All I need to know about life i learned at the movies.
#1
Geschrieben 21. Juli 2003, 01:08
ich weiss nicht genau wer die idee mit diesen filmtagebuechern hatte, aber ich find sie prima.
eigentlich wollte ich auch schon viel frueher damit anfangen, aber ich bin ziemlich schreibfaul.
deshalb werd ich bei vielen filmen wahrscheinlich nicht so viel schreiben. dafuer versuche ich aber das tagebuch so vollstaendig wie moeglich zu halten.
meine gedanken werden auch nicht so tiefgruendig und filmwissenschaftlich sein, wie bei dem ein oder anderen hier. aber ich sehe das filmtagebuch auch in erster linie mehr als moeglichkeit der reflexion fuer mich selbst und erst in zweiter linie als lektuere fuer andere.
natuerlich ist jeder leser willkommen und ich freue mich ueber jede unterhaltung, die per pn oder im kommentar-forum zustande kommt.
also aufgeht's...
#2
Geschrieben 21. Juli 2003, 02:10
James Bond - Moonraker (1979) / DVD
Die Handlung in kurzform: Ein Space-Shuttle wird beim Transport von USA nach GB geklaut - Bond soll herausfinden was dahintersteckt und reist dabei den Hinweisen folgend um die Welt - Voegelt dabei die meisten Frauen, denen er begegnet - entkommt (wie immer) trickreich den diversen Mordanschlaegen - folgt dem Schurken, der die Menschheit ausrotten will, bis auf seine Raumstation und jagt diese natuerlich in die luft (mit hilfe eines amerikanischen Space-Soldaten-Platoons.
James-Bond-Filme habe ich eigentlich immer gerne gesehen, aber dieser hier war einfach zu schwach. Ich musste mir immer wieder sagen "der Film ist von '79", sei nicht so streng (hat aber nicht viel genutzt). Die Handlung lieferte keinerlei Ueberraschungen und war selbst fuer einen Bond-Film sowas von simpel gestrickt.
Der einzige Lichtblick war Dr. Holly Goodhead. Ein fuer die 70'er Jahre erstaunlich emanzipierter Charakter , der nicht als das dumme kleine Blondchen daher kommt.
Und natuerlich der Beisser, der sich im Laufe des Films zum Guten wandelt. Allein durch den Einfluss eines kleinen blonden weiblichen Supernerds.
Wenigstens die special-effects waren gar nicht so schlecht (fuer 1979). Besonders wenn man bedenkt, dass zu der Zeit noch nie ein echtes Space-Shuttle gestartet ist und die crew auf kein reales footage-material zurueckgreifen konnte. Hat ihnen ja glaub ich auch eine Oscar-Nominierung eingebracht.
naja... viel mehr kann ich zu dem Film nicht sagen. Die diversen continuity-goofs, holprig montierten Szenen und schlechten schauspielerischen Leistungen haben mich einfach zu oft auf die Pause-Taste druecken lassen. Nach dem Motto: "Hab ich das da gerade wirklich gesehen?"
Und irgendwelche tieferen Schichten der Handlung oder der Charaktere ueber die man philosophieren koennte hab ich nicht entdeckt.
Fazit: Ein eher durchschnittlicher bis schlechter Bond-Film. In einer Bond-Sammlung sollte er keinesfalls fehlen, aber Leute die auf Vollstaendigkeit keinen Wert legen koennen auf diesen Streifen gut verzichten.
#3
Geschrieben 22. Juli 2003, 22:22
Pulp Fiction (1994) / DVD
Hab den Film schon laenger nicht mehr gesehen und wusste gar nicht mehr warum ich ihn so gut fand. Das war Grund genug fuer mich die DVD aus dem Regal zu holen und es mir im Sessel gemuetlich zu machen.
Dramatis Personae:
Da waeren zum einen Vince Vega und Jules Winnfield, die fuer den Gangster Marsellus Wallace arbeiten. Der hat noch eine Frau namens Mia. Dann haetten wir da noch den Boxer Butch, der Marsellus Wallace bescheisst, und seine Freundin Fabienne. Ausserdem bekommen wir noch kurze Einblicke in das Leben von Pumkin und Honey-Bunny, sowie Jimmie, Lance und Mr. Wolf.
Kurze Handlungszusammenfassung: mhhh.... das wird in diesem Fall etwas schwerer. Eigentlich werden hier 2-3 Hauptgeschichten und 1-3 Nebengeschichten erzaehlt, die mit- und ineinander verwoben sind.
*edit* (Hab grad versucht die Handlungen kurz zu beschreiben, aber das wird einfach zu viel.)
Guckt euch den Film an und ihr werdet es verstehn.
Ich weiss nicht recht, was ich zu Pulp Fiction schreiben soll, ausser daß er spannend, witzig, abwechslungsreich, intelligent, nie langweilig, interessant und auch visuell ansprechend ist. Mit lauter genial ausgearbeiteten Charakteren und einer Starbesetzung die keine Wuensche offen laesst.
Fuer einen modernen (erfolgreichen) Film, den manche imo faelschlicherweise als Actionfilm bezeichnen, ist Pulp Fiction extrem Dialoglastig und das ist grad das geile daran. Dialoge zu schreiben, die nicht platt oder gestelzt klingen, aber trotzdem die Figuren "echt", lebendig und plastisch erscheinen lassen ist so mit das schwierigste am Drehbuchschreiben.
Quentin Tarantino beherscht diese Kunst meisterhaft.
Es gibt in jedem guten Film ein paar Zeilen, die einem als Filmzitate im Gedaechnis bleiben. Bei Pulp Fiction muesste man dafuer das gesamte Script auswendig lernen.
Auch die Art und Weise wie die Handlungsstraenge miteinander verwoben werden ist erstklassig. Teilweise unchronologisch erzaehlt, kreuzen sie sich mehrmals, bevor sie dann doch wieder jeder fuer sich zum Ende kommen. Das ganze eingerahmt von dem kurzen aber heftigen Auftritt des durchgeknallten (aber trotzdem sympathischen) Paerchens Pumkin und Honey-Bunny.
Quentin Tarantino ist fuer mich ein Meister. Nicht weil er "coole" Filme macht, mit viel Ballerei und einem "fuck" in jedem zweiten Satz, sondern weil er ein grosser Geschichtenerzaehler ist, der kein Bildgewaltiges Epos braucht, keine grossen special-effects und keine aussergewoehnlichen Sets bzw. Drehorte. Seine Figuren entwickeln sich aus sich selbst heraus und die Geschichte aus den Figuren. Eben so wie eine Geschichte erzaehlt werden sollte.
so... das wars fuer heute. koennte wahrscheinlich noch stundenlang weiter schreiben, aber ich denke das wichtigste wurde gesagt.
p.s.: Eine "tiefere" Bedeutung konnte ich im Film nicht erkennen. Ausser vielleicht "Drogen sind schlecht".
#4
Geschrieben 26. Juli 2003, 19:54
The Storm Riders (HK 1998) / DVD
Einer meiner absoluten DVD-Fehlkäufe. Nicht etwa weil der Film so schlecht ist, sondern weil das deutsche release von Splendid einfach unter aller Sau ist. Kein O-Ton, keine subtitles und eine deutsche Synchro, die einem Gruselschauer über den Rücken laufen läßt. Mich schüttelt's schon wieder nur bei der Erinnerung daran. Außerdem noch geschnitten ohne Ende. An Stellen, wo ich es einfach nicht nachvollziehen kann. Da fehlen komplette Sequenzen, die zum Verständnis der Figuren und der Geschichte wichtig sind.
Gottseidank hatte ich Stormriders schon im Kino gesehen und konnte so die Lücken füllen. naja.... werd schon 'nen Dummen finden, der mir das Ding auf ebay abkauft.
Zum Film:
In Stormriders geht es um Liebe, Rache, Prophezeiungen, Schicksal, magische Schwerter, Gut und Böse, Heros und Villains. Eine klassische Märchengeschichte eben.
Die Story ist relativ simpel gehalten, aber nicht langweilig. Dafür sorgen allein schon die (für asiatische Maßstäbe) unglaublich aufwendigen visual-effects. Stormriders war glaube ich der erste Film aus Hong-Kong, der computeranimations und digital-compositing so exzessiv nutzte. Der bekannteste Nachfolger in dieser Richtung ist denke ich "The Legend of Zu".
Nur mal so als kleiner Vorgeschmack.
Im OmU ein genialer Film, der eine schöne Geschichte in phantastischen Bildern erzählt. Ein richtig böser Bösewicht, heldenhafte Helden und eine Liebe, die den Tod überdauert.
Außerdem ein Meilenstein, was special-effects aus Hong-Kong angeht.
Fazit: Absolut sehenswert (allerdings nicht auf deutsch).
#5
Geschrieben 31. Juli 2003, 00:04
Ich habe mich nocheinmal an diesen Stummfilm-Klassiker gewagt. Mein letzter Versuch war nach einer halben Stunde kläglich an Langeweile gescheitert. Diesmal hab ich es tatsächlich bis zum Schluss ausgehalten. Allerdings versteh ich immer noch nicht so richtig was an diesem Film jetzt so toll sein soll.
Der Sinnspruch (also die Aussage) des Films ist: "Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein!"
So steht es zumindest am Anfang des Films auf einer der ersten Texttafeln. Ganz offensichtlich sind die "Hände" von Metropolis die Arbeiter bzw. Sklaven, die 10Std. am Tag malochen müssen und in "die Tiefe" der unterirdischen Arbeiterstadt verbannt wurden. Während das "Hirn" von Metropolis sein totalitärer Herrscher Joh Fredersen ist, der mit anderen höher Gestellten und deren Söhnen das schöne Leben genießt. Joh Fredersens Sohn mit dem sinnigen Namen Freder Fredersen entwickelt sich während des Films zum "Mittler" bzw. "Herzen". Wie er es allerdings schafft am Ende des Films einen kurz zuvor noch meuchelnden Mob und einen Herrscher, der bereit war unzählige Leben zu opfern um seine Macht noch weiter auszubauen, miteinander zu versöhnen bleibt dem Zuschauer (zumindest mir) verschlossen. Freder schafft dieses Kunststück innerhalb weniger Sekunden durch einfaches zusammenführen der Hände der beiden Parteien. Wie ein Priester bei der Vermählung. Etwas zu simpel für meinen Geschmack. Interessant allerdings, das der Grundgedanke des Films heut noch so aktuell wie damals ist.
Allerdings erscheint mir der ganze Film sehr holprig erzählt. Die Handlung vollzieht teilweise Wendungen, denen ich nicht ganz folgen kann und die Charaktere sind sehr oberflächlich und allem Anschein nach ziemlich dumm (anders sind mir div. Handlungen einfach nicht erklärbar ). Vielleicht liegt das aber auch teilweise daran, daß der Film in seiner ursprünglichen Premieren-Fassung nicht mehr existiert und ungefähr ein Viertel des Films als verloren gilt.
So... Der Rest in Kurzform:
Was ich mochte:
- Die Visualisierung der Stadt Metropolis. Ein Film für Architekten.
- Die Freizügigkeit der Kostüme. Die 30er Jahre lassen grüßen.
- Ein paar Kamerafahrten und -einstellungen.
Zum Beispiel die Szene wo Freder nach dem Tuch von Maria greift.
- Die Bildmontagen. Zum Beispiel die Augen der lüsternen Zuschauer im Shiwara-Club.
- Ein paar Parallelen zu heutigen Filmen, wie z.b. Matrix. Die Frage ob die Maschinen uns am Leben erhalten oder ob wir Futter für die Maschinen sind.
Was ich nicht mochte:
- Die geschminkten Männergesichter.
- Das übertriebene und wilde Gestikulieren.
- Die platte Story.
- Die emotionale Sprunghaftigkeit der Charaktere.
Fazit: Warum Metropolis ein Klassiker ist und zu den "must-see-movies" gehört, weiß ich immer noch nicht genau. Ich werd mir wohl noch ein paar andere Filme aus der Zeit ansehen müssen, um Vergleichsmöglichkeiten zu haben. Die Specials auf der DVD (Transit Classics - Deluxe Edition) sind aber auf jeden Fall sehenswert und helfen dem Filmverständnis gehörig auf die Sprünge.
#6
Geschrieben 03. August 2003, 01:43
Winnie the Pooh's Most Grand Adventure (USA 1997) / DVD
Normalerweise nicht unbedingt mein Filmgeschmack, aber was macht man nicht alles für eine gute Freundin, die Winnie the Pooh Fan ist.
Die Geschichte ist ja ganz nett und so, aber nun wirklich für ein sehr viel jüngeres Publikum gedacht. Oder für Leute, die als Kind Winnie the Pooh gesehen haben und sich wieder in die alte Zeit zurückversetzen wollen. Also nichts für mich, da ich früher lieber Captain Future und dergleichen gesehen habe.
#7
Geschrieben 21. August 2003, 00:41
09.08.2003
Alien Resurrection (USA 1997) / DVD
Nachdem ich diesen Film im Kino gesehen hatte, wollte ich ihm mir eigentlich nie wieder ansehen, habe seine Existenz geleugnet und mir eingeredet, Alien wäre immer noch eine Trilogie.
Aber nach 5 Jahren dachte ich mir, ich könnte dem Film noch eine zweite Chance geben. Das Erbebnis ist, daß ich ihn immer noch abgrundtief SCHEISSE finde. Nur daß meine Eindrücke leider wieder aufgefrischt wurden. Nach den ersten 20 Minuten musste ich mir einen Zettel zur Hilfe nehmen, weil ich sonst meine ganzen Kritikpunkte wieder vergessen hätte.
Die Sache, daß der Klon von Ripley die Erinnerungen von Ripley "geerbt" hat, nehm ich einfach mal so hin. Manchmal muß man solche Brocken einfach "schlucken". Wie auch z.B. bei "Face Off" (der Gesichtertausch) ist sowas manchmal notwendig um die spätere Handlung bzw. den ganzen Film erst zu ermöglichen. Face Off fand ich übrigens richtig geil.
Die Liste war ursprünglich noch ein ganzes Stück länger, aber mit viel gutem Willen konnte man sich die ein oder andere Szene, Aussage etc. schönreden und irgendwie plausibel machen.
So... lange Rede kurzer Sinn, hier die gekürzte Liste:
1. Wieso hat Ripleys Klon ein Alien im Bauch und warum haben sich die Gene vermischt?
Wenn ich ein Schaf Klone, hat das Klonschaf ja auch nicht automatisch die Bandwürmer vom ersten Schaf "geerbt". Der chestburster ist ja auch nur ein Parasit, der nicht seine DNA mit seinem Wirt vermischt. Warum auch?
Und andersherum, falls die Wissenschaftler irgendwie an Alien-Zellen gekommen sind und daraus ein Alien klonen wollen, wozu brauchen sie dann Ripley? Da hätte doch jeder x-beliebige Mensch ausgereicht.
2. Die Narbe auf Ripley Brust verheilt nicht, der Messerstich durch ihre Hand aber innerhalb weniger Sekunden.
Während der ganzen Zeit, wo das Projekt läuft, Ripley sprechen lernt, die Alienqueen wächst und Eier legt usw. verheilt die Narbe nicht, aber kurz nachdem die Action los geht ist sie verschwunden.
3. Das Militär und die Wissenschaftler wissen nichts von der Säure als Blut?
Warum haben sie sonst keine Verkehrungen getroffen sich davor zu schützen? Wie blöd muß ein Mensch denn sein?
4. Als der Soldat den Käfig betritt, aus dem kurz zuvor die Aliens ausgebrochen sind, sieht er durch die große Glasscheibe das fette Alien nicht, das auf den Schockgefrier-Knopf sabbert?
5. Wieso konnte Ripley nicht riechen, daß Call kein Mensch ist?
Sie riecht doch sonst im Film immer irgendwelche sachen.
6. Was zur Hölle soll dieses Ding sein, wo Ripley gegen Ende des Films drauf fällt in drin versinkt?
7. Warum tragen die Aliens Ripley zur Queen? Und warum lassen sie sich danach nicht wieder blicken?
8. Ganz am Ende das weiße Scheißalien mit der Zipfelnase.
Also der Film war bis dahin "nur" ein schlechter Nachfolger der Alien-Trilogie (der aber durchaus auch ein paar gute Szenen und Dialoge hat), aber als dieses Vieh auftritt bombt es dem Fass den Boden aus. Die gesamte Szene mit der Queen, Ripley und dem Zipfelnasenalien lässt mir die Galle platzen. Wie kann man mit dem Erbe der alten Alien-Filme nur so respektlos umgehen und eine derartige Scheiße fabrizieren. Nur darüber zu schreiben macht mich schon wieder super agressiv. Mir fehlen da einfach die Worte um zu beschreiben, wie sehr ich das Ende des Films hasse.
Keine Ahnung warum ich darauf so emotional reagiere. Normalerweise kann mich nichts aus der Ruhe bringen. Vielleicht bin ich doch ein größerer Alienfan als ich dachte.
Die Verdrängungsmechanismen setzten bei mir schon wieder langsam ein.
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