Lights Out - Everywhere
#31
Geschrieben 06. Juli 2004, 00:11
Hat mich vom Feeling ein wenig an Shiri erinnert. Ebenso konsequent auf Blockbuster getrimmt, wobei Lost Memories auf mich eigenständiger und weitaus fantasievoller wirkte. Trotzdem war der Film noch ein wenig in die "Wir können auch richtig Hollywood" Richtung.
Gute 120 Minuten hab ich mich auf jeden Fall bestens unterhalten gefühlt, da der Film ansonsten kaum Schwächen aufweist. Ein richtig krachiger Scifi Reisser, der auch in den richtigen Momenten mal den Fuß vom Gas nimmt.
Nausicaä (of the Valley of the Wind)
Wie immer: Große Klasse aus dem Hause Ghibli. Hat mich ein wenig an Mononoke erinnert, obwohl die Öko Botschaft fast jeden Ghibli durchzieht. Werde ich nach Semesterende sicherlich nochmal gucken und mir vielleicht ein weinig mehr dazu einfallen lassen. Momentan ist die Zeit dafür eher knapp. Auf jeden Fall ein schöner Film, auch wenn man, als des Mangas Unkundiger, aufpassen muß wie Schießhund, um nicht den Anschluß zu verlieren.
Notiz: Laputa - Castle in the Sky zulegen
#32
Geschrieben 08. Juli 2004, 17:51
Große Klasse!
School of Rock
Rebell mischt Eliteschule auf. Ergebnis: Die verkniffenen Ultraspaßbremsen und super spießigen Eltern feiern am Ende den Rock. Der Rocker wird widerum sozialisiert. Die ewig gleiche, menschelnde Gutmenschenscheiße halt. Da kann auch Jack Black nichts mehr retten.
Lustig ist der Film leider auch nicht.
#33
Geschrieben 11. Juli 2004, 12:36
Authentisches Teenager Drama um die erste Liebe, Einsamkeit und die Langeweile einer Kleinstadt. Moodyson inzeniert das, wie in Zusammen!, sehr einfühlsam mit echter Sympathie für seine Charatere. Die Hauptdarsteller erweisen sich dabei als absoluter Glücksgriff.
Eine Nacht bei den McCools's
Naja....ganz schön mäßig.....immerhin ist Michael Douglas schön schmierig
Starsky & Hutch
Sehr unterhaltsam. Wilson und Stiller können gerne ein zweites Mal auf Verbrecherjagt gehen.
My Tutor Friend
Charmant & Quirlig
#34
Geschrieben 14. Juli 2004, 22:54
war mir anfangs ein wenig zu langatmig, baute nach der Halbzeit aber gut Spannung auf. Ein Rätsel ist mir nur die letzte Szene, in der Ikuko zehn Jahre später die Wohnung der Mutter aufsucht und sie sich so verhält als wäre sie nie fort gewesen. Ikuko tut so, als wäre sie ganz normal auf Besuch und nicht in einem verfallenen Gebäude, indem sie ihre seit zehn Jahren wohl tote Mutter vorfindet. Mir wurde dadurch die Interpretation des Ganzen zu absurd. Vor dieser Szene dachte ich, die Mutter hätte sich für ihre Tochter geopfert und die Mutterrolle für das tote Mädchen angenommen, weil dieses sonst Ikuko beseitigt hätte.
Zweite Möglichkeit: Die Mutter ist verrückt geworden und der Kram spielt sich nur in ihrem Kopf ab. Genug Anzeichen dafür sind da. Die Erwähnung ihres Psychatrieaufenthaltes und ihr kontinuirlich steigender Verlust der Selbstbeherrschung.
Wer mehr weiß kann sich ja melden
Bubba Ho-Tep
Diesmal mit Freunden geguckt und köstlich amüsiert. Mir ist jetzt auch aufgefallen warum mich der Film beim ersten Schauen nicht total aus den Socken gehauen hat. In den letzten 20 Minuten geht dem Film doch deutlich die Puste aus. Zu bieder, leider.
Untold Story
Nach wie vor gefällt mir der ähnliche Ebola Syndrome besser. US fehlt es an Tempo. Die elendig dämlichen Comedy Szenen mit der Polizistenbande gehen einem schon ziemlich auf die Nerven und langweilen ungemein. Im Gegenzug machen die Szen mit Anthony Wong unheimlich viel Spaß. Davon hätte ich gerne mehr gehabt.
Aleine schon aufgrund seines erfrischend rüden Umgangs mit seinen Opfern (die vier heulenden Kinder, Stäbchen in die Muschi ect) - ein ganz wichtiger Film
#35
Geschrieben 18. Juli 2004, 14:05
Shrek 2
Am ersten Teil gemessen: enttäuschend. Relativ lahm trat der Kram permanent auf der Stelle. Den Witz und die Ironie des Erstlings hat man auch unterwegs vergessen. Das war alles so nach dem Motto: play it safe. Jeder Charakter bekam seinen Auftritt, für jeden war was dabei. Dann auch noch die ganzen aufdringlichen Disney Musical Nummern. Schrecklich gewöhnlich das Ganze. Wenn einem dann noch der spießige Oger und Pussy auf den Sack gehen ist eh alles zu spät.
Hellboy
Leidet am PG13. Viel zu zahm. Da hätte man sich das R-Rated gönnen und richtig auf die Kacke hauen sollen. Schade, denn der Film hatte schon ne Menge zu bieten: Cooles Szenario, einen super Hauptdarsteller und böse Nazis. Aber nein, es muß wieder geschwuchtelt werden.
War trotzdem ganz in Ordnung
BTW: Irgendwie habe ich mich desöfteren an Blade II erinnert gefühlt. Entweder hat del Toro eine sehr eigene signifikante Bildsprache oder er ist in seinen Mitteln ein wenig beschränkt
#36
Geschrieben 19. Juli 2004, 12:31
Training Day
Unrealistisch und dämlich. Erstaunlich ist nur die Tatsache, daß man für solch ein Overacting einen Oscar bekommt. Ethan Hawke hingegen stolperte wie auf Tranquilizern durch den Film. Ne moralinsaure Gurke!
Secret Window
Unfassbar schlecht. Den finalen Plottwist erahnt man schon nach 20 Minuten. Völlig spannungsbefreit plätschert dieser Film seinem Tiefpunkt entgegen. Der finale Plottwist ist derart ausgelutscht, unglaubwürdig und einfallslos, daß man sich ehrlich fragt, wie so etwas in Produktion gehen kann. Bemerkenswert ist, daß Johnny Depp in diesem Film eine seiner miesesten Vorstellungen abliefert. Ein ganz ganz schlechter Film.
Confessions of a Dangerous Mind
Hat mich nicht gerade in seinen Bann gezogen, war trotzdem irgendwie ganz nett. Einer dieser Filme wo man nicht bereut, daß man sie gesehen hat, aber bestimmt kein zweites Mal sehen wird.
Serpent and the Rainbow
siehe Confessions.....
#37
Geschrieben 21. Juli 2004, 14:05
Lässt man den Inhalt von Wilbur wants to... kurz Revue passieren, dann müßte dieser Film den Zuschauer tränenüberströmt zurücklassen.
Wilbur will sterben. Er wäre schon erfolgreich gewesen, hätte sein Bruder Harbour ihn nicht mehrfach in letzter Sekunde gerettet. Harbour ist das Gegenteil zum mürrischen, todessehnsüchtigen Wilbur. Er ist offen, freundlich, liebevolll und hilfsbereit. Er zögert auch keine Sekunde Wilbur nach seinem letzten Suizidversuch bei sich aufzunehmen.
Alice ist Putzfrau in einem Krankenhaus und verkauft, in dem Antiquariat Harbours, Bücher, deren sie im Krankenhaus habhaft werden kann. Eines Tages wird sie gefeuert und hat nun keine Grundlage mehr, um ihre Tochter Mary zu ernähren. Kurzerhand heiratet Harbour sie und es entsteht in der Wohnung über dem Buchladen eine Art Kommune.
Gerade als sich das Leben der vier Bewohner ein wenig aufhellt, bekommt Harbour die Nachricht, daß er Krebs im Endstadium hat und die zerbrechliche Gemeinschaft nicht mehr stützen kann. In der Folge beginnt der eigentlich kinderhassende Wilbur, der ironischerweise Betreuer in einem Kindergarten ist, sich um die Familie zu kümmern und seine Todessehnsucht zu überwinden.
Neben dem lebensnahen und authentischen Spiel der Darsteller ist es vor allem der einfühlsamen und warmen Regie Lone Scherfigs zu verdanken, daß Wilbur wants to... nicht einfach ein todtrauriger Tränenzieher geworden ist. Selbst in den düstersten Momenten seiner Protagonisten entwickelt der Film eine lebensbejahende Heiterkeit. Der Zuschauer sympathisiert sehr stark mit Wilbur, Harbour und Co und ist angesichts der finalen Szene an Harbours Grab fast am traurigsten diese Gruppe nicht weiter begleiten zu können.
the Prowler
Wären da nicht die recht drastischen Effekte Tom Savinis und die Tatsache das ein WWII Soldat mit einer Forke auf Teenagerjagd geht, kein Mensch würde sich um diese Gurke scheren. Das mag in erster Linie an der totalen Langeweile liegen, die dieser Film beim Betrachter auslöst. Mit seinen nichtmal 90 Minuten ist der Film viel zu lang. Ne gute halbe Stunde hätte man mindestens kürzen können. Ich kann mich kaum daran erinnern so viele, unglaublich sinnlose Füllszenen gesehen zu haben, wie in diesem Machwerk. Erschwerend kommt hinzu, daß the Prowler das Slasher 1x1 derart überraschungsarm und lienientreu herunterbetet, daß einem spätestens nach 30 Minuten die Augen zufallen.
Und dann wären da noch die elend dämlichen Protagonisten, die selbst für einen Slasherfilm unglaublich haarsträubend agieren. Man möchte sie am liebsten persönlich mit der Forke bearbeiten.
#38
Geschrieben 25. Juli 2004, 16:45
Dieser Film gehört zu den besseren King Verfilmungen. Hat mich aber nicht ganz so gegruselt, wie beim ersten Mal.
Irgendwie gefallen mir die ausufernden Miniserien wie Rose Red, the Stand oder Salems Lot besser. Kings ausschweifender Erzählstil läßt sich schwer auf 90 Minuten kondensieren.
Way of the Dragon
Bruce Lee ist elegant, die Story schnarchig bis einfältig, für einen Prügelfilm allerdings klassisch, den Film hätte ich härter gedreht
Storytelling
Hätte ich nach der ersten, völlig überflüssigen Episode (von zweien) beinahe ausgemacht. Die zweiten, weitaus längere Episode war allerdings klasse. Gute Schauspieler und ein galliger Blick auf die amerikanische, weiße Oberschicht.
#39
Geschrieben 27. Juli 2004, 13:13
Nach diesem Film habe ich mich gefragt: Wann war Steve Martin eigentlich zum letzten Mal lustig? In diesem Film jedenfalls war er es nicht. Vielleicht habe ich auch einfach etwas nicht mitbekommen und dieser Film wollte nichts weiter als einer von penetrantem Gutmenschentum durchsetzter Familienfilm sein. Als Komödie kann man diesen Quark jedenfalls nicht bezeichnen. Die einzigen komischen Momente bringt ein ausnahmsweise ertragbarer Ashton Kutcher in ein.
Bemerkenswert ist nur die erstaunliche Beliebigkeit dieses Filmes. Am Ende schafft man es in diesem - eine 14 köpfige Familie zieht in die große Stadt, da daddy dort nen großen Football Verein trainieren darf - Mami ist erfolgreich als Schriftstellerin und dadurch kaum zu Hause - die Landeier treffen auf die brutalen Stadtkinder und sehnen sich nach dem betulichen Kleinstadtleben - Film weder das Großstadt- noch das Kleinstadtleben zu verunglimpfen und versucht es durch absurde Wendungen jedem amerikanischen Weichei rechtzumachen.
The Girl next Door
Pornostar wird Nachbarin von Nerd. Nerd verliebt sich in sie, ohne zu wissen wer sie ist. Erfährt das dann von nem Kumpel und versucht sie dann, weil sie als Pornostar bestimmt leicht zu haben ist, flachzulegen. Klappt natürlich nicht und die Freundschaft ist daher beendet. Pornostar gibt Hoffnung auf anständiges Leben wieder auf und fährt nach Las Vegas um wieder Pornos zu drehen. Der Nerd reist ihr hinterher um sie aus den Klauen der Pornoindustrie zu befreien. Schafft er auch. Hier ist aber noch nicht Schluß und er muß, da er in Geldnot steckt, eben solches besorgen und beschließt bei seinem Abschlußball einen Pornofilm zu drehen.
Erstaunlich. Die erste halbe Stunde ist in der Bildsprache des Pornosfilms gehalten. Dann kommt die Wendung: Pornostars sind auch nur Menschen und man sollte auch ihnen Gefühle zugestehen bzw. diese respektieren. Im Las Vegas Part wird die Pornoindustrie dämonisiert und ihre Protagonisten als menschenverachtende Ausbeuter gezeigt. Zum Schluß bedient man sich dann dieser Industrie und ihrer Repräsentanten (die mit einem Mal als Good Guys rüberkommen), um für den Nerd die Kohlen aus dem Feuer zu holen, d.h. einem Dritte Welt Kind das Studium in den USA zu ermöglichen.
Einfach nur bigotter Dreck!
The Whole Ten Yards
Kevin Pollack in der wohl schlechtesten Vorstellung seines Lebens. Der Rest war einfach nur ziemlich mäßig. Kein Vergleich zu ersten, äußerst sympathischen Teil.
#40
Geschrieben 12. August 2004, 13:10
Vor dem Kinobesuch war ich skeptisch, daß mich eitle, polemische Propaganda a la Moore erwartet. Obwohl stilistisch durchaus ähnlich nimmt sich SSM um einiges seriöser seinem Thema an und schafft es trotzdem einige Lacher und kuriose Situationen zu schaffen.
Lustig: auf der Rückseite meiner Kinogutschein befand sich ein Gutschein für zwei Royal TS zum Preis von einem.
Magnolia
Gute Schauspieler; aber zu selbstverliebt und weinerlich. William H Macy geht mir mit seinen immergleichen Looserdarbietungen nebst Dackelblick langsam auf den Zeiger. Tom Cruise war erstaunlich gut.
Hulk
Viel zu lang! Hätte man auf die ganzen Splitscreen Spielereien verzichtet, wäre ich wohl eingeschlafen.
Außerdem empfand ich den Versuch eine Comic Verfilmung mal mehr als Drama aufzuziehen als gescheitert. Viel sinnlose Quasselei, eindimensionale Charaktere und dramaturgisch ungenügend.
Die Spezialeffekte waren leider auch richtig schlecht. Wo ist da nur das ganze Geld geblieben?
Mindhunters
mittelprächtig aber ganz unterhaltsam. Bis auf den Schluß "Identity" recht ähnlich.
Decoys
Solides Alienweiber vögeln High School Kids zu tode Filmchen. Völlig überraschungsfrei.
#41
Geschrieben 18. August 2004, 13:30
Ein wirklich sympathischer, erfrischend altmodischer Agententhriller. Besonders froh kann man über das Casting sein. Kein Hau drauf Mime in der Hauptrolle und die Dame an der Seite ist diesmal nichts unterbelichtet großbrüstiges, sondern Franka Potente, die durchaus ein paar Nuancen in dieses sonst sehr eindimensionale Rollenklischee bringen kann.
Zu gefallen weiß auch, daß Europa hier nicht nur als, aus Ami Sicht, exotische Kulisse dient, sondern einen glaubhaften Handlungsort bietet und sich nicht Sterotypen und Postkartenkitsch ergibt.
Nichts weltbewegendes, aber immerhin zwei Stunden gute Unterhaltung
Band of Brothers
Die Paarung Hanks und Spielberg lässt schlimmes befürchten, vor allem wenn es um die differenzierte Aufarbeitung historischer Ereignisse geht.
Man kann von BoB allerdings auch keinen nüchternen, dokumentarischen Stil erwarten. Natürlich ist BoB zuweilen pathetisch, konzentriert sich ganz of die titelgibende verschworene Gemeinschaft amerikanischer Soldaten, rutscht manchmal nur haarscharf an der Kitsch Grenze vorbei. Trotzdem ist es keine Werbekampagne für die Army im historischen Gewand. Und hat nie den manipulativen und suggestiven Charakter eines Private Ryan oder Schindlers Liste. BoB verzichtet auf die Dämonisierung des Feindes, schafft keine Feindbilder, wie es Spielberg im Soldaten Ryan anhand des deutschen Soldaten, der erst aus Mitleid freigelassen wird und dann relativ roh und gnadenlos den Schwächsten der Kompanie tötet, macht. Der Zuschauer wird also nicht gegen den Feind emotionalisiert, damit er der Abschlachtung dessen wohlgemut zuschauen kann.
BoB zeigt, daß alle Soldaten, hüben wie drüben, Verlierer sind. Physische und Psychische Schäden werden ihnen die Integration in die "normale Gesallschaft" nach Kriegsende schwer machen. Es kehren keinen strahlenden Helden heim, sondern überwiegend gebrochene Männer. Krieg ist nichts Erstrebenswertes, eine Katastrophe, die man nur im bedingungslosen Zusammenhalt durchsteht.
Überraschend akzeptabel das Ganze!
#42
Geschrieben 20. August 2004, 12:13
KB2 bietet ein ganz anderes Flair, als sein Vorgänger. War dieser noch ein greller Tour de Force Ritt durch die B-Movie Filmgeschichte, konzentriert sich der zweite Teil mehr auf Charaktere und Stimmungen als auf Überwältigung. Darin liegt auch das Problem von Vol.2. Die Erwartungshaltung des Zuschauers wird zunächst nicht erfüllt. Der Einstieg in den Film, und damit in die Vergangenheit der Braut, ist quälend langsam; der Erkenntniswert eher gering. Ziemlich selbstverliebt ist das was Herr Tarantino uns da zumutet und prinzipiell passiert auch nicht mehr wirklich viel. Wenigstens nichts, was wir nach dem ersten Teil nicht schon erwartet hätten.
Wir lernen die Tochter kennen, einen diabolischen, aber gegen Ende geläuterten Bill und die paar Schergen die auf der Liste der Braut noch abzuarbeiten waren. Inhaltlich war mir das zu wenig, ziemlich einfallslos für einen Tarantino. Auf Grund des Mißverhältnisses zwischen Plot und Laufzeit kamen erstaunliche Längen auf. Ne halbe Stunde weniger hätte dem Film nicht geschadet.
Da Tarantino aus Teil 1 + 2 noch einen Film, wenn ich das richtig verstanden habe seine intendierte Fassung, machen möchte, warte ich ab, ob das auf mich stimmiger wirkt.
Ella Enchanted
Nochmal Miramax. Diesmal ein Familienfilm. Um es vorwegzunehmen: ein richtig guter!
Ella (Anne Hathaway) wird in einem Märchenland geboren, indem Menschen, Elfen, Oger und Riesen friedlich zusammenleben. Bei ihrer Geburt bekommt sie eine Gabe von ihrer Patentante (Vivica A. Fox), einer für ihre Exzentrik berühmten Fee. Die Gabe ist Gehorsam. Ihre Mutter lernt Ella nie kennen und wird von ihrem Vater und einer anderen Fee (Minnie Driver) aufgezogen. Wie es in einem Märchen desöfteren so kommt, heiratet der Vater wieder und tataa die böse Stiefmutter nebst Kotzbrockentöchtern zieht ein. Diese streben nur ein Ziel an: den ledigen Königssohn zu erobern. Dies wollen nicht nur die Stiefschwestern Ellas, sonder eine ganze Meute läufiger Teenyhupfdohlen, die den Prinzen wie einen Popstar verfolgen.
Dieser trifft eines Tages auf die eher freigeistige Ella und findet natürlich sofort Gefallen an ihrer unkonventionellen Art. Die Stiefschwestern sind mitlerweile hinter Ellas geheimer Gabe gekommen und nutzen schamlos aus, daß Ella jedem ihrer Befehle nachkommen muß.
Nebenbei ist im Königreich nicht mehr alles eitel Sonnenschein. Der alte König ist tot und dessen Bruder sitzt nun auf dem Trohn. Er hat alle nicht-Menschen versklavt und plant auch die planmäige Thronbesteigung seines Neffen, des Kronprinzen, zu verhindern, indem er Ellas Gehorsam und Nähe zum Prinzen ausnutzt, denn diese soll ihn bei einem großen Ball ermorden.
Ella Enchanted ist schön bunt und flott inszeniert und verfügt über eine äußerst charismatische Hauptdarstellerin. Anne Hathaway sticht aus dem Wust an Teenydarstellerinnen klar heraus. Sie ist nicht der typische girly Typ, sondern hat eher die Züge und die Präsenz einer klassischen Hollywoodschönheit. Ein wenig hat mich das ganze an den ersten Shrek Film erinnert. Frech, humorvoll und ein wenig subversiv bietet der Film für alle Altersgruppen etwas. Kleinere Kinder wären beispielsweise überfordert, wenn es um die Unterdrückung der Elfen geht, die nur ganz bestimmte Berufe ausüben dürfen und am Rande der Gesellschaft leben müssen. Dort historische Vergleiche ziehen zu können, ist dann eher den Älteren vorbehalten. Die vielen Seitenhiebe auf die aktuelle MTV-Popkultur dürften hingegen von allen Altersgruppen verstanden werden. Insgesamt bleibt Ella Enchanted aber ein überwiegend heiterer, sehr sympathischer Märchenfilm.
#43
Geschrieben 27. August 2004, 16:40
Obwohl Schauplätze und Personen in Deranged umbenannt wurden, wird schon in den ersten zwei Filmminuten die Authentizität des Gezeigten ausdrücklich betont. Nach einer Texttafel führt ein Erzähler bzw. Reporter den Zuschauer ein, der in der Folge noch ein paar mal auftaucht und dem Ganzen Doku-Spiel Charakter geben soll.
Das gelingt allerdings nicht. In den ersten Minuten verspielt diese Ed Gein Verfilmung jegliche Seriosität. Die Reporter Figur wirkt antiquiert und vor allem campy (der Film entstand Anfang/Mitte 70er) und erzeugt eine unangenehm sensationslüsterne Atmosphäre. Es fällt schwer die nun folgende Verwandlung Ed Geins von einem Muttersöhnchen zu einem nekrophilen Mörder ernstzunehmen. Zu unbeholfen und zu wenig subtil ist die grobschlächtige Inszenierung. der Regie opfert zu bereitwillig sein dokumentierendes Vorhaben dem Voyeurismus.
Ju-on: the Grudge
Die Überlegungen, die diesem Film vorausgegangen sind, liegen auf der Hand. Bekommt der Zuschauer die Geister in asiatischen Gruselfilmen wie Kairo oder Dark Water nur kurz zu sehen, so wird er in Ju-on damit bombardiert. Mehr Geister = mehr Sensation und Grusel wird man sich gedacht haben.
In der Realität sieht das anders aus. Die Geister erscheinen im Minutentakt. Ob Tag/Nacht, im Geisterhaus oder auch woanders – ganz egal. Die Kamera gibt sich jede Mühe weiß geschminkte Gestalten oder Schattenwesen möglichst effektvoll zu inszenieren. Im Schnitt alle fünf Minuten wird eine Person(engruppe) eingeführt und schnellstmöglich von den Geistern dahingerafft. Erschwert wird die Orientierung des Zuschauers dadurch, dass diese Episoden zeitlich nicht linear ablaufen. Da die Motivation der Geister unerklärt bleiben und die Charaktere nicht mehr als Opfermaterial abgeben ermüdet der Film den Zuschauer sehr schnell. Das Gezeigte wirkt zusammenhanglos und ziemlich sinnbefreit. Mehr als Effekthascherei konnte ich nicht ausmachen.
Fairerweise muss man anmerken, dass the Grudge eine Art Best of zweier Ju-on Fersehfilme darstellt. Die Verbindungen zwischen Charakteren und Geistern mögen dort ihre Erklärung finden. Für sich alleine ist the Grudge unbrauchbar.
Ju-on: the Grudge 2
Gleiches Spiel wie beim Ersten, allerdings gibt’s diesmal eine eigenständige Story. Um Figurenzeichnung und Plausibilität schert man sich allerdings auch im zweiten Anlauf nicht. Atmosphäre will auch hier nicht so recht aufkommen.. Daher leider nur geringfügig besser.
Haute Tension
Haute Tension ist ein sehr straighter Slasher bzw. Terrorfilm. Ohne Warnung bricht das Grauen in Form eines grobschlächtigen Mannes über eine Familie und zwei Studentinnen herein. Die Familie wird abgeschlachtet und die beiden Mädchen entführt. Es beginnt eine mitunter wechselseitige Verfolgungsjagd bist zum finalen und leider ziemlich ausgelutschten Plottwist, der das zuvor gezeigte teilweise reichlich unlogisch erscheinen lässt. Auf die Dauer wirkte das permanente Weggelaufe reichlich monoton bzw. ermüdend, was sicher schwerer wiegt als das fantasielose Ende. Fairerweise muss man sagen, dass ich eine um ca. eine Minute gekürzte Fassung gesehen habe. Ob nun eine Minute mehr Gore den Film besser macht sei mal dahingestellt; ein wenig mehr Intensität würde es schon bewirken.
#44
Geschrieben 01. September 2004, 16:23
Nachdem in der letzten Zeit kaum ein Actionfilm aus Hollywood kam, der nicht auf ein PG13 und damit auf Allgemeintauglichkeit glattgebügelt wurde, ist the Punisher eine angenehme Überraschung. Frank Castles Rachetrip gegen die Mörder seine Familie ist erfrischend unsentimental und ohne störenden Schnickschnack umgesetzt. Selbst die genrebedingten Sidekicks und besonders die mögliche Romanze wird an die Seite gedrängt.
Der zweite Teil darf dann auch ruhig an die Härte der 80er Jahre Vorbilder anknüpfen.
Spaced
Englische Sitcom über zwei Mitzwanziger, die nach gescheiterten Beziehungen eine Wohnung unter dem Vorwand ein Paar zu sein zusammen beziehen.
Spaced zieht den Reiz aus dem variantenreich ausgespielten Mann-Frau Gegensatz und seinen extrem kauzigen Charakteren. Die Nebencharaktere wirken allerdings zu überzeichnet und nerven gelegentlich. Weiterhin strotzt Spaced nur so von Referenzen an Film- und Popkultur, die oftmals ins Surreale abgleiten. So muß man sich nicht wundern, wenn jemand nach einer ausgedehnten Partie Resident Evil, nachts aufwacht und die heimische Bude von Zombies wimmelt, die dann mit der Schrotflinte beseitigt werden.
Obwohl man sich teilweise im Slapstick zu verlieren droht und die Charaktere eher am Rande weiter- bzw. erst entwickelt werden, habe ich mich bei Spaced gut unterhalten gefühlt.
Gegen jede Regel
Ekelhaft süßliche Anti Rassismus Märchenstunde mit Denzel Washington.
Casomai - Trauen wir uns?
Italienisches Liebesdrama über ein Pärchen, dass sich während ihrer kirchlichen Trauung einem unkonventionellen Priester gegenübersieht, der mit der versammelten Hochzeitsgemeinschaft ein fiktives worst case scenario der Ehe von Braut und Bräutigam durchspielt.
Die Frauen inner OV Sneak fanden’s super. Ich nicht. Ein typischer Frauenfilm. Viel Herzschmerz. Viel Laberei. Der Humor und das Tempo einer romcom fehlten.
Affliction
Nick Nolte spielt einen Dorfsheriff im freien (Ver)Fall, der hinter einem Jagdunfall ein Komplott wähnt. Nur auf den ersten Blick handelt es sich um einen Kriminalfilm. Vielmehr wird die desolate Familiensituation und kaputte Psyche des Protagonisten seziert.
#45
Geschrieben 09. September 2004, 13:24
Mit Pitch Black hat der Film nur Vin Diesel gemein. CoR ist eine überlaute, grelle Trash Operette mit Videospielfeeling. Durchaus lustig und unterhaltsam ist es, wenn finster dreinblickende und in mittelalterlichen Ritterrüstungen daherkommende Finsterlinge von Necromongern, dem Underverse oder dem Feuerplaneten Krematoria schwadronieren. Auch hat Vin Diesel ein paar nette One Liner am Start und gibt recht souverän die coole Sau. Leider sucht Riddick zu oft sein Heil in Actionszenen, dennen es dank wirren Schnitts gelingt, den Zuschauer völlig zu desorientieren bzw. zu verwirren.
Cypher
Sehr stilvoller und souverän inszenierte Sci-Fi Agententhriller. Besitzt ein paar nette Wendungen und ist dem Zuschauer immer ein Schritt voraus, ohne mit absurden Kniffen dessen Intelligenz zu beleidigen.
May
Angela Bettis als May ist ein Glücksgriff. Sie gibt mit ihrem lebensechten und differenzierten Spiel ihrem Charakter die nötige Glaubwürdigkeit, so das May sich auch im blutrünstigen Finale als Außenseiterstudie treu bleibt.
Fahrenheit 911
Nichts neues im Hause Moore. Fahrenheit 911 ist unterhaltsam, in seinen besten Momenten satirisch, insgesamt aber ein polemischer Propagandafilm. Michael Moores Film versprüht in etwa soviel Seriösität wie die Fox Nachrichten und ist als Dokumentation dank seiner Einseitigkeit und seiner manipulativen Zitierweise schlicht unbrauchbar.
Besonders ärgerlich ist seine heuchlerische Ausbeutung menschlichen Leides. Der Gang mit der Mutter eines toten Soldaten nach Washington beispielsweise, die dort völlig die Fassung verliert und vor der Kamera zusammenbricht, ist an ekelhaftem Voyeurismus kaum noch zu überbieten.
#46
Geschrieben 10. September 2004, 17:49
Von diesem Film habe ich mir Heroic Bloodshed im Woo Stil erwartet. Stattdessen gabs einen fast ins Surreale übersteigerten Thriller, der sich offensichtlich an amerikanischen B-Movies oder Serien der 80s orientiert. Chow Yun Fat spielt einen Gangster, der bei einem Raub von einem seiner besten Freunde verraten wird. Er kann verletzt entkommen und sinnt auf Rache.
Prinzipiell geht es hier wie in einem Heroic Bloodshed Film um das Motiv von Freundschaft und Verrat. Chow Yun Fat vergiebt seinem Freund unter der Vorraussetzung, daß dieser ihm bei seiner Rache hilft.
Interessanter wirds beim Stil des Filmes. Keiner der Darsteller gibt eine ansatzweise sympathische Vorstellung ab. Derart überzeichnete Typen findet man selbst in einem Genre Film selten. Chow Yun Fats Gangster ist so machohaft überzeichnet wie sein Gegenpart schwul bzw. tuntig ist. Modetechnisch tun sich aber beide nichts. 80s Klamotten at its worst. Man würde sich nicht wundern, Chow Yun Fat in diesem Aufzug in einem Darkroom anzutreffen. Da muß man als Freund von Filmen wie A Better Tomorrow oder the Killer schonmal schwer schlucken.
Interessant wäre es Full Contact mal unter dem Aspekt unterschwelliger Homosexualität zu untersuchen. Da lässt sich einiges finden. Schon alleine die Tatsache, daß alle weiblichen Charaktere als Nutten dargestellt werden und der Hauptdarsteller wirkliche weibliche Zuneigung ablehnt. Zwischenmenschliche Kontakte finden nur in eher abstoßenden "Erotikszenen" zwecks Triebabfuhr statt.
Wie auch immer. Zurück bleibt ein komplett vorhersehbarer Thriller, der wirklich gar kein Klischee auslässt und oftmals über die Grenze der Peinlichkeit hinausschießt. Unterhaltsam waren für mich nur die recht rüden Actionszenen. Der Rest war, da Full Contact alles was ich an den Achtzigern so hasse im Exzess präsentiert, schwer zu ertragen.
Ravenous
Schon mehrfach gesehen, ein Kumpel von mir noch nicht. Macht auch beim vierten oder fünften Mal noch Spaß, da dieser Film eine sehr eigene Atmosphäre aufbaut und in seinem Mischmasch aus Kannibalen bzw. Vampir Western recht einzigartig ist. Neben schön schwarzen Humor hat dieser Film außerdem einen toll skurrilen Soundtrack zu bieten.
#47
Geschrieben 11. September 2004, 12:44
Im Vorfeld gabs schon einiges über den neuesten Emmerich zu hören. Weniger platter Ami-Patriotismus, als bei dem Vorgängerfilmen und eine Abrechnung mit der Selbstherrlichkeit und der Umweltpolitik der (momentanen) US Administration.
Ich konnte es kaum fassen, DaT hat mir ausnahmslos gut gefallen. Klar bietet der Film dramaturgisch und inhaltlich nur Katastrophenfilm-Standardkost. Hier ist immer noch der einsame Held, der durch sein Engagement für seine Arbeit seine Familie vernachlässigt hat, dessen Warnungen ungehört verhallen und der erst kurz vor dem Höhepunkt der Katastrophe Gehör findet. Dann noch ein paar Sidekicks, die gerade soweit eingeführt werden, daß man sie zwecks dramatischem Effekt opfern kann. Eine zarte Lovestory zwischen dem Sohn des Helden und seiner Angebeteten ist natürlich auch vorhanden. Auch mit der Logik nimmts man nicht so genau. Warum sollte sich der Hauptdarsteller zu seinem Sohn in die Todeszone nach New York begeben, wenn er dort wahrscheinlich eh keine Überlebenden finden würde, falls er welche finden würde eh nichts machen könnte und eigentlich mit seinem Fachwissen Millionen von Menschen helfen könnte?
Geschenkt. Den klaren Menschenverstand sollte man bei einem Big Budget Katastrophenfilm nicht bemühen. Bemerkenswert sind vielmehr die hervorragenden Spezialeffekte. Tornados in LA, Ozeantanker und Eiszeit in New York oder entgeisterte Blicke aus der ISS auf die sich im Chaos befindliche Erde sorgen für mächtig Stimmung. Außerdem schaffen es die Schauspieler ihren Klischeefiguren etwas Sympathie einzuhauchen. Es war sicher ein Glücksgriff Jake Gyllenhaal statt einem austauschbaren Teenieschwarm zu verpflichten. Sympathisch auch Emmy Rossum als dessen Freundin. Was für ein Hase; für die wäre ich auch durch die Kälte zum Tanker auf der Suche nach Medizin gelaufen.
Schön auch die für einen Hollywood Blockbuster herbe Kritik an amerikanischer (Umwelt)Politik und dem oft ignoranten Verhalten der amerikanischen Regierung. Besonders schön ist es, wenn diese in Mexico Asyl suchen muß und millionen von Amerikaner versuchen illegal die Grenze nach Mexico zu überqueren.
Rundum gelungener Film.
#48
Geschrieben 13. September 2004, 16:09
Mit dem neuen Kevin Smith Film gehts mir wie mit Intolerable Cruelty von den Coens. Kein schlechter Film, aber das gewisse Etwas, daß ihre Filme so andersartig und liebenswert macht, schimmert nur noch in ein paar Szenen mit durch. Man kann also festhalten: Jersey Girl ist konventioneller, man kann auch das böse Wort "erwachsener" gebrauchen, geworden.
Vater (Affleck) lebt mit Tochter und Großvater in einem Kaff in New Jersey, nachdem seine Frau bei der Geburt der Tochter verstarb und er obendrein seinen Job verlor. Nun arbeitet er, anstatt bei einer hippen Public Relationsfirma in New York, bei der Stadtreinigung. Eines Tages bekommt er die Chance wieder in seinen alten Beruf einzusteigen. Seine Tochter hingegen möchte das geliebte New Jersey und die Freunde nicht verlassen.
Leider ist Jersey Girl nur ein Kleinstadtdramulett wie jedes andere. In der Kleinstadt und deren Gemeinschaft kann man halt richtig glücklich werden und für die Familie tut man doch alles. Das ist war zwar alles ganz charmant und nett gespielt, spricht mich aber persönlich nicht an, da ich diesen Kleinstadt über alles Kram nichts abgewinnen kann und mir das alles zu schwarz weiß ist. Besser als der Genre Durchschnitt, für Kevin Smith Verhältnisse eine handfeste Enttäuschung.
Maladolescenza
Laura und Fabrizio verbringen die Ferien gerne in einem Wald. Laura ist verknallt in Fabrizio, was dieser bemerkt und auch rücksichtslos ausnutzt. Er spielt Laura grausame Streiche und weist sie brutal zurück. Diese Ablehnung bewirkt bei Laura nur ein immer devoteres Verhalten, das soweit führt, daß Laura sich zu sexuellen Handlungen nötigen lässt.
Dann tritt Silvia in Erscheinung, als arrogante, sadistische Nymphe. Sie versteht sich dann auch bestens mit Fabrizio und gemeinsam terrorisieren sie Laura, indem sie sie in Todesangst versetzen oder diese bei ihren Sexspielchen zusehen bzw. auch partizipieren muß.
Am letzten Tag vor Ferienende kommt es zum Eklat. Fabrizio will das Leben im Wald nicht aufgeben und möchte mit Silvia fortan im Wald leben. Diese fällt dann wieder in, ihrem Alter entsprechende, kindliche Verhaltensmuster zurück und ist der Situation nicht mehr gewachsen. Schließlich sieht Fabrizio keinen anderen Ausweg als seine Angebetete zu töten.
Hört sich ja ganz spannend an, ist es aber nicht. Kostengünstig spielt der ganze Film im Wald. Von dem Lebensbedingungen der Charaktere oder ihren Hintergründen erfahren wir nichts. Wahrscheinlich wollte Regisseur Murgia eh ein universelles Drama über Adoleszenz, Grausamkeit und sexuellen Erwachen. Um eine Entwicklung seiner Charaktere schert er sich immerhin herzlich wenig.
Das Herumgetolle im Wald ermüdet allerdings recht schnell. Die gesteltzen Dialoge auf Kalenderspruchniveau attackieren das Schlafzentrum, das Spiel der Darsteller ist affektiert und die Musikuntermalung öde bis nervig. Das wird Murgia auch bewußt gewesen sein, deshalb ziehen die Darsteller öfter als nötig blank, entweder um nackt durch die gegend zu tollen, oder sich an sexuellen Spielchen zu versuchen. In diesen Szenen, die abgesehen vom Alter der Darsteller, auch so recht freizügig sind, wird der Zuschauer dann entgültig in die Position des Voyeurs gedrängt.
13 going on 30
Nicht-lustiger Körpertauschfilm von der Stange, indem ich mich in den üblichen "Protagonistin tritt in alle Fettnäpfchen" Szenen mehr unangenehm berührt fand, als bei anderen Genrevertretern. Insgesamt eine Strafe
Saved
Erst freut man sich, daß die ganzen Jesus Freaks mal so richtig einen auf den Deckel kriegen, dann wirds am Ende doch wieder ganz glücksselig. Alle sind ein bißchen toleranter geworden, das Christentum ist eigentlich ganz super (es ist nur ein wenig streng Schwule in Umerziehungsheime zu schicken und alleinerziehende Mütter zu verstoßen). Am Ende sind also alle im Glücksbärchieland. Brrrr
Mean Girls
das gleiche wie bei Saved, nur diesmal infiltriert ein Landei ein paar High School Chicks. Zehn Minuten nach Mean Girls habe ich dessen Plot und Charaktere schon mit dem von Saved durcheinanderbekommen. Immerhin waren Saved und Mean Girls noch ein wenig amüsant, im Gegensatz zu 13 going on 30.
#49
Geschrieben 15. September 2004, 13:17
Leni Riefenstahl erklärt vorweg, sie möchte keine wissenschaftliche Dokumentation bieten und wartet auch nicht mit Sensationen auf. Sie möchte "lediglich" die Schönheit und Vielfalt der Korallenriffe zeigen. 40, mit Synthiemusik unterlegten, Minuten später kann man sagen: Mission erfüllt.
Ladykillers Remake
Erstaunlicherweise bleibt festzuhalten, daß Tom Hanks das einzig ansprechende an dieser Gurke war.
Stilistisch kam mir der Film zu unentschlossen daher. Die Szenen bei der schwarzen Vermieterin und beim Sheriff Büro kommen O Brother where.... sehr nahe und versprühen den exentrischen Coen Charme, hingegen sind einige Szenen, besonders die mit Marlon Wayans, unpassend. Mit einem mal fühlt man sich in einem Ghetto Film reinversetzt . Man könnte auf den Gedanken kommen, die Coens möchten auf Biegen und Brechen die schwarze Community ins Kino locken.
Die schwarze Vermieterin, die stereotyp die laute Negermama gibt, hat mir dann den Rest gegeben. Kaum zu ertragen. Davon abgesehen ist der Film einfach nur fade und das Ende an Einfallsreichtum nicht zu unterbieten.
Shaun of the Dead
hat mich gut unterhalten, allerdings habe ich gegen Ende ein paar Längen ausgemacht. Besonders in den Szenen mit der Mutter, die dem Ganzen wohl eine tragische Note geben soll. Kam mir unpassend vor.
Ich war allerdings schon ein wenig müde und nach der Werder Niederlage nicht so in Feierstimmung. Daher werde ich mir nochmal nen Kumpel und ein paar Bier schnappen und die Film an einem fußballfreien Tag gucken.
#50
Geschrieben 17. September 2004, 12:03
Ich muß zugeben, bis auf Bloodsucking Freaks kenne ich keinen weiteren Film von Hershell Gordon Lewis. Angeblich soll DaB eine Hommage an eines seiner Werke sein. Ich kann es nicht beurteilen und mich daher ganz unbefangen dem Film widmen.
Ich hatte mir von diesem Film nicht mehr als einen kurzweiligen Splatter Spaß versprochen und genau das bekam ich auch geboten. Handlung ist so ausgelutscht wie nebensächlich. Der Film gewinnt seinen Reiz aus ein paar recht lustigen Dialogen, dem Country Flair und ein paar saftigen Matschereien. Das Tempo ist recht hoch und daher wirds nie langweilig. Besonders erwähnenswert wäre der Countrysänger, der wie beispielsweise bei Verrückt nach Mary, desöfteren auftaucht und das Geschehen mit einem Song und teilweise recht derben Lyrics kommentiert.
Night Watch
Bevor Night Watch kam, waren amerikanische Filme wie Titanic, Herr der Ringe oder Harry Potter die Könige des russischen Box Office. Night Watch pulverisierte in diesem Jahr alle Box Office Rekorde. Basierend auf einem Romanzyklus folgen noch zwei Fortsetungen sowie höchstwahrscheinlich ein US Remake.
Vor einigen hundert Jahren tobte ein Krieg zwischen Gut und Böse. Beide Parteien waren gleich stark und es ergab sich eine Patt Situation. Man einigte sich dann auf eine friedliche Koexistenz beider Gruppen. Die Night Watch sind Agenten des Lichts und wachen über die Gegenseite und vice versa. Die Agenten sind keine normalen Menschen, sondern unsterblich oder auch Vampire. So genau kann ich das nicht mehr sagen, denn die Story ist recht wirr erzählt. Es werden viele Handlungsfäden aufgegriffen aber nicht schlüssig entwickelt. Dafür sorgt auch ein mangelhafter Schnitt, der es dem Zuschauer fast unmöglich macht in diesem Wirrwar den Überblick zu behalten.
Auffallend ist die Liebe zum amerikanischen Blockbuster Kino. In fast allen Einstellung merkt man die Bewunderung des Regisseurs für beispielsweise die Werke eines Jerry Bruckheimer.
Letztendlich bleibt ein recht unausgegorener Fantasy Action Film, der zwar solide zu unterhalten weiß, mich aber unterwegs im Storydschungel verloren hat und ich mich daher fortan nur berieseln lassen habe.
#51
Geschrieben 20. September 2004, 12:06
Was soll man von einem 160 Mio teuren Action/Horror Film erwarten, außer besinnungsloser Unterhaltung? Eigentlich nicht viel mehr. In den seltensten Fällen bekommt man gelungene Charaktere oder klasse Dialoge à la Indiana Jones geboten. Vielmehr wird momentan auf visuellen Overkill und Übermannung gesetzt. In diesem Vorhaben steht VH in Konkurrenz mit Filmen wie beispielsweise League of Extraordinary Gentlemen.
Wie auch LXG bedient sich VH munter im Fundus bekannter Horrorklassiker wie Dracula oder Frankenstein. Im Gegensatz zu LXG verhebt sich VH in diesem Vorhaben nicht. Die Schar der Feinde und der Verbündeten bleibt überschaubar, trotzdem vertraut Sommers nicht auf sie. Stattdessen lässt er eine Actionszene auf die nächste folgen. Dabei erliegt er seinem astronomischen Budget, indem er schon zu Beginn eine kaum steigerbare audio-visuelle Opulenz auffährt. Dort ist dann auch die Achillesverse von VH zu finden. Nach dem dritten gigantischem Schlagabtausch (ohne dramaturgischen Unterbau) vor noch gigantischerer Kulisse beginnt der Zuschauer sich sattzusehen. Schuld daran auch die vielen, angesichts des Budgets, äußerst bescheidenen CGI Effekte. Die fliegenden Minivampire sind so deutlich als Renderanimation zu entlarven, als wären sie den Cutscenes eines einschlägigen Computerspiels entsprungen. In diesen Momenten wird der Zuschauer aus dem Geschehen rausgerissen und man wünscht sich ein wenig Substanz. Ein paar (schwarz)humorige Dialoge zwischen van Helsing und seinen Mitstreitern, wie es beispielsweise Hellboy vormacht, hätten VH gut getan. So macht man es dem Zuschauer sehr schwer Sympathien für die einzelnen Figuren zu entwickeln oder sich gar mit ihnen zu identifizieren. Hugh Jackman und Kate Beckinsale sind zwar durchaus sehr nett anzuschauen, schaffen es aber nicht ihren eindimensionalen Charakteren sonderlich viel Leben einzuhauchen. Da hat erstaunlicherweise das computeranimierte Monster Frankensteins mehr zu bieten. Erschwerend kommt hinzu, daß man Beckinsale in Underworld in einer sehr ähnlichen Rolle und in einem noch viel ähnlicheren Look gesehen hat. Immerhin hat sie hier einen niedlichen Akzent und den viel besseren Film erwischt. Leider bleibt auch in VH der Bösewicht farblos. Mehr als ein paar Grimassen und Zähnefletschen ist bei Graf Dracula nicht drin. - Fast wie beim Herr der Ringe, von dem auch die Special Effects Software gekauft wurde, was man dem Film auch ansieht. Viele Kamerafahrten und auch der Look erinnern stark an Peter Jacksons Fantasyfilm. Allerdings muß man VH lassen, daß er über die opulenteren und auch fantasievolleren Sets verfügt. Da wirken vergleichbare Locations wie Minas Morgul, Moria ect ziemlich trist gegen.
Ein weiteres Vorbild in optischer Hinsicht dürfte Sleepy Hollow sein. Besonders in ruhigeren Momentan kommt Sommers dessen düsterer Schönheit nahe.
Unter dem Strich bleibt aber eine über die volle Distanz unterhaltsame Kombination aus Achterbahn und Geisterbahn, die zwar keine neuen Impulse setzen kann, sondern ganz Gegenteil, nur bekannte Genreversatzstücke nacheinander abspult. Da ist man wieder bei der eingangs gestellten Frage. Was kann man von einem Film erwarten, der aufgrund seiner Produktions und Werbekosten jedem Gefallen muß? Im besten Falle Unterhaltung und die bietet Van Helsing durchaus.
#52
Geschrieben 22. September 2004, 13:38
In der Mitte eines Sees lebt ein Mönch mit seinem Schüler. Isoliert von der Außenwelt, betretbar nur durch ein Tor am Seeufer. Er unterweißt den Jungen in den Lehren Buddhas. Er lernt jedes Leben zu achten und lernt, daß Handlungen Konsequenzen haben.
Ein paar Jahre später wird ein Mädchen zu dem Tempel im See gebracht. Dort soll es von einer mysteriösen Krankheit geheilt werden. Der Schüler, mitlerweile fast erwachsen, verliebt sich in sie. Das Mädchen wird schließlich geheilt und muß die Insel verlassen. Mit ihr verlässt der junge Mönch die Insel.
Jahre Später tritt er wieder durch das Tor am Seeufer. Er kommt zurück als Mörder seiner Frau und sucht Vergebung.
Episodenhaft, wobei jede Jahreszeit eine Episode darstellt, skizziert der Film das Leben der zwei Mönche im See. Die vier Jahreszeiten symbolisieren hier den Kreislauf des Lebens. Von der Kindheit des Schülers im Frühling bis zu der Ankunft seines Schülers ebenfalls im Frühling.
Das Leben scheint durch Handlung und Konsequenz determiniert zu sein. Der Schüler, der in seiner Kindheit Tiere quält und auch tötet, muß dies büßen. Die Quälerei sofort, indem er mit einem Stein beschwert wird, die Tötungen erst später, indem er seine Emotionen und Triebe wieder nicht kontrollieren kann und mit dem Mädchen den Tempel verlässt. Symbolisiert wird sein Abkommen von dem buddhistischen Weg durch die Türen. Wie am Seeufer sind alle Türen nur Angebote. Es steht nur der Rahmen da, keine Mauer, die sie zum Hindernis macht. Der Schüler durchquert die Tür nicht um zu dem Mädchen zu kommen. Er umgeht sie und beweist damit, daß er die Lehren seines Meisters nicht angenommen hat.
Erst nach dem Mord an dem Mädchen, ist er bereit die Unterweisungen des alten Mönches anzunehmen, seine Emotionen zu überwinden und sich wahrhaftig der Lehre Buddhas zu verschreiben. Die weltlichen Konsequenzen seiner Tat muß er trotzdem tragen.
Spring...... erzählt dies alles in einem sehr ruhigen Bilderfluß von entrückter Schönheit. Sehr sparsam mit Musik unterlegt wirkt der Film wie eine Meditation über das Leben und die Verantwortung mit diesem umzugehen.
#53
Geschrieben 23. September 2004, 12:41
Eine Bildungslücke sollte sich an diesem Abend schließen. Ein Werk des deutschen Indiepabstes und des deutschen David Fincher, Timo Rose.
Die Story ist so dämlich wie simpel. Bei einem Waldspaziergang mit seinem Bruder bekommt ein Rollstuhlfahrer eine CD mit einem hochgefährlichen Computervirus zugesteckt. Währenddessen setzt eine Gruppe von Gangstern alles an die Wiederbeschaffung dieser CD und kidnapped sogar den Rollstuhlfahrer.
Viel mehr Handlung braucht es nicht. Man merkt nämlich recht schnell worum es dem Regisseur geht. Die meiste Zeit spielt der Film in einem Raum, indem erst eine Frau, dann der Behinderte gefoltert und ermordet werden. Diese Szenen verfolgt die Kamera dann mit pornographischen Interesse. Die versammelten Schauspieler wollen allesamt total krank rüberkommen und grimassieren sich um ihren Verstand. Intonation und Ausdruck sind dabei auf erbärmlichem Niveau und geben das Geschehen schnell der Lächerlichkeit preis. Zartbesaitete Zeitgenossen werden sich womöglich noch an der sinnlosen und lustvoll voyeuristischen Gewaltdarstellung stören.
Die Unzulänglichkeiten des Filmes auf schauspielerischer und technischer Ebene fallen allerdings schon beim eröffnenden Waldsparziergang auf. Die Kamera ist auf dem Niveau eines Hobbyfilmers, ohne Gefühl für den Raum, planlos in der Bewegung und mit viel zu vielen Close ups. Ich bin mir fast sicher, daß ich einen Waldsparziergang meiner Eltern spannender bebildern würde.
Kommen wir von der Kamera zum Schnitt, denn der befindet sich ebenfalls in einem beklagenswerten Zustand. In der Angst den Zuschauer zu langweilen wird selbst in ruhigen Momenten geschnitten was das Zeug hält. Scheinbar völlig planlos. Ab und zu sogar im Stakkato mit hämmernden Soundeffekten unterlegt, doch meist ohne das der geringste Anlass dafür bestehen würde. Übergänge wirken willkürlich und oft unfassbar schlampig. Da werden Einstellungen, Musik und Soundeffekte einfach "abgehakt".
Beleuchtung, Musik und Soundeffekte befinden sich ebenfalls auf unterstem Niveau. Das hätte ich eher beim ersten Kiesgrubengemetzel einer Horde Kiddies erwartet. Die Musik beispielsweise, über dessen Qualität man streiten kann, wird ohne Gespür für Stimmungen eingesetzt und wirkt überwiegend völlig deplaziert.
Über das Niveau der Soundeffekte müß man sich nicht weiter auslassen. Das fügt sich nahtlos ins Gesamtbild ein. Erwähnenswert ist das Geräusch eines startenden Flugzeuges, das dazu verwendet wird den kleinsten Kameraschwenk, auch in ruhigen Momenten, zu untermalen. Ein und dasselbe Sample hören wir 40 oder 50 mal. Irgendwann kann man darüber nicht mal mehr schmunzeln.
Besonders übel stoßen die Gangsterklischees auf. Tarantino findet augenscheinlich jeder der Beteiligten dufte und versucht sich in einer Mischung aus ultracool und ultraböse. Heraus kommt eine Mischung aus ultralächerlich und ultrapeinlich.
Unter dem Strich bleibt ein Desaster, das sich souverän von der Regie über das Drehbuch bis zu den Darstellern fortsetzt. Bemerkenswert in seiner Prmitivität und Unausgegorenheit. Ein lobendes Wort zum Schluß: Dem Film nur eine gute Stunde an Lauflänge zu spendieren war eine Spitzenidee!
#54
Geschrieben 26. September 2004, 11:42
GitS 2 leidet am Matrix Reloaded Syndrom. Viel esoterisches Geschwalle und mächtig viel Leerlauf. Der Story konnte/ wollte ich nach etwa der Filmhälfte nicht mehr Folgen. Ich kann mich nur an zwei Cops erinnern, die in einer Mordserie ermitteln, die von Robotern verübt wird. Diese Roboter sind eigentlich nur Diener der Menschen, da sie ausschließlich artifiziell sind. Es gibt nebenbei noch Zwitterwesen aus Mensch und Maschine.
Zu gut 50 % des Films schmeißen sich die Beiden Detectives Bibel oder Milton Zitate an den Kopf. Das wirkt ähnlich spannend und prätentiös wie in dem erwähnten Matrix Film. Wie dieser überzeugt GitS 2 eigentlich nur in seinen wenigen, dafür aber exzellenten Actionsequenzen.
Erwähnenswert wären die über weite Strecken atemberaubende Animation. Leider ist die Diskrepanz zwischen der spartanischen 2D Animation der Charaktere und den opulenten CGI Hintergründen enorm. Es ergibt sich oft kein homogenes Gesamtbild.
Schade, das war nix!
#55
Geschrieben 05. Oktober 2004, 14:17
Harmlose Sonntagabend Unterhaltung mit der üblichen Wandlung vom Saulus zum Paulus.
Face
Koreanische Grusel Standardkost, die in den ersten 20 Minuten das zu oft gesehene bleiche Mädchen mit den langen, schwarzen Haaren herumgeistern lässt und dann in einen Thriller mit paranormalen Elementen umschlägt. Glücklicherweise hat man darauf verzichtet das Ganze auf zwei Stunden auszuwalzen und so bleiben 80 recht kurzweilige Minuten.
Adaptation
Outfoxed
Als es Ihm in der Hölle zu langweilig war, kaufte er sich einen Fernsehsender.
Man on Fire
Entführungungen scheinen in Lateinamerika derart zu florieren, daß man in ihrer Massiertheit und Durchführung von einem Wirtschaftszweig der Zukunft sprechen kann.
Gute Zeiten Zeiten für Greasy, ein ex Militär bzw. Killer, dessen Vergangenheit ihn zu einem ausgebrannten Alkoholiker hat werden lassen. Dies ändert sich, als er in Mexico City den Job als Bodyguard der kleinen Pita übernimmt. Das Mädchen knackt die harte Schale Greasys und weckt Vatergefühle in ihm. Die innige Beziehung findet ein jähes Ende, als Pita entführt und Greasy schwer verwundet wird. Die folgende Geldübergabe schlägt fehl, woraufhin Pita dies mit dem Leben bezahlt. Kaum genesen sinnt Greasy auf Rache.
Prinzipiell habe ich Man of Fire als recht konventionellen Rachefilm wahrgenommen. Zwar lässt sich Tony Scott für die Entwicklung der Beziehung zwischen Greasy und Pita viel Zeit, und schafft es dank hervorragender Darsteller diese glaubhaft zu machen, nutzt dies allerdings nur als Legitimation für einen recht gnadenlosen Rachefeldzug, indem sich Greasy wie eine Bestie durch Mexico City foltert und mordet. Zunächst einmal mit Billigung des Zuschauers, denn dessen Wut auf die Entführer wurde gerade durch den langen und emotionalen Eingangsteil geschickt geschürt. Nach dem dritten oder vierten getöteten Entführer beginnt das Ganze gepflegt zu langweilen. Man fragt sich wie lange es denn noch dauert bis Denzel Washingen die Unterwelt Mexico Citys ausgelöscht hat. Nach 140 Minuten ist es dann soweit. Ein inkonsequentes Ende lässt einen irgendwie enttäuscht zurück.
Erwähnen muß man noch die Regiespirenzchen und Schnittexesse, die Tony Scott über einen hereinbrechen lässt. Zweieinhalb Stunden stroboskobartige mit Farbfiltern verfremdete Bildabfolgen trieben mich auf jeden Fall an die Grenze der Belastbarkeit. Für Epileptiker ist das wahrlich nichts.
Der Score ist ebenfalls keine Ruhmestat, fühlt man sich doch das ein oder andere Mal an den von Gladiator oder auch den von Herr der Ringe erinnert.
Trotzdem bleibt ein über weite Strecken mitreißender Film, dessen erstaunlich hart präsentierte Selbstjustiz die 16er Freigabe der FSK hinsichtlich des Punisher Aufstandes fragwürdig erscheinen lässt.
I Robot
Als Popcorn Kino ganz nett. Will Smith ist zwar eine totale Fehlbesetzung und die Actionszenen recht sinnlos, doch es bleibt trotzdem noch ein wenig Substanz übrig, vornehmlich in dem einzig menschlich anmutenden Charakter, einem Roboter. Leider traute man es sich nicht überwiegend auf eher leise Töne zu setzten, so gehen die hauptsächlich vom Roboter Sonny geführten Diskussionen über die Definition von (artifiziellen) Leben und dessen Wert zu schnell Im Lärm (Will Smith rumgeprolle gehört auch dazu) unter. Schade, denn man ist sich die ganze Dauer über bewußt, daß da mehr drin gewesen wäre.
New York Minute
Die Olsen Twins haben mit ihrem ersten Kinofilm nichts anbrennen lassen. Ihren sehr jungen Fans im beginnenden Teenager Alter werden mit einer temporeichen, allerdings furchtbar klischeehaften Komödie unterhalten, indem die Twins die Klamotten schneller wechseln, als der ältere Zuschauer die servierten Stereotypen mitzählen kann. Clever wie sie sind haben sie ihre zahlreichen erwachsenen Fans nicht vergessen und so wird mit dem Arsch gewackelt und das Handtuch fallengelassen wie es für eine niedrige Kinofragabe gerade noch möglich ist. Das minutenlange Rumgeflitze im Badehandtuch lässt schon auf eine recht kühle Kalkulation schließen. Ihren tussyhaften Lolita Charme spielen die Twins absolut gekonnt aus.
Für mich war jedenfalls genug Eye Candy vorhanden, um den an sich indiskutablen Film noch genießen zu können
#56
Geschrieben 11. Oktober 2004, 13:53
Als gewöhnungsbedürftig empfand ich die sehr langen, statischen Kameraeinstellungen. Da ich an diesem Abend recht müde war, fiel das dranbleiben nicht immer leicht. Auch die teilweise völlig verstummende Tonspur irritierte mich. Bei Razzien oder Verfolgungsszenen blieben die Boxen stumm.
Herausragend die Darbietung von Peter Lorre und besonders die letzten 15 Minuten, die thematisch beängstigend aktuell sind. Das war schon große Klasse.
Spiderman 2
Den ersten Teil fand ich ziemlich mäßig. Teil 2 gefiel mir schon wesentlich besser. Nicht unschuldig daran die tollen Special Effects und die spektakulären Kämpfe zwischen Spiderman und der Krake. Die Beziehung zwischen Peter Parker und Mary Jane ließ mich hingegen wieder kalt. Trotzdem könnte man beim dritten Teil den Kinobesuch wieder erwägen.
Obwohl der Milchbubi, der in den Anzug des Green Goblin steigen soll, ziemlich nach Schlaftablette aussieht.
Harry Potter an the prisoner of Azkaban
Wie seine Vorgänger gut aber irgendwie hatte ich das Gefühl die Story trat mächtig auf der Stelle. Besonders offensichtlich in der letzten halben Stunde, in der das kurz zuvor Gezeigte ohne großen Erkenntnisgewinn dubliziert wurde. Gary Oldman als Sirius Black war ebenfalls ziemlich fad.
Sollte mir demnächst mal alle HP Filme in einer Reihe anschauen, vielleicht bringt das was.
Banditen
Wann hatte Bruce Willis eigentlich seinen letzten Hit? Banditen kann man getrost als einen seiner Tiefpunkte betrachten. Höchst einschläfernd.
Troy
Ich bin nicht so der Freund von Sandalenfilmen und Troy konnte daran auch nichts ändern. Seltsam eintönig zogen die zweieinhalb Stunden an mir vorbei. Schuld daran sicherlich, die recht faden Charaktere, die Brad Pitt und Co. mit angezogener Handbremse geben. Orlando Bloom, Eric Bana oder Diane Krüger bleiben sehr blass, nur Peter O' Toole lässt sein Können ein wenig aufblitzen. Daher empfand ich die Szene in der er von Achilles den Leichnam seines Sohnes erbittet als die einzig ergreifende im ganzen Film. Der Rest bleibt auch regietechnisch sehr unspektakuläres, formelhaftes Sandalenkino.
#57
Geschrieben 15. Oktober 2004, 11:02
Ruhiges, stimmungsvolles Außenseiterdrama um einen verschlossenen Kleinwüchsigen, der eine verlassene Bahnstation erbt. Nach und nach knüpft er zaghaft Freundschaften, besser gesagt: bekommt sie charmant aufgedrängt. Besonders in der Hauptrolle richtig klasse gespielt, gefiel mir die unprätentiöse und gelassene Art des Films seinen Figuren jeden erdenklichen Raum zu lassen und sie zum Leben zu erwecken.
Taegugki
Melodramatisches Kriegsdrama aus Korea. Aufwändig und technisch state of the Art erzählt der Film von zwei Brüdern, die zum Korea Krieg eingezogen wurden. Während der eine am Kriegsgeschehen angewidert und unter dem Gesichtspunkt des reinen Überlebens teilnimmt, erweckt die militärische Karriereleiter den Ehrgeiz des anderen Bruders. Übergriffe auf Gefangene und das verheizen der eigenen Soldaten nehmen unter seinem Kommando Überhand.
Taegugki zeigt gekonnt und in grausamen Bildern die Unmenschlichkeit des Krieges, der Zivilisten wie Soldaten unweigerlich ausgesetzt sind. Die Verrohung greift nicht nur unter den Soldaten um sich, sondern befällt die eigene Bevölkerung, die bereitwillig Lynchmobs bildet und den möglicherweise kommunistischen Nachbarn hinschlachtet.
Am Ende wirds ein wenig pathetisch, trotzdem einer der intensivsten Kriegsfillme, die ich bisher gesehen habe.
Ginger Snaps Back
Teil 3 wärmt dreist die Story des ersten Teils auf und verlegt sie in ein Fort im Wilden Westen des 19. Jahrhunderts. Hirnrissig bis zu Abwinken und ohne dramaturgisches Konzept beleidigt der Film die Intelligenz des Zuschauers. Ärgerliche Stereotypen und schlechte Darstellerleistungen geben dem Film den Rest.
Werwolf Horror zum Abgewöhnen. Teil 2 war ein Meisterwerk dagegen.
Donnie Darko DC
Die Kinofassung kann ich mitsprechen, möglicherweise ein Grund warum mich der DC enttäuscht zurückgelassen hat. Die hinzugefügten Handlungsszenen, die beispielsweise die Vater-Sohn Beziehung vertiefen, machen Sinn. Ärgerlich, die ausgetauschten Musikstücke, die alten waren stimmiger. Hinzugekommene Soundeffekte und Popsongs in ruhigen Szenen berauben DD seiner Atmosphäre und somit seiner Sogwirkung. Ebenso die neueingefügten CGI Sequenzen in den Szenen mit Donnie und Frank wirken deplatziert.
Ab dem ersten Drittel wird der Film in rund ein Dutzend Kapitel nach dem "philosophy of time travel" Buch gegliedert, die den Film eine eindeutigere Richtung geben, aber ihn vieler seiner Deutungsmöglichkeiten berauben und mir zu SciFi nerdig waren.
Unterm Strich blieb eine Verschlimmbesserung, die man sonst nur von George Lucas gewohnt ist. Muß ich mir aber nochmal anschauen, vielleicht wächst der DC noch.
Failan
todtrauriges aus Korea. Ein Mann schlägt sich als Kleinkrimineller durchs Leben. Als sein Boss eines Tages hinter einer Disco einen Mann todschlägt ist er Zeuge und willigt ein die Schuld auf sich zu nehmen, da er nicht vorbestraft ist. Als Entschädigung soll er ein Boot erhalten, mit dem er nach Verbüßung der Haft in seine Heimatstadt zurückkehren möchte.
In diesem Moment erreicht ihn ein Brief aus seiner Heimatstadt, daß seine Frau, Failan, gestorben ist.
In Rückblenden erfährt man von Failans Schicksal. Sie ist eine junge Chinesin, die nach Korea kam um bei ihrer TAnte zu leben. Diese ist allerdings kurz vor ihrer Ankunft nach Kanada ausgewandert. Um eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen heiratet die zerbrechliche und kränkliche Failan den Protagonisten und verrichtet künftig Knochenarbeit in einer Wäscherei.
Der Protagonist entwickelt erst nach ihrem Tod eine Zuneigung zu ihr, da er in ihrem Schicksal eine Seelenverwandtschaft entdeckt. Wie Failan wurde auch er ausgenutzt und mies behandelt. Für Failan war er die einzige Bezugsperson. In ihrer Einsamkeit verliebte sie sich in sein Bild und schrieb ihm Briefe, die er erst auf dem WEg zu ihrer Beerdigung liest.
In nüchternen, tristen Bildern zeichnet der Film ein bedrückendes und auch befremdliches Bild von zwei Außenseitern in Korea. Das desolate Dasein und die unendliche Leidensfähigkeit Failans werden von den Darstellern gut vermittelt.
Bedrückender hätte man den Film jedenfalls nicht drehen können. Mir war auf jeden Fall erstmal der Tag versaut. Trotzdem ein guter Film, der ernorm nachwirkt.
#58
Geschrieben 18. Oktober 2004, 20:00
Michael Moore auf Buchtour zu Downsize this!. Nebenbei besucht er Unternehmen, die sich trotz blendender Profite dem Stellenabbau widmen. Dies geschieht gewohnt bissig und humorvoll. Moore präsentiert sich hier als Anwalt des kleinen Mannes.
the Big One wirkte auf mich weniger narzistisch und tendenziös als seine Nachfolger.
Canadian Bacon
Da haben sich augenscheinlich Trey Parker und Matt Stone einige Ideen für ihren South Park Film geholt. Teilweise durchaus bissig, abgedreht und komisch, allerdings mit einigen Längen und dämlichen Zoten versehen. In der Regie auch nicht wirklich herausragend. Moore hat das wohl auch gemerkt und sich seitdem nur auf non-fiction konzentriert.
Ong Bak
Fast pausenloses Geprügel, dass auf Wire Einsatz und sonstigen Schnickschack verzichtet. Es gibt ordentlich auf die Fresse und es wurde anscheinend Wert darauf gelegt, dass die Kampfszenen authentisch rüberkommen. Mit Erfolg. Es ist deutlich zu sehen, daß die Treffer kaum simuliert werden. Es gibt also richtig auf die Fresse. Ich hätte mir das jetzt noch etwas blutiger gewünscht und ein paar Knochenbrüche mehr hätten auch nicht geschadet. So hatte das ganze ein wenig den Charme eines Stuntvideos; besonders massiv wird dieser Eindruck während der Verfolgungsjagd am Anfang, in der die Stunts mehrmals, aus mehreren Perspektiven wiederholt werden.
Envy
Macht dem geheimen Fenster den Platz um den beschissensten Film des Jahres streitig. Das traurige an der Sache ist, daß sich Mimen der A Garde wie Ben Stiller, Jack Black und Christopher Walken dafür hergeben. Den Award für das lächerlichste Ende holt dieser Film schonmal souverän nach Hause.
#59
Geschrieben 25. Oktober 2004, 17:08
Dodgeball
schon wieder ne Ben Stiller Gurke. Nur in ein paar schadenfrohen Momenten amüsant.
Bourne Supremacy
Matt Damon gut. Hollywood mal in Deutschland ohne Nazis, auch gut. Film gut spannend.
Welcome to the Jungle
An Arnies Zeiten kommt das Gebotene nicht ran. Zu zahm und the Rock kommt irgendwie soft rüber. Der Action Thron bleibt weiterhin verwaist.
THX irgendwas
Optisch ganz nett, ansonsten auf ganzer Linie zum schnarchen.
#60
Geschrieben 08. November 2004, 20:30
Nicht so prickelnd. Durchschnittliche Fernsehware mit einem bedauernswert schlechten Donald Sutherland. Das Hooper Teil ist, trotz Effekten aus der Mottenkiste, besser.
Elling
Einerseits liebevoll und berührend, andererseits ein wenig unglaubwürdig und kitschig. Trotzdem kein Reinfall, auch wenn ich mir die Fortsetzung wohl nicht geben muß. Elling hat schon die Tendenz zum Nerven.
Eternal Sunshine of the Spotless Mind
Mit Charlie Kaufman kann man anscheinend nicht daneben liegen. Ein unpeinlicher, unkitschiger Liebesfilm aus Hollywood. Sachen gibts. Richtig toll.
Sympathy for Mr. Vengeance
Auch richtig toll. Leid, Elend, Sühne und Folter mit enormen Stilwillen um die Ohren gehauen. Irgendwie berauschend
Jacobs Ladder
Klasse Film. Der Titel gibt zwar praktisch schon das Ende preis, ein wenig zu christlich ist es auch, aber trotzdem ein Trip der sich unbedingt lohnt.
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