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When there's no more room in hell... - Filmforen.de - Seite 8

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When there's no more room in hell...


469 Antworten in diesem Thema

#211 Prof K

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Geschrieben 04. Juni 2004, 18:44

Spun (Jonas Akerlund) [2003] Drama / Comedy


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"Spun" war fast genau so wie ich ihn mir vorgestellt hatte, ein
hyperaktiver, mit allerlei hippeskem Schnickschnack ausgestatter
auf Kultfilm gedrimmtes Stück Celluloid. Mit Filmen wie "Requiem
For A Dream" oder "Fear And Loathing in Las Vegas" hat das nur
wenig gemein.

Davon mal abgesehen, dass der Film dabei scheitert seine Drogen-
thematik anspruchsvoll zur Schau zu stellen macht er aber einfach
einen heiden Spass. Formell ist hier beinahe alles Spitzenklasse,
die Cast, allen voran Mickey Rourke brillieren und der Soundtrack
von Cogan passt meist hervorragend. Die mit der akkustikversion
von "The Number Of The Beast" unterlegten Credits sind da ein ganz
feines Beispiel.

Der Sexszene, die zwischen verrücktem Comic und debilen Realszenen
hin und herschwankt würde ich sogar den gewollten "Kultfaktor" zu-
sprechen wenn mich jemand dannach fragen würde, sowas könnte
selbst Takashi Miike nicht viel besser machen!

Die meisten humorvollen Szenen funktionieren ebenfalls sehr
prächtig. Rob Halford als heruntergekommener Videothekar der
sich Schwulenporno-Heftschen ansieht zum Beispiel, der Einsatz
der Polizisten, der wie ein Tv-Vorspann insziniert wurde oder die
Siedestory mit der ans Bett gefesselten sind einfach köstlich.

Wo liegt denn nun eigendlich der Hund begraben, von dem ich zu
Beginn berichtete? Ganz einfach, der große Fehler des Films
ist seine Grundthematik, alle Szenen die Drogeneinnahmen zeigen
sind stets mit den selben dämlichen Effekten und Schnitten versehen,
dass mag ein oder zweimal durchaus ansehnlich sein, nützt sich
aber sehr schnell ab, gegen Ende kann man den Scheiß wirklich
nicht mehr sehen.

Dann dieser total verkorkste Schluss, bei dem jeder für seine Sucht
durch Gefängniss oder den Tod bestraft wird (außer den beiden die
sich augenscheinlich lieben gelernt haben), etwas mehr Einfallsreichtum
(Requiem For A Dream oder das komplette weglassen solcher Moral-
hämmer (Fear And Loathing In Las Vegas) hätte "Spun" wirklich sehr
gut zu Gesicht gestanden.

Ich hab mich zwar sehr gut unterhalten, manche Szenen waren
gar richtig gut, dennoch ein Film bei dem man sich besser auf dem
guten ersten Eindruck ausruht...
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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

#212 Prof K

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Geschrieben 05. Juni 2004, 16:31

Freeze Me (Takashi Ishii) [2000] Thriller / Drama


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Aufgrund des recht mittelmäßigen "Gonin" hatte ich trotz Oskar's
Lobeshymnen auf den Film kein derart materialistisches und stylisches
Rap and Revange Meisterwerk erwartet wie es "Freeze Me" eines ist.

Anfangen tut alles ganz harmlos mit einer wunderschönen Szene:

Die Kamera ist gen Himmel gerichtet es ist Nacht und es Schneit als
gäbe es kein Morgen, am linken oberen Bildrand leuchtet eine Straßen-
laterne und bringt Licht ins Dunkle der Nacht. SCHNITT eine Halbnahe
Aufnahme einer total eingeschneiten jungen Frau. SCHNITT halbnah
hinter der Frau sehen wir nun aus der dritten Perspektive auf die Laterne,
die Kamera bewegt sich ganz langsam ein Stück nach oben.

SCHNITT Nun sehen wir von oberhalb der Laterne auf die Frau hinab,
diese wirkt etwas unsicher in dem Schneegestöber und starrt scheinbar
nach Schutz suchend in das grelle Licht. SCHNITT Nochmals die Perspektive
mit der alles Began.

Nichts spektakuläres zwar, stylistisch allerdings so perfekt durchkom-
poniert und schön, außerdem unerhöhrt gemein, denn der Zuschauer
ahnt noch nicht wie dieses Szenario sich weiterentwickeln wird und
durch eine Überblende werden wir nun erstmal fünf Jahre in die
Zukunft geschickt.

Eingefügtes Bild

Was sich dannach entwickelt kann man beim besten Willen nur noch als
Terrorkino in seiner reinsten Form bezeichnen, die Szene in der "Chirhiro"
ihren ersten Peiniger in der Badewann mit einer vollen Wasserfasche förmlich
zu Brei schlägt ist das mit Abstand mitreißendste seit der Verfolgungsjagd in
"The Texas Chainsaw Massacre" (Hooper).

Die Szene in der ihr neuer Liebhaber ihr verspricht sie zu beschützen ohne
zu wissen vor was und als er dann mit iherer aus der Bahn laufenden Situation
konfrontiert wird sofort "den Schwanz einzieht" ist ebenfalls psychisch eine der
stärksten Szenen die mir in letzter Zeit unter gekommen sind.

Vom Schluss wollen wir erst garnicht anfangen zu Reden...
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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

#213 Prof K

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Geschrieben 06. Juni 2004, 17:04

Sie Tötete In Ekstase (Jess Franco) [1970] Thriller / Erotik


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#214 Prof K

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Geschrieben 07. Juni 2004, 18:46

Cypher (Vincenzo Natali) [2002] Sci-Fi / Thriller


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Ich könnte hier ja nun ewig um den heißen Brei reden, mach ich aber
nicht, da "Cypher" zu wenig Angriffsfläche lässt um einen richtigen
Veriss zu rechtfertigen, andererseits aber bei weiten kein guter
Film ist.

Formal sieht das alles recht schick aus was "Cube"-Regisseur Natali
hier aus dem Hut zuabert auch wenn man wohl ohne Verlaub sagen darf
das Kubrick's "2001" schon vor über dreißig Jahren weitaus futuristischer
aussah.

Was an "Cypher" aber wirklich nervt ist die Art wie er seine Geschichte
zu Erzählen pflegt, alles wird so kryptisch und mysteriös behandelt
wie nur irgendwie möglich und das um am Ende dann bei einer Auflösung
anzukommen die maximal einer Folge "X-Files" als Aufhänger dienen könnte
aber bei weiten keinen ambitionierten Langfilm rechtfertigt...
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#215 Prof K

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Geschrieben 09. Juni 2004, 13:52

Gohatto (Nagisa Oshima) [1999] Drama / Romance / Thriller


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Ein ziemlicher Bastard von einem Film, während der gesamten Spiel-
zeit hatte ich den Eindruck, der Film lege es direkt darauf an nicht
gemocht zu werden, den Kitanofans die sich diesen Film nur auf Grund
ihres "Stars" anschauen werden und etwas vollig Anderes erwarten
regelrecht "in den Arsch zu ficken" (um mal beim Thema des Films zu
bleiben).

Im Grunde genommen erzählt der Film nichts außergewöhnliches,
eine "Hure" wird von meheren Männern geliebt und wegen der Eifer-
sucht müssen einige der Herren sterben. Nun ist die "Hure" hier
aber männlicher Natur, die Verehrer sind schwul und der Film
demontiert die Männlichkeit und die Ehre der Samurai die in hunderten
Filmen zuvor mühsamst aufgebaut wurde.

Hinzu kommt das der Film sehr von Dialogen dominiert wird, eigentlich
ist "Gohatto" sogar ein klassischer "Whodunnit" und um dies heraus-
zufinden genügt es der Gespräche mit den Samurai-schülern. Zwar gibt
es auch ein paar Action-Szenen, einige Trainingskämpfe, einen Angriff
auf eine verfeindete Samuraischule und am Ende der Kampf zwischen
den beiden "Liebende" der eine unerwartete und kaltherzige Wendung
offeriert.

Auf inszinatorischer Seite ist der Film mindestens so gut wie er
Inahltlich mutig ist. Bis auf die Wischblenden die hier normale
Überblende für Zeitsprünge ersetzen zeigt "Gohatto" keine "Tabus".
Wunderbare Perspektivwahlt, hervorragend geschnitten, in den Action-
szenen ist ein guter Tempoanstieg spürbar und der Soundtrack ist
nur als "göttlich" zu bezeichnen.

Ebenso tadellos geben sich die Darsteller, bei einer solchen "who
is who" des japanischen Genre-Kinos war aber auch nichts anderes
zu erwarten als perfekt ausgearbeite und agierende Charaktere.
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#216 Prof K

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Geschrieben 10. Juni 2004, 18:32

Ein paar Filmtitel und "Hauptverantwortliche" über die ich mir
ausführliches Schreiben spare da ich entweder vorzeitig auf "stop"
gedrückt oder nur unter massivem Einsatz der Vorspultaste durch
die volle Spielzeit gekommen bin...

Monster Shark (Lamberto Bava)
Straight To Hell (Alex Cox)
The Gate (Tibor Takacs)
Powaqqatsi (Godfrey Reggio)
The Magnificent Seven (John Sturges)
Hollywood Ending (Woody Allen)
I Want Him Dead (Paolo Bianchini)
Pride and Vengeance (Luigi Bazzoni)
Death In A French Garden (Michel Deville)
A Bullet For The General (Damiano Damiani)
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#217 Prof K

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Geschrieben 12. Juni 2004, 10:40

Matchstick Man (Ridley Scott) [2003] Crime / Comedy / Drama


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Nach den ersten wirklich grauenhaften zwanzig Minuten in der
man nichts anderem als dämlichen, inhaltsleeren Dialogen und den
Ticks von "Roy" (Cage) beiwohnen darf hätte ich den Film schon
beinahe ausgemacht, dass ich es nicht gemacht habe sollte sich
dann im Nachhinein doch noch als richtige Entscheidung heraus-
stellen.

Zwar schafft es Ridley Scott nicht seiner "Kriminellengeschichte"
den richtigen Rythmuss zu verschaffen und langweilt mit dieser
immer wieder mal ein paar Minuten lang rum, doch mit dem Auftauchen
"Roy's" bis dahin unbekannter Tochter kommt Schwung in den Film.

Alles entwickelt sich zu einer sehr kurzweiligen Vater-Tochter
Drama mit viel Witz und Esprie. Zwar frag ich micht immer noch warum
man in Hollywood inzwischen nichteinmal mehr zeigen kann wie sich
jemand die Hände wäscht ohne dabei fünf Jump-Cut's zu verwenden,
doch da ich dies als Film zum einmal ansehen, Spass haben und wieder
Vergessen betrachte kanns mir auch ziemlich wurscht sein.

Aus selbigen Gründen beende ich diesen Eintrag auch schon wieder.
Cage spielt übrigens sehr gut! (sollte noch gesagt werden)
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#218 Prof K

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Geschrieben 12. Juni 2004, 16:32

Marquis De Sade's Justine (Jess Franco) [1969] Erotik / Drama


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#219 Prof K

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Geschrieben 12. Juni 2004, 16:34

Kikujiros Sommer (Takeshi Kitano) [1999] Drama / Comedy


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Verfilmte und vertonte Poesie, zum heulen schön, zum lachen traurig...


&


eine Kitanoliste:


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1. Sonatine
2. Kikujiro's Sommer
3. Hana-Bi
4. Brother
5. Violent Cop
6. A Scene At The Sea
7. Getting Any
8. Zatoichi
9. Dolls
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#220 Prof K

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Geschrieben 15. Juni 2004, 11:23

Keoma (Enzo G. Castellari) [1976] Western

Ich hatte in den letzten Tagen kaum Zeit mal etwas über gesehene
Filme aufzuschreiben, "Keoma" liegt auch schon etwas über eine
Woche zurück und ich kann mich an fast nichts mehr erinnern.
Nur noch an unerträglichste Musik "Keeeooooommaaaaa" und das
den ganzen Film über, den Rest hab ich mehr oder weniger verdrängt.

Django (Sergio Corbucci) [1966] Western

"Django" gestern zum ersten mal gesehen, die Erinnerungen sind also
noch frisch. Dennoch fällt mir hier kaum mehr was ein, so gut wie
Corbuccis "The Great Silence" hat er mir jedenfalls nicht gefallen.
Auch hier gibt es ein bescheuertes Maintheme mit Gesang der sich
aber wesentlich erträglicher gestalltet als bei "Keoma". Richtig
kultig war das Ende, und die Szenen in denen "Django" mit seinem
Sarg im Schlepptau durch die Wüstenlandschaften zieht. Nach dem
öfnen des Sarges fällt das Niveau des Films aber ziemlich ab, die
Stimmung davor lebte ja quasi nur aus der Frage was sich darin
befinden mag und aus "Djangos" mysteriösem Auftreten, dass sich
dann im Verlauf immer mehr in stinknormales Machogehabe wandelt
und Sarginhalt ist den Filmduellen auch wenig zuträglich...
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#221 Prof K

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Geschrieben 16. Juni 2004, 13:59

Three Colors - Red (Krzysztof Kieslowski) [1994] Drama


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Der abschließende Teil der "Drei Fraben Trilogie" war zu ende
und über meinem Kopf nichts als Fragezeichen. War dies nun der
beste oder schlechteste Teil? So komplett anderst und doch
um kohärenz bemüht verursachte der Film vorallem durch einige
dramturgische Umstellungen gemischte Gefühle bei mir.

So machte für mich vorallem das Verlagern des Schicksalsschlag
ans Ende des Films kaum Sinn, verstärkte dafür aber die Gedanken-
gänge nach dem eigentlichen Sehen umso mehr.

Durch diese Verschiebung der Dramaturgie empfand ich "Rot" als
zähsten der drei Teile, langweilig wurde es aber dank einiger
genialer Kniffe Kieslowskis nie, dazu später mehr.

Was sofort ins Auge stich, "Drei Farben Rot" ist der visuell mit
Abstand beste Teil, nicht das die Anderen in dieser Hinsicht
schlecht wären, doch "Rot" ist optisch dermaßen Brilliant das
es einem des öffteren die Sprache verschlägt. Ein absolutes
Highlight in dieser Hinsicht ist das Spiel mit einfallendem
Licht und der "gesteuerten" Schattenbildung.

Auch die spärlich eingesetzten Zeitrafferaufnahmen verfehlen
ihre Wirkung nicht und sorgen für einen wohligen Kontrast zum
sonst so langsam verlaufenden Rest.

Der Trumpf im Ärmel Kieslowskis sollte sich aber erst nach
genauerer Überlegungen harauskristallisieren lassen. Wie
kann es sein, dass in einem neunzig Minuten langen Film so gut
wie nichts passiert, dieser augenscheinlich nur durch eine
gute Regie glänzen kann und dieser micht trotzdem um ein uhr
Nachts keine Sekunde lang an Schlaf denken lässt?

Das Geheimniss ist, dass nicht wirklich so wenig passiert wie
man es offensichtlich vorgesetzt bekommt, durch die langsam
aufkeimende Sympathie "Valentines'" (Irene Jacob) zu "dem alten
Mann" (Trintignant) stärkt sich die Frage nach dem Warum? Die
Katastrophe die das Ende für die Protagonistin einplant, und
auch die Charaktere der anderen beiden Teile mit einbeziehen
wird bereitet sich hier schleichend vor ohne das man es wirklich
mitbekommen würde.

Unterbewusst nimmt man solche Kleinigkeiten natürlich besser
wahr, sehr gut ist auch die Filmlektion von Kieslowski auf der
Dvd, in welcher er ein paar andere Beispiele dieser unterbewusst
eingesetzten Handlungsteile aufzeigt.

Sehr vieles wird in diesem Film lediglich mit einer Kamera-
perspektive, einem Schnitt oder der jeweiligen Beleuchtung
ausgedrückt was sich so nicht in Worte fassen lassen würde.
Und ist dies denn nicht die wahre Kunst die einen Film aus-
zeichnet?

"Ein Bild sagt eben mehr als tausend Worte"
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#222 Prof K

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Geschrieben 19. Juni 2004, 15:07

The Rock (Michael Bay) [1996] Action / Thriller


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Was für eine unerhoffte Überraschung, ich hatte "The Rock" vor cirka
zwei Jahren das letzte mal gesehen, damals leicht geschnitten und
mit deutscher Synchro "veredelt". Der Eindruck von damals war ganz
gut aber eben auch nicht besonders. Dies hat sich mit dieser zweiten
Sichtung grundlegend verändert, von einigen Logikfehlern und dem
idiologischen Handlungsverlauf abgesehen ist "The Rock" einfach nur
spitzenmäßige Unterhaltung. Inszinatorisch mit das beste was ich an
Actionfilmen die letzten Monate gesehen hab, dagegen können die meisten
Hk-Filme neueren Datums mal ordentlich kacken gehen.

Ausnahmsweise finde ich hier Roger Ebert mal zitierenswert:

"Many movies are not really about their stories at all, but about how
they tell their stories, and The Rock is an example. The movie is a
triumph of style, tone and energy--an action picture that rises to the
top of the genre because of a literate, witty screenplay and skilled
craftsmanship in the direction and special effects."
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Geschrieben 21. Juni 2004, 10:52

Black Cat, White Cat (Emir Kusturica) [1998] Comedy / Crime / Romance


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Eine derart spritzige, beschwingte Komödie hätte ich nach dem eher
mäßigen "Arizona Dream" von Kusturica nicht erwartet. Teils
fühlte ich mich richtig an die späteren Filme Fellini's erinnert,
was vorallen dem chaotisch schnellem Tempo und den skurrilen
Charakteren zuzurechnen ist.

Zu dem wie Kusturica seine Geschichte vorantreibt kann man nichts
anderes sagen als "so schlecht, dass es schon wieder gut ist",
die Story ist purer Trash, war schon zigmal da und doch ist es
hier gelungen etwas "völlig" (ist vielleicht etwas zu gut gemeint)
Neues daraus zu machen. Durch die Fülle an total bescheuerten Leuten
die sich auf dem Schirm versammeln bekommt man einfach das Gefühl
an einer Gemeinschaftsversammlungen eines Irrenhauses teilzunehmen.

Ein absolutes Highlight ist dieser ständig "bekokste" Gangsterboss,
der ununterbrochen seine spastischen (oder warens doch rythmische)
Tanzbewegungen zu grausamster Technomusik macht und dabei das
Versagen körperlicher Bewegungen geradezu glorifiziert. Oder diese
Gesangseinlagen zusammen mit seinen "Nutten", ich weiß nicht wann
ich das letzte mal über so schlechte Witze so herzlich hab Lachen
können.

Das Miteinbinden der Liebesgeschichte zwischen "Zare" und "Ida"
bringt zusätzliche Sympathien für die Figuren auf und man fiebert
mit ihnen, "Zare" soll die kleinwüchsige Schwester des Gangster-
bosses heiraten damit sein Vater von Schulden befreit wird
und "Ida" soll an eben jenen Gangster von ihrer Mutter verkauft werden.
Die perfekte Ausgangssituation für eine Beziehung eben.

Allerdings scheitert auch Kusturica wie schon Fellini so oft an
der Lauflänge, das Ende des Films zieht sich wie Kaugummie dahin,
wirkt aufgesetzt und teils planlos auf ein erzwungenes Happy End
hinsteuernd. Hätte man die letzten fünfzehn Minuten weggelassen,
dies wäre wirklich ein spitzen Film, so reichts aber immer noch
zu einem "empfehlenswert" wenn auch eine Sichtung genügen
dürfte.
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Geschrieben 22. Juni 2004, 12:18

Maniac (William Lustig) [1980] Horror / Drama


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Geschrieben 22. Juni 2004, 18:33

A Short Film About Killing (Krzysztof Kieslowski) [1988] Drama


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Die Hinrichtungsszene aus "A Short Film About Killing" ist eine
der besten Filmsequenzen aller Zeiten!

Kieslowski teilte seinen Film in drei Akte auf, da hätten wir
als erstes die Einführung des Hauptcharakter (der im Verlauf
dieses Aktes scheinbar grundlos einen Mord begeht), dieser
Teil des Films bildet den Hauptteil, nimmt alleine etwas über
die Hälfte der Spielzeit ein und dient zu nichts anderem als
der Identifikation mit dem Unbekannten.

Akt nummer zwei bilden die Szenen nach dem Mord, der Mann wird
zum Tode verurteilt, sitzt nun zusammen mit seinem Anwalt in
seiner Zelle und wartet auf den "Henker". Hier wird in Ansätzen
versucht seine Tat zu Erklären, nie sie zu rechtfertigen sondern
schlicht dem Zuschauer die Charakterzüge des Mannes und seine
"Lebensgeschichte" zu durchleuchten. Als wir dann kurz vor dem
Punkt angekommen sind an dem er endgültige Erklärungen ab-
liefern möchte wird der Akt abprupt beendet.

Akt nummer drei ist dann schließlich die Hinrichtung selbst,
und hier ist Kieslowski die Meisterleistung gelungen die Ideologie
die hinter der Todesstrafe steckt dem Zuschauer so klar vor Auge
zu führen wie nie zuvor.

Szenen derer Art werden normalerweiße immer überdramatisiert,
ewig in die Länge gezogen, ein "qualvoll verreckender Täter" wird
gezeigt der auf einem elektrischem Stuhl in Zeitlupe schmort oder der
gleichen. Nun Kieslowski reicht für seine Szene ca. 5 Sekunden (den
letzten Wunsch aussenvor gelassen) und eine Perspektive.

Eine Schlinge wird um den Hals des Mörders gelegt, der Exikutive
schreitet aus dem Bild zur Seite des Raumes und das Geräusch eines
Hebels der umgelegt wird ertönt, unter dem Mörder öffnet sich eine
kleine Klappe und durch den zentimeter Fall bricht sein Genick.

Durch diesen Bruch der Längen von der Einführung die nichts zeigt
als den durch die gegend wandernden "Lebenden" und dem nur
bruchteile einer Sekunde langen Tod wird praktisch die wirkliche
Zeitrelation wieder hergestellt. Was die Szene so äußerst schmerz-
haft und fraglich wirken lässt, eine Handbewegung bestimmt über
Leben und Tod und mit welchem Recht?
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#226 Prof K

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Geschrieben 24. Juni 2004, 18:40

Matrix - Revolutions (Andy / Larry Wachowski) [2003] Action / Sci-Fi


Genauso wie auch schon "Reloaded" ist auch "Revolutions" ein
sehr ordentliches, nett anzusehendes B-Movie im zig-Millionen-
Dollar-Hollywood-Gewand das den ersten Teil um Längen schlägt.

Warum den Film niemand leiden kann interessiert mich nun aber
doch mehr als der Film selbst, die Wachowski's haben doch bei
Leibe nichts falsch gemacht, "Revolutions" hat das selbe ermüdende
Pseudogeschwafel wie beide andere Teile auch, die meines Erachtens
beste Actionszene (die mit den Up Side Down Kameraperspektiven) und
die besten Effekte aller drei Teile und auch ansonsten ist alles
beim Alten, Keanu Reves bringt sein Bein beim "Fighten" nicht höher
als zur Bauchgegend, und man muss sich nunmal damit abfinden das die
letzten lebenden Meschen ein haufen verlauster, lockiger Mulatten
(El Kr*mos? :haeh: :D) sind.

Warscheinlich hätte man diesen Scheißfilm namens "The Matrix"
anno 1999 nur mal nicht so wichtig nehmen sollen, dann würden
die Mundwinkel beim Betrachten der Nachfolger sicherlich weiter
nach oben gezogen werden.

Und bevor ich's Vergesse, wieso soll das Ende unbefriedigend sein, kann
mir das mal jemand erklären der es so empfunden hat?
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"Up to now -- since shortly after the Bolshevik Revolution -- most movie makers have been assuming that they know how to make movies. Just like a bad writer doesn't ask himself if he's really capable of writing a novel -- he thinks he knows. If movie makers were building airplanes, there would be an accident every time one took off. But in the movies, these accidents are called Oscars." - Jean-Luc Godard

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Geschrieben 26. Juni 2004, 15:41

Zeitverschwendung die Zweite!

Dust Devil (Richard Stanley)
Pumkinhead (Stan Winston)
Wild Dogs (Mario Bava)
Jack The Ripper (Jess Franco)
Badlands (Terrence Malick)
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Geschrieben 26. Juni 2004, 16:00

Lantana (Ray Lawrence) [2001] Romance / Thriller / Drama


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"Blue Velvet" auf australisch oder zumindest so ähnlich.

Es braucht so seine Zeit bis man sich in "Lantana" zurecht
findet, dann macht der Film mit zunehmender Länge und an-
häufung mysteriöser Geschehnisse aber doch noch sehr viel
Spass und Unterhält auf durchaus hohem Niveau.

Als absolut aufgesetzt empfand ich allerdings dieses kitschig,
schnulzige Ende in dem plötzlich wieder alles beim "Guten"
ist und dass nachdem davor knapp zwei Stunden lang Beziehungs-
kriesen, Verrat und Tod den Inhalt des Films markierten und
auch vor diesen letzten zwei Minuten (welche übrigens sehr
schön in Szene gesetzt wurden, fast schon Musikalisch, wie
der Schluss von "Drei Farben - Blau") keinerlei Anzeichen
auf eine Verbesserung der jeweiligen Situation zu erkennen
war.

Der Rest des Films ist auch inszinatorisch komplett anderst
als diese letzten Minuten, davor regierete eine Unterkühlte
Optik, viel Kahle Wände, reine Klamotten und saubere
Autos, viele Spielereien mit dem Focus was dem Ganzen
ein wenig die Realitätsnähe nahm, saubere Wohnungen
total stilisiert wie eine Soap-Opera, eine sehr schöne Metapher
um die augenscheinliche Gutbürgerlichkeit der Charaktere zu
verdeutlichen.

Dennoch hinterlässt der Film bei mir sehr gemischte Gefühle,
erstens natürlich wegen dem verkorksten Ende, der Längen zu
Beginn und auf Grund der Charakterzeichnungenen und deren
Weiterführung, eine Identifikationsfigur ist hier sehr schwer aus-
zumachen, hat doch jeder seine "Leichen im Keller".

Und gerade bei einem Film der eigentlich mehr Romanze ist
als er es offensichtlich preis gibt wäre mir zumindest eine halb-
wegs "gut" ausgelegte Figur wichtig gewesen, so passt sich
die Atmosphäre an das Kühle, farblose der Optik an und macht
die ansich schöne Idee wieder etwas zunichte.
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Geschrieben 29. Juni 2004, 11:18

Schlafes Bruder (Joseph Vilsmaier) [1994] Drama / Romance / Fantasy


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Visueller Höhenflug trifft geistigen Bruchpiloten.
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Geschrieben 29. Juni 2004, 20:02

Quiet Days In Qlichy (Jens Jorgen Thorson) [1970] Erotik / Drama / Comedy


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Die Antwort auf die perfektionierten endsechziger Filme von Antonioni
und Fellini? Es kam mir jedenfalls fast so vor.

Während bei diesen Regisseuren in Filmen die kaum Handlung vorzu-
weisen hatten meist reiche Protagonisten zu sehen waren, die sich langweilten
(danke an Oskar) so sind es hier arme Künstler die Spass haben.

Die stilistisch ausgereifte und über Jahre hinweg perfektionierte
Cinematografie tauscht der Film gegen eine rotzig, freche,
avantgardistische Inszinierung. Gute Beispiele wären die Szenen
in denen das Selbe aus meheren Pespektiven hintereinander passiert oder
jeweils absichtlich "ungenau" geschnitten wurde. (ein kleiner Teil des
gerade gesehenen wiederholt sich und erst dann beginnt der eigentlich
neue Teil/es fehlt augenscheinlich ein Stück zwischen den Cuts)

Ebenso dürfte dies einer der ersten Filme gewesen sein der Jump Cut's
als Stilmittel benutzt hat, mir ist jedenfalls kein Älterer bekannt.
Das miteinbinden von "Stills", die rythmisch geschnitten werden war
dagegen längst bekannt, jedoch nicht mit zusätzlichen Beschriftungen
wie "Cunt".

Auch fällt auf das in "Quiet Days In Clichy" kaum gesprochen wird,
das Reden überlässt Regisseur "Thorson" lieber seinem mit
Gittare bewaffneten Sangesbaden (Country Joe McDonald) der einen
mehr als nur Kultverdächtigen Soundtrack zum Geschehen beisteuerte.

Dieser passt sich wie sollte es auch anderst sein dem Geschen auf dem
Bildschirm meist an und kommentiert die Szenen wie ein musikalischer
Offkommentar.

Come on people and listen to me,
I'll tell you the story of Carl and Joey
The girls they fucked and the women they laid,
This is the story of the love they made.

Now don't get excited, be patient please,
Just put your hand on your lover's knee
And during the movie if you get a chance
Put your hand inside her pants.

Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy.

Now perhaps you are ready to see
The story of the Place Clichy
So come and let us spend a while
With Joey and his French friend Carl.

Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy

Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy.



There were two girls from the café,
We picked both of them up one day.
We took both of them to our flat
And the red-headed one gave Carl the clap.

The dark-haired girl took off her shoe
She smiled at Joey and then she was through.
He tried everything but just as luck
The one from Jamaica just wouldn't fuck.

Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy.

Little Colette she has no sense
Serving the breakfast without her pants
Spoiling the coffee, burning the eggs,
All of her brains are between her legs.

Baby Colette she's all grown up
Sweeping the floor and washing the tub
Cleaning the dishes and ironing the clothes
What she's thinking, God only knows.

Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy.

The sad-eyed girl from the grocery store,
Her American husband didn't love her anymore.
He deserted her, he vanished away
And she wants to speak English now night and day.

They would go to a movie and then for a walk
And to the apartment for some fun and talk.
She would sleep with one or she would sleep with the other,
As long as they spoke English it really didn't matter.

Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy.

Then there was Jean from the Herald Tribune
Bringing bottles of wine up to their room.
They could squeeze her tits and rub her crack,
But the thought of fucking drove her quite mad.

At the thought of a cock inside her cunt
She would always begin to smash the place up.
She would weep and screech and scream and cry
And then come back for another try.

Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy
Oh quiet days in Clichy.


Auch wenn Vieles in diesem Film augenscheinlich nur als dumpfsinniger
Spass funktioniert und warscheinlich auch nicht mehr sein möchte ist
dies doch mit Sicherheit eins der Highlights meines bisherigen Film-
jahres, denn wer will es ihm schon verdenken nach einem Jahrzehnt von
Arthaus-Meisterwerken die drohten, wie damals "Pink Floyd" beinahe die
Rockmusik zu zermalmen drohte ähnliches mit dem "Unterhaltungsfilm" zu
machen?
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Geschrieben 01. Juli 2004, 10:50

Husbands And Wives (Woody Allen) [1992] Drama / Comedy

Genau diese Art von Woody Allen's Filmen, die ich ums Verrecken
nicht mehr sehen möchte. In sich verquastete Geschichte über
gescheiterte Ehe(n) mit senilem Komödienanteil und langweiliger
Verfilmung. Ganz schlecht!


Interiors (Woody Allen) [1978] Drama

Woody Allen's erster Film aus seiner "Bergman-Phase". Mit Bergman
hat der Film bei genauerer Betrachtung aber außer dem kompletten
weglassen von Spannungsmusik und der teils ähnlichen Kamera-
einstellungen so gut wie nichts zu tun, dazu ist "Interiors" viel
zu sehr als bedeutungsloses Psychodrama ausgelegt und langweilt mit
zig Monologen die alle die selbe Aussage inne haben, zwar ist mir
die Reinform Allen's "Beziehungskisten" lieber wie so manches seiner
gemischten Werke aus Komödie und Drama aber um wirklich gut zu
sein fehlt es hier eindeutig an Inhalt.


So langsam beschleicht mich das Gefühl, alle guten Allen Filme
schon gesehen zu haben, in Anbetracht dessen, dass mir von den
letzten die ich von ihm gesehen habe nur einer gefallen hat auch
kein Wunder.

Allen-Liste (mit ein paar Veränderungen)

01. Love And Death
02. Manhattan
03. Annie Hall
04. Shadows And Fog
05. Sleeper
06. Broadway Danny Rose
07. A Midsummer Night's Sex Commedy
08. The Curse Of The Jade Scorpion
09. Sweet And Lowdown
10. Hannah And Her Sisters
11. Take The Money And Run
12. Manhattan Murder Mystery
13. Radio Days
14. Deconstructing Harry
15. What's Up Tiger Lily?
16. Zelig
17. Alice
18. Interiors
19. Everything You Always Wanted To Know About Sex
20. Bananas
21. Crimes And Misdemeanors
22. Hollywood Ending
23. The Purple Rose of Cairo
24. Husbands And Wives
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Geschrieben 01. Juli 2004, 18:48

Pierrot Le Fou (Jean-Luc Godard) [1965] Romance / Comedy / Crime / Drama / Musical


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"Pierrot Le Fou" ist kein Film im eigentlichem Sinne, ihm geht es nicht
um Handlung, noch nicht einmal darum wie er seine Handlung erzählt, denn
die gibt es ja nicht oder zumindest kaum.

Das Bisschen an Kontext das Godard in "Pierrot Le Fou" mit einbezog ist
zudem noch unchronolgisch über das Kunstwerk verstreut. Ungefähr so wie
der Zucker auf einem Keks, der Diesen noch etwas versüßt.

Wie schon angedeutet handelt es sich bei Godard's 1965er Werk um Kunst
in Reinform, Kunst in jeder Form! Sei es die Kunst des Filmens, des
Dichtens, des Schreibens, des Malens, der Musik, die Kunst jemanden zum
Lachen zu brigen oder eben auch zum Weinen.

Alles wird hier durch den geschickten Schnitt (das neben der Kamera
wichtigste Utensil für einen Film) zusammen gehalten, mit einander ver-
woben und zu einem Meterlangem Celluloid-Gemälde gemacht, das sich
bestimmt auch als Wandverzierung bestens eignen würde, schließlich ist
für jeden Geschmack das richtige Motiv dabei.

Ein Werk das jedweger Erwartungshaltung, jeder Moral und jedem gängigem
Typus des Films entgegen läuft, die Protagonisten machen einfach worauf
sie Lust haben, sie Singen und Tanzen, sie Morden, streiten sich, liegen
sich verliebt in den Armen und sehen dem Sonnenuntergang entgegen, sie
Spielen ein Theaterstück oder sprechen einfach mal frech das Publikum an.

Die einzige Aussage des Film "lass dich nicht von Anderen manipulieren und hab
Spass am Leben". Um diese Botschaft zur Geltung zu bringen genügen Godard die
ersten zehn Minuten in denen sich "Ferdinand" (Belmondo) (der von "Marianne"
(Karina) nur Pierrot gennant wird!!!)" noch in seiner verstaubten Ehe befindet und
von seiner Ehefrau gegen seinen Willen auf eine versnobbte Party gezerrt wird
in der alles eisig wirkt, voller Kalkühl.

Ohne jegliches Interesse wandert "Ferdinand" durch die ständig die Farbe wech-
selnde (extreme Blau/Rot/Gelb/Grün-Filter wechseln sich ab, teils sogar
in einem Take (wobei der "versteckte" Schnitt des Takes meist leider recht
deutlich sichtbar ist) Szenerie um sich langweiliges, sinnloses Geschwafel
anzuhören.

Die Strafe folgt natürlich sofort, "Ferdinand" brennt mit "Marianne" durch,
doch mit ihr passiert ihm das Gleiche wieder, er verfällt ihr und wird am
Schluss dann selbst "Reingelegt" in einem Grand-Finale mit "Feuerwerk" findet
das Werk und das Paark schließlich seinen traurig/lustigen "Höhepunkt".

"Tender ... and cruel... real ... and surreal... terrifying ... and funny
nocturnal ... and diurnal usual ... and unusual..."

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Geschrieben 06. Juli 2004, 09:09

Clockers (Spike Lee) [1995] Crime / Drama


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Mein erster Spike Lee-Film...

(Hier sollte eigentlich der Text von Marc Dorsey's "People
In Search Of A Life" stehen, aber der war leider im gesamten
Internet nicht zu Finden.)

...bestimmt der Anfang einer großen "Freundschaft".
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Geschrieben 06. Juli 2004, 09:12

Trafic (Jaques Tati) [1971] Comedy

Funktioniert weder als Komödie, noch als Satiere. Von vorn
bis hinten zusammenkonstruiertes Autorenkino der Marke
Langeweile³!
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Geschrieben 07. Juli 2004, 09:28

Frailty (Bill Paxton) [2001] Horror

Bill Paxton's Regiedebüt kann man als durchaus gelungen be-
zeichnen, wenn auch mit Abstrichen.

Ihm ist etwas gelungen was momentan nur wenigen Filmemachern
noch gelingt, er hat eine Geschichte erfunden, die sowohl
neu als auch gut ist.

Bei der Inszinierung bediente sich Paxton jedoch zu hundert
Prozent bei bewährten Prinzipien und kochte daraus sein eigenes
Süppchen, dass dies nicht vollkommens munden würde war ja
fast schon abzusehen.

Den Spannungsaufbau durch die verquere Erzählstruktur und
den überdurchschnittlich gut gelungenen Off-Kommentar
meistert er noch mit Bravour, doch sobald es an die formalen
Dinge geht kommt es zu einem Spiel mit dem Feuer.

Was Schnitt, Timing, Kameraperspektiven und andere optische
Mittel angeht, so merkt man Paxton doch deutlich an das er
in dieser Hinsicht noch ziemlich grün hinter den Ohren
gewesen sein muss.

So sehr man ihn dafür loben muss, seinen Horrorfilm wie ein
Drama zu verfilmen (die Inahaltliche Qualitäten dafür waren
ja durchaus gegeben). Dieses dann aber so statisch und unter-
kühlt aussehen zu lassen, das selbst ein Bergman-Film dagegen
wie das reinste Panoptikum wirkt ist nun wirklich ein Schuss in
die eigene Richtung.

Und das Ende stempeln wir mal ab unter: "Wusste nicht wie man
ihn (den Film) hätte sonst beenden können!", denn dies fällt nun
wirklich wieder in die tiefste "Klischeewüste".
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Geschrieben 07. Juli 2004, 09:42

The Gore Gore Girls (Hershell Gordon Lewis) [1972] Comedy / Thriller


Sehr unterhaltsamer, lustiger Schund!
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Geschrieben 07. Juli 2004, 09:43

Demonlover (Olivier Assayas) [2002] Horror

Nach der vielversprechenden ersten Minute in der Neu! - Hero
in voller Lautstärke aus den Boxen schallt beginnt der mit
rießigem Abstand schlechteste Film den ich in diesem Jahr
bisher gesehen habe.
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Geschrieben 07. Juli 2004, 20:38

Breaking The Waves (Lars Von Trier) [1996] Drama / Romance


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Meine Güte, was soll man zu so einem in wirklich jeglicher Hinsicht
meisterlichen Film groß schreiben ohne allzu pathetisch zu werden?

Vielleicht mal was über den Stilbruch zwischen dogmatisch veranlangtem
und großen Panoramakino.

Lars Von Trier zeigt hier eindrucksvoll das Regeln da sind um sie zu
brechen (zumindest in der Filmwelt). "Breaking The Waves", was für ein
Titel schon, der lässt ja bereits darauf schließen...

...an das von Trier selbst (und einigen anderen dänischen Regissueren)
entworfenen Dogmaregelarium erinnert vorallem die oft eingesetzte Hand-
kamera, das weglassen jeglicher Filter, das oft grobkörnige Bild (das
durch weglassen von künstlicher Beleuchtungen entsteht) und die Geschichte
selbst.

Darüberhinaus spielt Von Trier aber gelungen mit den Regeln in denen er
sie ad absurdum führt. So nutzt er seine Einteilung in Akte geschickt
dazu um währen der Einführung ersteinmal in die (hervorragend ausgesuchte)
Soundtrackkiste zu greifen. Er macht sich das Breitbild zu nutze um dabei
prachtvolle Panoramaaufnahmen zu zeigen die jeder gerne auf seiner nächsten
Ansichtskarte hätte.

In seinem tiefsten inneren bleibt "Breaking The Waves" aber stets ein Dogma-
film in Reinform. Eine Geschichte die wie aus dem Leben einer beliebigen
Person herausgerissen wirkt, zutiefst menschliche Gefühle und keinerlei
Effekthascherei.

In den augenscheinlich langen 150 Minuten raßt Von Trier fast schon durch
seine Erzählung, andere Regisseure hätten sich für den selben Stoff mit
sicherheit doppelt soviel Zeit genommen---

Um in das von Schicksalsschlägen und negativer Stimmung beherschte Bild
des Films ein wenig Licht/Hoffnung zu bringen sind die "Aktunterbrechungen"
bestens geeignet, außerdem gibt es auch eine innerfilmische mit Musik
unterlegte Szene die den Gefühlszustand wieder etwas nach oben bringt.

Doch am Ende ist all diese Hoffnung umsonst, genau wie die der Haupt-
darstellerin die geblendet vom kleinbürgelichen Glauben ihrer Kirche
stets falsch handelt und von den wahren "Tätern" später verstossen
wird.
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Geschrieben 09. Juli 2004, 18:59

Everyone Says I Love You (Woody Allen) [1996] Comedy / Romance / Muscial


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So kann man sich täuschen, hatte ich in meinem letzten Eintrag
zu Allen noch gedacht seine guten Filme bereits gesehen zu haben,
so überaschte mich dieses verrückt-lustige Musical gestern um so
mehr.

Einfach ein herzerwärmender Film mit Zauber und Magie, als käme
er direkt aus dem Hollywood der dreißiger Jahre als in Filmen
öfter der Realismus zugunsten von Gutelaune-Szenen über Bord
geworfen wurde.

Allens Humor ist hier endlich mal wieder bissig wie in seinen
besten Zeiten (70er) und die Tanzeinlage der kranken im Hospital
ist so irreal/genial man könnte heulen vor Lachen. Die Tanzszene
Allens am Ende mit Goldie Hawn ist ein Magic-Moment im wahrsten
Sinne des Wortes und auch die restliche Spielzeit über wird
man bestens auf allentypische Weise unterhalten.

Zusammen mit "Shadows And Fog" defintiv Allens bester Film der
90er! (natürlich nur von den sieben die ich gesehen hab ausgehend)
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Geschrieben 09. Juli 2004, 19:21

Heaven (Tom Tykwer) [2002] Romance / Thriller / Drama


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Ein brilliantes Script Kieslowski's gut aber nicht perfekt umgesetzt
von Tom Tykwer.

So kränkelt "Heaven" vorallem daran das man in einigen Szenen den
Eindruck gewinnt, Kieslowski hätte hier etwas Anderes mit bezwecken
wollen. Am Eindrucksvollsten zeigt sich dies in der Szene in der
"Phillipa" (Blanchett) den Drogenboss im Büro ermordet der zuvor
noch einem von ihr geplantem Attentat entging und vier unschuldige
Menschen ihretwegen sterben mussten.

Kurz bevor es zum "Mord" kommt gibt es eine ganz kurze Szene in
der eben jener Drogenboss im Auto mit seinem Handy telefoniert
um seiner Frau?/Familie? mitzuteilen das er noch ein wichtiges
Meeting habe und er später nach Hause komme. Nun kennen wir die
Einstellung Kieslowski's, das kein Mord zu rechtfertigen sei, egal
aus welchen Prinzipien schon aus "A Short Film About Killing" hier
würde es sich ähnlich verhalten, hätte Tykwer eben jener Beziehung
oder zumindest dieser Szene etwas mehr Aufmerksamkeit/Zeit geschenkt.
So geht dieser Aspekt im normalen Rache bzw. "dies ist kein Mord
sondern nur Beseitigung menschlichem Abschaums" vollends unter.

Abgesehen von dieser und einiger weiterer kleiner Szenen bei denen
man den Eindruck gewinnt sie seien nicht ausgearbeitet genug um
die Intention des Schreibers vollends zur Gelung zu bringen prä-
sentiert sich "Heaven" allerdings als spannender Liebesfilm mit
phenomenal schöner Fotografie und einem wahnsinns Ende.

Das wirklich größte Übel des Films ist aber eindeutig Cate Blanchett,
die Frau kann wirklich überhaupt nicht Schauspielern. Der Zusammenbruch
beim Verhör als sie erfährt das wegen ihr vier unschuldige Menschen
ums Leben gekommen sind und der auf den der Anschlag eigentlich gerichtet
war noch am Leben ist gehört mit zum lächerlichsten was ich in dieser
Hinsicht je gesehen hab, da musst ich wirklich lauthals loslachen ob-
wohl diese Szene natürlich genau den gegeteiligen Effekt im Sinn hatte.
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