Scooby, Scooby Doo! Where are you?
#1
Geschrieben 19. Mai 2004, 13:04
#2
Geschrieben 19. Mai 2004, 13:05
Hana-Bi (1997, ca.98min)
Story:
Nishi (Takeshi Kitano) gibt seinen Job als Cop auf, als sein guter Freund bei einem Einsatz zum Krüppel geschossen wird. Darauf hin überfällt Nishi eine Bank um mit dem erbeuteten Geld seine Schulden bei der Yakuza zu begleichen und zugleich mit seiner schwerkranken Frau eine letzte Reise zu machen.
Hana-Bi ist mit Kitano's ruhigster Film und in keinem anderen ist der Übergang von ruhigen und gewalttätigen Szenen so krass umgesetzt. Im Film selber gibt es wenig Dialoge und es wird viel durch Bilder erzählt. So gibt es tolle Landschaftsaufnahmen und viele Gemälde zu sehen und alles wird durch die geniale Musik von Joe Hisaishi (Brother, Kikujiros Sommer, Porco Rosso) begleitet. Der Film verlangt viel von seinem Zuschauen und ist nicht gerade für Zwischendurch gedacht. Ausserdem zieht er durch die melacholischen Bilder und die brutalität den Zuschauer auch in eine Art Deprission. Das tragische Ende tut ihr übriges...
In einem anderen Handlungstrang wird die Geschichte um den zum Krüppel geschossenen Cop erzählt. Er fällt in tiefe Deprisionen und ihn plagen Selbstmordgedanken, jedoch findet er in der Malerei eine neue Lebenskraft.
9/10
#3
Geschrieben 19. Mai 2004, 13:21
Lies (Korea, 1999, 115min)
Story:
"Ein 18 jähriges Mädchen und ein 38 jähriger verheirateter Bildhauer treffen sich unvermittelt zum Sex. Erst geht es recht altmodisch zu, doch schon beim nächsten Treffen öffnet der Mann ein Köfferchen mit diversen Utensilien."
Diese Treffen finden meist in kleinen Hinterhofhotels und anderen schäbbigen Locations statt. Fängt alles am Anfang noch mit "Blümchensex" an, so endet das ganze dann doch ziemlich schnell mit heftigen Schlägen auf beiden Seiten. Während das Mädchen es nur tut um dem Mann alles Recht zu machen, ist der Mann dagegen bald abhängig von den Schlägen und kann nicht mehr ohne. Der Anfang ist wie ein Dokumentarfilm gedreht und das Mädchen wird als Schauspielerin interviewt. Auch ist der Anfang recht humorvoll, während es zum Ende der Film es Ernst meint. Detailierten Verkehr sieht man aber nicht und somit ist der Film als Porno nicht zu gebrauchen, was auch gut ist, da die Geschichte doch schon sehr an den französischen Film "Intimacy" von Patrice Chéreau errinert. "Lies" beruht übrigens auf einem Buch von Jang Jung-Il und wurde gleich nach erscheinen im Jahr 1996 verboten.
7/10
#4
Geschrieben 19. Mai 2004, 13:34
Suzhou River (China/BRD, 2000, 83min)
Story:
"Es geht um die Liebesgeschichte zwischen Mardar und Moudan, um die Liebesgeschichte zwischen dem namenlosen Videofilmer und Meimei und vor alem um den Fluss Suzhou, der die Geschichten märchenhaft miteinander verknüft und viele Wirklichkeiten gleichzeitg gelten lässt."
Das besondere an dem Film ist, das er zur Hälfte mit Handkamera gedreht wird und somit geniale Einstellungen ermöglicht werden. Alles wird in wackeligen Bildern erzählt und man glaubt das Meimei mit dem Zuschauer agiert. Die beiden Geschichten an sich werden wundervoll und ruhig erzählt und durch die Suche von Mardar nach Moudan werden beide Geschichten verknüft. Den Mardar hält Meimei für die verschwundene Moudan. Leider verlaufen beide Geschichten mehr oder weniger tragisch...
8/10
#5
Geschrieben 19. Mai 2004, 13:50
Aragami (Japan, 2002, 80min)
Story:
"1 Nacht + 1 Raum + 2 Samurai + Die Frage: Wie besiegt man jemanden der 794 Menschenleben auf dem Gewissen hat?"
Tjo...mehr gibts eigentlich zu der Story nicht zu sagen =) "Aragami" ist ein Teil des sogenannten Duell Projects zwischen Ryuhei Kitamura (Aragami) und Yukihiko Tsutsumi (2LDK). In beiden Filmen geht es um 2 Personen die sich in einem abgeschlossen Raum einen erbitterten Todeskampf liefern. "Aragami" ist im Stil alter Samuraifilme gehalten und bietet sehr sylische Schwertkämpfe mit schönen Einstellungen und Effektspielereien. Zum Glück nimmt sich der Film nicht ernst und bietet auch wundervolle Slapstickeinlagen und geniale Dialoge. Die 80min werden trotz der nur zwei vorhandenen Charaktere nie langweilig, da man auch nie Zeit hat mal durchzuatmen. Die Kämpfe sind sehr spannend und das Kräfteverhalten ändert sich auch einige male.
Ein toller PopArt Samuraifilm der sich selber nicht ernstnimmt und man nur am Feiern ist. Dazu gibt es ein (vorhersehbares aber dennoch) cooles Ende und tollen Gitarrenrock. Ach ja...leider war der Film stellenweise etwas zu dunkel.
8/10
#6
Geschrieben 19. Mai 2004, 14:17
2LDK (Japan, 2002, 70min)
Story:
"1 Nacht + 1 Raum + 2 Schauspielerinnen + Die Frage: Wer bekommt die Rolle?"
"2LDK" ist der zweite Teil des Duell Projects. Story ist eigentlich die gleiche, nur das "2LDK" im Jetzt spielt und anstatt der zwei Samurais zwei Zicken agieren. Das macht die Sache zumindest für mich interesanter, da unverbrauchter. Es geht wie gesagt um zwei junge Schauspielerinnen die für die gleiche Rolle in der letzten Auswahl stehen. Die Charaktere sind dabei ziemlich gegensätzlich und klischeehaft. Wärend das eine eine verzogene, reiche Tusse ist, kommt die andere vom Lande und ist eher das Mauerblümchen. Anfangs geht der Kampf noch in Gedanken von statten...jede ist halt im Gespräch nett, denkt aber dabei das völlige Gegenteil. Irgendwann eskaliert (aufgrund div. Frauenprobleme wie die Benutzung des Schampoos der anderen =) das Ganze und die Mäddels gehen vom Verbalen zur Waffe über. Das fängt mit einem Pokal an und geht über Kettensäge, Schwert und sonstige Utensilien. Die Dialoge und Handlungen sind im Gegesatz zu "Aragami" zwar nicht vom Slapstick geprägt, dennoch hatte ich hier mehr Spaß. Das rumgezicke der beiden Hauptdarstellerinnen kommt genial rüber und das Ende is einfach (wenn auch vorhersehbar) genial und passt wie die Faust aufs Auge. Hier erkennt man den wahren Charakter von Frauen...
9/10
#7
Geschrieben 19. Mai 2004, 14:22
Getting Any? (Japan, 1995, 110min)
Getting Any? Ist ein Film von Takeshi Kitano und eigentlich verheißt das meist was gutes. Immerhin startete Kitano seine Karriere als Stand Up Comedien als Mitglied des Komikerduo’s „The Two Beats“ (daher auch sein Künstlername Beat Takeshi).
“Asao ist ein Tagträumer der fasziniert von der Idee ist, wilden hemmungslosen Sex in einem Auto zu haben. Jedoch hat er weder eine Freundin noch ein Auto. In der folgenden Suche nach beidem, stolpert er von einem Slapstickabenteurer ins nächste. Er verkauft die Organe vom Großvater, raubt eine Bank aus, klaut ein Geldtransporter, sucht nach vergrabenen Schätzen, wird Darsteller in einem Zatoichi Film, wird Mitglied der Yakuza und wird Versuchsobjekt in einem Unsichtbarkeitsexperiment.“ DVD Cover
Doch leider ist Getting Any? nur eine Aneinanderreihung diverser Slapstickeinlagen die mir als Europäer nur ein müdes Lächeln abverlangen. Der wortkarge Hauptdarsteller stolpert völlig ziellos von einem Abenteuer ins nächste und verzieht dabei keine Miene. Dabei passieren ihm allerlei körperliche Mißgeschicke. So wird er einige mal in die Luft gejagt, angezündet oder verhauen. Austeilen tut er aber auch und enthauptet und erschiesst beiläufig einige Leute. Als kurze Comedyeinlage im Fernsehen mag so was vielleicht funktionieren, aber als fast 2h Film geht das nach hinten los. Einzige Lichtblicke sind die Tagträume Asao’s von nackten Frauen die zwischen jeden Abenteuer eingeblendet werden, einige Anspielungen wie auf „Die Fliege“ oder Micheal Jackson’s Musikvideo zu „Beat it“ und Kitano selbst als verrückter Wissenschaftler. Leider hat Kitano nur im letzten Kapitel einen Auftritt. Dieses Kapitel ist auch zugleich das beste, da dieser wie ein japanischer Monsterfilm aus den '60 aufgebaut ist und das Genre mächtig durch den Kakao zieht.
Fazit:
Das mag alles lustig klingen und wer auf kuriosen japanischen Thrash steht, kann sich Getting Any? einmal anschauen. Alle anderen die mit japanischen Humor nichts anfangen können, sollten einen Bogen darum machen.
5/10
Bild – 3/10
Genauso thrashig wie der Film an sich, ist auch das Bild. Man kommt sich vor als ob man einen alten Film im Kino anschaut. Alles ist verrauscht und überall gibt es Bildfehler wie schwarze Punkte und Aussetzer.
Sound – 3/10
Hier das gleiche wie beim Bild. Jedoch macht es sich hier stärker bemerkbar, da es im Hintergrund den ganzen Film lang ein unerträgliches Brummen gibt. Das schlägt sehr auf die Nerven und hat bei mir Kopfschmerzen verursacht. Lieber auf Stereo umschalten, welches zwar leiser ist, aber das Brummen nicht hat.
Bonus – 2/10
Hier gibt es nur die Bio-/Filmographien und einige Produktionsnotizen. Nicht einmal ein Trailer hat es auf die DVD geschafft.
Sprachen:
Japanisch DD 5.1
Bild:
Letterbox
Untertitel:
Englisch und Chinesisch
Vertrieb:
Panorama Distrubtion
Preis:
10 Euro für die HK (RC3) Version
#8
Geschrieben 19. Mai 2004, 14:35
Kikujiros Sommer (Japan, 1999, 116min)
Story:
"Ein kleiner Masao sucht seine Mutter. Begleitet wird er von einem Bekannten (Kikujiro aka Kitano) seiner Oma, einem kauzigen Raubein, einem Großmaul, einem nicht sehr erfolgreichen Yakuza, dem der Knirps zunächst nur eine Last ist. Die Reise des ungleichen Paares durch das japanische Hinterland wird zu einem märchenhaften Roadmovie, das von Freundschaft, Schüchternheit und Außenseitertum erzählt. Natürlich wächst das Kind dem Tunichtgut ans Herz, doch bevor die Handlung sentimental werden kann, ist die Reise zu Ende."
Nach der ziemlichen Pleite von "Getting Any?" war ich ziemlich skeptisch, aber ich wurde völlig überrascht. "Kikujiros Sommer" ist einer der genialsten Filme der letzten Zeit! Der Film ist brilliant erzählt, super fotografiert und die Musik von Joe Hisaishi ist mal wieder ein Genuß für die Ohren. Mir geht das Titelthema nicht mehr aus dem Kopf! Der Film lebt sehr von dem leisen aber sehr genialen Humor und bietet auch einige Slapstickeinlagen, die jedoch nie aufgesetzt wirken. Einige der Spiele die Kitano treibt errinern ansatzweise schon aus "Sonatine" nur das sie hier Kindgerecht sind. Leider wird nicht sonderlich tief auf die Figuren eingegangen, aber das ist nicht weiter schlimm...der Film soll ja auch für Kinder sein und bietet dennoch genug denkansatz. Diese werden aber ziemlich gefördert, was nicht negativ ist, sondern eher dem zugute geschrieben wird
10/10
#9
Geschrieben 19. Mai 2004, 14:57
Zatoichi (Japan, 2003, 115min)
Story:
"Der blinde Zatoichi (Takeshi Kitano) bestreitet seinen Lebensunterhalt mit Glückspiel und Jobs als Masseur. Hinter der demütigen Fassade versteckt sich allerdings ein Meister des Schwertkampfs, der seine Waffe mit unschlagbarer Präzision und Geschwindigkeit einzusetzten vermag. Als er zwei hübsche Geishas kennenlernt, deeren Eltern der lokale Bandenboss auf dem Gewissen hat, tritt er auf den Plan..."
"Zatoichi" ist Kitanos neuster Film und dabei sein erster kompletter Kostümfilm. Kitano (mit feschen blondierten Haaren =) spielt den einsamen Samurai nicht schlecht und wie in seinen meisten Rollen sehr brutal und dennoch mit einem gewissen Humor (der hier allerdings doch schon stark im Hintergrund ist). Die Kämpfe sind sehr gut inszeniert, doch leider stieß mir etwas auf...es gibt einige CGI Animationen die mir zu offensitchlich waren. Man sah teilweise deutlich das ein Computeranimiertes Schwert den Gegner zur Strecke gebracht hat. Auch einige Körperteile sahen nich so toll aus. Da wären altmodische Effekte besser gekommen. Ansonsten ist Zatoichi eine wunderschöne Huldigung an alte Samuraifilme und die Variete und Musicaleinlagen kommen auch gut.
8/10
#10
Geschrieben 19. Mai 2004, 18:55
Blessing Bell (Japan, 2002, 87min)
Story:
"Der Morgen erwacht über dem verlassenen Hof einer Fabrikanlage. Die Welt scheint still zu stehen. Da setzt sich ein Mann namens Igarashi (Susumu Terajima, spielt auch in sehr vielen Filmen an Kitanos Seite) in Bewegung. Wortlos lässt er sich treiben. Bedrohlich und unheilvoll ist die Atmosphäre."
Tjo, ein SABU Film...sprich es war von vornherein klar das der Film genial wird =) Und das war er auch. Wärend Igarashi durch die Gegend läuft erlebt er allerlei kurositäten und einige Zufälle. So wird er am Mord eines Yakuza beschuldigt, rettet zwei Kinder uas einem brennen Haus, begegnent einem Geist und gewinnt im Lotto. Dabei wirkt alles etwas Ernst, aber es gibt immer einen sehr genialen humoristischen Unterton. Man denk auch warum der Mann überhaupt läuft...was für ein Schicksal treibt ihn an...tja...das Ende verrät es dann und erklärt auch gleichzeitig den Film. Dazu gibt es tolle Kameraeinstellungen und viel Natur zu sehen und man bekommt viel zu Beobachten. Der Film wird auch sehr ruhig erzählt (teilweise setzt der Ton ganz aus) und nur am Ende gibt es Musik...
10/10
Ein wunderschönes anspruchvolles Kleinod aus Japan...wer Freunde an Dolls oder anderen ruhigen Filmen hatte, sollte sich diesen nicht entgehen lassen!
#11
Geschrieben 19. Mai 2004, 18:59
I.K.U. (Japan, 2000, 74min)
Boey Was war das den für japanischer Crap =)
Story:
"Reiko ist ein Cyborg. Ihr Job besteht darin, Daten für eine große Orgasmus-Datenbank zu sammeln. Ihr Arbeitgeber, die GENOM Corporation, will damit virtuelle Sex-Erlebnisse vermarkten. Als Reiko sich in einem Nachtclub mit dem rätselhaften “Tokyo Rose” Virus antsteckt, scheint ihre Mission mitsamt allen Daten verloren zu sein. Doch ein System-Restart und eine wilde Affäre mit dem Stricher Akira laden ihren I.K.U.-Chip wieder auf."
Tjo...das ist die Blade Runner inspirierte "Story", eingepackt in psychedelische Bilder wo man scho auf Drogen hätte sein müssen xD Man sieht sofort das kann nur aus Japan kommen, den soviel Cyber, PopArt, Techno, Experimental Ambiente hab ich aus noch keinem Land gesehn. Völlig abgedreht und eigentlich ohne irgendeinen Zusammenhang poppt sich Reiko 74min durch den Film. Dazu muss man sagen das es sich um keinen Porno handelt...so sieht man fast keinerlei heftigen Verkehr. Dazu gibt es treibende Beats und piepende japano Stimmen. Der Film ist übrigens im Orginalton...es wird fröhlich japanisch mit viel englisch gemixt. Völlig abgefahrener Movie was man nich bewerten kann. Wenn man sich mal völlig flashen will, sollte man sich das mal geben
#12
Geschrieben 19. Mai 2004, 19:04
Wonderful Days: Directors Cut (Korea, 2003, 95min)
“2142 A.D. - Die globale Umweltverschmutzung stürzte die Zivilisationen ins apokalyptische Chaos. Ort der Handlung ist ECOBAN, eine von Wissenschaftlern und Militärs erbaute Mega City, deren Kern - das Delos System - Energie aus der Umweltverschmutzung gewinnt. Als Energiereserven und natürliche Ressourcen sich neigen, fürchten die elitären und wohlbetuchten Bewohner ECOBANs um Macht und Wohlstand, was das skrupellose Militärregime zu alternativen Energiebeschaffungs-Maßnahmen treibt. Die nahe gelegene Flüchtlingsstadt Marr soll mit samt ihren Einwohnern vernichtet werden, um als Treibstoff für die lebenserhaltenden Systeme von Delos zu dienen. Und hier kommt der Held der Unterdrückten und Bedrohten ins Spiel: Shua, ein Verstoßener ECOBANs, versucht das streng bewachte Delos System zu infiltrieren, es zu deaktivieren. Gegen Shuas Vereitelungsversuche stellen sich der formale Sicherheitschef Simon sowie die rebellische Agentin Jay, deren Schicksal weitaus enger mit Shua verknüpft ist als es zu Anfang scheint.“
Zuerst muss ich sagen, dass dieses Review auf dem Directors Cut basiert. Dieser ist teilweise völlig neu synchronisiert, geschnitten und 8min länger als die normale DVD/Kinofassung! Es wurden viele Fehler seitens der Story und der Technik (Sound) beseitig. Im DC sind die Charaktere durch die neue Syncro nicht mehr so blas, flach und haben um einiges mehr Tiefe, was besonders der Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren Jay und Simon zugute kommt. Außerdem wurden ca. 100 Szenen neu platziert und wirken besser bzw. binden sich logischer in die Story ein. Durch die neuen Schnitte wird auch ein zusätzlicher Spannungsbogen aufgebaut und hält auch einige Überraschungen bereit. Hier mal zwei Beispiele von Logikfehlern der alten Kino/DVD Version und dem neuen Directors Cut:
1. "Beim ersten Aufeinandertreffen auf dem Schiff zwischen Jay und Shua sieht es in der KF so aus, als ob sich Jay bereits von Ecoban abgewendet hat. Im DC mit der neuen Synchro dagegen sagt sie nur, dass sie Shua für tot gehalten hat. Shua antwortet darauf, dass sie gehen und nie wieder kommen solle. Durch die Neutralisierung wird der späteren Szene im Abwasserkanal, in der Jay zu den Rebellen überläuft, mehr Gewicht gegeben."
2. "Woody nennt Jay in einer Szene Shuas Freundin. Er kann zu diesem Zeitpunkt im Film aber noch gar Nichts von Jay wissen."
In Wonderful Days stecken mehrere Jahre Entwicklung und ist der bis dato teuerste koreanische Animationsfilm! Das sieht man dem Film zumindest technisch auch an, denn man bekommt ein audiovisuelles Meisterwerk vorgesetzt. Leider hatte die alte Kino/DVD Version einige Schwächen in der Story. Im neuen DC sind diese ausgemerzt und man bekommt nun auch eine toll erzählte Geschichte geboten. Technisch ist Wonderful Days ein Mix aus 3D Animationen mit 2D Charakteren, die aber auch manchmal vor Miniaturbauten agieren. Auch sind einige Szenen real gefilmt worden, wie z.B. eine Szene mit Wassertropfen oder Nebel. Alles fügt sich aber hervorragend ineinander ein und wirkt wie aus einem Guss. Der Film wird sehr ruhig erzählt und von wunderschönen melancholischen Bilder und Musik untermalt. So gibt es einige Szenen, wo einfach nur die Kamera über das Land fährt und dabei ein Vokalsong im Hintergrund läuft. Aber auch die Action kommt nicht zu kurz und ist stylisch mit tollen Einstellungen, Zeitlupen und Filtern inszeniert.
Fazit:
Wonderful Days ist im Directors Cut ein sehr schöner Endzeitstreifen, der toll fotografiert ist und audiovisuell alles hinter sich lässt. Die normale Fassung ist 8 Minuten kürzer. Gegenüber dieser wurde der Directors Cut auch noch mit neuen Syncronstimmen versehen und es wurden kleine Mängel in der Logic getilgt. Diese Mängel sind zwar nicht so gravierend, trüben aber den Film doch etwas. Wer ein paar Euro mehr übrig hat, dem sei der Directors Cut ans Herz gelegt. Dort sind die meisten Fehler ausgebügelt und man bekommt eine wunderschöne Verpackung und massig Bonus extra.
10/10
Bild – 10/10
Gestochen scharf, kein Rauschen oder Ruckeln lässt Kritik zu. Die Farben sind hervorragend und sehr passend gewählt. Während eine Szene düster ist, wirkt eine andere sehr psychedelisch.
Sound – 10/10
Der Sound ist ebenfalls hervorragend und auch besser als bei der normalen Version, wo er noch etwas blas und blechern klang. An der Abmischung gibt es auch nichts zu meckern. Nie übertönt die Musik das Gesprochene oder ist zu leise.
Bonus – 10/10
Die LE wurde hervorragend verpackt und lässt sich mehrmals aufklappen. Geöffnet wird sie wie eine Pralinenschachtel und wird mit Magneten wieder verschlossen. Im Inneren befinden sich 3 DVD’s und ein Hochglanzposter, welches auf der einen Seite Skizzen und Artworks zeigt, auf der anderen Seite ist ein einzelnes großes Artwork. Leider ist das Poster fest mit der Verpackung verklebt und lässt sich nicht abtrennen. Über Sinn und Unsinn kann man hier also streiten. An Extras auf den DVD’s gibt es den kompletten Film als Storyboard zu bestaunen und massig Making Of’s über die Entstehung der 3D/2D- und Miniaturmodelle. Dazu noch Audiokommentare des Direktors, Produzenten und Musiker. Ausserdem noch massig Hintergrundinfos über Charaktere, Story, Fahrzeuge usw... Leider ist alles mal wieder ohne englische UT, aber ein reinschauen ist dennoch lohnenswert.
Sprachen:
Koreanisch DD5.1 und dts 5.1
Untertitel:
Englisch, Koreanisch
Vertrieb:
Bitwin
Preis:
Import für die Special Edition (NTSC RC3) ca. 30 Euro
#13
Geschrieben 22. Mai 2004, 20:48
Natural City
Regie: Min Byung-chun
Darsteller: Yu Ji-Tae, Jeong Du-Hong, Lee Jae-Eun
Laufzeit: 113min
FSK:
Sprachen: Koreanisch
Untertitel: Englisch, Koreanisch
Ton: 5.1 DD, 5.1 dts
Regionalcode: RC3
Produktion: 2003
Story:
Wir schreiben das Jahr 2080: Durch die moderne Genforschung ist es gelungen, menschliche DNA zu klonen. Mit Hilfe dieser Methode werden Roboter mit künstlicher Intelligenz ausgestattet. Doch aufgrund kleiner Fehler im System entwickeln die Androiden plötzlich ein Eigenleben. Chaos bricht aus, und die Stadt Mecaline City bildet die Task Force „MP“, um die Roboter zu eliminieren. Während die Task Force die Jagd aufnimmt, erfahren die lebenden Metallmaschinen von einer Erfindung des Wissenschaftlers Dr. Croy. Es existiert ein Weg, um die Chips der Roboter in den Menschen zu implantieren. Cypher, ein fehlgeleiteter Maschinenmensch, macht sich auf die Suche nach der Frau Cyon, um sie für seine Zwecke zu missbrauchen. Doch er ahnt nicht, dass R, ein Mitglied der Task Force, auf der Spur Cyons ist. Eine erbitterte Jagd auf Cyon beginnt und es kommt zum entscheidenden Kampf zwischen Mensch und Maschine... DVD Cover
Natural City ist ein sogenannter „Blockbuster“ der aber in dem Herkunftsland Korea so ziemlich geflopt ist. Eigentlich ist der Film audiovisuell ziemlich genial, leider fehlt es dem an etwas ganz wichtigen. Einer guten Story nämlich. Die CGI Effekte sind richtig toll und wenn es mal zu einem Kampf kommt, gibt es massig stylische Kameraeinstellungen/-spielerein die selbst einem „Equilibrium“ oder „Matrix“ in nichts nachstehen. In den Actionszenen geht es zudem nicht gerade zimperlich zu und es spritzt schon ordentlich Blut und Körperteile fliegen auch schon mal durch die Luft. Leider sind diese tolle geschnittenen Actionszenen nicht gerade reichlich vorhanden. Die Storyidee mit ihren Blade Runner Anleihen ist zwar nicht schlecht, jedoch ist die Umsetzung viel zu langatmig und wird öde erzählt. Alles plätschert so vor sich hin. Hätte man den Actionpart in den Vordergrund gerückt, würde die schwache Story nicht so sehr aufallen und Natural City würde als toll inszeniertes Popcornkino durchgehen. So bleibt nur ein halbgarer Versuch „Equilibrium“ oder „Matrix“ Konkurrenz zu machen.
6,5/10
Bild – 9/10
Absolut gestochenes Bild mit einem witzigen, jedoch nicht weiter störenden, rauschen. Die CGI sind auch hervorragend und kommen nicht billig daher.
Sound – 8/10
Die Soundeffekte kommen krachig und klasklar rüber. Der OST an sich hat mich leider nicht so überzeugt, ist aber technisch sehr sauber.
Bonus 8/10
Das Amary kommt in einem schicken bläulich schimmernden Tin Schuber daher und beinhaltet 2 DVD’s.
-Bildergallerien
-Trailer
-Interviews
-Deleted Scenes
-Storyeindrücke
-div. Making Of's
Leider alles in koreanisch und ohne englische UT.
#14
Geschrieben 31. Mai 2004, 14:00
Teil I: (2002, 97min)
„Yan (Tony Leung) ist ein Undercover Cop der in die Triaden eingeschleust wurde, noch bevor er mit seiner Polizeiausbildung fertig war. In einem Jahrzehnt ist er tiefer wie noch kein anderer bei den Triaden eingedrungen. Ming (Andy Lau) ist ein Maulwurf in einer Polizeispezialeinheit, der von den Triaden ausgesucht wurde und mit gerade mal 18 in die Polizeischule eingeschleust wurde. Ming stieg schnell zum „Criminal Intelligence Bureau“ auf. Zwei Männer fühlen sich zunehmend gefangen zwischen Gut und Böse: sie sind lediglich Schatten ohne Identität.“ Ein tolles Katz-und-Maus Spiel beginnt...
Teil II: (2003, 119min)
Der „Nachfolger“ ist ein Prequel des ersten Teils. Sprich er spielt davor. „Was treibt Polizei Superintendent Wong (Anthony Wong) und den Gangsterboss Sam (Shawn Yue) gegen den anderen an? Wie kämpften die beiden Maulwürfe Yan (Shawn Yue) und Ming (Edison Chen) gegen ihr Schicksal. Der Schlüssel liegt in der Hand von drei Personen: Sam’s Frau Mary (Carina Lau), dem rücksichtlosen Boss Hau (Francis Ng) und dem rechtsschaffenden Cop Luk (Hu Jun). Das Tor zur Unterwelt öffnet sich und die schlimmsten Zeiten brechen an...“
Teil III: (2003, 107min, 118min DC – Ebenfalls mit auf der DVD)
„Im Jahr 2004, 10 Monate nach Yan's (Tony Leung) Tod wurde Ming (Andy Lau) zur Büroarbeit abkommandiert. In der Zwischenzeit taucht ein neuer Star bei der Polizei auf, Wing (Leon Lei). Ming verdächtigt ihn ebenfalls ein Maulwurf der Triaden zu sein. Drei Jahre eher, war es die erste große Aufgabe von Yan ein Schmugglernetzwerk mit Shen (Chen Daoming), einem mysteriösen Geschäftsmann aus China, zu errichten. Damit drang er in die tiefen der Triaden ein...“
Teil 1 der Saga ist ein hervorragender Thriller der, im Gegensatz zu den beiden Nachfolgern, auch alleine sehr gut funktioniert. Er hat sehr stylische Kameraeinstellungen, super Schnitte, ein tolles Theme und ist wunderbar fotografiert. Es gibt einige schöne Zeitlupen und andere coole Kameraeffekte.
Teil 2 und 3 sind eine nette Ergänzung zum Erstling, aber leider kann man sich die Filme nicht einzeln anschauen. Man braucht das Wissen, welches man im ersten Teil erfährt. Das mag zwar nicht schlecht sein, doch leider kann man sich die Filme nicht mal zwischendurch geben. Zudem ist besonders Teil 3 teilweise arg wirr. Immer gibt es Rückblenden und dann seid ihr wieder im Jetzt. Das "Zeitreisen" nervt teilweise enorm und der Zuschauer wird fast überfordert. Man sollte gut aufpassen damit ihr nicht den Faden verliert. In den beiden Nachfolgewerken, besonders in Teil 3, gibt es auch weniger Action, dafür umso mehr Dialoge.
Wer mehr über die Hintergrundgeschichte von Teil 1 erfahren will, sollte sich die anderen beiden Teile auch noch anschauen. Wer dagegen nur einen sehr guten Thriller braucht, wird mit Teil 1 zufrieden sein. Ihr braucht auch keine Angst zu haben das am Ende von Teil 1 viele Fragen offen bleiben, da die Saga nicht von Anfang an als Dreiteiler geplant war.
Infernal Affairs I – 9/10
Infernal Affairs II – 7,5/10
Infernal Affairs III – 6,5/10
Bild – 9/10
Das Bild ist bei allen DVDs gestochen scharf und die Farben sind gräftig, jedoch gibt es teilweise bei großen einfarbigen Flächen ein leichtes rauschen. Das Bild ist in einen 16:9 Anamorphen Widscreen.
Sound – 9/10
Der Sound kracht aus den Boxen das es eine wahre Freude ist. Zudem ist der Sound klasklar und sehr gut abgemischt. Es gibt zwar nur ein Haupttheme, dieses jedoch klingt wundervoll und passt leicht abgeändert immer zu der jeweiligen Situation.
Bonus - 8/10
Jeder Teil ist in einem netten Schuber in dem sich ein Amary mit zwei DVDs befindet. Auf der zusätzlichen DVD befindet sich immer ein Making Of, Musikvideo, Trailer, Fotogallerien und Infos zu den Schauspieler und der Story zum jeweiligen Teil. Zudem könnt ihr beim dritten Teil wählen, ob ihr lieber die Kinoversion oder den Directors Cut (11min länger) sehen wollt. Leider alles nur ohne englische Untertitel.
#15
Geschrieben 31. Mai 2004, 14:02
The Musketeer (2001, 100min)
Regie: Peter Hyams
Darsteller: Catherine Deneuve, Stephen Rea, Tim Roth, Justin Chambers
Laufzeit: 100min
FSK: 12
Sprachen: deutsch, englisch
Untertitel: deutsch
Ton: 5.1 Surround, 2.0 Stereo, headphone Surround, dts 5.1 (dts nur in der dt. Tonspur)
Regionalcode: 2
TV-Norm: 16:9 – Anamorpher Widescreen
Produktion: 2001
“"Frankreich im 17.Jahrhundert. Der schwache König wird von Spanien und England bedrängt, doch die größte Gefahr für Land und Leute wohnt im Schloß gleich nebenan: Kardinal Richelieu spinnt hinter des Königs Rücken eine Intrige nach der anderen, während seine schwarzgewandeten Morbrenner Terror unter der Bevölkerung verbreiten. Der junge D'Artagnan, dessen Eltern von den Schergen Richelieus gemordet wurden, drängt zu den Musketieren des Königs, die das letzte Bollwerk gegen die Machenschaften des Kardinals stellen. In die Fußstapfen seines Adoptivvaters will er treten, und Rache nehmen für die Vergangenheit. Ein wildes Abenteuer beginnt..."“
Auf dem Cover steht ja „No 1. Kinocharts USA“. Na ja, in Wahrheit floppte der Film 2001 ziemlich und deshalb gab es hierzulande wohl nur zwei Jahre später ein DVD Release. Peter Hyams („End of Days“, „Das Relikt“) war noch nie dafür bekannt einen innovativen Film zu drehen. Seine Filme waren aber steht’s unterhaltsam und kurzweilig. Auch bei „The Musketeer“ macht er seine Sache ganz ordentlich, bringt das Genre aber auch nicht wirklich voran. Die Geschichte von Dumas kommt stark abgewandelt und düster daher und wirkt nur als ein Vorwand für die teilweise gute Action. Leider hätte man die Action etwas besser schneiden können und von der Choreographie eines Xin-Xin Xiong („Once Upon A Time In China“) hätte ich auch mehr sehen wollen. Den außer einigen spektakulären Kampf- und Akrobatikszenen herrscht die konventionelle Degenkunst. Die recht unbekannten Darsteller sind leider auch nicht immer überzeugend. Zwar haben die Porthos, Aramies und Athos Darsteller eine ganze Reihe relaxter Sprüche auf Lager, aber an die Leichtigkeit wie in der Disney Interpretation mit Charlie Sheen und Kiefer Sutherland kommen diese nicht heran. Der einzig wirklich überzeugende Darsteller ist Tim Roth (Reservoir Dogs, Four Rooms, Pulp Fiction). Er spielt seine Rolle als böser Febre wirklich gut und kommt schön diabolisch rüber. Ein anderes Highlight sind die düsteren Sets, Ausstattung und die Kostüme die sehr liebevoll und detailreich in Szene gesetzt sind. Auch die stimmige Musik ist sehr gut komponiert und trägt zur Atmosphäre bei.
Alles in allem ist „The Musketeer“ ein sehenswerter Film der gut unterhält, aber nicht wirklich im Gedächtnis bleibt. Hier heißt es einfach Gehirn ausschalten, Popcorn in die Hand nehmen und zurücklehnen.
6,5/10
Bild – 7,5/10
Das Bild ist eigentlich recht gut, nur hat es eine leichte Tiefenunschärfe und minimales rauschen ist auch vorhanden. Das Bild ist in meinen Augen bei Nachtszenen auch etwas zu dunkel.
Sound – 9/10
Die toll komponierte Musik schallt schön aus den Boxen und auch die anderen Effekte lassen nichts zu wünschen übrig. Die deutsche Syncro ist auch recht gut gelungen und gibt keinen Anlass zur Kritik.
Deutsch 5.1 Surround, 2.0 Stereo, headphone Surround, dts 5.1
Englisch 5.1 Surround, 2.0 Stereo, headphone Surround
Bonus – 3/10
Unter den sehr schick animierten Menus gibt es leider nur den Trailer zum Film und Biografien zu den wichtigsten Darstellern. Außerdem befinden sich noch 9 Trailer zu anderen Filmen aus dem McOne Programm auf der DVD.
Es gibt allerdings noch eine limitierte, durchnummerierte Special Edition mit wunderschönem Hologrammcover und einer zweiten DVD. Auf dieser befinden sich neben einem 24seitigen Booklet:
-Audiokommentar von Peter Hyams
-Making Of
-Trailer und TV Spots
-Interview mit Peter Hyams und dem Cast/Crew
-Fotogalerien
-Storybord
-Special über die Effekte
#16
Geschrieben 31. Mai 2004, 22:25
Spiel auf Zeit
“Die große Fight Night von Atlantic City steht bevor. Schwergewichts-Champion Tyler wird um seinen Titel kämpfen. Der protzige Detective Rick Santoro (Nicolas Cage) hat die Aufgabe, als Ehrengast den Verteidigungsminister in seiner Stadt willkommen zu heißen. Dessen Sicherheitsberater ist Kevin Dunne (Gary Sinise), ein alter Kumpel von Santoro, der eine blitzsaubere Offizierskarriere hingelegt hat. Doch die Wiedersehensfreude ist nur von kurzer Dauer. Als Dunne für einen kleinen Moment abgelenkt ist, fallen tödliche Schüsse auf den Minister. Mit einem Schlag werden 14.000 Zuschauer zu Zeugen, Verdächtigen oder Komplizen. In einem Wettrennen gegen die Zeit versucht Santoro, aus Aussagen und Überwachungsbändern den Tathergang zu rekonstruieren. Schon bald konzentrieren sich die Ermittlungen auf eine mysteriöse junge Frau, die unmittelbar vor dem Attentat mit dem Minister gesprochen hatte. Doch je mehr Puzzleteile aneinander gelegt werden, desto unglaublicher wird die ganze Geschichte. Niemand scheint wirklich der zu sein, der er zu sein vorgibt. Und schließlich sieht sich Santoro mit seiner eigenen zwielichtigen Vergangenheit konfrontiert.“
Die Story an sich ist nicht der Rede wert, aber die Inszenierung von Brian de Palma (Mission: Impossible, Scarface) ist richtig gut. Schon alleine die fast 15 minüige Anfangssequenz ist atemberaubend und ohne einen einzigen Schnitt gedreht. Man sieht Cage durch die Gänge des Stadions bis zu seinem Sitzplatz laufen und lernt nebenbei alle wichtigen Charaktere kennen. Die Kamera ist dabei ziemlich nahe am Geschehen und man denk mittendrin zu sein. Überhaupt hat man den Eindruck das das ganze von einem Kamerateam live verfolgt wird. Die Suche nach den Leuten die Hinter dem Mord stehen wird aus allen möglichen Blickwinkeln gezeigt. Man erlebt also den Mord immer wieder aus Sicht der einzelnen Personen. Dabei gibt es auch schöne Splitscreens. Cage spielt seine Rolle als abgedrehter Korrupter Cop ganz cool, lässt aber am Ende etwas nach. Sinise (Forest Gump, Green Mile) spielte auch schon besser.
Fazit:
Spiel auf Zeit ist ein ganz netter Thriller der vor allem durch die klasse Inszenierung begeistert. Leider kommt die Story und vor allem das Ende etwas unglaubwürdig daher, spannend ist er beim ersten sehen dennoch.
7/10
#17
Geschrieben 01. Juni 2004, 00:06
Ein Passagierflug von Athen Richtung Washington D.C. wird von islamischen Extremisten gehijackt. An Bord befindet sich genug mit einer Bombe gekoppeltes Nervengas, um die gesamte Population der Ostküste zu eliminieren. Bei der spektakulären Rettungsaktion muß der unbeholfene Dr. Grant unfreiwillig die Führungsrolle übernehmen. Ein adrenalinhaltigen Wettlauf mit der Zeit, in der eine Komplikation die nächste jagt, beginnt...
Das beste gleich zuerst, auch wenn es ein kleener Spoiler ist...Steven Seagal passiert das beste im Film -> er stirbt gleich in den ersten Minuten *yea* Danach folgt ein absolut spannender Thriller der zudem fast ohne Gewalt auskommt. Kurt Russell als Dr. Grant geht hier nämlich höchst strategisch zur Sache. Dabei stolpert er von einer schwierigen Situation in eine noch schwierigere =) Das meiste ist jedoch ziemlich realistisch gehalten und ist nicht so übertrieben dargestellt wie z.B. in "Passagier 57". Selbst einige...naja...lustige, auflockernde Einlagen bekommt man zu sehen. So ist der Zivile Ingieneur der eine Bombe entschärfen soll ziemlich locker drauf und der Schluß is auch richtig geil gemacht David Suchet als böser Terrorist spielt auch gut, auch wenn er ziemlich gutmüttig für einen Terrorist ist (Gary Oldman in Air Force One is aba eh unerreicht).
Fazit:
Trotz der über 2h Laufzeit wird der Film nie langweilig und hat ein ungeheuer hohen Spannungsbogen! Es gibt zwar so gut wie keine Action, aber sehe ich eher positv. Nebenbei nimmt sich der Film auch selber nicht so ernst.
8/10
#18
Geschrieben 02. Juni 2004, 18:37
“Young-joo (Lee Na-yeong) ist eine junge Angestellte in einem Büro. Als eines Tages ein Engländer in dieses Büro kommt und sich über seine Stromrechnung beschwert, versteht keiner der Angestellten ein Wort. Nach diesem Vorfall wird einstimmig gegen den Willen von Young-joo beschlossen, dass sie einen Englischkurs für Anfänger machen soll. Erst als sie mit dem jungen Moon-soo (Jang Hyuk) in der Lobby kollidiert, ändert sich ihre Meinung schlagartig. Während es für sie Liebe auf den ersten Blick ist, interessiert sich Moon-soo eher für die scharfe Englischlehrerin Cathy (Angela Kelly). Er macht sich sofort an sie ran... Die Lehrerin ist davon aber nicht sonderlich begeistert und hilft stattdessen Young-joo sich an Moon-soo heranzumachen.“
Das ganze ist herrlich skurril umgesetzt und hat viele schöne Einfälle. Schon die Aufnahme für den Kurs ist wie ein 3D Kamfpspiel inszeniert und erinnert stark an Mortal Kombat. Am Anfang werden die „Kämpfer“ gewählt und dann geht es in eine 3D Arena, wo die Neuankömmlinge ordentlich aufgemischt werden. Auch gibt es immer wieder einige Szenen in denen über den Köpfen der Darsteller ihre Gedanken in Sprechblasen ausgedrückt werden. Am Anfang des Kurses müssen alle Beteiligten sich westliche Namen ausdenken. Während der coole, anfangs selbstverliebt wirkende, Moon-soo von der Lehrerin den Namen Elvis bekommt, bekommt Young-joo von der Klasse den Namen „Normal“ weil sie so unscheinbar und langweilig wirkt. Später bekommt aber auch sie einen ordentlichen Namen, nämlich Candy. Auch die Gründe warum die anderen an den Englischkurs teilnehmen, sind sehr witzig und für einige Lacher gut.
Yooo sooo buudifulli
Im Film geht es dann Schlag auf Schlag weiter...Candy versucht sich immer wieder an Elvis. So trägt sie auf einmal Stöckelschuhe und ein aufreizendes Outfit, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Das ganze wird meist anhand von Träumen gezeigt, die ziemlich abgedreht und überzeichnet sind. So gibt es einige Comic- und Actioneinlagen mit dazugehöriger Terminator-Verarsche, oder auch Szenen die wie aus alten Kostümfilmen wirken. Die Dialoge stehen dem Ganzen in nichts nach und die Situationskomik kommt durch die eingestreuten Englischbrocken auch gut rüber. Die Darsteller haben sichtlich Spaß an der Sache und besonders Lee Na-yeong als Candy ist herrlich schusselig und richtig süß. Es ist eine Freude ihr zuzusehen, wie sie wie ein kleines Kind tollpatschig umherläuft.
Eine gute RomCom (Romantic Comedy) wäre keine gute RomCom, wenn es nicht auch Verwechslungen gäbe. So hat der Film auch traurige Momente, die jedoch nie in die Gefühlsduselei abdriften. Es gibt auch immer wieder Momente in denen man denkt: „Jetzt aber hat es gefunkt!“, doch dann versaut Elvis die Sache wieder...
Fazit:
“Please teach me English” ist eine herrlich überdrehte RomCom, die in den 113min nie langweilig wird und einen immer wieder überrascht. Der Film ist knallbunt aber für manchen mag er vielleicht etwas zu albern und abgedreht sein. Es ist jedenfalls eine wahre Freude, wenn die Darsteller mit ihrem Englischbrocken versuchen angeben.
9/10
Bild – 7/10
Leider ist das Bild etwas grobkörnig und verrauscht. Auch die Schärfe lässt teilweise zu wünschen übrig. Hier hätte locker mehr drin sein müssen, zumal die DVD von diesem Jahr ist und ich auch besseres von koreanischen DVD’s gewohnt bin. Wirklich schade, dass das Bild nicht mit dem Film mithalten kann.
Sound – 8/10
Hier gibt es eigentlich nichts zu meckern. Die Syncro ist wirklich gut und kommt nicht langweilig daher. Auch die Musik ist schön und passt zu dem gezeigten. Besonders die Tanzszene und der Song kurz vor Ende des Films haben es mir angetan.
Bonus – 9/10
Die zwei DVD’s sind in einem wunderschön aufgemachten und nummerierten Digipack (ich habe die Nr. 6413). In dem Digi befindet sich zudem ein eingeklebtes Heft mit über 50 Seiten. Hier bekommt man noch schöne Fotos einen Comic und viele Infos zu gesicht, jedoch ist leider alles in koreanisch sind. Auf der zweiten DVD befinden sich hinter den toll aufgemachten Menüs:
-Interviews mit dem Regisseur Kim Sung-su und den Darstellern Lee Na-yeong, Jang Hyuk, Angela Kelly
-diverse Making Of’s
-Trailer und TV Spots
-Brettspiel mit diversen Minigames
-Quiz
-5 Flashcomics
Leider ist mal wieder alles in koreanisch und ohne englische Untertitel. Nur das Interview mit Angela Kelly ist in englisch. Sehenswert sind die Extras aber dennoch, da man zumindest die Spiele auch ohne großartige koreanische Kenntnisse spielen kann und die Flashfilme sind eh alle ohne Sprache. Für mich hat „Please teach me english“ eines der schönsten Digipacks. Auf der offiziellen Homepage gibt es auch noch viel zu entdecken, u. a. Musikvideos und Flashfilme, und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall: http://www.englishkiller.com/
#19
Geschrieben 12. Juni 2004, 12:50
Unlucky Monkey
Regie: SABU
Darsteller: Shinichi Tsutsumi, Hiroshi Shimizu, Akira Yamamoto, Ikko Suzuki
Laufzeit: 106min
Sprachen: japanisch
Untertitel: deutsch, englisch
Ton: 2.0 DD
Regionalcode: 2
TV-Norm: 16:9
Produktion: Japan 1997
Vertrieb: Asian Film Networks
Preis: 20€
Es gibt noch eine VÖ von VCL die für locker unter 10€ zu haben ist. Jedoch hat diese ein sehr schlechtes Bild, ein mieses Cover und hat auch keinen schönen Pappschuber. Dafür ist eine deutsche Syncro enthalten. Die Qualität der Syncro kann ich leider nicht beurteilen, da ich sie nicht kenne.
Sabu...wenn Kenner diesen Namen hören, brechen so ziemlich alle in Begeisterung aus. Sabu wird oft als der japanische Tarantino bezeichnet, da er es versteht ähnlich wie Tarantino bizarren, schwarzen Humor mit Erzählkino und Blutbädern zu vermischen. „Unlucky Monkey“ ist nach seinen Kultfilmen „D.A.N.G.A.N. Runner“ und „Postman Blues“ der dritte Film von Sabu, der zwar etwas langsamer als gewohnt ist, jedoch auch nur so von absurden Ein- und Zufällen und strotzt:
„Kleingangster Yamazaki (Shinichi Tsutsumi) will gerade mit seinem Komplizen eine Bank ausrauben. Zur gleichen Zeit flieht jedoch gerade ein anderer Bankräuber aus der gleichen Bank und wird vor der Bank überfahren. Die Tasche mit dem erbeuteten Geld fliegt nun in die Arme von Yamazaki’s Komplizen, der jedoch sein Glück nicht sehr lang genießen kann. Auch er macht mit einem Auto kurz darauf Bekanntschaft und die Tasche fliegt nun in hohem Bogen zu Yamazaki. Nun heißt es für ihn „Beine-in-die-Hand“. Auf der Flucht vor der Polizei ersticht er durch einen dummen Zufall eine junge Frau und leidet von nun an unter einem schlechten Gewissen...“
Die innere Zerrissenheit von Yamazaki hat Sabu ungewohnt ernst inszeniert und kommt ziemlich heftig rüber. Yamazaki läuft ziellos durch die Stadt, wird von dunklen Visionen geplagt und ist am Schluss nur noch ein Schatten seiner selbst. Für Auflockerung sorgt jedoch ein zweiter Handlungsstrang um drei trottelige Yakuzas:
“Der Boss der drei Yakuzas wurde verhaftet und nun wollen sie sich umorientieren. Sie treffen sich mit einem anderen Boss und verhandeln. Aber auch hier klappt die Sache nicht so wie man sich das vorstellt. Durch einen „dummen Zufall“ stirbt der Gangsterboss und die Yakuzas stecken in der Scheiße. Nun versuchen sie die Sache zu vertuschen...“
Die drei agieren dabei ziemlich dusselig und geraten immer tiefer in die Sache rein. Dabei überschneiden sich die Wege der drei immer wieder mit denen Yamazaki’s. So verbuddelt beispielsweise Yamazaki das erbeutete Geld außerhalb der Stadt. Auf dem Rückweg kommen ihm die drei Yakuzas mit dem Auto entgegen und verbuddeln rein zufällig den Gangsterboss an der gleichen Stelle (finden die Tasche jedoch nicht). Egal ob ziemlich brutale Action, Thriller oder schrille Situationskomik...der Film ist rasant inszeniert und lässt dem Zuschauer keine Zeit zum durchatmen. Die Kamera und Schnitte sind hervorragend und vor allem der paranoide Trip von Yamazaki ist klasse gemacht, hat einen mehr als schwarzen Unterton und kommt ziemlich beängstigend daher!
Bild – 7/10
Die DVD besitzt ein leichtes rauschen und ist teilweise ziemlich unscharf. Auch ist mir das Bild etwas ZU dunkel und die Farben verwischen (besonders rot) ziemlich. Mag sein das Sabu dies als Stilmittel eingesetzt hat, mich störte es eher.
Sound – 7/10
Das 2.0 DD ist in Ordnung. Musik gibt es eh nur spärlich am Anfang und am Ende, dafür ist diese jedoch sehr passend. Die Syncro und Nebengeräusche sind auch gut abgemischt.
Bonus – 2/10
Tja, hier gibt es bis auf den Trailer zu „Unlucky Monkey“ und 4 anderen Filmen aus dem Asian Film Networks Program nichts weiter. Den zweiten Punkt gibt es für den schönen Pappschuber mit tollem Artwork.
Fazit:
Ein Film der das Verspricht, was auf dem Cover steht: „Regisseur Sabu fackelt ein Feuerwerk an tiefschwarzen und schrägen Gags, schrillen Einfällen und heftigen Gewaltausbrüchen ab, dass es nur so kracht. Dabei regiert das Prinzip Zufall so präzise, dass sich „Unlucky Monky“ auch in punkto Logik keine Blöße gibt.“ Ein hervorragender Genremix, den man wie jeden anderen Sabu Film gesehen haben muss. Zwar ähneln sich die Geschichten um unbedeutende Menschen die durch diverse Zufälle skurrile Abendteuer erleben sehr (was wohl auch an Shinichi Tsutsumi liegt der in 5 seiner 7 Filme mitspielt) , dennoch schafft es Sabu, dass jeder dieser Filme einzigartig wirkt.
9/10
#20
Geschrieben 12. Juni 2004, 12:54
Vampire Hunter D: Bloodlust (Japan, 2000)
Auf dem Cover steht zwar etwas von „Vorbildern“ wie „Blade“, „Mad Max“ und dem Western „The Wild Bunch“, aber so ganz treffend ist das nicht wirklich. OK, es gibt Vampire (Blade), ein Szenario welches teilweise in einer Einöde spielt (Mad Max) und einen Outlaw (The Wild Bunch), das war es dann aber schon...
Orginaltitel: Vampire Hunter D: Bloodlust
Regie: Yoshiaki Kawajiri
Darsteller: -
Laufzeit: 98
FSK: 16
Sprachen: deutsch, englisch
Untertitel: deutsch
Ton: 5.1 DD, 5.1 dts (nur deutsch)
Regionalcode: 2
Bildformat: 16:9
TV-Norm: PAL
Produktion: 2003
Vertrieb: VCL
Preis: 15€
Story:
„Auf Meyer Link, den letzten aktiven Blutsauger, ist eine hohe Belohnung ausgesetzt. Er hat die Tochter einer wohlhabenden Familie entführt. D, ein mysteriöser Kopfgeldjäger, der halb Mensch, halb Vampir ist, nimmt die Verfolgung auf. Doch er ist nicht allein, denn ein bis an die Zähne bewaffnetes Vampirjäger-Team ist Link ebenfalls auf der Spur. Geleitet von einer dunklen Macht, werden sie alle in eine tödliche Falle gelockt.“ (DVD-Cover)
„Vampire Hunter D: Bloodlust“ bietet eine tolle Genremischung aus Fantasy, Liebesdrama und einigen Horrorelementen die der „Ninja Scroll“ und „X“ Regisseur Yoshiaki Kawajiri hervorragend vermischt hat. Das ganze ist wunderbar düster gehalten und der verschnörkelte Gotikstil mit dem teilweise monumentale Soundtrack tun sein übriges. Die Zeichnungen sind allesamt sehr detailliert und mit schönen Animationen unterlegt die stets flüssig und nicht abgehackt wirken. Neben den wundervollen Landschaftszeichnungen, gibt es auch toll geschnittene Kämpfe und gute Kameraeinstellungen mit massig Vampiren die auch schon mal das ein oder andere Körperteil verlieren. Die Geschichte, um die Missverstandene Liebe zwischen Meyer und Charlotte ist ebenfalls schön erzählt und die Massage das Liebe auch unter völlig verschiedenen „Rassen“ funktionieren kann kommt sehr gut rüber. Das auf D seinen innerlichen Konflikt (halb Mensch, halb Vampir) erst am Ende so richtig eingegangen wird ist zwar etwas schade, aber doch noch gut gelöst. Die Stimmung die sich durch den Film zieht ist eigentlich ziemlich ernst und traurig, aber die lustigen Kommentare von D’s Hand und den Kopfgeldjägern lockern den Film etwas auf. Leider kommen die Stimmungen nur in der englischen Sprachversion so richtig zur Geltung. Die deutschen Stimmen sind zwar bei manchen Charakteren ganz nett, aber meist nur Durchschnitt (vor allem bei Nebencharakteren und D’s Hand die überhaupt nicht passt!). Besonders wenn Emotionen im Spiel sind, schwächeln die deutschen doch schon sehr. Wer also des englischen mächtig ist, sollte sich den Film auch in dieser Sprachversion anschauen.
Bild:
Das Bild ist leider ziemlich zwiespältig. Teilweise ist es ganz OK, und teilweise doch nur SVCD Qualität. Neben einem leichten rauschen, gibt es aber ansonsten keinerlei Verunreinigungen. Was aber besonders nervig ist, ist das es am unteren Bildrand einen dicken Zeilenfehler gibt! So was sollte heutzutage nicht sein und störte den Genuss bei mir doch sehr.
Ton:
Der Ton ist gegenüber dem Bild sehr gut in der englischen Fassung. In der deutschen sind die Stimmen leider viel zu laut und übertönen den Soundtrack. Und da die deutsche Synrco eh nicht die beste ist, fällt das noch stärker ins Gewicht. Eine japanische Tonspur gibt es nicht, da der Film auch in Japan nur in einer englischen Fassung mit Untertiteln im Kino lief. Die japanische DVD vom Label Avex Mode bietet ebenfalls keine japanische Syncro.
Bonus:
Hier gibt es einige Szenen im Film/Storyboard Vergleich, einen Trailer, die 10 besten Szenen aus dem Film die von Fans gewählt wurden, sowie ein englisch untertiteltes Making Of. Das Cover hat ein schönes Artwork im Metallic Look.
Fazit:
„Vampire Hunter D: Bloodlust“ ist Animeunterhaltung auf höchstem Niveau. Der Zeichenstill aus einer Mischung von „X“ und „Wicked City“ (ebenfalls von Yoshiaki Kawajiri) ist sehr gut und hat einen Ungehören Style. Leider hat das VCL Release ein ziemlich durchschnittliches Bild und eine miese Syncro wo selten die richtige Atmosphäre rüberkommt. Deshalb sollte man vielleicht zu einem Import greifen, sofern man des englischen mächtig ist.
Bild - 5/10
Ton - 5/10 für die deutsche und 9/10 für die englische
Bonus - 4/10
Film - 9/10
#21
Geschrieben 30. Juni 2004, 15:12
Hongkong Love Affair aka "Comrades: Almost a Love Story"
Zwei Menschen kommen vom Festland nach Hongkong. Während Qiao (Maggie Cheung, Hero oder Heroic Trio) einfach nur viel Geld verdienen will, will Jun (Leon Lai, Three oder Infernal Affairs III) nur soviel Geld verdienen um seine Verlobte nach Hongkong zu bringen. Beide lernen sich durch Zufall kennen und bilden eine platonische Freundschaft (inkl. Sex) und daraus Liebe. Jedoch gesteht niemand dem anderen seine Gefühle.
Was anfängt wie eine Komödie, entwickelt sich später zu einer ernsten Romanze. Leon Lai spielt anfangs ein trotteliges Landei welches ziemlich ziellos durch Hongkong irrt. Im Film wandelt er sich aber immer mehr zu einem jungen, starken Mann. Die Geschichte wird sehr glaubhaft und spannend erzählt und erstreckt sich auf fast 10 Jahre. Dazu gibt es tolle Musik, wunderschöne Bilder von Hongkong und eine tolle Inszenierung Mit dabei is übrigens auch ein Eric Tsang (Infernal Affairs Trilogie, Men suddenly in black), der nen coolen Triadenboss mimt. Die dt. Syncro ist eigentlich ganz gut, nur Eric Tsang gefiehl mir nich so recht. Wieder ein wunderschönes Kleinod aus Asien welches fernab von Hollywood typischen Klischees ist und einfach nur wunderschön ist
9/10
Der Film kam gerade im MDR, geht 115min und is ab 6. Der Regisseur Peter Chan hat übrigens auch bei "Three" mitgewirkt.
#22
Geschrieben 30. Juni 2004, 15:21
Takeshi Kitanos: Dolls
„Matsumoto und Sawako waren ein junges Paar, dem eine glückliche Ehe bestimmt schien. Doch der Druck, den die aufdringlichen Eltern ausübten, und der Erfolgsdruck zwangen den jungen Mann zu einer tragischen Entscheidung...
Hiro ist ein in die Jahre gekommener Yakuza-Boss. Trotz des Respekts, der ihm entgegengebracht wird, und trotz seines Wohlstandes ist er allein, seine Gesundheit ist angegriffen. Vor dreißig Jahren war er ein armer Fabrikarbeiter, dem seine Freundin liebevoll das Mittagessen in den Park brachte. Doch er verließ sie, um dem Erfolg nachzujagen. Jetzt fühlt er sich magisch angezogen von dem Park, in dem sie sich immer trafen...
Haruna Yamaguchi verbringt viel Zeit an einem abgelegenen Strand und blickt übers Meer hinaus. Ihr schönes Gesicht ist zur Hälfte unter Verbänden verborgen. Noch vor kurzem, vor ihrem Unfall, war Haruna ein erfolgreicher Popstar, die in der glamourösen Welt von Fernsehshows und Autogrammsessions lebte. Millionen beteten sie an, suchten ihre Nähe. Nukui ist wohl ihr treuester Fan. Und das will er ihr nun beweisen ...“
Diese drei Geschichten sind alle irgendwie miteinander Verbunden, aber keiner von den Akteuren weis, welches tragische Schicksal der andere hat. Sein zehnter Film ist herrlich fotografiert, sehr emotional gefilmt und verzichtet auf die gewohnt körperliche brutalität. Kitano's vielleicht ruhigster und traurigster Film verlangt viel vom Zuschauer ab und man muss sich auf dem Film einlassen können. Kitano führt seine Darsteller wie Puppen durch wunderschön fotografierte Bilder, welche durch die wundervolle Musik von Joe Hisaishi begleitet werden. "Dolls" ist kein Film für zwischendurch, und einige werden ihn aufgrund der gemächlichen Erzählweise langweilig finden, aber jeder der keine Lust mehr auf Blockbuster hat sollte sich diesen schönen Film anschauen. Wer Happy Ends mag sollte aber vorsichtig sein. Denn genauso tragisch wie die Episoden beginnen, enden sie auch. Vor 5 Jahren versuchte Kitano mit "Hana-Bi" einen audiovisuellen Kunstfilm zu drehen, was ihm aber nicht vollkommen gelungen war...mit "Dolls" hat er nun sein Ziel erreicht. Die deutsche Synchronisation ist für meine Ansprüche allerdings nur Mittelmaß.
10/10
#23
Geschrieben 11. Juli 2004, 14:41
Battle Royale
Regisseur Kinji Fukasaku, revolutionierte mit Filmen wie "Graveyard of Honour" (wovon Miike ein Remake machte) und "Without Honour and Humanity" den Yakuzafilm, und Japans Ikone Takeshi Kitano (Zatoichi, Brother) müssten eigentlich ein Garant dafür sein, das "Battle Royal" ein Knaller ist. Doch leider ist dies nicht so. Denn hinter der stumpfen und nichtmal gut inszenierten Gewalt konnte ich keine Gesellschaftskritische Message erkennen. Das die Schauspieler allesamt ziemlich delitantisch agieren, könnte man vielleicht noch als Zeichen der Authenzität abtun. Aber das die Story völlig idiotisch daherkommt und eigentlich nur dazu da ist eine Actioneinlage an die andere zu Reihen ist unverzeihlich. Dabei sind die Actioneinlagen nichtmal gut inszeniert. Zum Beispiel ballern die Schüler wie wild um sich und alles ist Blutverschmiert, die Klamotten weisen aber keine Einschusslöcher auf. Auch das man mit einer Axt im Kopf noch umherlaufen kann, ist mir neu. Zudem gibt es viele Logikfehler, dünne Dialoge und auch der Versuch auf die einzelnen Schüler einzugehen und mit ihnen zu fühlen klappt nicht. Selbst Kintano kann mit seiner mittelprächtigen Darbietung nichts mehr retten. Wer einen sinnfreien Actionfilm sucht, kann mal reinschauen. Irgendwelche tiefgründige Elemente sollte man aber nicht erwarten.
4/10
PS: Die deutsche Fassung von Kinowelt bekommt aufgrund der derben Schnitte und der noch derberen deutschen Sycnro nur eine 2/10.
#24
Geschrieben 11. Juli 2004, 14:42
Emmerichs Version von Gojira kann eigentlich nur als Beleidigung gegenüber dem Original gesehen werden. Zum einen bekommt die Mischung aus Leguan und T-Rex keinerlei Sympathiepunkte, zum anderen strotz die Story nur so von Logikfehlern und miesen Darstellern. Matthew Broderick spielt mal wieder ohne Charakter und setzt in jeder Szene seinen Hundeblick zu schau und Maria Pitillo könnte auch mal zur Gesichtsmassage gehen, um wenigsten ein bisschen Charakter zu zeigen. Die einzig löbliche Ausnahme ist mal wieder Jean Reno, der hier aber völlig unterfordert wird und man sich frag weshalb er in so einem Machwerk vertreten ist. Hier stimmte wohl das Geld. Anstatt eine schöne Hommage zu drehen, stolpert der Film von einer Krawallszene zur aufgesetzten Lovestory und wieder zurück. Zudem ist der Film mit 133min einfach zu lang und dadurch langweilig, öde, einschläfernd etc... Das dann zum Schluss noch fröhlich bei Jurassic Park geklaut wird ist mehr als peinlich und sollte wohl dem Zweck einer Fortsetzung dienen, die hoffentlich NIE kommen wird! Selbst wenn der Film nichts mit Godzilla zu tun hätte und es ein anderes Monster wäre, würde der Film nur peinliches, verblödendes Popcorn Kino sein. Das Geld hätte man lieber Toho geben sollen, denn die hätten daraus viele geile Trash Filme gemacht die auch Spaß machen. Kauft euch für das Geld lieber 3 alte Godzillas auf DVD und laßt dieses Machwerk von Emmerich links liegen!
3/10
#25
Geschrieben 12. Juli 2004, 23:08
Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück
Ein Ritter kämpft sich durch stechende Hitze und mörderische Kälte nur um seinen Auftrag zu erfüllen. Er soll Prinzessen Fiona aus den klauen eines bösen Drachen befreien und als dank darf er um ihre Hand anhalten. Jedoch findet er keinen bösen Drachen geschweige denn Fiona vor, sondern einen Wolf im Schlafrock... Nun seine Frage: „Wo ist Fiona?“. Tja, diese befindet sich gerade mit Shrek in den Flitterwochen, um sich von ihrem letzten Abendteuer zu erholen. Wieder zu Hause im Sumpf bittet Fiona Shrek sich ihrer Familie vorzustellen. Er ist davon jedoch nicht sonderlich begeistert, lässt sich aber dennoch breit schlagen. Natürlich hat sich der Esel auch wieder eingeladen und so machen sich die drei auf die Reise nach Weit Weit Weg. Dort angekommen bewahrheitet sich auch gleich Shrek seine böse Vorahnung. Der Vater von Fiona ist nicht wirklich begeistert, während zumindest seine Frau Verständnis für Fionas Wahl hat. Ebenfalls nicht begeistert ist die Mutter von Prinz Charming...
Holding Out for A Hero
Shrek 2 setzt dort an wo Teil 1 aufhört und geht den Weg konsequent weiter. Nachdem im Vorgänger hauptsächlich Katzenberg’s Erzfeind Disney dran glauben musste, muss nun alles dran glauben was auch nur entfernt etwas mit Filmen zu tun hat. Das merkt man schon alleine in der Eingangssequenz wo Fiona und Shrek in den Flitterwochen sind. Dort wird innerhalb von ein paar Minuten alles was man kennt durch den Kakao gezogen. Sei es Herr der Ringe oder Arielle die Meerjungfrau. Andere machen einen ganzen Film draus, was Shrek 2 in 5 Minuten verbrät. Der Zuschauer kommt danach auch gar nicht erst zur Ruhe. Es geht Schlag auf Schlag weiter und beim ersten sehen bekommt man nicht einmal alles mit. In jeder noch so kurzen Sequenz wird irgendwer oder irgendwas verarscht. Sei es Weit Weit Weg welches gekonnt Hollywood auf die Schippe nimmt und wo Märchenstars in riesigen Villen residieren und bei Versacery oder Armani Armoury einkaufen. Auch die ein oder andere Ferrarikutsche fährt umher. Oder wo sonst sieht man einen Marlon Brando Verschnitt hinter der Bar der dem Kopflosen Reiter aus Sleepy Hollow ein Bier einschenkt, während Cpt. Hook am Klavier ein Ständchen gibt. Einige Gags, wie z.B. die Alien oder Indiana Jones Verarsche oder das Sir Justin Plakat (Ex-Freund von Cameron Diaz, welche Fiona die Stimme im englischen Original leiht), werden dem Otto-Normal-Zuschauer jedoch verborgen bleiben. Aber das ist nicht weiter schlimm, da es genügen offensichtliche Witze gibt. Wie z.B. auch alltägliche Probleme wie fehlender Zahnersatz beim Arbeitnehmer oder eine Reality Showeinlage einer Polizeiverfolgungsjagd inklusive Pfefferstreuer und Katzenshit. Mehr will ich jedoch nicht verraten, da sonst auch die Überraschungseffekte fehlen.
Der heimliche Star des Erstlings war ja eigentlich immer der Esel. Dieser bekommt nun in Form des gestiefelten Katers Konkurrenz, was er auch gleich zur Sprache bringt. Denn wie sagte er so schön: „Die Rolle der Sprechenden Nervensäge ist schon besetzt!“.
Nicht nur bei den Witzen hat Shrek 2 zugelegt, auch technisch legten Dreamworks noch ordentlich was drauf. Die Charaktere sind nun fast perfekt für einen Comicfilm und selbst die winzigsten Details wie Haare, Klamotten oder Muskeln sind hervorragend animiert. Der Soundtrack mit einigen Coverversionen und anderen tollen Songs weis ebenfalls wieder zu gefallen und passt auch immer zu den jeweiligen Szene. Natürlich gibt es wieder eine Karaoke Party wo Esel und Der gestiefelte Kater „Living da vida loca“ zum besten geben. Einfach toll! Wer zu früh aus dem Kino geht wird übrigens bestraft, da man noch eine tolle Szene verpasst. Also unbedingt den ganzen Abspann sehen.
Als Fazit bleibt zu sagen das Shrek 2 in fast allem noch eine Schippe drauf legt. Die Story ist in meinen Augen zwar ein wenig schlechter und die Dialoge nicht ganz so zynisch und bösartig, jedoch gibt es viel mehr Gags. Für Leute die jeden Film auswendig kennen, ist Shrek 2 eh ein Muss. Denn selbst nach mehrmaligen sehen kommen immer wieder neue Details und Anspielungen ans Tageslicht. Ich freu mich nun schon auf den dritten Teil der von König Arthurs Tafelrunde handeln soll. Bis dahin geh ich noch ein wenig den Kater knuddeln und geh in Weit Weit Weg shoppen.
10/10
#26
Geschrieben 21. Juli 2004, 18:21
Spider-Man 2
Vor 2 Jahren hat Sam Raimi gezeigt wie man eine gute Comicverfilmung auf die Leinwand bringt. Spider-Man hielt sich sehr Nahe am Comic und vermischte gekonnt Charakter- mit Popcornkino. Nun ist der zweite Teil da, aber leider bleibt es kleiner fader Beigeschmack. Aber der Reihe nach...
Als Einleitung bekommt man schöne Zeichnungen zu sehen, die den Erstling Revue passieren lassen. Es sind mittlerweile 2 Jahre ins Land gezogen und Peter Parker (Tobey Maguire) kämpft neben dem Studium immer noch als Spider-Man gegen das Böse. Während Peter im Vorgänger lernte mit den Kräften umzugehen, muss er nun lernen alles unter einen Hut zu bekommen. Dabei wird er so beansprucht das sein Kontakt zu M.J. (Kirsten Dunst), die Karriere am Theater und als Werbemodel macht, fast zum erliegen kommt. Auch seine Freundschaft zu Harry Osborn (James Franco), der Sohn des Bösewichtes Grüner Goblin aus Teil 1, leidet sehr darunter. Zum einen weil er ihm M.J. „weggenommen“ hat, zum anderen weil Harry immer noch einen großen Hass gegen Spider-Man hegt und Peter ihm nichts über ihn verrät. Schulisch und Job mäßig hat Peter ebenfalls so seine Probleme und als ihn auch noch seine Spinnenkräfte unkontrolliert verlassen, hat er genug vom Helden sein. Er „kündigt“ und fasst den Entschluss endlich ein normales Leben zu führen. Sam Raimi erzählt die Geschichte von Peter logisch weiter und zeigt das Peter auch nur ein ganz normaler Jungendlicher ist. So passiert es auch schon mal das beim Waschen seiner Kleidung die Farbe von seinem Spinnenkostüm auf die andere Wäsche abfärbt.
Als Gegenspieler fungiert diesmal einer der beliebtesten Spidey Bösewichte, Doc Ock (Alfred Molina). Dr. Otto Octavius ist ein genialer und guter Wissenschaftler, doch bei einem tragischen Unfall im Labor passiert etwas schreckliches. Nicht nur das seine geliebte Frau (Donna Murphy) stirbt, nein. So verschmilzt sein Rückenmark noch mit 4 Metallgreifarmen die von nun an teilweise die Kontrolle über ihn übernehmen. Mhh...irgendwie kommt das alles sehr bekannt vor, denn auch im Vorgänger hatte es Spidey mit einem schizophrenen Wissenschaftler zu tun. Leider kommt die tragische Geschichte über den eigentlich sehr gutmütigen Dr. Otto Octavius sehr kurz und zwischenzeitlich verkommt er zu einem austauschbaren Allerweltsbösewicht. Nur am Ende kommt der innerliche Schmerz an dem Doc Ock leidet wieder zur Geltung. Hier hätte ich mir gewünscht das Raimi wie bei Peter mehr auf den Charakter eingeht.
Die Schauspielerischen Leistungen sind auch im zweiten Teil wieder hervorragend. Tobey Maguire spielt den Loser Peter Parker super. Manchmal wird das einem zwar zu deutlich aufs Auge gedrückt, aber es entstehen dadurch auch viele lustige Szenen. Das beste ist wo Spidey im Fahrstuhl mitfährt und sich mit einem Mann über das zwickende Kostüm unterhält...zum brüllen. Kirsten Dunst spielt auch überzeugend und Alfred Molina als Doc Ock kommt zwar, wegen dem Script, nicht an Bösewichtvorgänger Willem Dafoe ran, überzeugt jedoch dennoch. Der heimliche Star des Films ist aber, wie schon in Teil 1, J. K. Simmons als J. J. Jameson. Ihm wird mehr Platz eingeräumt als noch im Vorgänger. Er ist absolut trocken und jeder Satz von ihm ist ein Brüller! Ebenfalls wieder mit von der Partie sind Bruce Campbell als Türsteher, Stan Lee (wenn auch nur einen Bruchteil) und Sam Raimis Bruder Ted Raimi. Den Schauspielern in nichts nach, steht auch die Musik von Danny Elfman die wieder voll überzeugen kann.
Nicht vollends überzeugen können wieder die CGI-Effekte. Die sind zwar besser als noch in Teil 1, jedoch wirken sie hier auch wieder viel zu gekünstelt. Vor allem der Kampf auf einem fahrenden Zug ist lächerlich, wenn auch sehr spektakulär. Am Ende die Polizeihubschrauber wirken ebenfalls arg peinlich und passen überhaupt nicht ins Bild. Im Film gibt es natürlich auch wieder einige schöne Gags die nicht sofort auffallen, dem Kenner aber ein Schmunzeln über die Lippen bringen lässt. So spielt eine Straßenmusikantin das Ur-Theme von Spider-Man, oder bei der Namenssuche von Dr. Otto Octavius fällt der Name Dr. Strange worauf J. J. Jameson trocken antwortet: „Denn gibt es schon.“ Erwähnen sollte man auch noch die neuen Figuren die in Teil 2 zum Zug kommen und viel Spekulationen auf Teil 3 geben. So wird Peters einarmiger Prof. Dr. Conner eingeführt, dieser im Comic zur Echse mutiert. Oder J. J. Jameson Sohn und Astronaut John Jameson der im Comic auf dem Mond (das er dort war wird im Film erwähnt) einen geheimnisvollen Stein findet, der ihm unglaubliche Kräfte verleiht (Manwolf). Im ersten Film wurde auch schon Eddie Brock vorgestellt, welcher durch einen Parasiten (den John Jameson vom All mitbringt) zu Venom wird. Auch Harry Osborn könnte im dritten Teil eine größere Rolle zugeschrieben werden. Tja...viel zum Spekulieren.
Als Fazit bleibt zu sagen das Spider-Man 2 den Erstling gekonnt und logisch weiterführt. Allerdings schaffte es Raimi nicht mit Innovationen zu glänzen und inszenierte vom Aufbau her Teil 2 ähnlich Teil1. Auch das Doc Ock zu kurz kommt und sich nicht wirklich entwickeln kann, fand ich schade. Dennoch, Spider-Man 2 macht mächtig Spaß und die Gratwandlung zwischen Charakterfilm und Popcornkino funktioniert wieder einwandfrei.
9/10
#27
Geschrieben 26. August 2004, 19:25
Wovon träumt ein verheirateter Mann mittleren Alters? Genau! Er will wie in jungen Jahren noch einmal die Sau rauslassen und andere Frauen abschleppen. Und wie man das macht ohne, dass das Eheweib davon etwas mitbekommt, zeigt uns der zweite Film von Edmond Pang Ho-Cheung...
Story:
Als seine Frau (Teresa Mo, „Hard Boiled“) mit ihren Freundinnen (Candy Lo – „The Eye“, Tiffany Lee – „Shiver“, Marsha Yuen – „Snake Charmer“) nach Thailand in den Urlaub will, beschließen Tin (Eric Tsang, „Infernal Affairs“) und seine Freunde Cheung (Jordan Chan, „Bio Zombie“) Chao (Chapman To, „Infernal Affairs“) und Paul (Spirit Blue) die Gelegenheit Beim Schopfe zu packen und die nächsten 14 Stunden in Freiheit zu genießen und diese auszukosten. Sie legen ihre Arbeit nieder und verraten ihre Ehegatten. Betört von der Aufregung und Glückseeligkeit verfolgen sie ihren Plan jeden Moment der Freiheit zu genießen. Unglücklicherweise haben die Frauen eine böse Vorahnung und beschließen den Urlaub in letzter Minute abzubrechen, um im geheimen einen Raubzug gegen den Verrat zu vollführen...
Das ganze klingt auf den ersten Blick nicht gerade innovativ und man befürchtet eher eine typische 08/15 TV Komödie, jedoch ist bei „Men suddenly in black“ die Inszenierung des Ganzen das besondere. Denn der Regisseur hat das schwarzhumorige Katz-und-Maus-Spiel wie einen Hongkong Actionfilm gedreht. Ob das ganze funktioniert, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen...
Was muss ich beim Fremdgehen beachten?
Da die potentiellen Fremdgeher sich nicht erwischen lassen wollen, werden alle möglichen Vorbereitungen getroffen. So gibt es neben neuen Karten fürs Handy ein rundum Sorglospaket bestehend aus Kondomen, unbenutzten Geldnoten und diverse Potenzfördernde Mittelchen. Nebenbei gibt es natürlich auch einige Regeln zu beachten. So dürfen z.B. keine Kreditkarten benutzt werden und sie dürfen auch nicht gesehen werden. Nach der Einsatzbesprechung geht es auch schon los...
Die erste Mission besteht darin, eine alte Jugendliebe zum Essen einzuladen und mit ihr den Verkehr zu vollziehen. Nachdem das bei allen jedoch in die Hose gegangen ist, muss Plan zwei herhalten. Dieser führt sie ins Rotlichtmilieu und dort zeigt „Men suddenly in black“ was den Film so besonders macht. Nachdem das Lusthaus von Paparazzia umstellt wurde, müssen die vier einen Weg nach draußen finden. Dieser Weg führt sie zum Hinterausgang und was nun folgt ist einer der genialsten Shoot-Outs der Filmgeschichte. Die vier dürfen sich natürlich nicht ablichten lassen und springen bei jedem „Schuss“ in Deckung. Die Fotografen springen ebenfalls mit der Kamera im Anschlag hinter Häuserecken und Mülltonnen hervor. Um sich in Sicherheit zu bringen wird u. a. zweihändig mit einem Wasserschlauch rum“geschossen“ oder nachdem man selbst in Besitz einer Kamera ist, wird die gegnerische mit einem Blitz zerstört bzw. der Gegner geblendet und somit ausgeschalten. Dabei ertönen natürlich Schussgeräusche und die Protagonisten fliegen in schönster Bullet-Time durch die Gassen und der Zuschauer rollt sich am Boden. Später im Film bekommen die vier auch mit, dass die Frauen ihnen auf die Schliche gekommen sind. Tin der Anführer will von seinem Vorhaben aber nicht ablassen und überredet die anderen das Ganze dennoch durchzuziehen. Die weiblichen Gegenstücke treiben die Herren immer weiter in eine Sackgasse aber mehr sei hierzu nicht verraten...
„A better boiled affair“
„Men suddenly in black“ zieht wirklich so ziemlich jedes HK Klischee durch den Kakao. Dabei ist der Film aber nicht auf Slapstick ausgelegt, sondern die Darsteller nehmen die Sache ziemlich ernst. Wie in den John Woo Filmen geht es hier um die Ehre, die Freundschaft und den Verrat aber auch die ganze Inszenierung wie Kameraführung oder die wirklich tolle Musikuntermalung erinnern an das Heroic Bloodshed Genre. Die Schauspieler sind allesamt hervorragend aufgelegt und besonders Eric Tsang als „Boss“ spielt super und lässt alles mit sich machen. Die Geschichte wird immer einmal aus Sicht der Männer und dann mal wieder aus der Sicht der Frauen erzählt. Dabei überschneiden sich die Ereignisse und viele der Ereignisse erfahren erst durch die andere Sichtweise eine Auflösung. Neben der tollen visuellen Umsetzung, kommen auch die Dialoge nicht zur kurz. Leider sind einige Witze dabei die sich eher schlecht übersetzen lassen und ich hab beim ersten durchlaufen nicht alles verstanden, zumal die englischen Untertitel hätten besser sein können. Aber egal...der Film macht einfach Spaß und wer sich im HK Film auskennt wird noch besser unterhalten (z.B. erscheint am Ende noch Sammo Hung).
Fazit:
Edmond Pang Ho-Cheung hat eine wundervoll schwarze Actionkomödie gedreht die zwar eine Story bietet, die aber nicht gerade neu ist, jedoch ist die Inszenierung erstklassig und durch die super aufgelegten Stars wird man bis zum Schluss sehr gut unterhalten. Der Humor ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber wer offen für etwas neues ist sollte sich den Film nicht entgehen lassen, zumal die DVD nur 10 Euro kostet.
8/10
#28
Geschrieben 26. August 2004, 19:27
Die Flash Gordon Serie kann man wohl als Vorgänger der heutigen TV Serien sehen. Flash Gordon ist eine sogenannte Serial die in Kinos vor dem eigentlich Hauptfilm liefen und immer mit einem Cliffhanger endeten. Das hatte zur Folge das viele Leute nur wegen der Serie ins Kino gingen und somit gab es für die Kinobetreiber meist ein nettes Zusatzeinkommen.
Die nun Vorliegende Box von e-m-s beinhaltet die drei Staffeln der Kult Trash Science-Fiction Serie die hierzulande in den 80zigern im Bayerischen Fernsehen lief und später in einer neuen Fassung auf RTLplus. Diese letzte Fassung ist nun auf 4 DVD’s verteilt und zum Preis von 15 Euro recht günstig erhältlich.
Flash Gordon: 1-8
Die Menschheit steht kurz vor der Vernichtung. Aus den Tiefen des Alls nähert sich unaufhaltsam ein Planet auf Kollisionskurs dem Orbit der Erde. Professor Zarkov (Frank Shannon, „Batman und Robin“ 1943), Flash Gordon (Buster Crabbe, „Buck Rogers“ 1940) und Dale Arden (Jean Rogers) nehmen auf dem fernen Planeten Mongo den Kampf gegen den herrschsüchtigen Imperator Ming (Charles B. Middleton, div. „Dick und Doof“ und „Marx Brothers“ Filme) auf... Ming ist aber nicht die einzige Gefahr, den Mongo beherbergt viele Feinde und Monster, aber auch Verbündete wie Prinz Barin oder der anfangs Bösgesinnten Vogelmensch Vulcan.
Flash Gordon's Trip to Mars: 9-20
Nachdem Ming überwältigt wurde, fliegen die drei Helden zurück zur Erde. Doch leider hält die Freude nicht lange an, da schon die nächste Gefahr die Erde bedroht. Eine außerirdische Macht entzieht der Erdatmosphäre langsam den Stickstoff, wodurch der Planet verwüstet wird. Diesmal führt die Reise aber nicht nach Mongo, sondern zum Mars wo in der Zauberin Azura ein neuer Gegner auf den Plan tritt. Flash, Dale, Zarkov, der Fotograf Happy und auch Prinz Barin (den sie dort wiedertreffen) müssen mit Hilfe der Töneren Menschen viele Gefahren bestehen, um am Ende siegreich zu sein. Neben bösen Baummenschen gibt es hier noch eine andere Überraschung...
Flash Gordon Conquers the Universe: 21-28
Nachdem Flash es schaffte, die Marsbewohner von deren Knechtschaft zu befreien kehrte er zurück zur Erde. Den wie schon beim ersten Mal kommt es hier zu einer bösen Überraschung. Plötzlich häufen sich Todesfälle wo Menschen ohne Anzeichen einfach sterben. Nur ein purpurner Fleck auf der Stirn des Opfers zeugt von der grausamen Todesart. Flash und seine Freunde starten zum letzten mal Richtung Mongo um dem bösen endlich einhalte zu gebieten. Nachdem Flash in der Eiswüste Mongos ein Gegenmittel gefunden hat, beginnt der letzte Kampf gegen Ming!
Die Geschichten sind wundervoll Naive erzählt und sind natürlich unfreiwillig komisch. Es ist echt lustig den Theorien von Zarkov und Ming zu folgen. So gibt es Unsichtbarkeitsstrahlen, div. Todesstrahlen oder Hitzestrahlen. Auch die Special Effekte sind sehr liebvoll, wenn auch arg peinlich. So haben die Raumschiffe Wunderkerzen als Antrieb und hängen deutlich an Seilen. Auch sind die Bauten nur aus Pappe und die ganzen Armaturen bestehen nur aus billigen Drehknöpfen und Schaltern die überall gleich aussehen (Zarkov muss sich ja auch gleich überall zurecht finden können *grins*).
In den Monstern stecken meist Godzilla mäßig Menschen und die Drachen sind normale Leguane mit aufgeklebten Hörnern. Die Kostüme der Akteure sehen denen der Ritterzeit sehr ähnlich, sind aber auch hier sehr liebvoll umgesetzt wie auch die anderen Kostüme von den Steinmenschen, Tönernen Menschen oder Robotern. Hier hält sich die Serie vom Aussehen her ziemlich nahe an den Comic. Die Dialoge sind ebenfalls recht billig und wirken sehr improvisiert, wie auch die Faustkämpfe die mehr mit einer kleinen Rangelei zu vergleichen sind. Von Choreographie ist hier nicht viel zu sehen.
In den folgenden beiden Staffeln kommen dann aber auch eindrucksvollere Bauten zum Einsatz und besonders die Marsstadt schaut schon ziemlich toll aus. Auch zu bemerken sind natürlich die vielen Logikfehler, die aber sind zu verschmerzen, da damals eben noch nicht sehr viel über das Weltall gewusst wurde. So gibt es auf dem Mars Bäume, Sauerstoff oder im Weltall Wolken. Aber auch viele Logikfehler von der Story her gibt es zu sehen. Die Schauspieler sind eigentlich ziemlich schlecht und nur die Hauptdarsteller, allen voran Buster Crabbe als Flash und Charles B. Middleton als Ming, können überzeugen. In der zweiten Staffel hat ein Fotoreporter Namens Happy einen Auftritt. Dieser ist ziemlich tollpatschig und sollte wohl für einige Comedyeinlagen sorgen, was aber nicht sonderlich gut klappt. Deshalb wurde der Charakter wohl auch in der dritten Staffel wieder gestrichen. Ebenfalls gestrichen wurde der alte Darsteller von Prinz Barin, der einen neuen Schauspieler erhalten hat. Dieser ist nur halb so dick und auch vom Charakter her völlig anders. Ebenfalls neu ist Carole Huges in der Rolle der Dale Arden. Schade. In der deutschen Syncro gibt es ebenfalls einige Änderungen. So haben Zarkov und Ming neue (schlechtere) Sprecher erhalten.
Noch was zur Serie allgemein: Die einzelnen Folgen laufen um die 20-25 Minuten und beginnen immer mit einer Rückblende die mir eindeutig zu lang sind. Auch wurde immer der gleiche Vorspann von der ersten Staffel genommen, obwohl neue Charaktere hinzu kamen und einige ausgetauscht wurden (z.B. Dale Arden). Die größte Änderung ist jedoch, das die Cliffhänger in den ersten beiden Staffeln fehlen. Diese waren der eigentliche Reiz der Serie und nehmen einiges von der Spannung. Die Serie wurde von RTLplus komplett zusammengeschnitten und dann in 28 Folgen zerteilt und umgeschnitten. Im Original sind es 40 Folgen (13 + 15 +12). In der Originalversion gab es auch keine gesprochene Rückblende, sondern eine Laufschrift ähnlich Star Wars. Schade das die erste deutsche Version es nicht auf DVD geschafft hat, den diese war wie das Original geschnitten. Wer wirklich die Originalversion haben will, muss zur US Version des Labels „IMAGE Entertainment“ greifen. Wer mit den kleinen Schnitzern leben kann sollte sich aber die Box von e-m-s kaufen. Von den UK DVD’s ist abzuraten. Diese bieten zwar die Cliffhanger, jedoch wurde die Serie ziemlich gekürzt. Ein Cliffhanger ist im übrigen eine Ausweglose Situation des Helden. Sprich, während der Held in einer unterlegenen Situation ist, endet die Folge.
Fazit:
„Flash Gordon“ ist Trash in Reinkultur und eigentlich gehört diese Box in jede Sammlung eines Filmfans. Die Geschichten sind spannend inszeniert und die Effekte strotzen nur so vor Einfallsreichtum. Zudem fasziniert der Naive Charme der Serie und es ist eine Freude den Darstellern zuzusehen wie sie völlig Ernst bei der Sache sind. Wer eine Aversion gegen s/w hat kann natürlich auch zum knallbunten 80ziger Jahre Remake greifen, aber den einzig wahren Flash Gordon Buster Crabbe sieht man nur hier! Wer „Plan 9 from outer space“ liebt und nicht auf „Buck Rogers“ warten kann, muss hier zugreifen.
Kult!
#29
Geschrieben 28. August 2004, 14:19
Hierzulande wurde Kinji Fukasaku hierzulande erst durch „Battle Royale“ richtig bekannt. Der Film sorgte für Aufruhr und das nicht nur in Japan. Einige halten ihn für ein Meisterwerk, andere wie ich für Hirnlose Zeitverschwendung. Fukasaku ist in Japan aber nicht erst seit „BR“ umstritten. In den Siebzigern drehte er mit „Graveyard of Honor“ den ersten richtigen Yakuzafilm und sorgte damit für Aufsehen. Jahre später gilt der Film als Meisterwerk und Japans Kultregisseur Takashi Miike ehrte Fukasaku mit einem Remake. Beide Filme bringt Asienspezialist Rapid Eye Movies nun zusammen im Digipack.
Kinji Fukasaku’s Graveyard of Honor (Japan 1975)
Story:
Im Tokyo der Nachkriegszeit wird der Kleinkriminelle Rikio Ishikawa (Tetsuya Watari) in eine große Lokale Yakuza Bande aufgenommen, nachdem er sich auf den örtlichen Märkten einen Namen als brutaler Gangster gemacht hat. Er ist jedoch ein Draufgänger der ab und zu mal Amok läuft und so die lokalen Yakuza Banden in Unruhe bringt. Nachdem er sich von der eigenen Gang betrogen fühlt, versucht er ein Attentat auf seinen Boss. Leider hat er dabei nicht bedacht, das die Mitglieder auf Rache aus sind und so stellt er sich lieber der Polizei, um den Anschlägen zu entgehen. Nach dem Knastaufenthalt ist seine Lage jedoch nicht besser geworden und er wird für 10 Jahre aus Tokyo verbannt. Er zieht nach Osaka weiter wo er einige Jahre verbringt und drogenabhängig wird. In Osaka plant er nun seine blutige Rückkehr und läuft wieder Amok...“
Die Geschichte um Ishikawa wird dabei teilweise aus dem Of erzählt und Regisseur Fukasaku inszenierte sein (fiktives) Meisterwerk wie eine Biographie. So erzählen am Anfang einige Bekannte, anhand von Fotos, von Ishikawa wie er als Kind war und wie er zu einem Kriminellen wurde. Der Film spielt Ende der Vierziger und Anfang der Fünfziger Jahre wo Japan am Ende war und gesellschaftlich am Boden lag. So gab es immer wieder Streitigkeiten zwischen den Alliierten und den Chinesen. Dabei ist die Kamera immer dicht am Geschehen und der Zuschauer erkennt klar was auf den dreckigen Hinterhöfen abläuft.
Überall herrscht Brutalität...so werden Frauen vergewaltigt oder gnadenlos Menschen in schön inszenierten Shoot-Outs abgeschlachtet. Die Ausstattung ist ebenfalls toll und die Coolness der Yakuza mit ihren riesigen Sonnenbrillen schlägt so manch heutigen Gangsterstreifen, wie die bemerkenswerte Musikbegleitung. Der in einigen Szenen eingefügte s/w Filter mit Gelbstich sorgt zusätzlich für Atmosphäre und verstärkt das Gefühl eine Dokumentation zu sehen.
Die Darsteller sind, allem voran Testsuya Watari als Ishikawa, allesamt sehr gut besetzt und machen ihre Sache super. Ishikawa ist immer ruhig und kann kurz darauf wie ein Vulkan explodieren. Auch scheint er unsterblich zu sein, da er alle Attentate überlebt. Aber in seiner Welt besteht keine Hoffnung...auch nicht für ihn selbst wie das Ende beweist. Auf seinem Grabstein steht: „Menschlichkeit und Gerechtigkeit“, aber was er damit dem Zuschauer mitteilen will bleibt ihnen überlassen. Wenn man den Film sieht, merkt man auch woher Takeshi Kitano z.B. seine Inspirationen nimmt, denn „Graveyard of Honor“ ist ganz großes Gangsterkino, welches auch heute noch beeindruckt und bewegt.
Takashi Miike’s Graveyard of Honor (Japan 2002)
Story:
Ishimatsu (Goro Kishitani) ist ein armer Tellerwäscher der in einer Bar arbeitet wo häufig auch die Yakuza zu Gast ist. Eines Tages marschiert ein Auftrageskiller (Takashi Miike als Cameo) in den Laden um einem Yakuza Boss das Lebenslicht auszublasen. Ishimatsu scheint die Ballerei etwas auf die Nerven zu gehen und zieht dem Killer kurzerhand einen Stuhl über den Kopf, noch bevor dieser den Boss töten konnte. Nun hat Ishimatsu natürlich einen mächtigen Stein im Brett und wird sofort die rechte Hand des Yakuza Bosses. So beginnt der schnelle Aufstiegt vom Tellerwäscher zum hochrangigen Yakuza. Doch leider ist er ziemlich respektlos und schlägt gern mal über die Stränge und schneller als der Aufstieg ist dann auch der Fall von Ishimatsu. Durch eine kleine Fehlinformation läuft er Amok und will seinen Boss beseitigen. Durch seine blinde Wut bemerkt er jedoch nicht, dass es doch noch Freunde gibt die ihn beschützen wollen. So bringt er alle nacheinander in das Verderben...
Miike hat die Geschichte von der Nachkriegszeit in die Achtziger/Neunziger verlegt, aber der Gedanke ist der gleiche. In dieser Zeit hatte Japan ähnliche Gesellschaftliche Probleme und somit ist das Szenario wieder topaktuell. Ob der Film nun gesellschaftskritisch ist, wage ich aber dennoch nicht zu beurteilen. Miike geht sehr behutsam mit dem Thema um und überzeichnet das Geschehen nicht so wie in seinen bekannten Filmen „Ichi: The Killer“ oder „Dead or Alive“. Er zeigt realistisch den Auf- und Abstieg eines Yakuzas und dabei verhält sich Miikes Ishimatsu ähnlich wie beim Original. Wo ich gerade beim Original bin: Miikes Film fängt dort an, wo das Original endet. Ishimatsu klettert auf den Gefängnisturm und springt vom Selbigen. Das Bild stoppt während er in der Luft ist und ein Schnitt zu Ishimatsu als Tellerwäscher setzt ein. Auch andere (meist Kleinigkeiten) verbinden die Filme. So gibt es immer wieder ein Deja vú wie eine Vergewaltigung auf einer Toilette, oder die zukünftige Frau von Ishimatsu wird ebenfalls zuerst vergewaltigt. Auch an Details wie eine Orange die Ishimatsu zu seiner Frau wirft hat Miike gedacht.Dabei kopiert er aber nicht das Original, sondern bringt auch eigene Sachen mit ein. Das Remake zeigt alles um einiges brutaler als beim Original und das war schon ziemlich heftig. Übertreibungen wie bei Ichi gibt es jedoch zum Glück nicht. Auch optisch ist der Film realistischer als Miike's andere Werke, kommt aber nicht an das dreckige Szenario des Originals heran.
Die schauspielerischen Qualitäten wissen auch zu überzeugen und nur die übertriebene Coolness des Ishimatsu Darstellers wirkt etwas aufgesetzt (kommt auch nicht an Watari alias Ishikawa im Original heran) und durch die peinliche deutsche Synchro wird das ganze noch verstärkt. Wie im Original hat auch hier Ishimatsu keine Zukunft in der Welt bzw. sein Leben. Denn wie teilt uns Ishimatsu/Ishikawa in beiden Filmen mit: „Was für ein Spaß - 30 Jahre Hölle auf Erden.“
Bild:
Das Bild des Fukasaku Klassikers ist richtig gut und besitzt nur eine leichte Unschärfe. Ganz selten sind aber Artefakte als schwarze oder weiße Flecken zu sehen. Dagegen ist die Scheibe des Remakes ziemlich bescheiden. Das Bild ist unscharf, rauscht ziemlich und hat teilweise deutliche Artefakte. Mir ist schleierhaft warum eine Film von 2002 so viel schlechter abschneidet, als wie ein Film aus den Siebzigern.
Ton:
Im japanischen Originalton sind beide Scheiben gelungen. Die Originaltonspur ist sehr gut mit den Hintergrundeffekten abgemischt (beim Remake hätten sie jedoch einen Tick lauter sein können) und zudem besitzen beide Filme tolle Filmmusik. Besonders der jazzige Soundtrack des Remakes von Miike ist sehr gut und geht ins Ohr. Während das Original nur japanischen Ton hat, bietet das Remake auch eine deutsche Vertonung. Diese hätte man sich jedoch sparen können, da zum Einen die Stimmen ziemlich daneben sind und fast schon lächerlich wirken. Zum Anderen sind die Stimmen teilweise zu leise und werden von den Hintergrundsgeräuschen übertönt. Auch gibt es bei der deutschen Vertonung teilweise Dialoge die es im japanischen Original gar nicht gab. So z.B. in der Anfangssequenz wo ein Yakuza zu einem Handlanger sagt „Friss nicht so viel“. Im japanischen sagt dieser dagegen nichts.
Fazit:
Kinji Fukasaku Graveyard of Honor:
Das Original gefällt mir im direkten Vergleich etwas besser. Zum einen gefällt mir das Fukasaku alles wie eine Biographie erzählt, zum anderen ist der Film einfach kompakter und besitzt keine längen. Auch die Rolle des Hauptdarstellers Ishikawa gefällt mir um einiges besser, da er hier nicht so Möchtegern cool rüberkommt. Hier wirkt alles auch viel dreckiger, da sich das Szenario meist auf Hinterhöfe beschränkt. Für mich ein tolles, realistisches Zeitdokument und einer der besten Gangsterfilme!
Bild - 9/10
Ton - 8/10
Film –9/10
Takashi Miike Graveyard of Honor:
Miike hat sich nahe ans Original gehalten (dieses aber nicht kopiert) und aus dem Stoff zum Glück keinen Comicstrip alá Ichi: The Killer gemacht. Leider zieht sich Miike’s Interpretation jedoch teilweise etwas in die Länge und kann die Spannung nicht ganz aufrechterhalten. Miike hat es dennoch geschafft einen ernsten, düsteren Yakuza Thriller zu drehen, welcher sich nicht hinter dem Original zu verstecken braucht. Zudem bringt er durch die Verlagerung in die Neuzeit eine gewisse Aktualität des gebeutelten Japans mit sich. Eine perverse Gewaltorgie wie Ichi: The Killer oder Dead or Alive darf man jedoch nicht erwarten.
Bild - 6/10
Ton - 4/10 bzw. 8/10 für den japanischen
Film – 8/10
#30
Geschrieben 28. August 2004, 14:34
Nachdem mit Ringu, Dark Water und Ju-On in Japan eine neue Richtung des Horrors eingeläutet wurde, versucht sich nun auch Korea an einen Psycho-/Horrorfilm. Schafft es „A tale of two sisters“ neue Akzente zu setzen, oder schwimmt er nur auf der Welle der obengenannten Filme?
Story:
„Die zwei Schwestern, Su-mi (Im Soo-jung) und Su-yeon (Moon Geun-Young), kommen nach langer Krankheit wieder nach Hause. Dort heißt ihre neue Stiefmutter Eun-joo (Jung-Ah Yum) die beiden willkommen. Das Verhältnis zwischen den Schwestern und der Stiefmutter ist jedoch nicht sonderlich gut, denn beide Parteien können sich nicht ausstehen. Dies äußert sich nicht nur in Beleidigungen, sondern auch in Quällerein gegenüber der ruhigen und schwächeren Su-yeon. Als wenn die Gehässigkeiten nicht schon genug wären, passieren noch allerlei Merkwürdigkeiten im Haus. So hört man Nachts knarrende Türen, Fußgeräusche oder ähnliches. Was steckt hinter der Sache? Ist es irdischer oder spiritueller Herkunft?“
Mehr will und darf man zur Story nicht verraten. Aber ich kann sagen das „A tale of two sisters“ mehr als nur ein Horrorfilm im Stile eines Ringu ist. Während sich die erste Stunde vornehmlich an bekannten Horrorelementen orientiert, entwickelt sich der Film später immer mehr zu einem Psychodrama. Dies macht den Film um einiges tiefgründiger und man wird auch mehr gefordert. Irgendetwas scheint nicht zu stimmen in der zerrüttenden Familie. In der Vergangenheit muss etwas passiert sein, aber man erfährt lange Zeit nicht was genau. Es werden immer wieder Andeutungen aber keine Aussagen gemacht. So halten sich die Kinder an den alten Fotos und Andenken ihrer lieben Mutter fest und vernichten die Bilder der bösen Stiefmutter. Die Vergangenheit soll wiederkommen oder verdrängt werden...aber wie?
*knarz* *unterdeckevergriech*
Zwar spielt der ganze Film weitestgehend nur in dem Haus, jedoch ist dieses toll in Szene gesetzt worden. Die Farben sind wundervoll kontrastreich in kräftigem rot und die Hintergründe in einem geheimnisvollen, düsteren grün/blau. Die Raumausstattung ist mit grotesken Tapeten verziert und das Mobiliar wirkt uralt. Der Stimmungsvolle Soundtrack tut sein übriges und die dadurch entstehende Atmosphäre ist sehr, sehr beängstigend und geheimnisvoll. So ein Gefühl hatte ich bei einem solchen Film noch nie! Die Kameraführung und die wirklich perfekten Schnitte sind ebenfalls toll und das Haus und die Akteure sind super in Szene gesetzt. Die Darsteller sind ebenfalls allesamt genial besetzt worden und wenn man sich das Ende ansieht ist der Respekt gegenüber den Schauspielern noch größer. Die zwei Schwestern halten zusammen wie Pech und Schwefel und unternehmen alles gemeinsam. Dabei richtet sich die jüngere schüchterne Su-yeon immer an die ältere Schwester Su-mi, die einen großen Mund gegenüber der Stiefmutter hat. Die Stiefmutter spielt Jung-Ah Yum auch sehr überzeugend und ich habe sie durch ihre Intrigen und ihre eisige Art richtig hassen gelernt. Der Vater hält sich den ganze Film dagegen sehr zurück und schlägt sich weder auf die Seite seiner Kinder noch auf die Seite seiner neuen Frau. Ja...er ist ratlos.
Ratlos wie der Zuschauer der viele Fragen hat, jedoch nur wenige Antworten im Film erhält. Erst am Ende fügt sich das Puzzle zusammen und der Zuschauer sitzt baff im Sessel. So kommt es zu Wendungen, neuen Erkenntnissen wodurch der Film extrem abwechslungsreich wird und dem Zuschauer keine Ruhe lässt. Selbst nach der Auflösung kann man sich „A tale of two sisters“ noch mehrmals anschauen, da es gibt immer neue Details gibt die den Film noch besser machen und zum Verständnis beitragen.
Fazit:
Wow! Der Film ist einfach nur genial. Hier bekommt man neben einem tollen Horrorfilm noch ein einfühlsames Drama mit einem Ende was einem die Sprache verschlägt. „A tale of two sisters“ ist Filmkunst vom feinsten, die sich kein Horrorfan entgehen lassen darf. Der Film lässt das japanische Horrorgenre hinter sich, was wohl auch schon bis nach Hollywood durchgedrungen ist. Dort ist nämlich ein Remake (welches eigentlich nur schlechter sein kann) in Planung. Bleibt zu hoffen, dass das Original es vorher nach Deutschland schafft. Zu Kinoehren kam er jedenfalls schon auf einigen Festivals und e-m-s hat sich die Rechte hierzulande gesichert.
Film - 10/10
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