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The Diarrhoea Diary - Filmforen.de - Seite 5

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The Diarrhoea Diary


899 Antworten in diesem Thema

#121 pasheko

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Geschrieben 09. Mai 2004, 18:46

NIGHT OF THE DEMON (Der Fluch des Dämonen)
GB 1957 Regie: Jacques Tourneur

Nach einem Haufen Mittelmäßigkeit war mir gestern noch mal danach, einen meiner Lieblingsfilme und imho besten Horrorfilme aller Zeiten einzulegen. Und ich war erneut hin und weg. Es ist unglaublich, wieviel gutes hier zusammenkommt: Die literarische Vorlage von M.R. James, der das Drehbuch geschickt weitere Höhepunkte hinzufügte, der minimalistische, aber eingängige Score, die zurückhaltenden, glaubwürdigen Darsteller – vor allem Niall McGinnis als lakonischer, bestürzend „normal“ wirkender Satanist, der Leuten den Tod voraussagt, als würde er sie um Zucker für den Tee bitten – und nicht zuletzt Tourneurs meisterhafte Inszenierung der Spannungsszenen, die noch besser zu funktionieren scheinen als die bereits tadellosen Sequenzen in seinen Lewton-Filmen. OK, einige technische Defizite wie deutlich erkennbare Rückprojektionen und Stoffleoparden mögen Hinderungsgründe dafür sein, den Film „perfekt“ zu nennen, aber er ist immer noch verdammt nah dran, vor allem, wenn man bedenkt, wieviel Blut seit 1957 den Rhein hinuntergeflossen ist. Auf die Streitigkeiten bezüglich wer jetzt daran schuld ist, daß doch ein Dämon zu sehen ist, will ich hier mal nicht eingehen, denn dafür, daß sie angeblich später „schnell dazugedreht“ wurden, sehen sie doch zu gut aus, auch wenn das Modell etwas statisch wirkt...“Maybe it’s better not to know.“

#122 pasheko

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Geschrieben 13. Mai 2004, 19:04

OFFICE KILLER
USA 1997 Regie: Cindy Sherman

Nanü, was war denn das? Noch nie was gehört von dem Film und demzufolge auch nicht viel erwartet, aber da er erfreulich kurz war, hab ichs dann mal probiert und wurde angenehm überrascht. Begann mit noch ziemlich enervierenden Zickenterror in einem Büro und steigerte sich dann über sympathisch beiläufig inszenierte Morde zu ziemlich deftiger Kost. Derart asoziale Bilder hatte ich von einer US-Horror-Komödie dieses Jahrgangs bestimmt nicht erwartet. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Streckenweise dann doch etwas zu konventionell um als übersehenes Miesterwerk durchzugehen, aber in etwa das, was man normalerweise einen "feinen kleinen Film" nennen könnte. Aber was soll das überhaupt sein, ein "kleiner Film"? Normalerweise ist damit wohl indirekt ein Film ohne ausuferndes Budget, nervtötende Marketingkampagne oder allzu bekannte Darsteller gemeint. Die "Größe" mancher dieser Produktionen im Vergleich zu den vorhersehbaren Reißbrett-Spektakeln wird bei dieser Wortwahl ja fast schon zum Widerspruch. Wir halten fest: Es gibt keine "kleinen" Filme.

#123 pasheko

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Geschrieben 13. Mai 2004, 23:11

LEONOR (Der gläserne Tod / Eleonore)
Spanien / Frankreich / Italien 1975 Regie: Juan Luis Buñuel

In den USA ist der Film wohl als Vampirfilm vermarktet worden, was freilich ziemlicher Blödsinn ist. Mit den glorreichen siebziger Jahren-Euro-Vampirfilmen hat der Film genauso wenig gemein wie leider auch mit den Filmen des Vaters des Regisseurs. Was übrig bleibt, ist aber beileibe nicht übel, nur streckenweise etwas zäh und langatmig. Wunderbare Totalen von kargen Landschaften unterlegt mit einem satten Morricone-Score, Schauspieler wie Michel Piccoli, Liv Ullman und eine junge Ornella Muti (sabber), und eine Geschichte, die immerhin etwas anders ist, deren Andersartigkeit den durchschnittlichen Konsumenten aber wahrscheinlich in Verwirrung und Ablehnung stürzen, was das üble imdb-rating des Films erklären könnte. (Die „plot outline“ ist totaler Blödsinn, ich sollte mal...) Der Grund ist schnell gefunden: Der Film basiert auf Ludwig Tiecks (an dieser Stelle einen schönen Gruß an die verbliebenen Romantiker in Jena!) Erzählung „Liebeszauber“, die wie der Großteil des Werks E.T.A. Hoffmanns ein Bindeglied zwischen Gothic Novel und Edgar Allan Poe darstellt, zu einem Zeitpunkt also geschrieben wurde, als die Archetypen des Genres längst noch nicht festgelegt waren: Die hier von den Toten wiederkehrende Frau ist weder ein Geist noch ein Vampir, sie ist nach 10 Jahren plötzlich wieder da und würgt Kinder. Eine Erklärung wird nicht gegeben, stattdessen trifft der Protagonist den in der Romantik obligatorischen seltsamen Fremden in einem Wald. Im Vergleich mit anderen Versionen von selten verfilmten klassischen Stoffen aus den siebziger Jahren (hey, das wäre mal ein Revival, gegen das ich nichts einzuwenden hätte) ist Leonor wesentlich besser als Purzers Symbolüberladene Elixiere des Teufels, aber längst nicht so gut wie Ado Kyrous Le Moine, der übrigens auf einem Drehbuch von Buñuel dem Älteren basierte. Das war jetzt neben La Femme aux bottes rouge der zweite Film, den ich von Luis sein Sohn gesehen hab. Ambitioniert ist er, aber nicht wirklich inspiriert. Er scheint das Filmemachen wohl auch irgendwann drangegeben zu haben, jedenfalls hört man nichts mehr von ihm.

#124 pasheko

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Geschrieben 15. Mai 2004, 01:15

SHIIKU NO HEYA - OWARI NO SUMIKA
Japan 2003 Regie: Kenji Yokoi

Diese Japaner machen nun wirklich die bizarrsten Liebesfilme, die man sich vorstellen kann. Hier habe ich jetzt kein Wort verstanden, da keine UT, aber die Bilder sprachen mehr oder weniger für sich. Ein Typ, der normalerweise Kaugummireste vom Bahnsteig abkratzt, entführt eine unscheinbare junge Frau und kettet sie in seinem Kabuff fest. Vom Bahnhof aus hat er ein unglaubliches Panorama auf einen bewaldeten Berg einerseits und das Meer andererseits. Er sitzt oft alleine am Strand rum, und unterhält sich auch manchmal mit seiner weiblichen Kollegin. Der gefangenen Frau tut er nichts an, er schämt sich sogar, als er sie im Affekt schlägt. Der Film geht weiter, und der Mann wird dem Zuschauer immer sympathischer. Sogar die Entführte verliebt sich in ihn und überredet ihn zum Sex. Die Stimmung des Films, die sympathischen Kameraperspektiven und das hervorragende Sound Design (das immer wiederkehrende Klingeln der sich schließenden Bahnschranken!) machen das ganze zu einer faszinierenden Reise in einsame japanische Herzen. Mich hat das ganze stark an den hervorragenden Aal von Shohei Imamura erinnert, der im großen und ganzen natürlich noch einiges besser ist. Aber da gibt es einige Parallelen - das Meer, die Einsamkeit, und die Kamera, die gleichzeitig einen Verbrecher und einen guten Menschen zeigt.

#125 pasheko

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Geschrieben 16. Mai 2004, 01:37

PIRATES OF THE CARRIBEAN: THE CURSE OF THE BLACK PEARL (Fluch der Karibik)
USA 2003 Regie: Gore Verbinski

Ach ja, ganz nett. Entbehrt sogar größtenteils der Dämlichkeit, die man ansonsten im aktuellen Popcornkino vorgesetzt bekommt. Ich hoffe nur, sie haben Ray Harryhausen auch ein paar Dollars in die Hand gedrückt.

#126 pasheko

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Geschrieben 16. Mai 2004, 01:45

DVÆRGEN (The Sinful Dwarf)
Dänemark 1973 Regie: Vidal Raski

Der Vorspann gehört in eine Zeitkapsel, um kommenden Generationen zur Verfügung zu stehen. An sich ist er extrem harmlos und billig – hinter den Titeln laufen aufziehbare Plüschtiere durchs Bild – aber der Zuschauer, der nach dem Prolog in etwa weiß, welche Richtung dieser Film nehmen wird, spürt die unterschwellige Sickness in diesem Konzept. Der Plot des Films hat Parallelen zu HGLs Gruesome Twosome und John Waters’ Pink Flamingos, nur sind hier die Sexszenen wesentlich expliziter. Und ein Zwerg spielt die Hauptrolle. Am unglaublichsten fand ich eigentlich die Szene, in der die Herbergsmutter, mit heftiger Narbe auf der Wange und einem Hut aus Plastikobst bekleidet, von ihrem Zwergensohn auf dem Klavier begleitet, eine Gesangsnummer bringt. Würde der Film nicht zu großen Teilen auf einem Speicher ohne natürliche Lichtverhältnisse spielen, könnte man ihn fast schon einen Dogma-Vorläufer nennen. Hüstel. Eine wesentlich bessere, detailliertere und fundiertere Kritik zu diesem bemerkenswerten Elaborat findet sich hier.

#127 pasheko

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Geschrieben 20. Mai 2004, 23:43

METAMORPHOSIS: THE ALIEN FACTOR
USA 1993 Regie: Glenn Takakjian

Kurzweiliger, streckenweise nett ekliger und herrlich dämlicher Käse. Im Abspann bedankt man sich bei Ray Harryhausen. So ist's brav.

#128 pasheko

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Geschrieben 22. Mai 2004, 01:05

VOODOO WOMAN
USA 1957 Regie: Edward L. Cahn

Unterhaltsame Billigstware, die aus den Überresten von The She-Creature angefertigt wurde. Tom Conway tut mir trotzdem irgendwie leid. Und ich glaube, der erste Film, den ich von Regisseur Cahn gesehen habe, The Four Skulls of Jonathan Drake, dürfte wohl auch der beste sein. Den sollte man unbedingt mal abchecken. Voodoo Woman ist freilich auch nicht verkehrt, wenn man Totempfähle und Trommeln mag.

#129 pasheko

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Geschrieben 28. Mai 2004, 18:02

BATTLE HEATER: KOTATSU
Japan 1990 Regie: Joji Iida

Eine japanische Horrorkomödie über einen tischförmigen Fußwärmer out of control. Huch. Streckenweise etwas hysterisch-nervig, wie das asiatische Komödien der einfachen Art ja manchmal an sich haben, aber hier und da, wenn's mal ruhig wird, blitzen auch ein paar gute Ideen auf, wie das alte Ehepaar, das sich eine aufwendige Selbstmordmaschine baut, die den Raum anschließend automatisch in ein Trauerzimmer verwandelt. Auch nett sind die Sequenzen, in denen die Kamera absichtlich länger als nötig auf den dummen Gesichtern der Protagonisten verweilt, die nicht wissen, was sie sagen sollen, da sie gerade etwas sehr ungewöhnliches gesehen oder gehört haben. Die Punkband ist leider mal wieder nur äußerlich eine und Klischee hoch zehn, dabei gibt's in Japan richtig gute.

#130 pasheko

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Geschrieben 29. Mai 2004, 01:21

KYUKETSUKE GOKEMIDORO (Goke – Bodysnatcher from Hell ; Goke – Vampir aus dem Weltall)
Japan 1968 Regie: Hajime Sato

Unweigerlich kommt einem beim Betrachten dieses Films Bavas Terrore nelle spazio in den Sinn, was insofern nicht weiter verwunderlich ist, hatte Regisseur Sato 1965 mit Kaidan semushi otoko auch den italienischsten aller japanischen Geisterfilme abgeliefert, der sich allerdings mehr auf den frühen Margheriti als auf Bava bezog. Nichtsdestotrotz ist Goke einer dieser wunderbaren one-of-a-kind-Perlen der Filmgeschichte. Was hier nicht alles zusammenkommt: Farbkompositionen, die einen einfach umhauen, subtil inszenierte Spannungsmomente, drastische, aber auf ihre surreale Art glaubwürdige Schocksequenzen, ein extrem zynischer Blick auf die Natur des Menschen und ein mit diesem Zynismus einhergehendes, unglaublich cooles Ende. Ich wüßte keinen anderen Film, der so pessimistisch Horror und SF mischt und gleichzeitig über so eine ausgeklügelte Ästhetik verfügt. Zudem wird außerhalb des phantastischen Sujets immer wieder auf den realen Schrecken Bezug genommen – sei es durch eingestreute authentische Bilder aus Vietnam oder durch die Tatsache, daß die Menschenkörper, vom außerirdischen Parasit verlassen, zunächst so aussehen wie Opfer der Atombombe, was freilich in einem japanischen Film nicht sehr überraschend ist, aber in den 60ern selten so drastisch ausgeführt wurde. Und endlich kann man dank einer englischen DVD dieses Kleinod in eindrucksvollem Scope und satten Farben genießen. Und auch im letzten Satz dieses Eintrags werde ich Tarantino nicht erwähnen.

#131 pasheko

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Geschrieben 30. Mai 2004, 01:49

SANTET
Indonesien 1983 Regie: Sisworo Gautama Putra

Nachdem ihr Mann vom örtlichen Fiesling, der aussieht wie eine extrem picklige Mischung aus Saddam und Gaddafi, angezündet wurde, trifft unsere Heldin (Suzzanna) in einem Sumpf mit Riesenpilzen eine Krokodilfrau, bzw. eine Schauspielerin die bis zu den Schultern in einem Tümpel steht und einen Pappmaché-Krokodilkörper hinter sich herschleift. Diese rät ihr, an einer Nachgeburt zu naschen, um sich mit übernatürlichen Kräften an ihrem Peiniger, der sie – natürlich – auch vergewaltigen wollte, aber mittels intensiven Eierabschrecken noch abgewehrt werden konnte, und seinen Spießgesellen zu rächen. Der Sidekick, an dessen dummes Gesicht ich mich aus Sundelbolong zu erinnern meine, (möglicherweise ein beliebter indonesischer Komiker) fängt in der 50. Minute dann auch noch an zu singen, hält plötzlich, mit Perücke und Stirnband etwas, was nur entfernt an ein Maschinengewehr erinnert in die Höhe, während hinter ihm jemand ein Schild hochhält, auf dem „RAMBO IV“ steht. Später verwandelt sich Saddam noch kurz in so eine Art Werwolf.
Das hört sich jetzt alles ziemlich gut an, zieht sich dann aber doch ein bißchen. Auch habe ich vergeblich auf einen bizarren Effekte-Overkill im Finale gewartet, mit dem die anderen von mir gesichteten indonesischen Smash Hits aufwarten konnten. Außerdem spielte Barry Prima gar nicht mit.

#132 pasheko

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Geschrieben 06. Juni 2004, 16:38

SCREAM FOR ME
USA 2000 Regie: Christopher Alan Broadstone

Recht überzeugend gespielter und professionell gedrehter Amateur-Kurzfilm. Der Regisseur scheint talentiert zu sein, zeigt Liebe zum Detail, setzt Spezialeffekte nicht um ihrer selbst willen ein und hat sogar eigens für den Film einen Song komponiert. Als der Film vorbei war, fragte ich mich allerdings, was das jetzt eigentlich sollte: Ein Kammerspiel, in dem der Täter zum Opfer wird und dann...tja, nix dann. Hmm. Ähnliches gilt für den späteren Kurzfilm des Regisseurs My Skin, zu dem ich jetzt zu faul bin, einen eigenen Eintrag zu verfassen.

#133 pasheko

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Geschrieben 06. Juni 2004, 16:39

JANGHWA, HONGRYEON (A Tale of Two Sisters)
Südkorea 2003 Regie: Ji-Woon Kim

Wunderbar fotografierter Geisterfilm mit einigen prächtigen Schocks und zahlreichen Plot-Twists. Streckenweise war mir persönlich zuviel Melodram mit drin, aber geht in Ordnung. Wesentlich ruhiger als die ziemlich überladene, aber auch reizvolle Episode des Regisseurs in San geng / Three. Irgendwie will mir gerade nicht mehr dazu einfallen, aber wer die neueren asiatischen Geisterfilme mag, hat diesen wahrscheinlich eh schon vor mir gesehen. Den Anderen sei er hiermit empfohlen.

#134 pasheko

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Geschrieben 07. Juni 2004, 19:20

SECONDS (Der Mann, der zweimal lebte)
USA 1966 Regie: John Frankenheimer

Prickelnde Paranoia-Power. Der Film verliert zwar nach seiner grandios alptraumhaften ersten halben Stunde etwas, aber die schwindelerregende Orgiensequenz und das knochentrockene Ende machen das wieder wett. Die häufig verwendeten Fisheyes u.a. außergewöhnlichen Kameraperspektiven sowie das Motiv einer merkwürdigen Organisation hinter gewöhnlichen Großstadtfassaden ließen mich an die Avengers-Folgen aus dieser Zeit denken, wobei der in der Serie stets dazugelieferte Humor hier vollkommen fehlt, sondern die Story mit erbarmungsloser Nüchternheit bis zur letzten Konsequenz erzählt wird. Hach, die Sixties.

#135 pasheko

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Geschrieben 07. Juni 2004, 22:07

NAGAI YUME (Long Dream)
Japan 2000 Regie: Higuchinsky

Hoppla. Ein gewissermaßen sehr altmodischer Film, der jedoch einen seeeehr fantasievollen Plot hat, wie man ihn heute nur noch selten vorgesetzt bekommt. Ein bißchen erinnert die Story an verschiedene Twilight Zone-Episoden, während die Metamorphosen-Spezialeffekte an die Outer Limits gemahnten, natürlich die Original-Serie. Zum bedauernswerten jungen Mann, dessen Träume immer „länger“ werden, gesellen sich dann noch ein Mad Scientist, der nach dem ewigen Leben sucht, Verwirrungen zwischen Traum, Halluzination und Realität und sogar rotierende Zeitungen. Sympathisches, perfektes Entertainment, das in alter B-Movie-Tradition versucht, visuell das beste aus den bescheidenen vorhandenen Mitteln zu machen. Kaum zu glauben, so was wird in Japan für’s Fernsehen produziert. Die haben’s gut.

#136 pasheko

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Geschrieben 10. Juni 2004, 01:59

MUÑECOS INFERNALES (The Curse of the Doll People)
Mexiko 1961 Regie: Benito Alazrahi

Chucky darf nach Hause gehen. Obwohl der Film stark unter seinem niedrigen Budget leidet – in der ersten halben Stunde wird eigentlich nur geredet und eine Voodoo-Zeremonie nur erzählt, nicht gezeigt – sind die Sequenzen mit den mordenden Puppen mal wieder so ein Fall für die Zeitkapsel. Die Puppen hier sind Zwerge, die wirkungsvolle Masken tragen, welche wie Schrumpfkopf-Versionen der zuvor Ermordeten aussehen. Ihre Morde sind betont langsam inszeniert, mit einem Klasse-Thema unterlegt und mal wieder besser gefilmt als man das von mexikanischen Genre-Produktionen dieser Epoche vermutet hätte. Außerhalb dieser Sequenzen hat der Film noch einen brauchbaren Zombie zu bieten, leidet aber etwas an seiner Dialoglastigkeit. Nichtsdestotrotz: Es gibt noch eine Menge zu entdecken. Geil.

#137 pasheko

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Geschrieben 13. Juni 2004, 15:20

GRAVE OF THE VAMPIRE (Die Gruft des Grauens)
USA 1972 Regie: John Hayes

Daß auf Videocovern und in dem ein oder anderen Nachschlagewerk mal ein falscher Regisseur genannt wird, kommt ja schon mal des öfteren vor. Aber im Vorspann der deutschen Fassung einen anderen Namen zu nehmen, das kann schon verwirren! Und warum hat man sich ausgerechnet Leon Klimovsky ausgesucht? Dieses Rätsel wird nicht einfach zu lösen sein. Man kann jedoch Spekulationen anstellen, wieviel von diesem wunderbar blödem Film aus dem Original stammt und was zusätzlich durch die Synchronisation hinzugefügt wurde. Aber vielleicht ist der Film gar nicht doof, sondern spielt in einem Parallel-Universum, in dem Inspektoren sofort wissen, daß der Täter ein Toter ist, wo zurückgekommen ist, im Jahr 1846 noch Hexenverbrennungen stattgefunden haben und Boston in Kalifornien liegt. OK, "Massachusetts" ist auch für eine deutsche Zunge schwierig auszusprechen. Die streckenweise herrlich ausrastenden Synchronsprecher ergänzen ganz gut die extrem hölzernen Darsteller.
Etwaige Geschmacklosigkeiten (z.B. tötet der Vampir ein Opfer mit einem spitzen Hammer, um dann das Blut vom Gesicht abzusaugen - viel sehen tut man nicht) sind irgendwann herausgeschnitten worden und so erinnert das ganze nicht verwunderlich an Dan Curtis' Vampir-Daily-Soap DARK SHADOWS, alles extrem billig mit vereinzelt guten Ideen ("mein Baby...es ist ganz grau..."), die man aber nicht wirklich umsetzten konnte. War allerdings gestern nach ein paar Bier die ideale Unterhaltung.

#138 pasheko

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Geschrieben 19. Juni 2004, 01:51

MESA OF LOST WOMEN
USA 1953 Regie: Ron Ormond / Herbert Tevos

In einer Wüste in Mexiko züchtet Jackie „Uncle Fester“ Coogan Spinnenfrauen. Sie sind sehr widerstandsfähig und sehen gut aus. Bei Männern funktioniert das Serum nicht, sie werden zu Zwergen, unter anderem zu meinem Lieblingszwerg Angelo Rossitto, der die Filmwelt nun wirklich von unten gesehen hat, angefangen bei Stummfilmen, über Freaks und Filme wie diesem, bis zu Al Adamson. Er hatte übrigens lange Zeit einen Zeitungsstand auf dem Hollywood Boulevard, weil er von seinen Gagen allein nicht leben konnte. Ich wünschte, in Geilenkirchen hätte auch ein Zwerg einen Zeitungsstand. Da würde ich täglich hingehen und irgendwas kaufen. Aber ich schweife ab. Eine Gruppe von mehr oder weniger normalen Menschen verschlägt es durch eine Flugzeug-Notlandung fast schon absichtlich in die Nähe von Jackie Coogans Labor, der übrigens eine klasse Brille mit einem blinden Glas trägt. Nach und nach fallen sie einer riesigen Stoffspinne zum Opfer. Am Ende überleben zwei, aber außer dem abergläubischen mexikanischen Bauern glaubt ihnen natürlich niemand. Zu erwähnen ist auf jeden Fall noch der beinahe irritierend unpassende Score aus Flamenco-Gitarre, teilweise dissonant improvisierten Piano und einem nur selten in Erscheinung tretenden gezupften Kontrabaß, der später von Ed Wood in Jailbait wiederverwendet wurde, sowie der durchaus ansehnliche Tanz der am meisten spinnendsten Spinnenfrau. Doch dazu gibt es noch einen von Lyle Talbot vorgetragenen Off-Kommentar, der dem Zuschauer die ganze Zeit vor Augen führt, wie beschissen die Menschheit doch ist, und daß sie sowieso früher oder später aussterben wird. Wenn nicht vorher ein wahnsinniger Wissenschaftler erfolgreiche Experimente mit Insekten durchführt. Ganz große Kunst, das, wenn auch nicht mit Absicht.

#139 pasheko

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Geschrieben 06. Juli 2004, 23:02

A WARNING TO THE CURIOUS
GB 1972 Regie: Lawrence Gordon Clark

Ein 50minütiger BBC-Fernsehfilm aus der Reihe "Ghost Stories for Christmas" und wie meistens, wenn Engländer Klassiker der englischen Literatur verfilmen, gibt es nix zu meckern. Kamera, Schnitt, Darsteller, Musik: Alles vom feinsten. Und da der Plot auf einer Erzählung des großartigen M.R. James basiert, ist auch auf inhaltlicher Ebene für Spannung und Grusel gesorgt. Einzig das Finale hätte vielleicht noch ein wenig unheimlicher inszeniert werden können, aber dafür gab es zuvor bereits zahlreiche Sequenzen, bei denen mir ordentlich der Schauer über den Rücken gelaufen ist. Sehr gut.

Ein bißchen meckern muß ich aber doch noch: Es ist zwar sehr schön, daß man dank dem bfi jetzt drei der BBC-Geisterfilme sehen kann, ohne den Sender selbst empfangen können zu müssen, aber warum wurden die auf drei einzelne, ziemlich teure und ohne umfangreiche Extras ausgestattete DVDs gepackt, anstatt mal direkt für eine ordentliche Box mit der kompletten Serie zu sorgen? Schaut man mal auf der imdb nach, was allein an M.R. James-Verfilmungen noch alles produziert wurde (darunter auch mein all-time-favourite "Lost Hearts"), läuft einem das Wasser im Mund zusammen, daß es nicht mehr schön ist.

#140 pasheko

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Geschrieben 06. Juli 2004, 23:15

ULTIMA THULE
Deutschland 2001 Regie: Holger Mandel

Und gleich noch eine kurze Verfilmung eines Klassikers der unheimlichen Literatur hinterher. Und was für eine: Mittlerweile zum vierten Mal gesehen und schon wieder hin und weg. Hier wurde einfach alles richtig gemacht. Hatte des Regisseurs auch auf einer Grabinski-Erzählung basierender Erstling Szamotas Geliebte noch einige formelle Schwächen, überzeugt hier alles: Schnitt, Darsteller, Dialoge, Kamera, und was für Locations! Einzig ein Matte Painting ist als solches erkennbar, da seltsam übertrieben ausgeführt, gibt aber andererseits der irrealen Atmosphäre dieses kurzen Meisterwerks noch einen zusätzlichen Kick. Ich verstehe nicht, warum man diesem Regisseur und seinem äußerst kompetenten Team noch nicht die Möglichkeit gegeben hat, einen Langfilm zu produzieren. Da braucht sich die Deutsche Filmindustrie nicht zu wundern, daß sie international nicht wirklich konkurrenzfähig ist.

#141 pasheko

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Geschrieben 10. Juli 2004, 15:35

HOUSE OF FRANKENSTEIN
USA 1945 Regie: Erle C. Kenton

Karloff ist Dr. Niemann (ein sehr beliebter deutscher Name in den US-Horrorfilmen dieser Zeit, frage mich wieso) der mit seinem buckligen Mitgefangenem Daniel (J. Carrol Naish) aus dem Gefängnis ausbricht. (Nu ja, nach einem Gewitter ist plötzlich ein Loch in der Wand.) Dem Mad Scientist-Ehrenkodex gemäß will er natürlich Rache an all denjenigen nehmen, die ihn ins Gefängnis gebracht haben, nachdem er ein menschlisches Hirn in einen Hund verpflanzt hatte. Da kommt ihm ein italienischer Schausteller (George Zucco) natürlich gerade recht, der auch noch das Skelett von Dracula in seinem Wagen hat. Der Graf, hier dargestellt von einem verhältnismäßig jungen John Carradine, wird aber schon bald von Niemann reingelegt und verschwindet vom Sonnenlicht zerbröckelnd aus dem Film. Man fährt weiter zu dem Ort, an dem der Vorgänger Frankenstein meets the Wolf Man aufgehört hatte und befreit das Monster (Glenn Strange) und Larry Talbot (Chaney Jr., wer sonst?) aus dem Eis. Zwischendurch verliebt sich der Bucklige dummerweise noch in eine Zigeunerin, und Lionel Atwill tritt auch noch in einer Nebenrolle auf.
Klar kann man den Film leider nicht mehr so ernst nehmen wie die Universal-Produktionen der dreißiger, vor allem Karloffs Transplantationspläne regen eher zum Schmunzeln an, aber Kamera und Bauten bieten das selbe heimelige Gefühl, und man sehe sich mal die Besetzungsliste an! Dagegen konnten die CGI-Effekte von Van Helsing von Anfang an nicht anstinken.

#142 pasheko

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Geschrieben 10. Juli 2004, 21:08

SORUM
Südkorea 2001 Regie: Jong-Chang Yun

Der Film ist weder ein Mystery-Thriller, wie der Trailer vorgibt, noch ein Horrorfilm, für den er gehalten werden könnte. Eher ein hartes, deprimierendes Drama, vielleicht nicht so hart und deprimierend wie Sympathy for Mr. Vengeance, aber durchaus einen Blick wert. Der Film benutzt zwar die Stilmittel des zeitgenössischen japanisch-koreanischen Horrorfilms, die hier angesprochenen Geister haben aber eher symbolischen Charakter. Gewissermaßen eine dreckigere, von Dauerregen beherrschte Variation von Polanskis Le Locataire mit einem Stockwerk weiter wohnenden Horrorschriftsteller als Meta-Bezug. Hervorragend gefilmt und geschnitten, mit überzeugenden Schauspielern und einem gepflegtem Rest an Unsicherheit und Verwirrung.

#143 pasheko

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Geschrieben 10. Juli 2004, 22:46

SUPERARGO CONTRA DIABOLICUS (Das Rote Phantom schlägt zu)
Italien / Spanien 1966 Regie: Nick Nostro (?)

Fängt an wie ein mexikanisches Wrestler-Abenteuer und taucht nach einem großartig irren Vorspann dann später in James Bond-Gefilde ab. Da wir uns im Mittelmeer-Raum befinden, werden die Geheimwaffen freilich nicht in Armbanduhren, sondern in Oliven versteckt. Immerhin behält der Held die ganze Zeit seinen Spidermanesken roten Strampelanzug samt Maske an. Geile Farben, geile Kameraführung und ein schmissiger Score. Die deutsche Synchro („Hände hoch, du Lümmel!“) setzt dem Entertainment noch das Sahnehäubchen auf.

#144 pasheko

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Geschrieben 11. Juli 2004, 01:02

THE TELL-TALE HEART (Das Haus der Tausend Schreie)
GB 1960 Regie: Ernest Morris

Da wollten die Danzigers wohl etwas von dem großen Horrortopf abschöpfen, den die Hammer zum Kochen gebracht hat. Mir soll's recht sein. Außer der bezaubernden Adrienne Corri kaum ein bekanntes Gesicht, aber lecker Kameraverkantungen, die übliche britische Professionalität und eine überraschende Großaufnahme von einem frisch aus einem Leichnam geschnittenen, noch schlagendem menschlichen Herzen. Die beste Verfilmung der Erzählung bleibt imho immer noch Jules Dasssins großartiger Kurzfilm mit dem wunderbarem Josef Schildkraut, aber das hier geht auch OK.

#145 pasheko

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Geschrieben 11. Juli 2004, 03:09

THE WEREWOLF OF LONDON (Der Wehrwolf von London)
USA 1935 Regie: Stuart Parker

Hm, eigentlich wollte ich ja Female convict scorpion: Beast stable gucken, aber die Scheibe lief leider nicht. Also zum nächstbesten auf dem Stapel gegriffen. Der erste abendfüllende Lykanthropenfilm der Filmgeschicte war ein ziemlicher Flop. Erst fünf Jahre später konnte der pelzige Gesell sich mittels The Wolf Man in die Riege von Dracula, Frankenstein, Dr. Jekyll und der Mumie einreihen. Das Problem von Werewolf of London ist zweifellos seine Dialoglastigkeit. Es sind zwar gute Dialoge, aber es fehlt einerseits trotz der ein oder anderen bemerkenswerten Spannungssequenz an Action, andererseits will der nüchterne Henry Hull als Sympathieträger nicht so richtig funktionieren, da er einen zu nüchternen Wissenschaftler gibt, anders als Fredric March als Dr. Jekyll, oder Lon Chaney Jr. als Larry Talbot. Wobei das Make-up hier etwas unheimlicher und gelungener ist als die haarige Gesichtsmaske in dem bekannteren, späteren Film. Motivlastig könnte man eh soweit gehen, daß der Werwolf eigentlich nur ein Dr. Jekyll mit Hauptschulabschluß und einem Hang zum Übernatürlichen ist. Egal, die Tibet-Sets zu Anfang des Films bieten einen wunderbaren Studio-Surrealismus, und die Sidekicks sind auch heute noch lustig. Die Deutsche Fassung lief nur in Österreich.

#146 pasheko

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Geschrieben 17. Juli 2004, 14:43

LITTLE NICKY (Little Nicky – Satan Junior)
USA 2000 Regie: Steven Brill

Daß Hitler in der Hölle jeden Tag eine Ananas in den Anus gesteckt bekommt, kann man ja noch witzig finden. Daß er dabei aber ein Tütü-Röckchen trägt, steht symptomatisch für den plumpen Brecheisen-Humor des Restfilms. (Daß es sich dabei um eine Anspielung an das ominöse Bild handelt, welches in Videodrome an Max Renns Wand hängt, wage ich zu bezweifeln.)

#147 pasheko

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Geschrieben 17. Juli 2004, 14:45

SAPPHIRE & STEEL – ASSIGNMENT ONE: Escape through a crack in time
GB 1979 Regie: Shaun O’Riordan

Hochgradig originelle britische Fernsehserie, die mal wieder außerhalb Englands kaum Wirbel ausgelöst hat. David McCallum und Joanna Lumley geben hier einer langen britischen Tradition folgend, Detektive des Übernatürlichen, sind aber hier auch selbst mit paranormalen Kräften ausgestattet. Der Plot der ersten Staffel (jeweils eine zusammenhängende Geschichte mit 6 Folgen à 25 Minuten) lehnt sich stark an den fulminanten Quatermass and the Pit (auch ursprünglich eine TV-Serie) an mit seiner innovativen Kombination von Horror- und SF-Motiven, bzw. einer aus der Science Fiction stammenden Erklärung für die Horrorelemente. Die selbe Idee sollte im Finale von The X-Files noch einmal variiert werden, aber es ist auch ne verdammt gute Idee, die der Nigel Kneale da hatte. Die Durchführung hier bietet die aus dieser Periode bekannten heimeligen, artifiziell wirkenden Sets und eine gewollt nervöse Kamera. Man merkt jedoch auch, daß sich die Macher nicht ganz über ihr Zielpublikum im klaren waren: Gehen einzelne Segmente auch als Teil einer Kinderserie durch, gibt’s einen seeehr unheimlichen Moment und zahlreiche recht kompliziert wirkende wissenschaftliche Zusammenhänge. In den späteren Staffeln hat man das Kinderpublikum dann eher außen vor gelassen. Hoffentlich wird dann auch die Figur der Sapphire etwas weniger kitschig dargestellt, denn ansonsten gibt’s an dieser spannenden und originellen Produktion wenig zu meckern.

#148 pasheko

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Geschrieben 18. Juli 2004, 02:41

ALLEGRO NON TROPPO
Italien 1977 Regie: Bruno Bozzetto

Solche Sachen passieren, wenn man der Fantasie eines begabten Menschen freien Raum läßt. Ich könnte mich jetzt darüber auslassen, in welcher Beziehung der Film zu Disneys Fantasia steht, aber das kann ich auch bleiben lassen. Hier wird eine extreme Bandbreite abgedeckt: Die Episoden schwanken zwischen romantisch-verspielt, deftig-lustig, melancholisch-traurig und zynisch-bissig und zeugen von einem drogenfreundlichen anarchistischen Surrealismus, der auch schon in den Herr Rossi-Filmen des Regisseurs zu spüren war, sich hier aber von den Fesseln des Geschichten-erzählen-und-an-die-Kinder-denken-müssens losreißen und voll entfalten kann. Vor allem die Verbildlichungen von Ravels Bolero, Sibelius’ Valse Triste und Strawinskys Feuervogel sind ganz große Kunst, dabei völlig verschieden untereinander. Die Intermezzos mit echten Schauspielern gemahnen zwar zuweilen an Monty Python, wirken aber doch störend und zu südländisch-grotesk für meinen Geschmack.

#149 pasheko

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Geschrieben 18. Juli 2004, 02:43

JOSHUU SASORI: KEMONO-BEYA (Female Convict Scorpion: Beast Stable)
Japan 1973 Regie: Shunya Ito

Besitzt leider nicht den visuellen Irrwitz des Vorgängers, kann aber dank einer Ausleuchtung von Gottes Gnaden, einigen bizarren Ideen und einem großartigen Ensemble auf ganzer Linie überzeugen. Allein schon die Anfangssequenz bietet eine faszinierende Symbiose aus deftiger Exploitation und ausgereifter Ästhetik, daß einem die Spucke wegbleibt und man Japaner werden möchte. Onna...onna...

#150 pasheko

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Geschrieben 18. Juli 2004, 02:46

WILLARD
USA 2003 Regie: Glen Morgan

In hübsch fotografierten Brauntönen und überzeugendem American Gothic-Dekor gibt Crispin Glover eine ziemlich gute Performance ab. Die Tiere sind auch gut dressiert worden. Die Plotline bleibt konventionell und die Nebenfiguren sind überzogen und unglaubwürdig. Style over substance. Ach ja.





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