gemacht. Wie seinerzeit James Stewart im Rollstuhl in seiner Wohnung mit Blick auf den Hinterhof, sitzt Stacy Keach hinter dem Steuer seines Trucks mit einer Ladung von Schweinehälften und beobachtet seine vorbeifahrenden Mitmenschen. Da ist z. B. ein Motorradfahrer, ein Mann der ein Motorboot auf einem Anhänger transportiert oder ein mysteriöser schwarzer Lieferwagen die immer wieder auftauchen. Sein einziger Gefährter ist sein Dingo. Als er eine Anhalterin aufliest (Jamie Lee Curtis) spitzen sich die Ereignisse zu, denn nun nimmt er es mit dem Serienmörder auf.

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Der Film ist allerdings nicht wie REAR WINDOW, von dem er die meisten Anleihen nimmt, nur an einem Ort angesiedelt. Er nimmt sogar einige Anleihen an den Giallo, wie man in der Eröffnungssequenz sehen kann.Es gibt auch die Gelegenheit kurzzeitig die nähere Umgebung wie Tankstellen oder Diner zu besichtigen. In einem tollen Panavision-Format realisiert weiss der Film perfekt zu unterhalten.

Das ist nach den drei oben genannten Filmen, der 4. Film den ich von Richard Franklin gesehen habe. Ich sollte stärker nach weiteren Werken von ihm Ausschau halten. :)
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Geschrieben 29. Juli 2003, 17:26

SHE WORE A YELLOW RIBBON (USA 1949) - DVD (Kinowelt)
Regie: John Ford


Nordamerika, 1876. General Custer ist von Sitting Bull vernichtend geschlagen worden. Aber die Rachedurst der Indianer, die die Weissen aus ihren Jagdgründen vertreiben wollen ist noch lange nicht gestillt. Immer noch überfallen sie kleine Aussenposten der Kavallerie, überfallen Postkutschen, massakrieren gen Westen ziehende Siedler. Befehlshaber eines dieser Aussenposten ist der kurz vor der Pension stehende Capt. Nathan Brittles (John Wayne). Auch er hat schwer mit den Indianern, die sich für den Krieg gegen den Weissen Mann vereint haben, zu kämpfen. Darüberhinaus machen ihm zwei junge Offiziere, die um die Gunst einer jungen Dame buhlen seine letzten Tage nicht gerade leicht. Als eine Patrouille in Schwierigkeiten gerät, zieht er mit einigen Schwadronen aus. Aber er begeht einen grossen Fehler indem er die Frau, um die sich die beiden Offiziere streiten, mit nimmt.
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John Wayne gibt als alternder Kavallerie-Hauptmann hier einer seiner besten darstellerischen Leistungen ab. Ständig hin und her gerissen zwischen der Offizierspflicht, seinem immer näher rückenden Ruhestand und dem Konflikt mit den Indianern zeigt er im Gegensatz zu anderen Rollen durchaus ambivalente Züge. Die großartigen Technicolor-Aufnahmen von Monument Valley, in dem so viele von John Fords Western spielen, sind eine große Bühne für wilde Schießereien mit den Indianern. Aber irgendwie ist auch dieser Film mit Schuld an dem blutrünstigen Bild der Indianer im amerikanischen Kino dieser Zeit, wenn John Waynes Figur vor dem Finale mit einem Indianerhäuptling spricht. Das hier nie die Siedlungsvorhaben der Weissen thematisiert stösst etwas bitter auf. Zum einen kann man Ford aber zu Gute halten, dass er mit seinen Western den indianischen Einwohner Amerikas ein halbwegs sicheres Zubrot ermöglichtete, indem sie in seinen Filmen auftraten. Zum Glück endet dieser Film nicht in einem Gemetzel wie z. B. RIO GRANDE. Hier schafft es Brittles mit einer List, die Indianer zu überlisten. Dann sei es auch den Amerikanern gegönnt, wenn sie am Ende des Films mit den siegreichen Reitern zurück ins Fort reiten oder stolz auf ihr Land sein können.
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